8» kennzeichnen Pflegte. Me GegemvartSforverungen derrauen, Erncidrun<iSfragen, Schulreform. Kinderschutz, bür-gerlichc Gleichberechtigung der Frau. Reform des Erbrechtsmid olle zahlreichen anderen Probleme können nur von derSozioldemolratie gelöst oder ihre Lösung angebahnt werden.Tle großen AugenblichSfordernngen der wictschaftlichenAufraumungsarbeit. Wiederingangsetzung der � Produktion.Umstellung der Kriegs- in die Friedenswirtschaft, Milderungder Finanznot durch rücksichtslose Besteuerung der Besitzen-den. wie alle Fragen der sozicilen Politik, vor allem aber dieDurchführung der So z i a l i s ier u n g, können nur zweck-maßig in Angriff genommen werden, wenn man die Forde-rungen der Sozialdemokratie verwirklicht. Nur eine Ä r-b e i t e r Partei kann rücksichtslos und kühn genug handeln,und nur eine sozialistische Partei verfügt über dieökonomische Einsicht, um den Fragen unserer Zeit gerecht zuwerden. Darum gilt es, bei den Wahlen dafür zu sorgen,daß nach den Wahlen die Vertreter eines entfchie-denen Sozialismus möglichst zahlreich in das Par-lmnent einziehen.Der Sozialismus ist heute Mode geworden. Wir habenauch vielfach jenen Salon-SozialismuS. über den EngelsAnfang der neunziger Fahr? bereit? spöttelte. Wir habenaber auch jenen Pseudo-SozialismuS. von dem das Wort desApostels gilt:„Dieses Volk preiset mich mit den Lippen, abersein Herz ist ferne von mir."� Die Gewähr, ob man eS mit dem Sozialismus ernstmeint, bietet der Rückblick auf die K r i e g s v o I i t i k. Nie-mand kann zween Herren dienen. Man kann nicht vierJahre kaiserlich-deutsche Politik treiben und über Nacht zumdemokratischen internationalen Sozialisten werden. DieMassen müssen den Irrtum einsehen nach den harten Lehrendes Krieges. Aber man mißtraut Führern, die plötzlich be-geisterte Revolutionäre geworden sind, weil dte Strömungum'chlug. Nichts ist daher notwendiger, als eine ziel-b e w u ß t v o r w ä r t s t r c i b c n d e P a r t e i. die auch aufdie außenstehenden Massen anfeuernd wirkt und die Recht?-wzialisten zwingt, ihr Agitationsprogramm später in dieTat umzusetzen.AuS der allgemein wirtschaftlichen innerpolitischen undaus der Weltlage ergibt sich daber die Notwendigkeit einesprinzipiellen Wahlkampfes, der die Zntwicklungs-tendenzen der Uebergangswirtschvft, die Grundlinien derneuen politischen und ökonomischen Umgestaltung der Ge-sellschaft klar, allgemein verständlich und ohne Vertuschungden Massen der Arbeiterklasse und aller proletarischen undyalbproletarischen Wähler zum Bewußtsein bringt. NurvuS der Erkenntnis der ganzen Schwere der NachkriegS-seit, au? dem Verständnis für die wirtschaftlichen und Poll-tischen Ursachen unseres ZusamnrenbrucheS uwd für die Mit-schuld weiter sozialistischer Kreise an dieser Katastrophe sinddl« Massen zu gewinnen für den neuen Weg, den wirzu geben entschlossen sind.Es gilt, bei diesem Wahlkampfe den entscheiden-de n S ch r i t t zu tun von der errungenen Demokratie zurAerwirklichung des Sozialismus!Gesühnte Vatschoer'oche.am 19. Dezember in Brandenburg o. d. Havel«inriickend«9. Nataillon bei Ref.-ksns.-Niegimentg 306 glaubte zur Befreiungder Stadt den dortigen Arbeiter- und Sasdatenrat aufheben zuinüssen. Eine bewaffnete Abteilung erschien auf dem Buveauunter Führung eines Offiziers. Die jungen Leute trugen>'.nderartig herausforderndes Gebühren zur Schau, daß«s unmög.ichwar, mct ihnen zu verhandeln. Darauf begaben sich die AoriiandZ«Mitglieder des A.» und S.-RateS zu dem betreffenden Baiacl'onund wurden dort in der ärgsten Weise beschimpft und b«»droht.� Bei einem Umzug durch die Stadt holt« da« BataZonmit Waffengewalt die roten Fahnen von den Sffcntlichen undprivaten Gebäuden herab, die Fahnen wurden verbrannt undunter dem Beifall des reaktionären Bürgertums wurde« um diederkohlt-n Nest« Freudentänze aufgeführt.Der Z>.. und S.-Rat alarmierte hierauf die Darms»». Mehrerehundert Freiwillige zogen mit aufgepflanzten Bajonetten undsechs Kanonen aus, um die lüniwaffnung der»BaterlandSbefreier"durchzuführen. ES gelang ihnen, die beiden HauptschuldigenOffiziere in Schutzhaft zu nehmen. Diese leugnetenanfangs, die Urheber des Putsche» zu sein, mußten aber schließlichzugestehen, daß sie durch unsinnige Gerüchte über diewirkliche Lage in Brandenburg getäuscht worden waren und da»Beste beabsichtigt hätten. Sie sahen sich fchließiich gezwungen,folgende öffentliche Erklärung abzugeben:ErklSru« g!«amen» der Offiziere, Unwroffiziere und Mannschaften de,2. Bataillon» Res.-Fns.-Regt. 205 sprechen die Unterzeichneten ihrtiefste» Bedauern über das Herunterholen der roten Fahnen undder übrigen sich daran onschliehrndcn Vorkommnisse bei ihremv'mmarsch in Brandenburg au». Durch mangelnd» Aufklärunguud durch Einflüsterung falscher Gerüchte über die Tätigkeit de»hiesigen Arbeiter- und Soidatenrate» und Abgabe der Waffenwurde in der Truppe leider eine Stimmung erzeugt, die zu denhodauerlichen AuSschreitunlirn am Bahnhof und in der Stadtführten Gegenrcvoiutionäre Bestrebungen liegen unS durchausfern, denn wie stehen säaitlich anf dem Boden der RegierungEbert-Haase. Die inzwischen auf dem Mathause geführten ver<Handlungen haben zu rinee völligen Klärung der Situation bei-getragen. Da» Wiederau f ziehe» der roten Fahnenerfolgt durch die Beteiligten de» Regiment» unter militärischenEhren. Wir hoffen, daß nach dieler Wiedergutmachung da» Ein.vernehmen zwischen der Bürgerschast und uns vollkommen wieder-hergestellt ist.Schulz«, Lt. d. R. u. Ordonnanzoffizier. Kühn, Lt.«.BataillonSadjutant. S ch>v i h k i, Vizefeldwebel.llnicr den Klängen der Regimenismufik und unter Führungder beteiligten Offiziere wurde die rote Fahne überall untergroßem Jubel der Bevölkerung wieder gehißt von denen, die sieheruntergeholt haben. Wie alle konterrevolutionären Vorgänge,die sich beim Einzug von Fronttruppcn abgespielt haben, mußauch hier wieder mit aller Schärfe darauf hingewiesen werden,daß e? unbedingt notwendig ist, die Kommandogewalt der Offi-ziere endgültig zu brechen. Hätte sich der A.- und S.-Rat inBrandenburg, die revolutionären Arbeiter und Soldaten, derSituation nicht gewachsen gezeigt, hätten sie ihre gerechte Em-pömng durch die herausfordernde Haltung der Offiziere nicht«ingedämmt, so wäre es ohne Lweifel zu einem schweren Blut-»ergießen gekommen. Um die» für alle Zukunft zu vermeiden,muß endlich ganze Arbeit gemacht werden. Fort mit den konter-pevolutionSren Kommavdostellenf*Ein ähnliche» Schauspiel hat sich in Wclhekma Hävensibgespielt. Dort Holt« am Montag der Leutnant Bötzow di«rote Fahn von der KaErne herunter, in die da» 1. Batailloneine» Marine-RezimentS einrücken sollte/ Die verhetzten Mann-schaften waren schnell über die wirkliche Lage aufgeklärt. Dader Leutnant, der den sich ihm entgegenstellenden Mannschaftenmit der Waffe gedroht hatte, wurde vor ein Rot stand-g e r i ch i gestellt. Er wurde zu sieben Monaten undzwei» Wochen Gefängnis verurteilt wegen Aufreizungzum Widerstand, Widerstand gegen dt« Staatsgewalt und wegenBedrohung und Beleidigung.' Wir finden da» Urteil durchaus gerecht. Mit einer bloßenErklärung, daß die Herren Gegenrevolutionäre das Beste beab-sichtigt hätten, kann der Revolution nun und nimmer gedientfein. Wr muffen zeigen, daß wir nicht nur die Macht besitzen.sondern daß wir sie auch auszuüben verstehen. Rur so ver-schaffen wir un» Respekt.Lpgstische sigchverra'spoiilil.Da»»Leipziger Tageblatt" schreibt:»Wie wirhören, stehen Veröffentlichungen bevor— diesmal allerding» nichtvon bayerischer Seite—, die dem deutschen Volke die Tatsache ent-hüllen werden, daß wieder und wieder, sogar noch in den letztenTagen vor der Revolution, König Ludwig von Bayernversucht hat, gegendai Reichzukonspirieren. Nichtnur, daß die Gerüchte über den Plan eine» füdwestdeutschenRheinbund«» sich al» wahr erweisen worden, noch weiteresist von diesem schuldbeladenen sl) deutschen Fürsten ge.wagt worden. In seiner Eifersucht auf Norddeutschland soll ere» gewesen sein, der den Mut hotte, in der Stunde der höchstenNot die Einheit de» deutschen Volke» zu verraten, um da» hei-lig« römische Reich deutscher Nation al» katho-lisch-füddeutsche» Reich wiedererstehen zu laffen undfür diese EtaatSneugründung den Separatfrieden durch P r e i»-gäbe Norddeutschland» zu verkaufen."Man kann der angekündigten Veröffenftichung miSpannung entgegensehen, denn sie wird den Beweis er-bringen, daß die Fürstenhäuser— ebenso wie die sie stützen-den Parteien, vor allem die ZentrumSvartei— in derStunde der Gefahr nicht an Reich und Volk, sondern anihre engen Sonderinteressen gedacht haben. Uwe hochverräterischen Pläne sind nur deshalb nicht zur Ausführunggelangt, weil die Revolution einen dicken Strich durchsie zog. Und sie werden nur dann auf dem Papier bleiben,wenn die Revolution stark und mächtig genug ist, den zer-setzenden Bestrebungen der bürgerlichen Parteien entgegen-zmvirken und die Einheit des Reiche» zu bewahrenZmiMges SpielDa» Zentrum betreibt im Rheinland, in Bayern, inOberschlesien di« LoSreißung lebenswichtiger Teile vomReiche. Nach dem Grundsatze, wenn du es getan hast, soleugne, erklärt es dann in Berlin, daß die Partei mit solchenBestrebungen nichts zu tun hat. Der Grund ist klar: DasWahlgeschäft soll nicht verdorben werden. Das Zentrum will ja, wie Herr Spahn gesagt hat. der Mittelpunktdes bürgerlichen, antisozialistischen Blocks werden, alle ernde-ren Parteien mit gleicher Liebe umfassen, von Herrnv. Heydebrand bis zu Herrn Neumann. Und da könnte allzuoffener Landesverrat doch in Verlegenheiten bringen: imGeheimen betreibt man also Landeszerreißung, offen emp-fiehlt man sich als Vorkämpfer gegen den Sozialismus.Deshalb rückt die„Germania" mit sanften Worten vonihren oberschlesischen Parteifreunden ab. Sie meint die Los-reißungS-Treiber geben sich schweren Täuschungen hin.� Eswerde doch nichts nützen, m i t b e z a h I e n für die Kriegs-entschädigungen müßten die Einwohner, auch wenn sie nichtmehr zum Reich gehörten.Dieser Appell an den Eigennutz ist recht charakteristisch.Interessant aber auch, daß die„Germania" nur diese p r a k-tischen Erwägungen anstellt. Uns will dünken, die Frageder Einheit und Unversehrtheit sei doch nicht bloß� eineG e l d f r a g ei Und wir sind sehr neugierig, ob die bürger-llckjen Parteien, die ja ionst nie genug über die Nations-lostgkeit der Sozialdemokratie zetern konnten, mit dem Zen-trum bei den Wahlen trotz Bayern, Rheinland und Ober-schlesien gemeinsame Sache machen werden.Nne vnzweideukige AnkworlDem Dencralkommaicho de» tO. A. K. in Honnover scheintder Verlauf der Revaiuticm in der Republik Braunschweignicht behagen zu wollen. E» hat einen Korpsbefehl erlassen,demzufolge alle im früheren Herzogtum Braunfchweig stationierten Truppenteil« nach Cell« verlegt werden sollen. Der betreffende Befehl ging an da» zuständig« Garmsonkommando weiter.Diese» verlang» von der BraunschweiHer Regierung da» schrift-lich« Einverftändni» zu der geplanten Verlegung. Die- Anttvorilief schnell ein. Sie ist so herzhaft unzweideutig gehalten, daßwir nicht versäumen wollen, sie unseren Lesern vorzusetzen:„Wir verfügen kraft der uns zustehenden Regierungsgewalt.daß von den momentan im bruunschweigifchen Landesgebiet liegenden Truppen nicht«in einziger Truppenteil ver-I e g t w t r d, sondern daß dieselben hier in ihrem Standort demo-bilistert werden, und zwar so schnell e» die Zeitumstände nur irgendgesdatten. Wir sind nicht gewillt, unS vom 10. A.-K. in unseremLande irgendwelche Lorschriften machen zu laffen, und werdendie von uns getroffenen Mahnahmen unbeirrt wie bisher weiterdurchführen."Das betreffende Generalkommando hat, wie wir bereit» be»richteten, schon einmal versucht, der Revolution Schwierigkeitenzu bereiten, indem e» einem Bataillon, dos sich auf der Rückfahrtvon der Front befand, vorflunkerte, in Braunschweig seien Un-ruhen ausgebrochen. Um so erfreulicher ist die Antwort, die demGeneralkommando auf seine neuerlichen Treibereien von derBraunschweiger Regierung gegeben worden ist. TS wäre zuwünsche», wenn auch bei anderen Regierungsstellen, vor allemin Berlin, der gleich« Sieist der Klarheit zum Ausdruck kommenwürde. Den konterrevolutionären Machenschaften der verschi«.denstcn Kommandostellen, die immer von neuem wieder da» Volkbeunruhigen, würbe dann schnell ein Dämpfer aufgefetzt sein.Die Zusammensetzung des Zenkralcales.In den Rai der V lind infolge de? Wahienthaltung der Un-abhängigen soziakistffchen Delegierten in der Räieverlammlungnur Mitglieder der MehrheiiS'ozialdemokratie bineingewählt war-den. Au» dem pi»der>gen VoltzuuScat wurden nur sieben Mit-glieder übernommen. Davon au» dem Groß-BerNner Vollzugs-rat die ehemaligen ReichSragSabgeordneten Mar Tohen-Reußpnd Hermann M 2 l l« r- Recchenbach sowie Gustav Heller.Dazu fünf au« der Ost» und Westkrostt sowie dem besetzten Ge»biete, dem Groß-Derliner Vollzugsrat kooptierte Mitalieder. Elsind die»: Robert Kohl, Vertr«:cr der 10. Armee: für die West-front: Emil Pörschmann, Hugo Ttruv«, Fritz Fa aß-Neukölln; au» dem befetzten Gebiet: Heim<5 Ä ä f« r- Köln. VonParlamentariern wurden gewählt: per frühere LandtapSabgeovb-»ete Robert L e t n e r t- Hannover und der frühere Reichstag«-abgeordnete Mar K L n i a- Dorcmund. Di«.übrigen Gnoähltensind im wesentlichen mehr oder weniger bekannte Funktionäreder sozialistischen Partei, Gewerkschaf.en und Presse. Ihre Namenfolgen: Karl B e t h g«, Freiberg: Albert G r z e? i n s k i, Kassel;Fritz Herbert, Stettin; B. Horter, Karlsruhe; HermannKahmann, Dresden; Wilhelm Knoblauch. Darmstadt;Heinrich Kürbis, Hamburg; Walter Lampelt, Hamburg;jSeorg Meier, Berlin; Max P f a f f. Marine: Karl Pico-ffefch. München: Albert Suder, Eßlingen: Otto Stzbow»Brandenburg: Fritz Voigt, Breslau; Hermann Wäger,Coswig i. S.; Kart Zörgiebel, Köln; Heinrich Zwosta«Nürnberg.yNne Wahlrede Hasses.Die zu heute vormittag un. 10 lüjt von der U. T. V-noch den Gennunia- Prockft- Sälen in der Chaussieftraßeeinberufene Bolksversammfung n urde zu eine?(}«va.t'.»vnDemonstration für die Grundsätze unserer Partei. UM■XII Uhr begann unser Genosse Hnase sein Referat.Er führte au?, daß da» deutsche Volk vor der Tatsache derNativnahbcrfammlung stehe. Dieser Tatsache müßten wir unzfügen, obgleich e» unser Wunsch gewesen sei, die Wahlen längerhinauszuschieben. Eine ungeheure AufRärungSarbeit sei zuleisten. Das deutsche Volk fyrf* da» fr«-! est« Wahl»cht der gan-»zen Malt erhalten. ES gelte vor allem, die Massen der 20« bi»LSjährigen mifzuklären deren politische Schulung durch die Sun-den der Vergangenheit nicht gründlich genug erfolgt sei. Di»reaktionären Kreise würden alles versuchen, einen ungeheure»Einfluß auf die Wölk»messen auszuüben und ihr« Herrschaftzu erhalten. Wir müßten mit atlem Eifer an die Arbeitgehen. Die Revolution fei mit den Ereignissen de» 9. November keinesfalls zum Abschluß gekommen. Die Ge-schichte beweise un», daß jede Revolution fortschreite, und e? seiAufgab« der Unabhängigen Sozialdemockraten, di« Mehrheit»-Partei immer weiter vorzut,r«iben.Man dürfe bor der Nationaldersammlung kein« Scheu zeigen-Die Nationalversammlung habe nur zwei Aufgaben: Die Ler«fassung de» deutschen Reiche» zu bestimmen und Frieden z«schließen. Davon, daß jemals die Hohenzollern wieder«kehren könnten, brauche niemand mehr zu denken. Diese Herr-schaften hätten sich dermaßen blamiert, einen derart schimpflichenAbgang genommen, daß wohl kaum ein Mensch in Deutschlandauch nur von einer Scheinherrschoft dieser Leute mehr etwa»wissen wolle. Die Wortführer der U. S. P. hätten während de»ganzen Kriege» auf die Notwendigkeit der Revolution hingewiesen,Sie seien deshalb von den M«hrheii»soziacisten verlacht norden.Noch im Sommer habe der„Varwä rt»" auseinandergesetzt, daßda» deutsche Volk einstweilen die Republik nicht wünsche. S»sei in seiner Mehrheit monarchistisch gesinnt, und dieser Gesinnungmüßten wir un» al» echte Demokraten beugen. Die U. S. P. habeauch durch ihre parlamentarische Tätigkeit dafür gesorgt, daßwährend des Krieges der Gedanke der International«immer und immer wieder in den Vordergrund gestellt noiden fei-Wir dürften den Bedanken an eine Weltrevol-ution nichtausgeben.>Haas« betont« sodann dl« Notwendigkeit be»Sozialisierung.'Die Kriegsschulden Deukschlcknd» AillrSkA ssich auf mindestens 800 Milliarden belaufen. Darau» erhell«, daßdie Sozialisierung unbedingt kommen müsse, weilander» an eine. Verzinsung und Abtragung der Schuldenlast garnicht zu denken sei. In den nächsten Tagen würde«!»Steuerprogramm herauskommen, da» alle KricgSgewInneerfassen werde.(Lebhafter Beifall.)Zur Frage der Nationawevsammlung könne sich jeder stellenwie ee wolle, aber man müsse zugeben, daß«» unkluggehandelt wäre, wen» die Partei auf ihr« politisch« Diacht�vek-ziehten und sich nicht am Wahlkampfe beteiligen würdc,nur weil auf dem Zentralkongreß der deutschen Soldaten- undArbciierräte gegen di« Stimmen der Unabhängigen der Terminder Nationalversammlung früher angesetzt worden sei. Die Be-fahr, die Nationalversammlung könne in die Fußtapfen de»R e i ch S't'a'g e S seligen Angedenken? treten, sei nicht so argal» man glaube, denn die Nationalversammlung habe nur zweiAufgaben und tag« daher nicht in Permanen». Hab« dieNationaldersammlung dem deutschen Volke eine Verfassung untzden Frieden gegeben, dann sei ihr« Tätigkeit bi» aufweitere» erledigt. Hier ergebe sich aber schon«ine neueFrage, nämlich di«: wa» für ein« Verfassung, urohier sei e» bor allem Aufgabe darüber zu wachen, daß die revo-lutionären Errungenschaften erhalten blieben und da» Wahlrechtnicht verfälscht werde. Obgleich e» im Interesse der süddeutschenBundesstaaten wünschenswert fei, das politische Ueber-gewicht Preußen» auf irgendeine Weise zu verringern,vor allen Dingen die Macht de» o st«l bischen Junker-tum» zu brechen, so liege e» doch im Interesse de» Prole-tariate», da? Deutsche Reich all ei nhe.it lich«» Wirt-chaftSgebiet unter allen Umständen zu erhalten. Wirtreten in den Wahllampf ein, um der U. S. P. D. und damitdem internationalen Sozialismus zum Siege zu verhelfen.In der nun stattfindenden Diskussion platzten teilweise dieGegensätze sehr scharf aufeinander. Ein Redner forderte Gr-meinsamkeit in der Arbeit beider sozialdemokratischer Par-teien,«in russischer Genosse forderte im Widerspruch hierzu ein«reinliche Scheidung zwischen beiden Parteien. Nachlängerer Debatte nahm Genosse Haas« da» Schlußwort, umden Diskussionsrednern zu entgegnen. Er btantragte folgend«Resolution:„Die heut« in den Germania- Säken tagende vo?»v«r-sinrnnlung wird mit aller Kraft in die Wahlagitationfür die Nationalversammlung«inirecen. Getreuchren Grundsätzen wird bi« U. S. P. den Wahltampf ynterdem Banner de» internationalen revolutiona-ren Sozialismus führen. Gegen den Kapita-litm-u». gegen jede» Liebäugeln mit der vour-?«oisie, für di« U nabhäng igte i t der Ar.bsiter-lasse, für den unverfälschten Sozial i»-mu»— da» ist die Wahlparole der Unabhängigen Sozial-demokralie.Ihr am 1V. Jamior zu einem gerechten Siege zu»er«en, da» ist die Aufgab«, für die die ausg-'tlärte Berlinereiterschaft von heute ab mit aller Entschirdenheit wirke*muß."Die Resolution würbe gegen ein« geringe Minderheit ange-nommen, ebenso«instimmig folgend«Protestresolution:»Di« siegreiche Reaktion wütet in der Schwei»auf geradezu unglaubliche Wolfe. Hundert« von deutsche».österreichischen und russischen Genollsn fts*