Eine EMwiig Der itjälniionäten Obleute. 5ie Oriente tecnben sich mit dem folgenden Aufruf an Sie Mitglieder der U. S- P. D.: Tie beginnend« Revoluiion hat die klassenbewußt« Arbeiter- schaft Deutschlands bor die gewaltigsten Aufgaben von weltgeschicht- l>ch«r Bcdeutung gestellt. gilt die Umgestaltung der kapttalistischen zu einer sogia- ln'tischen Ordnung. Restlos muß die Produktion gememwirtschaft. lich beirieben werden zum Nutzen der Gesamtheit. Gleiche Rechte und gleich« Pflichien siir alle Männer und grauen sind die Vor­bedingung für die Durchführung und dauernd« Erhaltung der sozialistischen Neuordimng. Der einzelne soll frei sein, soweit nicht da» Gemeinwohl sein« Dienste erfordert oder die Rücksicht auf seine Neben menschen seiner Selbstbetätigung Schranken zieht. Es gilt, die Solidarität mit dem internatio- »alen Proletariat aufrecht zu«rbalten, denn nur dadurch bann ein dauernder Völkerfriede verbürgt und der Soziali»mu» in der ganze« Welt fest oerankert werden. Diese erhabenen Ziel« zu verwirklichen, bedarf es der Zu- sammenballung der Proletariermasien zu Aktionen von unwider- steblicher Stoßkraft. Unsere nächste Ausgab« ist die Werbearbeit für diese» Ziel durch da» Wort und durch die Tat. Di« Parteizerrissenheit de» Proletariat», auch der sozialistischen Arbeiterschaft, steht diesen entscheidenden Aktionen hinderlich im Wege. Da» schlimmste Hindernis bildet die gewohnheitsmäßige Gefolgschaft großer Scharen von organisierten Sozialisten im Rahmen der alten sozialdemokratischen Partei, die während de» Kriege» von ihren Führern zur Bunde» genossenschaft mit den KriegShehern, zur llnterstüstung der imperialistischen, von Verbrechen zu verbrechen herabsinkenden Regierung verleitet wurde. Aber auch unter den Sozialisten, di« sich im Laufe de» Kriege» freigemacht hatten und jahrelang di« Vorberei- tung einer revolutionären Erhebung betrieben, belleht keine Einigkoit. Die Zerrissenheit ist immer größer geworden. Die Unabhängig« Sozialdemokratische Par- tei. deren von der Notwendigkeit einer Erhebung überzeugte Mitglieder die Träger der Novemberrevolution waren, ist schwer kompromittiert worden durch den Eintritt eine» Teile» ihrer Führer in die Regierung. Die Unabhängigen Kabinettlmitglieder wurden zu Bundesgenossen und schließlich zu Gesanaencn der öitherigen Nutznießer dr« Belagerungszustände» degradiert. Von Tag qu Tag verstrickten sie sich mehr und mehr in deren Netze. Mit ihnen wurde auch vi« Partei für«Ine revolutionäre Be- tätigung aktion»»nfähig gemacht. Da» Ergebm» diese» LSHmung»proz«ss«» wird nicht abgeschwächt dadurch, daß ein be- sonder» bösartiger Streich der Ebert, Scheidemann und Landk- bvrg da» Weihnachißblutbad unter den Matrosen, die Unabhängi- gen endlich zum Austritt au» dem Kabinett nötigte. Die von der Unvermeidlichkeit der revolutionären Weiter- entwicklung überzeugten Mitglieder der Unabhänzigen Sozial» demokratischen Partei haben diesen verhängnisvollen rückläufigen Entwicklungsprozeß von Anfang an erkannt und innerhalb der Partei zu bekämpfen versucht. Sie konnten sich dabei stützen auf die revolutionären Bctriebiorganisationen, in den«n sich die >ktion»kraft der klassenbewußten Berliner vrbriterichaft verkörpert. Die Unzufriedenheit der«volukkonären Berliner Arbeiter- schaft mit dem Verhalten der meisten» führenden Personen der U. S. P., die Erfahrungen, die auf dem Rätekongreß mit den Vertretern der U. T. P. D. in der Regierung gemächt wurden, sowie die verschwommen« und opportunististhe Haltung de» Ber­liner Parteiorgan», der.Freiheit", veranlaßt«» die revolutionären Obleute und Vertrauentleute der Berliner Großbetrieb«, sich in zahlreichen Sitzungen mit dem Verhalten der Unabhängigen Partei zu beschästigen. Wiederholte versuche, die Parteileitung zur Abhaltung«in«» Parteitage» zu veranlassen, um eine Klärung der Meinungen innerhalb der Partei herbeizuführen, scheiterten an dem hartnäckigen Widerstände der Mehrheit der Zentral� lestung der Partei. Da die Revolutionären Obleute und vertrauen» leut« von der Ueberzsuguug durchdrungen sind, daß um die Revolution zu ihrem Ziel«, einer nicht nur dem Namen »ach sozialistischen Republik Deutschland», zu Höingen , suchten sie neu« Wege, um zu diesem Ziele zu gelangen. Da» Gebot der Stund « war für sie dle Zusammenfassung aller wirklich revo- luti.nären Kräfte zu einer einheitlichen Organisation. Leider schloß sich, ohne vorherige Verständigung nckt den Revolutionären Obleu>«n und Vertrauensleuten, der Spartatu» bund zu der Kommunistischen Partei Deutschland « zusammen All« Vers uche, mit dieser neuen Partiigrün> du«g eine Verständigung heesteizafüHre«, schlugen fehl. Die Revolutionären Obleute und vertrauen»- leut« kennten nicht b« d l n g u n g» l o» in der Kommunistischen Partei aufgehen, sondern hielten es ihrer llebevzeiugung gemäß für notwendig, sich bei einem eventuellen Eintritt i« die Kommunistische Partei einen Einfluß auf Orgawfatw« und Taktik dieser Partei zu sichern. Da d!« ReiehSkonseren» der Kommunistischen Partei die Forderung der Revolutionären Obleute und Vertrauensleute ablehnt« und nur ein«»befriedige«» de» Gegenangebot machte, lehnten dies« den g«» schlossenen Eintritt in.die Konnnumstische Partei ab. E» entstand jetzt die Frage, ob die revolutionären Obleute und Vertrauensleute di« Initiative zur BiKung einer riienrn Partei ergreifen sollten. E« wurde davon Abstand genommen, weil man di« organisatorische Zerrissenheit de» Proletariat» durch einen solchen Schritt nicht vermehren wollt«. Unter diesen Umständen halten e» die Revolutionären Obleute und V«rtrau«n»leute für geboten,»unächst noch Mitglieder der U. T. P. D. zu bleiben. Sie werden mit aller Energie auf die Abhaltung eine» Parteitage» in allernächster Zeit dringen. Dieser Parteitag lv-rd zu entscheiden haben, ob di« Par- rei«ine konsequent« revolutionär« Politik treiben will, oder ob die schwankenden und opportunistischen Elemente die Führung be- halten sollen. Von der Entscheidung de» Parteitage» wird da» weitere Verhalten der Revolutionären Obleute und ihrer Freunde im Reich abhängen. An die Genossinnen und Genossen der 11.®. P. D. richten wir den Ruf, sich um un» zu scharen, um die Partei wieder ihren rein revolutionären und sozialistischen Aufgaben zuzuführen. Wir richten unseren Ruf aber auch an all die Männer und Frauen, die die Verwirklichung de» sozialistischen Endziele» mit revolutionären Mitteln erstreben. Stellt Euch opfer- und tat. bereit an unsere Seite I Schließt Euch mit un» zusammen zum Kampf gegen KapitaliSmu », gegen reaktionär« Unterdrückung! Helft mit aller Eurer revolutionären Energie bei der schleunigen Verwirklichung de» Sozialismus. Nur dadurch könnt Ihr sie durch den Weltkrieg entstandenen Nöte bannen und Euch und der ganzen Kulturwelt eine schönere Zukunft schaffen.# Di« revolutionären Obleute u.>d Vertrauensleute der Berliner Großbetriebe. I. Paul Schulz«. Rich. Nowakowskl, Paul Weyer. Der Aufruf der revolutfonären Obleute erweckt ein feit- fam-s Gefühl. Sie wenden sich jetzt wieder an die Partei, die e eben zerreißen wollten zugunsten einer anderen. Sie erlassen politische Kundgebungen an dieselben Genossen, von denen sie sich trennen wollten. Sie machen Politik auf eigene Faust ohne und gegen die politische Organisation. Da? ist ein ganz unmöglicher Zustand. Derselbe unerträgliche Zustand, den da» Derbleiben de» Spartaku»- bunde» in der Organisation herbeigeführt hatte, soll jetzt ver- ewigt werden: da» Nebeneinanderbestehen zweier politischer Organisationen oder Organisationsleitungen, die zuck Teil gegeneinander arbeiten. Da? gebt so nicht und wir können die Berliner Arbeiter nur auf da» dringendste warnen, sich darauf einzulassen. Uebcr die Politik können nur die politisch organisierten Parteigenossen in ihrer Gesamtheit in ihrer politischen Organisation entscheiden und nicht eine Körperschaft, die außerhalb der- selben steht, zu ganz anderen Zwecken besteht und politisch nicht kontrolliert werden kann, in der neben Unabhängigen noch reine DpartakuKanhänger sitzen und großen Einfluß auSiiben. Und diele Körperschaft verdient um so wenige? da» politische Vertrauen der Berliner Parteigenossen, al» sie auch jetzt noch davon sprechen, daß sie nurzunächst noch Mitglieder der U.S. P.D. bleiben wollen". Führung auf Kündigung und unter dem Vorbehalt, daß die Parte: deren Willen tun muß oder sonst verlassen wird, k a n n d i e Partei nicht brauchen. Daß wir den politischen Ttatdpunkt de» Aufruf» für verfehlt ansehen, brauchen wir nicht erst zu begründen. Haas« hat hier schon kürzlich dargelegt, daß gerade da» Vorgehen der SpartakuSgruppe und ihrer Verbündeten di« U.S. P.D. in ihrer Aktionskrast gelähmt hat. Jn»beson- dere hat die Abstlnenzpolitik gegenüber dem Zentralrat dazu geführt, den Rechtssozialisten alle Machtpositionen in die Hände zu spielen. Geno sen, die im Begriffe waren, di« Partei vollends zu zersplittern und zu zerstören und noch dazu unmittelbar vor den Wahlen, scheinen un» überhaupt wenig geeignet, sich zu Richtern über politisch, Taktik«uf» zuwerfen. der Buttel Reinlich« Scheidung. Afet InWirtH»er Spart»su»«nhnnger au» tzt« Reihe« bei lt. S. P. wirb von der Parteipresse mit Geriugtuun« ausa»««»- »e». D-«.Leiptzizer Bolk»ge>tung" schreibt: .Di« Besthiüffe der Spar!aku»>rruppe laute« als», wie»n 'cha, ror«u»tz«s«zt haben, zu einer scharfen Scheidunq von unl?« Pariai hinam». Sie wirb««»-besondere durch die Botzkottie- ru»«»er Aatianalversammlunqtwadlen durch di« neu« Kammuniftenpartei»ertiest. Damit ist also für vi, Unabhängige Kozialdemakratie nun die Bahn fest vorqezeichnet. Sie ist von be« Hindern,» eine» ihrer Taktik und Politik Wide «» strebende« Anhängsel» befreit und kann»un, van inneren Hemm» nissen frei, khre ganze Kraft zur Aoitatton für die Aatienalrak»' Wahle» aufbi«»».»ilt nun. dem revvlutionären Sozialis» mu» ein« starke,«ktionsfähig« verlretunq in der Konstituan» zu verschaffe«, die die Halb- uad Biertelsozialist«» im Vcheibeman»-Lager im Schach halten und zur A» «rlennung der Forderungen der Arbeitei/klass« zwingen kann." Auch zur Kandidatenaufstellun� für die Nationalveriam»- tu««, die in der letzten Generalveriammlun« der U. S. P. da»- genommen worden ist,»immt da» Leipziger BrudeMatt Stellung; es schreibt darüber: .Die Entscheidunz der Mehrheit der Berliner Genossen b» deutet«in Fortschreiten auf der Bahn, die sie mit ihrer Ablehnung der Spartakus-Resolution gegen di« Nationalverfammkung in der Generalversammlung vom 15. Dezember beschritten haben. Der trennende Strich vom SparwkuZbunde ist verstärkt worden, es ist abgelehnt worden, die Kandidatenausstellung zu»erichiebe«, was di« Ablehnung« i n e r ge m«i n sa me n Kandi» datenlist« mit der Spartakusgruppe bedeutet, und die Richtung innevhalb der Partei, die die Kandidatur Haaso» zu Fall bringen und ihm damit«in Mißtrauensvotum weg«» seine» Eintritts in die Regierung ausgestellt wissen wollte, ich unterlegen. Die Mehrheit der Berliner Genossen hat sich damit für eine entschieden« revolutionäre Politik erklärt, aber die Au- lthnung an die Methoden de» Spartakusbundes abgelehnt." Im Halleschen.Volksblatt" heiß« es. daß M» Gründung der Kommunistischen Partei im Interesse der Klarung notwendig gewesen sei..Es wurde zum unhaltbaren Zustand«, daß die Spartakusleute noch in der Unabhängigen Soziakdemo» krati« organisiert waren, trotzdem sie eine völlig sekhstandige Politik trwben, di« im Äegen'atz zur Politik der Unabhängigen stand. Run ist di« Scheidung erfolgt und auch hier Klarheit ain» getrewn." x Da» Pmoauee Prvletartat demonstriert» am»1. Dezemio«. Ungezählte Tausende nahmen Stellung gegen die Regierung»- sazwiiften. die Ar« in Arm mit dem Bürgertum in Berlin gegen da» sozialistische Proletariat demonstriert haben. Ein« Resolutro» spricht de« A.» und S.�kat unbedingtes vertrauen au» und der- urteilt W#»rdeitkrseindlich, Politik der Regierungssuzialiste». Von der Parkelpreffe. va« I. Januar an«scheint i« Plaue » L V. die.volks- zsltung" für da» Vogtland . In Chemnitz wird jetzt.Der Kämpfer", ursprünglich ein« Nahlzeitung für die Wahl zum A� und S.-bkot. fcretnwj wöchentlich herauSgegaben. IoMche vachrlchleu. Druckfehlerderichtigung. Der Setzerteufel, der»ns schon manchen bäsen Streich gespielt, hat in der heutigen Morgen- nummer in der Notiz.Sin Skandal" aus.Revolution» f u r ch t" dos Wort. Devolution» f r« i h e t t" gemacht. Wir bitten da» z« bertchtigm. Di» SteMgrattifchc« Berichte dr» Allzemiine» Kon, reffe» »er Arbeiter« un» S»ldat»».RSt» Deutschland «, der vom 16. bis 91. Dezember 1018 im Abgeorstnetenhaui« zu Berlin getagt hat» werde« in»««igen Tagen im Druck herauskommen. Di« ver« Handlungen sind für Nachschlagezwecke übersichtlich ausgemacht» Aussützrtich« Sach-, Redner- und'Teiinehmer-Verzeichnige sowig wichtig« Anlagen find ihm beigegeben. Für Bibliotheken, Zetz» tungen, politisch« Parteien. Gewerkschaften und wirtschaftliche Vereinigungen ist da« Werkchen unentbehriich. Da nur«in« ba» schränkt» Anzahl hergestellt wich, wolle man Bestellungen um» Sehen» mit der«uscheist»Kongreß-Bureau de» lentrolrate», Berlin , HerrenbaussZimmer 96)" »insend»«. Der Verkaufspreis betrügt 5 allem nur jene vertag» und Vertriebe in Betracht kommen, die auf Grund wirtschaftlicher Erfolg« in der Lage sind, ohne wirt- schaftlichen Erfolg für sich selbst den Vertrieb jener Werk« zu übernehmen, di« ihnen die Kommissionen zuweisen. Wenn man hier von einer«ozialiswrung der geistigen Arbeit spricht, so de beutst sie freilich nicht ganz dasselbe, wie die Sczialistenmg der Fabriken und des Bergbau». Denn hier han- stell es sich um di? Sozialisierung der Produition»mittel, um wirtschaftlich und pekuniär di« Mass« de» Volke» zu unterstützen. stiar dagegen handelt es sich darum, die geistig« Versorgung dem Volke intensiver nahezudriisssen, als es bisher möglich war. Dort handelt es sich um die vergesellschaftlichung wirtschaftlichen Gute», hier um die geistige, Werte. Gozialismu» freilich ist da» «in« wie das andeik. und die Goziffsisientng der geistigen Arbeis gehört mit Naturnotwendigkeit ebenso zum Programm de» Sozia. tismu». wie die jchon klar erloium Forverung oer Wirtjchasts- sozialisitrvny. Außerdem aber bedeutet ja die Sozialisierung der geistigen Arbeit noch mehr, alz lediglich die intensiver« versor- gung der Mass« mit geistigen Werten. Sie bedeutet auch in dem- salben Augenblick di« Anerkennung der geistigen Persötrlickckei» durch wirischaftliche Maßnahmen,'sie bedeutet somit den Sieg mich de» schöpferischen Individuums innerhalb der Wirtschast»- «ihen. Und hier wiederum liegt ein Grund für die Richtigkeit der Heu!« noch häusig bestrittenen Ansicht, daß der echte Sozialis- mus fich nicht nur mit»«n Forderungen der Kultur, der Persön- lichkeit, de» Individualismus verträgt, sondern sogar aus ihren Ansprüchen heraus entsteht. Au» den Bliesen eines Sesaugeuen. Gent , 1916. >.. Sie reden von Potttik. Der Politik der Machthaber. Der Politik, di« die Welt l o großes Wort! regiert. Wer hat diese'Politik zu ihrem Beruf berufen? Ihre politische Karriere, ihr Standesherkommen. Und was run sie? Sie rennen von Tag zu Tag. um«inen Stuhlgang der Menschheit weisheitsvoll zu halten. Sie wachen, daß von Tag zu Tag ein Gerinnsel zu Quark werde. Im Ernst. Noch immer sehlt der offiziellen Politik nicht nur viel Geist, sondern jede Philosophie, als Maßstab wie als Temperament, al» Prinzip wie al» Charak- ter. Wozu haben die Geister der Völker gedacht, von frühen jhftlrhundtft»» 9i* Beutet Wozu lebt» die Philosophie ihr leidenschaftlich Dasein und erwies Wert und Erb« von Leben | und Tod. Kulturl Wozu ist alles Erkannt, und Gestaltet« der Denker und Dichter gesammelt und ausgespeichert durch Iah» tausende? Wozu dient die riesenhafte Leistung aller Geister da» Einzige und Erhabene, da» Mnt geben kann wie, da» die Sonne noch scheint? Nicht viel mehr als dazu: den Schrank eine» besitzenden Individuum» zu füllen. Nicht diel mehr al» dazu: daß Völker yon ihrer Schönheit und Vollkommenheit erzählen, wi» einer, der sich nie im Spiegel sah Es ist noch nicht alles damit getan, daß die Philosophie Oekanomin wurde. Sie ist nicht Politik geworden, nicht da» Etho» der Politik und nicht, in wesentlichen Formeln und Erkenntnissen nicht einmal, di« Hand- lung in der Politik auch nicht in Weitsicht und Urteil. Sir soll dem Lugenblick geben, wa» sein Recht ist! Und für große Geschicke'Menschheftswerte,-erfahrungen in Frage zieh'n. Dem Augenblick geben, wa« sein Recht istl Aber wo ist eine Politik. die di« Kinderarbeit abschaffte, oder den vergiftenden Frondienst ganzer Arbeiterschichten, oder di« Wohnung»-, die Sonnennot l Und endlich den Krieg! Wa» hier recht ist, da» ist die Eile, mit der'man einen Brand löschen würdel Und wo ist diese Gegen- wart?eile einer weitsichtigen Politik? Wer den Wald liebt und um seinen Wert weiß, wird die Axt an einige Wurzeln legen, Bäume, die den ganzen Wald allmählich vernichten unser Politiker aber lassen ganze Wälder zugrunde gehen, ganze M« n sch e n sch i ch t r n»erderben und lang» sam verkommen. Würden sie endlich da» Ganze sehen statt einen, meist ihren Teil, würden sie Ursachen und Wir- kungen auch nur in der gröbsten Form ermessen, noch kaum, mit allen Feinheiten, di« Geschichte in einer späten Stunde lehrte würden sie Philosophen Denkende sein aber fie sind Politiker au» Karriere und fie werden statt solcher Segen- wartspolitik mittelalterliche Zeremonien mitmachen und darin Handlungen, wie sie der vernunftbegabte Mensch einer neuen Zeit in seiner Pbantasi« kaum konstruieren könnt». Der Götze Kapitalismus amüsiert sich dazu und mit ihnen. Er läßt ihre feierlichen Narrenspossen ernsthaft würdigen denn wenn er auch heimlich zivilere Orgien kennt, so braucht er die lächerliche Würde von Rittern und Priestern doch gern zur Ehre seine» Throne», so daß er unbesorgt schließlich jedem Untertan sein Haupt in den Schoß und seine Finger in die Taschen lege» kann. Ach ihr Völkerl Und bor allem, du Volk der Denker und Dichter,-daß du diese» alle Tage noch in so vielen Lebens- > altern deiner Kräfte nun stehht und duldig und Whig dazu bist. Daß nur dein« Armen sich endlich empören, die Rechtlosen, di« polttisch Unmündigen, noch immer nicht deine Dichter und Denker, »ein« Künstler, deine Geister I Dein« Ueberlegenen, deine G«e rechten und»ärvn es»in« Handvoll. Sich auflehnten. Dolch« dagegen redeten. Werk, spottete». Komödien lachten! Und ihr Arsthetenl»i, ihr schmerzhast den Mund verzieht, wenn«ine polttisch«, d. h.«in« überzeugte Zeitung kräftige» Deutsch redet. Und dere» ästhetische Fibel osfenbor das Ding: Zorn! »egessen hat. Zorn, der prachvoll schimpfen kannl Lridenschast« lich« Klagen gesungen, werden«ine Gemeinde haben aber der Schrei der Wut wird Neugierige locken. Tarauf sehr kommt es anl Auf di« Schlafmützen nämlich I Die Guten, die aber nicht denken. Und wa» würdet ihr für prachtvolle Aestheten sein, so ihr prachtvoll mit all eurer Kunst schimpfen könntet. Wo die Höflich» keit so vieler Geister Gründe und Gründe darlegte, wa die Wissenschaft der Scham und Schande selbst mitleidig und gerecht Gewänder und Hüllen lieh und wo alle» die» nicht« nützte und di« Schamlosigkeit und Gedankenlosigkeit weiter ungeniert ihr Wesen trieb, wo die Dummheit ganze Kulturen auf Jahrzehnt« hinau» verdirbt und zerstört da sind kräftige Bergpredigten geboten. Und ich wiederhole: wie Pracht» voll stände euch Deulschen ein Dichter, der wahrhaftig prachtvolle Injurien formulieren könnte, um die dumme oder übelwollende Bestie au» ihrem Bau zu locken. Wer heute ein Dichter ist, cm Künstler und Bewahrer de» Wort», einer der Reichtum hat an Feuer, an Ausdruck, der zündete und entzündet, wa» müßt» dem di« Leidenschast der Gerechtigkeit und Vaterlandsliebe für Aufgaben stellen I Klagt die Armen nicht an. baß sie grob sind, und daß sie au» den Nesseln, die man ihnen zuwirft, noch kein« Seide webten l Betrachtet es endlich als eure Aufgabe, ihnen Waffen zu dichten, fein oder wuchtig, aber schneidend und schlagend. Solange ihr dahin nicht kommt, wird der Säbel über eure Feder huschen, wie über Zungen und Köpfe. Wann, j» Deutschland und überall werden sich unsr« Federn sträuben s 8* Märtet» Kunstkalender. Herbort«ulooder» Tcagödi».«in halber Held" wirb*»«tonto« CoxfUc», den 19. Januar.«Mag» II Uhr. im Ih'-ter am«ulomplatz ftflUktuvet, wird Arittt Schnabel«eethoven» eonat» ll-Dur , op. 109, Schumann» Krelelerian» Werk 1««tck Kchuhart«"*"* I V-Dur od- M um Vortraa kriaae».