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Morgen- Ausgabe.
Die Freiheit
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der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands
Jahrgang 2
Freitag, den 10. Januar 1919
Einhalt dem Brudermord!
Der Schrei nach Cinigung.
Die Arbeiterschaft des Kugellageriverks der Deutschen Waffens p und Munitionsfabriken Berlin- Borsigwalde( 2000 Arbeiter), nah
Der Zentralrat der Marine verbreitet folgendes Flugblatt: men eine ähnliche Resolution an, deren Wortlaut sich im AnAn alle Sosialisten, an die Reichsregierung!
Nun ist's genug!
Mit tiefstem Mitgefühl sahen wir die Führer der Mehrheitsfozialdemokratie das Bürgertum zum Kampfe gegen das klaffenbewußte Proletariat aufbieten. Täglich, stündlich bringt zu uns die Kunde von neuen opferschweren Bruderkämpfen. Ein Meer unge, heurer Lüge hat sich über die Hauptstadt des Reiches ergossen. Die Bourgeoisie triumphiert, und das Pr Ietariat blutet, blutet wie nur je! Sozialisten! Run ist 8 genug!
geigenteil diejer Nummer vorfindet.
Protest gegen die Regierung.
Nummer 17
In le ter Stunde.
In diesen trüben Tagen wirkte die Rundgebung der 40 000 wie die Sonnenstrahlen, die nach langer Zeit zum ersten Mal wieder den Nebeldunst durchbringen.
Der Ruf der Arbeiter der Allg. Elektrizitäts- Gesellschaft und der Sdvarkfopff- Betriebe nach Einigung zwi schen den Arbeitern, um dem Blutvergießen ein Ende zu niachen, ist eine Tat, eine gute und nügliche Tat, ſozialistischem Geiste entsprungen. Sie wird und muß gute Früchte tragen.
Die Donnerstag, den S. Januar, zu eingelender Beratung einberufene Betriebsversammlung der 11 000 Arbeiter und Angestellten der Bergmann- Elettrizitätswerte, die allen Richtungen der Sozialdemokratie angehören, ist zu der einmütigen Ansicht gekommen, daß die Ursache alles Bruderzwistes Die Kommission, die sich gestern zur Regierung und nur die Personen der jegigen Volksbeauftrag dem Zentralrat begehen hatte, verhandelte in den AbendEriennt die Cajanse, fest die Schmach! Reizt Euch empor austen sind, die infolgedessen ihre Boften sofort zu vere stunden mit den Zentralvorstand der U. S. P. D. Großlaffen haben, um weiteres Blutvergießen zu verhindern. Berlins. Der Zentralvorstand begrüßte das Borgehen der Geifeln, die die Lüge unreuth for! Sozialisten werdet wach! Sosialisten! Vereinigt Gu&! Dieser Beschluß ist dem Zentraliat telegraphisch mitgeteilt worden. Arbeiter und faßte darauf einstimmig folgenden Beschluß, Der Arbeiterrat der Bergmann- Gleftizitätswerke. den die Kommission dem Zentralrat und der Regierung 3. M.: Schwabe, Fite, Brand, Polu , Wenzel, Domiowski, Stahl- übermitteln wird: berg, Simenowski, Bimmermann, Wenzel.
Ein Schrei nach Nuhe geht durchs hartgeprüfte Volk; ein Schrei nach Bcfferung seiner Lebenslage.
Was ist bisher geschehen? Wir fragen flagend: Was gefchieht? Nur eins gcidicht: Ein neues Massenmorden!
Wer reines Herzens ist und Liebe hat zum Volt, kann nimmer sich auf Nohgewalten fügen. Genosse Scheidemann , Genoffe Ebert, Noske, Landsberg , Eichhorn! Sabt Ihr das Volk nech lieb? Habt Ihr es je geliebt? So hört die Stimmen, die mit Euch nicht mehr aufrieden find, macht' andern Männern Plat, laßt Ehrgeiz nicht und harten Eigenwillen tcs Handelns Richtsanur sein.
Das Blut des Bottes it foftbarer benn Euer Sit; bie Einigkeit der Maifen des Volkes jei obertes Gesez! Zentralrat ber Marint.
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Eine Kundgebung der Volksmarine- Division. Eine Bersammlung der Volksmarine- Division am 9. Januar im Marstall beschloß felgende Resolution:
Dis Bolksmarine Division, die nur einen Bruchteil ber in Berlin anwesenden Mutrosen bildet, hat sich seit gestern bie Die Volksmarineendesunterzeichneten Führer neu gewählt.
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Der Oberste Marinerat der Niederelbe fendet aus Hamburg folgenden telegraphischen Protest: .Der Aufruf der Berliner Studenten zum Eintritt in die freiwilligen Regierungstruppe, besonders aber seine Befür wortung durch das Regierungsmitglied Noste, bedeutet eine Verhöhnung der ganzen Revolution, eine Verlegung des revolu tionären Ehrgefühls und einen Faustschlag in das Gesicht jedes ehrlichen Sozialisten. Giner Regierung, die den Geist von 1914 wieder heraufbeschwört, die einen neuen Striegstaumel entfachen und das Bolt abermals zur Schlachtbank führen will, tönnen wir nicht mehr folgen. Wir müssen Männern, welche die Zeichen der Zeit nicht zu deuten wußten, die sich aufs neue kompromit tieren, und die Bürger" gegen die Arbeiter heben urfer Vertrauen berjagen und fordern deshalb den Rüdtritt von Scheidemann, Ebert, Landsberg und Noske. neuzubildende Regierung muß mindestens aus 2 Stommunisten, 2 Unabhängigen und 2 Mehrheitssozialisten bestehen."
Die
Um die Fortsegung des Brubermorbes gu verhindern, ist der Zentralvorstand zu dem Versuch bereit, eine neue Verhandlungsgrundlage zu finden. Er schlägt deshalb vor, einen Waffenstillstand eintreten zu laffen.
Er erklärt sich vor dem Eintritt in die Verhandlungen bereit, ben Vorwärts" zu räumen, wenn die Verhandlungs. tommission der A. E. G. und ber Schwartkopischen Werke pou bem Zentralrat und der Regierung die Zufiherung erhält, bab die Verhandlungen in sozialistischem, versöhnlichen Geist ge. führt, die Differenspunkte einer paritätisch zusammengeseh'en Kommiffion überwiesen werden, und die endgültige Besetzung bed Polizei- Präsidiums nur im Einvernehmen mit ber 11. S. P. D. erfolgt.
Richard Herbst,
Paul Brühr, 1. Vorsitzender. Staffierer. Sebt hat der Zentralrat und die Regierung das Wort. Sie hat das Eingehen in die iachlichen Verhandlungen abgelehnt, ehe nicht der Vorwärts" geräumt ici. Der
Division erblickt ihre Aufgabe in dem Schuge bes ihr an. Riefenfundgebung in Braunschweig gegen Riefenfundgebung in Braunschweig gegen die sentralborstand erklärt sich bereit, selbst dieie Bedinauna Keidsregierung.
bertrauten Rettoraleigentums( Reichsbank, Museen, Sollhof, Schish usw) gegen jedweden Angriff.
In den Partei ämbjen bleibt die Voltsmarine- Division als Am Dienstag demonstrierten die Braunschweiger Arbeiter bewaffnete Macht neutral Dagegen erwartet die Bolts, und Solta'en in einer Menge von über 20 000 gegen die Regie. marine- Division von der jetzigen Regierung eine Umbildung rung Ebert- Scheidemann. Die Arbeiter waren zum Teil be. bzto. Neubildung des Rabinetts. allem, bas ter Weg der Verhandlungen nicht verwaffnet. Flungeuge begleiteten den Bug. Die Braunschweiger Neuesten Nachrichten", der Allgemeine Anzeiger" und die„ Dan beszeitung" wurden besetzt.
Sie fordert vor
laffen werte, um weiteres Blutvergießen zu vermeiden. Walter Junge , Kommandant. Robert Grundfe, Stellvertreter. Kontrollkommission: M. Schmitt , M. Markiewicz, H. Levi, Carl Pebant.
長
Rundgebungen aus Betrieben.
Die Arbeiter und Angestellten von Arnheim haben folgenden Beschluß gefaßt: Um den Bürgerkrieg sofort zu beendigen, stellen sich die Kopf- und Handarbeiter der Firma S. J. Arnheim
Die Redner, unter ihnen auch Genoffe Merges, der Präsident der Braunschweiger Republik, gaben alle der Meinung Ausdruck, daß die Mitglieder der jeßigen Reichsregierung befei tigt werden müßten, damit ehrliche, energ sche Sozialisten an ihre Stelle treten fönnten. Nur diese kompromittierten und ver bakten Persönlichkeiten ständen einer Einigung der proletarischen Maffen im Wege.
Auswärtige Hilfe für die Gegenrevolution.
zu erfüllen, um die Verhandlungen zu ermöglichen und eine Berständigung zu erzielen. Er will nur des einen Umstandes gewiß sein, daß nicht, wenn die Pfandobiekte aus der Sand acaeben sind, die Regierung erst recht nicht verhandelt, sondern diftiert.
Was wird die Regierung was wird der Zentralrat tun? Noch einmal ist er vor die Wahl gestellt, ob er das Bündnis mit dem Bürgertum der Einiguna mit der Arbeiterschaft borzieht. Nochmals soll er entscheiden, ob er Offiziere und Studenten in den Kampf zegen Proletarier schicken will, ob er die Werbung unter den schlimmsten Feinden der Arbeiterklaffe und des Sozialismus forlieben laffen will, er, der fid; Bentralrat der sozialistischen Republik Deutschland nennt.
Wie die Würfel fallen werden, steht noch dahin. Aber die Situation hat sich neändert. Die Arbeiter find endlich aktiv geworden, fie greifen selbst in ihr Geschick ein, fie erklären ernstlich den Führern, daß sie nicht Werkzeug in ihren Händen sein wollen, daß sie es sind, die zu bestimmen haben und nicht die Führer.
einmütig auf den Boden der Kundgebung der Funktionäre der Belegschaft der Flugzeugmeisterei Adlershof . Sie fordern die Riel, ben 9. Januar. Drahtbericht der Freiheit". Ein Trupp Und die Arbeiter haben entschieden. In den beiden gefamte Arbeiler chaft Groß- Berlins auf, betriebsweise diese von 2000 Mann Marinesoldaten, fast durchweg Kapitu'anten, aroßen Betrieben, die den Anfang gemacht haben. ſtehen Rundgebung zu unterstützen und ihre Zustimmung zu derselben Decoffiziere, Maate und Obermaate, ist gestern von Kiel nach Nechtssozialisten neben Unabhängigen und Kommunisten. in den Zeitungen bekanntzugeben. Es wird erwartet, daß mit den Berlin abgefahren, um bei den Kämpfen in der Stadt auf feiten un, diese Arbeiter haben iich aceinist und in der Kundgebung bezeichneten Vollebeauftragten Ebert und der Regierungstruppen Verwendung zu finden. Der Volksbeauf ihrem Beispiel werden morgen in Berlin und dann im Reich Scheidemann auch der Polizeipräsident Eichhorn zurücktreten muß. tragte Nose hat den Mannschaften öffentlich versprochen, dafür hunderttausende folgen. Sie wollen feinen Bruderkrieg, fie wollen nicht, daß ArGine gestern vormittag in Marienfelde tagende Betriebs- au sorgen, daß ihnen die Nangabzeichen nicht abge. beiter auf Arbeiter ichießen, Revolutionäre Revolutionäre be fammlung der Arbeilerschaft der Firma R' od machte gleich nommen werden können. Freiwillige Regierungstruppen wurden am Lehrter töten. Eie wollen es nicht, weil sie Sozialisten sind, weil falls die Kundgebung zu der ihrigen. Es wurde eine Rommission. die zur Hälfie aus Abhängigen und Unabhängigen besteht, ge- Bahnhof eingekleidet. Wie uns berichtet wird, bat man aus fie alle die Befreiung der Arbeiterklasse, das Ende der fopiwählt, um sie sofort den Voltsbeauftragten zu unterbreiten. Die Bojen ankommende Soldaten ohne weiteres in den Dicaft taliftischen Ausbeutung wollen. mögen fie heute noch in welchem sozialistischen Parteiloner immer fteben. Die Kommission fonnte nur dem Sekretär der Voltsbeauftragten die genommen, ohne daß diese Leute darüber aufgeklärt worden arbeiter vereinen, was schlechte Führung Resolution überreichen. Ein Bescheid soll erfolgen Scute, find. Bulässig ist dieses Verfahren nicht, weil es fib um trennt Freitag, früh 9 Uhr, Betriebsversammlung der Fira Stod in mobile Truppen handelt, die zunächst ihren Truppenpe bänden zugefährt werden müssen, Razientelba
Die Arbeiter find aktiv geworden, fie erinnern sich in entscheidender Stunde des tiefen Sinnes des Mortes: Die