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greiheit
Jahrgang 2
Donnerstag, den 16. Januar 1919
Nummer 28
Der Soldatenrat gegen die Militärherrschaft.
Protest der Berliner Sol a'erräte.
In der gestrigen Situng der Berliner Soldatenräte ergriff der Mehrheitssozialist Brutus Mollenbuhr das Wort über die letzten Vorgänge.
Darauf wird beschlossen, die Verhandlungen auf Freitag zu vertagen und Noske einzuladen. Inzwischen soll der Vollzugsrat mit Noste Verhandlungen anfünsjen über die militärischen Angelegenheiten Berlins , die Regierungstruppen und die Besehung
der Kommandantur.
Maitan ng folde na.
die Regierung antelephonieren, um ihr Mitteilung sn machene Tarauf erklärte der Offzier, daß die Untersuchung" fortdauere, Stautsty aber jebt frei sei. Sicherheit der Person will ich unbedingt sicherstellen." iz gratu
Wie heißt es doch in dem schönen Aufruf von Noste: Die
lieren zu dem Erfolg!
D'e Wedergeburt des Militarismus.
nur durchblicken lassen. In ihrem Begeisterungsranich jubet die Deutiche Beitung" an der Spike ihrer geftrigen Aus aabe den Soldaten als richtiaen Beikaardisten zu:
Was jetzt in Berlin vorgehe. stelle die Errungenschaften der Revolution tatsächlich in Frage. Die Regierung habe ihre Truppen nicht mehr in der Hand.( Stürmisches Hört! Hört!) In dem Bureau der Unabh. Soziald. Partei hätten die Regierungstruppen feßung von Stadtteilen Groß- Berlins durch die regierungsMit hurrapatriotischem Winkommensaruk begrüßt bie gehauft wie die Vandalen. In der Generalität herrscht ein Geist. treuen Truppen zum Zwede der Waffenabnahme soll es in ver- allbeutich gebliebene Deutsche Zeitung" den Einmaris den wir schärfer bekämpfen müssen als die Gewalttaten der Spar- schiedenen Fällen zu bedauerlichen Bortommnissen der Truppen in Berlin auf breiter Front. Sie spridit tafusleute.( Stürm. Beifall.) Bürger, Stubenten und Offiziere geton men sein. So wird bekauptet, daß das Barteibureau aerade heraus, was die anderen gegenrevolutionären Stellen zur Schaffung von Ordnung aufzurufen, sei eine Schamlosigkeit. der 1. P. D. bon 80 Soldaten unter Führung eines Offi( Stürm. Beifall) Die Entwaffnung der Bevölkerung dürfe man siers in unerhörter Weise verwüstet worden sei, daß andere nicht von Offizieren vornehmen laffen. Unsere Golbaten, bie die Hebergriffe. baw. prindiose vorübergehende Berhaftungen vor Ordnung in Wertin seinerzeit hergeheur gaten, feten jest von ben Effigieren entwaffnet worben. Für die Leute, die heute in ichreitur en aufs fdärffte unb wirb feden Guldigen Wert n bewaffnet herumlaufen, fönne niemand die Verantwortung bis jet: bekannten Fälle werden schnellstens auf ihre Wahrheit obre Naiidt zur Verantwortung ziehen. Die übernehmen. Es hätten sich bereits mehrere Garden auf eigene hin untersucht werden, um vor allem festzustellen, ob überhaupt Faust gebildet, die für alle politischen Zwede zu gebrauchen seien. Truppen des Oberbefehlshaber3 Noste als Täter in Frage Die Geschäfte der Berliner Kommandantur werden heute geführt fommen. In dem Falle des Parteibureaus der 1 G. P. D. bon einem Rat, an deren Spite drei Offiziere stehen, die steht bereits einwandfrei fest. daß es nicht die Nosteschen selbständig schalten und walten ohne jebe Kontrolle. Mitglieder Truppen, sondern eine Abteilung der Volkswehr aus dem des Vollzugsrates feien von diesem Kommandanturrat ignoriert te stage war, die dort unter Führung eines Leutnants werden. Außer Nosfe gäbe es in dem ganzen hohen Konsortium röder eingedrungen ist, angeblich, um lebergriffe abzufeinen einzigen Sozialisten. Gegen fünf Mitglieder deswehren. Der Beutnant ift bereits festgenommen und eine Vollzugsrates feien Saftbefehle erlaffen worhängigen in die Wege geleitet. Feststellung des Ta bestandes unter Hinzuziehung von Unab den, obgleich der Vollzugsrat sich feiner politischen Partei engagiert habe.
macht.
Weltgeschichte
Seute bormittag tit Militär in Berlin eingeridt. Ride tiges Militär, in sich organisiert und geschlossen, sauber und nett; eingerichtet, nicht, um nur in aller Gile für einen beson beren Fall der dringendsten Not abzuhelfen und dann wieder: zu verschwinden, sondern um dauernd in der Stadt zu bleiben. Militär in. wie zu hoffen ist, ausreichender Stärke. Die jungen Leute, die alten feldbewährten Krieger, die Heute in Berlin einmarschiert sind, mit ihren ehrlichen Ge-. fichtern und leuchtenden Augen, sie sollen wissen, daß es ein meltgeschichtlicher Vorgang ist, der mit ihrem Ein aug feinen Anfang nimmt. Es ist der der Wiederge burt des Reichs, das sich nach den Delirien einer schweren Krankheit langsam, langsam auf sich selbst zu befinnen beginnt. Das ist der glorreiche Anfang der Wiedergeburt des an Die Berteidigung der Regierung macht einen direkt Berzen ichwellen über die heroiiche Art, in der Generatiffi fammengebrochenen alten Systems. Ale militaristischen tläglichen Eindrud. Sie vermaa den Tatbestand Ein Mitglied des Soldatenrates der Flugzeugmeisterei nicht zu leugnen, daß Truppen, die für Ebert- Scheidemann mus Noske mit seinen" Gardetruppen Adlershof berichtet, daß unter Führung eines Hauptmanns fämpfen", gegen das Parteibureau der 11. S. V. D. wie Braun die Regierungstruppen als ihre erste Tat die Mit Barbaren vorgegangen sind und in unerhörter Weise reglieder des A. und E. Rates verhaftet hätten. hauft haben. Sie versucht aber frampfhaft ihren starken Gegen die Kontrolle des Bernbanes. Die Wad- und Sicherheitsleute der Flugzeugmeisterei, durchweg Mann" Noste zu entlasten, indem sie erflärt, es iei„ einältere Leute, wurden des Plates verwiesen. Garante wurwandfrei festgestellt", feine Truppen feien an dem Einbruch rat in eifen hatte dieser Tage beschlossen, zur Vorbereitung den Regierungstruppen erbrochen im Parteibureau nicht beteiltat gewesen, es fei vielmehr eine der Sozialisierung des Berobaus das Kohlensyndikat, den Berein und ihres Inhalts beraubt. In der ersten Nacht nach Abteilung der" Bolkswehr aus dein Reichstage geweien, für die bergbaulichen Interessen und den Zechenverband mit deren Führer bereits festgenommen iei. Vorausgesetzt, dak kontrollkommissionen zu besetzen. der Bejetung durch die Regierungstruppen seien in der dies alles stimmt ist dennoch die Frage am Blake, wie es Fleischerei mehrere Zentner Fleisch und Wurkwaren, basu bicle Konserven gestohlen worden. Die Verhaftung der A. und S- Räte erfolgte auf einen mündlichen Befehl Nostes. Gründe dafür wurden nidt angegeben. Ebenso lehnte Hauptmann Braun es ab. ein schriftliches Protokoll- aufzunehmen. Offenbar erfolge die Verhaftung wegen der politischen Gesinnung der A und S. Räte. Später habe man einige freigelassen, während fieben noch heute in Haft seien.
den
von
möglich ist, daß der„ Oberbefehlshaber" Noske, dem sämt liche Truppen in Berlin unterstellt sind, die Verantwortuna für eine Truppe ablehnt, die unter den Augen der Regierung, in nächster Nähe des Gelferdienstes der sozialdemofratischen Partei" im Reichstage haust und von dort aus die ganze Umgebung terrorisiert. Herr Nosfe po iert ja gerne als Metter Berlins ", der mit starfer Sand Ordnung und Rube" schafft. Jest zeigt es sich aber, daß er feige vor den Arbeiter aufgerufen und mit Waffen ausgerüftet hat. Ein bürgerlichen Elementen zurückweicht, die er ielber aeaen die Symbol für die Lage der gesamten Regierung, die täglich mehr den Boden unter den Füßen verliert.
Die Berhaffung Kaufsins.
Ein Ordonnangoffizier des Oberst Reinhard erhält auf Wunsch das Wort. Er sagte, sein Regiment jei stolz auf die Bezeichnung Weiße Garde".( Große Unruhe.) Das sei ein Ehrentitel. Habe doch Ebert dem Regiment feinen herzlichsten Dant ausgefproden. Ueber die Wiederaus. lieferung der Waffen an die Volksmarinedivision feien die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen. Auf eine Anfrage erwidert Es wird immer schöner. Mittwoch, gegen 2 Uhr nachmittags, ber Redner, daß beim Regiment Reinbarb fein erschien ein Leutnant mit awei Mann in der Wohnung Karl Soldatenrat beje he.( Unruhe) Gs jei aber ein Berauts! ys und forderte ihn auf, ihn in die Kaserne des 4. Garde- Regiments( Oberst Reinhard) in Moabit zu begleiten. trauensrat" eingesetzt worden, weil gindenburg teine Unten, wartete ein Auto mit bewaffneten Soldaten. In der Soldatenräte, sondern Vertrauensräte haben Staferne wurde Kau: sfy einem Offizier vorgeführt, der ihn fofort für verhaftet erflärte.
wolle.
Effen, 15. Januar. Der Arbeiter und Soldaten.
Gegen diesen Beschluß hat der Bergbauverein in einem Telegramm an Ebert Einspruch erhoben und gebeten darauf hin u wirken, daß diefer rechtswidrige Zustand sofort wieber be
endet wird.
Belagerungszuffand in Bremen .
Bremen , 15. Januar. Der Rat der Volkskommissare erließ allen Umständen zu verhüten, bis auf weiteres außer den eine Verfügung, nach welcher, um ferneres Blutvergießen unter Sicherheitsposten und den Sicherheitspatrouillen, weder bewaffnetes Militär noch bewaffnete Arbeiter sich auf den Straßen aufhalten dürfen. Gleichzeitig wurde wieder der Belage rungszustand über Bremen berbängt. In den vier, bom Nat der Boltsbeauftragten veranstalteten Massenversamm. lungen, erfolgten eingehende Aufklärungen über die gestrigen Vorgänge und Vorschläge über die zu ergreifenden Maßnahmen, am solche Vorkommnisse für die Zukunft zu verhindern.
Für die deutsche Republit.
Es wird beschlossen. den Volksbeauftragten Roste jofort her- In der darauf anschließenden Vernehmung behauptete der Bern , 14. Januar. Nach Pariser Meldungen hat der beizubitten. In der fortlaufenden Debatte werden die Vorgänge Offizier, Kautsfy stände in enger Verbindung mit Roia Luxem- fozialistische Seinevetband am Sonntag eine Ber von den verschiedenen Parteianschauungen aus besprochen. Es burg. Beweis: ein Depositenbuch von 1907. das bei Frau iammlung zur Forderung einer schnellen Demobil. werden zahlreiche Beschwerden über das Berhalten der Regie- Luxemburg gefunden wurde. Kautsky wies darauf hin, daß dieses ma chung einberufen. Im Gegensaz zu mehreren Deputierten Depofitenbuch höchstens beweise, daß er von Frau Luremburg erklärte der Deputierte Loval, daß eine schnellere Demobil. Geld zur Verwahrung erhalten hatte, mas auch stimme. Als Frau gemburg 1907 nach Rußland ging, deponierte sie ihr Geld bei
rungstruppen borgetragen.
Die Kommission, die bei Noske vorstellig geworden war, teilt mit, daß fie Noste nicht angetroffen habe. An seiner statt habe Wissell sein Bedauern über etwaige Mißgriffe der Regierungstruppen ausgesprochen. Die Truppenanjammlungen trügen feinen gegenrevolutionären Charakter, sondern hätten den Zwed, Ruhe zu schaffen. Wiffell empfehle, die Wünsche der Soldatenräte Nosle persönlich vorzurragen.
Die Bernehmung dauerte eiwa eine Stunde. Der Offizier wat jehr aufgeregt und wiederholte, daß alle, die mit Epartatus. leuten in Verbindung stehen, seiner Meinung nach erschossen werden müßten. Wenn Kautsky schuldig wäre, müßte er gleichfalls erschossen werden. Rautsty erklärte schließlich. er wolle jest
machung durch das Fehlen einer Klausel im Waffenstillstandsver trage betreffend die Demobilmachung Deutschlands unmöglich sei. Die Rede Lovals wurde durch Zwischenrufe von Zuhörern unters brochen; Es lebe die deutsche Republik! Es lebe die Jnter. nationale! Es lebe das Rußland der Sowjeta! Die Zeitungen fönnen nur Ginzelheiten berichten, da die 3enjur viel gestrichen hat
arion