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dor

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Die

Morgen- Ausgabe

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Freiheis

Berliner Organ

der Unabhängigen Sozialdemokratie Deutschlands

Jahrgang 2

Mittwoch, den 29. Januar 1919

Nummer 50

Wahlerfolge der Unabhängigen.

Großer Erfolg der Unabhängigen in Schwarz- man bis jetzt als ein Sirngespinst nationalistischer Belitungen

burg- Sondershausen .

Bei der Landtagswahl in Schwarzburg- Sondershausen er hielten nach einer Meldung des W. T. B. vom 28. Januar: die Unabhängigen 23 970, die Deutsche Demokratische Bollspartei 6841, Liste Schnobel 2206, Deutschnationale Boltspartei 5601 Stimmen. Bei verbundenen Listen der drei bürgerlichen Bar­teien sind voraussichtlich zehn sozialdemokratische, drei deutsch demokratische, zwei deutsch - nationale Abgeordnete und Herr Schnobel gewählt.

Der belgische Standal.

mit gutem Recht ansehen.

Und da erscheint ein Aufruf, der ein unangenehmes Ge­misch der alten nationalistischen Phraseologie und neuerer rechtiozialistischer Spartakusheße darstellt. Wir können uns feinen Vertreter des alten Gewaltiystems vorstellen, der eine andere Sprache führen würde.

Wir unsererseits Iehnen diefe neue Gewaltpolitik mit ihrer Aufpeitschung aller antisozialistischen Instinkte auf das schärfste ab und protestieren gegen die Kom­promittierung der deutschen Arbeiterklasse durch diese Ne­aierung auf das nachdrücklichste.

Be schiebung des Pari ilaçes.

Die preußische National­versammlung.

Die Ergebnisse der Wahlen zur preußischen National versammlung sind bis zur Stunde noch nicht in vollem Um fange zu überschauen. Endergebnisse liegen erst aus etwa der Hälfte der Wahlfreise vor, während aus den anderen nur unvollständige Ergebnisse bekannt sind.

Die Ergebnisse der preußischen Nationalwahl find mik den Ergebnissen der Wahlen zur deutschen Nationalversamm lung nur in Ost- und Westdeutschland vergleichbar, wo die Wohlbezirke bei briden Wahlen die gleiche Abgrenzung hat­ten Anders in Mittel- und Norddeutschland, wo durch den Fortfall der nichtpreußischen Bundesstaaten eine andere Wehlkreisgruppierung nötig wurde. Hatte Preußen zur

Barteigenoffen! Der für Sonntag, den 2. Februar, nach der hou Nationalovfemmlung 208 Abgeordnete au wäb

Wir nagelten gestern die skandalöie Tatsache feft, daß durch Wolife Bureau eine offiziöie Sundaebung verbreitet wurde die fich ballitändig auf den Boden der belaischen An­nerionspolitif ftellte. Rest aebt uns von zuständiger Berlin einberufene Parteitag muß Seite felaende Erfläruna zu:

len, so wählt es für die preußische Nationalversammlung 40. Es entfällt bei der preußischen Nationalversammlung nämlich bereits auf 100 000 Einwohner ein Mandat, wäh­rend bei den Wahlen der deutschen Nationalversammlung erst ein Mandat auf 150 000 Wähler entfällt.

auf einige Wechen verschoben Durch Vermittlung von W.T.B. ist eine Kundgebung ver breitet worden, die sich mit dem Jnhalt der Aiten befaßt, die von werden. Die Genoffen aus verschiedenen Landesteilen, be­der früheren deutschen Verwaltung in Belgien zurückgelassen sonders aus Sachsen und Württemberg , haben aus Gründen, wurden. Sie erweckt der Anschein, als wollte die heutige Reichs- denen wir uns nicht verschließen konnten, dringend darum schlechter gewesen. Dieser Rückgang der Stimmenzahl ber­Tie Wahlbeteiligung ist im allgemeinen wesentlich regierung die Belgienpolitik des alten Regimes deden oder gar ben Versuch unternehmen, sie von jeder Angliederungsabsicht ersucht. Der endgültige Termin für den Parteitag wird tet sich jedoch nicht gleichmäßig auf alle Barteien, sondern reinzuwaschen. Dies muß als cine 3rre führung gröbster nächstens bekanntgegeben. Wir ersuchen die Parteigenossen, es zeigt sich fast überall, daß die unabhängige Sozial Art bezeichnet werden. Das heutige Deutschland hat mit inzwischen in den Organisationen au der Tagesordnung des troffen wurde. Sie hat in manchen Fällen sogar ihre demokratie von dem Rückgang am allerwenigsten be­einstigen Annegionsplänen auf Belgien nicht das geringste au Parteitages weiter Stellung zu nehmen und die Delegier- immenzahl steigern fönnen. In der Stadt Berlin hat sie tun. Die neue Reichsregierung steht nach wie vor auf dem tenwahlen gemäß dem Organisationsstatut auf möglichst nur einen Ridgang von etwa 5000 Stimmen zu verzeichnen, Standpunkt, dem ihre beiden Borsigenden stets Ausdrud ver­lieben haben. Sie sieht in dem Einmarsch nach Belgien ein Un- breiter demokratischer Grundlage vorzunehmen. recht, das wieder gutgemacht verden muß und die Wieder. herstellung Belgiens ist für sie ein Gebot der Ge­rechtigteft.

Die Zentralleitung der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands .

Diese Erklärung bedeutet die vollste Preisgabe und schäfte Berurteilung der gestern berbreite­ten Rundgebung, die ihrer ganzen Aufmachung nach den Eindruck erweckte, daß sie halbamtlicher Natur jet: Internationalisierung der deutschen Kolonien. hat diese Kundgebung verbreitet? Welche Maßnahmen sind London , 28. Januar. ( Seuter.) Daily Chronicle" getroffen, daß die offiziöse Telegraphenagentur nicht wieder für geheimrätliche Stilübungen mißbraucht wird, die die meldet aus Paris : Bei der Beratung über das Schickjal der deutiche Politik auf das schwerste schädigen und diskredi- Kolonien trat Wilson für die Internationali. tieren? Wir erwarten, daß die Regierung sich chieuniaitsierung der deutschen Kolonien ein. Es wird im übri­über diese Dinge äußert.

Nationalistische Aufteizung.

gen dem Bölkerbund überlassen werden, legten Endes die zukünftige Gestaltung der Kolonien im einzelnen zu ge­

ftalten.

Der Zentralrat der deutschen sozialistischen Republik und der Oberbefehlshaber der Regierungstruppen in Berlin , Die Lage in Wilhelmshaven . Nosfe. erlassen einen Aufruf an alle deutschen Männer, fich bei den freiwilligen Truppenverbänden zu melden. Die Emben, 28. Januar. Ueber die Lage in Wilhelmshaven wird Werbungen sollen mit allen Mitteln unterstüßt werden. Die dem Wolfsschen Bureau mitgeteilt: Nachdem gestern früh die Beitungsredaktionen werden durch das Wolffiche Bureau er. Gewalt in der Festung Wilhelmshaven an die Spactatisten über fucht, den Aufruf an hervorragender Stelle abzudrucken. Es gegangen war, stellten Telegraph und Eisenbahn , sowie die Offi­beißt darin: Schon jetzt stehen die Armeen ber Bolsche wifi bor den Biere, Beamten und Aerzte ihre Tätigkeit ein. Es kam heute nacht Loren Chipreußens und die Polen weit in altdeutichem Gebiet. 8 Infanterie- und Artilleriefämpfen zwischen Berufssoldaten und Auch im Innern unferes Etaatsförpers macht die boliche. Spartatiften, die in die Tausend- Mann- Sajerne eingebrungen wistische Bewegung weitere Fortschritte. Ungeachtet des waren und bann entwaffnet wurden. Heute vormittag namenlosen Giends, dos der Bolichemismus über das russische Bal! heraufbejd woren hat, bereiten gewiffenlose Ele mente von neuem den blutigen Kampf gegen die Regierung und gegen die kommende Nationalversammlung vor.

Wehe Euch wenn es einer terroristischen Minderheit ge­Tingt, die Wacht an sich zu reißen! Etatt der verheißenen Freiheit wird. wie in Rußland . Hunger, Knechtschaft. Erwerbs, und Rechtlosigkeit das 20s unseres Voltes jein.

Wehe Euch. mern Geere fremder Völfer über die öft­lichen Grenzen here nbrechen!

Euch allen. die Ihr vie. Jahre lang die deutsche Sei. margeiben haft geschütt habt, gilt in erster Linie dieser wiaharuf. Helft auch jetzt mit die bitterte Noi abzuwenden.

herrschte eine starte Spannung zwischen den Berufsfoldaten und den Werftarbeitern, die sich bewaffnet hatten. Es kam zu fleineren Stämpfen. Auf Grund von Verhandlungen ist zunächst Ruhe eingetreten. Post und Eisenbahn streifen bis zur Erfüllung von Sonderforderungen, die hier noch nicht bekannt find, weiter. Die beiderseitigen Verluste betragen ungefähr

6 Tote und 20 Verwundete.

Eine Einigungs- Demonication.

während die Rechtssozialisten 22 500 Stimmen eingebüßt hoben. Aehnlich ist es auch in anderen Wahlkreisen. In manchen Gjenden hat die unabhängige Sozialdemokratie jogar trotz der geringeren Wahlbeteiligung eine wesentliche Vermehrung ihrer Stimmenzahl erhalten. Im Regie­ rungsbezirk Oppeln stieg die Stimmenzahl der un­abhängigen Sozialdemokratie von 32 000 auf

52 000, während die der Rechtssozialisten von 216 000 auf 189 000 3 u ridging. Die Arbeiter scheinen selbst in diejem dunklen Bezirk Deutschlands bereits den Charakter der Rechtsiozialisten erkannt zu haben.

Betrachtet man den prozentualen Anteil der einzelnen Parteien an dem Wahlergebnis, so ericheint es als zweifellos, daß der Anteil der unabhängigen Sozialdemo ging. Bereinzelt haben auch die bürgerlichen Barteien eine fratie cestiegen ist, während der der Rechtssozialisten zurüc prozentuale Steigerung ihrer Stimmenzahl erreicht. In diesem Ausgang der Wahl scheint sich die Tatsache auszu drücken, daß der Zeriebungsprozeß in der An­hängerschaft der rechtsjozialistischen Füh­rer feinen Anjang genommen hat. Während die Arbeiter, abgestoßen von der reaktionären Haltung der Rechtssozia­lift n, zur unabhänigen Sozialdemokratie übergehen, wenden fic die im ersten Revolutionsrausch zu den Rechtssozialisten gekommenen bürgerlichen Wähler wieder von ihnen ab.

Die preußische Nationalversammlung wird deshalb, sa renia wie die deutiche, eine fozialistische Mehrheit haben. Nach den Ergebnissen von 14 Wablfreisen hat die unab während die Rechtsiozialisten 98 haben. Die unabhängige hängige Sazialdemokratie bereits 21 Mandate errungen, Sozialdemokratie wird auf etwa 28 Mandate rechnen kön­nen, während die Rechtsjozialisten faum mehr als 150 er­reichen dürften. Während also die unabhängige Sozialdemo fratie eine Bunahme ihrer Mendate zu verzeichnen haben wird, im Vergleich zu denen der deutschen Nationalversamm­lung, bißen die Rechtssozialisten Maul ate ein.

Zwischen der deutschen Nationalwahl und der preußi­schen lag nur eine Zeitspanne von einer Woche. Es war also nicht daran zu denken, daß die unabhängige Sozial­Wie uns aus Wolfenbüttel geschrieben wird, demon- demokratie in dicier kurzen Zeit die Mängel ihrer Organi­strierie die gesamte Arbeiterschaft am 15. Januar für die fo- iation und das Fehlen einer eigenen Presse beheben konnte. zialistische Einigung. Trotzdem hat fie eine wesentliche Zunahme ihres prozen­ualen Anteils an den abgegebenen Stimmen und den zu besetzenden Mandaten erzielt. Bereits eine Woche hat genügt, um einer großen Zahl von Arbeitern, die bis­Her die Politik der Rechtssozialisten unterstützt haben, die Augen zu öffnen. Die unabhängige Sozialdemokratie ist auf dem Wege die Masse der Arbeiter für sich zu gewinnen

Mit einigem Erstaunen wird man diese Weberufe ver­nehmen. Gerade in den letten Tagen hörten wir, daß die Armeen der Bolichewifi in Estland und Livland Sie fordert den Parteivorstand der alten Sozialdemokratie böllig geschlagen seien. Gerade heute wird gemeldet, sowie den der U. S. P. D. auf, demnächst einen gemeinsamen daß Petersburg geräumt werden müsse. Von den Polen wissen wir, daß sie zu verhandeln bereit sind, daß Barteitag einzuberufen, um zu einer Einigung gelangen, denn die Entente ein gewaltsames Borgehen gegen deutsches Gees gelie jetzt die Errungenschaften der Revolution zu verankern

biet ihnen unteriaat hat. Und die tidbediiche Beiabe aurite und außgubauen.

High- Ebert