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Die Preibel richeint morgenes and nadmitage, and Spiege Der Bezugspres beträgt bei freier Zuftellung ins Beus 50 L bet Direttem Loftbezug obne Bestellgebühr monatl? M, bei Zuffy ngwa Seferband 4,5. Die freibett if in den ersten Nachtrag des Dofzethangelife fe 1919 eingetragen Rebaftion: Berlin NW. & Schiffbauerbamm 19 1 Seruiprecher: Amut Norben 2895 und 2896.

Die

XX

Morgen- Ausgabe

Before Bone Sie ebtgefpeft. Stompmetegeile oder beren emm 25 Pt. 2lebee geigene Sas fogebrade Dort 60 Pl. jabes weitere Wort 20 D. Teuerungsgufélag 50% Set Samilien und Derfammlungsanzeigen fällt der Zuschlag fert. Jnferate für den daraufe folgenden Tag men spätestens bis 5 Uhr nachmittags bei der Expedition aufgegeben fein Expedition: Berlin N. 6. Schiffbanerbamm 18. Berusprecher: Amt Norden 9768.

greiheit

Berliner Organ

der Unabhängigen Sozialdemokratie Deutschlands

Jahrgang 2

Freitag, den 7. Februar 1919

Nummer 67

Die Eröffnung der Nationalversammlung .

Gloden und Kanonen.

Notwendigkeit ihrer leberwindung. In Samburg fan- feine wirtschaftslage zugrunde zu richten.( Sehr wahr!) ben am Mittwoch acht Riesenbersammlungen aller sozialisti. Deshalb begrüßt bie Regierung in dieser Nationalbersammlung ichen Barteien und des Gewerkschaftsfartells ftatt, in der bea die Regierung Ebert- Scheidemann nicht mehr als jo

höchften und einzigen Souverän in Deutschland

Nicht das harmonische Glocengeläute der Kirchen in eimar, die die Nationalversammlung einläuten, flingt sialistische Regierung anerkannt und zum Rüdtritt auf( Beifall.) mit den alten Rönigen und Fürsten von Gottes Gnaden uns in die Ohren. Wir hören noch den Donner der Stagefordert wurde. Es wurde folgende Resolution an­nonen, das Anottern der Maschinengewehre und das Bijchen genommen: der Flammenwerfer, die in Bremen ihr Werk verrichtet baben..

Deshalb ist der Tag, an dem zum ersten Male eine Bertretung des deutschen Boltes zusammentritt, für uns tein Anlaß, Jubelhymnen anzustimmen. Der Tag erinnert uns nur daran, wieviel berjäumt und verdorben worden ift von einer Politik, die die Macht, die das Proletariat am 9. November erobert hatte, nicht zu wahren gewußt, sondern nur dazu geführt hat, sie zu verringern und nunmehr vor dem letzten Schritte steht, die Macht der Arbeiterklasse einer Regierung auszuliefern, in der die Vertreter der bürger­Fichen Barteien die Herren find.

ist es für immer borbei.( Lebhafter Beifall linte, Bischen rechts, mieberholter ftarter Beifall links. Ruf rechts: bmatten!) Der Arbeiter und Solbatenrat in Uebereinstimmung mit Wir berwehren niemandem eine sentimentale Erinnerungsfeier, ben hinzugezogenen Bertretern sämtlicher drei Barteirichtungen aber jo gewiß bieje Nationalversammlung eine große republifa­und der beiden fozialistischen Redaktionen jowie bas Gemert nische Mehrheit hat, fo gemis find die alten Gott gegebenen Ab schaftstartell von Hamburg erblickt in der Entfenbung ber hängigteiten für immer beseitigt. Das deutsche Bolt ist frei, Division Gerstenberg nach Bremen bie Anwerbung bon Mitteln bleibt frei und regiert in alle Zukunft sich selbst.( 3uruf bei bes alten militaristischen Eystems. Durchbrungen von ber ben 1 Soz: Mit Roste!) Diese Freiheit ist der einzige Ueberzeugung, baß damit die Reaktion gefördert und die Er. Trost, der den deutschen Bolte geblieben ist, der einzige Weg, rungenschaften ber Revolution in Frage geftelt werben, erklären auf dem es fich aus dem Blutjumpf des Krieges und der Nieder­bie Bertreter sämtlicher Organisationen einmütig, daß fie ber lage wieder herausarbeiten bann. Wir haben den Krieg ver Bremer Arbeiterschaft bei ber Bekämpfung dieses militarifti. loren. Diese Tatsache ist eine Folge der Revolution. schen Enstems jeben Beistand Teiften. ( Rufe rechts: Cho! Rufe links: Nein, niemals!) Meine Herren unb Damen! Ga mar die Kaiserliche Regierung des Prinzen An Eifen babete dr ote fozialdemokratischen Barteien Das Erbitternde ist, daß es nicht fo hätte fommen müffen. Eine energije, zielflare sozialistische Politit feit an einer Arbeitsgemeinichaft auf Grund des Erfurter Bro- Mag von Baden, die den Waffenstillstand einleitete, ber uns mehr. los machte.( Buruf: Lubendorff hat es gemacht!) Nach dem Zu bem 9. November hätte das Proletariat längst aus der un- aramins aeciniat und Maßnahmen beschloffen gegen ein ge- faminenbruch unserer Verbündeten und angesichts der militäri feligen Spaltung zur Einigkeit geführt und das geeinte maltiames Eingreifen der Regierung. Und aus bielen schen und wirtschaftlichen Lage fonnte sie nicht anders handeln. Broletariat hätte bei der sozialen Zusammensetzung Deutsch anderen Orten kommen die Berichte, daß die Arbeiterklaffe( Sehr wahr!) Die Nevolution lehnt die Berantwortung ab für lands über die Majorität in der Nationalversammlung ver- einfieht, io geht es nicht weiter. Sie will ihr Gebas Elerib, in bas bie berkehrie Bolitik der alten Gewalt und der schid selbst in die Band nehmen, fie will auf dem Boden Hebermut der Militaristen bas deutsche Volt gestürzt hat.( Schr fügt, Unendlich leichter wäre dann sein Weg geworden. Die rechtssozialistische Führung hat sich mit der unfühn wahrhaft sozialistischer Politik die Einigung erreichen, mahr! Sebhafter Beifall bei den Cog. Biberspruch rechts.) Sie baren, großen Schuld belaben, eine entgegengejekte Politit fie will nicht durch Reriplitterung ihrer Macht die Bouri auch nicht verantwortlich für unsere zu treiben. Sie hat das Proletariat geichwächt und die aeoisie wieder zur Berrin werden laffen. Träger des alten enitems wieder in Machtpositionen ein. gefeßt. Sie zieht nur die parlamentarischen Konsequenzen ous ihrer Politik, wenn sie jetzt die Bertreter der. Bürger. lichen in die Regierung beruft.

Die Mitwirkung der Demokraten ist beinabe gesichert, der Eintritt von Zentrumsleuten febr mahrscheinlich. In bem fünftigen Rabinett sollen neben 7 Mehrheitssozialisten 4 Demokraten und 4 Bentrumsmänner igen. Die alte Reichstag majorität, die während des Krieges jo nigliche Arbeit getan, ist im wesentlichen wieder ba

Soll man da im Ernst noch über das Angebot an die Unabhängige Sozialdemokratie iprechen, in die Regierung einzutreten? Uniere Fraktion hat den Mehrheitssozialisten folgende Antwort gegeben:

Auf Ihr Schreiben vom 5. Februar erwibern wir folgen. des: Für die Fraktion der U. S. B. D. tommt der Eintritt in bie Regierung solange nicht in Frage, bis die gegenwär tige Gewaltherrschaft beseitigt ist, und bis bie fämtlichen Mitglieder der Regierung nicht nur das Bekenntnis ablegen, sondern auch den entschlossenen Willen betätigen, bie bemokratischen und sozialistischen Errungenschaften der Revo. lution gegen die Bourgeoisie und gegen die Militärautokratie ficher zu stellen.

Die Fraktion ber u. e. P. D. Friş Geyer." Die Antwort ist schlagend und ihr braucht faum noch etmas hinzugefügt werden. Nicht um Lippendienst für den Sozialismus handelt es sich, sondern um die Zaten der Regierung. Und die find nicht Taten für den Sozialismus und die Arbeiterklasse, sondern der schwerste Frevel am so­zialistischen Geist gemejen.

Nein, nicht unter dem Reichen der Sarmonie steht die Nationalversammlung , sondern schwere Klassenfämpfe fün­den sich an.

Deshalb bört die Arbeiterklasie nicht auf die Harmonie

fchwere Lebensmittelnot.

( Sehr mahr! Biberspruch und Buruk: Golbatenräte!)

der Gloden, fondern auf das dumpfe Getöse der Karonen. Die Tatsache, bag wir burch die Sungerblodabe biels Neue schwere Klaffenkämpfe fünden sich an. Die National Sunderttausende von Menschenleben verloren haben, daß ihr beriammlung mag gut oder schlecht die Form der Verfaffung Sunderttausende von Männern, Frauen, Sinbern und Greisen geben, ihren Inhalt wird der Ausgang dieser Klaffenkämpfe zum Epfer gefallen find, tötet die Nebensart, bak mir bestimmen.

ohne die Revolution mit unseren Lebensmitteln ausgereicht hätten. Niederlage und Lebensmittelnot haben uns den Abseits von dem politischen Leben und beschirmt bon gegnerischen Mächten ausgeliefert. Aber nicht nur uns, aus in Waffen starrenden Menichen ist gestern bie National- unfere Gegner hat der Krieg ungeheuer erschöpft. Aus dem Ge­veriammlung in Weimar zusammengetreten. Genau wie fühl der Erschöpfung bei unseren Feinden entspringt ihr Bestreben, früher unter dem alten Regime ipielt das Wenkerliche auch fich fchablos zu halten am beutschen Bolte, wird der Ausbeutungss iebt eine große Rolle. Die ganze bürgerliche Breffe ist auf gebante in bas Friebenswert hineingetragen. Diese Nache und geboten, um die Flucht nach Weimar , die felbft ein erheblicher Bergewaltigungspläne fordern ben schärfsten Brotest heraus.( Leb­Teil der Bürgerlichen als lächerlich empfindet. in eine hafte allseitige Zustimmung.) Das deutsche Bolt kann nicht auf beroiiche Tat umaudeuten. Dak felbft der Gottesdienst 20, 40 oder 60 Jahre zum Lohnsllaven anderer Länder gemacht bei der Einleitung der Berhandlungen nicht fehlt, zeiat, daß werben.( Erneuter lebhafter Beifall und Bustimmung.) Das vieles geblieben ist, wie es auch bor der Stebolution war. furchtbare unglüd bes Arieges für ganz Europa fann nur wieder Von den vielen bezeichnenden Berichten über den äußeren gutgemacht werden burch and insanbgeben der Völker. Verlauf der Nationalberiammlung geben mir die folgende( Beifall und Zustimmung.) Angesichts des Massenelends der Stelle aus einem von Wolff verbreiteten Bericht wieber. Bölfer, angesichts des Massenelends auf allen Seiten erscheint die Schuldfrage

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Weimar , 6. Februar. Weimar branat beute au Chren der bevorstehenden Eröffnung der Nationalversammluna in beinahe ein Gleichwohl ist bas deutsche Boff entschloffent, gur Berantwortung vollem Flaggenidhmud. Der feftliche Tag murde durch felbit alle zu ziehen, benen ein Gottesdienst in der katholischen und protestantischen absichtliches Berschulden ober eine absichtliche Riebertracht nachgewiesen werden kann. Aber man soll nicht Stirche eingeleitet. biejenigen strafen, die felbft Opier waren, Opfer des Krieges, Opfer unferer früheren Unfreiheit.( Sehr wahr! bei deit Soz) Weshalb haben, nach ihren eigenen Beugnissen, unsere Gegner gekämpft? Um den Kaiserismus zu vernichten. Es gibt ihn nicht mehr, er ist für immer erledigt Die Tatsache dieser National­bersammlung felbft zeigt es. Sie haben gekämpft, um den militarismus zu zerstören. Er ist in Trümmer gestürzt und wird nicht mehr erstchen.( Buruf bei den 1. Goz.: Sie richten ihr wieder auf!) Für Gerechtig feit, Freiheit und einen Dauerfrieden" baben unicre Gegner nach ihren feierlichen Broklamationen tämpfen wollent.

Deutsche Nationalversammlung . Eröffnung im Nationaltheater zu Weimar am Donnerstag ben 6. Februar 1918.

Der Sizungssaal ist schon vor der Eröffnung voll befest, sämtliche Zuhörerräume sind überfüllt.

tragte

Pünktlich um 3% Uhr nachmittags eröffnet der Boltsbeauf Ebert

Waffenstillstandsbedingungen

Bum Kampf rufen die reaktionären Organe. Als Mittel zur Aufrüttelung des gesamten Bürgertums will die Deutiche Tageszeitung" die Nationalversammlung be­nußen. Die Bourgeoisie muß begreifen, daß, wenn fie nicht in der neuen Phase der Revolution unterliegen will, der die Versammlung mit folgender Ansprache: Meine Damen Die Bürger täglich und stündlich bereit sein muß. die Flinte und Herren! Die Reichsregierung begrüßt durch mich die zu schultern. Die Schonzeit sei vorüber, die Organisation verfassunggebende Versammlung der deutschen Nation. Besonders aber find bisher unerhört schonungslos durchgeführt worden. der Gegenwehr, in der die bürgerlichen Elemente in dem herzlich begrüße ich die Frauen, die zum ersten Male gleichberech Glfaß wird ohne weiteres ais französisches Land befandelt. Die Maße an die Stelle der Sozialdemokraten treten müssen, tigt im Reichsparlament erscheinen. Die provisorische Regierung bon uns ausgeschriebenen Wahlen aur Nationalversammlung mie diese zum Radikalismus abrutschen, müsse mit allem verdantt ihr Mandat der Revolution, fie wird es in die än de find widerrechtlich verhindert worden( Pfuirufc.), die Deufäen Nachdruck unternommen werden. der Nationalversammlung zurüdlegen.( Beifall.) In werben aus dem Lande getrieben( Ernente Pfuirufe.), uns thr

Und wer wollte angesichts der Beamtenstreifs, der Order Revolution erhob sich das deutsche Volf gegen eine betaltete. Besib wird sequeitiert. Das bejezte linfachetnische Gebiet wird vom ganisation und Werbung der freiwilligen Storps die Augen zusammenbrechende Gewaltherrschaft.( 3ischen rechts.) Sobald übrigen Deutschland abgefchloffen( 3 u- ruf bei den u. Soz.: davor perichließen, daß die Organisation der Ronterrevolu- bas Selbstbestimmungsrecht des deutschen Boltes gesichert ist. Yehrt eimar wird auch abgedrängt!). Die Beitimmung tion nicht erit, wie die Teutiche Tageszeitung" jagt, unter- es zurüd auf den Weg der Geschmäßigkeit. Nur auf ber bes Baffenstillstandsvertrages, daß feine öffentlichen Werte ver Heerstraße bcr parlamentarischen Beschleudert werden sollen, wird ungeheuer auszuweiten gefudt zu nommen werden braucht, sondern bereits in vollem breiten ratung und Beschlußfaiiung laffen fich bie un- einer allgemeinen geldwirtschaftlichen Beriflabung des deutschen Gange ist. Auf der anderen Seite wächst die Einsicht der Araufichiebbaren Veränderungen auf wirtschaftlichem und fo- Bol'es. Während wir längst außerstande find den Waffengang gu borwärtsbringen, ohne das Reich und erneuern, werden unsere 800 000 Striegsgefangenen noch beiterflasie in die Gefahren der Situation und die zialem Gebiete

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