Der Plan der KommisfionSinehr�eit zetat fteMwIB folgende leitende Gesichtspunkte: Der gesamte deutsche Kahlenbergbau soll au einem e i n h e i t t t ch e n l e r st u n g» f ä h i g e n Wirtschaftskörper umgeformt � werden. Die privaten Unternehmungen ebenso wie die deS T t a a t c S gehen in das Eigentum des Wirtschaftskörpers über. Es entsteht eine große g e» m«> n w i r t f cha ftl i che Kohlenorganisation, deren Geichäft« � durch Arbeiterschaft. Betri.?bsleitungen und die Allgemeinheit geführt werden. Wie aus diesem Plan deutlich hervorgeht, lehnt es KommissionSmehrheit ab, den Kohlenbergbau in einen bureankratlschen Staatsbetrieb zu überführen. Ebenso l e H n t he es ab, das p r i v a t k a p i t a l i st i s ch« Svstem su erhalten und�eS lediglich einer scharfen Kontrolle an unterwerfen. Vielmehr soll nach ihren Vorschlägen die Organiiation so gestaltet werden, daß der Initiative der Leitung, der Aibeitsfreudigkeit aller in dem Betriebe Tätigen der weiteste Spielraum gegeben wird. Die Organs» lation wurde also nicht nur die Kräfte frei anr Entfaltung önngen, welche die reichen Ergebnisse des privatkapitalisti» ichen Spstems aeitigten, sondern auch die innere Anteil» nähme des lebten Arbeiters am Erfolg deS gemeitisamen Werkes wecken und damit das Prinaip des Soaialismus verwirklichen. Zle Allenlale in München . München , 7. MZra. Die Prcsseabteisung de? ZentrakratS derössentlicht einen län» geren Vericht über da« bisherig Ergebnis der U n t e r f u ch u n g wegen de« Attentats auf EiSner und über die Vor» g ä n g e« m L n n d t a g. In d-m Bericht, dessen Abfassung durch den Staatsanwalt Hahn und den Vorsitzenden des VolkSgerichtS erfolgte, wird u. a. ausgeführt: Der Mörder TiSnerS ist der Leutnant Anton Graf «reo auf Valleb. geboren 1809 in Oesterreich . Gegenüber den umlaufenden Gerüchten muß betont werden, daß die Pe.sönlich» krit deS Täters als die des Grafen Anton Arco unzweifelhaft fest» steht. Eine sofort vorgenommene Durchsuchung der Wohnung ArcoS ergab, daß er dort Aufzeichnungen neuesten Datums zurück. Gelassen hatte, die die Absicht erkennen lassen, einen Anschlag auf dal Leben des Ministerpräsidenten zu verüben. Areo ist gestän» big. den Ministerpräsidenten vorsätzlich und mit Ueber» legung getötet und ihm zu dicsrm Zweck auf dem Gang zum Landtag autgelauert zu haben. AIS Beweggrund gibt er an, er habe die Teilnahme EiSnerS an den Regierungsgeschäften für ein Unglück für Bayern gehalten. Da mit dem freiwilligen Rücktritt deS Ministers nicht zu rechnen gewesen sei, habe er sich entschlossen, ihn gewaltsam zu beseitigen. Nach eingehend gepflogenen Erhebungen ist eS wahrscheinlich, daß Grckf Arco sich zu der Tat ohne Verabredung mit Dritten und ohne Beeinflussung durch Dritte entschlossen und sie auch allein ohne Beteiligung Dritter ausgeführt hat. Das zweite der eingeleiteten Strafverfahren dsschäftigt sich mit der Aufklärung der Vorfälle im Landtags, g e b ä u d e. Auf Grund zahlreicher Vernehmungen steht u. a. fest, haß ein Mann den Sitzungssaal betrat, dem Minister Auer ein Schimpfwort zurief und auS nächster Entfernung auf den � Minister zwei Schüsse abfeuerte. Major von Jahreiß stellte l sich dem Täter entgegen, wurde aber sofort durch einen Schuß � in die Halsgegend niedergestreckt. Ter fremde Mann feuerte, ehe er den Saal verließ, noch mehrere Schüsse ab. Es besteht die drin- gende Annahme, daß Abgeordneter O s e l von einem dieser Schüsse getroffen wurde. Tie Persönlichkeit des Täters ist fest- gestellt; eS handelt sich um den Metzger Alois Lindner . geboren 1887 in Kelheim . L i n d n e t konnte bis jetzt nicht festgenommen werden. Mahnahmen zur Ergrei» f u n g sind in umfangreicher Weise eingeleitet. Lle lknslige deutsche Armee. ParkS, 7. März. Diplomatischer Situationsbericht. Der Oberst« LriegSrat nahm beute grundsätzlich die Vorschläge Lloyd George » an. wonach Deutschland die Bedingung auferlegt werden soll, ein Heer von nur IS Divisionen zu halten, da» sich ausschließlich aus Berufssoldaten zusammensetzen soll, die sich für IL Jahre freiwillig verpflichtet haben. Der Militär. o u S s ch u ß erhielt den Auftrag, einen entsprechenden Text au». zuarbeiten, der am Montag dem Rat vorgelegt werden wird. wieder ein neuer Präsident! Au« Stuttgart wird der bürgerlichen Presse freudestrahlend Mitgeteilt, daß nun auch der„VollSstaat" Württemberg seinen Präsidenten hat. Gewählt ist der bisherige Ministerpräsident Wilhelm B l o» l Einstmals war BloS Revolutionär und schrieb die Geschichte der 1848er Revolution. Heute sichert er den kapt» talislischen Volksstaat vor dem revolutionären Proletariat. Viilklritt des Eisenbahnministers. Berlin ,'v. März. lW. T. D.) Ter Minister der öffentlichen Arbeiten Hoff hat. nachdem die Einberufung der LandeSver- sammlung über den ursprünglich in Aussicht genommenen Zeit» punkt vertagt werden mußte, ferne Entlassung erbeten, sich jedoch auch Wunsch der preußischen Negierung bereit ge» sunden, die Geschäfte des Ministeriums noch kurze Zeit wahrzu» nehmen. Der Minister steht bereit? im 63. Lebensjahre und ist nach Ucbcrwindung der gewaltigsten Aufgaben, die van der Eisen» bahnverwaltung während der letzten Monate zu erfüllen waren, dringend ruhebedürftig. Ler zweite Rätekongretz. Berlin , S. März. sW. T. B.) Der Zentralrat ha! in der. jchiedenen Sitzungen die für den Rätekongrcß nötigen Vorbereitungen getroft'en. Er hat eine besondere Ao..grehiom- Mission gewählt, die alle den Kongreß betreffenden Fragen zu erledigen hat. In den n ä ch st e u Tagen werden Tage«. ordnung und Versammlungslokal bekanntgegeben. Die Wahlen in Bremen . Sonntag fanden die Wahlen z»r bremischen Kationalver. sammlung statt: die Wahlbeteiligung war um etwa 6 Prozent geringer at» bei der Wahl zur deutschrn Nationalversammlung. ES erhielten die Unabhängigen 28 000, die Mährheil»» fvgiolisten. 48000, die Kommunisten 11 000, dl« Demokraten 20 000, der LandeSwahlvenband«Vereinigte RechtSparteij 18 000. die Chrtstliche VolkSpartei 2600, die Aaoerbetrciberrden 6600, die Angrftelltenvertreter 2000 Stimmen. Die Mandat« verteilen sich wie folgt: Unabhängig« 80, Dlehrheitssogialiiten 66, Kommunisten 14» Demokraten 40, Rechtsparteiler 27, Christliche VolkSpariei S, Gow erbet reibende 0, Angest:lltenvertreter 2. Die MohnheitSfogialisten haben seit dem 18. Januar rund 20 000 Stimmen eingebüßt. Die Kommunisien haben bei den deutschen Nationaltvah4en bekanntlich nicht mitgewählt. Wahlen in Sachsen-Weimar . Weimar , 10. März. Nach der Weimarischen Lanbeszeitung stellt sich das bisherige Ergebnis der LandtazSwahlen in Sachsen-Weimar wie fol�t: die Unabhängigen 14 96 3. Deutschdemokratische Partei 34 385, Deutschnationale Volk». Partei 29 237, Sozialdemokratische Partei 61 738, Deutsche Volks- partei 6268, da» Zentrum 1144 Stimmen. ES fehlen noch etwa >00 Ortschaften. pich an über die polilische tage. PariS , 10. Müra. fHavaS.j Bei einem Empfang der fremden Journalisten erklärte P i ch o n: EvstenS: Man könne noch nicht daran denken, die Lebensmittelversorgung einzuleiten, solange nicht die Abliefe- ruwg(livralsofi) der Flotte begonnen haben würde. Zweiten»: Die FriedenSprSliminar'en würden schneller unterzeichnet werden, als man dachte. Dritten«: Die italienischen Grenziragen und die Fragen der Zurückforderunge» Frankreichs seien gerecht »nd gemäßigt und hatten keinen anneriomstisthen Charakter. Vierten«: Alle Punkte de» Vorschlages von Lloyd George betreffs der Entwaffnung Deutschland » seien angenommen worden. FünitenS: Tie Rerlerung Sckcitemann'chelne über die Spartakisten gesiegt zu haben, aber um den Preis großer Zu. geständnisse. Die Angliederung Oesterreich » an Toutfchland könne sich nicht nur dach dem Willen der Oester» reicher und Deutschen vollziehen, sondern e» käme einzig der Konferenz zu, darüber zu ent'Kevden Es stünde fest, daß sie«ine Enischeidunig gegen den Willen der Deutschen treffen werde. Sechsten«: Betreffs der Schaffung eine? rheinisch» westfälischen Staate» olS Pufferstaat hätten lediglich Besprechungen stattgefunden, ohne daß die Angelegenheit noch weiter geprüft wupdc. französische Gewerkschaslen gegen Annexionen. Bern , 9. März. W.T.B. Die französische Gewerk- schaftszentrale veröffentlicht«ine sehr lange Entschließung, in der sie da« Unbehagen, da» augenblicklich in ganz Europa herrsche, dadurch erklärt, daß die Bevölkerung Europas von Annexionen nicht» wissen lvoll«. Tatsachen, wie die bewaffne!« Intervention gegen Rußland und wie die B.'strebnn- gen auf verkappte Annektierung gewisser Gebiet« der alten M't» telmächte stellten eine Gewaltpolitik dar. die in kchro'f» stem Widerspruch mit den van der Entente verkündeten Grundsätzen sieh«. Tie CoNfederotion lehnt jede Verantwortunz für die sozialen Ereignisse ab. tle in dem Falle cnli'chcn kennten. wenn die Veriret-r der Friedenskonferenz den ValkZwillen und die Wünsche der Aibeitermassen verkennen und ,-icht daistr srr- ge», daß der Friede endlich oer Welt wic�-r V-rtra-ea gibt und das Recht auf Leben. Gerechtigkeit und F r e' h e t t der Völker tn der ganzen Welt sichert. Die Tagesordnung oefieht zugleich iiochnia' nackidriicklich auf der Durch'- der von trr Berner Konferenz und den Beivcrlfchaften an-euammenen Beschlüsse und Anträge in der i n t e r n a t l o i- a l: n Rege» lung der Arbeiterfragen innerhalb de» Frieden Zver» trage». AttSttttl der dfalschen Leiierung. Der Rücktritt de» Ministerium» Zahl« ist erfolgt, da die Opposition die sofortige Aufhebung de« PreiSregelung». gcfetzeS vom August 1914 verlangt hatte, da» dem Ministerium de» Innern unumschränkte Vollmacht auf dem gesamten Gebiet der Kriegswirtschaft gab. Da die Regierung nur den langsamen Abbau des Gesetze» zugestehen wollte, lehnte die oppositionelle Mehrheit des LawdZthingS die Staatsanleihe ab, worauf die Re- giernng zurücktreten mußte. Der Käuig hat das RücktrittSgefuch angenommen. BrukalllSketi. Nicht nur tn Berlin haust die RoSkegarde wie blutgierige Tiger, auch an anderen Orten arbeitet sie in derselben Weise. Aus Düsseldorf wird un» darüber eine Darstellung gegeben, der wir folgendet entnehmen: Der Vorstand und die Dezernenten de» ArbetterratS waren im StandehauS bei ihrer Arbeit, als gegen 10X Uhr morgen» mehrere Offiziere mit ihren Soldknechten— alle bis an die Zahn« bewaffnet— mit dem Ruf:»Hä nd« hoch l" in da» Zimmer drangen. Alle Anwesenden— darunter die Genossen Agne». Podlewien, Weinzicher urtd W i i m a n n— wurden in Hast genommen. Nur dt« anwesenden Maschin««. schrciberinnen wurden— mit einem vielsagenden Augenzwinkern deS Offizier»— von der Festnahme ausgenommen. Mittlerweile fetzte in der Stadt der Progrom der B o u r g e o i f t« ein. Im Betsein von Offizieren wurden drei Genossen von dem StandehauS vom seidenen Mob halbtot ge» schlagen. DaS Blut floh in Strömen, oder, wie ein Offizier stch geschmackvoll und lächelnd auszudrücken beliebte: Tie Kerle bluten ja wir die Schweine. Nach einer Haft von mehreren Stunden wurde eine Anzahl der Festgenommenen wieder in Freiheit gesetzt Wa» in der Stadt vorgeht, spottet jeder Be. schrei bung. Eine Bande von SoSdaten treibt dtn lüjöhrigen Sohn und die kranke und schwache Frau eine» bekannten Spar» iakidcn unter Kolben st ößen über die SIraße. Einer der Soldknechte, welcher sich ganz besonders.tapfer' gezeigt hat, wird zum Gefreiten befördert. Und vor den Augen des satten Bürgertum» werden die Knöpfe angesteckt. Alle die Einzelfälle der blutdürstigen Bande hier anzuführen, würde zu weit führen. ES genügt das Wort eine» Denunzianten. und schon hagelt e» Kolbenschläge über den Kopf. Die Skratzeubahver streiken weiter. Wolff meldet: Wie die Direktion der Großen Ber» lincr Straßenbahn mitleilt, sei an eine Wiederaus» nähme de« Betriebe» vorläufig nicht zu denken. da die Aiigcslclllen aus den unerfüllbaren Forderungen: vorherige Entfernung der frenvillige» Truppen aus Berlin . Bezahlung der Streiktage und Wiedereinhellung gemaßregelter Angestellten be» ständen. Ein Genera! ahne verkranea. Gleich nach Bekanntgabe der Verfügung über die Neuregelung der Kommandogewalt, welche im ganzen Lande«ine» Proteststurm hervorgerufen hatte, hielt der kommandierende Ge» neral de? III. A.-K., Freiherr v. Lüttwitz , die Zeit für gekommen, feine alte Macht wieder aufzurichten und die Ver» fügung im altpreußischen Sinne auszulegen. Vom General. kommando aus erließ er Verfügungen an die Dienststelle» und S.-Räte des III. A.-K., welche der Zentral-Soldatenrat de» III. A.»K. durchaus nicht gegenzeichnen konnte, weil dieselben darauf hinausgingen, den alten Machthaber» das Heft wieder in die Hand zu geben und gleichzeitig die A.» und S.-Räte, die Träger der Revolution, um ihren Einfluß zu brin« ' e». Diese Maßnahmen riefen unter den gesamten Angehörigen ..II. A.-K. allgemeines Mißtrauen gegen den Kam- mandierendrn General hervor. In einer am 28. Ja- nuar 1919 stattgefundene Vcrsammluna der S.-Räte deS III. A.-K. wurde dem Kommandierenden General von 131 Telegierten, welche etwa 66 600 Mann vertraten, ein Mißtrauen»- uatum ausgesprochen und folgender Antrag e i n st i m m i g a». genommen: «Die Vollvcrsammlnng wolle beschließen, daß der Kam- mandierende General de? III. A.-K., Frefkerr v. Lütliv h. un« der Chef de» Stabes ans Grund der Verfügung vom 21. Januar 1910 nicht da» Vertrauen ihrer KorpSangehörigen besitzen. L ist zur Entlassung durch daS.Kriegsministerium dem Ilntcrstaa'Zsekrelär Göhre einzureichen.' Und das KricgSnnnisteriumk ES antwortete wie folgt: Berlin , den IL. Februar 1919. Kriegsministerium Nr. 370. 2. 10. A. 1. I. Unter Bezugnahme auf Ihre Eingaben vom 20. und 31. Januar teilt Ihnen das KriegSinlnisterluM mit. daß nack Prüfung der vorliegenden Akten kein Anlaß gegeben ist, ds� General der Infanterie, Frhr. v. LütNvitz, von seiner Dienst stelle zu entkernen. Der Genannte hat in Ausführung des Erlasse« der Oiegierung vom 19. Januar 1919 gehandelt Wegen der dortige» Stellungnahme zn dem Erlaß der Reichsregierung vom 10. Januar 1019 und den vom Genera.» kommando erlassenen AuSführungSbeftimmungen behält sich da» KriegSmiiiisterium.daS weitere vor. Der Kriegsminister, i. A.: gcz. v. Wricsberg. Der UnterstaalSsekretär, gez. Göhre. So also faßt man im KriegSministerium den Erlaß über die Kommandogewalt auf. Einem Ofiizier wird von allen Verireiern seiner Soldaten das Vertrauen g e k ü n d tg t— und da» Kriegsministerium sagt, da» ist kein Anlaß, ihn zu ent» lassen. Wir fragen: Wenn da? kein Anlaß ist, was da»»? Wa» i st ein Offizier wert, der nicht daS Ver» trauen fein er Soldaten besitzt? Dat KriegSministerium aber, daS in seinen offiziellen Kund» gedungen immer den größten Wert auf das sogenannte.Vertrauensverhältnis' zwischen Soldaten und Führern legt, erklärt durch diesen Fall, daß eS ihm völlig einerlei ist, ob ein General da» Vertrauen seiner Leute besitzt oder nicht. Da» KriegSministerium beweist dadurch, daß eS gar nicht daran denk!, den demokratischen Aufbau des Volksheeres, den es dauernd im Munde führt, in die Tat umzusetzen. ES denkt nur daran, die Soldatenräte zu knebeln und machtlos zu machen. Im Falle Lürlwitz aber hat e» wohl noch ein ganz besondere» Interesse. Lüttwitz nämlich, der TypuS eines alten verknöcherten Generals, Ist die rechte Hand de» Wehr mini st er» N o Z k e. NoSke selbst besitzt nicht einmal die Fähigkeit, militä- cische Akrionen in der Art von Berlin , Bremen , Erfurt usw. zu leiten. Er gibt nur seinen Namen dazu htr. Die eigentliche Lei» tunK liegt in den Händen de» Kommandierenden Generals Frei» Herrn v. Lüttwitz . Um ein Bild von seinem Standpunkt zu be» kommen, genügt e». wenn man weih, daß er eS war, der. al» die Regierung beabsichtigte, den Jahrgang 1809 zu entlassen, al» erster energische Schritte unternahm, dies« Maßnahme zu unter. binden. Inzwischen ist auf der Vollversammlung der Sol» datenräte de» III. Ko-rpS noch einmal wiederholt, be'on» der» von der Garnison Spandau , seine Absetzung gefordert wor- den. In der Begründung sagte Lenk:„Wer von der neugeregel» ten Kommandogewalt nur einen Satz unterschreibe, Hab« kein Fünkchen Sozialismus im Leibe.' Das ist sehr richtig, aber das Kriegsministerium hat eben kein Fünkchen Sozialismus im Leibe und will ihn auch gar nicht. Me„Sparkakiflenumlriebe- entstehen. In Rügen walde erschienen eine» T» e» zwei Werbe» offiziere vom Husarenregiment 6 au» Stolp namen» Dr. Waldoff und Schütz. Sie warben Freiwillige für den Ost» schütz und veranstalteten gleichzeitig eine HauSsammlung zu demselben Zweck. Der örtliche Arbeiter» und Bauern» rat wies die Hepren auf daS von der ReichSregierung erlassene Verbot von HauSsammInngen hin und beschlagnahmte den in» zwischen eingesammelten Betrag von 110S Mark, da die Legiti» nrationen der Herren höchst ungenügend waren. Anstatt die ver» langte Legitimation von dem zuständigen O-bcrprästdcnten ein» zuholen, erschienen die Werbeoffizicre an der Spitze eine? bi» an die Zähne bewaffneten Hu'arentruppS von 40 Mann wieder und erpreßten von dem Stellvertreter de» Bürgermeister» die Herausgabe der Gelder. Al» ein Vertreter de» Arbeiter» und Bauernrates zur Auf» klärung dieses eigentümlichen Vorfalle» mit dem Soldatcnrat de» HusarenregimcntS S verhandelte, stellte c» sich heraus, daß der Soldatenrat den beiden Werbeosfizliren die 40 Mann nur deshalb zur Vcriügung gestellt hatte, weil die Herren ihm vor» geschlvindelt hatten, in Rügcnwald« seien„Spartakisten- Umtriebe' im Gange, ihre Werbetätigkeit werde dauernd be- lästigt und ILO bereit» angeworbene Freiwillige fin Wahrheit waren eS ganze 8) würden an der Abrei'e mit Gcivalt verhindert. Von dem beschlagnahmten Geld hatten die Herren nichts erzählt. Eine Kundgebung de» Arbeiter» und VaucrnratcS über diesen Vorfall sagt:„Die Herreu Werbeoffizicre hätten e» mit der Wahrheit nicht so genau genomme Das ist sehr milde auS- gedrückt. Wir stellen fest, daß si« ganz unverschämt gelogen haben. waS, da e» sich um Werbeoffizicre handelt, ja nickt so sehr zu verwundern ist. Tic Herren haben cl>cn von ihrem Chef. Herrn NoSke, gelernt, der sich auch immer„Spartakisten, Umtriebe' melden läßt, wenn er Gelegenheit haben will,„einzu- greife»'. Nur verlaust das„Eingreifen' NoSkc» niemals so un» blutig, wie dieser Miniaturputsch In Siügenwalde. Berantwonlicki flir d!« RedaMion Alfred W I« l e p p. Aeuliölln» 8er Icgigen offen[ckcfl„Freihell" t.©. m b.©.. Derlin.— Druck d-r Lindenoruckerei und Verliuugefellfchaft m. b. Schiffbaue. damin 19.