Gewerkschaftliches.
Otto Wels von seiner Gewerkschaft ausgeschlossen.
Die am 27. d. Ms. abgehaltene Verbandsversammlung der Berliner Tape girer, tie bon girta 300 Mitgliedern besucht war, beschäftigte sich u. a. mit einem in einer früheren Bersamm lung gestellten Antrag, den ehemaligen Vorfitenden Otto Wels wegen seiner bekannten Handlungen als Berliner Stadtkommen. dant aus dem Berbind auszuschließen. Wels, dem der Antrag vorher schriftlich übermittelt und der zur Versammlung eingelaten worden war, teilte in einem Schreiben mit daß er aus Zeit. mangel berhindert iei, zu erscheinen. Voltsfeindlich gesinnt sei er nicht. Er suchte dies zu beweisen durch den Hinweis auf ein Danttelegramm, to? ihm wegen seines angeblichen Eintretens für die Kriegsgefangenen in Bern von einem Lazarett zugegangen sei. Im übrigen fönne über seinen fusschluß aus dem Verband mur der Verbandstag bestimrien. Der Antrag auf Ausschluß Otto Wels ' wurde mit 123 gegen 54 Stimmen bei 6 Enthaltungen angenommen.
Vorher befaßte fich die Versammlung mit der redaktionellen Haltung der Verbardezeitung. Sie wurde scharf berurteilt. Wenn schon de Redaktion, die in den Händen des Mitglieds der Hauptverwaltung Beder liegt, die Veröffentlichung politischer Artikel für angezeigt halte, dann sollten sie nicht dem vormära lichen Standpunkte des Vorwärts" und des Correspondenz blattes der Generalfommission der Geverfichaften", sondern dem revolutionären Geist vom 9. November entsprechen. Einstim mig wurde ein Antrag angenommen, in dem gegen die politische Haltung der Zeitung Proteit eingelegt wird. Wenn dem Protest nicht Rechnung getragen werde, soll die Berliner Crtsverwaltung die Abnahme der Zeitung und die Verbreitung in Berlin berweigern.
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stellten an und erklärten, daß sie be! den kommenden Verhund-, Auftedits, Monatsschrift für das geistige Beben der jungen lungen mit den Angestellten Hand in Hand gehen werden.
Reichstarif für Klavierarbeiter.
Vom deutschen Holzarbeiterverband war zu Montag, den 3. März, cine allgemeine Versammlung der Kla bierarbeiter einberufen worden, um Stellung zu einem Reichstarif zu nehmen. Döring erläuterte den Entwurf. Danach sind 5 Tarifklassen vorgesehen. Berlin und Hamburg bilden die 1. Klasse. Hier soll der Durchschnittslohn für Arbeiter 2 Mart, für Arbeiterinnen 1,15 Mart betragen. Als unterst: Grenge find 1,60 Mark bzw. 0,85 Mart vorgesehen. Die Mrbeitszeit ist auf 48 Stunden wöchentlich festgesetzt. Affordarbeit ist zulässig. Werkzeuge müssen vom Arbeitgeber geliefert werden. Die Arbeitsvermittlung erfolgt durch paritätische Nachweise. Der Vertrag foll bis 15. februar 1920 laufen.
Die Debatte verlief teilweise ziemlich stürmisch. Namentlich von den zahlreich vertietenen Mitgliedern des lokalen Fach bercins wurde schärfstens opponiert. Der Generalstreit, wie überhaupt politische Momente spielten in der Aussprache eine überwiegende Rolle. Zahlreich waren die Stimmen, die jede tarifliche Bindung ablehrten. Es gelte heute nicht mehr ein Kompromiß mit den Kapitalisten abzuschließen und deren Position damit aufs neue au festigen, sondern die Fesseln müßten endgültig geiprengt werden. Den Gewerkschaftsführern wurde ihre verfehlte Politik während der Kriegszeit und vor allem das Baltieren mit den Unternehmern in revolutionärer Zeit zum Vorwurf gemacht. Verlangt wurde eine Regelung der Urlaubsfrage; die Uebernahme der Arbeitsnachweise durch die Arbeiter; die materielle Gleichstellung der Arbeiterinnen mit den Arbeitern zur Vermeibung von Lohnbrüderei und gänzliche Abschaffung der Affordarbeit. Auch die Befürworter des Vertragsentwurfe äußerten viele Wünsche zu deren Verbesserung. Aus dem Abstimmungsergebnis, das zumindest zweifelhaft war, glaubte der Bersammlungsleiter eine große Mehrheit für den Tarif feststeller: zu können, rief aber dadurch nur einen minutenlangen Brotestfturm hervor, unter deffen Toben die inzwischen geschlossene Versammlung sich allmählich verlief.
Zur Lohnbewegung der Brauereiangestellten. Alen 27. Februar hatten sich die Brauereiarigestellten in ben Die Chemigraphen Berlins nahmen am 28. Februar in einer Unions- Festfälen, Greifswalder Str. 222, versammelt, um den Be- überfüllten Versammlung in den Arminhallen folgende Resolution richt des Zentralverbandes der Handlungsgehilfen, Sektion der an:" Die Versammlung erklärt zu dem Bericht über die Tarik Brauereiangestellten. über die Verhandlungen mit den Unter- ausschußibung, daß das Resultat der Verhandlu..g einen Hohn nehmerorganisationen entgegenzunehmen. Die Angestellten auf die Forderungen der Gehilfenschaft darstellt. Die Versamm hatten Entschuldungssummen bia aum öchst= fung beauftragt die Vertrauensleute und Betriebsräte, sofort betrag von 1000 Mar! gefordert. Die Unternehmer jedoch, eine Sigung einzuberufen, um den Kampf im Gewerbe eindie nachweislich vor und während des Krieges ungeheure Sum - zuleiten. Die Berliner Gehilfenschaft ist gewillt, über die Abmen verdient haben, erklärten sich außerstande, ihren Ange- machunge. hinwegzuschreiten und sich ihr Lebensrecht selbst zu chellten mehr als 600 Mark Entschuldungssumme im Höchst holen. Die Zentralfommission soll eine sofortige Agitation im falle zahlen zu können. Dabei sollten noch die feit dem 1. 10. 18 Meiche entfalten, um eine einhellige Bewegung der Chemigraphen als Entschuldungsiummen gezahlten Beträge in Anrechnung zu schaffen." gebracht werden. Bezeichnend hierbei ist, daß gerade die Schultheißbrauerei, die sich mit Stolz die größte
Brauerei ber Welt nannte, und die schon jahrelang ihren Atrio Bei der Redaktion eingegangene Drudschriften.
nären 16 b. H. Dividende zahlt, auf die Anrechnung nicht berzichten zu können zu glaubt.
Von der Sozialen Wirtschaft", Archiv für die Sozia
Die Versammlung ließ auch darüber, wie sie über das Ver- lisierung des gesamten Wirtschaftslebens, erschien vor kurzem dié Halten der Arbeitgeber denft, feinen weifel. Eine diesbezügliche 2. Nummer. Sie enthält: Private Initiative und techniResolution gab ihrer Entrüstung heftigen Ausdruc. Wenn icher Fortschritt von Genossen Dr. Geiler, Der Wert des trogdem die Annahme der bedeutend niedrigeren Entschuldungs- Menschenols Wirtschaftsgut von Genossen Dr. Kahle. summen und eines Gehaltsprovisoriums empfohlen wurde, ift Bericht eines rusfischen Barteigenossen über die Genossen. dies darauf zurückzuführen, daß im Monat März Tarifverhand- fchaftspolitik der Sowjetregierung. Sozialisierung lungen stattfinden, die das gesamte Arbeits- und Lohnverhält der Gemeindewirtschaft von Stadtrat Dr. Grünspan, nis von Grund auf regeln sollen. Dieser Tarif foll bis Ende der Konflikt der Sozialisierungskommission mit dem Reichswirt März abgeschloffen und vom 1. 1. 19. ab rüdwirkend sein. Auch schaftsamt u a. sozialwirtschaftliche Beiträge. Die Soziale Birt die Arbeiter der Brauereien, die ebenfalls in Tarifverhandlun- fchaft ist zum Preise von 2,50 M. durch die Post und den Verlag gen stehen. erkennen die berechtigten Forderungen der Ange- vierteljährlich zu beziehen.( Verlag Zehlendorf - Wannseebahn .)
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