ThlTei» pfrtrten Tf? jfenWw setzt IBre Mttektrdfsche Wühlarbeit methodisch fort, bis sie die. lästige Matte fallen lassen und den offenen Kanipf proklamieren kann gegen alles, was Sozialismus heißt. Bis dahin: Frei willige dort , Nach den Rezepten von 48 und 7! soll dem Proletoria bewiesen werden, daß es unterliegt, wem» p» wagt, nicht mit dem Bürgertum, sondern gegen dasselbe zu kämpfen. Die damaligen Niederlagen sind geschichtlich be- greiflich' sie waren ökonomische Notwendigkeiten. Aber das Proletariat hat aus seinen Niederlagen gelernt und daraus die Kraft der Erfahrung geschöpft. Diese Kräfte sind lebendig und sichern den Erfolg Selbst das entsetzlichste Blutbad verrnöchte den Sturs des Kapitalismus nicht mehr zu hemmen: er ist inzwischen sturmreif geworden. Nicht wir. sondern die Weltgeschichte Hot den Sozialismus auf die Tagesordnung gesetzt Und schwere Minen und Granaten vermöchten ihn ebensowenig davon zu streichen, als man mit Maschinengewehren und sämtlichen Handfeuerwaffen die Lösung dieses gigantischen Problems erzwingen könnte. Die bleichen Lippen der in diesen Tagen Füsilierten reden eine warnende Sprache. Mit jedem sinkt ein Kämpfer für die Zukunft ins Grab, mit jedem der aus dem Wege Geräumten rückt die Bourgeosie um einen Schritt weiter vor. Mit jedem blutigen Geinetzel kommt sie ihrem Ziele, der Aufrichtung der reaktionären Herrlichkeit in einem Arbeiterblutbade näher. Das darf nicht seint Und die Regierung? Was geht uns die Regierung an! rufen wir mit jenem kampfbereiten Heldenjüngling. Wir wissen es ebensogut wie er, daß ihr keine andere Wahl bleibt: entweder die Segel zu streichen vor den Rebellen von rechts, oder sich dem Machtspruche deS auf seine lebendigen Kräfte pochenden Proletariats zu beugen. Freiwillige vor! ruft die stürmend« Reaktion. Sie erkennt und nützt die Situation. Sie kämpft um die Macht, wir für das Recht. Der Sieg ist unser.* Ihr Kampf ist Klassenkampf, Parteisache. Unser Kampf wächst über den Rahmen der Partei hinaus, wird Menschheitssache. Darin liegt die Gewißheit des Sieges. und das ist unsere Rechtfertigung vor der Geschichte. Planlose Gelvalttätigkeitcn, Aufstände von Minder- heiten. vereinzelte und zersplitterte Aktionen find zweck- und sinnlos: sie schwächen das Proletariat, berauben es der Widerstandskraft und stärken die Gegner. Das Proletariat »nuß seine Kraft zur organisierten, einheit- lichen Massenaktion sairnneln. Dann wird unwiderstehlich sein.'. VerzeUIge Schlieim der Hochschulen. Die bürgerliche Presse meldet: Das eingelegte Z w i s ch e n s e in e st.e r für 5tr»egSteiIiieh- wer. das bis zur Mitte deS April laufen sollte, wird an allen preußischen Hvchschuien bereits Ende März ge schlössen. Diese Verfügung des Kultus-lninifteriulmS geht awf ein« Air- regung des KeichSwehrmiinfterS Roste zurück, der seinerseits, wie tvir� boren, von sozialistischen Studierenden dazu angeregt wurde. Sie hat ihre unmittelbare Veranlassung in dem Wunsche der Regierung, de» Studierenden die Möglichkeit zu geben, sich zum Sctiuhe des Vaterlandes den Freiwiltigen-Verhanden an- »uschlietzen. Ein Aufruf deS A u l t u« in i n i st e r S Harnisch wird in allernächsten Tagen die' akademische Jugend auffordern, Schulter an Schuller mit den anderen Freiwilligen sich in die Reihen der vaterlandischen Schutzwehr zu stellen. Dazu wird uns von akademischer Seite geschrieben: .Es ist uirwahr, daß sozialistische Siudenten die Anregung zu diesen Maßnahmen gegeben haben. Bon der hiesigen sozio- listischen Studenlenpartei ist jedenfalls diese Anregung nicht au»- gegangen."_. i Sehr traurig ist a«, daß der sajialtstifche AuktuT» minister H a e» i s ch als getreuer Basalt de» Oberfeldberrn Ro»ks die Mobilisierung der Studentem schaft organisieren will. Es ist selbstverständlich, daß Rotivna- lismus und reaktionäre Gesinnung durch diese Politik des Kul- tuöministeriums in der Studentenschaft noch gestärkt«Verden , Halls dies überhaupt noch möglich rft. Was endlich die frühe Schließung de» Zwischen« semesters angeht, so ist es eigentlich nur eine Verlängerung der seit 8 Tagen unerwartet verfügten Schließung der Hoch- schulen Berlin » zugunsten der Herren Zreiivillizen. Es ist ein Skandal, daß dieses Zwischen femeiter für Kriegsteilnehmer, für die Masse der Hörer ergebnislos bleibt. Tut nichts. Spartakus muß bekämpft werden, und die bürgerliche Jugend, besonder» Korpsstudenten und verwandte Kreise, sind die Pesten Stützen der sozialistischen Regierung. Da» hätten sich weder bemooste Häupter, no chalte Herren je träumen lassen. Ilm die preußische versassmg. Wie im Reiche, soll auch Preußen zunächst eine Not« Verfassung erhalten. Der von der provisoriMen R«- gieruna vorgelegte Entwurf des Gesetzes zur vorläufigen Ordnung der Staatsgewalt in Preußen lehnt sich dem in Weimar für das Reich angenommenen eng an und besteht nur al»s acht Paragraphen. Es bestand anfänglich die Ab- ficht, den vorgelegten Entwurf gestern in allen drei Lesungen durchzuberaten und zu verabschieden. Diese Absicht ließ sich aber, wie sich im Laufe der Beratungen er- gab, nicht so glatt durchführen, wie daS die Mehrbeitssozia- listen wollten. Und so wurde schließlich ein Ausschuß«in- gesetzt, nin tvenigstens die wesentlichsten Bedenken zu de. raten. Mehrheitsjozialisten. Zentrum und Demokraten trollen den vorgelegten Entwurf so schnell wie möglich zum Gesetz machen und erst später bei Beratung der endgültigen Bersasinng das Fehlende nachholen. Die Deutschnationalen und auch die Deutsche Volkspartei wollen verhindert sehen. daß das W o r tR e p u d l i k" in die Verfassung auf- genornmen wird, wobei sie sehr deutlich ihr« monarchische Nuffassuirg zum Ausdruck brachten und mit Wehmut der wilhelminischen Epoche gedachten, so daß Herr Heilmann von den Mehrheitssozialisten willkommene Gelegenheit fand. den Vertretern des alten Preußens ihr Sündenregister vor- zuhalten. Besonders empört sind die Herrschaften über das Aerordnungsrecht der Regierung. daS ein neues Gemeinde­wahlrecht und»n den letzten Tagen die Verordnung über die Fideikommisse gebracht hat. Auch die Demokraten wollen. itachdem das Parlament zusammengetreten, von dem Per- «ttoe» oübts mehr wissen, bemerkenswert ist. dasi die KonservaKven und auch die deutschen BolkSparfefler einen preußischen Stt-atspräsi denken erstreben, der aus Volksabstim.uung hervorgehen soll. Wie demokratisch die Herrschaften doch geworden find. Wollen sie so den Matz für Wilhelm freihalten? Genosie Dr. Rosrnfeld legt« demgegenüber dar. daß BerfassungSfragen Machtfragen sind. Das Parlament ist nur der Ausdruck der tatsächlichen Machwerhältnisie. Dann ging unser Redner über, auf Grund der Be­schlüsse deS Parteitages die Bedeutung deS Räte- s y st e m ü für die revolutionär« Arbeiterschaft darzulegen und auf die Roll« hinzuweisen, die die Regierung den ArbeiterrSten zuweise. Letzter« werden sich durchsetzen. komme, was da wolle. Als Mindestforderung müssen wir die Räte in der Verfasiung verankern. Rosenfeld be gründete diesbezügliche Anträge unserer Fraktion. Auch daS Recht des Parlaments. Untersuchung s kommissionen einzusetzen mit allen Vollmachten, muß in der Verfasiung seinen Ausdruck finden. Die Unverletz- lichkeit der Abgeordneten muß tiefer gestellt werden. Auf genommen müsse auch die Bestimmung werden, wonach die Mitglieder des HouseS Hohenzollern für alle Zeiten ab gesetzt werden, und dieFamilienaüterdeSHause« sollen als Eigentum der preußischen Republik erklärt werden. Die Rechtssozialisten hatten kein Wort über die Arbeiterräte zu sagen: für sie scheinen diese Räte erledigt »u sein. Zum Schluß der Sitzung schlug der Präsident vor. die nächste Sitzung auf Dienstag festzusetzen und am Montag die Verfassungskommission zu berufen. Dem widersprach Genosse Adolf G o f f m a n n. der die Fort setzung der Debatte über den Belagerungszustand am Man tag verlangte. Bei der Abstimmung, bei der sich die Meh» heitssozialisten nur zögernd erhoben, wurde der Antrag schließlich angenommen. Heuer Slrett Im Ruhrrevier. Vschuv«, ttt. März.(T. U.) Nachdem vor einigen Tage« zwischen den IfcdertogeatAeitera und den Z«chenveri>Snden ver- Handlungen über Lohnforderungen stattgefunden haben, die aber ergebnislos vertiefen, sind heute mittag U Uhr die Metall» a rbeiter, Maschinisten und Heize» der,«samten Zechenanlagen der Deutsch -Luxemburgischen Bergwerk», und Hüttengesellschaft i« de» Luestand getreten. Durch Viesen Streik wird«ine große Anzahl von Zechen rn Mitleidenschaft gezogen, da zur deutsch -luxemburgischen Gesellschaft die Zeche.Prinzvegent" gehört, auf der sich eine Kraft« zentrale befindet, von der au» M Zechen de» Ruhrkohlen revierv, da» große Hüttenwerk.Dortmunder Union" und die Bochum . Gelsenlirchener Straßenbahn ihren«lek- trischen Strom beziehen. Da eine Stillegung de» Betriebe» er- folgt ist, müssen auch dies« Werke alle unfreiwillig feiern: In Bochum hat die Straßenbahn bereit» ihren Betrieb«ingestellt. Sie neue österreichische Legierung. Die österreichische Sozialdemokratie hat bei den Wahlen einen großen Sieg errungen, der im Gegensatz zu Deutschland ihre politische Macht noch über das Maß hin- aus gesteigert hat. das der sozialen Zusammensetzung der Bevölkerung entsprochen hätte. Nunmehr ist die neu« Regierung gebildet worden, die nach de,» Wiener Metz düngen folgende Zusammensetzung auftveist: StaatSkanzler Dr. Renner, Vizekanzler Jodok Zink, Staatssekretär für Justiz Lratusch, Staatssekretär für Finanz«» Schumpeter , Staatssekretär für Land- und Forstwirtschaft Stöcke!, Staatssekretär für Handel, Sewerbe und Industrie Johann Zerdik. Unterstaattsekretär für Handel, Gewerbe und Industrie Dr. Ellenbogen, Staatssekretär für Heerwesen Dr. Juliu» Deutsch , Unt«rstat»s«kretär für Heerwesen Waiß, Staatssekretär für sozial« Verwaltung Hannusch, Staatssekretär für Sozi- alifterung Dr. Otto Bauer, der gleichzeitig vorläufig da» Portefeuille für«eußeres beibehält, Staatssekretär für Volk»- ernährung Dr. Löwenfeld-Ruß, Staatssekretär für Verkehrswesen Dr. Ludwig Paul. ES ist recht interessant, das Vorgehen.der östemichi- schen Sozialdemokratie, das zu dieser Regierungsbildung geführt hat, zu verfolgen. Die Partei hat ja gleichfalls keine Majorität in der Nationalversammlung. Deshalb fiel es ihr noch lange nicht ein, sich mit möglichst vielen bürgerlichen Parteien zu koalieren. Sie stellt« vielmehr zuerst ein scharf umrissenes Aktionsprogramm aus. das durchweg sozialistischen Charakter hat und vor allem die sofortige Inangriffnahme der Sozialisierung in den Vordergrund stellt. Die Annahme dieses Aktionspro- grammeS war für die Partei die Vorbedingung ihrer Teilnahm« an der Regierung. Sie suchte auch nicht den Bund mit allen möglichen bürgerlichen und agrarischen Ver« tretern. sondern sie sucht« vor allem die Bauernvertreter zur Majoritätsbildung beranzuzichen. Das scheint ihr. wie die Ministerlist« erkennen läßt, gelungen zu sein. Die Christlichsozialen Fink und Stöcke! find Bauernvertreter. Die Sozialdemokraten haben sich die wichtigsten Ressorts vorbehalten. Neben dem Ministerprofidium insbesondere auch das Kriegsministe­rium. ZXiis Finanzministerium ist mit Prof. Schum- peter, dem Mitglied der deutschen SozialisterungSkom- mijfion. besetzt worden, einzelne Fachministerien mit Beam« ten. Die Sozialdemokraten haben aber auch ein eigenes Ministerium für Sozialisierung geschaffen und der Name Otto Bauers bürgt dafür, daß da energische und gute Arbeit geschaffen wird. In der Tat smt ja auch die Nationalversammlung sofort nach dem Zu- sammentreten das Sozialisierungsgesetz angenommen. Der Vergleich mit dem Vorgehen der rechtssozialistischen Führer in Deutschland ist naheliegend, braucht aber wohl nicht erst des längern ausgeführt werden. » Die Annahme des Sozialisierungsgefetzes. Wie», 14. MSr» Di«.Zkatwnalversammkuny hat nach kurzer Aussprache die Varkazen über die Volksvertretung und die taM<»r»zi«ruag, sowie de» Gesetzentwurf zur Bor. bereitung der Sozialisierung angenommen. Aach letzterem soll mit der Vorbereitung der Gesetzentwürfe Wer die Gnteignnntz hierzu gr«igneter Wwtlchajtsdetrieb» zugunsten de» Staate», te Länder axt der Semem den, Wer die Ver« ».tnigung dazu geeigneter Wirtschaftsbetriebe zu Genossen­schaften de» öffentlichen Recht» und über die Vertretung der Angestelkteu und Ardeiter in der Verwaltung der Wietfchastlbetriede, in denen sie beschäftigt sind, die StaatSkommissio« für Sozi a l isier u n g betraut werden, der außer Vertreter» der beteiligten EtaatSämter und öffentlich rechtlichen Körpevschaften auch Sachverständige mi? den Kretsen der Arbeiter. A"gestellten und Unternehmer angehören. Bei der Aussprache wie? Friedrich Adler lSozial- dewkrat) auf die Tragwri te de» Gesetzentwürfe» und»uf die Annahme einer Shnkichen Vorlage m der deutsche, , Rationawersatmnlung hin. Der völterbundlougreß. Veen. 14. März. Der Schluß der internationalen Völker» bundttanftrenz war erzieherischenFragenim Zusa,mnen» hang mit dem Thema Pressereform gewidmet. Die Schweizer Troefch und Schouli verlangten die Schaffung eine» internationalen Institut» für V o l l S e r z i e h u n g. Goldstein(Deutschlaich) referierte über Schaffung eine» internationalen Sekretariat», das die Aufgabe haben soll, die in den einzelnen Ländern auf dem Gebiete der Erziehung zum Jnter- Nationalismus gesammelten Erfahrungen zu verwerten. Frau Perl«(Tentschla nd) verlangt obligatorischen pazifistischen Unter- richt verbünden mit Moralunterricht In den Schulen. Zur Pressereform fordert Prof. Ellbogen(Oesterreich ) Zchtffang einer internationalen Zentralstelle für die paziftstifche Presse. Die Verhetzungspress« müsse zur Ver- antwortung gezogen werden. E» handele sich nicht um Unterdrückung der Preßfreiheit, es solle aber die Presse, die der Volksverständignng dien«, gestärkt werden. H. v. G e r l a ch (Deutschland ) erklärt, Vergehen in der Presse dürften nur mit geistigen Waffen bekämpft werden, nicht mit den Strafgesetzen. Professor Nicolai erhobt unter wachsender Unruhe der deutschen Teilnehmer die sckärfften Vorwürfe gegen die deutsche Presse. Rene Schicke!«(Elsaß ) will, daß die Presse nicht Objekt, sondern Subjekt der öffentlichen Meinung sei. Mit den Strafgesetzen sei m«bt» zu erreichen, daher sei die vorliegende Resolution zu verwerfen. Der Antrag Schickele wird mft IL gegen 3 Stimmen angenommen. An neues Zuchthansgefeh? Obn« jede sichtliche Veranlassung erläßt der Reichs- wehrminister NoSke folgende Verordnung: Auf Grund de» Z 9 d de» Besetze» über den Belagerungszustand wird folgende» verordnet: Wer einem in Ausübung seines Dienstes besindltchen A n g«- stellten einer Straßenbahn durch Äcioalt oder durch Bedrohung mit Gewalt Widerstand leistet oder einen solchen wäh- rend der Ausübung feines Dienstes tätlich angreift, oder es unter­nimmt, einen Angestellten einer Straßenbahn durch Gewalt oder Drohung zur vornahm« oder zur Unterlassung einer Dien st Handlung zu nötigen, wird, wann die bestehenden Gesetz« keine höhere Freiheitsstrafe bestimmen, mit Geföngni» bis zu einem Jahr bestraft. Gleichzeitig wird bekannt gegeiben, daß jede Beschädigung der Wagen, der Gleise, der Leitungen, der Bahnhöfe und sonstige« Eigentums der Straßenbahnen auf Grund der»nahgebenden Gesetze auf da» Schärfst« geahndet werden wird. Obwohl gegenwärtig die Straßenbahnen durch nichts anderes an der Aufnahme des vollen Betriebes gehindert sind, als durch die Absperrungen von ganzen Stadt­teilen durch die RegieningStruppen, und niemand daran denkt, ihren Betrieb gewaltsam zu stören, erläßt Noske diese Anordnung. Was fi« bezwecken soll, ist nicht ganz klar: an- scheinend soll zukünftigen Streiks der Straßenbahner ein Riegel vorgeschoben werden. Auf jeden Fall ist sie eine neue unerhörte Provokation der Arbeiterschaft, der Versuch der Einschränkung des Streikrechts, gegen den die gesamte Arbeiterschaft protestieren muß. Gegen die offiziöse Stimmungsmache. Noch hat sich, so schreibt dieBerl. Vokksztg.'. die öffentliche Meinung über die unverantwortliche, maßlose Uebertreibung der Lichtenberger Vor- gänL« durch die verschiedensten offiziösen Nachrichten- stellen mcht beruhigt. Noch ist die Forderung nach einer restlosen Aufspürung der Quellen der Tarta- renmeldungen nicht erfüllt, und schon wieder tauchen Be- richte auf, dj « den Stempel der Unwahrheit an der Stirn tragen. Von offiziöser Stell« ist vor zwei Tagen die reuel Nachricht über die Verstümlnelm»g dreier An- gethörnger der Brigade Reinhard verbreitet worden. Di« meisten Berlin « Blätter druckten diese Meldung ab. Die Bolksztg." überantwortet« diese Nachricht verdienter- maßen dem Papierkorb. Da» Lichtenberger Beispiel hatte i« mißtrauisch gegen derartige unbewiesen« Nachrichten gemacht, die, wie sie sich ausdrückt, in ihrer Ver- »errung nur danach angetan sind, die allgemein« V« r w i l- d« r u n g zu verstärk« n." Di« von uns vorgenommene Untersuchung deS Falles bestärkt di«VolkSztg. in der Richtigkett der von ihr ei»»« genommenen ablohnenden Stellungnahme. Sie veröffent- icht die Ergebnisse unserer Untersuchung und fährt dann fort: «Hier muß schleunigst R«n«bur geschaffen werden,»von» ich nicht«in berechtigte» Mißtrauen gegen«Ik« amt» lichen Veröffentlichungen über di« Berliner Vor- gäng« verbreite» soll. Erfunden« Morde und Schrecken»- taten vergift«» die öffentliche Meinung." Ei« oerhöngvlsvoller Bcfefjl Satt der Verhängung des Standrechts sind in Berti« eine ganze Anzahl von Personen erschossen worden, die nicht gegen Reg,erung»t?uppen gekämpft saben. Man hat bei ihnen lediglich Waffen vorgefunden. Die Erschießung dieser Leute ließ sich nach dem Befehl deS Herrn NoSke in feiner Weis« rechtfertigen. Was voran- aßte also die Truppen zu diesem ungeheuerlichen Bor- gehen? Ein Angehöriger der Gaide-Kavallerie-Schützen» Division gibt darüber Aufklärung. Er berichtet uns fol- >«ndes: »Bei der Garde-Aavallerie-Schutzendivision existiert außer dem bekannten«oSke-Erlaß. der die Erschießung derjonigo» Leute anordnet, dw mit der Waffe in der Hand gegen Regie- rungStruppen kämpfen, noch ei» zweiter Befehl der Di» Vision. Dieser besagt, daß Leute, t» bereu Wehnunzen Was- gesuuve» werden, soser» ,n erschlrhe» stud. Diese, fürchtet- lich« Verfahren ist von den Truppenteilen der Garde�avallerie. «chstzeadtotui,«irdertwkt uuew rufet* worden. So wurde, n. 8. »