tinder.

Herrn Reichswehrminister Noste auf, energisch dafür Sorge zu Wir protestieren gegen diefen Rechtsbruch und fordern den tragen, daß in Zukunft derartige Fälle unberechtigter und grund loser Verhaftung unterbleiben.

her die Bertegung preußens feien durchaus berechtigt. Auch| 14. d. M. erschien der Fabritant Baum mit sechs Mann vom jiegi uno en estochen. Diesen Vorgang hat aber die Reichsminister Preuß stände auf demselben Standpunkt. Der Infanterieregiment 64 bei dem Streitposten und verlangte deren Sebpresse gleich wieder zu Greuelberichten verarb itet und es jo Portbestand Preußens bedeute dessen Vormachtstellung im Reiche, Berhaftung. Nach Rücksprache unseres Vertrauensmannes mit dargestellt, als ob den Soldaten aus reinem Mordrausch die die unmöglich sei. Statt der Kaiserkrone werde jezt die Personals dem Kommandoführer lehnte genanntes Kommando die Ver- Augen ausgestochen und die Chren abgeschnitten sind. Davon union des Reichspräsidenten und des preußischen Präsidenten an. haftung ab. Am 18. d. M. wandte sich die Frau des Fabritanten tann feine Rede sein. gestrebt, vor allem aber bleibe bestehen, daß sich der Staat Preußen an das Freikorps Hülfen. Dieses entsandte einen Offizier und territorial von Memel bis Trier erstrect. Das ist nicht mehr der 6-7 Mann, die dann die Verhaftung der Streitposten Weißensee. In der ersten Gemeindevertreterfißung wurde primus inter pares( der Erste unter Gleichen), weil feine pares Ernst Schmehl und Ferdinand Handschmidt vor- Namens der Fraktion der 1. S. P. eine Erklärung abgegeben, in da find. Das ist der Hegemonieftaat. Auch der Präsident nahmen. Ein zufällig des Weges kommender, uns unbefannter der die Frattion alle Verantwortung für die schlechten Finanz werde kommen. Der Westen habe nicht den genügenden Einfluß welche Ursachen zu der Verhaftung lagen nicht schaft zum Stampf gegen den bis jetzt unb fi.gten Kapitalismus Herr wurde gleichfalls mitberhaftet und abgeführt. Irgend und Ernährungsverhältnisse des Crtes ablehnt und die Arbeiter in Preußen und im Reiche. Wir sind, so sagte Redner, die Stief vor, da die Streitposten lediglich ihre Pflicht aufruft. Von den Rechtssozialisten wurden die unbesolde Breußischer Justisminister Heine führte aus, daß die Einfüllten. Nach etwa zwei Stunden wurden die Verhafteten ten Schöffen aufgefordert, freiwillig ihre Aemter niederzus wieder freigelaffen. heitlichkeit des Reiches unter allen Umständen gewahrt werden legen. Da dieselben dem nicht nachfamen, wurde mit allen so müsse. Freilich dürfe das Reich nicht ohne Zustimmung der Ein gierung wegen Nichtauflösung des Gemeindevorstandes ergehen zialdemokratischen Stimmen beschlossen, einen Protest an die Re­gelstaaten entscheiden und deshalb wünsche auch er den vom zu lassen. Ginstimmig wurde ein Antrag auf Eingemein Staatenausschuß gestrichenen Eaß hier zu streichen. Preußen aber dürfe man nicht mutvillig zerschlagen. Der Drang, aus­dung sämtlicher Crte zu einem Groß- Berlin angenommen. einanderzurennen, sei erst durch diesen unglücklichen Verfassungs­Von seiten des Gemeindevorstandes war nur eine Ergänzung Längere Zeit nahm die Neuwahl der Kommissionen in Anspruch. entwurf großgezogen. Batocis Plan war zu erklären aus der Lage, als Westpreußen in Gefahr war, losgerissen zu werden. derselben vorgef ben. Auf Ginspruch unserer Fraktion, dem sich Wir dürften feine verhängnisvolle Papierforbpolitik treiben wie genommen werden auf Grund des Etärfeverhältnisses der Frat­die Rechtssozialisten anschlossen, mußte aber eine Neuwahl vor das Reichsamt des Innern. Herr Trimborn treibe eine sehr tionen. Die unbefoldeten Echöffen wurden dabei ausgeschautes. materielle Politit. Die Ratten verließen das finkende Einem Antrag des Erwerbslosenrales, in der die Zurückerstattung Schiff, man wolle nicht mehr für das ärmere Preußen bei­der Unkosten und eine tägliche Entschädigung von 7,50 Mart vers steuern.( Aba. Gröber ruft: Vergiften Sie die Situation nur langt, wurde zugestimmt. Auf Antrag unserer Fraktion wurde noch mehr!) Selbst wenn Preußen felnen besonderen Präsiden eine Kommission eingescht, welche die Kommunalisierung ten bekommen soll, würden die Verlegenheiten sich nicht lösen lichen Zwischenhandels vorarbeiten soll. Ein weiterer Antrag der Lebensmittelberteilung unter Ausschluk jeg­faffen. unserer Fraktion, der die sofortige Zurückziehung der Truppen aus unserem Crie verlangte, wurde mit allen fo zialdemokratischen Stimmen angenommen. Nach Erledigung einiger anderer Punkte wurde die Situng nach 7% stündiger Dauer geschlossen.

Abg. Gröber( Zentr.) verwahrt sich gegen die Ausführung, saß die Ratten jest das Schiff verließen aus eigennütigen metallischen Gründen. Minister Dr. Preuß polemisiert gegen peine, der vergessen habe, daß es in Preußen Provinzen gäbe, ie es sich nicht nehmen lassen würden, sich parlamentarisch zu onstituieren. Die Kleinftaaten feien alle bon preußischem Ge­biet umgeben, wie sollten sie es denn machen, sich zu vereinigen. Die Regierungsvertreter von Braunschweig und Med= fenburg vertraten hiera af einzelstaatliche Interessen, während der Sozialdemokrat Rabenstein zwar für die Reichseinheit, aber gegen eine etwaige preußische Hegemonie eintrat. Abg. Delbrüd von der Rechten wandte sich gegen die Zerschlagung Breukens und beantragte eine Abänderung des Antrags Beyer­lein derart, daß vor em Erlaß eines berfassungsändernen Reichsgeſehes die Bevölkerung des betreffenden Einzelstaates ge­hört werden muß.

Gewerkschaftliches.

Krise in der Berliner Metallindustrie.

Achtung! Arbeiter- und Soldatenräte der U. S. P. D.! Am Freitag, den 21. März, abends 6 Uhr, findet im Blenarsaale des Herrenhauses eine Fraktionssitung statt. Die äußerst wichtige Tagesordnung erfordert zahlreiches und pünktliches Erscheinen.

Der Fraktionsvorstand. Sommerfeld. Trauerfeier für Leo Jogisches( Tyszka). Eine kleine Schar von Freunden des Toten und von Kom munisten geleitete auf dem schneebedeckten Friedhofe Friedrichs­ felde den Ermordeten zur letzten Ruhe. Theodor Liebknecht wies in der Trauerrede auf die Bedeutung des Toten für die Sache des Kommunismus hin. In selbstlosester Weise, nie nach äußerem Erfolge haschend, hat er dem Volfe gedient. Nur von wenigen gekannt, war er die lebendige Kraft" der fommunistischen Bar­tei, ein Riese an Wissen und an edlem Wollen, der sich allen, die ihn näher fanrien, als ein Mensch mit warmem Empfinden und gütigem Herzen bewährt hat. Unter dem Gesang des Liedes Ein Sohn des Volkes" wurde sein Leib der Erde übergeben. Aus allen Gegenden Deutschlands , aus Polen und aus Norwegen leg ten Delegierte der Kommunisten Kranzipenden nieder. Tiefes Leid und Ingrimm erfüllte die Herzen der Anwesenden. Das Purpurrot ber Blumenkränze färbte den weißen Schnee und wedte in allen die Erinnerung, daß des Toten rotes Blut für das Proletariat geflossen ist und den festen Glauben, daß die mit Märtyrerblut getränkte Erde den Sieg des Proletariats ent­iprießen lassen wird.

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Straßenbahner gegen die Morgenpost". Gelegentlich des Generalstreits brachte auch die Berliner Morgenpost " aufhebende Artikel gegen die Straßenbahnangestell Generalstreifs die Arbeit nicht gleich wieder aufnehmen wollten. ten, besonders deswegen, weil letztere trok Aufhebung des Beranlaffung dazu waren aber nicht, wie die Morgenpost" schrieb, unsinnige Forderungen", sondern die Straßenbahner verlangten für den Fall, daß den Angestellten während der Unruhen in den Straßen etwas passierte, von der Direktion eine Zusage betr. Versorgung ihrer Familien. Die Direktion verhielt sich jedoch vollständig ablehnend.

Berstüdelte männliche Leiche in Verlin! Am Freitag. den 28. februar d. J., wurile am fräten Nachmittag aus dem Land­wehrkanal vor dem Sause Königin- Augusta- Str. 23 ein mit einer Waschleine verschnürtes Paket gelandet. Es enthielt den anscheinend mit einer Säge glatt vom Körper getrennt. Ein­Rumpf einer männlichen Leide; Kopf. Arme und Beine find newidelt war der Rumpf in die Hälfte eines schwarzen Winterübergiebers mit schwarzem Eamifraren, dessen Aermel an der Schulter abgeschnitten ist. Der Ueberzieher ist minderwertig; er hat gestreiftes Baumwollenfutter. Ferner be fand sich in dem Patet eine grünbraune gestreifte este, die hinten durch eine Eicherheitsnadel enger gemacht ist. Das Futter des Vorderteils ist durch anderes Futter ersetzt. Auch eine Mattounterhose, Marfe Blaufabe", mit großen Fliden im Gejäz, lag bei. Gingewidelt war das Ganze in ein großes Stüd 8eug, das aus Teilen von schwarzen Unterröden und blauen Schürzen zusammengenäht ist. In Siesem Stüd Zeug befinden sich Reste von Fäden, die darauf fliegen laffen, daß es vielleicht früher zur Umbüllung eines groß, vielleicht 50 Jahre alt und blond gewesen sein. Er hat Bafetes benutzt worden ist. Der Tote dürfte etwa 1,75 Meter an der rechten Salefeite eine taubeneigroße Drüse, die vermut lich auch bei Lebzeiten erkennbar geweien ist. Vor vielen Jahren hat er eine rechtsseitige Bruftfellentzündung durchgemacht. An­cheinend ist er Trinter gewefen. Wie lange der Rumpf im Waffer gelegen hat, läßt sich mit Eicherbeit nicht fagen; es fönnen 8-14 Tage, vielleicht aber auch länger, gewesen sein. In erster Linie handelt es sich um die Feststellung der Person­

Die Verhandlungen des Verbandes Berliner Metall­industriellen mit den Arbeitsgemeinschaften der Angestellten berbände hatten zu einem Schiedsspruch des Einigungsamtes ge­führt. Die Arbeitgeber erklären nun, diesen Spruch nur dann annehmen zu können, wenn die Weihnachtsgratifitation nur ein mal zur Anrechnung fomme. Durch diese Auslegung des Spruches werden die Zulagen, die sonst für die Angestellten herausgetom­men wären, wesentlich herabgeſeizt. Unter diesen Umständen werden die Angestellten erneut zu dem Ergebnis der Enigungs­Die Berichte der Morgenpost" hatten unter den Straßen­berhandlungen Stellung nehmen müffen. Eine Versammlung der Obmänner der Angestellten- Ausschüsse der Metallbetriebe bahnern Entrüstung hervorgerufen und sie schickten dem Blat lichkeit des Toten. Hierzu ist vor allen Dingen die Herbei­wird sich am Freitag den 21. März, nachmittags 3 Uhr, im eine Berichtigung. Diese wurde jedoch nicht aufgenommen. Um schaffung der fehlenden Körperteile. Kopf, Arme und Beine un­Rosenthalerhaf", Rosenthalerstr. 11/12, mit dem Einigungsspruch den irrigen Anschauungen im Bublifum über die Forderungen bedingt nötig. Es ist damit zu rechnen, daß auch diese Körper­Rosenthalerhof", Rosenthalerstr. 11/12, mit dem Einigungsspruch der Straßenbahner entgegen zu treten, sei hiermit der wahre teile entweder zusammen oder einzeln in Bateten ins Wasser befassen. Dort wird auch über den Stand der Verhandlungen Sachverhalt richtig gestellt. Die Morgenpost" hätte fidy nichts geworfen oder auf andere Weise beseitigt find. Schon am Tage betr. Werkmeister und Werkstattschreiber berichtet werden. bengeben, wenn auch sie davon Notiz genommen hätte.

Achtung! Weißenseer Betriebe!

Am Freitag, 21. März, abends 7 Uhr, findet im Botal bon Stöger( Prälaten), Berliner Allee, Ede Lehderstraße eine Sigung fämtlicher Funktionäre und Vertrauensleute der Betriebe von Weißenfee, sowie der Kartelldelegierten statt. Erscheinen bestimmt notwendig. Das Gewertschaftskartell.. H. Fröhlke, Borsibender.

Groß- Berlin.

Arbeitslosenversammlung in Charlottenburg .

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Ein Opfer des Methylalkohols ist ein 60 Jahre alter Arbeiter

bor Landung des den Rumpf enthaltenden Batetes ist unweit der Fundstelle des Rumpfes ein runder Korb aus rohem, un gefchältem Weidengeflecht( Gemüses oder Obitforb?) im Wasser Gine am Montag im Voltshaus, Charlottenburg , tagende treibend bemerkt worden. Die Möglichkeit, daß diefer Norb die öffentliche Versammlung der Arbeitslosen nahm den Bericht des fehlenden Gliedmaßen enthaiten hat, ist nicht ausgeschlossen. Es Arbeitslosenrats über die Verhandlungen mit dem Magistrat und ist anzunehmen, daß die bei der Leiche efundenen Kleidungs dem Berliner Vollzugsrat entgegen. Die Versammlung beaufifüde Eigentum des Verstorbenen sind, wobei empfohlen wird. tragte den Arbeitslosenrat, beim Magistrat vorstellig zu werden, fich nicht allzu sehr auf das angegebene Alter festzulegen. Das damit für den A.- Rat Arbeitsräume zur Verfügung gestellt jo- Bublikum wird gebeten, bei der Aufklärung mitzuwirken. Für wie alle persönlichen und fachlichen Unkosten aus der Stadtkasse Mitteilungen, die zur Ermittlung des Täters führen, ist eine gedeckt werden. Der in Aussicht genommenen Anstellung des Are Belohnung von 5000 Mart, für Herbeischaffung der noch beitslosenrats wurde nicht zugestimmt, da die Betreffenden mit fehlenden Gliedmaßen bgm. Feststellung der Persönlichkeit der dem Moment als Arbeitslose nicht mehr in Betracht kommen und Beiche eine besondere Belohnung ausgesetzt. Die bei der Leiche die Interessen der Arbeitslosen nicht mehr wahren würden. gefundenen Meidungsstüde werden von Donnerstag, den 20. d. M. Ueber die Verhandlungen mit dem Groß- Berliner Vollzugsrat an in einem Baden Gruner- Ede Dirdjenstr., gegenüber dem wegen Zulassung des Charlottenburger Arbeitslosenrats fand Polizeipräsidium, ausgestellt. Angaben an die Kriminalpolizer Untersuchung der Unruhen in Groß- Berlin. eine lebhafte Aussprache statt, nach der die nachstehende Resolu- Berlin . Die Preußen- Fraktion der U. S. P. D. hat eine Kom- bion einstimmig angenommen wurde:" Die Versammlung stellt A.- S.- Räte Groß­mission eingefekt, welche alles Material sammeln, fichten mit Entrüftung fest, daß die Zentrale ber und bei Julius Junge aus der Taborstraße 2 geworden. Der Mann Berlins ( Vollzugsausschuß) die gewählten Vertreter der Arbeits­und der vom Parlament eingefesten Untersuchungskommiflosen Charlottenburgs bisher nicht anerkannt hat. Wir fönnen ftarb in seiner Wohnung plöblich und war schon tot, als der Arat fion übermitteln soll. Wir fordern alle diejenigen, welche den uns vom Vollzugsausschus bekanntgegebenen Grund, wonach erschien. Dieser stellte Vergiftung durch Genuß von Methyl aus eigener Wahrnehmung etwas befunden können, ins- bie Arbeitslosen durch die Arbeiterräte der stillgelegten Betriebe alkohol fest. Auf der Sage nach Arbeit vom Tode überrascht wurde ein besondere die Angehörigen der Getöteten, die Verlegten und vertreten feien, nur als Vorwand betrachten, denn der Berliner Wir 56 Jahre alter Eduhmacher Karl Dittmer, dessen Wohnung und Geschädigten auf, sofort schriftlich dem Unterzeichneten Arbeitslosenrat ist ja vom Vollzugsausschus anerkannt. fordern daher, daß das Plenum der A.- und S.- Räte Groß- Familienverhältnisse noch nicht bekannt sind. Er erkrankte pläb Mitteilung zu machen. Berlins zu dieser Frage Stellung zu nehmen hat und den Boll- lich auf dem Arbeitsnachweis in der Gormannstraße und starb zugsrat veranlaßt, den Mitgliedern des Arbeitslosenrats Char- schon auf dem Wege nach der Rettungswache in der Lothringer lottenburgs die Legitimationen unverzüglist ausgestellt." Straße Zur Feststellung der Todesursache wurde die Leiche be­berechtigte Ablehnung und unberechtigten Bezug der Arbeitslosen- fchlagnahmt und nach dem Schauhause gebracht. unterstützung besprochen, so wurde z. B. einem über 65 Jahre alten Maurer, die Arbeitslosenunterstübung verweigert, weil er Altersrente bezieht; er hat aber immer gearbeitet und kann natürlich auch fünftig nicht mit den 16 Mart Rente auskommen Bom Magistrat hat der Arbeitslosenrat andererseits erfahren, daß hier in Charlottenburg 20 der freiwilligen Vaterlandsretter dem Staatsanwalt zur Anzeige gebracht werden mußten, weil sie außer den hohen Bezügen, reichlicher Verpflegung und Kriegs­unterstüßung noch die Arbeitslosenunterstübung in

Dr. Kurt Rosenfeld, Berlin , Abgeordnetenhaus.

Fahnenflucht aus dem Lager der S. P. D. Die Politik der Mehrheitssozialisten und besonders das Ein­treten des Borwärts" und seiner Freunde für die Taten der Regierungstruppen stößt immer mehr feine bisherigen Anhänger bor den Kopf. Sie halten es nicht mehr aus bei ihnen besonders, wenn sie selbst noch beschimpft werden. Wir erhielten nachstehenden Brief, den wir seines charakteristischen Inhalts wegen der Ver­öffentlichung für wert halten:

" Da ich bis heute noch Mehrheitssoziatift war, aber mit heutigem zur II. S. B. übertrete und auch die Freiheit" abonnieren merde, will ich gleich mal schildern, wie das fommt: Wir hatten gestern Abend Bahlabend der S. P. D. Ich war auch anwesend. Da wurde dann über den Generalstreit und die militärischen Operationen diskutiert. Ich war so lange bei der Republi. tanischen Soldatenwehr eingestellt; das hatten die Ge­noffen wohl nicht gewußt. Da zogen Sie denn über die R. G. W. und die Marinedivision her; die hätten das blok angefangen, das wären alles Verbrecher usw. und werden dann noch von den 1. S. P. unterstüßt Bloß die Regierungstruppen, das wären die reinen Engel, ebenso wie die Mehrheitssozialisten. Ich habe mir das so in aller Ruhe mit angehört, bin aber zu der Ueber. zeugung gekommen, daß ich solcher Partei niemals an gehören kann, die so etwas ausspricht und gegen die Arbeiter ist; ich möchte die R. S. W auffordern, geschlossen in die 1. S. B. einzutreten. Ich für meine Person laffe mich nicht beschimpfen, da ich durch meine Militärpapiere und mein Zivilleben nachiveisen fann, daß ich nicht zum Verbrechertum gehöre."

nicht mehr wohl fühlen kann.

Unter Verschiedenes" wurden Einzelheiten

Airspruch nahmen!

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über

In der Diskussion tom allgemein schärfter Protest und größte Empörung gegen die Regierung zum Ausdruck.

Die Prozesse in Moabit .

Bor ber 10. Straffammer des Bandgerichts I hatten sich gestern 11 Angeklagte wegen Aufruhr und Landfriedensbruch zu verantworten, die während der Woche vom 6. bis 11. Januar an der Befagung des Vorwärts" teilgenommen haben sollen. Die Angeklagten fowohl wie die Verteidiger Dr. Siegfried Weinberg, Riegner und Theodor Liebknecht bestritten auch hier wieder die Strafbarkeit ihrer Handlungen, das Gericht jedoch sprach nur die Angeklagten Berthahn, Hartmann, Bilichomsti und Urbansfi frei. Sobrobki und George erhielten je zehn Monate, Abel, Gröner und Supfer je 8 Monate und Rabe und Riedel je 7 Monate Gefängnis. Zwei Monate der erlittenen Untersuchungshaft wurden den Verurteilten auf die

Strafe angerechnet.

Ein unaufgeflärter Leichenfund beschäftigt die Behörden. Am Gartenufer wurde gestren nachmittag an der Freiarchen­brüde ein unbekannter Mann aus dem Landwehrkanal. Er hat und scheint ein entlassener Soldat au sein. Nach dem Befunde eine Schnittwunde am Halse. und den Umständen liegt wahrscheinlich ein Selbstmord vor. Der Mann hat sich wahrscheinlich am Rande des Kanals durch einen Schnitt in den Hals töten wollen und dann ins Wasser gestürzt. der Unbekannte ist etwa 36 bis 40 Jahre alt und 1,84 Meter groß und hat dunkelblondes Haar und eine fleine Glaze. Die Leiche hat etwa acht Tage im Wasser gelegen.

Lebensmittelfalender.

Neinidendorf. Auf Abschnitt 185 der Lebensmittelfarte ber Gemeinde werden 125 Gramm Heringe abgegeben. Die Anmel dung hat bis einschließlich 22. d. Mts. bei den Händlern zu er erfolgen.

Aus den Organisationen.

Wilmersdorf . Heute, Donnerstag, abends 7 Uhr, finbet be Schäfe, Brandenburgische , Ecke Mannheimer Straße, ein Vortrag für Jugendliche statt, bem sich die Gründung der Arbeiter- Jugend wil mersdorf" anschließen soll. Jugendgenoffen, erscheint recht zahlreich!

Steglig. Freitag, den 21. März, abends 28 Uhr, Mitglieber versammlung in der Aula der Realschule am Stubenrauchplah. ( Düppelstraße, Ecke Florastraße.), Bericht vom Parteitag. Referent: Genoffe Karl Eifel.

Niederschöneweide . Heute abend, 7 Uhr, Mitgliederversammlung

in der Schulaula. Bericht vom Parteitag. Referent: Genoffe Rub­Breitscheid. Gäste haben Zutritt. Freie Jugend, Gruppe Often. Freitag, den 21. b. M., abenbs

Der Schreiber dieses Briefes ist scheinbar ein alter Partei­genosse, dem es gewiß nicht leicht geworden ist. einer Partei den Abgeschnittene Ohren und ausgestochene Augen. Rüden zu fehren, der er lange Jahre angehört hat. Wenn er Aus dem Hedvigefrankenhaus geht uns eine vom Chefarzt diesen Schritt nun doch unternimmt, so zeugt das davon, daß ein unterzeichnete Berichtigung zu, worin mit Bezug auf unsere Er Arbeiter mit etwas Ehrgefühl bei den Mehrheitssozialisten fich tundigungen gesagt wird, die Cherin des Krankenhauses sei über. haupt nicht befragt worden. Zugegeben wird aber, daß im Auf­nahmezimmer die dienstbuende Schwester die Frage unseres Be7 Uhr, im Jugendheim, Königsberger Str. 7, vorn I Treppe. Referat richterstatters, ob im Hause ein Patient mit abgeschnittenen und Korreferat über den Unterschied zwischen der U. S. B. D. und Ohren sich befinde, berneint hat. Freie Jugend Groß- Berlin. Bruppe Petersburger Biertel. Morgen, Freitag, den 21. März, abends pünktlich 8 Uhr, im Jugendheim, Petersburger Str. 39, I, Bersammlung mit Bor trag. Thema: Rätesystem". Gleichzeitig bortfelbft Entgegennahme der Anmeldungen betreffs unferer diesjährigen Osterwanderung.

Freikorps Hülsen gegen Streifende.

Bon der Berliner Ortsverwaltung des Deutschen Metall­arbeiterverbandes erhielten wir nachstehende Buschrift mit der Bitte um Veröffentlichung:

Wie weiter mitgeteilt wird, befinden sich allerdings in diesem Krankenhause Regierungsfoldaten mit schweren Verlegungen, die In der Kochmaschinenfabrik von Willi Baum in Neunen von Leuten in der Ackerstraße durch Ueberfall von hinten tölln, Schönstedtstraße 13, streiken unsere Mitglieder. Am beigebracht sein sollen. Ginem ist ein Ohr durch Messerstich ver­

der K. P. D.