Kcr iÄMöfnmrtfuflank ift tlnc« wirb«n fcer rtafeiHö. » Drhandhabt. Wi-Hrcnd die Arbeiterschaft rüchichtSloS aekliebelt wird, dürke- die Mrn-rchiften Siraßendemonstratienen mit Ovatisnen für Wilhelm II. und f»r Ludendorff veranstalte«. Totreit sind wir gclommen. ES scheint als ob mich bei den Mehrheitkern end- >'» ein Licht zu dämmern beginnt. Herr Hirsch hat heute zur Rede deS Aliy. Äordcrff gesagt, sie'ei ein Signal der > e'cnrevolution gewesen. Wenn rur die Einsicht nicht so spät ' und nachfaltig genug sein würde. '? Stellung de« Ministerpräsidenten zu den Srbeitcrräteu. sc unbefriedigend sie an sich ist. bedeutet doch schon für Herr» Hirch einen gewaltigen Schritt nach link». Au» dem ganzen Verhalten der Mchrheitler geht hervor, dast auch Sie auf dem besten Wege zur vollen Anerkenuung de» Räte'vstem» begriffen sind, lind ich sag« Ihnen, die Entwicklung der Dinge wird Sie bald völlig zu unserer«uffassun« bekehren. Minister Ernst geht in der jfeindschaft zu dem Arbeiterräten soweit, sie nicht einmal den Feuerwehrleuten zu gestatten. Erst«in Demo»- strationZzitg mußte ihn eine» besseren belehren. Ich würde ein« Pflicht gegen da» international« Proletariat «rrletzten, wenn ich nicht der«ngarischrn Arbeiterschaft anch von dieser Stelle unsere Wirmste Sympathie»um«»«druck bringen würde. �Stürmische Unterbrechung und Beifall link».) Herr v. Kardorff hat Aufklärung über die Tätigkeit der Arhciterrilte verlangt. Darin stimmen wir ihm bei, denn wir sind überzeugt, daß e« da gar nichts zu verbergen gibt. Aber wir werden auch hineinleuchten in die Mißwirtschaft der LaadrSte. Ganz entschieden wende ich mich jedoch gegen die Unter st ellung, die aufgewendeten Gelder seien vorwiegend in die Taschen sozialdemokratischer Agitatoren geflossen. Solch ein Borwurf ist diel zu niedrig, als daß ich mich lange damit aufhallen müßte.(Sehr richtig l'nk».) Wa» die Regierung übe« Sozlaliflernng gesagt hak. war so minimal, daß e» wahrhaftig keiner sozialistischen  Regierung bedurft hätte, um da» Wenige durchzuführen. Da« Volk verlangt entschiedene Schritte. Berlin   muß sich heute genau so wie früher über schlechte Be- Handlung beklagen. Wie hat die Stadt durch die Regierung«» t r u p p e n gelitten. Die Regierung hat Sck>uld an diesen Dingen, sie soll auch die Folgen übernehmen. In den Dteurrfragen der Gemeinden versagt die Regierung gleichfall« ganz und gar. Die Gemeinden schreien nach einer regelnden Verordnung, um die Lasten gerechter auf die Schultern der Reichen legen zu tonnen und Uo Schultern der Armen zn entlasten. der Schulfrage ist die Regierung Schritt»m Schritt gurückgewichcn, obwohl im Erfurter Programm die Einheit». schule gefordert w-rd. In der gleichen Schrift, auf die sich ja such Herr Hirsch beruft, wird die Trennung vv« Staat«nb Kirche, Von Kirche und Schule gefordert. Tie Verwirklichung wird auf unbestimmte Zeit vertagt. De zeichnend ist, daß auch Herr Haa»(Mehrhf fein Wort darüber gesagt hat. Wir sehen also, daß da« Zentrum auf der ganze» Linie gesirgt hat. Rechtspflege durch einen unabhängigen Richterfiand fordert die Negierung in ihrem verwaschenen Programm und doch heißt«S ganz klar im Programm der Saz. Partei -ai Rechtssprechung durch vom Volk gewählte Richter. Ts muß endlich einmal mit dem BerufSjuristentmn aufgeräumi werden, mit den von Klassenvorurteilen umnebelten Gehirnen. Ist e« eine volkstümliche Rechtsprechung, daß die Männer und grauen vor die Schwurgerichte gezerrt und abgeurteilt werden, die sich nicht» anderes haben zuschulden kommen lassen, al» wa» die Männer am S. November getan haben, auf die sich die Herr- schaft der Regierung doch stutzt? Leute, die auf Anordnung der Staatsanwaltschaft aus der Hast entlassen werden sollten. müssen oft noch wochenlang ohne jeden Grund in Haft ileibcn. So sieht die Rechtspflege unter dem Minister Heine an». Ich erinnere a» die ermvrirten Matrose« in der Franz»- fischen Straße. Warum sorgt die Regierung nicht für die Frei- lassuug der schuldlos Inhaftierten? Warum geschieht nichts gegen die Mörder? Man komme uns«'cht mit der Ausrede, es handle sich um mili- tärische Angelegenheiten. Wenn der Minister außerstande ist. dem Recht zum Siege zu verhelfen, dann soll er hier vor die Qeffentlichkeit hintreten Und diese anrufen. Herr Heine interessiert sich ja besonders für unser Partriburea» in der Schicklerstraße. Aber Vi» heute sind die dort weggenommenen Listen. Gelder, Marken nicht zurückgegeben, obwohl längst rra-ies.'«'st. daß d>e An'chuld:gung. dort seien Waffen gesunzm worden, sich als«beuso falsch erwiesen hat, wie das Gerücht vom Lichtenderger Massenmord und vom Adlershofer Dasfenfund. Ganz merkwürdig nimmt e» sich au»,»enu Herr v. Kar- dar ff sich über den Kampf der Entente gegen Frauen und Kinder beklagt. Wo waren Sie bei dem.U-Boot-Krieg", der auSiändischc Frauen und Kinde« zum Opfer sorocrtc Waren nicht Ihre Anhäilger die eifrigsten Befürworter WeseS Kamps- mitteis? Sie mögen sagen, was Sie wollen, die wüsten Krieg»- Hetzer werden Sie nicht von Ihren Rockschößen adtchätteln. Bürgerliche Parteien verenden sich mit oen Rechlv'oz.aliste». im die Kapitalsherrschaft aufrecht zu er h alte». Sie können dabei nur gewinnen. Und die Rechtssozialisten gebe» sich zur Schuhtrupp« de» Kapital« »r.(Widerspruch bei den Mehrh.) Glauben Sie, die Herrschaft s Kapitals mit H tfe des Zentrums und der Demokraten z» beseitigen? Mit kleinlichen Mitteln ist heut« nicht« mehr ge'au. Die Arbeiterschaft verlangt heute mit Recht weit mehr. Die Revolution hat ihr ein ist echt auf mehr gegeben. Di« Revolution geht wcitcr und die Regierung, die sich dem Aufstieg der Arbeiterklasse entgegen st el/t, wird brnwez- geweht werden und darum kann es für uns nur «in« geben: Nieder mit dieser Regierung! Minister des Innern Heine: Wenn wir jetzt mehr politische Prozesse haben als je zuvor, so liegt da» an den Straßen- kämpfen, die die Unabhängigen auf dem Gewissen haben. tStürmi scher Widerspruch b. d. U. Soz.) Lluch weiß Herr Dr. Nosenkeld, daß die Angeklagten zum Teil Spitzbubengefindel find. ImVorwärts" hat man ja versucht, den Geldschrank zu knacken. ebenso bei Mosse. Eine A m n e st> e ist unmöglich, solange roch neue Kämpfe drohen. Sie wäre jetzt geradezu eine Prämie aus die Wiederholung der verbrecherischen Unruhen.(Große Unruhe b. d. U. Soz.) Adolf H o f f m a n n hat ja neulich selbst angeknn- digt. der nächste Generalstreik werde am 2«. März beginnen. iE r n e» t c r S t n r m b d. U. Soz. Erregte Zurufe de» Abg. H o f f rn a n n.) Auch in einem Flugblatt in der neuc General- streik angekündigt worden. Ueberall im Lande wird auch von den Unabhängigen für ihn gewirkt.(Andauernder Lärm b d. U. So,.) Aus diesen Tendenzen sind die Berlrner Straßenkampse mtsiaiidcn. und solange wir vor ihrer Wiederholung nicht sicher sind, werden wir im Interesse der ruhigen gesetzgeberischen und politischeu«rbeit Sur KuIrcAicchaltviu de« PcUutnutaSiUftaniö» fittimt# mn. vever den Bor fall i« der F r anjß si sche« Straße ist ein« m i l i t ä r g e r i ch: I i ch e Untersuchung an- aeordilet worSen, die an der Tötung von Liebknecht   und Rosa Luxemburg   Mitschuldigen find seit langem in GcrichtShasi bis auf einen, dem e» infolg« einer verfrühten ungeschickten Zei« rungSnotiz gelungen ist, sich z» drücken. Ter Münchener   Mörder. der mit Namen und Wohnung bekannt war, der sich öffentlich scnwr Tat gerühmt hat, ist. obwohl damals die U. S. P. die Herrschaft hatte, nicht verhaftet worden und die.Freiheit" hat den ganzen Vorgang verschwiegen.(Andauernder Lärm bei den U. Soz.) Ten Belagerungszustand haben diejenigen zu verantworten, die den Aufruhr herbeigeführt baven� and da» sind die Unabhängigen.(Stürmischer Widerspruch b. d. U. Soz. und Zurufe: Kapital schützer.) Wir werden un» jedenfalls nicht gefallen lassen, daß auch durch Demonstrationen� wie die de» letzten Sonntags mit schwarz-weiß- roten Fahnen usw. die öffentliche Ordnung gestört wird. Der Gouverneur Schöpf lin hat bmit» bei NoSke beantragt. gegen den Nationalbund der deutschen   Offiziere, der die Demonstration am BiSmarck-Dcnkmal vornahm und General Ludendorfj die Ovation darbrachte, die Bestim- mungen des BelagernngSzustandSaesetze» anzmvenden. Ich hatte die Absicht, der ReichSregirrung verzuichlagen, den Paragraphen de» Strafgesetze» aufzuheben, der die unbefugte Führung de» Adelsprädikate» unter Strafe stellt. Geschieht die», so sichere ich dem Abgeordneten Dr. Rosenfeld zu, daß er sich ruhig von Rosenfeld   nennen kann.(Stürmische Heiterkeit im ganzen Hause); damit ist dann der Adel abgeschafft.(Erneute große Heiterkeit.) Gegen den Vorwurf, der Minister Haenisch wäre eine lächerliche Figur, protestiere ich auf da» Allerentschiedenste. Finonzonnistcr Dr. Südekum wendet sich gegen die allgemeine Steuerfreiheit bi» zu Zl)k>v Mark, die der unabhängige Redner gefordert hatte, weil da» bei den derschiedenartigen Ber. Hältnissen in den Städten und auf dem plat-en Land« zu Unge- rcchtigkeiten führen müsse. Wir wollen gern gerechte und soziale Steuern einführen, aber steuerfrei wird keiner bleiben können. Ein Staat, der seinen Bewohnern dom 20. Jahre ab da» gleiche Wahlrecht gewährt, hat ein Anrecht daraus, daß jeder nach seinem Können sein Sckürflein zur Deckung der Kosten de« StaasShau». aber machen wir nicht zu viel Warte.(Beifall.) Da» Hau  » vertagt sich. Rächst« Sitzung Donnerstag II Uhr. Weiterveratung. Anträge. » In dem Bericht über die Rede de« Abg. S t o e ck« r(U. S.  ) ist am Schluß infolge eine» technischen Versehen» ein Satz angefügt, der Genosse Stoecker al» einen Patrioten vom»freien deutschen  Rhein  " erscheinen läßt. Aufmerksam« Leser werden wobl heraus- gefunden hoben» daß dieser Satz in eine andere Red« gehört Leulsche Aalionslversammlung. Fn der gestrigen Sitzung der Nationalversammlung  hielt Herr Scheidemonn die angekündigte Rede über die auswärtig« Politik. So berechtigt sein Protest gegen die Bergewoltigung Deutschlands   ist. so ungeeignet ist doch gerade er dazu, diese Vorwürfe gegen die Entente zu erheben. Seine Anklagerede wird deshalb auf die Entente wohl ebenso wenig Eindruck machen, wie die von ihm angekündigte), Maßnahmen gegen die monarchistischen Demonstranten auf die betreffenden Offiziere. Herr Scheidemann und seine Gesinnungsfreunde mögen jetzt noch so scharfe Worte gegen die monarchistischen Kundgebungen finden, sie schaffen die Tatsache nicht aus der Welt, daß s i e diesen Leuten erst wieder in den Sattel geholfen und es dadurch verschuldet haben, daß jetzt ganz Berlin   unter dieser Plage leidet. Herr Scheidemann mag in Weimar  reden. Dafür werden die Offiziere in Berlin   um so ent- schiedener handeln. Auch kündigte Scheidemann die Ein- setzung eines Staatsgerichtshofes an. vor dem Luden- d o r f f und ähnliche Kriegshetzer sich verantworten sollen. Im übrigen drehte sich die Debatte um Mittel- sta n d s f r ag en. Ten Mittelständlern ist der Acht- st u n d e n t a g ein Dorn im Auge. Ihr kräftiger Vorstoß dagegen hat nur eine schwache Zurückweisung durch die Negierung erfahren. Genosse Wurm stellte das ausdrücklich fest und legte sodann eingehend dar. daß auch für den Mittelstand die einzige Rettung in der Soziali- sierung zu sehen sei. die ihm eine auskömmliche Eristenz als Angestellter gewährleiste. 29. Sitzung, den 26. März 1919. Bor Eintritt in die Tagesordnung ergreift da« Wort Ministerpräsident Scheidemann: Die auswärtige Politik siebt im Zeichen unerhörten Zwanges. Täglich mehren sich die Meldungen rniS   dem Aus­land, in denen neue Erschwerungen in den zu erwartenden Friedensbedingungen angekündigt werden. Unerhörte Summen Schadenersatz sollen un» auferlegt, weite Strecken rein deutschen Lande» un» genommen und erdrückende Beschränkungen in unseren finanziellen und militärischen Angelegenheiten un» bc- sohlen werden. Sicherlich ist ein großer Teil dieser Bedingungen erfunden zu dem Zweck, un» nach und nach durch ihre Wieder- holung an diese unerhörten Forderungen zu gewöhnen, damit uns die endgültigen Bedingungen fasi erträglich erscheinen(Sehr richtig), erfunden zu dem Zweck, eine Atmosphäre zu schassen, die unter ihrem Druck die Protosie selbst gegen einen Gewaltsrieden ersticken würde.(Lebhaste Zustimmung.) Unser gequältes, noch grausamer al» vom Kriege vom Watfenst-llstand mißhandelte» Volk hat diese Methode verkannt. Durch ganz Deutschland  »eht ein Aufschrei an« tiefste» Berzweiilon». ein Appell an dir höchste Jnstan». die e» gilbt, an da« Gewissen der Menschheit. AIS   daS wilihelmikche Reich anicheinend in der höckn'ten Blüte stand, hatte e» am meisten m,t der R- i ch». Verdrossenheit zu kämpfen. Die deuiche Republik, die nichts an Gegenwart, die nur Zukunft zu bieten hat. erlebt es. daß da» Bekenntnis zur SchicksalSgemeinichast aller Deutschen  täglich lauter und inniger wird. Aber, so rufen un« die so- genannten Radikalen»an link» zu. da» deutsche BoS hat gar kein Recht»um Protest gegen Ber- aewaltigungen. denn Brest- Litowsk   und Bukarest  seien unsere Schuld. Die RcichSregierung Hot ihren bisherigen Gegnern die Errichtung eine» i n t e r n a t i o n a I e n Gerichtshofes vorgeschlagen, der die Schuldirag« nach allen Seiten prüfen und dann urteilen sollte. England hat diesen Vorschlag abgelehnt.(HörtI Hört!) E» ist also mcht nnk« Schuld, toenn dieser von un» i-lbst borge, chlagene Prozeß un- geführt bleibt. Aber selbst wenn Deutschland   aller Verbrechen. deren man es jetzt bezichtigt, wirklich schuldig wäre, hat es darum das heilige Recht verloren, gegen Vergewaltigungen zu protc- ftierenP(Sehr gutl) Hat eS darum da« Recht verloren, gegen Fess:.'::v protestieren, die ihm die Gurgel zudrücken würden? (Sehr gutl Zurufe bei den U Soz.- Wir, nicht aber Sie!) Was von uns jemals nach Ihrer(z. d. U. Soz.) Meinung an Bergewaltigunsur begAsichtigt worden ist,«i» reicht auch nicht annähernd an da« heran,»et unsere Gegner un« gegen'de schon ausgeführt haben und noch ausfuhren wollen. SP» ist schlimmer als Brest  , weil Spaa zeigt, daß«» vm Brest   nichts gelernt hat.(Lebhast? Zustimmung bei do Mehrheit.) Aber nicht nur die äußerste Linke schwäch unser« Stellung vor dem b'ttersten Ende. Am letzt« Sonntag fanden einige Versammlungen in Berlin   statt, ei» berufen unter dem Eindruck der Meldungen, daß Westpreußen  Danzig  . das Saargebiei ihr« Zugehörigkeit zum Reiche zu ver< lieren drohten.(Zurufe recht«: Posen!) Der Reich»' wehrministrr hat für diese, ellen Deutschen   und allen Parteien gleichermaßen am Herzen liegenden Kandgebange» die vefti«. mungen de» Belagerungszustandes«»fgehoben und hat di> Straße freigegeben. Aber wa» erfolgte? Es war für einen Teil de» Publikum» dieser Versammlungen schon kennzeichnend, daß et die Ausführungen de» RcichSminister» Erzberger   mit meine» Parteifreunde» B e r n st e i n mit lärmenden Kund- gedungen unterbrach gegen den Widerspruch der überwiegen- den Mehrheit, nur weil die beiden Redner sich auf den Bode? d?S Wilsonprogramme» gestellt hatten.(Hört! Hört!. Welche Kräfte hier am Werke politischer Sabotage waren, zeigt« so recht der sogenannte Katisnalb««» dentscher Offiziere, ein Häuflein politisch urteilloser Herren.(Große Unruhe recht«, Zurufe: Na, na! Larm links.) In ihren Reihen spielt der ehe- maligc Rechtsanwalt Bredrreck ein« führende Rolle.(Stürmische» Hört! Hört! link». Zurufe link«: Ein Betrüger! Lärm und Unruhe recht») Dies« Herren brachten e» fertig. Heil dir im Siegerkranz zu singen und durch da» Ausbringen von Kai serhoch' eine gemeinsame Sache de» ganzen Volkes zu mißbrauchen fiu die armseligste Lappalie einer Clique, gegenüber 53 690 Miiglie- dern de» Deutschen Osfizierbunde«. der von solchen Politikaster« nicht« wissen will.(Hörtl Hört!) Man brachte dem General Lnd«»dorff Ovationen, der sich natürlich ganz zufällig(große Unruhe rechiR in der Wilhelmstraße befand.(Hört? Hört! bei der Mehrheit� DaS. wa» die Herren am Sonntag in Berlin   getrieben haben, ist zwar nicht gewollter, aber in seinen Wirkungen war«S Landesverrat. (Lebhafte Zustimmung bei der Mehrheit. Großer Lärm recht».) Sie haben unseren Gegnern wieder Grund zu der Behauptung gegeben, bei un» sei alle» beim alten geblieben.(Sehr richtig! b. d. U. Soz. Lachen b. d- Soz.) Wir protestieren mit aller Entschiedenheit gegen diese Vorkommnisse am Sonntag. Wir protestieren gegen die Fälschungsversuch«, die die Freiheit der Revalutii n nicht für. sondern gegen unser Boll mißbrauche».(Lebh. Beifall.) Ich weiß nickt, wie man diese» Treiben am besten brandmarken soll.(Unruhe recht».) Unser leidende« von jeder mili- täri'chen Kraft entblößte» und der Vernichtung preisgegebene« Volk--( stürmische Unterbrechung recht». Zurui« recht»: Da» ist die Schuld der Revolution Lärm und Zuruft link«: Luden­ dorff   ist schuld.   Bewegung im ganzen Haus«.)- Wir werde« un» da» Heraufbeschwören neuer außenpolitischer Gefahren durch ein« Handvoll Reaktionäre nicht weiter geiallen lassen, wir dulde« da» nicht. Stillschweigen wäre hier Mit'chuld. Ueberfthen wäre Verbrechen am eigenen Volk.(Mit erbobener Stimme fortfahrend:) Wir«erden die Herren zu fassen wissen, die eine derartige Schul! der ver«angrnheit auf eine neue Gegenwart übertrage» wvle» (Hört, hörtl Bewegung.) Di« Anwenheit de« Generals Luden- d o r f f bei diesen Vorgängen soll nicht leichten Herzen« b» urteilt werden. Seine Schuld oder Richtschuid wird sich nur au» ftinem Verhalten wäbrend de? Krie-ie« beurteilen lasse«, er bat- bei seiner Rückkehr au» Schwede« da« Urteil eine« Tt»»t«gericht«h»fe  » vrlangt. Er soll e» haben.(Stürmischer Beifall b. d. Mehrh.) heit; Zurufe recht?: Aber ein unabhängiger Gerichtshof!) Dir werden dafür fcrgen, daß dieser Gerichtshof unparteiisch zusammen gesetzt wird. Im Namen der Reichsregierung Hab« ich zu erklär«, daß wir schnellsten» einen Gesetzentwurf zur Errichtnag eine? StaatSgerichtShsfe« bei diesem hohen Haus« einbringen wenden, um auch nach dieser Seift zu dokumentieren: Da» neue Deursckland kennt für sich und für andere, für innere und äußere Gegensätze nur da» Eine: Die Gesetze des Reckte» und nur de» Rechte».(Lebh. Beifall.) Da» Haus erklär! sich damit einverstanden', daß die Be- sprechung der Rede beim Notetat erfolgt. Hierauf wird die Besprechung der Interpellation über Mittelstand und Äleingewevbe fortgesetzt. Abg. Herrmann-Reutlingen  (Dom.): Die Antwort de» Mi- nister» Wissel   hat und nicht im wünschenswertem Maße befrie­digt.(Sehr richtig! b K Dem.) Wir hätten mehr Wärme in seiner Antwort gewünscht.(Sehr wahr! b. d. Dem.) Wenn so ungeheuerlich die!« AittelstandSexistenzen vernichtet sind, so kön- nen sie sich bei denen bedanken, die e» verhindert haben, recht- zeitig einen BerständignngSsrieden zu schließen.(Beifall link», Unruhe und Zurufe rechiS:.Sie haben doch die Mehrheit ge- lwll>t!) Wie denkt sich der ReichSwirtschastSminister die Durch- führung deS Achsilundeniage» in den Saison betrieben? Mein« Freunde lehnen eS entschieden a b, jetzt mit einer So« -ial, sierung der Bäckereien. Metzgereien und de« Baugewerbe» vorzugeben. Dafür liegt jetzt kein Bedürfnis vor. und die Betriebe sind keineswegs dafür reif.(Lebh. Zufti«. mung.) Abg. Hng«(D. Vpl: Arbeitslosigkeit und wirtschaftliche« Mßbehagen sind der gefährlichste Nährboden de» SpariakiSmu«. Und mit politischen Konzessionen wird man �diesen Quell der Unruhen und der Revolution nicht verstopfen können. (Sehr richtig! irchti.) ffi'i lehnen e S auf da» ent- schieden sie ab, daß Staat und Gemeinde den kleinen Ge- wcrbetreibenden etwa durch Kommunalisierung der Bäckereien, der Fleischereien, de» Baugewerbe» usw. Konturrenz macht.(Bei- fall und Zustimmung recht».) Di« weiwcrbreitet« Arbeits- n n l u st gehl zu einem großen Teil zurück aus die«nzwech mäßig« Ausgestaltung der«rbeitStoftufürsor�. Die Sozialist«. rung hemmt die Empoientwicklung der deutschen   Wirtschaft, denn sie wirkt niederdrückend, verteuernd und leistungSvermindernd. (Sehr richtig I recht?.) Kommissar de» ReichSwirtschaftSamft»-Geheimrat Trende- lenburg: Utder die Frage der Einführung deS Achtstundentages im Handwerk schweben zur Zeit B-. rhandlungen mit dem Reick>Sarbeit»m>nisterium. Ueber die Frage, inwieweit eine Kommunal»sierung von kleinen WirtschastSbetrieben und Unternehmungen angezeigt erscheint, find Erwägunge« i» Ga n g e. Albg: Wur«(U. SezI: Der Untergang de« Mitftlstande» ist ein« durch kein, wohlwollenden und nicht einmal durch reaktio- näre Mahregeln aufzuhaltende Tatsack?«. Ich brdaur«, baß v»m Rrgierung«tisch keme schärftre Abwehr gegru btn Versuch erfolgt ist. den Achtstundentag wieder zu beseitigen. iSohr richtig! b. d. Soz.) Durch künstliche Galvanisierung einer toten Produktion«- form kann den Mittelstandiepisftnzen nicht geholfen werden. Helfen kann ihnen nur die Sozialisierung und Kommunalisierung. bei der sie al» Anginftllft reichlich ihr Brot finden lönnrn.(Teh- richtig! b. d. U. Sag.) Di« Arbeiter un) die Mittelsiändler zusammen müssen die Tinheitskront de» ar bettenden Volke» gegenüber den kapiiaUsti.fchen Interessen bikdex (Beifall b. d. U. Soz. Unruh« b. d. Soz.) Die Vorlage auf Hinzutritt Würtiemderg» zur B i e r- steuergcmeivfchaft wird in allen drei Lesungen»erob tchiedet, ebenso die Vorlage über die Besteuerung de' Re>2?Sbonk für 1818. Ztöchstc Sitzuna Donnerstag S Uhr.(Rotetat für lOHM