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r. 143. 14. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Mittwoch, 23. Juni 1897,

Die Stadt Berlin

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Soziale Rechtspflege.

Lohnbewegung der Küfer nahm einen ernsthafteren Charakter nicht wünschen übrig, welcher Uebelstand auf die Raumverhältnisse des an, weil der Judifferentismus unter denselben noch zu stark ver- derzeitigen Gewerkschaftshauses zurückgeführt wird. und der Botanische Garten. breitet ist. Die Bauschreiner, Maurer , Steinhauer Der Bericht schließt mit dem Wunsche, daß die organisirte und 3immerer, die durch brutale Aussperrung seitens der Arbeiterschaft die nothwendigen Lehren aus dem Jahresbericht ziehen Die bürgerliche Presse bringt eine Mittheilung über die Beschlüsse Unternehmer firre gemacht werden sollten, seßten bei diesem möge, und in bezug auf das Vereinshaus" wird gesagt: Diese der betreffs des Botanischen Gartens eingesetzten gemischten Depu- Kampf die Berkürzung der Arbeitszeit auf 10 Stunden Stätte soll ein Sammelplab sein, wo unsere Ideen gefördert und wo tation, welche fein richtiges Bild von der Verhandlung ergiebt, da und eine Lohnerhöhung von 8-10 pCt. durch. Diese letzteren sich die zureifenden wie die einheimischen Genossen jederzeit wohl der wichtigste Beschluß gar nicht darin erwähnt wird. Bekanntlich vier Streits verursachten eine Ausgabe von 9626,60 Mart. fühlen. beabsichtigt der in Aussicht genommene Vizekanzler des Deutschen Der Bericht schließt den Gesammtüberblick der Lohnbewegungen für Reichs, seine preußisch finanzministerielle Thätigkeit dadurch zu 1896/97 wie folgt ab: Namentlich wesentliche Fort. frönen, daß er den Botanischen Garten der Bauspekulation fchritte sind auf dem Gebiete der Arbeitszeitverkürzung ausliefert, und es dadurch dem Staat, der für Kulturzwecke fein Geld gemacht! Für airka 1800 Arbeiter wurde der Arbeitstag von 11 Sind Kolonnenmitglieder gegen Unfälle versichert? Zu hat, ermöglicht, durch Ausbau der Charitee die dort herrschenden, auf 10 Stunden reduzirt, für 1700 von 10 auf 912 Stunden dieser Frage hatte das Reichs- Versicherungsamt Stellung Der modernen Hygiene hohnsprechenden Zustände zu beseitigen. Bu und für 2000 von 10 resp. 91/2 auf 9 Stunden. An 8 nehmen. Das Amt beantwortete diese Frage jedoch nicht diesem Zweck mußte der preußische Landtag ein besonderes Gesetz den Arbeitseinstellungen waren sirta 2820 rbeiter betheiligt, prinzipiell, sondern nur nach den besonderen Umständen des machen, burch welches die Verlegung des Botanischen während die Gesammtkosten der Streits 36 648,34 Mart be- einzelnen Falles. Der Arbeiter Frenzel, der sich um eine Unfall Gartens und der Verkauf des Geländes mit der Maß- trugen, zu denen die Zentralfaffen der einzelnen Verbände rente bewarb, gehörte einer fünfgliedrigen Kolonne an, die für gabe festgesetzt wurde, daß aus dem Erlös des Terrains 18 790 m. beifteuerten. An auswärtigen Streits wurden vom Ge- mehrere Firmen das Pressen sowie das Aus- und Verladen von Der Umbau der Charitee stattfinden soll. Eine Kulturthat wertschaftskartell vier behandelt und unterstützt, darunter der Ham Hanf und Flachs übernahm. Die Speditions- und Speichereis ersten Ranges. Um der öffentlichen Wohlfahrt dienend ein Kranken- burger Hafenarbeiterstreit. Die Sammlungen zu dem letzteren haben Berufsgenossenschaft und deren Schiedsgericht fahen die Leute als haus baulich und wissenschaftlich für seinen Zweck brauchbar zu über 10 000 m. ergeben. selbständige, nicht nicht versicherte versicherte Unternehmer an. Er legte machen, überliefert man faltblütig einen mit großen Kosten hundert Die Demonstration durch Arbeitsruhe gelegentlich bann gegen das ungünstige Urtheil des Schiedsgerichts Jahre lang gehegten und gepflegten Park der Vernichtung. Um der Maifeier 1896 war imposanter als früher. Zur Kräftigung ben Rekurs ein. Das Reichs Versicherungsamt ftellte feft, den Akkordverdienst unter jedoch nicht allein die Verantwortung für solchen Vandalismus der Gewerkschaften am Drte war das Kartell ebenfalls hervor daß die fünf Kolonnenmitglieder tragen zu müssen, sollte die Stadt bei dieser Baustellen- ragend agitatorisch thätig, wenngleich in einzelnen Fällen nicht fich vertheilten. Die Hilfskräfte, die die Kolonne gelegentlich Spekulation insofern betheiligt werden, als die Herren mit dem gewünschten Erfolge. Auf Anregung des Gewerkschafts - annehmen mußte, erhielten dagegen nur einen Stundenlohn von Minister für die Finanzen und den Kultus gütigft gestatten fartells wurden auch größere Agitationstouren zwecks Ausbreitung 80 Pfennigen. Blieb nach ihrer Bezahlung noch ein Ueberschuß, wollten, daß die Stadt gegen Zahlung von zwei Millionen Mart der Organisationen im ganzen Lande unternommen. So wurden gann kam dieser nur den fünf ständigen Kolonnenmitgliedern zu und unter Uebernahme auderer sehr bedeutender Verpflichtungen in 28 Städten zweckentsprechende Vorträge gehalten und war gute. Das Rekursgericht nahm ebenfalls an, daß unter den hier Anlage von drei Straßen Verzicht auf Adjazentenbeiträge hierbei die erfreuliche Thatsache zu konstatiren, daß die Arbeiter- obwaltenden Umständen der Kläger und seine vier Genossen als Ablösung von Verkaufsrechten- Hergabe eines städtischen Terrains fchaft diesen Versammlungen überall das lebhafteste felbständige Unternehmer anzusehen seien, nicht aber als verficherte an der Straße- den inneren Theil des Botanischen Gartens Interesse entgegenbrachte. Die Gründung eines Arbeiter Arbeiter, wenn sie auch wirthschaftlich den Arbeitern beinahe gleich dauernd als öffentlichen Park erhalten dürfe. Sekretariats wurde am 17. September 1896 beschlossen; es ftänden und selber kräftig arbeiteten. Wahrlich eine Munificenz fondergleichen. Damit das von Staats fonnte am 1. März 1897 eröffnet werden. Die Frage, ob ein Selbstmord als Folge eines Betriebs. wegen zur Bebauung ausgeschlachtete Terrain möglichst hohe Preise Die Statistit über den Stand der Gewerkschaften am 21. De- unfalles angesehen werden könne, stand in einem Rechtsstreit zur bringt, denn die Erhaltung des wenn auch um die Hälfte ver- zember 1896 umfaßt 39 Gewerkschaften. Der Bericht hebt hervor, Entscheidung, den die Hinterbliebenen des Arbeiters Radke gegen fleinerten Parts erhöht unzweifelhaft die Preise für das um daß bei der Lässigkeit, die einige Gewerkschaften auf diesem Gebiete den Eisenbahnfistus angestrengt hatten. Radke, der für zwei Bes den Park liegende Gelände soll die Stadt aus Den erkennen lassen, die Statiftit im großen und ganzen immerhin Anspruch triebsunfälle 50 pCt. der Vollrente bezog, wurde im Mai 1895 als Taschen ihrer Steuerzahler Millionen opfern. Mit auf Zuverlässigkeit machen darf. Nach der Statistik bestehen Beiche im Flusse aufgefunden. Die Polizei nahm wegen vers diesem famosen Plan hatte sich die aus fünf Magistrats 13 Organisationen seit mehr als 10 Jahren, 9 seit 5 fchiedener Umstände an, daß er einen Selbstmord begangen mitgliedern und zehn Stadtverordneten bestehende gemischte Deputation bis 10 Jahren, während die übrigen 17 Organisationen erst habe. Seine Wittwe führte den Selbstmord auf den Unfall zu beschäftigen, welche Montag Abend unter dem Vorsitz des Ober- in den letzten 4 Jahren gegründet wurden. Die meisten dieser zurück, indem sie annahm, ihr Mann sei durch seinen bürgermeisters Belle tagte. Nach einem intereffanten namentlich Organisationen gehören Zentralverbänden an. Nur die Bäcker, Fuhr- leidenden Zustand und die Sorge um die Zukunft die feit altersher geübte Methode, wonach Krone und Fistus leute, Hafner, Handelsgehilfen und Tapezirer bilden eine Ausnahme. Dazu getrieben worden, sich selber das Leben zu nehmen. Der Fistus zwar von der Stadt Berlin sich große Terrains überweisen Die gesammte Jahreseinnahme bei 35 von den 39 Ge- und das Schiedsgericht verneinten jedoch diesen Zusammenhang und ließen, aber Entschädigung trog allen Drängens und werkschaften betrug 140 161,53 m., welcher eine Ausgabe von wiesen die Rentenansprüche zurück. Frau Radke legte dann beim Mahnens nicht gezahlt haben scharf beleuchtenden Referat 121 898,06 m. gegenübersteht. Unter den Ausgaben figuriren Reichs- Versicherungsamt den Rekurs ein und hob hervor, des Stadtraths Friedel, wurde die Offerte der Minister zur 37 795,20 M., die von den einzelnen Gewerkschaften an die Haupt- daß ihr Mann durch die Unfälle auch wirthschaftlich sehr zurück Diskussion gestellt. Alle Redner waren der Meinung, daß das tasse ihres Bentralverbandes abgeliefert wurden. gekommen sei. Aus der Bahuwerkstatt sei er gänzlich entlassen Angebot un annehmbar sei und daß die Offerte Die Gesammtzahl der Berufsangehörigen für die worden und das habe ihn ingrimmig und verbissen gemacht. Das auch keine Basis zu weiteren Verhandlungen Stadt Stuttgart beträgt nach Schäßungen 26 113, worunter sich Refursgericht wies fie indessen ebenfalls ab. Gin Selbstmord sei biete. Einstimmig wurde der Beschluß gefaßt, den 8333 Arbeiterinnen befinden. Nur 14 Gewerkschaften be nur dann als Folge eines Betriebsunfalles zu behandeln, wenn er Herren Ministern mitzutheilen, daß die Stadt nicht geneigt richteten überhaupt über das Vorhandensein von Frauenarbeit, in in einem Zustande der Unzurechnungsfähigkeit begangen werde, den feil, die Spekulationsgelüfte des Staats zu denselben beträgt die Gesammtzahl der Berufsangehörigen 18 792, ein Betriebsunfall verursacht habe. Hier fehle aber dafür der Nach­unterstüßen, und sich an der Verstümmelung des Botanischen wobei 44,3 pCt. aller Beschäftigten Frauen sind. Ausschlaggebend ist weis, Sartens nicht betheiligen wolle. Soweit ist die Notiz in der allerdings die Textilbranche, die mit 5000 Arbeiterinnen gestrigen Preffe richtig. Der Bericht erwähnt jedoch nicht, daß auch gegenüber nur 300 männlichen Arbeitern florirt. Scheidet man den bediente seinerzeit im die ich 3 hallen Theater den Kinemato ,, Niemand kann zween Herren dienen". Der Mechaniker R. Berhandlungen darüber stattgefunden haben, ob die Stadt sich nicht letzteren Beruf aus, so ergiebt sich in den übrigen 13 Berufen ein graphen, der aus der Werkstatt feines Chefs, des Optikers Förster . bereit erklären solle, das ganze Gelände gegen Zahlung von vier Antheil der Frauenarbeit von 24,7 pŒt. Millionen Mart zu erwerben, um die Gefahr der Bebauung zu be Die Zahl der organisirten Arbeiter betrug insgesammt Bei ihm stand N. des Abends in Arbeit", während er sonst nach ling, stammte. Der Besitzer des Apparates war ein Herr Körwih. seitigen und den Garten bezw. Park in vollem Umfange 5935 gegenüber der Statistik von 1895, welche rund 3600 Mitglieder wie vor bei Försterling thätig war. Die Vorstellungen im Theater zu erhalten. So wollte es nämlich der Magistrat, dessen Vor- feststellte, also eine Zunahme von 2335= 64,8 pet. In der Stärke follten mit dem letzten April ihr Ende erreichen. Als aber Körwitz schlag durch den Oberbürgermeister vertreten wurde. Dieser Antrag der Organisation voran marschiren die Brauer mit 93 pCt. aller in Aussicht gestellt wurde, noch am 1. und 2. Mai spielen zu können, ift mit 9 gegen 4 Stimmen dafür stimmten nur Magistratsmit- Berufsangehörigen. Dann folgen die Buchdrucker mit 87,8, befragte er den Mechaniker R., ob er sich für die beiden Abende glieder nach lebhafter Diskussion abgelehnt und beschlossen Hafner 80, Pflasterer 70,7, 3immerer worden, weder für einen Theil noch für das ganze Former 66,0, Dachdecker 64,2, apezirer 62,9, and machte ihm aber die Einlösung seines Versprechens dadurch unmöglich, daß 66,7, ihm zur Verfügung stelle. N. erklärte sich dazu bereit. Försterling Zerrain irgend eine Raufsumme zu zahlen. Wenn ich uhmacher 61,3, Bergolder 59,4, Buchbinder 58,5, er ihn unter Berufung auf seine Prinzipale autorität mit bestimmten der Staat seinen Millionenbrang sowie den daraus entutmacher 56,2, Xylographen 53,8, Bildhauer 53,3, Aufträgen nach Leipzig schickte. Körwig verklagte denmächst den stehenden Bebauungseifer zu zügeln vermag und bei seinen Graveure 52,1, Glaser 46,8, Maschinist en 45,6, Stein Mechaniker beim Gewerbegericht auf Schadenersatz. Alle Einreden weiteren Entschließungen, der öffentlichen Wohlfahrt einigen Ein- ba u er 45,0, Waler 40,0, Maurer 40,0 u. f. w. in derselben des Beklagten nugten nichts, er wurde von der Kammer V des fluß gönnend, dahin gelangt, das Gelände dauernd als öffentliche Weise herab bis zu den Konditoren, die 3,6 pCt. und den Gerichts verurtheilt, 30 M. an den Unternehmer Körwiz zut Bartanlage zu erhalten, dann aber und nur dann wird die Stadt, Handlungsgehilfen, die 2,1 pCt. organisirte Arbeiter ihres zahlen. Er habe sich für die Abende im Dienste des Herrn Körwis nach Ansicht der gemischten Deputation, bereit sein können, die aus Berufs gegen die Nichtorganisirten aufzuweisen haben. Von 17 780 befunden und sich bereit erklärt, gehabt, auch am 1. und 2. Mai noch der Unterhaltung des Parks entstehenden Kosten auf ihren Etat zu männlichen Arbeitern find 5558 gleich 31,2 pet. und von zu spielen. Dieser Verpflichtung hätte er ohne Rücksicht auf den übernehmen. Die Voraussetzung hierfür ist jedoch die kosten 8333 weiblichen nur 377, also nur 4,5 pCt. organisirt. Iose Uebereignung Optiker Försterling, der ihn tagsüber beschäftigte, nachkomment Die Frage nach dem Arbeitslohn ist zum theil nach den Er- müssen. Ob der verurtheilte Arbeiter sich an Försterling im die Stadtgemeinde. Gegen diesen Beschluß stimmten gebnissen eigener Berufsstatistiken, zum theil auf grund persönlicher Regreßwege halten könne und wolle, das sei seine eigene Sache. nur zwei Mitglieder der Deputation. Da die Beschlüsse, Umfrage beantwortet worden. Demnach schwankt der Wochenlohn bei wie sicher anzunehmen ist, von Magistrat und Stadtverordneten- den Arbeitern zwischen 11 und 26 M. 17 600 Arbeiter haben Gehören Delkuchen zu den Futtermaterialien? Der Versammlung fanttionirt werden, so ist die Stellung der Gemeinde- einen Wochenverdienst von 332 316,30 M. angegeben, fodaß der Händler L., der schon seit vielen Jahren einen Handel im Umher behörden zu dem Miquel'schen Projekt gegeben. Die Stadt läßt sich wöchentliche Durchschnittelohn der Arbeiter, soweit die betheiligten ziehen betreibt, erhielt wohl für das Jahr 1897 wieder einen die ihr zugedachten Schröpftöpfe nicht appliziren und leistet dem Berufe in Frage kommen, 18,88 m. beträgt. 7674 Arbeiterinnen Wandergewerbeschein, in dem jedoch die Erlaubniß, mit Delkuchen zu " Finanzkünfiler am Kaftanienwäldchen" teinen Vorspann bei dem gaben einen Wochenverdienst in Höhe von 78 365 M. an und beträgt der handeln fehlte. Er flagte deshalb im Verwaltungsstreitverfahren. Nach Versuch, eine Stätte der Wissenschaft und der Erholung einer der wöchentliche Durchschnittslohn der Arbeiterinnen, wenn man die dem ihn der Bezirksausschuß abgewiefen hatte, erkannte fürzlich das schlimmsten Formen des Kapitalismus, der Baustellenspetulation Textilarbeiter ausscheidet, deren Wochenverdienst mit 11 M. als viel ber Verwaltungsgericht ebenfalls zu seinen ungunsten. preis zu geben. Soll letzteres geschehen, so mögen die Herren, die zu hoch angegeben ist, nur 8,73 m. § 56c der Gewerbe- Ordnung nach der Fassung der legten Novelle, Bosse und Miquel, die Verantwortung dafür tragen. Die Die tägliche Arbeitsgeit bewegt sich zwischen 8 und die mit dem 1. Januar 1897 in fraft getreten sei, verbiete- den Haltung der Stadt in dieser Angelegenheit entspricht den von 16 Stunden, wobei der Behnstundentag überwiegt. Aber Handel im Umherziehen mit Futtermaterialien. Zu diesen gehörten unseren Genossen in der Stadtverordneten- Bersammlung vertretenen auch der 9/2 und 9ftündige Arbeitstag haben sich ziemlich aber auch die Delfuchen, was auch der Abgeordnete von Jagemann Anschauungen und kann mit Sicherheit auf die Zustimmung der verbreitet. 62,5 pt. 62,5 pt. aller Beschäftigten arbeiten täglich im Parlament ausgesprochen habe." übergroßen Majorität der Bürgerschaft rechnen.

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des ganzen Terrains

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Auch sonst fanden umfangreiche Lohnbewegungen statt, wie sie in Stuttgart taum jemals früher beobachtet wurden.

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Briefkasten der Redaktion.

Die furistische Sprechstunde findet Montags, Dienstags, Freitags und Sonnabends, abends von 7-8 hr statt.

10 Stunden und weniger, während 37,5 pt. länger als Als Betriebsnnfall ist es nach einer Entscheidung des Reichs. 10 und bis 16 Stunden arbeiten. Der Wochenlohn stellt sich Versicherungsamtes anzusehen, wenn ein Arbeiter, der durch ans relativ überall da höher, wo eine türzere Arbeitsdauernde Arbeit Blasen an den Händen bekommen hat, durch Fort Jahresbericht der Stuttgarter Gewerkschafts - seit üblich ist. Der Bericht sagt hierzu: Das segung der Arbeit diese Blasen aufreibt und wenn sodann infolge Kommission. ist ein trefflicher Beweis für die Wahrheit des alten Sayes, daß Eindringens von Unreinlichkeit in die Wunde eine Verschlimmerung lange Arbeitszeit stets niedrigen Lohn, turze Arbeitszeit das und als Folge davon eine Beeinträchtigung der Erwerbsthätigkeit Der Vorstand der Gewerkschaftskommission in Stuttgart gegen hohen Lohn im Gefolge hat. eintritt. Wenn auch die Blasen an sich einen Unfall nicht darstellen, hat den Vereinigten Gewerkschaften Stuttgarts feinen Thätigkeits- An Wochenbeiträgen in den einzelnen Gewerkschaften so müsse doch in dem Aufdrücken derselben während der Arbeit und bericht für das Jahr 1896/97 gedruckt unterbreitet. Dem sehr werden pro Mitglied 15 Pf. bis 1,30 M. erhoben. Die Buch in dem Eindringen fremder Körper in die Wunde ein solcher erblickt umfangreichen Bericht ist zu entnehmen, daß das verflossene druder zahlen 1,30 M., Bildhauer 50 Pf., Buchbinder werden. Jahr April 1896 bis April 1897 für die Gewerkschaftsbewegung und Handschuhmacher 35 Pf., Graveure und Xylo= in Stuttgart ein außerordentlich lebhaftes war. Gleich zu Anfang graphen 30 Pf. Alle übrigen Gewerkschaften erheben pro des Jahres erfolgte bekanntlich die Aussperrung der Bauhandwerker, Mitglied und Woche einen Beitrag von 15 und 20 Pf. Ver­hervorgerufen durch den Uebermuth der Baugewerksmeister. Der gleicht man die Höhe der Wochenbeiträge mit dem Mitgliederbestand Bericht spricht mit Genugthuung davon, daß diesem Willkürakt der einzelnen Gewerkschaften, so ergiebt sich auch hier, daß die durch das Eingreifen der deutschen Arbeiterschaft schon nach Gewerkschaften mit höheren Beiträgen auch höhere Mit. 14 Tagen ei jähes Ende bereitet werden konnte, was einen durch gliederbestände aufzuweisen haben. Damit schließt der schlagenden Erfolg für die Arbeiter bedeutete. Jahresbericht in seiner Hauptsache ab. Von dem Gewerkschaftshaus" wird in dem Bericht gefagt: Im Frühjahr 1893 wurde das Gasthaus zum Hirsch" von Der Streit der Bildhauer wird im Bericht als der hart- den vereinigten Gewerkschaften auf fünf Jahre gepachtet. Das näckigste bezeichnet. Derselbe dauerte rund vier Monate und hatte Haus umfaßt sieben Versammlungssäle und Sigungszimmer für bei einem Rostenpunkt von 10 090,80 m. nur einen theilweisen ca. 500 Personen, zwei Restaurationslokale mit Play für Erfolg für die Arbeiter, indem fie den Kampf auf ca. 200 Personen, sowie fieben Schlaffäle und fünf einzelne geben mußten, ohne ihre Forderung des des Neunstunden- Gaftzimmer mit zusammen 60 Betten. Der im Januar ers tages durchgeführt zu haben. Die zehnstündige Arbeitszeit wurde stattete Rechenschaftsbericht der Verwaltung pro 1896 stellte indessen auf 91/2 Stunden reduzirt und eine kleine pro den Jahresumsat auf 115 798 M. feft. An Geschäftsunkosten sind zentuale Lohnerhöhung durchgefeßt. Günstiger verlief der Streit verzeichnet: Miethe, Beleuchtung, Heizung, Löbne, Arbeiter= F. B., Stallschreiberstraße. 1. Ruderverein Vorwärts", Insels der Buchbinder, die ihre Forderungen( in der Hauptfache: versicherung, Reparaturen, Steuern und allgemeine Únfosten in traße 10 bei Stabernad. 2. Arbeiter- Stenographanverein Stolze", Lindens Neunstundentag, Erhöhung der Akkordpreise um Summa 23 286 M. Der Ueberschuß pro 1896 betrug 6026 M., ftraße 106 bei Zubeil. 10 pt., Minimallohn von 17 M. wöchentlich) durchsetzten. 1895 3167 m., 1894 890., mithin ist bisher ein Rein­B. B., Uhlandstraße. Es ist uns leider nicht möglich, den Empfang Dieser Streit währte 21/2 Wochen und erforderte einen Kostenaufwand vermögen von 10 083 M. vorhanden. Diese allgemeinen Erfolge einer jeden an uns gerichteten Zuſchrift im Briefkasten zu bestätigen. Ihr von 12 356,18 M. heißt es im Bericht, führten im letzten Jahre dahin, ernstlich nebenber, daß Manuskript, welches an Zeitungen gesandt wird, nur auf Artikel erschien uns zur Aufnahme nicht geeignet. Wir bemerken noch Die Tarifbewegung der deutschen Buchdrucker hatte die an die Erwerbung eines eigenen Hauses zu denken. einer Seite beschrieben werden darf. Einführung des Neunstundentages in allen Druckereien Nach gründlichen Erwägungen wurde auf Beschluß der Gewerkschaft N. Brgr. 1. Ja. 2. Nein. 3. Ja. Dr. M. Die höchste Pension zur Folge. Weiter wurden in fürzere oder längere Zeit an das Gasthaus zum Goldenen Bären" in der Eßlingerstraße für die einer Reichsbeamtenwittwe betrug 1600 M., nach dem neuen mit rid dauernde Lohnbewegungen verwickelt die Dachdecker, Gipser vereinigten Gewerkschaften zur Uebernahme am 1. April 1898 wirtender Kraft vom 1. April ab giltigen Gesetz aber, wie ausführlich und Studateure, Glaser, Möbelschreiner, Partett fäuflich erworben. während der Reichstags- Verhandlungen dargelegt ist, 3000 m. Da Stephan schreiner, Wagner, Drechsler, Wertzeugmacher, Die Benugung der Bibliothet der vereinigten Gewerk- nach dem 1. April gestorben ist, beträgt also die Pension seiner Wittwe 3000 M. Hilfsarbeiter, Lithographen und Steindrucker, schaften ist ebenfalls in steter Zunahme begriffen. Es wurden aus 2. Rechtsanwalt Herzfeld, Markgrafenstr. 62; Rechtsanwalt Freudenthal, Ausland. 1. Sie müssen auf Rückgabe der Uhr flaget. Maler, Maschinisten und Heizer, Schmiede und geliehen 6792 Bände, gegen 6338 im Jahre 1895 und 4772 im Kommandantenstr. 72; Rechtsanwalt Heine, Rathenowerstr. 1; Dicchtsanwalt Zapezirer, die alle für die Arbeiter günstig verliefen. Nur die Jahre 1894. Dagegen läßt der Besuch des Lesezimmers viel zu Heinemann, Kronenſtr. 8/9.

Kopka. Jm Juliusthurm werden 120 000 000 m. verwahrt. Nach Ihrem Austritt aus der Landeskirche haben Sie noch zwei Jahre Kirchens steuern zu zahlen. Vom Gefrierpunkt bis zum Siedepunkt des Wuffers 100 Grade und das nach Fahrenheit 180 Grade. zählt das Thermometer nach Reaumur 80 Grade, das nach Celsius Der Eispunkt ist bei Fahrenheit aber 32 Grade unter dem Eispunkt der vorgenannten Thermo meter gelegen, sodaß letzteres Thermometer 212+ Grade zählt. Die fehlende Nummer wollen Sie sich in der Expedition abholen. Ueber die Sittenbilder" können wir im Briefkasten teine Auskunft geben. Engler. Vielleicht kommt die Arbeiterin zu uns. Scholz. Zur Aufnahme nicht geeignet. Safemann. Vielleicht kommt Ihre Frau in den Abendstunden zu uns. Fabrit uns persönlich ihre Beschwerden vortragen? Davidson. Können Sie nicht veranlassen, daß die Arbeiterinnen jener