Einzelpreis 15 Pfg. 2. Jahrgang

Die Freiheit" erscheint motens und nachmittags, an Sonn- und Festtagen nur morgess, Der Bezugspreis beträgt be freier Zustellung ins Haus für Groß- Berlin oder bei dire: m Doftbezug ohne Bestellgebüt monatl 5,- M bei Zustellung unter Streifband 8,- il Die reiheit ist in den ften Nachtrag der Postzeitungsliste für 1919 eingets ca Redaktion: Berlin N 6, Schiffbauerbamm 1911, Zernsprecher: Ami Noben 2895 mm 2836.

Dienstag, den 1. Juli 1919

Nummer 306 Morgen- Ausgabe

Juferate foflex die achtgespalt. Nonpareillezeile oder deren Raum 1,20 m., Wortanzeigen das fettgedruckte Wort B0 Pf.. jedes weitere Wort 25 Pf. Ceuerungszuschlag 50 Pro Familien und Versammlungsanzeigen fällt der Zuschlag fort. Inserate für den darauf folgenden Tag müssen( pätestens bis 3 Uhr nachmittags bei der Expedition aufgegeben sein Expedition: Berlin 20. 6, Schiffbauerbamm IS Fernsprecher: Amit Norden 9768

greibeir

Amsterdam

Berliner Drgan

der Unabhängigen Sozialdemokratie Deutschlands

Die Juternationale gegen den Gewaltfrieden.

benen nationalen, Interafilerten und internationalen Arbeiter­

Proteste der fanzösischen Sozialisten. tonferenzen zu bringen. Die Arbeiter halten den Wälderbund für

-

Die englischen Arbeite gegen den Krieg im Osten. Eine Konferenz in Lern. Untersuchung der Lage in Deutschland .

-

Baris , 30. Juni.

Watin tettt mit, daß der Sozialistenbund des Seine­departements, der Sontag tagte, mit 6800 Stimmen bei eine Entschließung

zehn Stimmenbart go, bag, die Gosialisten in der

habe, erflärt wit, daß Nammergegen da Friedensvertrag stimmen

jollen.

ten find.

das geeignete Wertzeug hierzu. Es muß deshalb ein wirklicher Gerichtshof für internationale Entscheidungen und eine alle um­fassende Liga der Wölfer werden, von der kein Boll ausgeschlossen wird, wenn es bereit ist, feinen Teil der Berantwortlichkeit für die Aufrechterhaltung des Friedens und die Förderung demokra tischer Einrichtungen in der ganzen Weit auf sich zu nehmen.

Das Ende des tallischen Abenteuers.

Kopenhagen , 30. Juni. Nationaltidende" veröffentlicht ein Telegramm aus Reval , Eine andere Entfdießung erklärt, daß die sozialisti- wonach lettische Truppen unter dem Kommands des Obersten ichen Delegierten am 1. Juli nicht den Sieges- Balloo Niga eingenommen haben. Es heißt, daß Ballebs feiern beiwobne sollen. Der 14. Juli sei für die Truppen die Brüde über die Düna befegt haben und beburch der Sozialisten Frankreich ein Trauertag. Den Sozialisten beutsch- baltischen Landeswehr den Rückzug abgeschnitten haben. in den Behörden soll hrboten werden, Karten für diesen Dieser Meldung, die durch Nachrichten von anderer Anlaß zu verteilen. Seite bestätigt wird, gingen in den letzten Tagen. Meldun­Eine dritte Entschebung verlangt den Ausschlußgen über eine große Niederlage der deutsch - baltischen Lan­von etwa zwanzigwitgliedern, die für den An­bonet waa wanai gitgliedern, die für den Andeswehr in Livland voraus. Laut Meldung des lettischen schluß an die dritt Internationale eingetre Prefsebureaus in Kopenhagen hat die Landeswehr schon am Wlatin" stellt feft, baß die Bewegung der Sozialisten artiger Flucht auf Riga zurückgegangen. 22. Juni eine beftige Riederlage erihten und ist in panit Der deutschen immer größere Streise ehe. Das Blatt hebt bervor, daß Presse wurden diese Nachrichten sorgfältig verschwiegen. Erst Longuet die Delegiertei erjudite, faltes Blut zu bewahren. jetzt werden sie durch den Pressebericht der deutschen Ge­Er habe betont, daß derlegte Barteitag fich gegen die dritte sandtschaft in Riga und den Baltischen Pressedienst" in­Internationale ausgeipochen babe. Fresiard teilte mit, direkt bestätigt. Aber auch diese Meldungen sezen die Be­daß der ständige Berntungsausschuß fest entschloffen fei. schwindelung der deutschen Deffentlichkeit unentwegt fort, alle Mitglieder auszufießen, die fich der dritten Inter - indem sie von einem Bruderkampf" zwischen Betten und nationale angeschlossen haben. Esten faseln. In Wirklichkeit vollzieht sich in den baltischen @tedhelm, 30. Juni. Provinzen der letzte Aft des Kriegsabenteuers der deutsch Wie Branting aus Eierpsol telegraphiert, hat der Anbaltischen Junker und der ihnen verbündeten reichsdeutschen greb in Santbport it großer Wehrheit ben ausführenden Militärkamarilla gegen das lettische Volk. Aushub beauftragt, mit em Barlamentsausschus der Gewert

au induftriellen ndmitteln greifer will.

Dem Abgrund zu.

Von Prof. Dr. C. Ballod.

neue Finanzprogramm beichert. Ein vorläufiges natürlich, Das Reichsschaamt hat uns endlich, endlich das wie das jo in die Aera von Finanzdilettanten hineingehört: ein ganzes Bufett von in diretten Steuern pius Reichserbschaftssteuer soll uns die gewaltige Mehreinnahme von 1200 Millionen

Bet ato, en Part jährlich bringen. Gin ölftel iuft vom Bedarf, aber was schadet's? Stommi Zeit, tommt

Rat in cinem weiteren halben Jahr wird das Reichs­schabamt sicher ausgeheckt haben, wie man eine weitere Drilliarde aufbringt. Die große Reichsvermögens- oder Reichseinfommensteuer ist nun auch da und soll 70 bis 90 Milliarden bringen. Außerdem schlägt das Reichsschatzamt ganze zehn Milliarden an einmaliger Kriegsgewinn- und Vermögensabgabe vor.

wollen.

Schade mur, daß hier die Rechnung ohne den Wirt ge­macht ist( wie 8. T. auch bereits bei der Vermögenssteuer), weil die Segistrierung der mobilen Werte veräbjäumt iſt und auch heute noch verabsäumt wird, so daß der letzte Rest der Gewinne der Kriegsgewinnler längst ins Ausland ver­schoben fein wird, wenn man ihnen an den Kragen wird Der ungeheure Abfluß unserer Werte ins Ausland hat unsere Baluta, die bei Ausbruch des Waffenstillstandes auf rund 60 Broz. vom Pari stand, auf unter 30 Bros. gestürzt. Heute fieht unsere Baluta wieder auf 32 roz., ein Schweizer Franken fostet nur noch 2,50 Mart, eine Mart ist 40 Edveizer Centimes oder 32 alte Goldpfennige wert. Mit anderen Worten: der Staatsbanferuit ist eigent­ich schon da. Die Striegsanleihe steht auf 75-76, sie war ichon auf 73 herabgegangen. Die deutsch - baltische Landeswehr ist nur dem Namen Diese Tatsache fonnte für einen wirklichen Finanzpoli­schaften über Man bren aur Beendigung bea trie nach eine Truppe der lettländischen Strohmännerregierung tiber die Richtlinien einer großzügigen Finanzjanierungs­Besim Often ou verhubein, wobei man, falls nätis, an Needra( die übrigens gestürzt und durch die frühere Regie- politik abgeben. Man könnte sich sagen, daß die Rettung Stach ber gleichen Sepeiie hat ber# ttiansans- rung Ulmanis ersetzt worden ist). In Wirklichkeit besteht des Staales wichtiger ist als die Erhaltung des Vermögens fus ber Berner Sonferens Barbereitungen für eine fie au einem überwiegenden Teil aus reichsdeutschen Trup- der Vermögenden in alter Höhe, d. 5. also, man könnte Ronferens in Quern getroffen. Rochmals wurden benformationen, die noch immer unter dem Befehl des einfach zu allererst an eine Stabilisierung der Va­Gouverneurs pon der Golt stehen. Nach einer mehr- uta herantreten, damit wilde Valutaspekulationen bei äffe nach Muhib beantragt. Außertem fall eine wöchigen Schreckensherrschaft, auf die wir noch näher der bevorstehenden Warenein- und ausfuhr ausgeschaltet alliierte Gosialienaberbaung fofort Dentfglans reifen um die Lage bort su unterrückommen werden, find diese Truppen, die in unver- werden. Wird die Baiuta auf, sagen wir rund ein Drittel antwortlicher Weise den deutsch - baltischen Großgrundbe­= 33%, Proz. herabgesetzt baw. von Gesetzes wegen stabili fizern zur Verfügung gestellt wurden, der Uebermacht der fiert, also noch eine Kleinigkeit über den heutigen.tatsäch­Letten und Esten unterlegen. Das berbrecherische Aben- lichen Kursstand, so ist damit mit einem Schlage unsere teuer, vor dem wir fortgefeßt gewarnt, hat nun mit dem ganze ungeheure Kriegsschuid von rund 200 Milliarden Busammenbruch geendet. Hunderte von deutschen Soldaten Papiermart auf 66% Milliarden alte Goitmark verringert, find dieser frevelhaften Politik geopfert worden; zahlreiche deren Berzinsung zwar ebenfalls bei Lier verringerten Fläche und damit verringerten Einnahmen des Deutschen Opfer stehen noch bevor. Reiches Schwierigkeiten bereiten würde, aber doch nicht mehr eine solche Unmöglichkeit vorstellen würde, wie die Berzinsung von 200 milliarden bei nicht stabilisierter Ba­luta, bei der die Vermögen Besitzenden erwarten, daß die Valuta alsbald, genau wie in den 70er Jahren des 19. Jahr hunderts in Amerika , allmählich wieder auf den alten Gold­standard gehoben wird. Technisch wäre natürlich die Sta­bilisierung so zu bewirken, daß im Inlande alle Zahlungen nach wie vor in Papiermart stattfinden und nur bei Ver­rechnungen mit dem Auslande die Goldmark zum festen Kurs in die Erscheinung tritt.

fnchen.

n a dh

Camille Huysmas gegen den Gewaltfrieden. Amfterbam, 30. Juni.

Saut Times" erftäte der belgische Arbeiterführer mille Huysmans af der Arbeiterkonferens in South. port, es werbe teinen kieben geben, solange Großbritannien das Recht habe, Isnin zu befizen, und andere Länder die.

2. U. Stockholm , 30. Juni.

Das Tettische Informationsbureau meldet aus Wibau: Der les Recht nicht hätten, flange bie len Deuifhland englische General Gough macht bekannt, daß die Deutschen auf Be. bns Recht hatten, fich an Bolen anzuschließen, und die Dentfehl der Entente Libau geräumt hätten. Die frühere nationale fchen Desterreich nicht an Deutschland anschließen lettische Regierung Ulmenis, die von der Entente interstützt wird, bürfien, folange eine stie Beferung verfalei hat ihre Tätigkeit wieder aufgenommen. erte Annegin bebeut, wie bei ber Befehung des Saar. bedens, und solange min forbere, das Deutschland be. anble, shne bat ihm bi öglichkeit zur Arbeit gege.

ben werbe.

Einberufung des franzöfifchen Nationalrats.

T. U. Basel , 30. Juni.

Ich verblele!

Berlin , 30. Juni. ( Amtlich.) Besondere Borkommnisse veranlassen mid, im Einverständ. nis mit dem preußischen Handelsministerium, auf grunb bes§ 9b Die Sumanité meldet, bak die ständige Berwaltungsfommises Gesekes über den Belagerung zuftand, allen in ben unter sion der französischen sosialistischen Partei den Nationalrat für und Munitionsfabriken, fowie 3wifden bänb. Belagerungszustand stehenden Gebieten gelegenen Waffen. den 18 und 14 Iulieinberufen hat, um bie Stellung tern und Bertaufanellen jeglichen Bertaut der Parteigum gieensvertrage feftgujeben. Sie be- 28affen, Munition und Sprengmittelnau unter schloß wetter, bie permatiete Kommission in Bern au ersuchen, fagen. Suwiberbandlungen werben mit Gefängnis bis zu einem den internationala Rongreß noch vor

1. November einzuberun.

Henderson über di Konferenz von Southport.

bem

Amserbam, 30. Juni. Im Daily Herald schreit der Sekretär der britischen Arbeiter­partei Artur Henderson üb die Aufgaben der in Southport to­

Jahre bestraft, falls die bestehenden Geseze keine höhere Strafe androhen. Ausnahmen unterliegen meiner besonderen Genehmi gung. Ich mache die Polizeibehörden für die Ueberwachung und Durchführung des Verbots verantwortlich und weise insbesondere auf scharfe Kontrolle der Berkehrsmittel hin. Der Oberbefehlshaber, gey. Note.

Auch bei einer derartigen Herabfetjung der Baluta, die uns große Ausfuhrmöglichkeiten gerät( eisten würde, da marenpreisen in Einklang stehen würden, wären die Inland alsdann die gestiegenen Arbeitslöhnen der mit Welt­Steuern in derselben großen Höhe aufzubringen. Alle schon eingeführten und die jest vorgeidyla gene große Reichsver­mögenssteuer werden zusammengenounemn etwa 7-8 mil liarden Jahresbedarf decken, so daß woch etwa 6-7 Milliar den allein für den Mehrbedarf im Inlande( ohne die Kontribution an die Entente) ausstehen. Um eine ganz Reihe von Staatsmonopolen tann man vernünf tigerweise doch nicht herumkommen, da nur solche, flut. ichen", d. b. eine beträchtliche Methreinnahme bringen kön nen gegenüber der kleinlichen Pfennigfuchierei, wie sie Steuern auf notwendigste Gegenstände, wie Zuder, statt findet. Aber unser heutiges Reichsschabamt will von Mono­polen nichts wiffen, weil die Börjengewaltigen und der Bansabund fie verbieten wober sollen denn fünftige Be­

henden Arbeiterlønferens ua.: Die Arbeiter sind mit dem Fortdauer des Baumwollarbeiterfireils in England. bei dem gewöhnlichen Emporschrauben der indirekten Friedensvertrag nht aufcieden, und ich erwarte auversidtlich, daß die Rouse na die Unterzeichnung des Vertrages durch Deutschland zum Ang für eine öffentliche gita.

T. U. Lonbon, 30. Juni. Mus Manchester wird gemeldet, daß ber Streit in der Baum­tien für eine endeung der Bedingungen neh wollindustrie fortdauere, da zwischen Unternehmern und Arbeitern men wird, um sie in Eintha mit den Beschlüssen der verschie- Beine Einigung erzielt worden ist

注册