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Einzelpreis 15 Pfg. 2. Jahrgang

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Die Freiheit erscheint morgens und nachmittags, an Sonn- und feftagen nur morgens. Der Bezugspreis beträgt bei freier Zustellung ins Haus für Groß- Berlin oder bei diretam Poftbezug ohne Bestellgebühr monatl. 3, M., bei Zustellung unter Streifband 5,-. Die freiheit in den ersten Nachtrag der Postzeitungstifte für 1919 eingetragen Redaktion: Berlin NW. 6, Schiffbanerdamm 19 III Bernsprecher: Amt Norden 2895 und 2896.

Sonnabend, den 26. Juli 1919

Nummer 351 Morgen- Ausgabe

Juferate foften die achtgespalt. Nonpareillezeile oder deren Raum 1,20 m., Wortanzeigen das fettgedruckte Wort se Pf., jedes weitere Wort 25 Pf. Ceueringszuflag 50 Prog familien und Versammlungsanzeigen fällt der Buschlag fort. Juferate für den darauf folgenden Tag mäffen fpäbens bis 3 Uhr nachmittage bei der Expedition aufgegeben sein Expedition: Berlin M. G, Giffenerbama 19 Ferusprecher: Rut Rosbon 9708

greiheit

Berliner Organ

der Unabhängigen Sozialdemokratie Deutschlands

Die Schuld der Kriegsverlängerer.

Die

Enthüllungen Erzbergers.

.

Janch bei denen, die diese ungeheure Zalfache dem deutschen einmal erne urugen Get na ober'in Deutsch . Bolle verschwiegen haben, die mitgeholfen haben bei jener Frreführung des Volkes, und die heute trot ihrer Schuld noch wagen, als Ankläger aufzutreten. Es ist politische Schamlosigkeit, daß sie jest anklagen, wo sie selbst schuldig! find. Aber sie werden Ankläger finden bei diesen Ausein- Destilans wesentlich andere feht als hier, nur fürchte ich, andersetzungen, die ihre eigene ungeheure Schuld bak man fi in Berlin in den militärischen Krei.

Eigene Drahtnachricht der Freiheit". Weimar , 25. Juli, In der Freitagnachmittagsihung der Nationalversamm fung sollten, wie lästgst vorher bekannt war, die großen Enthüllungen des Herrn Erzberger steigen, mit denen er aufzeigen werden. feine Stellung wieder einmal zu befestigen suchte, Der bgeordnete Gräfe von der Deutschnationalen Bollspartei kam dem zuvor und griff ihn in überaus scharf pointierter Rede an. Das Duell aber ging über eine Auseinander­fegung zwischen zwei Gegnern hinaus, es wurde zu einer| jede ihr gerütteltes Maß von Schuld an der Verlängerung des Krieges hat.

Der Beright tes Grafen Czernin.

Weimar , 26. Juft. Der vom Neichestnanzminister Erzberger in feiner henfigen

and antage, so ist es unmöglich, ein solches Valtum vyr dem udlande zu verheimlichen, und in diesem Augenblick sub auch alle weiteren Bemühungen, den Frieben au erreichen, erfolglos gewerben. Jh glaube nicht, daß die interne Situation in

fen gewiffen aufungen hingibt. Ich habe die fefte Ueberzeugung, daß auch Deutschland genau ebenso wie wir an dem Ende seiner raft angelangt ist, wie dies die verantwortlichen politischen Faktoren Berlins anch gar nicht leugnen.

Rebe angeführte Bericht bes Grafen Czernin an ben früheren versuchen sollte, eine weitere Winterkampagne zu führen, sich im Staffer Start vom 12. April 1917 fantet folgendermaßen: Innern des Reichs ebenfalls Umwälzungen er­

Herr Gräfe schob mit großem Sohn Sem Zentrum, den Demokraten und den Rechtssozialisten ihre Zeile der Schuld zu, indem er ihnen ihre eigenen Neußerungen wäh­rend des Krieges vorhielt. Er charakterisierte zunächst seine Gegner, die Nepublikaner von heute, indem er sie als die bie Beit Ew. Majeftät misbranchen.

Ich bin felfenfest davon barddringen, daß, wenn Deutschland

Allergnädisfter Herr! Wollen Ew. Majestät mir gestatten, geben werden, welche mir als den verantwortlichen Berteidiger mit jener Offenheit, welche mir vom ersten Tage meiner Er- bes synastischen Prinzipa viel ärger erfcheinen als ein von den nennung gestattet war, meine verantwortline Meinung über bie Monarchen geschlossener slechter Friebe. Wenn die Monarchen Situation entwideln zu dürfen. Es ist vollständig Nar, daß der Bentralmächte nicht imftande sind, in den Monaten den undre militärische Kraft ihrem Ende' ent. Frieben zu schlieken, segengeht. Dissbezüglich erst lange Details entwideln, bieße dann werden ihn die Völker über ihre Köpfe hinüber machen,

Ich möchte gewig feine Horatio pro domo halten, aber ich ich als einziger feit svei Jahren den rumänischen Krieg voraus Wenn ich auch hoffe, daß noch die afler. sesagt habe, ich nur tauben Ohren geprebigt habe, und daß ich,

woldfem

Monarchisten von gestern aufzeigte, einschließlichte bere va11.bas Ich vertueife bloß auf das zur Neige gehende Noh- und dann werden die Wegen der revolutionären Borgänge alles des Herrn Scheidemann und feiner Freunde, Dong material für Munitionserzeugung, auf das v11. bas wegschwemmen, wofür unsere Brüber und Söhne heute noch Dann ränbiserimsyfte Menschenmaterial, und vor allem kämpfen uns sterben. unternahm er den Verfuch, die Schuld an dem Gewaltfrieden auf die sumpfe Serameifing, welche fich vor allen indem er ihnen die großsprecherischen Redensarten des ein weiteres Tragen der Briegsleiben unmöglich macht. den damaligen und jezigen Mehrheitsparteien zuzuschieben, der untereits era, Delta is eaten the wee bitte G., Majeßät, fich guäbisk erinnern an wollen, bak, als Herrn Scheidemann und seiner Freunde aus der Zeit des nächßen Monate buffer bases uns gelingen wir berete als ich awei Monate vor dem Kriegsausbruch fast den Tag bea bätten in Deutschland rides au sagen, und sie selbst be- burduführen, fo bin ich doch vollständig flar barüber, bay eine Beginns propheseite, nirgends Glauben fans. Ebenis überzeugt wie von meiner damaligen Diagnose bin ſtimmten den Gang der äußeren Bolitik. Und schließlich weitere Wintertampagne wallständig ausges unternahm er e3, nach dem alten fonfervativen Schema, bie ftoffen ist, mit anderen Worten, daß im Grälsommer aber sch von meiner heutigen und ich kann es nicht eindringlich genug wiederholen, daß wir die Gefahren, die ich wadyfen und wachsen Schuld der Nebolution zuzuschieben. Dann ging er zum Gerbit nm jeden Preis Schluß gemacht werben qub. Angriff auf Erzberger über, dem er ebensverhandlungen in einem Wagenblick zu beginnen, in fo3 die Situation wesentlich verschärft. Die größte Wistigleit liegt zweifellos auf dem Mentent, bie fehe, nicht gering anschlagen mögen, Die amerikanische Kriegserklägung hat zweifel annerionistische Vergangenheit und die Enthüllungen welchem infere eckerbende Kraft den Feinden noch nicht zum Monate versehen werden, bevor merita nennenswerte Kräfte G8 mag ja sein, daß des Herrn v. Wedel vorhielt. Nach diesem Angriff vollen Bewußtsein gekommen ist. Treten wir an die Entente auf ben Striegsschauplas werfen kann, aber das moralische Mo unternahm er einen ebenso pointierten Angriff gegen herein in einem Augenblid, in welchem Borgänge im Innern bes ment, das Moment, daß die Entente neue träftige Hilfe erhofft, das jetzige Regime. Er prophezeife den Staats- Reiches den bevorstehenden Zusammenbruch erficht verfchiebt bie Situation zu unseren Ungunsten banterott und ließ schließlich seinem ganzen Saß gegen die ich machen, is wird jebe Demarche vorgeblis feis und die Entente weil unsere deinde bebeutens mehr Beit ver fich haben als wir tlassenbewußte Arbeiterschaft freien Lauf. Die ganze Rede wird auf eine Bebingung, aufer auf die, welche bie vollständige uub länger warten fönnen, als wie bies feiber inftanse find. ar scharf augefpitt, feine Angriffe auf Erzberger Hohnvoll Desaichtung der Bentralmächte bedeutet, eingehen. Nechtzeitig Welchen Fortgang die ruffifden Ereignisse nehmen und fein geschliffen. werbeu, tann hente noch nicht gesagt werden. Ich hoffe, und dies ist ja eigentlich der Angelpunkt meiner ganzen Argumentation bak Rußland seine Stotrast für lange Zeit, vielleigt für immer verloren hat und daß dieses wichtige Wement ausgennkt werben tann. Tropem erwarte ich, daß eine franzöfifch- englische, wahr­Doch glaube und hoffe ich, daß es uns gelingen wirb, diese beiben

zu beginnen, ist van fabiraler Wichtigkeit.

Ich kann hier, so peint es mir ist, das Thema nicht beiseite Nach ihm kam der andere der Duellanten. Gräfe, fpit taffen, auf welchem der Nachdruck meiner ganzen Argumentation und schmal, Erzberger dick und fett. Gräfes Angriffe voll liegt. Sohn, getragen von dem Bestreben, den Gegner der Lächer­

Es ist dies die revolutionäre Gefahr,

Der Staatsmann, der nicht blind eber tant ist, muß wahr

Fünf

Man sett in Deutschland

-

groke Hoffnungen auf den Unterfeebootkrieg.

Ich halte diese Hoffnung für trügerisch. Ich

welche auf dem Horizont ganz Eursyas aufücigt und welche von scheinlich auch eine italienische Offensive unmittelbar bevorsicht. Qualitäten niemand im Zweifel fei. Erzbergers Gegen- England gefügt, seine neueste Kampfart darstellt. angriff voll vom Zorn des politischen Geschäftemachers, der Monarchen sind in diesem Kriege entthrent worden und die vers Angriffe abzuschlagen. Ist bies gelungen und ich rechne, daß um Sein oder Nichtsein kämpft, der seine Demagogie nicht blüffende Leichtigkeit, mit welcher jest bie Häriste Monarchie bies in zwei bis brei Monaten sefeben sein kann dann müssen. zum ersten Male spielen läßt, und der weiß, daß er durch der Welt gestürzt ist, möge dazu beitragen, nachdenklich zu stimmen wir, bevor Amerika des militärische Bit neuerlich zu unseren Man Unguusten verschiebt, einen weitergehenden detail. die Schuld des andern feine eigene verbergen kann. Mit uns sich des Sakes zu erinnern: Exempla trahunt. antworte mir nicht, in Deutschland eber Defterreich- Ungarn feien lierten Brievensvorschlag machen und uns nicht davor einer Großfprecherei, die er nur diefer Nationalversammlung bie Berhältnifie anders. Man erwibere night, al bie feften fdjeuen, eventuell groe, fo were Opfer zu bringen. bieten fonnte, rühmte er sich zunächst als Stümpfer für Necht, Wurzeln bes monarhischen Gedankens in Berlin Wahrheit and Freiheit, der unermüdlich für den Frieden Wien ein solches Borgehen ausschlössen. Dieser Krieg hat gewirkt habe, und dann begann er, den Alldeutschen ihr eine neue Hera ber Weltgesite eröffnet. Er hat Boltes, die Verhinderung des Friedens, die Tendenz, den felse, sie sie noch vor drei Jahren war, und vergeblich wird man lengne feinen Augenblik die fabethaften Erfolge der deutschen Strieg ugunsten der allbeutschen Edgverindustrie willen mit Hilfe Beworben find, in der Weltgeschichte suchen. der Obersten Heeresleitung. Er schilderte, wie 1917 eine nehmen, wie bie dunkle Berzweifling ber Be Friedensmöglichkeit von der Hand gewiesen wurde völkerung täglich annimmt. Er muß as bumpfe und kam dann zu ſeinem Haupttrumpf, der Enthüllung der Gallen hören, was in ben weken-Maffen vernehmbar ist, Eatsache, daß im Auguſt 1917 ein entscheidender Frie- und er muß, wenn er sich feiner Berantwortung bewust ist, mit beginne in sechs Monaten England matt densjahritt der englischen Regierung zwei- biefem after rechnen. Ew. Majestät sind die geheimen Berichte der Statthalter feten. Gure Majestät werden weiter erinnern, wie wir alle mal hintereinander abgewiesen worden ist, daß bekannt. Zwei Sachen sind flar. Ruf unsere Stawen wirkt die biefe Voraussagen bekämpft 15 erflärt haben, daß man den Frieden verhindert habe, weil man ruffife Revolution stärker als auf die Neieutien, und die wir zwar nicht daran zweifeln, daß der Unterseebootkrieg England Belgien nicht herausgeben wollte, und daß im verantwortung für die Soriferung des Strieges ist weitaus größer füßigen werbe, baß aber ber erwartete Erfolg durch den vor­ſelben Augenblick zur Verlängerung des Krieges die für sie Monarchen, dessen Laub nur durch das Band der Dynastie ansichtlichen Eintritt Americas in den Krieg paralysiert werden Baterlandspartei gegründet worden sei. ( Die vereinigt wird, els für den, we das Bolt felbp für seine nationale Sürfte. Es sind heute 2½ Monate( also fast die Hälfte des an­Lofumente laffen wir nachstehend folgen.) Selbständigkeit kämpft. En. Majestät wiffen, saß der Drnd, gefagten Zermins) seit dem Beginn des Unterseebestfrieges ver­auf beer Bevölkerung laket, einen Grab an- gangen und alle Rechristen, bie wir aus England haben, stim genommen hat, ber men bezin überein, daß an einen Mieberbrush dieses gewaltigen, gefährlichsten unserer Gegner auch nicht einmal zu den ten ist. Wenn Eure Majestät trop brer schweren Bedenken

Seine Enthüllung, die nicht ganz neu war, rief riesige Bewegung und stürmische Erregung im Hause hervor. Aber welche der Parteien dieses Hauses hat ein Recht, sich darüber!

einfach unerträglich wird;

erregen? Die ungeheure Schuld liegt nicht nur bei denen, Ew. Majestät wiffen, daß der Bogen vermaken gespannt ist, daß die diese Friedensmöglichkeiten abgetvieien haben, sondern ein Berreißen säglich erivariet werben tanu. Treisn erst aber

versentten Tonnen etwas fabelhaftes ist, aber ich ksustatiere, daßt der von den Deutschen erwartete und verausgesagte Erfolg nicht eingetreten ist.

Eure Majestät werden sich erinnern, daß uns Admiral

olgendorff bei seiner Anwesenheit in Wien positiv vor­ausgefest hat, ber verimärfte Unterfcebsstfrica

bem denischen Wunsche nachgesen und die österreichisch- ungarische Masine an dem Unterseebostfries baben betelliaen Lallen, is at­

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