Einzelpreis 15 pig. 2. Jahrgang

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Mittwoch, den 30. Juli 1919

Tummer 358 Morgen- Ausgabe

Inferate loften bicachtgespalt. Nonpareillezeile oder deren Raum 120 f., Wortanzeigen as feltgedruckte Wort 50 Pf., jedes meitere Wort 25 Pf. Couerungszuschlag 50 Proz familiens und Derfammungsanzeigen fällt der Zuschlag fort. Inserate für den darauf folgenden Tag maffen spätestens bis 3 Uhr nachmittags bei der Expedition aufgegeben sein Egbebition: Berlin   NW. 6, Schiffbauerdamm 19 Fernsprecher: Aut Norben 9768

greiheit

Berliner   Organ

der Unabhängigen Sozialdemokratie Deutschlands

Sturmzeichen in Rheinland- Westfalen  

erfolge, bredje ber Generalstreit im rheinisch- westfälischen Industriebezirk

42 Schußhaltgefangene vor dem bezirk aus. Die Geduld ſet zu Ende. Seit bier

Berhungern.

bis fünf Monaten werde angeblich nachgeprüft ummb die Be troffenen feien trotzdem noch immer im Ungewiffen über die Gründe ihrer qualbollen Saft. Er rate der Stegierung, zu schnellster Abhilfe.

Sue Steuer der Wahrheit.

Bon Wilhelm Dittmann  .

Die Enthüllungen Erzbergers haben einen Bipfel des Die Nationalversammlung   lehnt ihre Freilassung ab. Schleiers gelüftet, der über die friegsverlängernde all­Eigene Drahtmeldung der Freiheit. Herr Roste hatte auch gegenüber diesem Mahnruf deutsch  - militaristisch geführte Segierungspolitik der legten nur die ichnoddrige Bemertung übrig: Er Jahre ausgebreitet worden ist. Auch die Rechtssozialisten Weimar, 29. Juli hätte feinen Augenblid gezweifelt, daß dieses Borfominis gefallen fich jest in der Stolle der aus allen Wolfen Ge­Die Fraktion der Unabhängigen Sozialdemokratischen wieder ein willfommener Anlaß zur Streitbege feil an den fallenen. Da ist es angebracht, einmal zu zeigen, wie fich Bartei in der Nationalversammlung   erhielt heute bor- träftigsten Zwischenrufen erhielt er dafür bie gebührende die Rechtssozialisten während des Serieges zu der alldeutschen mittag folgendes Telegramm: Antwort. Aber mit eiferner Stirn pieberholte der Gemalt Militärdifiatur gefiellt haben. Sämtliche politischen Gefangenen in ecl find feit feds menich, bar allen sozialpolitischen Gefühls, die Behauptung: Mer, toie ich, die inneren Fraktionsfämpfe auf fetten Zagen im Hungersiteit Falls nicht innerhalb Die Stede und die ganze Affion fei nur beranlagt, um einen der Opposition mit ausgefochten hat, der wird jest lebhaft 24 Stunden burd Befreiung Rettung vom Sungertob, i bie neuen Streitffandal einzuleiten. Diese Aeußerungen riefen wieber erinnert an die Hartnädigteit und Verranntheit, mit rbeiterfchaft Generalftreit ent. Sen heftigten Widerspruch unferer Graftion herbor, so daß der die Scheidemann   und Genoffen in der Fraktion den un floffen Gleichlaufenbes Ultimatum ging on General weber Herr Roste, noch bar räsident fich das Wort ber- heilbollen Einfluß der deutschen   und der Militaristen auf Batter, Minfter. ichaffen fonnte. Sie sind der tote Streifheter!", Freddie Kriegspolitik der Steichsregierung zu leugnen bersucht beit!" Lüge!" und ähnliches tönie Herrn Noste entgegen. haben.

Bezirkslettungen ber u. S. p. unb&. B. D. Effen- Ruhr.

Den Rechtssozialisten Boforny, Riebig, eppner Oft hat in diesen Kämpfen heidemann mit Verve Diese erschütternde Kundgebung beranlaßte die Frat- und Girbig, die sich in dem Lärm als Gemertschaftsführer versichert: tion, fofort einen Dringliteitsantrag auf durch besondere Schnährufe gegen die hungernden Säft Eatlajinre her gequälten Meriden gin reicher, der auch von einigen hechts patalie unter zeichnet wurde.

linge geidation, ihletto Gencin i

timmt hattend.

Der Reichstonaler benti gar nicht daran, den 20­Tieft bre Sendjen gendwie enigegenzuiomnen. bingaben nicht einmal, sondern wirft fie einfach in den Papierforb."

Erregung die Stennzeichnung ihres fchmadbollen Treibens ins Geficht Es moren Szenen bon erfüttern In der Nachmittagsfizung fonnte der nog nur unter der Wirkung. Die Abstimmung fonnte infolgedeffen dem Borbehalt zur Berhandlung gebracht werden, daß zu nicht einmal ordnungsgemäß erfolgen Sie nubie bieber darauf hingewiesen, daß 1866 und 1870 felbft Bismard den Bergebens haben wir von der Oppofition inter   niebe feiner Begründung nur ein Rebner in Mitten sprechen holt werden. Es stellte sich heraus, Saß für den Anitag Drängen der Generale hat nad geben müssen, und Beth. bürfe. Genoffe Bra brote die Suthaftshande. zur auf aftentlassung der Sungernden, no mann do nicht entfernt bie starte Bofition Biemands botte Sprache, die schon im alten Seidstage berurteilt wurde. nicht einmal alle techtssozialisten ge- Wir haben darauf verwiefen, daß die deutschen   direkt mit Jest fei sie ein besonderes Gewaltmittel, bet demokratischen bemotratifchenicht Machthaber und ihrer Militärs genotben. Er erlas aus unierm Stalbe pflügten, wenn sie beim Ranzler die. Ge­Die Ablehnung des Antrages gab unserem Genoffen filoffenheit des deutschen   Bolfes für ihre Eroberungszwede einem Geheim befehl des Generalkommandos wiederum Veranlaffung, den Gegnern in schärffter Weise ausspielten. Immer wieder hieß es bei den Führern der av Münft cr folgende Säge: ihre Gesinnung in ftarten Ausbrüden borzuhalten. Stoch Frationsmehtheit, besonders bei Scheidemann  : 68 is in erster Linie niltig, bat Zorrozinten unb lange zitterte die Erregung über diesen Borfall tan Geser befouders bie regierungsfeinhlichen Führer der Hauſe nach. Bewegung- bis auf weiteres unschädlich bleibeu Nachträglich wird uns gemeldet, daß der Gindrud auf beam. gemacht werben. Dies fann überall bars, wo her bie Rechtssozialisten fo start gemefen ist, daß fie ihrem Herrn Belagerungszustand   herrscht, burch das Mittel bet coste noch einmal persönlich angelegt haben. Wie berlautet, unb bez Militärs fei, daß die alldeutsch militärische Neben, Dağ Bethmann böllig der Gefangene ber deutschen militärischen Sushaft erreicht werden. aber fell er baraufhin an den Stommandierenden General in regierung die Reichspolitik beſtimme, den Strieg ols Er Belagerungszustand mit besteht, mus er für biefen Münster   eine Tepefche gerichtet haben, daß die Entlassung her cherungskrieg führen und bon feinem Verständigungs­3med unter Umständen, wenn bies and wegen politischen Gefangenen nunmehr fofort erfolgen solle. Es frieden missen wolle, das alles murde als beweislofe Be­ber habuch eattehenden Beunruhigung wird sich jekt erweisen müffen, ob bię Stehissozialisten wirt- hauptung hingestellt. A unsere Sinweise auf die finn erwüuftist, berhängt werben, wenn nicht bie firaf: lich noch Einfluß auf ihren Soste haben, und ob fich die fälligiten Tatsachen, die seit der Jahreswende 1914/15 dafür rechtliche Berfolgung in einzelnen Fällen bas Berhängen bes Militäre in Münster   feinen Anweisungen überhaupt fügen iprodjen, fruchteten nichts. Belagerungszustandes erübrigt"

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toerben.

,, Ach was, die deutschen   sind ein Bäfertugend halbberrüdter einflußloser Lärmmacher, die in einer ein­zigen Droschte lag haben."

Scheidemann   und Genossen haben bis zur Fraktions­Tausende seien daraufhin eingesperrt worden. Allerorts paltung zu hintertreiben gewußt, daß dem Volfe von der herriche der Belagerungszustand, ohne Veranlassung und Reichstagstribüne herab die Augen geöffnet murden über Ursache. Hunderte fäßen schon bier bis fünf Monate in Cin neues Pommern   in Borbereitung? das friegsverlängernde Treiben der Deutschen   und der Saft, die den Grund ihrer Haft nicht kennen. Alle Bemüh­Militärpartei. Das Mittel ber Fraktionsdisziplin wurde ungen um Aufklärung oder um ihre Befreiung feien erfolg. Unter der Ueberfahrift: Drohender Bandarbeiterfireif dazu mißbraucht, der Opposition den Mund zu schließen. Los geblieben. Auch der Reichstommiffar Sebering habe in Ion und Oldenburg  " berichtet die P. V. N.: Gegen die deutschen   durfte nicht gerebet werden, all thre erflärt, gegenüber dem tommandierenden Wie aus Kiel   gemeldet wird, droht im Kreise Blon unb püsten Annexionpläne durften nicht gebrandmarkt werden, General in dieser Sache bollständig ohn Oldenburg ein 2andarbeiterstreit Auf einigen Gütern weil sie sich aur sehr sehen und dabei ihre Eroberungs­machtig zu fein In ihrer Verzweiflung und ihrer wurden Vertreter ber rbeiterfait entiafien pläne offen im Reichstage vorbringen fönnten. Unfenntnis über ihr Sicial und aus But über die Fahr Sie fallen unter feinen Umständen wieder eingestellt werden. Ja noch mehr: Das Verlangen der Opposition in der lähigkeit und Gleichgültigfeit ihrer Beiniger feian die Beute Der Sampf zwischen Arbeitern und Großgrundbeitern ist rein Sent ahniinn nahe Sie leben iebt einen rolden politischer Ratur. Durch die behprfiehenden Streits it 2ob ihrem langfanten Beiberben bor  . 42 der Schubhäft die wirtschaftliche Sage fief gefährdet, weil die genannten Streife linge feien seit feds Tagen im Hungerstreit und nur durch für die Genährung ber Sticlar Benöfferung in grage fommen Annahme eines schleunigen Antrages auf Freilassung seien und die Arbeiterschaft der anderen Güler fich folidarisch erklärt. Die Gequälten noch vom Hungertode zu retten. Er bitte Sier beginnt also eine Wiederholung der Sehe, die ge­um Innahme des folgenden ntrages: gen die Bandarbeiter in Bommern   getrieben worden ift. Die Die Nationalverfammlung wolfe befchließon, bez Reichs Bertrauenfleute der Arbeiter sind auch in diesem Falle ficher wehrminister zu erfudjen, ben tommenbicreuben General des nur deßhelb gemaßregelt morden, weil sie es gewagt hatten, VII. Armestorps in Minster fufort auzumeifen, bie feit feds die wirtschaftlichen Intereffen ihrer Stollegen Tagen im Hungerstreit befindlichen Schuhhäftlinge navar mahrzunehmen. Das offiziofe Rügenbureau findet aber süglich aus ber aft su eatlassen schon die rein politische Natur Heraus. Es fehlt jekt nur Serr Nos fe hatte barauf nur die Antwort: Er jei non noch, daß irgendein General den Belagerungszustand über allen Parteien aufgefordert worden, rüdjichtslos bor. Plön   und Oldenburg   verbängt und damit die gesamte Ar­zugehen. Dem habe er Rechnung getragen. Braß habe beiterschaft zur Abmehr herausfordert.

in mancher Hinsicht übertrieben, die Verhaftungen feien Soll in Nordwestdeutschland   ein neues Pommern   vor­nicht so zahllos, es feien auch schon zahlreiche Entiaffungen bereitet werden? erfolgt. Das Generalfommando jetzte die Prüfungen fort|

und, falls möglich, erfolgten weitere Entlassungen. Aber| Die Unsführung des Friedensvertrages.

Menschen mit verbrecherischen Neigungen fönnten unmöglich freikommen, weil die Regierung das Wirtschaftsleben nicht böllig bernichten lassen könnte.

Station. Den Reichsfangler zu einer Desabonierung ber allbeutsch- militaristischen Groberungspläne durch die 25­Tehrung jeder Wnnegionspolitit zu zmingen, wurde don der Frattione mehrheit ständig jabotiert und berhindert. Bir van der Opposition fordetben am 29. November 1915 in ber Graftion, dem. Seichstanzler folgende Inter­nellation zu stellen:

t der Herr Steichstanzler zu sofortigen Friedens. berhandlungen auf der Grundlage des Verzichts auf Annegionen jeder Art burd alle beteiligten Bünder bereit?"

Jeder grundsägliche Annegionsgegner hätte dieser Interpellation zustimmen müssen. Was aber taten die Schjeidemann, David, Ebert usw.? Sie fetten durch, daß die Frage nach der Bereitschaft zunt Verzicht auf Annegionen nicht gestellt und der Stanzler lediglich gefragt wurde: st der Herr Neichskanzler bereit, Auskunft darüber au geben, unter welchen Bedingungen er geneigt ist, in Friedensverhandlungen einzutreten?"

Durch diese farbloie Fragestellung waren die crobe­Bersailles, 29. Juli. rungswütigen Alldeutschen und die hohen Militärs glücklich Der Oberite Nat der Aliierten hat nach Matin" gestern be- ivicder außer Schußlinie. Ja, als Bethmann dann..reale Genofic Bra& antwortete, daß gerade durch die aufschloffen, einen Bentzalausius einzusehen, der die vers Garantien im Osten und Westen" und Spahn für alle bür rechterhaltung der Gewaltherrichaft jezt eine Erschütterung schiebenen Arbeiten der Kommissionen, die sich mit der Ausgerlichen Parteien Gebietsermerbungen" forderte, wodurch des Wirtschaftslebens drohe. Es feien nur 24 Stunden führung des griebenebertrane utidie Seelengemeinschaft der Regierung und der bürgerlichen Prift aeaeben: menn die Entlassung der Hungernden nicht anb beschäftigen, geatralifiert Parteien mit den deutschen   flor erwiefen war, da fuchte

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