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Einzelpreis 15 Pfg. 2. Jahrgang

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Die Freiheit erscheint morgens und nachmittags, aa Sonn- und Festtagen mur morgens. Der Bezugspreis beträgt bei freier Zustellung ins Haus für Groß- Berlin oder bei direttem Postbezug ohne Bestellgebühr monatl. 3,- m, bei Zustellung unter Streifband 5,-. Die Freiheit" ist in den ersten Nachtrag der Postzeifungsliste für 1919 eingetragen Redaktion und Expedition: Berlin   NW. 6, Schiffbauerdamm 19111, Fernsprecher: Amt Norden 2895 und 2896.

Mittwoch, den 6. August 1919

Nummer 371 Morgen- Ausgabe

Jnferate foften die achtgespalt. Nonpareillezeile oder deren Raum 1,20 mt., Wortanzeigen das fettgedruckte Wort 50 Pf, jedes weitere Wort 25 Pf. Teuerungszuschlag 20 Proz Bei familien- u. Dersammlungsanzeigen fällt der Zuschlag fort. Inserate für den daraufs folgenden Tag müssen spätestens bis 3 Uhr nachmittags bei der Expedition aufgegeben sein. Inseraten- Abteilung: Berlin   NW. 6, Schiffbanerdamm 19 Fernsprecher: Amt Novben 9708

greiheit

Berliner   Organ

der Unabhängigen Sozialdemokratie Deutschlands  

Die Konterrevolution in Ungarn  .

Bukarest  , 5. Auguft.( H. N.) Bas rumänische Breffebureau meldet: Heeres­bericht vom 4. August. Ostfront: Aus strategischen Gründen wurde heute die Besetzung von Budapest  durch unsere Truppen durchgeführt, somit wird ganz Ungarn   von uns besezt und als Bejagungsgebiet be­betrachtet.

Der vorstehende rumänische Heeresbericht ist bezeich

nend für den Siegesübermut, den die rumänischen Macht­

ungarischen Regierung

alle weiteren Verhandlungen mit der ungari en eier Der Friedensfühler von 1915.

führen. Einer Gruppe von Journalisten gegenüber erklärte der General, Frankreich   würdige das Verhalten Rumäniens  , es wünsche und unterstütze dessen Unabhängigkeit. Kein einziger Rumäne dürfe außerhalb der Grenzen Rumäniens   bleiben. Wei­ter erklärte der General, daß zwischen Rumänien   und Ungarn  eine neue Demarkationslinie bestimmt werde.

Die Entente und Ungarn  .

haber jetzt zur Schau tragen. Entgegen allen Vereinbarungen hat der Chef der Budapester   Mission, Oberstleutnanti

gesprochen worden sind,

Budapest  , 5. August. Nach einer Meldung des Ungarischen   Corr.- Bureaus

Von Otto Lehmann- Rußbüldt  .

In der Freiheit" bom Sonntag, den 3. August, war aus den jetzt im Verlag Neues Vaterland ver­öffentlichten Reden Hugo Haases, die er während der Kriegszeit gehalten hat, erwähnt, daß bereits im Frühjahr 1915 eine Möglichkeit des Friedens be­standen habe. Der Sekretär des Bundes Neues Baterland gibt uns hierzu nachstehende ausführ lichere Darstellung. Die Schriftleitung. Die Aufdeckung der durch die Alldeutschen verhinderton

Benen in Budapeſt   einmatigen Berbrechens find die Regierung gerichtet, in der er mit Rüdlicht darauf, das for Friedensmöglichkeit vom September 1917 letter Gefis ergriffen., Ungarind aber ben beretas neuen, our er Fönnen, te automatic Ganz Ungarn   wird zugleich als besetztes neuen ungarischen Regierung zur Sicherung der Ruhe bei allen, die noch menschlich fühlen können, die leidenschaft­Gebiet erklärt, über das die Rumänen anscheinend frei zu und öffentlichen Ordnung jetzt die rumänischen Trup- liche Vorstellung aus; wie viele Hunderttausende, ja Mil­zur ständen, verlangt: 1. Die ungarische američanijdjer zip. droht, und das wehrlose erschöpfte Land vor ihnen liegt. Armee auf die im Waffenstillstandsvertrag vom 13. Novem. Kameraden würden heute ihren Angehörigen erhalten ge­Helen ende zu verwirklichen,( nevathaber ihre alten Groberung Friedensstandorten unterzubringen, 2. Die Bivilbereiterung Fähigkeit bewiejen hätte, die man selbst von einem impler vete Tatiadhe der Befebung fie bie content, bor   bie bon der Sauptstadt und des ganzen babe aller Stränter erwartet, der in einen aussichtslojen Broges per­feins ſtellen wollen, die ihnen bisher in Berſailles nicht an Schußwaffen, außer Jagdgewehren, von Munition, Sand widelt ist. Man kann aber die schmerzvolle Perſpettive, die granaten und Sprengmitteln aufzufordern, und 3. die Um- darin liegt, daß der Frieden schon vor zwei Jahren möglich gestaltung und Entwaffnung der Roten Armee ehestens in war, noch viel mehr erweitern. Abgesehen von der Möglich feit des Friedens um die Wende des Jahres 1916/17 herum, Wien  , 5. Auguft. die dann durch die Eröffnung des uneingeschränkten U- Boot­Die Blätter melden, daß 2500 Mann französische   Krieges zerschlagen wurde, und die noch nicht, wie die Affäre

Hand in Hand mit dieser Wiederauflebung des rumä­nischen Imperialismus, dem nationalistische Tendenzen zu- Angriff zu nehmen. grunde liegen, geht der Angriff der Rumänen gegen das auf eine höhere'i oziale Stufe gestellte neue Ungarn  . Die tu­mänische Bojarenkaste, die das eigene Volk in den Fesseln Truppen von der Szegediner Front in Budapest   einmarschieren bom September 1917 durch Veröffentlichung der amilichen des Feudalismus und der politischen Rechtlosigkeit schmachten die Demarkationslinie vorgerüdt, fie fei sit machen einmal recht nachdrücklich bei fargeſtellt ist, soll hier tratische Ungarn  , das den Großgrundbesitz zerschlägt und da. Kräften im Anmarsch auf Budapest  . Nach Meldung der Neuen daß bereits im Frühjahr 1915 eine Möglichkeit de durch eine radikale Agrarreform auch in Rumänien   atut Freien Presse" seien bereits englische Truppen von Fiume Friedens über England vorlag, die in derselben Weise durch

rumänischen Bojaren und den ungarischen Magnaten, die sich

schaft

Gendarmen

Grajen ihre politische wieder ihre politische und wirtschaftliche Sie, gewinnen.

biefem

zu

Sie

teilzunehmen.

1917. Es handelt sich um die schon des öfteren in der daß Sicherung Deffentlichkeit deutungsweise gestreifte Affäre der Begeg

Die Neuordnung in Budapest  .

der Das Neue Wiener Tagblatt meldet, bag aur cherr nung von deutschen   und englischen Bazifiſten im Haag, Wa­fuchen die ungarischen wirtschaftliche Borherrschwierigen Lage in Budapest   ein dreigliedriges Difang April 1915. rektorium aus zwei bürgerlichen und einem sozialistischen diese großen Mitgliede werde gebildet werden. Batrioten, rufen den bisher als Erbfeind" verschrienen| rumänischen Eroberer ins Land, um mit seiner Hilfe die Bauern und Arbeiter in Fesseln schlagen zu können. geben sich schon jetzt den ausschweifendsten Hoffnungen hin und glauben, leichtes Spiel mit den wehrlosen, erschöpften| Boltsmassen haben zu können. Auch sie rechnen darauf, die En 9,20 Uhr vormittags: Mit dem heutigen Tage wurde die früheren deutschen   Konfuls in Belgrad   und eines früheren tente vor bollendete Tatsachen" stellen zu können, und mit bon der Säteregierung verfügte Sozialisierung der Häuser deutschen diplomatischen Geschäftsträgers in Paris   der Bund ihrer eigenen Herrschaft auch die Monarchie wieder auf- außer Kraft gefeßt. Die Mietszinse sind vom 1. September Neues Vaterland im März 1915 durch Ernst Neuter eine Aurichten. Sie rechnen darauf, daß die Entente ihren bei an weiter zu bezahlen. Gerichts- und Staatsanwälte amtie. Denkschrift, die die Bülowsche Politik beleuchtete, und in der

Wien  , 5. August. Die Wiener Mittagszeitung" meldet aus Budapest  ,

reafiionären Vorhaben nicht hinderlich sein werde, ja, ren wieder. Die Pressefreiheit auf der ganzen Linie ist icheint jogar, baß gerville mitte bine rich fein werde, ie wieder eingeführt worden. Jegliche Requisition von Boh

Nachdem der Bund Neues Vaterland sich in Serb  1915 ähnlich wie die ungefähr zu gleicher Zeit ins Leben getretene Union of democratic Control in England als eine Vereinigung von entschiedenen Friedensfreunden aus allen Parteien gegründet hatte, verfaßte auf Grund zeitgenössischer Veröffentlichungen und auf Grund von Mitteilungen eines

hnen bei ihrem gegenrevolutionären Butsch hilfreiche Hand nungen, Einquartierungen und jede auf Wohnungs- Deutschlands ans Tageslicht tritt. Durch diese Denkschrift

ieiiten. Wenn die Ententeregierungen fich auf diesen Weg nachforschung gerichtete Verfügung ist verboten worden. loden lassen, so treiben sie ein gefährliches Spiel. Sie über­nehmen die Verantwortung für neue Konflikte, die zwischen den Völkern Südosteuropas   entbrennen würden, und sie wer den vor der Welt und vor der Geschichte als die Schul­digen dastehen für den Intigen Bürgerkrieg,

Gintägiger Generalstreit in Triest.

der als Folge der jetzt eingeleiteten verbrecherischen Restaut- bung des Secolo es in Triest   zu schweren Zusammen

Die Rumänen in Budapest  .

T. U. Wien  , 5. Auguft.

das alles vorausgesagt wurde, was jett allmählich in Ber­öffentlichungen oder durch die Tatsache des Busine

wurden auch die einer Verständigung geneigt gesinnten Kreise des Auswärtigen Amtes auf die Absichten des Bundes Nenes Vaterlanb aufmerksam und erleichterten dem Bund die Möglichkeit, sich im April 1915 zu einer BZusammenkunft mit Pazifisten anderer Länder nach dem Haag zu begeben, wozu der holländischen Anti- Oorlog- Naad eingeladen hatte, Die Frankfurter Zeitung  " erfährt aus Lugano  : Nach Mel- der gleicherweise wie der Bund Neues Vaterland   und die

Frankfurt   a. M., 5. Auguft.

rationspolitik unvermeidlich in Unmorn ausbrechen würde. tüken zwischen Carabinieri und einer Volksmenge, wobei in englische Union of democratic Control entstanden und orga­

stadt fast unmöglich gemacht.

folge von Schüffen auf beiden Seiten mehrere Opfer fielen. Ursache und Zusammenhang gehen aus der Meldung nicht flar her­wird. 30 000 Rumänen mit flingendem Spiel in Budapest   ein. Alle ralftreik ins Werk. Die Schule und die Vereinslokale der Slovenen Gestern abend rückten, wie der Telegraphen- Union gemeldet vor. Die Arbeiterschaft fekte zum Protest einen eintägigen Gene­öffentlichen Gebäude wurden beseßt und alle Kraftwagen requi  - fowie die Redaktionsräume des flovenischen und italienischen fanden sich dann ein belgische, schweizerische und skandina­riert. Es werden 2500 Franzosen erwartet. Der rumänische Vor- Sozialistenblattes wurden während der Unruhen angegriffen.

Wien  , 5. Auguft.( H. N.)

Die Wiener   Mittagspost meldet aus Budapest   9,20 Uhr vor­

Wie der

vertrag.

Busammenkunft festgelegt, daß von den Bazifisten der feind. wurde auch ausdrücklich für England zugesagt. Außerdem lichen Länder mindestens ein Land vertreten sein müsse. Das bische Friedensfreunde.

Die italienischen Sozialisten gegen den Friedens- Saag ftatt. Man beschäftigte sich in der Form einer wiffen­

Avanti", das Organ der italienischen So­

Die Be Haltung der Partei im Verlaufe der Diskussion über den

Die Verhandlungen fanden vom 7. bis 10, April int schaftlichen Konferenz mit den völkerrechtlichen Fragen und Problemen und einigte sich auf Formeln, die schon immer bom wissenschaftlichen Pazifismus vertreten waren, der jett im Völkerbundsgedanken mehr und mehr Fleisch und Blut

gehen ihrem Berufe nach. Es sind nur wenige rumänische Sol- zialisten, mitteilt, hat unter den sozialistischen   Abgeordneten annimmt. Von deutscher   Seite waren vertreten: Kurt von daten in den Straßen zu sehen. Der Generalfommandeur der des italienischen Parlamentes ein erster Meinungsaustausch Tepper- Laski als Vorsitzender und Prof. Walther Schücking  rumänischen Truppen, General Marbarescu teilt mit, daß die Be- über den Friedensvertrag stattgefunden. Hierbei wurde be- und Otto Lehmann- Rußbüldt   als Mitglieder des B. N. V.; febung der Hauptstadt von rumänischer Seite als unerläßlich ge- fchloffen, gegen die Ratifitation au tim men. legterer als Sekretär desselben. Ferner waren andere halten worden sei. Sum Stadtkommandanten der Budapester Es wurde in der Sigung eine Kommission bestellt, die die deutsche pazififtische Organisationen anwesend, Prof. Quidde  Besabungstruppen wurde General Holban ernannt. legung wurde vorläufig durch drei Divifienen vorgenommen. So- Friedensvertrag in der Kammer im einzelnen festiegen joll. Papstes Gießwein aus Budapest  . fort nach dem Einmarsch der Truppen wurde die Befehung der Dieser Kommission gehören an: Turati, Trevas, Modigliani  ,| beiden Telephonzentralen, der Hauptpoft und der Bahnhöfe vor- Graziadi und Casalini. genommen. Auch die Eisenbahnbrüde wurde besetzt und fein Bug| wird über die Brüde gelassen. Daher wurde auch der Zug nach! Judenpogrome in der Utraine. 28ien zurückgehalten. Im Laufe der Nacht passierte nur ein Zug, in dem sich ein rumänischer General mit mehreren englischen Offi-|

Bukarest  , 5. Auguft.

Amsterdam  , 5. August.

und Rudolf Goldscheidt für Defterreich und der Prälat des

Schon in den ersten flinf Minuten- buchstäblich- der gegenseitigen Begrüßung bat der Vorfiyende des Anti­Dorlag- Raads, der Generalsekretär des holländischen Justis­ministeriums Dr. Dresselhuys die Herren von Teppar. und Schücking zu einer privaten Besprechung beiseite, und gieren befand, die Brüde Laut Telegraaf" meldet der Korrespondent der Times" in eröffnete ihnen in dieser ausführlich, daß bereits aweimal Warschau   furchtbare Einzelheiten über große Juben- Engländer bon politischem Rang durch ihn pogrome in der Ukraine  . Die gegen die kommunistischen   Kom- Fühlung zu nehmen bersucht hätten mit um über Friedens möglich­Das rumänische Preffebureau meldet: König Ferdinand ist missare Erbitterten nahmen den Umstand, daß eine Anzahl Kom- Deutschland, um ganzen Strede große Borbereitungen getroffen. völkerung zu morden und zu plündern. Sie tragen beiden Herren nicht alles darüber mitteilen könnte, was er Binden mit der Aufschrift Tod den Juden"," Nettet Rußland". 311 jagen habe, daß er aber bereit sei, nach Berlin   zu komman, Die Agentur Dacia meldet aus Arad  : General Franche: In Schitomir   sollen 1200 Juden, in Kafatin 600, in Felsztin(?) wenn er durch ein Telegramm erfahren würde, daß man anorent heute hier eingetroffen und wird von hier aus 900, in saftow und Berditshem 2000 Juden ermordet worden sein. seinem Beluche entgegenfäbe, Er flissierte seine Kenntnis

Bukarest  , 5. Auguft.( H. N.)

heute nach Budapest   abgereift. Zu seinem Empfang werden auf misfare Juden sind, zum Anlaß, unter der jüdischen Be feiten zu diskutieren. Gr erklärte, daß er den

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