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Nr. 150. 14. Jahrgang.

Lokales.

Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 1. Juli 1897.

nach dem Görliger Bahnhofe , sowie eine zweite Linie vom Richardplatz Kronenstr. 37, im Hause der Berliner Börsen- Zeitung", angebracht nach Treptow ; in Schöneberg eine Linie von der Herbertstraße hat, welches also lautet: Unbefugten und Arbeitsuchenden ist das Neber die Zunahme der Betriebsunfälle im Jahre 1896 über den Wilhelmsplatz durch die Bahnstraße nach Berlin ( Mann- Betreten des Bauplatzes streng verboten." Ein Zuwiderhandeln theilt der Gewerberath Dr. Sprenger in seinem soeben veröffent- stein- oder Kulm- dann Bülow, Dennewiß, Flottwellstraße über gegen dieses Verbot würde sogar strafrechtlich verfolgt werden lichten Bericht folgendes mit:" Die Zahl der Unfälle hat in auf die Königin Augusta- Brücke durch die Linkstraße bis zur Eichhorn- fönnen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß dieses würdige Vorbild fallender Weise zugenommen. Sie ist im Bezirk Berlin straße ) und eine zweite Linie von der Kreuzbergstraße( Berlin ) aus alsbald eifrigste Nachahmung findet. Diejenigen, die Arbeit suchen, von 5010 im Jahre 1895 auf 6260 im Berichtsjahre, also um 1250 durch die Katzbachstraße nach den Militäranlagen der Eisenbahn - sind doch zweifellos Leute, die arbeiten wollen! Wie solche aber gestiegen. Von diesen Unfällen hatten 111 eine Erwerbsunfähigkeit Brigade und der Landwehrdienst Inspektion; endlich eine Linie von Arbeit finden sollen, wenn ihnen überall wie Ausjäßigen die von mehr als 13 Wochen, 15 den Tod zur Folge. Die Zunahme, Tempelhof nach Lankwitz , Lichterfelde ( Anhalter Bahnhof ) und Thür gewiesen wird und sie nirgends Ginlaß finden, das mögen die die in teinem Verhältniß zur flugen Leute herausflügeln, die da im Brusitone der Ueberzeugung behaupten: Wer arbeiten will, der findet überall Arbeit!"

Vermehrung

Südende.

der Industrie- Arbeiter steht, dürfte nicht nur auf den Fünfzig Prozent der von ihnen gezeichneten Beiträge sollen Umstand, daß jetzt selbst die geringfügigsten Verlegungen die Garantiefondszeichner der vorjährigen Gewerbe Aus- Ein furchtbares Schadenfener wüthete gestern Nachmittag angemeldet werden, sondern zweifellos auch auf die stellung zahlen. Wird das ein Prozessiren geben! in den meisten Industriezweigen, namentlich in den großen Werk­Die Auflösung des Zirkus Renz soll jetzt, wie ein hiesiges stätten der Eisen- und Metallindustrie, gesteigerte Thätig. Blatt berichtet, beschlossene Sache sein. In Hamburg habe Herr feit zurückzuführen sein. Aus dem Mangel an Schuß- Franz Renz dem dortigen Zirkuspersonal mitgetheilt, daß die Auf vorrichtungen läßt sich die starke Zunahme der Unfälle nicht lösung des Zirkus im Spätsommer erfolgen werde. Wie berichtet erklären, denn sämmtliche Gewerbe- Inspektionen berichten, daß der wird, soll dies am 31. Juli geschehen, zu welchem Tage dem ge­Zustand der Fabriken in dieser Beziehung meist zufriedenstellend sammten Personal gekündigt worden ist. fei. Es ist die erfreuliche Wahrnehmung gemacht worden, sich ins Privatleben zurückzuziehen. Herr Renz, dessen Institut über Herr Renz beabsichtigt, daß Werkzeugmaschinen, Transmissionen 11. s. 10. in zahl: 50 Jahre besteht, soll wenigstens in Berlin in den letzten Jahren reichen Fällen mit Schutzvorrichtungen versehen von den keine besonders glänzenden Geschäfte gemacht haben. Obgleich sich Fabrikanten geliefert werden. Betlagenswerth dagegen ist, daß von seinem Zirkus sagen läßt, daß er in Eleganz und Sicherheit immer noch ungeeignete, 3. B. jugendliche Arbeiter mit der Darstellung unerreicht blieb, wandte sich die Gunst des Publikums Arbeiten betraut werden, welche, wie das Bedienen und Schmieren doch mehr dem neuen Konkurrenzunternehmen zu, welches sich mit von Kraftmaschinen, das Riemenauflegen u. s. w. Umsicht und Eifer auf waghalsige Bravourstücke gelegt hatte. Das Zirfisgebäude größere Erfahrung erfordern. Namentlich herrscht in der Karlstraße ist bekanntlich an das Olympia- Riesentheater, das vielfach noch eine gewiffe Sorglosigkeit hinsichtlich der Sicherung im grunde ja auch nichts anderes als ein Birtus ist, verpachtet des Dampftessel Betriebes. Nach Aufzählung einiger besonders worden. interessanter und typischer Fälle fährt der Berichterstatter fort: Obwohl die Staatsanwaltschaft von

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den Schluß zu, daß sich die Arbeitgeber ihrer Pflicht, die Arbeiter Bei der Umlegung der Geleife der Großen Berliner nach Möglichkeit gegen Unfälle zu schüßen, im großen und ganzen Pferde- Eisenbahngesellschaft, die gegenwärtig für die Einführung bewußt sind, und daß die Thätigkeit der Gewerbe- Aussichtsbeamten des elektrischen Betriebes vorgenommen wird, ist auch auf den und der Organe der Berufsgenossenschaften in dieser Richtung keine Affumulatorenbetrieb Rücksicht genommen worden, während unter vergebliche gewesen ist." irdischer Betrieb gänzlich ausgeschlossen ist. Die Arbeiten für die Geleiserneuerung werden, wie es heißt, so beschleunigt, daß der größere Theil der Pferdebahnlinien bereits Ende d. I. mit schweren Schienen versehen sein wird.

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auf dem Grundstück Chausseestraße 80, 81, 82, einem gewaltigen Lagerplay. Derfelbe nimmt in der Chausseestraße eine Front von ca. 100 Metern ein und erstreckt sich rechts bis an die Häuser der Boyenstraße; die linke Front wird begrenzt durch die Häuser Chauffeestraße 83/84, dem Eisteller und Ererzierplatz des Gardes Füfilier- Regiments. Die Rückfront des Plates stößt an das befindet sich Garnisonlazareth in der Scharnhorststraße an. Diesem gegenüber ein welches vierstöckiges Wohngebäude, die Pächter des den Bankiers Gebrüder Schickler gehörigen Lagerhofes bewohnen. Vor diesem Hause erhob sich ein aus Fachwerk errichteter Schuppen, in welchem fich Pferdestallungen, die Lackirerei von Rett­schlag, die Fuhrgeschäfte von Grassow, Rehfe und Harder befanden. Diesem schloß sich eine Häckselschneiderei an, die dem Fouragehändler Wetzel gehörte. Die dem letzteren ebenfalls gehörigen Stroh= und Heuvorräthe lagerten in dem Bodengeschoß eines sich dem Gebäude fomplex rechtwinklig anschließenden, etwa 100 Meter langen und zehn Meter hohen Fachwerkbaues, in welchem sich die Lagerei des Das Baden in den öffentlichen Gewässern der weiteren Um- Qumpen Engrosgeschäfts von Jacoby und die Engroshandlung für allen Unfällen gebung von Berlin will die Regierung durch die Amtsvorsteher ver- Papierabfälle von Leichtentritt n. Ro. befanden. Ein großes Kenntniß erhält, deren Ursache ein schuldbares Berhalten der Unter- bieten lassen. Die preußische Bersittlichung macht geradezu unheim Fachwerkgebäude, welches sich an der Boyenstraße entlang 30g, ents nehmer und ihrer Vertreter sein könnte, sind dennoch verhältniß: liche Fortschritte. mäßig nur wenige Verurtheilungen bekannt geworden. Dies läßt hielt das Fuhrgeschäft von Otto sowie Verwaltungsräume und Omnibusfe der Berliner Nachtomnibus Gesellschaft; auf dem Hofe selbst standen zahlreiche, theils beladene Fouragewagen, Omnibusse, Droschken, Arbeits-, Möbel- und Zeichenwagen. schneiderei ein Brand entstanden war; sie schlugen fofort Alarm, Gegen 2 Uhr mittags bemerkten Arbeiter, daß in der Häcksel­Mag sein, daß diese Annahme zutrifft, und daß Staatsanwalt. jedoch ehe die hunderte auf dem Plaze beschäftigten Personen sich schaften und Gerichte rückläufig schlußfolgern und sich fagen, daß aus der ersten Bestürzung emporraffen fonnten, stand bereits der ganze linke Flügel und der Mittelbau in Flammen. Mit bei so viel Arbeiterfürsorge, wie fich in den letzten Jahren breit gemacht hat, dem Unternehmer nur selten eine Schuld an den er­unheimlicher Geschwindigkeit verbreitete sich das wüthende Element über den ganzen Lagerhof, ergriff das Wohnhaus, die im Freien schrecklich vermehrten Unglücksfällen beizumessen ist. Sie können ja stehenden Wagen und bedrohte das Etablissement Giskeller", die auch nur schwer den Kapitalisten dafür verantwortlich machen, daß Wohnhäuser Chauffeestr. 83/84, die Holz- und Kohlenhandlung von feine Profitwuth in legaler Form unerfahrene Personen der Vers orgbeer, Boyenfir. 41/42, das fünfftöckige Wohngebäude trüppelung ausfeßt. Thatsächlich liegt die Schuld ja weit mehr im Boyenstr. 43, sowie auch das Garnisonlazareth in der Scharnhorst. System als an dem einzelnen, und nur zu erklärlich ist es, daß man in diesen Dingen nicht, wie dies vielfach in politischen Prozessen straße, dessen Eiskeller ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wurde. der Fall ist, den einzelnen dafür büßen läßt, daß er unter gegebener welcher hier drei Häuser und eine reichhaltige Bibliothek besaß, ist nur Das ganze Vermögen eines wohlhabenden Berliners, Die Bewohner des fonnten Grundstücks Chausseestr. 80/81 ihr nacktes Leben retten. Unter Hintansehung Des Sachlage taum anders handeln konnte, als geschehen. Trifft somit jetzt einer fleinen schlesischen Dorfgemeinde zugefallen. Der fürzlich eigenen Lebens versuchten die die Arbeiter, die Wagen und eine nachweisbare Schuld an der gewaltigen Berstümmelung und hier verstorbene Rentier Johann Gottfried Sucker hat seinen Ges mehr als 200 Pferde, die sich in den Stallungen befanden, Zerstörung von Leben und Gesundheit der Arbeiter, wie sie burtsort, die Dorfgemeinde Priedemost im Kreise Glogau testa ins Freie zu bringen, aber zum theil vergeblich. Mehr als 40 Pferde in dem letzten Jahre vorgekommen, nur selten den Unter- mentarisch zur Univerfalerbin eingesetzt, und zwar sollen die Ein- fanden in den Flammen den Tod und über 30 Wagen verbrannten. nehmer im einzelnen, so find die Interessenten Rapitalismus und ihr Beschützer, der Staat, im des fünfte aus dem Vermögen zur Verbesserung der Lehrmittel der Bei Ankunft der Löschzüge, welche bereits durch die Rauchwolken ganzen dortigen Dorfschule, zur Anschaffung von Turngeräthen, zur all aufmerksam gemacht, infolge der Meldung Großfeuer" in voller umsomehr verantwortlich dafür, daß eine Periode des industriellen mäligen Ansammlung einer Schulbibliothek, sowie insbesondere zur Stärke zur Stelle waren, brannten nicht nur die gesammten Bau­Aufschwungs zur Zeit noch mit unerhörten Menschenopfern aus den Unterstützung armer, aber fleißiger und begabter Schulkinder von lichteiten des Lagerhofes, vielmehr hatte das Feuer auch den Eis­Reihen derer erkauft werden muß, die keinen oder doch nur einen Priedemoft verwendet werden. Kinder, die auf höheren Schulen teller des Garnisonlazareths, sowie das Haus Chausseestraße 83 lächerlich unbedeutenden Antheil von dem immer üppiger an- übergehen, sollen Stipendien von 300-500 m. jährlich während ergriffen. Vor allen Dingen war es 11111 die Aufgabe wachsenden Nationalreichthum beziehen. Würden Thatsachen so laut ihrer ganzen Schul- und Studienzeit erhalten. Am Sterbetage des unserer Löschmannschaften, die gefährdeten Baulichkeiten zu reden können, daß sie rechtzeitig von den Leitern der Erblaffers sollen je drei Knaben und Mädchen Prämien im Werthe schützen, was auch gelang. Unterstützt von den inzwischen Sozialpolitik gehört werden, so müßten die moralisch ver- von je 10 m. erhalten, und alljährlich am Todestage foll jeder abkommandirten Mannschaften Des Garde Füsilierregiments antwortlichen Personen aus dem soeben veröffentlichten Ortsarme von Briedemost mit einem Geschenk von 20 M. bedacht in der Chausseestraße und des Feldartillerie Regiments in der einen Theil des Berichtes der Gewerbe- Inspektoren gar bald zu der werden. Der Verstorbene muß politisch anrüchig gewesen sein, da Scharnhorststraße trat die Feuerwehr dem Element von seiten der Ueberzeugung fommen, daß kein größeres sozialpolitisches Ver- er garnichts für ein Kirchenfenster oder ein Wilhelms- Denkmal aus brechen verübt werden kann, als wenn man das Verlangen gesetzt hat. bekannter Arbeiterfeinde erfüllt und in der so schon beharrlich ins Stocken gerathenen Sozialreform das Signal zur großen Retirade

blasen läßt!

Den Mitgliedern und dem Personal der königlichen Theater ist durch die General- Jutendantur die Nachricht zugegangen, daß das Betreten der Theater im Dienst", insbesondere der Bühne, im Radfahrer- Anzug verboten sei. Kann man nicht eine Uniform, die etwa durch die Pickelhaube zu krönen wäre, für das königliche Bühnenpersonal einführen?

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Die Rauch

Scharnhorst, Boyen- und Chausseestraße sowie von den umliegenden Häusern mit insgesammt 16 Rohren, von denen vier durch Dampf hatte der Magistrat in seiner legten Sigung infolge einer Petition Erfolge; mit donnerartigem Geräusch stürzten die Dächer und Von der Potsdamerstraße. Wie seinerzeit gemeldet wurde, sprigen gespeist wurden, entgegen. Zuerst anscheinend mit geringem von Anwohnern der Potsdamerstraße beschlossen, die Verbreiterung Seitenmauern zusammen, aus Trümmern loderten gewaltige Feuer­Die Verordnung bezüglich des Konfektionsarbeiter der Straße in der Weise vornehmen zu lassen, daß zuerst auf garben empor. Fast schien es, als ob das Wasser dem Element nur Schutes, die wir gestern gebracht haben, wird jetzt auch vom der einen Seite die nothwendigen Arbeiten vollendet würden immer neue Nahrung zuführte; erst gegen 4 Uhr nachmittags war Polizeipräsidium veröffentlicht. Wir halten es bei der Wichtigkeit und dann die andere Seite der Straße in Angriff Brandes unterdrückt. die größte Gewalt des der Sache für angebracht, die Verordnung auch in der von der Be- nommen werden soll. Dieser Beschluß des Magiftrats erregte entwickelung war eine enorme und der gewaltige Qualm, hörde gewählten Form abzudrucken, obgleich sie sich zum wesentlichen im Westen Berlins große Genugthuung, da durch denselben ein welcher von allen Stadtgegenden Berlins aus sichtbar, zwang die mit der gestrigen Bekanntmachung deckt. Das Polizeipräsidium wenn auch eingeschränkter, so doch regelmäßiger Verkehr durch Löschmannschaften wiederholt, ihre Pläge zu verlassen und Reserve­theilt mit: Mit dem 1. Juli tritt die kaiserliche Verordnung in die Potsdamerstraße auch während der Zeit der Regulirungsarbeiten fräfte herbeizuholen. Die Frau des Fuhrherrn Harder, fraft, wonach bie bisher für Fabriken geltenden gewährleistet schien. Die Freude war jedoch voreilig, denn das welche anfänglich vermißt wurde, ist von der Feuerwehr gerettet Bestimmungen der Gewerbe- Ordnung über Beschäftigung von Polizeipräsidium ist, wie das B. T." mittheilt, aus Gründen der worden und sind Menschenleben nicht zu beklagen. Der gesammte Rindern, jugendlichen Personen und Arbeiterinnen auch auf Verkehrssicherheit ierem Beschlusse des Magiftrats nicht beigetreten, Wagenverkehr in der Chauffeestraße mußte natürlich inhibirt werden die Werkstätten der Kleider- und Kleider- und Wäschekonfektion Anwen- sondern hat angeordnet, daß mit Ausnahme der Pferdebahnen aller und zum Zwecke der Absperrung der von vielen Tausenden um­dung finden. Als solche Werkstätten gelten diejenigen, in welchen die Fuhrwerksverkehr von Montag, 12. Juli ab zwischen dem Pots- lagerten Brandſtelle wurde zur Unterstützung des bedeutenden Anfertigung oder Bearbeitung von Männer- und Knabenkleidern damerplatz und der Potsdamerbrücke einzustellen ist. Die Wagen Schuhmanns Aufgebots eine halbe Kompagnie des Garde Füsilier ( Röcken, Hosen, Westen, Mänteln u. dergl.), von Frauen- und Kinder- und Omnibusse werden theils über die Bellevue- und Viktoriastraße, Regiments abgeordnet. fleidung( Mänteln, Kleidern, Umhängen u. dergl.) sowie von weißer theils über die Linkstraße geleitet werden. Selbstverständlich wer­und bunter Wäsche im Großen erfolgt. Fünf Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren hatten Ausgenommen find den die Arbeiten in der thunlichsten Weise beschleunigt werden, gestern Abend im Paradiesgarten zu Treptow einen Automaten zer­solche Werkstätten, in welchen der Arbeitgeber ausschließlich zu damit die Sperrung sobald wie möglich wieder aufgehoben wer- fört und ausgeplündert. Die Kinder, welche sich der Tragweite feiner Familie gehörige Personen beschäftigt, sowie solche Werk den kann. stätten, in denen die Herstellung der Bearbeitung von Waaren der ihres Vergehens wohl nicht bewußt gewesen sind, wurden dem Kleider und Wäschekonfektion nur gelegentlich erfolgt. Mit 60 000 m. ist der Buchmacher Ernst Busch au aus Amtsbureau zugeführt und dort stellte man fest, daß die Frevler an Der Arbeit der Mittelstraße 30 auf und davon gegangen. Er hat am Sonntag der Heiligkeit des Eigenthums aus Berlin stammen. Vielleicht geber aus der Konfektionsbranche, der künftig erwachsene Arbeiterinnen diese Summe in verschiedenen Kneipen und Zigarrengeschäften zur kommen die jungen Sünder bald zu der Einsicht, daß die Süßig oder jugendliche Personen( männliche oder weibliche von 14 bis Anlage von Wetten eingesammelt und ist dann nicht wieder gesehen feiten des Lebens nur für zahlungsfähige Leute auf der Welt sind. 16 Jahren) in einer derartigen Werkstätte beschäftigen will, muß davon worden. Die Mittelspersonen find schlimm daran, da sie den Kunden der Polizei schriftliche Anzeige machen. In den Werkstatträumen müssen das Geld ersetzen müssen. In der Mittelstraße 30 erscheinen noch Feiterwehr nach dem Humboldthafen. Hier war um 10 Uhr ein Ein Brand auf dem Wasser rief gestern Vormittag die an einer in die Augen fallenden Stelle ein Verzeichniß der jugend- jeden Tag solche Filialeninhaber", klopfen an Thür und Wände, mit Heu beladener Spreekahn in Brand gerathen, ein Fahrzeug von lichen Arbeiter nebst Angabe der ihnen zustehenden Arbeitspausen um sich zu überzeugen, daß Buschau wirklich weg ist, und erzählen etwa 60 Metern Länge mit einer Ladung von annähernd 600 Zentnern. und eine Tafel aushängen, an der in vorgeschriebenem Wortlaut eine dann thränenden Auges, wie viel sie verloren haben. Zusammenstellung der für den betreffenden Betrieb geltenden Als die Wehr, die mit sieben Zügen erschien, ankam, hatte das gefeßlichen Vorschriften enthalten ist. Schulkinder dürfen in der- Durch den Hund eines städtischen Bartwächters ist am Dienstag Feuer die ganze Oberfläche der Ladung ergriffen. Brandinspektor artigen Werkstätten gar nicht beschäftigt werden, nicht mehr schul- Abend gegen 11 Uhr in Treptow ein junger Mann aus dem Wasser Steinhardt, der an stelle des beurlaubten Branddirektors Giersberg pflichtige Kinder unter 14 Jahren nur 6 Stunden täglich, junge Leute gerettet worden. Er hatte sich mit seiner Braut erzürnt und war die Leitung hatte, ließ zunächst die Oberfläche ablöschen. Die Wehr, die zwischen 14 und 16 Jahren höchstens 10 Stunden täglich. Die in den Neuen See gesprungen. Das Geschrei des jungen Mädchens schließlich oben auf dem Kahn arbeitete, das brennende Heu so viel Arbeitszeit der jugendlichen Arbeiter darf nicht vor Uhr morgens lockte den Wächter heran, und da kein Kahn zur Hand war, schickte als möglich ins Wasser warf und außerdem mit der Dampfspritze beginnen und nicht über 81/2 Uhr abends dauern. Zwischen den der Beamte seinen Hund ins Wasser; dem Thiere gelang es auch, angriff, fonnte aber nicht verhindern, daß die Ladung vorn und Arbeitsstunden müssen an jedem Tage regelmäßige Pausen ein- den Selbstmörder mit den Zähnen zu erfassen und ihn ans Ufer hinten bis auf den Boden herunterbrannte. Auch das Fahrzeug gehalten werden, während deren nicht nur jede Arbeit im Werkstatt- heranzuschleppen. Der junge Mann, der die Besinnung nicht ver- wurde bis zur Unbrauchbarkeit beschädigt. Wie das Feuer ent betriebe, sondern auch der bloße Aufenthalt in den Arbeitsräumen loren, föhnte sich mit seiner Braut fofort aus und verschwand mit standen ist, weiß man nicht. Von den Brücken und den Ufern des verboten ist, sofern nicht im Gesetz genau vorgesehene Ausnahmen ihr alsbald in der Richtung nach Berlin . Hafens schaute eine große Menschenmenge dem Brande zu. Zwei von diesem Verbote eintreten. Arbeiterinnen dürfen in der Nacht- Wer arbeiten will, der findet immer Arbeit! Also lautet andere am linken Fuß. Feuerwehrmänner wurden leicht verlegt, einer an der Hand, der zeit von 82 Uhr abends bis 52 Uhr morgens und an Sonn- die stehende Redensart gewiffer Leute, welche damit glauben, die­abenden und Vorabenden der Festtage nicht nach 52 Uhr jenigen Arbeiter, welche arbeitslos durch die Straßen irren, und ins stück Köpnickerstraße 55a zusammen. Zwei darin befindliche Pferde Die Decke eines Pferdeftalles stürzte gestern auf dem Grunds nachmittags beschäftigt werden, die Dauer ihrer Beschäftigung besondere die sozialdemokratischen Arbeiter als Leute binstellen zu würden verschüttet, aber durch die Feuerwehr lebend wieder heraus. darf 11 Stunden täglich und au Vorabenden von Sonn tönnen, die nicht arbeiten wollen. Es ist nicht unsere Absicht, diese und Festtagen 10 Stunden täglich nicht überschreiten, ab- dumme Rebensart hier des langen und breiten zu widerlegen, wir gebracht. Der Einsturz dürfte darauf zurückzuführen sein, daß vor gerechnet eine ihnen regelmäßig zu gewährende Mittags- wollen nur daran anknüpfen, um an einem praktischen Beispiele dar- zwölf Jahren auf dem platten Dache Gartenanlagen eingerichtet pause von mindestens einstündiger Dauer.- Mit Rücksicht auf die zulegen, was es mit diesem Arbeitfinden" für eine Bewandtniß hat. worden sind, unter deren Einfluß die Tragebalken verfault fein bei der Kleider- und Wäschekonfektion regelmäßig vorkommende be- 3m Baugewerbe z. B., wo fein geregelter Arbeitsnachweis besteht, sondere Häufung der Arbeit hat die Verordnung aber reichliche find die Arbeiter genöthigt, von Bau zu Bau zu laufen und um Rücksicht auf die Erfordernisse dieser fogenannten Saisonarbeit ge- Arbeitsgelegenheit nachzufragen. Es ist dies ja tein schöner Bu haftet wurde in der letzten Nacht ein anständig gekleideter, junger Wegen ungebührlichen Betragens im Stadtbahn - Rupee vers nommen, namentlich dürfen an 60 Tagen im Jahre Arbeiterinnen stand, und es berührt nicht angenehm, wenn man die Arbeiter Mann von etwa 20 Jahren. Er war von Charlottenburg bis auch über die sonst für sie geltende Arbeitszeit hinaus beschäftigt sehnsüchtig durch den Bauzaun gucken" sieht, aber es Station Zoologischer Garten in einem Rupee III. Selasse mit einer werden, allerdings nicht länger als 13 Stunden im Tage und nicht ist nun einmal so. Doch diese Nachfrage nach Arbeit ist mit gar Dame allein gefahren und hatte sich dabei derart benommen, daß über 10 Uhr abends hinaus. großen Schwierigkeiten verbunden. An den Bauzäunen, zum min- fich die Dame auf der Station Zoologischer Garten in ein anderes Mit dem Bau der südlichen Vorortbahn ist gestern am besten an denen größerer staatlicher oder Kommunalbauten, prangt Rupee flüchtete. Ein in diefem befindlicher Arbeiter nahm die Ver­Hermannplay in Rigdorf begonnen worden. Die Baugesellschaft, die kategorische Bekanntmachung: Arbeiter werden nicht an folgung des jungen Mannes, der ausgestiegen war, auf und vers welche mit einem Kapital von 21/2 Millionen Mart arbeitet, führt genommen." Damit ist den Arbeit suchenden Arbeitern von vorn anlaßte seine Sistirung. die ganz elektrisch betriebene Bahn von der Kreuzbergstraße durch herein jede Gelegenheit zur Nachfrage genommen und es gehört eine die Hafenhaide nach Rigdorf, von da über Tempelhof und Schöne- große Findigkeit dazu, unter solchen Umständen Arbeit zu erhaschen. Grhängen tödtete sich, offenbar infolge einer geistigen Störung, der Drei Selbstmorde sind vom gestrigen Tage zu melden. Durch berg wieder in die Kreuzbergstraße hinein. Von dieser Haupt- Ja, daß es mitunter fogar ein ftrafwürdiges Vergehen werden kann, Klempner H. in der Wöhlertstraße. Seine Aufnahme in eine Frren ( Ring-) Linie werden sich dann abzweigen: In Rigdorf eine um Arbeit nachzufragen, das beweist das Sprüchlein, welches ein anstalt stand unmittelbar bevor. Krankheit und Arbeitslosigkeit Linie von der Kaiser Friedrichstraße aus über die Thielen Brücke Musterknabe von Baumeister vor dem Bauplage' auf dem Grundstücke haben den früheren Fabrikdirektor S. in der Gartenstraße in deu

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