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Einzelpreis 15 Pfennig 2. Jahrgang

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Die freiheit erscheint morgens und nachmittags, an Sonn- und Fefitagen nur morgens. Der Bezugspreis beträgt bei freier Justellung ins Haus für Groß- Berlin oder bei dire. cm Postbezug ohne Bestellgebühr monail. 3,-, bei zustellung unter Streifband 5,- UL Die reiheit ist in den ersten Lachtrag der Postzeitungslifte ur 1919 eingetr. en Redaktion und Expedition: Berlin   N. 6, Schiffbanerdamm 1911%. Fernsprecher: Ami Norden 2895 und 2896.

Donnerstag, den 21. August 1919

Nr. 400/ B 182 Abend- Ausgabe.

Inserate fosten die achtgespalt. Nonpareillezeile oder deren Raum 1,20 Mt., Wortanzeigen, das fettgedruckte Wort 50 Pf. jedes weitere Wort 25 Pf. Teuerungszuschlag 20 Proz Bei familiens u. Dersammlungsanzeigen fällt der Zuschlag fort. Inserate für den darauf folgenden Tag müssen spätestens bis 3 Uhr nachmittags bei der Expedition aufgegeben sein. Inseraten- Abteilung: Berlin   N. 6, Schiffbanerdamm 19 Fernsprecher: Amt Norden 9768

Freiheit

Int. Instituut 968. Geschiedenis Amsterdam  

Berliner   Drgan

der Unabhängigen Sozialdemokratie Deutschlands  

Eine polnische Note an Deutschland  .

Vorwurf der Grenzverlegung.

nicht schleunigst eingeschritten werde, bedeute bas ben sicheren Die Die Vorgänge in Oberschlesien   in polnischer Darstellung. Ruin für Polen  , Böhmen   und Oesterreich. Der Oberste nat

lengruben in der letten Belt um 80 Prozent gefungen, und wenn

Die Verbrechen der

deutschen Kriegsführung.

Die Enthüllungen der letzten Wochen, die gegenseitigen

sei zu dem Entschlusse gekommen, daß schleunige Maß­Die Verhandlungen mit den Polen  , die regeln notwendig seien, um den Betrieb wenigstens für beute vormittag wieder aufgenommen worden sind, drehen bie legten Monate des Jahres zu sichern. Nach dem Wortlaut fich nur um die obericlelische Frage. Die Bolen des Vertrages jolle das Gebiet erst vierzehn Tage nach der Nati­haben an die deutsche Regierung eine Note gerichtet, figierung bejeg: werben. Demnach Bonne bie bon Deutsch Bezichtigungen der Staatsmänner, Militärs und Politifer Dorin der Vorwurf der Grenzberlegung burg land organijiette Anarchie noch Monate bauern, ja, haben einen Blid in die ungeheure Schuld der deutigen Deutschland   erhoben wird. Ein deutscher Flieger soll fie brohe fich au verschlimmern. Der Plan für die militärische Kriegsverbrecher tun lassen. Nicht mit reinen Ginnen find duf den polnischen Ort Sojnowicze Bomben abgeworfen und und administrative Resehung Oberschlesiens   sei in allen Eingel die Enthüller" an ihr Wert gegangen. Der zwischen den daburch mehrere Einwohner verlett haben. Es wird von heiten fertig ausgearbeitet und könne jeden Augenblid zur Aus- einzelnen Parteien entbrannte Kampf um die politische der deutschen Regierung Aufklärung und Genugtuung ber- führung gelangen. Die Alliierten erwägen die Frage, ob die Macht ist die Haupttriebfeder des begonnenen Enthüllung langt. Ueber die Ursachen zu den Unruhen in Belegung nicht schon jekt, ohne den Lermin der Nati- merkes gewesen. Die Furcht vor der Berantwortlichkeit, die Oberschlesien   bat die polnische Abordnung der„ Neuen figierung bes Friedens abzumarien, durchgeführt werden Furcht vor dem Staatsgerichtshof hat den früheren Machi­Berliner Zeitung" folgende Darstellung gegeben: jolle. Die Entscheidung dürfte bald getroffen sein und werde habern die Feder in die Hand gedrückt und sie zu Entgeg­nungen veranlaßt, deren leitendes Motiv darin besteht, daß wird hervorgehoben, daß belschewistische Elemente bei alsbald der deutschen Regierung mitgeteilt werden. der Bewegung feine Rolle spielten, sondern daß die Bewegung| In der bürgerlichen Bresse   wird jetzt darüber geklagt, die Ankläger von heute nicht minder schuldig sind, wie die entstanden sei als Protestation gegen den langen Belagerungs- daß die Entente in die Rechte Deutschlands   eingreifen wolle. Angeklagten. Alle diese Herrschaften geben jekt ihre„ Cent­deftand, während bem viele hundert Bersonen verhaftet, sabljeboch feitgeſtellt werden, daß daran bie Unfähig würdigkeiten" und„ Erinnerungen" heraus. Jeder fuck fich biche andere in Untersuchung gezogen und viele des Landes ver feit dat jenache teſtierung duld ill. sie hat die Aus- ſelbſt in ein möglichst günstiges Licht zu sehen, sich und feine Den worden seien. Alle bolnischen Führer habe man entfernt. übung der Gewaltpolitit in Oberschleſten geduldet, fie iit Clique zu entlasten, die anderen anzuflagen. Darüber ser­ot Ausnahmezustand jet einsettig gehandhabt, und 3. 2. alle inte pentlich an madjen, daß bie Entente es jest wandelt sich die große Frage um die Schuld, diese Schic polnischen Versammlungen wären unterdrückt worden. Streit seien Leute ohne Unterschied der Nationalität- auch übernehmen will, die Ruhe in Oberschlesien   wiederberzu- falsfrage des deutschen Volfes, in einen Streit um Einzel­

deutsche

teiligt.

und ohne Unterschied der politischen Anschauung be­

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ſtellen.

Die Friedensionferenz entsendet Vertreter. Durch die Unterdrückungsmaßnahmen habe sich eine„ unter­Amsterdam, 20. Auguft.( Reuter.) Die Friedenskonferenz ha: ein Telegramm von den Agenten berloren gegangen sei. Der Ausgangspunkt des jebigen Aufruhrs der Alliierten in Schlesien   erhalten, in dem mitgeteilt wird, daß war ein Teilstreit. örjing habe nun hier, toie auch weiterhin, infolge politijcher Streitigkeiten Rohlenbergwerte in eine unglückliche Rolle gespielt, wozu noch beitrug, daß er keine Oberschlesien   zerstört seien. Es sei beschlossen worden, richtige Führung mit der Arbeiterschaft gehabt hätte und auch Vertreter dorthin zu entsenden, die über die Bage Bericht der polnischen Sprache nicht mächtig gewesen sei, was die Ver­handlungen erjatverte. Erbitterung habe es hervorgerufen, daß Beamte, die nach der Revolution entlassen worden und dann unter Aemter eingesetzt worden seien. Der Streit dehnte sich aus. Großen Einfluß auf das Anwachsen der Betvegung habe ein Borgang bei der Myslowiget Grube gehabt. Dort hätte man nach der Löhnung die Arbeiter/ zwei Stunden warten lassen, dann seien Reichswehrtruppen erschienen, von denen ge

fing und die Handhabung des Belagerungszustandes.

erstatten sollen.

Ratifizierung des Friedensabkommens durch Belgien  .

Aus Brüssel   wird gemeldet: Der belgische Senat hat das

habe sich in 3alenze abgespielt. Die Hauptschuld trage Hör. große Gebiete in Deutsch- Ostafrika   erhalten werde.

H. N. Haag, 21. August.

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heiten, in eine Rauferei der Beteiligten, in einen Wirrwarr, in dem die leitenden Gesichtspunkte verschoben und der Kern­punkt der Frage aus der Gesichtsweite des Volfes verrüdt wird. Diesen Wirrwarr brauchen die Schuldigen, um den Slärungs- und Zäuterungsprozeß im Volfe aufzuhalten und Kulissen zu schaffen, hinter denen die Het­und Bergiftungsarbeit der gestrigen Machthaber aufs neue einsehen kann.

Ohne diesen Klärungsprozeß jedoch gibt es feine Er­neuerung im Innern, wie auch feine Annäherung an die Völker, mit denen Deutschland   viereinhalb Jahre im Kriege lag. Es ist eine infame Züge, wenn von den halben.und ganzen Reaktionären immer wieder behauptet wird, die Gegner brauchten das Schuldbekenntnis des deutschen Bolkes, um es nur noch mehr zu erniedrigen und in den Staub zu drücken. Nein, dieses Schuldbekenntnis ist er­forderlich, damit die gegnerischen Bölfer wieder Vertrauen

hoffen worden wäre, wobei brei bis vier Leute getötet und eben Friedensablommen ratifiziert. Minister Hymans erflärte bei zum deutschen Bolte als Kulturvolt gewinnen und die

Jofeph.

Diese Darstellung stimmt völlig mit den Mitteilungen die aus einwandfreier deutscher Quelle stammen. Die überein, die uns uns perchefen zugegangen sind und keine Anerkennung der Regierung Erzherzog   geladen, ist erforderlich, damit das um Emeuerung tingene deutsche Regierung und ebenso die bürgerliche und die rechts­Sozialistische Presse haben sich nur durch die nationalistischen Elemente und die mit ihnen in Verbindung stehenden Unter­mationen den jezigen unhaltbaren Zustand geschaffen. nehmer unterrichten lassen und auf Grund dieser Infor- öffentlichen Meinung und den Vorstellungen Italiens  , Rumä- Friedensgesellschaft eine kleine Schrift von Professor Fried­Die Arbeit in den oberschlesischen Gruben ruht noch

stritte durchgeführt wird.

T. U. Genf  , 21. August. Nach Pariser   Meldungen hat der Fünferrat dem Drude der niens, der Südflawen und der Tschechen nachgegeben, und, wie der„ Corriere della Serra  " berichtet, die Anerkennung der neuen Regierung in Ungarn   verweigert. Die

Vorbereitungen zu treffen, um die Freiheit der Wahlen

nach einem raschen Wechsel des Regimes, da unter den heutigen

deutsche   Volk ein willenloses Werkzeug in den Händen der militaristischen und imperialistischen Machthaber sei. Die Erkenntnis der großen Schuld, die Deutschland   auf sich deutsche   Volk die Wege erkennt, auf denen es aus dem Elend der Jektzeit emporsteigen kann.

Es ist deshalb warm zu begrüßen, daß die Deutsche  rich Wilhelm Förster   verbreitet, die diesen Klärungs­brozeß im deutschen   Volke zu fördern geeignet ist.*) Diese Schrift enthält wertvolles Material zur Beurteilung der

taten und Verbrechen der militärischen Führer. Aber der

immer fast vollständig. Nur ein geringer Bruchteil der Berg. interalliierte Militärmission in Budapest   ist angewiesen worden, deutschen Kriegsführung, das zum größten Teil bisher der Icute ist eingefahren. Auch in den anderen Industriezweigen mit der nur eine Minderheit des Voltes repräsentierenden Re- deutschen. Oeffentlichkeit vorenthalten worden ist. Wohl Arbeitszwang des Herrn Hörsing haben also nicht den gefür die Konstituante zu sichern. Indem es der Fünferrat breiten Oeffentlichkeit ist selbst jener Teil der Anklage gegen der Feldzug der Regierungstruppen einen immer größeren ablehnt, mit der gegenwärtigen Regierung über die Friedens die deutsche Kriegsführung, den Professor Förster zusammen­ringsten Eindruck auf die Arbeiter gemacht. Dafür nimmt Umfang an. Bemerkenswert ist folgende Stelle in einem bedingungen zu unterhandeln, manifestiert er deutlich den Wunsch faßt, fast völlig unbekannt. Bericht des„ Berliner Tageblatts": Die Verluste bei den Aufständischen sind er. Umständen kaum noch ein neuer Staatsstreich erfolgen fann. Die brutalen wie völkerrechtswidrigen Deportationen heblich, da auch die im§ 4 der Verordnung über das Etand- interalliierte Militärmission hat bereits mit der Bildung einer recht angekündigte Erschießung jedes Bewaffneten aus nationalen Elementen bestehenden Ordnungstruppe be- Worte über die bei solchen Deportationen angewandte gonnen, bie in der Hauptstadt den Garnisondienst versehen soll. Praxis: Es wurden nicht nur Arbeiter, sondern Leute aus Nach den Vorgängen in Berlin  , in Bayern   und im Für eine geordnete und rasche Entwicklung spricht der Abmarj allen Ständen zusammengetrieben, wie das Vieh unter­gebracht und dann ganz unvorbereitet und daher ohne ge­Rubrrevier fann man sich vorstellen, wie in dem weltent. der rumänischen Truppen. nügende Kleidung nach Deutschland   gesandt. Einzelheiten rüdten Oberschlesien   das Standrecht ausgeübt werden dürfte. dieses barbarischen Werkes findet man in dem Werke von weniger befannt als diese belgischen Deportationen sind die Deportationen junger Mädchen und Frauen aus den beießten franzöfifchen Gebieten. Im November 1918 haben die Liller Professoren in einer *) Eine vervollständigte Ausgabe dieser Schrift erscheint in

Bte wir schon mitgeteilt haben, hat sich der Oberste

fchäftigt. Dem Berliner Tageblatt" wird nunmehr noch folgendes darüber berichtet:

Wie der„ Matin" und der" Temps" schreiben, herrsche die

Nach einer Meldung des Urgar. Tellegr. Norrespondensbureaus

Budapest  , 20. August.

Professor Förster beginnt mit der Schilderung der ebenso von Belgiern.

Rat der Alliierten mit der oberschlesischen Frage be- tft in ganz Ungarn   das Standrecht erklärt worden. F. Passeleque: ,, Les deportations belges."( Paris   1916.) Weit

Meinung vor, daß die Unruhen und Streifs in diesem strittigen Gebiet von Deutschland   angestiftet seien, das Ober­

Japan gegen China  .

ichlesien schon als verloren anjehe und den Polen   nur ein mög Laut Newyork World" hat Japan   eine wiederholte Warnung an

H.N. Haag, 21. Auguft. Hollandsch Nieuwsbureau meldet aus Washington:

bentiben Machenschaften sei der Ertrag der oberschlesischen Koh- insel ohne Erbarmen und ohne Rücksicht niedergebrüdt werden. Kriegsführung" im Berlag Neues Waterland, Berli lift wertlojes and überlassen wolle. Durch die China   ger ditet, daß Unruhen auf der chantunghalb einigen Tagen unter dem Titel Zur Beurteilung der deutschen

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