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Die Spiheit" erscheint morgens und nachmittags, an Sonn- und feftagen nur morgens.

Einzelpreis 13 Pfennig 2. Jahrgang Donnerstag, den 4. September 1919 • 2. Jahrgang Donnerstag, den 4. September 1919 Tr. 426/ B 194 Abend- Ausgab

Der Bezugspreis beträgt bei freier Zustellung ins Haus für Groß- Berlin oder bei direttem Poftbezug ohne Bestellgebühr monatl. 3, D, bei Zustellung unter Streifband 5, lit. Die Freiheit ist in den erften Nachtrag der Postzeitungsliste für 1919 eingetren Rebaltion und Expedition: Berlin N. 6, Schiffbanerdamm 19 III. Fernsprecher: Amt Norden 2895 und 289c.

Inferate foften die achtgespalt. Nonpareillezeile oder deren Raum 1,20 m., Wortanzeigen das fettgedrudte Wort 50 Pf, jedes weitere Wort 25 Pf. Tenerungszuschlag 70 Proz Bei familiens. Dersammlungsanzeigen fällt der Zuschlag fort, Inserate für den darauf folgenden Tag müssen spätestens bis 3 Uhr nachmittags bei der Expedition aufgegeben fein. Infraten- teilung: Berlin N. 6, Schiffbauerbamm 19 Fernsprecher: Amt Norben 9768

greiheis

Berliner Organ

der Unabhängigen Sozialdemokratie Deutschlands

Wo ist der Mörder Runge?

Runge aus dem Lazarett

verschwunden.

Auf Grund unserer heutigen Mitteilungen über das Berschwinden des Mörders Runge hat die„ Neue Berliner" bersucht, Näheres über den gegenwärtigen Aufenthalt Runges zu erfahren.

Die Militärarrestanstalt erklärte: Runge ist von uns nach dem Militärlazarett in der Scharnhorststraße verbracht worden." Das Militärlazarett in der Scharnhorststraße

erflärte:

Runge ist von uns als Strafgefangener cutlassen worden."

Reine von beiden Behörden erklärt zu

wissen, wo sich Runge zur Zeit befindet

Wir fragen die Regierung: Wo ist Nunge? Wer hat den Mörder Karl Liebknechts und Rosa Luxemburgs aus dem Gefängnis geholt?

Die Militärjustiz gegen die Presse!

Eigener Drahtbericht bee Freiheit". Hamburg , 4. September.

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gierung führten su bem Ergebnis, daß die Negierung sich zu einigen unerheblichen Zugestärbnissen bereit erklärte. Die Führer der Gewerkschaften betrachten ben jehlgen Beitpunkt für einen Streif als durchaus ungeeignet und traten für eine fofortige Wiederaufnahme der Arbeit ein. Daraufhin wurde ber Berkehr auf einigen Streden gestern abend um sieben Uhr wieder auf­genommen. Heute soll der normale Verkehr wieder einsehen.

Einladung zur Arbeiterfonferenz der Entente.

Paris , 8. September( Reuter.)

Die Blätter melden, daß infolge der von der Confédération générale du travail bei Clemenceau unternommenen Schritte die ser beim Obersten Rat bewirkte, daß Deutschland und seine Ber bündeten zur Teilnahme an der Arbeiterionferenz in Washington aufgefordert werden.

Caranza gegen die Monroeletre.

Rüdzug des„ Borwärts".

Carranza

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Der Krieg und die russische Bollswirtschaft.?

Die finanzielle Krise.

Vor dem Kriege befand sich Rußland in aufsteigender wirtschaftlicher Entwicklung. Die Baluta, basiert auf Gold, and gut; die Staatsschulb, 8,8 milliarden Stubel, war an

Gleich zu Anfang des Krieges erfolgte ein Sturg Vom Juli 1914 bis der russischen Baluta. März 1917 sant der Rubelfurs unter verschiedenen Schwan­fungen um 43,8 Prozent. Die Ursachen dafür waren ber­fchieden: die ungünstige Kriegslage, die infolge des Krieges start passiv gewordene Handelsbilanz, die ein Defizit von etta 2,5 Milliarden Rubel ergab. Durch den Strieg wurden nämlich Rußland die wichtigsten Handelswege verschlossen.

sich zwar hoch, doch im Verhältnis zur Kopfzahl der Bevölkerung stand Rußland erst an zehnter Stelle unter den Staaten. Das Staatsbudget war zwar ungesund auf gebaut, da es in der Hauptsache auf den Einnahmen aus dem Alkoholverbrauch basierte, so daß es spottiveife bas Besoffenheitsbudget" genannt wurde; die Verteilung per Ausgaben war eben so ungesund, verschlang doch det Militarismus die Hälfte des gesamten Budgets. Trokdem war die Belastung, berechnet pro Kopf der Bevölkerung, 15 Rubel, an sich nicht gerade hoch. Wenn sie auch die H. N. Saag, 4. September. armen Bevölkerungsschichten drückend traf, Handel und Hollandsch Nieuwsbureau meldet aus Washington : In seiner Industrie trugen sie leicht. Die starke Attivität der Weschaft an ben megillenifchen Stongreß verteidigte Carta ruffischen Sandelsbilanz nahm in den letzten Jahren vor für ein Land wie Nußland besonders von seiten der Vereinigten Staaten . Er jagte, Merifo dem Striege erheblich ab,- habe während des Weltkrieges feine Keutralität aufrecht erhalten ein günstiges Beichen, aus dem hervorgeht, daß Rußlands habe während des Weltkrieges feine Neutralität aufrecht erhalten Warenhunger in zunehmendem Maße gestillt wurde, und feineswegs deutschfreundliche Propaganba getrieben. Megito werde die Monroelehre nicht anerkennen und auch nicht Mitglied des Böllerbundes werben, solange der Bund nicht Gleichberechtigung für alle Nationen verlangt. Car Der politische Redakteur unseres Hamburger Berteiorgans, ranga gab weiter eine Aufstellung ber in den Bereinigten Staaten Genosse Ehrenfried Wagner, wurde gestern wegen angebs gegen Merikaner verübten Ungerechtigkeiten. licher Beleidigung der Nostetruppen zu sechs Wochen Ge­fängnis verurteilt. Die Beleidigung soll enthalten sein in einem Leitartikel der Hamburger Boltszeitung" vom 9. Auguft. Es wurde angeordnet, daß Genosse Wagner die Strafe binnen 24 Stunden anzutreten habe. Der Vorwärts" hat, getreu feinen bisherigen Gepflo- Es blieb mir der Weg über Archangelst, den Botnischen genheiten, unbefehen die entstellende Notia des Gruppen- Meerbusen und Schweden sowie die sehr lange und daher Eine der schlimmsten Erscheinungen unter dem alten fommandos der Sicherheitspolizei wiedergegeben, ohne teure sibirische Bahn. Die Murmanbahn, die einen Zufuhr­tionelle Bresse. Nicht nur die Sozialdemokratie, sondern Morgen- Ausgabe feststellen: Regime war die Handhabung der Juſtis gegen die oppofi- beren Richtigkeit zu prüfen. Er muß nun in feirer heutigen weg zum Eismeer schaffen sollte, wurde erst im Oktober 1917 fertig; fie diente aber vor allem rein militärischen Zwecken auch weite Kreise der Liberalen haben stets verlangt, das " In Nr. 448 gaben wir einer offigiösen Auslaffung über und erlitt häufig Störungen infolge des schlechten Baues. angebliche Beleidigungen durch die Breffe, wenn sie im Vorgänge bei der Berliner Sicherheitspolizei Raum, Das Ergebnis war, daß Rußlands Einfuhr von Rohstoffen politischen Kampf entstanden waren, nicht mit dem die mit der Entlassung sweter Bertrauensmänner grendet haben und vor allemt von Industriewaren während der Kriegszeit gleichen Maßstabe bewertet werden dürften, wie sonstige folen. Hierzu erhalten wir eine Fülle von 3uihriften, ich eita um das Dreifache verringerte; dazu fam, daß Injurien. Diese demokratische Forderung, wie so viele bie in völliger Hebereinstimmung beweisen, bai bie Deffente 75 Brozent der schon verminderten Einfuhr nicht der Bolts­andere gilt der scheinfoaialistiden Regierung und ihrem Titeit mit dieser Darstellung rüblid itre. wirtschaft zufie, sondern lediglich für die Bedürfnisse der oste nichts. Und so erleben wir den Skandal, daß ein geführt worden ist. 23ir ftellen bas ausbeüdlich jeft und Armee bestimmt war. Noch größer war der Einfluß auf fozialdemocratischer Redakteur genau so wie in den alten bedauern lebhaft, caz wir in Unkenntnis der tatsächlichen Vor- die Ausfuhr: im dritten Kriegsjahr wurden nur 25 Prozent Beiten ins Gefängnis wandern muß, weil er den dreimal gänge gleichfalls ein Opfer dieser Frreführung ge- der Friedensausfuhr erreicht. geheiligten Militarismus nicht zart genug angepadt hat. worden sind." Ein zweiter wichtiger Faktor, der auf die Baluta drückie, Zu der Beseitigung der Preßfreiheit fommit iegt auch Das Blatt gibt dann eine ausführliche Schilderung des war die ungeheure Vermehrung des Papier­doch die Verfolgung der Breſſe der unabhängigen Sozialwirtuchen Botgangs, die im wesentlichen unjerer Dat geldes, die zur Deckung der Kriegskosten sowie zur branofratie durch die Militärjuſtiz. Wir haben es weit geftellung in der Dienstag- Worgenausgabe entpricht. Inter - Bestreitung der infolge des Krieges ausgefallenen Budget­effant ist daraus noch, daß man den Major Mayn, aus posten notwendig wurde. Am 1. Juli 1914 waren 2,8 Mil­deffen Freikorps die Trippe hervorging, und der sich bei liarden Rubel in Umlauf, zur gleichen Seit 1915: 4,0, den Mannschaften großer Beliebtheit erfreute, na II und 1916: 6,7, 1917: 13,0. Bis zum 1. Oktober 1917: 19,0 mil Die gesamte bürgerliche Bresse berichtet jubelnd über den all entlieb und einen a dligen Oberstlent- liarden Stubel. Vom Anfange des Krieges bis zur Beit ustritt der Unabhängigen aus der braun- nant, Berrn von Seinrid, an seine Stelle jeste. Der der Ergreifung der politischen Macht durch die Bolichetiiten wird aber leider sofort wieder getrübt durch folgende Meldung: beigischen Landesversammlung. Diese Freude ungab fich fofort mit einem riesigen Stab von Offizieren, war der Notemumlauf also schon um mehr als das Acht­von denen bereits eine ganze Babi ungeeigneter" Elemente fache gestiegen. Damit war die russische Baluba bereits Braunschweig , 3. September. Die„ Braunschweigisaje Landes- entlassen werden mußten.Oberstleutnant, von Open innerlich zusammengebrochen. Im Dezember 1915 rechnete eitung" berichtigt ihre heutige Meldung dahin, daß die Un- äußerie einem Vertrauensman gegenüber: bert und bereits die Budgetkommission der Duma damit, daß die abhängigen nicht aus der Landesversammlung aus ge- Sie anderen seien für 9h nicht da." Goldvaluta fir lange Jahre nicht mehr zu retten set.

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e englischen Bergarbeiter fordern

die Berstaatlichung der Bergwerke.

H. N. Saas , 4. September.

us 2 ondan wird gemeldet: In der Versammlung des

Alles, was die offiziöje Mitteilung über die Entlassung Dezentber 1916, als die Summe der Noten noch nicht über des Vertrauensmannes Richter behauptet, daß die Bersamm 5,7 Milliarden gestiegen war, meinte bereits der ruffisch lung beschließen sollte, sich bei Unruhen neutral zu verhalten, Finanzminister Bart, daß die Herstellung der rege! und daß Richter hierzu aufgewiegelt hätte, ist glatt a usmäßigen Geld zirkulation nur möglich sein würde bein und finan den Fingern gesogen. Ebenso unwahr ist es, daß Borhandensein günstiger wirtschaftlicher Sie übrigen Bertrauensleute mit der Maßregelung Stichters zieller Bedingungen im Lande baro. durch Belebun und Entwicklung einverstanden gewesen seien. der Produktionskräfte Nußlands". Am Anfang 1917 schrieb der bekannte Boltswirt Tugan­Diefe moralische Ohrfeige ist wohlver- Baranowsky: Unjer Stubel fann nach Abschluß des Kriege. garbeite verbandes wurde mit allen Stimmen das Angebot dient. Der„ Borwärts", der sich mit einer wahren iche leicht bis auf 25 stopečen finfen, was ein ungeheure Regierung, die Bergwerksrechte zu verstaatlichen, abgelehntonne auf alles fürst, was nach Spartatis wirtschaftliches Glens bedeuten und die Entwicklung unserer an bejchloß, auf ber alten Foberung nach Verstaatlichung der s riecht, den jedes critische Unter- Broduttivträfte für lange, lange Jahre hintanhalten ergwerke selbst bestehen zu bleiben. scheidungsgefühl abacht, muß sich von seinen würde." Die ungeheure Anjammlung von Papiergeld eigenen Parteigenoffen zur Ordnung rufen lassen. Denn Stüdie naturgemäß auf den Markt und trieb die Waren­die Herren Offiziere machen auch vor den Mitgliedern der preise, die ohnedies schon infolge des Strieges hoch standen, endigung des österreichischen Eisenbahnerstreifs. B. D. nicht halt. tane tit alles Spartatiemus", was

H. N. Wien , 4. September. Rich gestern abend wurde der Gisenbahnerjiteit in Wien be Die Verhandlungen der Genbahner mit bez e

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nicht tönigstreu ist. De Vorwäriz" ernie: deshalb mur, was er gejat hat.

*) Das Viate vial für die nachstehenden Betrachtungen st hauptsächlich der Conit von S.. Protopowitsch„ Dev Scans bie Wollspierkhaft"( 90c3fau, 1919) enfrontin