fd�auing�n etwa folgendermaßen formuliert: � balt an dem Programm von Genow fest und fepnt die mfl£imaii)tifrficn(kommunististhen) Formeln ab. Sie bers.chcrt von neuem, daß daZ Programm der Partei in der Eni- «'gmmg der kapitalistischen Geiellschaft und in der Einrichtung eines gemeinschaftlrcken Eigentums der ProdutfonSmiÜel besteht, chugleich mit der Abschaffung jeder Ausbeutung und jeder Klos. Jfeni�wung. Tie Partei strebt dahin, dieses Programm zu der- n.uchen, fei eZ durch die Schaffung von Einrichtungen und Sar»««W.« eorberetien, fei cz durch Beschränkung der Privilegien ldes Kapi. Kr!',r'l'!" Durch Die»eaünftig.mc des Aufftieg, de, Wroietariats in allen Formen, um die wiristhaftliche und politische Nerwaltung der G-sellsckaft zu sichern. Die Versammlung brr. sichert, daß die Metyode. die man verfolgen muß, der Klaffest. rampf in allen seinen Formen und in allen Organen der OWnkor�en@;,enMoft ist, in bere,, Fimern die CeriKtung des Proletarialv chre Aktion in Uebcreinstimmung mit dem Pro- x»amm und mit den oben angezeigten Zielen entfalten müsse, in- dem sie sich von jeder Verantwortlichkeit an der e g e r u n g und von jeder Teilnahme an einem bürgerlichen Ministerium fernhalten müsse. Das Zentrum bildet die zweite Richtung. ES wird ac fuhrt von Mussati. Maffi u.a. Es steht auf dem Standpunkt deS Programms von Genua und verlangt, daß dw Taktik der Partei so elastisch sei. daß sie ihr gestatte. in gewissen Augenblicken mit der Vonrgcolsie in Fühlung zu treten und die unmittelbaren Interessen der proletarischen Masten und ihrer Organisation zu verteidigen. Die Maximali st en oder Kommunisten schei- jten augenblicklich die Mehrheit der Partei zu bilden Rhr gehören Serrati. der Direktor des„Avanti", Bom- ba c c i, der Sekretär der Partei. G e n n a r i u. a. an. Ihre Gesichtspunkte sind im wesentlichen die der russischen Bol- schewisten und lehnen daher das Progranim von Genua in wesentlichen Punkten ab. Ihren Standpunkt. hoben Jiic Maximal, sten Anfang August in folgendem Manifest dargelegt: Die Einrichtung der sozialistischen Revolution kann sich nicht iusolge eines Dekretes oder eines Beschlusses eines Parlamentes oder einer Konstituante vollziehen. Die Bastardformen einer Zu- fammenarbeit von Parlament und Arbeiterräten müssen gleicher- maßen verurteilt und zurückgewiesen werden. Man muß im Gegenteil vas Proletariat zur gewaltsamen Eroberung der politischen und wirlschaftlichen Macht bringen, einer Macht, die vollständig und ausschließlich den Arbeiter- und Bau- ernräten anvertraut ist..Diese Räte müssen zu gleicher Zeit gsseßZeberisch» und VerwaltungSfunktioncn haben. In gleicher- Weise muß die Diktatur deS Proletariats durch folgende Form«! verwirklicht werden: Alle Macht den ArbeiterrStenl Die Arbciierdiktatux(die nicht diejenige der großen Masse der Arbeiter ist) wird nur«inen vorübergehenden Charakter tragen. Wenn die wirtschaftliche Umformung vollendet und so die Verschie- henheit der einzelnen sozialen Klassen verschwunden sein wird, wird man zur einer freien Vereinigung von Gleichberechtig. iten gelangen, in der die freie Entwicklung jcdcS einzelnen Die notwendige Bedingung der freien Entwicklung aller sein wird... Folgende wirtschaftliche Maßnahmen wciven zunächst z» treffen sein: Die Sozialisierung des Kapitals und die Annullie- *ung der Staatsschulden, wobei allerdings die kleinen Kapitalien ausgenommen werden müssen; die Sozialisierung der Transport- mittel, des großagrarischen GruiDbesiheS und der großen kom» merziellcn und Industriellen Unternehmungen. Ausnahmen und besondere Mittelwege werden stir die kleinen Besitztümer getrof- fen werden müssen, wenn die Arbeit dort durch die Eigentümer selbst ausgeführt wiw. Ihr eigenes Interesse und besondere Maßnahmen werden die Besitzer, die Arbeiter in kleinen landwirtschaftlichen oder kommerziellen Unternehmungen er- mutigen, ihre freiwillige Zustimmung zu den kommunistische» Prinzipien zu geben. Sobald die kapitalistische bürgerliche Herr- Schaft vernichtet sein wird, muß man an die Verteidigung der tneuen Eroberungen herangehen. Man muß sofort vi« Bourgeoiste
Äikwafsnetk WnS Tüo# Probe lurch PstduNg«in: W'«- waffnen. Nur so wird der proletarische Skaat die unveriiveut.chLn konterrevolutionären Unternehmungen besiegen können und nur so wird er die natürlichen Versuche der Bourgeoisie, sich ven Eni- eignungen zu widersetzen, zunichte machen tonnen. Ter Nadikalismus der italienischen Kommunisten, die zweifellos die große Mehrheit im Kongreß haben werden, ist derart, daß er alle Andersdenkenden ausschließt. Wenn diele Prinzipien die Extremisten— wie man in Italien die Maximalisten und Kommunisten nennt— zu einer Gruppe vereinigen, so teilt sich diese Gruppe Hinsicht- sich der Frage der Teilnahme an den Wahlen wieder in zwei Richtungen. _ Die eine ist der Ansicht, daß die historische Periode der sozialen Revolution in Italien bereits angefangen hat, und sie erklärt eS daher für überflüssig, Vertreter der Partei ins Parlament oder in eine andere Organisation zu senden, an deren Bildung Inhaber deS Kapitals beteiligt sind. Diese Gruppe ist die der A b st e n t: o n i st e n, deren Organ die Revue„II Sowjet de Naples" ist, die von Amadio Bor- d i g a geleitet ist. Die andere Richtung erkennt an, daß die Eroberung der politischen Macht die Grundbedingung für die Zerstörung des bürgerlichen Negierungsmechanrsmus ist, um ihn durch daS System der Arbeiterräte zu ersetzen; aber sie ist der Ansicht, daß die Aktion revolutionärer Tat in Italien noch nicht begonnen hat. Diese Richtung will daher, daß die Partei an dem Wahlkampf teilnehme, und zwar aus einem taktischen Grunde, um eine Bresche in daS gegenwärtige System zu schlagen und um so die Macht des Widerstände» der bürgerlichen Parteien zu hindern. Zwischen diesen Richtungen, die einen tiefen Zwiespalt in der italienischen Partei offenbaren, wird die Partei- leitung zu entscheiden haben.
Hörsings SewallpM'-k. Auv Overschlesien wirb unS geschriebeirk Auch der in Königshütte erscheinende wechtSsoziakistische ,�Vo lk S w i l l e", dessen jesuitischer Augenerusschlag bisher stet» noch dem Halbgott H ö r s i n g und seinem Anhang galt, scheint jetzt in den Zustand der Götzendämmerung gekommen zu sein. Er greift, er der Rechtssozialist, der sich wohl zu saldieren weiß, nun die Mißgriffe d«S Grenzschutzes restlos an. Alles das, wa» die .Freiheit" in Nr. 421 in dem Artikel„ES ist alle» nicht wahr", als von der rechtssozialistischen Presse dementiert mel- bete, alles dies wirft jetzt der rechtssozialistisch« „Volkswille" aus KönigShütt« in seiner Nr. vom 17. September 1919 dem Regie rungSsy st«m Hör s i ng» vor. Man traut seinen Augen kaum, dort zu lesen, der Grenzschuh hätte gar oft geplündert, geraubt, geprügelt, hätte die Arbeiter mit Gewall zur Arbeit geschleppt. Zum� Schluß gibt der.VolkSwille" StoSke den guten Rat, er soll stärker sein als daS System. Wer die ge? dreht« Sprache des„Volkswillens" kennt, weih, daß dieser gute Rat nicht RoSk«, sondern seinem oberschlesischcn Alleger Hör» sing gilt. Jnztvischen stimmt auS Breslau durch die zentrümliche „Schlesische BolkSzeitung" die Meldung von einem „Dreimänner-Rat" für Oberschlesien . Hörsing» Ersatz in neuer Aufmachung. Di« Regierungsparteien wollen da» Staatskommissariat auflösen und«in Kollegium von drei Män- nern an die Spitze stellen, von der auS Oberschlesien regiert wer. den soll durch— die Reichswehr. Zmmer wieder Zellungsverboie. Wl« auS München gemeldet wird, ist durch behördliche Verfügung das Erscheinen der unabhängigen Zeitung„Kamp f" für dreiTage verboten worden. Zu dieser Maßnahme gab die Stellung des Blattes zur Hinrichtung der Geiselmörder Veranlassung. Dem„Kampf" wurde schärfste? Vorgehen angedroht, wenn er sein« unerhört« Kampfe» weise fortsetzen sollte.
Diese» Verbot ist ein neuer_____ � ran Tiefstand der bayerischen rechtssozialistischen Minister sehr begeichnenld ist. Die Zeitungsverbote initsanit dem Belage- rungszustand sind eine freche gesetz'lose Willikür. ein Hol/n aus die Verfassung, deren sich die Rechtssozialisten so sehr rü'hnien. Der Ukas, der eine Zeitung zunächst, wir gnädig, aus-drei Tage verbietet, dann aber„schärfere Maßnahmen" androht, zeigt, wie diesen Leuten jedes politische Anstandsge.fühl abhanden gekommen ist, wie sie schon im Ton den ältpreußischen Leutnantsstrt nachäffen, wie ihre Herrschast die L u d e n d o r s s w i r t s ch a s t bis ins kleinste kopiert. EsgibtinderganzenWeltnich'tsVer- ächtlicheres, als die rechtssozialistischen Renegate nl Metrische Gerechtigkeik. Der Redakteur am„Volksblatt" zu Halle, Genosse Otto Kilian» sitzt seit nahe 7 Monaten in Uirie rsuchungShast, weil man in ihm als den Vorsitzenden deS revolutionären Arbeiter- rates einen der gefährlichsten Gegner der Reaktion erblickt. Daß gegen unseren Genossen auch nicht daS geringste Material vorliegt, zeigt schon allein die Tatsache, daß er bis heute noch keine Anklage erhalten hat, trotzdem die größten Bemühungen ge- macht wurden, eine Beschleunigung deS Verfahrens zu erreichen. Da nun die Prozeßverschleppung offenkundig geworden ist, hat Genosse Kilian zu dem letzten Mittel des politisch Eingekerkerten gegriffen: er ist in den Hungerstreik getreten, um zu erreichen, daß endlich gegen ihn verhandelt wird. Wir ver- langen sofortiges Einschreiten deS Justizministers und fordern, daß der Genosse Kilian entweder freigelassen oder unverzüglich gegen ihn eine Anklage erhoben wird! Das telllandifche Hofe kreuz gegen die deutscheu Gewalrialen in Kurland . Nach der Entgegennahme der Berichte des Abgeordneten au » der Provinz über die Gewalttätigkeiten» Plünderungen und Greueltaten, die die Armeen der deutschen Okkupation»- macht täglich an der Bevölkerung Kurlands ausüben, hat der Kongreß des Noten Kreuzes von Lettland folgend« Nesolutü» angenommen: 1 Der Kongreß des Roten Kreuzes verurteilt auf» schärfste die unzähligen Gewalttätigleiten. Plünderungen und Mordtaten, die die deutschen Soldaten begehen und bie_ auf GruriJ zuverlässiger Zeugenaussage» von de« Staatsbehörden festgestellt und protokolliert sind. 2. Tief empört protestiert der Kongreß gegen die Dar» barei der deutschen Okkupationsarmeen, die in behördlich fest« gestellten Tatsachen, wie die folgenden zum LuZliruck kommen: die öffentliche Vergewaltigung einer 67jährigen Frau durch zwei deutsche Soldaten in Gegenwart von Augenzeugen; bewaffneter Einfall deutscher KriegSärzte und Sanitäre in das Lazarett de» Lettländisihen Roten KreuzeS; tätliche Beleidigung(durch I Nagaikaschläge)� eines lettischen Arztes in Alt-Auz seitens de» deutschen Militärarztes Riedel; Plünderungen der Krankenhäu« sex unv Lazarette deS Lettländi sehen Roten Kreuzes und ähn- liches mehr. Indem da» Rote Kreuz Lettlands gegen alle hier genannte« Gewalttätigkeiten protestiert, wendet eS sich an die in Lettlands residierenden Vertreter der Regierungen aller zivilisierten Völtet mit der Bitte, durch energische Maßnahmen dem verbrecherischen Triben der deutschen Soldateska ein Ende zu setzen, das vielge». prüfte Lettländische Volk endlich von seinen Peinigern zu de« freien und von dem Schuldigen die voll« Genugtuung für all« dem Lettländischen Roten Kreuz zugefügteu Berlust« zu per� langen. Die Schweizer Abstimmung über die Jnternntlonnle. In Ergänzung der Angaben in unserer SonnabendauSgabe wird uns von unserem Züricher Korrespondenten das endgültige Abstimmungsergebnis oedrahtet. Es stimmten gegen den An- schluß an die Moskauer Internationale 13 975, für den Anschluß 8280. Insgesamt nahmen an der Abstimmung 22 LSo Personen teil.___
Sie schwarze Mauer. von Hermhnia Zur Mühleid Zum erstenmal sah ich sie alz Kind, halb tm Wechrn, halb Int Traum. Ich lag im Gras. Alles war Dust, Wärm«, Freude. Träge hob ich die Augen, und da er- blickte ich, etwa zwanzig Schritte von mir entfernt, einen fruchte- geladenen Kirschbaum Da» rote Obst schimmerte, lockte. Ich iempfand jählings heftiges Verlangen nach ihm, schier fühlte ich bereits die süße Köstlichkeit auf meiner Zunge, die Kehle ward Mir trocken, mein ganzes Wesen wurde zu einem einzigen Sehnen dach den leuchtenden Kirschen. Ich brauche nur auszustehen, in wenigen Sekunden habe ich den Baum erreicht, geschüttelt.... Bereits stützte ich die Ellenbogen im Gras auf, straffte den Körper:— da geschah etwas Seltsame?. Der Kirschbaum ent- fchwand meinen gierigen Augen, zwischen ihm und mir ragte ein« schwarze Mauer auf, eine hohe, dicke, schwarze Mauer, deren Schatten jählings alles um mich verdüsterte. Ich fühlte, diese Mauer ist undurchdringlich, c» läßt sich in sie keine Bresche. schlagen, sie vermag Wind und Wetter zu trotzen, selbst die Zeit wird dies« Stein« nicht abbröckeln. Und während ich noch ver- gweifclt auf sie starrte, wuchs sie empor, ward höher und höher, bis die düstere Masse den blauen Himmel erreichte. Ein Gefühl entsetzlicher Angst und tiefer Trauer schnürte mir die Kehl « zu. \ Dann sah ich lange Zeit die schwarze Mauer nicht mehr. Aber ihr unheimlicher Schatten war auf meine Seele gefallen, stnd ich vermochte mich nicht von der Angst zu befreien, fie aber. malS, düster und gewaltig, vor mir aufragen zu sehen. Diese Furcht warf ein Welken auf all meine Wünsch«: ich wagte nicht, etwa? heftig zu begehren, weil ich ahüte, die schwarz« Mauer Würde sich trennend zwischen mir und dem Begehrten erheben. i So vergingen die Jahre, freudlose, mürrische, von heimlichen «engsten gefolterte Kindheit glitt unmerklich in Jugend hinüber. Ich kam an die Universität. Und nun drängte der xkrohsrnn der Kameraden, die Freude am Studium das Gespenst meiner Kindertage in den Hintergrund. Ich lernte mich freuen, lernte Pläne schmieden, Luftschlösser bauen; hörte auf. alle Wunsche mit der Geisel der Angst zurückzupeitschen. Die Welt deuchte mich wieder schön, farbenfroh, leuchtend, wie früher, vor jenem ver- hängniSvollen Nachmittag, da ich al» K-nd dm rckschlmmernpen Kirschbaum erblickt hatte. Aich zog ich mich nicht mehr scheu von MM-Z-MN
Zeit, kein ausgesprochenes Wort verlieh unseren Gefühlen die starre Härte der Wirklichkeit; wir verharrten im Zustand de- seeligter Erwartung, wie Kinder am WeibnachtSabend de» Augen- blicks harren, da die Tür aufgeht unP der lichtschimmernd, Christbaum sichtbar wird. Ich hatte mein letztes Examen bestanden, nun wollte ich nicht mehr länger warten. An einem Winterabend beschloß ich, Sonja aufzusuchen, die Wort« zu sprechen, die un» für immer zu- sammenführen sollten. Eisiger Wind fegte heulend durch die Straßen, der Schnee schlug mir blendend in» Gesicht, endlo» däuchte mich der Weg. Ich erri'chte die Straßenecke, vor mir lag das Haus, wo Sonja wobnt». Ihr Zimmer war erhellt, sie hatte vergessen, die Vorhäng« herunter zu lassen; ich vermochte in den traulichen Raum zu Uickon, iob über den Tstch geneigt de» blonden Kopf. Nur noch wen-?« Schritte, und ich 9-he»eben ihr, im Lichi, m der gütigen Wärme; noch einen BN auf daS Haus.... Aber was ist da»? Das freundlich erbellt« Zimmer ist verschwunden, vor meinen Augen ragt«ine undurchdringliche schwarze Mauer auf, wächst empor, wird immlr höher und höher. bi» die düstere Masse den bleigrauen Himmel erreicht. Hinter dieser Mauer liegt Helle, Wärm« und Glück, wer«ber ver- möchte diese Mauer zu durchdrinsC: und zu ihnen zu gelangen? Ich irrte die halbe Nacht durq die Straßen und verließ am nächsten Tag hie Stadt, ohne Sonja wiedergesehen zu haben. Nun folgten für mich einsame, freudlose, arbeitSschwere Jahre. Ich schritt durch» Leben wie«in Getangeney, der, recht» und link« von zwei Gendarmen geleitet, dem Zuchthau» zustrebt. Er sieht nicht zur Seite, um den Anblia. seiner Henker zu ver- meiden, schaut-nicht nach vorn, weil er dort bereit? die Gefäng- niSmauern ahnt.. So erging e» auch mir, ich lebte von Stunde zu Stunde, ohne Zukunft, ohne Vergangenheit. Die Mauer selbst sah ich nicht mehr, doch vermeinte ich z» fühlen, wie sie mich, unsichtbar immer näher rückend, von Licht und Sonne trennt« und der Luft beraubt«. Furchtbares ereignet« sich �zwischen, Herrscher und Finanziers hetzten ihre Sklaven einander an bi# Gurgel,»anbei- ten Menschenblut in Gold um. nach dem ihr« gierigen Herzen geizten. Al» Arzt in einem Feldlazarett sah ich Dinge, deren Grauen keine Feder zu schildern vermag. Ost»ollte ich auf. schreien, an die verstümmelten, bi« an M« Front zurückmußten, nur eine einzige Frage richten:.Warum?" Ustz»ich däuchte unklar, diese« Warum sei ein« schwarz« Mauer, hintar der Licht und Glück und Freiheit liegen, doch däucht, sie mich weniger gewaltig, schien alt und bauMig. Ich sprach die Frage nicht au», da» Geipepst mtattx Kind-
heit hatte mich allen Mutes beraubt, mich mit Stummheit ge- schlagen; doch gab«» andere, deren Stimmen aufbrauston und wider die Mauer schlugen— und die Mauer begann zu wanken. Eine» Abend» kam ein Kamerad zu mir:„Willst du un» helfen? Unter den Soldaten Flugblätter verteilen, Propaganda machen? Wir brauchen Leute." Wir saßen im dunklen Zelt, ein« armseNge Kerze warf fahle» Licht gegen die schmutzige Leinwand. Plötzlich jedoch ent« stand vor meinen Augen«in funkelnde» Strahlen, so daß ich sie schier geblendet schließen mußte. Und während mein Gefährt« weiter sprach, erblickte ich trunken vor Glück die Vision«inet neuen, freien Welt. Heiße» Sehnen überwältigt« mich, helsew mitarbeiten, die schwarze Mauer zerstören, die Feste der Frei- heit aufbauen.-- Mein Kamerad hielt mir die Flugblätter hin und ich griff bereit» nach ihnen, al» wären ste Brecheifen und Mauerkell«— da verschwand vor meinen Augen plötzlich bte Hand mit den Papieren. Dunkel erfüllte das Zelt, vor meinem starren Blick ragte eine schwarze Dtauer auf, wuchs empor, ward höher und höher, bis die düster« Masse da» Zeltdach erreichte, Ich hörte wie au» weiter Ferne meine«igen« Stimm« sagen: „Ich kann nicht", hört« rasche Schritt« da» Zelt verlassen, etwa»,. da» wie„Feigling" klang, fiel schwer auf mein Herz nieder, unD ich blieb mit der schwarzen Mauer allein zurück. Di-Smal versuchte ich nicht, ihr zu entfliehen, ich starrte si» an: was bist du? Woher kommst du? Bist du wirklich undurch- dringlich, unzerstörbar? Gewaltsam raffte ich mich auf, schritt auf die dunkle Masse zu; st« wich vor mir zurück, bis ich, da» Zelt verlassend, auf freiem Feld stand. Hell« Sterne Warfes schimmernde» Licht auf die Erde. Und da bemerkte ich, daß die schwarze Mauer kein«igenc» Wesen war, sondern der Schattelte der von mir selbst auSginG Ich sah meinen Kameraden daherkommen, und stürzt« ans ihn zu:„Du hast mich mißverstanden, ich gehe mit Euch." Be- b«nd griff ich nach seiner Hand; wird sich die Mauer aburmal» «ufrichrten zwischen ihm und mir? Ein inniger Händedruck nahm mst iU Last von tn Ge«� ... Heut« umgeben mich wirkliche, von Menschenhänden«v- baut« enge, schwarze GefängniSmauem, doch werfen sie kein» Schatten, und meine Zell« ist in schimmernde» Licht getaucht Wenn ich lange bi* Mauern betrachte, so sehe ich, wie sich i# ihnen die geheimnisvoll« Arbeit der Zersetzung erfüllt, Stein» bröckeln ab, und durch die immer größer werdende Bresche seh� ich der höchste» Sehnsucht verwirklichte Erfüllung, nah, greifbar- «izorstöehctr, im Sichte der Freiheit erstrahlend— die neue Welt. i-- v