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Der Streik der belgischen Bergarbeiter.

Ueber den Bergarbeiterftreit in Nordamerika wird aus seine Summe von 20500 Mart. Ihrer Zusammenfehung und Pittsburg gemeldet, daß der Streit in Westvirginien allgemein ihrem Zweck nach sind die Kreisvereine Organisationen der lands Man befürchtet beim Eintreffen fremder Kohlen Unruhen. wirthschaftlichen Unternehmer, und dieser Standpunkt tommt natur gemäß in den Berichten zum Ausdruck. So heißt es in dem Berichte des Kreisvereins Dresden für 1896: In bezug auf die wirthschaftliche Lage der Arbeiter und des

Unternehmer- Derbände.

Brüssel , den 8. Juli. ( Eigener Bericht.) Wie ist. immer, so haben auch hier die bürgerlichen Blätter die Behauptung aufgestellt, bie Sozialisten haben die Bergleute in den Streit ge­trieben. Das hält allerdings diefelben Blätter nicht ab, andererseits zu verkünden, daß die Führer immer mehr den Einfluß auf die Nach dem Vorbild der österreichischen Baumwollspinner Massen verlieren. Der gegenwärtige Ausstand ist im Gegentheil follen, wie der Konfettionär" zu berichten weiß, jetzt auch die öfter- efindes ist taum anderes zu berichten als im Vorjahre. Die Löhne ganz unerwartet gekommen, er ist auch nicht vorbereitet, hervorge- reichischen Webereien die Absicht haben, eine Vereinigung ins Leben find, wo nicht gestiegen, so doch meist die gleichen geblieben, während hervorge- reichischen bie Gegenleistungen stetig bescheidener und geringer werden und die rufen ist er durch die Provokationen der Unternehmer. zu rufen, welche ihren Mitgliedern für Ausfuhr nach Deutschland Arbeiter infolge der fortschreitenden Vermehrung und Verbesserung Das Gesez betreffend die Arbeitsordnungen in den Exportprämien vergütet. Dieses Verfahren soll eine weitere Herabber angewendeten Geräthe und Maschinen eine immer weiter gehende Fabriken, Werkstätten, Bergwerken u. s. w., welches im Laufe fetzung der Preise in Desterreich verhüten. Der Konfektionär" Erleichterung erfahren.... Angesichts gänzlichen Mangels an dieser Session von der Rammer angenommen wurde, ver- wünscht, daß demgegenüber die deutschen Webereien Schutzmaßregeln besseren einheimischen Kräften ist man gezwungen, vielfach fort­pflichtet die Unternehmer, eine Arbeitsordnung einzuführen und ergreifen. öffentlich auszuhängen. Das Gefeß tritt aber erst in fraft mit Eine Vereinigung der Weißwebercien von M.- Glad bildungsschulpflichtige Jungen als Großknechte zu miethen und in dem 15. Januar 1898. Die Bergwerksbesitzer der Borinage bach und Umgegend wird erstrebt. Als vorläufige Ziele des vermehrtem Umfange polnische oder oberschlesische Leute in Anspruch führten die neuen Arbeitsordnungen bereits am 25. Juni ein. Die zu bildenden Verbandes wird aus Webereikreisen vorgeschlagen: zu nehmen." Arbeiter hatten geglaubt, daß ihren Wünschen bei Aufstellung der 1. Festlegung der Verkaufs- und Lieferungsbedingungen; 2. Ab- Entbehrungslöhne. Die Gelsentirchener Bergbau. neuen Reglements einigermaßen Rechnung getragen worden sei, fie lehnung jeder Baluta- Schiebung; 3. Festlegung des Muster Gesellschaft machte Ueberschüsse: faben sich enttäuscht, die neuen waren nichts anderes, als eine Re- quantums, welches die Abnehmer beanspruchen dürfen; 4. Ein­produktion der alten Arbeitsordnungen, die schon einmal, im richtung einer Kommission, die das Verhältniß der Webereien Jahre 1889 Anlaß zum Ausstand gegeben hatten. Das Verhalten gegenüber den Druckern regelt; 5. Einrichtung einer Kom der Unternehmer war dabei ein so autoritatives und provokatorisches, miffion, die streitige Fälle mit den Abnehmern untersucht und Man glaubt von einer daß es von vornherein flar war, sie wollten den Kampf. Sie hatten eventuell die Auseinandersetzung betreibt. fich bei 10 000 Franken Konventionalstrafe verpflichtet, die Arbeits- Breisfestsehung absehen zu können, wenn die fünf Punkte zur Durch­ordnung einzuführen. führung kommen.

-

Die Arbeiter wenden sich vornehmlich gegen den Art. 4, der bie Untertagarbeiter verpflichtet, so lange in der Grube zu bleiben, bis alle Kohlen heraufbefördert sind; es würde das oftmals eine Arbeitszeit von 14 bis 16 Stunden ergeben. Ferner richtet fich ihre Opposition auch gegen die hohen Strafen, die auf die geringsten Vergehen gesetzt sind.

Bewegung, hervorgerufen durch die Sozialisten.

der

Die Gründung eines allgemeinen Färberei- Verbandes. über ganz Deutschland ist auf dem vor kurzem in Rottbus ab. gehaltenen 9. Färbertag beschlossen worden. Die ausgearbeitet vor­gelegten Verbandsstatuten wurden provisorisch en bloc angenommen, die definitive Berathung und Beschlußfaffung über dieselben wird jedoch erst auf dem nächstjährigen in Leipzig statthabenden Färber­tage erfolgen. 170 Delegirte meldeten sofort ihren Beitritt zum Verbande an.

Soziales.

1897

Januar Februar März. April Mai

525 031 M.

.

6

514 267 560 222 n 541 503 620 359 2761 382 M.

"

12 "

Die Harpener Bergbau

Gesellschaft erübrigte: 1896/97

586 000 m. 575 000

Januar Februar März April. Mai

n

614 000

"

614 000 606 000

19

" "

2 995 000.

Und die Bergbaugesellschaft Hibernia" endlich verdiente":

1897 411 572 m.

"

Januar Februar März April Mai

B

a

426 932

442 482"

409 564

" "

421 559 2112 109.

Die Bergleute entwarfen selbst ein Projekt, das, mit tausenden von Unterschriften versehen, den Unternehmern unterbreitet wurde. Sie verlangen einen Maximal- Arbeitstag von zehn Stuuden(!) für die Arbeiter unter Tage; des weiteren eine Entschädigung, wenn sie zur Arbeitsstätte gekommen, ohne arbeiten zu können. Diese Die Spruchthätigkeit des Reichs- Versicherungsamts wird Forderungen sind gewiß sehr bescheiden; einige andere beziehen sich auch in diesem Jahre während der Zeit der Gerichtsferien eine auf ihre Sicherheit bei der Ein- und Ausfahrt und bei der Einschränkung erfahren. Es werden von Mitte Juli bis Mitte Arbeit selbst. Ferner beanspruchen fie das Recht, denjenigen Arzt September wöchentlich nur je zwei Epruchfizungen in Unfallversiche zu wählen, dem sie Vertrauen schenken. Alle diese Forderungen rungs- Streitigkeiten und je eine Sigung in Invaliden- und Alters­lehnten die Unternehmer brüst ab. renten Streitigkeiten stattfinden, damit die Entscheidung in den be- Wie müssen die armen Aktionäre dabei geschwitzt haben. Die letzten zwei Sigungen der Rammer waren ausgefüllt mit fonders eilbedürftigen Sachen teine Verzögerung erleidef. Auf die Debatten über den Ausstand. Die sozialistischen Abgeordneten Fristen zur Einlegung des Rechtsmittels des Rekurses und der Re- Ruhm der Kühnemänner hat unsere schwäbischen Metallfönige nicht Aus Stuttgart wird uns unterm 8. Juli geschrieben: Der Roger, Defuisseaux, Bandervelde und andere inter- vifion( vier Wochen vom Tage der Zustellung des Schiedsgerichts- länger mehr ruhig schlafen lassen. Unter Führung des Knallproken pellirten den Arbeitsminister, welche Stellung er einzunehmen gedenke. Urtheils an gerechnet) hat diese Ferienregelung keinen Einfluß. Der Minifter lehnte es ab, zu vermitteln, der Streit sei eine politische Kuhn haben sie sich zur Abwehr gegen unberechtigte" Bestrebungen Die Ergebnisse der deutschen Arbeitsnachweis Verwalder Arbeitnehmer organisirt. Jedes Mitglied dieser Gesellschaft Warum die Unternehmer gerade ihren Feldzug in der Borinage tungen in dem ersten Halbjahr 1897 zeigen in sämmtlichen verpflichtet sich durch einen auf Sicht lautenden Solowechsel im Be­begannen, ist klar genug. Dort leben die Bergleute in den miserabelften fechs Monaten übereinstimmend die Lage des Arbeitsmarktes in trag von 100 m. pro Kopf bei Betrieben bis zu 20 Personen und Verhältnissen; die Arbeitszeit ist am längsten, der Lohn am günstigem Lichte. Bei der in der Redaktion der Sozialen von weiteren 50 m. pro Kopf für jede weitere Person, nicht weniger schlechtesten. Die Unternehmer dieses Gebiets wurden vorgeschickt, Praxis" eingerichteten Literarischen Zentralstelle für Arbeits als 10 Stunden arbeiten zu lassen. Der Vorstand entscheidet die andern sollten folgen. nachweis find auch für den Monat Juni von 54 öffent über Berechtigung oder Nichtberechtigung eines Der Kampf wird ein sehr harter werden; die belgischen Berg- lichen Nachweisen Berichte eingegangen, von denen 43 vergleich ausbrechenden Streiks. Rein Mitglied darf einen streikenden bare Daten zeigen. Teute hoffen, daß ihre Brüder im Auslande sie unterstützen werden. An weitaus den meisten Arbeitsnachweisen Gebilfen aufnehmen oder behalten. Der Vorstand hat für Der Köln . 3tg." wird aus Brüssel geschrieben: In den ist wiederum der Andrang geringer als im Juni vorigen Jahres Bekanntgabe der Namen der streitenden Arbeiter Gruben sind bereits vielfach Erdrutsche vorgekommen, da die kleinen gewesen. Es zeigen nämlich 26 Orte( nebst 2 ausländischen) eine zu sorgen. Jede Zuwiderhandlung gegen die Verbandsbeschlüsse Gruppen von Steigern, die zurückgeblieben sind, den Abbau nicht Abnahme des Anbranges und nur 14( nebst 1 ausländischen) eine wird durch Einlösung des Wechsels bestraft!- überall gehörig zu stüßen vermögen. Auch sind in anderen Be- Zunahme. Die vergleichenden Gesammtzahlen zeigen, daß im trieben wegen Rohlenmangels bereits Arbeiter entlassen worden. Juni 1896 um 21 865 gemeldete offene Stellen sich 27 454 Arbeit­Der Versandt hat ganz aufgehört, und die Lagervorräthe sind ersuchende bewarben, im Juni 1897 um 23760 offene Stellen 26 488. schöpft. Auf 100 ausgebotene offene Stellen tamen damals 125,6 Arbeit­Deutscher Metallarbeiter Verband. Am Mittwoch, ben suchende, diesmal nur 111,8. 30. Juni, fand eine Branchenversammlung der Gürler, Drüder, Auf dem Bezirksverbandstag mecklenburgischer Tischler: Klempner, Schnittarbeiter, sowie aller in der 2ampen Junnugen in Dömitz wurden nachstehende Anträge angenommen: und Bronzewaaren- Fabritation beschäftigten Arbeiter 1. Der Verband verpflichtet sich, bei Ausbruch eines Streits die und Arbeiterinnen im Louisenstädtischen Konzerthaus statt. Nach und betr. Innung durch Zuführung von Gesellen und Ausführung un- einem beifällig aufgenommenen Vortrag des Genoffen Met ner vollendeter Arbeiten zu unterstützen. 2. Jede dem Verbande an geschloffene Jnnung verpflichtet sich, bei ausgebrochenem Streit die wurde auf Antrag der bisherigen Beisitzer obengenannter Branchen, die Vereinigung derfelben angenommen. Als Vertreter wurde Namen der Streikenden dem Bezirksvorstande zu weiterer Berennig, Gürtler, Fichteftr. 22, einstimmig gewählt. Unter Ver breitung bekannt zu geben, und so lange der Streit am Orte an- fchiedenes forderte Kollege Näther zur zahlreichen Betheiligung an hält, feine entlaffenen Arbeiter von dort anzustellen. 3. Diefer Beschluß soll auf dem allgemeinen deutschen Tischlertage als Antrag den Sammlungen für die Kopenhagener Ausgesperrten auf. Der Arbeitervertreter Verein hielt am 6. d. M. bei Buste , Des mecklenburgischen Verbandes gestellt werden. Die Lohnftatistiken der landwirthschaftlichen Arbeiter für in die Tagesordnung giebt der Vorsitzende Simanowski bekannt, Grenadierstraße , seine regelmäßige Verfammlung ab. Bor Eintritt 1896 find in Deutsch I and noch bei weitem lückenhafter- so weit in solche überhaupt vorhanden find als die der städtischen. Nur im Anwesenden ehren das Andenken durch Erheben von den Blägen. find, daß die Mitglieder Schulz und wo big verstorben sind. Die vereine im Auftrag des Ministeriums alljährlich eine Lohnstatistik oigt und Schäfer gewählt. Beim zweiten Punkt der Tages­Stönigreich Sachsen wird durch die landwirthschaftlichen Kreis Zu Revisoren zur Prüfung der Jahresrechnung werden Hertel, aufgenommen. Es bestehen in Sachsen 686 landwirthschaftliche ordnung wurde vorgeschlagen, für Berlin 8 Beisitzer für das Bereine, die sich als Zweigvereine" zu 5 Kreisvereinen zusammen Reichs Versicherungsamt in Borschlag zu bringen. Aufgestellt schließen. Nach den Zusammenstellungen jener Vereine erhielten die wurden Gutheit, Schlosser; sügelmaier, Tischler; Dähne, landwirthschaftlichen Lagelöhner: Maurer ; Voigt, Gummiarbeiter; Buchholz , Maurer ; Bieschel, Klempner; Krause, Zimmerer ; Günther, Buchs drucker.

Gewerkschaftliches.

Deutsches Reich .

Die Leipziger Maurermeister versuchen Italiener nach dort zu locken. Gestern tamen 5 aus Wien an, die aber, als sie erfuhren, daß gestreift wird, wieder abreisten. In Deffan hat, der Magdeburger Zeitung" zufolge, ein Theil der Maurergesellen wegen Lohnstreits die Arbeit ein­geftellt. Die Sananer Diamantschleifer haben neuerdings auf Ein Ladung der Unternehmer hin Unterhandlungen mit diesen gepflogen. Ein Resultat wurde nicht erzielt, die Fabrikanten wollten nur den 1895 giltigen Tarif bewilligen. Der Streit dauert fort.

Unter den Ziegeleiarbeitern in und bei Kaiserslautern ist eine Lohnbewegung im Gange. Die Arbeitszeit ist bisher eine eine Lohnbewegung im Gange. Die Arbeitszeit ist bisher eine 18-16ftündige gewesen. Zwei Firmen haben nun eine Verkürzung der Arbeitszeit auf elf Stunden eintreten lassen, ebenso wurde der Lohn auf 3,75 M. erhöht. Bei zwei anderen Firmen sind die Arbeiter in den Streit eingetreten, um ihren Forderungen zum

Siege zu verhelfen.

Die Berglente der Zeche Tremonia " beabsichtigen, Lohn­forderungen zu stellen. Bei Ablehnung soll das Einigungsamt des Berggewerbegerichts angerufen werden.

Schwere Strafen hat am Dienstag das Essener Schöffen gericht über zwei Arbeiter verhängt, welche andere an freiwilliger Arbeit gehindert haben sollen. Ein Zimmerer, der während des Ausstandes einen Kollegen angeblich gewaltsam von der Arbeit abhalten wollte, wurde zu vier Monaten Gefängniß verurtheilt, ein anderer Zimmerer erhielt wegen Beihilfe zehn Tage Gefängniß.

Amtshauptmannschaft Männer

.

Chemnitz Flöha Marienberg Annaberg Schwarzenberg Zwickau .

Glauchau

Rochlitz

Döbeln

Zaglohn In Mart 2,00-3,00

Frauen 1,00-1,50

2,00-3,00

1,00-1,20

1,50-1,80

0,90-1,20

1,50-2,00

1,50-1,80

2,00-3,00

1,00-1,50 1,00 1,00-1,50

2,00-3,00

1,00-1,50

3,00-4,00

1,00-1,50

0,80-1,20

2,00-3,00

Von den Lederfärbern in München stehen seit 28. Juni 31 Mann( fämmtlich bis auf 5 organifirt) im Streif. Sie verlangen im wesentlichen eine Erhöhung des bisherigen Stundenlohnes von Die Löhne werden um so niedriger, je höher man ins Gebirge 30 auf 35 Pf. und Lohnzahlung für verschiedene. Wochenfeiertage. tommt, in der Ebene, z. B. Rochlik, Döbeln scheint die Konkurrenz Eine Einigung konnte bis jetzt nicht erzielt werden. Zuzug ist streng der Industrie einen wohlthätigen Einfluß auf die Lohnhöhe auszu­fernzuhalten." üben. Für das landwirthschaftliche Gesinde wurden folgende Löhne

In Junsbruck soll es der Meldung bürgerlicher Blätter zufolge festgestellt. 31 Thätlichkeiten gekommen sein zwischen einheimischen und italienischen Bauarbeitern. Die letzteren arbeiten bis 7 Uhr, jene nur bis 6 Uhr; die ersteren zogen, gegen 250 an der Zahl, vor den Bau, wo die Italiener arbeiten, und verlangten die Ein­stellung der Arbeit.

Ausland.

Ein Bahnarbeiterstreit ist beim Bau der Bahn Karlsbad­Marienbad in der Strecke Tonitz- Alich ausgebrochen. Die dort be­schäftigten italienischen Arbeiter erklärten, die Arbeit einzustellen, da fie mit ihrem Lohne, der 80 fr. bis 1 fl. 10 fr. beträgt, nicht zu­frieden sind. Ein Theil hat bereits die Arbeit eingestellt, die anderen dürften dies in der nächsten Zeit thun. Es sind diesbezügliche Ver­handlungen im Zuge.

Ein eigenartiger Streik wird aus Kopenhagen berichtet. Dort legten die Baugewerkshandlanger die Arbeit nieder, weil sie mit einem bestimmten Maurer, der wiederholt mit seinen Handlangern in Streit gerathen war und deren Entlassung aus der Arbeit bewirkt hatte, nicht mehr arbeiten wollten. Infolge dessen hielten die Maurer am Abend eine Versammlung ab, in der sie ihre Genossen veranlaßten, die schriftliche Erklärung abzugeben, sich förderhin nicht mehr wegen Kleinigkeiten über die Handlanger zu beklagen oder deren Entlassung vom Bauherrn zu verlangen. Mit dieser Erklärung gaben sich die Handlanger zufrieden und nahmen am nächsten Tage die Arbeit wieder auf.

Die Aussperrung der dänischen Metallarbeiter nimmt immer größere Dimensionen an. Freitag, den 9. Juli, gedenken die Beschlagschmiede und Schlossermeister in Kopenhagen , welche bisher von dem hier ausgebrochenen Konflitt nicht berührt wurden, ihre Arbeiter ebenfalls auf die Straße zu werfen, wodurch die Zahl der zu Unterstüßenden wiederum um 500 Mann ( insgesammt Mitglieder der Organisation) vergrößert wird. Einige der Ausgesperrten haben zwar in anderen Gewerben Arbeit erhalten, jedoch ist die Mehrzahl der nach dem Ausland Abgereiften wieder nach Dänemark zurückgekommen, da es ihnen, namentlich in Schweden und Deutschland , unmöglich war, Arbeit zu erhalten, nachdem die dänischen Metallindustriellen die Kühnemänner" aller Länder zur Hilfeleistung aufgeboten haben. Kräftige Unterstützung der Aus­gesperrten ist daher dringend nothwendig.

Amtshaupt­mannschaft

Chemnit Flöha. Marienberg . Annaberg

U

.

Schwarzenberg. Zwickau . Glauchau Rochlig Döbeln

Amtshaupts mannschaft

Chemnit Flöha

.

.

.

0

B

Knechte Jährlich

baar

einschl. Roft (+ 800 m.) Mart

Mart

Auf einen Tag bei 800 bei 860 Wochen Dienst Arbeits. tagen tagen 210-400 510-700 1,42-1,95 1,76-2,38 350-450 650-750 1,81-2,08 2,17-2,50 . 180-320 480-620 1,33-1,72 1,60-2,07 250-400 550-700 1,53-1,95 1,83-2,33 250-350 550-650 1,53-1,81 1,88-2,17 240-400 540-700 1,50-1,95 1,80-2,33 270-820 570-620 1,60-1,72 1,90-2,07 860-450 660-750 1,88-2,08 2,20-2,50 240-360 540-660 1,50-1,83 1,80-2,20 Mägde Jährlich

baar

einfcht. Roft (+300 m.) Mart

Auf einen Tag bei 300 bei 800 Wochens Dienft Arbeits tagen tagen

Mart

Dersammlungen.

Depeschen und lehte Nachrichten.

Sitten, 8. Juli. ( W. T. B.) Infolge beunruhigenden Steigens der Rhone beauftragte die Walliser Regierung sämmtliche Präfetten, zur Verhinderung einer Katastrophe alle Dämme, selbst bei Nacht, streng bewachen zu lassen.

Budapest , 9. Juli. ( W. T. B.) Abgeordnetenhaus. Der Minister des Innern Perczel beantwortete die Interpellation Rattay betreffend das Verbot der deutschen Theater- Borstellungen. Der Interpellant hatte angefragt, ob der Minister überzeugt fei, daß das deutsche Theaterwesen das ungarische Theaterwesen und die ungarische Sprache gefährde. Der Minister erflärte, er fei hiervon feineswegs überzeugt, nur Kleinmüthige tönnten dies glauben. Die imgarische Nation sei so erflarkt, daß ihr deutsche Theater- Vor­stellungen unmöglich schaden könnten. Eine weitere Anfrage des Interpellanten, ob der Minister geneigt sei, die Erlaubniß für deutsche Vorstellungen zu verweigern, beantwortete der lettere dahin, die Ertheilung einer solchen Erlaubniß gehöre nicht zum Wirkungskreise des Minifteriums, sondern zu dem der Polizei und der hauptstädtischen Verwaltung. Er sei überzeugt, diese Behörden würden zu beurtheilen wissen, was und bis zur welcher Grenze sie erlauben sollen. Es sei auch nothwendig, daß die Nation die vielen Irrthümer, welche im Auslande über Ungarn beständen, berichtige und fich das fleine Kapital an Sympathie, welches sie im Millenniumsjahre angesammelt habe, sich auch eehalte.( Lebhafte Zustimmung rechts.) Der Interpellant Rattay nahm die Antwort bes Ministers nicht zur Kenntniß; derfelbe führte aus, so lange die Magy rifirung sämmtlicher Zweige des Staatslebens nicht durchgeführt sei, würden deutsche Vorstellungen immer eine Gefahr bilden. Die ngarface Regierung leide an einer wahren febris germanica"; fe befchüße die deutsche Sprache, während der österreichische Ministerpräsident alles mögliche gegen dieselbe thue. Der Minister erwiderte, er nehme in bezug auf die deutsche Sprache einen anderen Etandpunkt ein, wie der Abgeordnete Ratkay. Die Antwort des Ministers wurde hierauf zur Kenntniß genommen.

Paris , 9. Juli. ( W. T. B.) Die Deputirtentammer hat mit 425 gegen 110 Stimmen das Boliverschluß- Gefeß angenommen.

150-240 450-540 1,25-1,50 1,50-1,80 180-210 480-510 1,33-1,42 1,60-1,70 London , 9. Juli. ( W. T. B.) Der Premierminister der Kap. Marienberg 120-210 420-510 1,17-1,42 1,40-1,70 Kolonie Sprigg ettlärte heute bei einem Empfange des Ausschusses Annaberg . 250-300 550-600 1,53-1,67 1,83-2,00 des Reichs- Schutzvereins, die Kolonien würden wahrscheinlich ihre Schwarzenderg 150-200 450-500 1,25-1,39 1,50-1,67 Einfuhrzölle aufrecht erhalten; dies mache die Durchführung Zwickau . 150-250 450-550 1,25-1,53 1,50-1,83 eines Zollvereins mit dem Mutterlande sehr schwierig; aber Glauchau 200-220 500-520 1,39-1,45 1,67-1,73 er hoffe alle für afrikanischen Staaten würden eines Tages Mochlit 200-250 500-550 1,39-1,53 1,67-1,83 eine große Handels- Union bilden. Er halte die britischen Besigungen Döbeln 150-200 450-500 1,25-1,39 1,50-1,67 in Südafrika für nothwendig für die Existenz des britischen Reiches. Diese landwirthschaftlichen Vereine scheinen übrigens zu den Des weiteren erklärte Sprigg, die vor kurzem ausgeführte Flotten Kleinen Mitteln" zu gehören, um die Landwirthschaft zu heben. demonftration in der Delagoa- Bai habe einen heilsamen Erfolg ge Jeder der 5 Kreisvereine erhält von der Regierung erhebliche Staats- habt; fie fei eine der besten Thaten der Regierung gewesen und habe zuschüsse zur Erfüllung seiner verschiedenen Zwecke und zur Unter- gezeigt, daß Großbritannien nicht zugebe, daß seine Interessen durch haltung eines Bureaus mit einem wissenschaftlich gebildeten Kreis irgend ein Vorkommniß in irgend einem Inlandsstaate in Südafrika sekretär. So erhielt z. B. der Kreisverein Dresden im Jahre 1896| gefährdet werden. Dierzu 2 Beilagen.

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Verantwortlicher Redakteur: Auguft Jacobey in Berlin . Für den Inseratenfheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Druck und Verlag von May Bading in Berlin .