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Dienstag, den 28. Oktober 1919
Nr. 521/ A 284 Morgen- Ausgabe
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greibeit
ber Unabhängigen Sozialdemokratie Deutschlands
Amerila vor neuen Riesenstreits.
Die Eisenbahner gegen das Streifverbot.
der
ans
nahme, um den Nachschub zu unterbinden, da an Stelle eines aus gehobenen Nestes fofort ein paar neue entstehen, Wir haben schon Dally News" meldet aus New York , da die Krisis in wiederholt gefordert, daß sofort eine lirlaubssperre für die der Arbeiterwelt einen immer größeren Umjana annimmt. im Osten befindlichen Formationen eintreten solle. Die BahnDie radikalen Elemente unter den amerikanischen Arbeiter. behörden müssen ben Befehl bekommen, unter einen Umständen führern belommen im Arbeiterbunde jest die Oberhand. mehr Soldaten nach dem Often zu befördern. Bisher geschieht das Im Senat ist ein Gesekantrag eingebracht werden, der noch in dem ausgedehntejten Maße. Auch die Werber der ruffischen Eisenbahnerstreits verbietet. Die Eisen- Armee, die von Kurland aus nach Deutschland geschikt werden, bahnarbeiter drohen mit sofortiger biret. benuben unentgeltlich die deutsche Eisenbahn, obwohl aus den ter Aktion, wenn dieser Entwurfangen om Dienstempel der Fahrscheine klar hervorgeht, daß es Angehörige Der deutsch - russischen Formationen find. men wird.
Keine Kriegstreditbewilliger als Kandidaten.
Hier muß also her Siegel borgeschoben werden. Der Werbeschwindel wird dann von selbst zur Unmöglichkeit gemacht. Mifffand im Seere Denilins.
Bersailles, 27. Oftober. H. N. Boboist, 27. Oftober. Die Sozialistische Bereinigung bes Seinebepartements lehnte es gestern mit 6680 Der Aufstand im Glappengebiet des Denitinfchen gegen 338 Stimmen bei 54 Stimmenthaltungen ab, die vier Seeres hat sich in der fehlen Zeit ständig ausgedehnt. In den von der Kandidatenliste ausgeschlossenen rechtsstehenden So. Gouvernements Boltatawas, Chariots und Jekaterinoslaw ist ein sialisten, die die legten Kriegskredite bewilligt haben, tros neuer Aufstand im Gange und viele Deserteure aus dem bem auf die Liste zu sehen. Die ausgeschlossenen Kandida- Heere Denisins schließen sich dieser Bewegung an. In Chu ten traten mit ihren Freunden noch gestern in einer Sibunguje jind bereits seit einer Woche zwischen Aufständigen und zusammen, jedoch weiß man noch nicht, ob es zur Spaltung Eruppen, bie Denitin von der boljchemistischen Front zurüdgezogen oder schließlich bloß zur Aufstellung einiger besonderer hat, Kämpfe in Gange, in der Nähe von Kies und bei Nomeden Listen kommen wird. find die Aufständischen gleichfalls mit den Truppen Denisins im Kampje begriffen.
trieben.
gefangenen aus England.
Kriegs
Berlin, 27. Oftober.
Die englische Regierung hat durch ihre WaffenstillStanbetonimission mitteilen lassen, daß die eimschaffung ber in englischer Gewalt befindlichen deutschen Am Donnerstag voriger Woche hat der Reichsminister Rriegsgefangenen in nächster Zeit restlos durch des Auswärtigen, Hermann Müller , in der Natiogeführt werde. Vor allem werde dem Wunsche der deutschen nalversammlung befannt gegeten, daß die auständigen Regierung entsprechend die Entlassung der in den Abstimmungs- Stellen hinter die Fabrikation von Rossenscheinen für die gebieten Beheimateten mit größtmöglicher Beschleunigung be- Beeresleitung der russischen Westarmee gekommen seien, daß die bereits hergestellten Scheine beschlagnahmt worden feien, und daß man die weitere Fabrikation des falschen Geldes unterbunden habe. Herrn Müller muß man mir zum Borwurf machen, daß er fich für seine Ausführungen falscher Informationen bedient hat. Denn bis zum Montag sind diese Kaffenscheine noch in großen Mengen in Berlin hergestellt worden und erst durch das Einschreiten des Vollzugstats it es gelungen, dem Unfug ein Ende zu machen. Aus dem Bureau des Bollzugsrats wird uns dazu geschrieben:
Die Konferrevolution im Offen.
Der militärische Lügenapparat.
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Das Berliner Tageblatt" brachte Ende September eine Meldung aus Stettin , in der gesagt war, daß das dortige Generalfommando eine Nachrichtenstelle unterhalte, die fich damit befaise, be 8 ibilbehörden au bespiteln und Nachrichten über sie an aufertigen". Die P. P. N." waren flugs bei der Hand diese Tatsachen abzustreiten und dabei der Freiheit", die die Nachricht wiedergegeben hatte, eins auszuwischen. Das Ge neralfommando konnte also seine segensreiche Tätgifeit auch fernerhin ungestört ausüben. Welder Wert den von ihm angefertigten Spitzelberichten beizumeffen ist, mag aus fol gendem Dokument hervorgehen:
II. Armeekorps. Generalfommando. Abt. Id Str. 20/8.
Die Zustände in Stargard erfordern nunmehr ein energifces Eingreifen der Regierung, wenn nicht die Autorität aller Des hörden vollständig untergraben werden soll.
Ohne sich irgendwie um Recht und Geseh zu fümmern, schaltet die U.S. P. bolllommen nach ihrem Gut. dünfen.
So ist von ihr eine Wohnungsaufteilungs. tommission ergioungen worden, die aber weber von der Stadt noch von einer anderen Behörden anerkannt ist. Unter den Mitgliedern dieser Kommission befand sich auch ein gewisser Sadbart, der furge Beit nach Aufnahme feiner Tätigkeit auf Grund der dabei gemadten Ermittelungen mit atvei Genossen einen Einbruchsdiebstahl berübte, wobei alle drei verhaftet wur Es ist anzunehmen, daß der Dreher Hübner aus der Eisenbahnwertstätte auch daran beteiligt war, da er über alle Einzelheiten des Einbruchs orientiert ist. Was gegen ihn vers anlaßt ist, ist dem Generalfommando nicht bekannt.
ben.
Von der Kommission, die aus vier Arbeitern der Eisenbahn. wertstätte besteht, sind dauernd zwei Mitglieder zur Nachforschung unterwegs und werden, trotzdem die Kommission nicht anerkannt ist, von der Werkstätte bezahlt, obwohl sie nicht arbeiten. Das Generalfommando ist der Ansicht, daß diese Zu. stände unmöglich geduldet werden fannen und daß energisch da gegen eingeschritten werden muß.
Leiter der Bertrauensleute der Eisenbahnvertstätten ist ein gewiffer Daugisch, der sich nur betätigt, wenn seine eigene Berson und sein Vorteil dabei in Frage fommt.
Vor einigen Tagen erbat sich der Bahnassistent Shröder aus der Wertstätte einige Leisten als Tomatenstöde, erhielt sie jedoch nicht. Die Vertrauensleute, die dies erfuhren, verlangten daraufhin seine sofortige Entlassung.
Am selben Tage brachte 2a ugisch zwei Wagenräder in die Werkstätte und zwang den Stellmacher objet, ihm in diese neue Speichen einzusehen. Er blieb so lange dabei stehen, bis die Arbeit fertig war, versäumte also den gangen Vormittag feine Laugisch spielt sich überhaupt schon vollkommen als Leiter
Arbeit.
Nach einer Meldung aus Reval foll General Judenitsch eine neue Offensive gegen Petersburg begonnen haben. Tanks und schwere Geschüke unterstüßen ihn bei seinem Vormarsch. Fidenitsch soll sich geäußert haben, in spätestens vierzehn Tagen in Petersburg zu sein. Der Heeresbericht der Bolichemisten hingegen meldet die Wiedereinnahme von Barstoje Die lithographische Anstalt Sensch, Stöpenicker Gelo und Bawlomst, die 15 bao. 17 Kilometer südlich Petersburg liegen. Dadurch wäre die Verbindung Petersburg- Straße 118, hatte den Auftrag, für die„ wefirussische Armee" der Eisenbahnwerkstätte auf. Er arbeitet, felten oder nie, geht Mostau, die Judenitsch am 22. Oktober bei Pawlowst unter- mehrere Millionen Behnmarscheine herzustellen. Nach An- nur durch die Werkstätte und hebt die Arbeiter auf. Diejeni. brochen haben wollte, wiederhergestellt. gabe unjeres Gewährsmannes waren zwei Rotationsmaschi- gen, die nicht im D. E. V. oder... sind, nimmt nen seit mehreren Tagen mit dem Druck beschäftigt. Dieser hierbei besonders aufs Korn. Er zwingt sie. bem Berbande oder der Partei beizutreten, hergestellten Noten haben auf der einen Seite deutschen, auf anbernfalls würden sie herausfliegen. der anderen Seite russischen Zert folgenden Wortlauts: Eine weitere Stellungnahme zu diesen Zuständen erübrigt sich. Bon jeiten des Generalfommandos: Für den Chef des Generalstabes:
Bei Krasnaja Gorta follen erbitterte Kämpfe müten. Der genannte Ort liegt an der Stronstädter Bucht und wird von den Esten, die durch finnische Freiwillige unterstübt werden, von der Landseite aus angegriffen, während die britischen Kriegsschiffe die Feftung von der Seeseite aus bombardieren.
gea: bon faltenhausen, Major. Das Generalfommando Stettin hielt die in dem Schreiben angeführten Vorgänge für jo außerordentlich wichtig, daß es die Kommandostelle Kolberg ( früher Großes Nachbem der Bollzugsrat von der Herstellung der Noten Hauptquartier ), das D.-K. Nord, das Kriegsministerium, Stenntnis bekam, feste er fich sofort mit einem Bertreter der den Reichswehrminister, den Minister des Janern, den Wi1. S.$. im Reichstag in Verbindung, der das Material der mister der öffentlichen Arbeiten und das Generalfommando Regierung übergab. Die Regierung, in der Perion des üttwig, das bei derartigen Vorfällen watürlich nicht Herrn Noske, erklärte, daß fie die Noten sofort beschlag fehlen darf, in Kenntnis jette. Dieser ung- houre Wichwand nabinen lassen werde. In den Nachmittagsstunden wurden stand aber in feinem Verhältnis zu dem, was in Stongarb Bir tatsächlich vorgegangen war. Der Minister des Junern erinfolgedessen die fertiggestellten Roten versiegelt. hoffen, daß die Regierung aufmerksam den Dingen folgt, so laubte sich nämlich, die schreckenerregenden Behauptungen daß eine Versicherung der beschlagnahmten Noten nicht des Generalfommandos einer Nachprüfung unterziehen zu lossen, und dabei stellte es sich heraus, daß sie von A bis Z erfunden waren. Der Oberbürgermeister ton Stargard ließ darüber an den Minister des Innern einen Bericht ergehen, in dem es heißt:
" Diese Raffen scheine, deren Wert durch das Heeresgut der Freiwilligen Wefiarmee gesichert ist, gelten im Bereich der FreiGeneral Judenttich, der sich vor einigen Tagen an die willigen Westarmee als amtliches Zahlungsmittel, und werden finnische Regierung gewandt und diese um Hilfe ab 1. April 1920 von den Darlehnskaffen der Freiwilligen Best nebeten hatte, scheint von dort eine Abfuhr bekommen au armee" gegen Mark oder gleichwertige russische Bährung einbaben. Die finisaje Regierung joll nach einer Meldung ausgelöst. Nachahmungen dieser Kaffenscheine werden strafrechtlich S.ocholm das Unsuchen glatt abgeschlagen haben, obwohl auch die verfolgt." egifche Regierung bemüht ist, Finnland zum Kampf gegen die Boischemisten zu bewegen. Die Bolschewisten melden, daß sie neuerdings auch wieder gegen den General Koltschal Erfolge ers zielt und die Stadt Tobolst eingenommen haben. Uber bie& ämpfe gegen Niga liegen neuere Meloungen nicht vor, Das Groß der deutschen Truppen befindet sich nach wie vor in Sarland, nur etwa 7000 Mann der Eisernen Dosion sollen sich auf den Seimtveg befinden. Es ist möglich, dat sich ein Teil der Truppen noch zum Heimmarsch bewegen lät, az ist vor allem notwendig, beß die Soldaten dem unbeitsollen Einfluß der Cührer entzogen werden. Das ist bisher möglich ist. leider noch nicht geschehen. Die deutsche Regierung hofft, daß die Der Vollzigstht ist weiteren Drudereien, die Goldaten, sobald sie in Ernährungsschwierigkeiten ge mit der Herstellung von Noten beschäftigt find, auf der raten werben, sich eines Besseren befinnen. Die Borausjebung Spur. dafür ist aber, daß die Sperre der Busuhr auch rücksichtslos burch geführt wird. Bisher ist das noch nicht der Fal, bielmehr stehen den Drahtziehern des Abenteuers noch eine ganze Reihe von Megen offen, die eine Versorgung der Truppen mit Geld, Berpflegung und Ausrüstung möglichen.
Das Befinden des Genoffen Saafe.
Der Patient hat die Operation gut überstanden. Der In Berlin sind gestern vier genten der russischen Allgemeinzustand ist verhältnismäßig zufriedenstellend. Die Armée berhaftet worden, weil ihnen nachgewiesen werden Temperatur betrug geftern abend 37,4. Genosse Sanje i fonnte, daß sie deutsche Soldaten angeworben haben. Die Ver bei vollem Bewuntiein, ruhig und acfant.
Urschriftlich zurück mit dem Bericht, daß die Darlegungen bes Generalfommandos, soweit jie unserer Nachprüfung unterliegen. eine wenig zutreffende Kenntnis ber hiesigen Berhältnisse er.
geben. Anscheinend beruhen sie auf Mitteilungen einer zum min besten sehr wenig sorgfältig unterrichteten Stelle.
Weiter mirs in dem Schreiben ausgeführt, daß die u. 3. B. D. unter den Eisenbahnern in Stargard sat einen atoßen Einflui ausibe, Abr fibra abar. har a
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