3um Spandauer Striegsbeschädigten- Mord.

„ Dieses Vorgehen der Spandauer Kriegsbeschädigten, das von bem Zentralarbeiterrat wie von der gesamten arbeitet ichait des Reichswerts aufs schäcjste verurteilt wird, dürfte laum dazu angetan sein, innerhalb der Bevölke­rung die Stimmung für die berechtigten Forderungen der Kriegs. bejchädigten zu verbessern."

So lautete der Schlußsah des von uns schon gekennzeichneten Lügenberichts des Wolffichen Telegraphen- Bureaus über die Blut­tat in Spandau am bergangenen Freitag.

Wie schon der Vorgang in dieser Wolff- Meldung ganz ent­stellt und gefälscht wiedergegeben war, so ist auch die Mitteilung, daß die gesamte Arbeiterschait das Vorgehen der Kriegsbeschädig ten verurteilt, grober Schwindel, der die Leifentlichfeit über die Schuldigen an den blutigen Vorgängen täuschen soll.

Der Zentalarbeiterrat rag jich vielleicht hinter die Revolver Helden stellen, denn er ist seinerzeit nach Auflösung des alten Arbeiterrats von Gnaden des Generols Maerder gebildet worden und besteht aus strammen Rechtssozialisten von der Couleur des Herrn Heiie, der die Kriegsbeschädigten mit den Waffen be­drohte und sich auch ferner geäußert hat:„ Cowie sich die Arbeiter muden, miro ihnen mit Maschinen gewehren die Schnauze geit opft" Mit solchen Vur schen zu fraternisieren, überlassen wir gern jedem anderen.

Wie die Arbeiterschaft in dem Reichswert aber in Wirklichkeit denkt, das bewics eine Protestversammlung der ge­jamten Belegschaft, die am Sonnabend mittag vor dem Direftione gebäude stattfand. Nachdem über die Vorgänge Bericht erstattet

worden war, nahm die Versammlung folgende Entschließung ein­

stimmig an:

Die heutige gesamte Belegschaft der Spandauer Reichs werke erhebt hiermit flammendsten Protest gegen die dauernde Provolation bet Angestellten und Arbeitervertreter und gegen das bru tale Borgehen der Mitglieder der 3eniral berwaltung, welches gestern zur Ermordung von Schwer Triegebeschädigten geführt hat. Die Angestellten und Arbeiter protestieren auf das energischste gegen die von der Zentral­berwaltung aufgestellte uns mit Schußweffen versehene Sicher heitswehr in den Reichswerten, die den Anschein ecweden, daß jeder Arbeiter ein Verbrecher sei. Die Ver sammlung fordert rüdsichtslose untersuchung, Bestrafung und Beseitigung des Direttore Roch und feinen Beschüßer Geise mit allen feinen Mitschuldigen.

Ferner fordern wir, daß die Regierung endlich Maßnahmen ergreift und den Schwer. beschädigten ihrer Körperbeschaffenheit ent fprechende Arbeit zuweist, um dieser sinnlosen Ver­erband der Schneider, Schneiderinnen und Wäschearbeiter Deutschlands

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geudung von Löhnen für nicht geleistete Arbeit ein Ende zu machen.

Die Versammelten fordern ben den Stulbigen dieses Shitems, also der Hauptverwaltung, eine angemessene Eni schädigung der Opfer diejes brutalen Gewaltaties.

Die Trauerfeier und Ginäscherung stets in Ehren halten. findet am Donnerstag, den 18. Tezember, nachmittags 5 Uhr, im Krematorium, Gerichtstraße, statt.

Lebensmittelfalenter.

Mit dieser Stellungnahme der Spandauer Arbeiter in dem Alt- Clienicke. 1. In den Verkaufsstellen und beim Konsum: auf Reichswerk ist die Wolfssche Schwindeinotiz wohl zur Genüge ge- Abschnitt 100 der Lebensmittelkarte 125 G. Groupenmehl; auf Ab tennzeichnet. Auch wir fordern deshalb aufs aeue, schnitt 52 der rolen Lebensmittelharts 125 O. Mais locken, 2: 0 Gt. daß die Revolverhelden und ihre Mitichuldigen Morgentronk und 250 Br. Caubohnen; auf Abschnitt V 23 der Einfuhr jofort entlassen werden und daß ihnen schleuaufagharte 250 Gr. omerik. Mehl; auf die Stahrmittelkarte 250 Gr. Gieß reip. Haferflocken; für Kriegsbeschädigte 250 G. Reis und 250 Gr. nigst der Prozeß gemacht wird. Teigwaren; auf die Mildykarte! eine Dose Walzertrah:( 2.00.), soweit der Borrat reicht. Rohlrabi Ronferven freihändig, Dose 1,80. 2. Bei den Kaufleuten und in den Be kaufsstellen 3 und 4: auf Ab schnitt bi der Eperfefeitkarte 20 Gr. Butter; auf Abschnitt G 22 bet Einfuhrzufakaarie 70 Br. Margarine. Vei den Schlüchlern: am Mon tag, den 13. Dezember, von 4 bis 7 Uhr auf Abschnitt 53 der ro.en Lebensmittelkarte 250 Gr. frisches Fleisch.

Prüfungen zur Aufnahme in höhere Lehranstalten. fer und dülerinnen statt, und war: Es finden demnächst mehrere Prüfungen Hochbegabter Schü

1. solcher Geme rodeschüler aus der I o- klasse. die zu Ostern 1920 in die Förderlassen des Kölnischen Gymnasiums und der Kaempf- Mealidnile aufgenommen werden.

Der Lehrgang der Förderklassen des Köllnischen Gymnasiums teilt sich nach zwei Jahren in eine anmnafiale Abteilung mit Grie­chisch( von b. 11 an auch Englisch und Hebräisch) und eine realgymnasiale ble lung mit Gnalisch. Er fördert in sechs Jah ren bis zur Reifeprüfung und erstrebt eine gelehrte Bildung, die für die akademischen Berufe( Arzt, Oberfebrer, Pfarrer, Richter, Rechtsanwalt, Universitätebrofeffer usw.) und das Universitäts­Studium vorberei'et. Die Staempf- Mealschule führt in drei Jah ren bis zum Einjährigenzeugns. Der Bögling tonn dann in das Leben treten, hat aber auch Anschluß an die efigen Oberreals idhulen, die ihn in drei meiteren Jahren zur Technischen Hoch fchule oder Universität führen.

1920 in hörbertlassen der ſitädtischen Mädchen- Mittelichen

2. Solcher Gemeindeichülerinnen ber II o- Plaffe, die zu Ostern die festgestellter Bedürftigkeit werben auch hier Freischule und freie aufgenommen werden. Das Schulgeld beträgt 80 m. jährlich. Pei Lernmittel gewährt.

8. Gine fünferische und

4. cine technische Prüfung, zeichnerisch oder handfertig hoch hegabier Echüler und Schülerinnen aller Schulen, auch der höhe ren Lehranstalten, die Cstern 1920 die Schule verlassen und vor der Berufswahl stehen.

Gesuche um Bulaffung zu bornenann'en Brüfungen sind um­gehend durch den Meltor benv. Direktor der einzelnen Anstalten der Deputation für die äußeren Angelegenheiten der städtischen höheren Lehranstalten zu übermitteln.

#

Brih. Groß Berliner Lebensmittelkarte: 125 Gr. Saferflocken( 101), 250 Cr. Marmelade( 105), 150 Gr. Maisgieß( 103); Ra te für Kriegs befchäbigte: 1 lb. Meis und 1 Bid. Gogo( 13); Karte für werdende Mütter: 123 Gr. Reis, 125.Gr. Grief, 250 Gr. Kindergerstenmehl, 1 Ei für 1,50 m.( 17); starte für Kinder: 250 r. Reis, 250 Gr. Cago, 50 Gr. Rakao( 17): Rinder von 3 bis 4 Jahren auf Vollmilchkarte und Briger Ausreis( 11): 50 Gr. Rahco; Korte für Jugendliche( 46): 200 Gr. Eine kousnudein; Berlin - Briger Ausweis: 1 Pfs. braune Bohnen( 12), 1 Bfd. cust. Saferflocken fü: 1.00 m.( 13). ½ d. amerik. Weizenmehl( 14). Die Kartoffellieferung für den Winter kann nicht weiter erfolgen. Ans weisungen sind gegen Erstattung des gezahlten Betrages zurückzugeben. Friedrichsfelde . Am Diensteg: 1 Pfb. Hülsenfrüchte gegen Vor zeigung der Haushaltharte; 1 Büchse Apfelmus( 2 Pid.) zum Peise von 4,75 m. auf Abschnitt 44 der Haushaltkarte. Am Donnerstag: 200 Gr. dick flüssigen Sorup auf Abschnitt U der Warenbezugskarte; 150 Gr. Grieß auf Abschnitt 104( obere Hälfte) der Groß- Berlinet 100 Gr. Graupen; auf Abschnitt 5, 327 und 28 der Einfuhrausah von 1,45 Wt. auf Abschnitt 3 der Warenbezugskarte. Tegel . Auf Abschnitt 104 der Groß- Berliner Lebensmittelkarte karte je 250 Gr., zusammen 750 Gr. 3erialienmehl; auf Abschnitt 1 det Sonderlebensmittelkarte für Kinder und auf Abschnitt 1 der Sonder lebensmittelkarte für ältere Leute je 125 Gr. Kakao.

Lebensmittelkarte. Am Sonnabend: 250 Gr. Kartoffelmehl zum Breife

Aus den Organisationen.

16. Distrikt( 1., 2. und 3. Abtellung). Dienstag, den 16. Dezember Frauenlejeabend in der Echulaula Bilugftraße. Vortrag. Charlottenburg . Dienstag, den 16. Dezember, abends 6% Uhr im Volkshaus, Rosinenstraße, Junktionärsigung.

Vereinskalender.

Gin Parteiveteran, der immer treu zur Partei ftand, ist in dem Gen. Gustav Siem Lichtenberg am Freitag dahingegangen. In all den schweren Zeiten, die unsere Beavegung durchmadjon rele foglalifische Jugend Neukölln. Dienstag, ben 16. Dezembe nie, war auf unseron Stiem immer voll Berlaß. Er wird der abends 7 Uhr, bei Ba.low, Reuterstr. 47, Versammlung des 1. Biectels. jüngeren Generation nicht so befannt gewesen sein wie den Alten, da er sich nicht in den Vordergrund drängte, sondern treu und Berantwortlich für die Redaktion Ifred Wielepp, Neukölln. mutig, aber bescheiden seine Pflicht und oft mehr als nur die Berlagsgenoffenschaft Freiheit". e. 6. m. b. S., Berlin . Psicht tat. Die Lichtenberger Genossen werden sein Andenken Lindendruckerei und Berlagsgesellschaft m. b. S., Echiffbauerdamm 19.

U.S.P.D Lichtenberg

Am 11. 12. 19 verstarb unser Genosse

Gustav Kliem Frankfurter Allee 210 19. Abtlg.

Im Alter von 62 Jahren.

Die Trauerfeier und Einäscherung findet am Donnerstag, den 18. 12.. nachmittags 5 Uhr, im Krematorium, Berlin , Gerichtstraße, statt.

Da es sich um einen alten. verdienten Ge­nossen handelt, erwarten wir eine starke Beteili kung der Genossen.

Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Die Bezirksleitung.

U.S. P. D. Lichtenberg .

Nachruf!

Leider erst verspätet zu unserer Kenntnis ge­langt, daß unser Genosse

Albert Gehrisch

Schillerstr. 18( 13. Abulg." verstorben ist.

Wir werden auch ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Die Bezirksleitung.

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