Nr. 169. 14. Jahrgang.
Lokales.
Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Freitag, 23. Juli 1897.
trefflichsten Weise für die Kinderschaar gesorgt, und der heitere schlächtermeisters Straßburg aus der Frankfurter Allee durch, stieß woltenlose Horizont mit der nach so langen Regentagen alles be- Koppehl um und verlegte ihn äußerlich schwer an der rechten Hüfte, Die Parteigenoffen des II. Berliner Reichstag8- Wahl- lebenden Sonne trugen ihr reichliches Maß zu dem Gelingen des seiner Behauptung nach auch innerlich. Der Verunglückte lag 8 Wochen Freises werden ersucht, zu der am Sonntag, den 25. Juli, statt- Festes bei. Ohne jeden störenden Zwischenfall, in wahrhaft muster- im städtischen Krankenhause am Friedrichshain . Dann war er zu findenden Flugblatt- Verbreitung sich morgens 71/2 Uhr in folgenden hafter Weise verlief das herrliche Fest und als um 9 Uhr 34 Min. Hause, konnte aber nicht arbeiten und erhielt seinen LebensunterLokalen einzufinden: Ewald, Schönleinstr. 6; Müller, Gräfe der von der Bahnverwaltung in foulantefter Weise bereitgestellte halt von zwei erwachsenen Töchtern, die bei ihm wohnen und in Straße 31; Schonheim, Gräfestr. 8; Raumann, Blücher- Sonderzug in Sadowa zur Rückfahrt bestiegen war, ging es unter Geschäften thätig sind. Der einzige Sohn ist gegenwärtig Soldat, straße 42; Imhof, Mittenwalderstr. 16; Bindemann, Mori- Jubel und fröhlichem Gesang aus tausend kleinen Kehlen nach feine Frau schon seit 10 Jahren nervenleidend. Am 25. Mai tam straße 9; Saß, Markgrafenstr. 102; Riging, Belle- Alliance- Hause. Roppehl auf Veranlassung seiner Berufsgenossenschaft zu einer straße 74; Werner, Bülowstr. 59. Um pünktliche und besonders Die Pferdebahnwagen der Linie Savigny - Play- Görlizer erneuten Untersuchung nochmals ins Krankenhaus, aus dem zahlreiche Betheiligung bittet Die Vertrauensperson. Bahn fahren seit Mittwoch wieder durch die Potsdamer- und er am 4. Juni als geheilt wieder entlassen wurde. Nach wie vor Königgrägerstraße, nachdem sie acht Tage lang wegen der Ber - behauptete er demgegenüber, innerlich frank zu sein und nicht mehr Die Parteigenoffen des 3. Berliner Reichstagswahlkreises breiterungsarbeiten in der Potsdamerstraße den Weg durch die arbeiten zu können. Die Berufsgenossenschaft aber lehnte alle feine veranstalten am Sonnabend, den 24. Juli, in der Neuen Welt, Lühow- und Schönebergerstraße genommen haben. Der Grund zur Ansprüche auf eine Rente ab. Vor einigen Tagen erhielt er den Hafenhaide, ein Sommerfest. Der Eintrittspreis beträgt 25 Pf. und Wiederaufnahme der alten Fahrrichtung liegt darin, daß bei der ablehnenden Bescheid. Am Mittwoch Morgen ging Roppehl von wird der schöne Garten, sowie das abwechselungsreiche Programm geringen Höhe der Eisenbahn- Ueberführungen am Schöneberger- Ufer Haufe weg. Was er den Tag über gemacht hat, weiß man nicht. hoffentlich dem Fest einen guten Zuspruch gewähren. Die Deckpassagiere der Wagen ernstlich gefährdet wurden. As Abends in der zehnten Stunde stürzte er sich von der LichtensteinParteigenossen, welche gewillt sind, sich an der am Sonntag Brücke in der Nähe des Zoologischen Gartens in den LandwehrEin großes Häuserviertel wird binnen furzem am Schlesi fanal. Schiffer und andere Leute zogen den Lebensmüden, als er früh stattfindenden Flugblatt- Wertheilung im VI. Wahlkreis zu befchen Thor auf dem Zerrain des foloffalen, früher Heckmann wieder auftauchte, aus dem Wasser heraus; er war bereits betheiligen, werden gebeten, sich morgens 1/28 Uhr in folgenden Lokalen fchen Fabrikgrundstücks, entstehen, dessen Gebäude jetzt fämmtlich ab- wußtlos geworden. Schußmänner des 32. Reviers brachten ihn in einzufinden: R. Augustin, Rastanien- Allee 11; Bachgänger, geriffen worden sind. Die größte Ausdehnung wird das Quarree Swinemünderstr. 120; W. Brinkmann, Bringen- Allee 21; nach dem Görlitzer User zu erhalten, während die Schmalseite an ein Krankenhaus, in dem er, zwar etwas gebeffert, aber immer noch E. Ernst, Schwarzkopffftr. 11; F. Gleinert, Müllerstr. 7a; der Schlesischenstraße liegt. Am Landwehrfanal, von der Görlitzer- Bewustlos aufgefunden wurde am Mittwoch Abend gegen J. Pfarr; Puttligstr. 10. straße bis zur Schlesischen Brücke, wird eine neue Uferstraße entstehen, zu welchem Zwecke die Uferböschung, die an dieser Stelle 11 Uhr eine unbekannte Frau vor dem Hause Invalidenstraße 38. einen ziemlich verwahrloften Eindruck macht, jetzt vollständig regulirt Die Polizei des 8. Reviers brachte sie in ein Krankenhaus. Hier wird. stellte sich heraus, daß sie Aether getrunken hatte. Die Unbekannte hat sich schiver verbrannt und liegt noch immer bewußtlos. Wer fie fein kann, dafür hat man nicht den geringsten Anhalt.
B
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schwer trant darniederliegt.
Auf eine eigene Art hat sich der Tanzlehrer Gustav Stumpf aus der Friedrichstr. 232 vergiftet. Stumpf hatte ein Geschwürchen an der Nase und öffnete es mit der Spize seiner Kravattennadel. Infolge diefer Operation ftellte sich eine Blutvergiftung ein, die so bedenklich wurde, daß die beiden behandelnden Aerzte den Geheimrath v. Bergmann zuzogen. Schon dreimal hat ein chirurgischer Eingriff stattfinden müssen; zuerst wurde die linke, dann die rechte Backe und gestern das Kinn geschnitten.
Wer ist zur Stadtverordnetenwahl berechtigt? Vielen Anfragen gegenüber sehen wir uns zu folgenden Auseinandersetzungen veranlaßt. Wahlberechtigt ist jeder 24 jährige selbständige Geradezu unheimlich wird die Geschichte des Kaufmanns Preuße, der seit einem Jahre Einwohner Berlins ist, die ihn Kart Reichmann, der früher in Mohrungen und dann in Berlin treffenden Gemeindesteuern gezahlt hat, keine Armenunterstüßung lebte. Reichmann zog Ende Mai zu einer Frau Harticulum, Altvon der Stadt erhalten hat und der ferner entweder ein Wohnhaus Moabit 73, nachdem er bis dahin bei dem Hausverwalter Janke, besitzt oder ein stehendes Gewerbe mit 2 Gehilfen betreibt oder Thurmftr. 52, gewohnt hatte. Die Frau ließ ihn aber nach drei હૈ 660 bis 900 Mart Staatssteuer veranlagt ift. Tagen, am 2. Juni, wieder ziehen, weil er nicht bezahlte. Nun zog er Wer ist selbständig? Jeder nicht Jeder nicht entmündigte und eine Treppe tiefer zu einer Frau Daberkow . Hier blieb er acht nicht in Konkurs befindliche Einwohner, der einen eigenen Haus- Tage, dann miethete er im selben Hause eine leere Sellerstube, in stand hat", sagt das Gesetz. Einen eigenen Hausstand hat auch der der er von nun an haufte. Die Polizei aber suchte ihn vergeblich, wirthschaftlich Selbständige, welcher sich im Besitz einer eigenen ge- obwohl sie ihn gern gehabt hätte, weil er eine Haftstrafe von sechs mietheten, wenn auch mit Möbeln und Einrichtungen des Ver- Tagen verbüßen sollte. Er galt als verschwunden. Da fand man Durch einen nichtswürdigen Bubenstreich wurde gestern miethers ausgestatteten, Wohnung befindet und einem fremden Haus am 1. Juli in der Spree au der Gozkowskybrücke eine männliche Abend das Leben und Eigenthum der Bewohner des Hauses halt nicht angehört. Chambregarniſten gelten mithin als felb- Leiche. Reichmann's Frau, Tochter und Sohn, die ihn schon längere Ziegmannstr. 14 aufs ärgfte gefährdet. Bisher unermittelt geständig, auch nach Ansicht des Oberverwaltungsgerichts. Mit Unrecht Beit verlassen hatten, behaupteten, daß diese Leiche die ihres Mannes und bliebene Perfonen haben von den zur Beleuchtung des Treppenwerden sog. Schlafleute als nicht selbständig betrachtet. Vaters sei. Die Staatsanwaltschaft hatte die Leiche bereits freigegeben und hauses auf den Fluren angebrachten Gasarmen die sämmtlichen den Fällen, in denen Schlafleute nicht in der angebliche Reichmann sollte am Montag den 5. Juli beerdigt Brenner abgedreht, ferner das Treppengeländer mit einem die Wählerlisten aufgenommen sind, wiewohl werden. Angehörige waren dazu aus Ostpreußen bereits hierher ge- scharfen Gegenstand durch Einschnitte beschädigt. Als gestern fie wirthschaftlich selbständig sind, empfiehlt sich tommen. Nun war Freitags in den hiesigen Zeitungen über den Abend gegen 9 Uhr die Tochter des Hausverwalters D. eine Einsprache gegen die Wählerliste. Ueber die Einsprache hat Selbstmord des vermeintlichen Reichmann berichtet worden. Dabei das Gas anzünden wollte und zu diesem Zwecke den Haupt die Stadtverordneten Versammlung zu entscheiden. Eine andere hatte man auch mitgetheilt, daß Reichmann seinem Wirthe, dem Haus- hahn öffnete, strömte der Leuchtstoff in folossalen Mengen Frage ist die: gelten auch die als zu 660 bis 900 m. veranlagt, verwalter Janke, 36 Mart schuldig geblieben sei. Während aus den großen Deffnungen der Gasarme heraus. Das Mädchen die wegen Steuer- Ermäßigung noch nicht 14 Jahre alter Kinder in 111111 alle Vorbereitungen für feine Beerdigung zum hatte hiervon natürlich nichts bemerken können und nahm auch den eine Steuerstufe unter 660 M. gesunken find? Das Gesetz Montag getroffen wurden, erschien Reichmann plöglich Gasgeruch nicht früher wahr, bis sie mit dem brennenden Zündstock fagt ja. Ebenso Die Stadtverordneten Versammlung und am Sonntag Morgen um 7 Uhr bei Janke, beschimpfte ihn, weil er die erste Etage erstiegen hatte. In diesem Moment erfolgte auch der Bezirksausschuß. Der Magistrat hat jedoch diese ver ihn mit den Schulden in die Zeitung gebracht" habe und machte schon die Explosion, und eine gewaltige Feuersäule loderte ständige Auslegung des Gesetzes angegriffen. Dieser wunderliche einen solchen Lärm, daß man ihn aus dem Hause weisen mußte. in dem Treppenhause empor. Ein in diesem Augenblick von Selbstverwaltungsfreiheit und Freifinn wenig Zeugniß ablegende Janke ging nun zur Polizei, die den richtigen Reichmann nun hatte die Ließmannstraße passirender Feuerwehrmann hatte glückSchritt des Magistrats ist vom Oberverwaltungsgericht durch Ver- und einsperrte. Ob man die Persönlichkeit des vermeintlichen licherweise den Vorgang wahrgenommen. Schleunigst drehte er neinung der gestellten Frage belohnt. Trotzdem empfiehlt Reichmann noch festgestellt hat, ist nicht bekannt geworden. den Haupthahn zu und leitete die Ablöschungsarbeiten des zum theil es sich, auch in solchen Fällen die Aufnahme in die Ge- Jetzt kommt 111117 von Mohrungen die Nachricht von von den Flammen ergriffenen Linoleumbelags der Treppen so ermeindewählerliste zu beantragen. Die Stadtverordneten einer abermaligen Verwechselung Reichmann's. Dieser hatte, folgreich, daß beim Eintreffen der alarmirten Feuerwehr der Brand Bersammlung entscheidet auch hier in erster Instanz, und auch wenn fo wird berichtet, feit längerer Beit fein Lebenszeichen mehr nach bereits gelöscht war. Personen sind glücklicherweise bei dem Vorfall das Oberverwaltungsgericht abermals von dem freifinnigen" Ma- seiner Heimath gelangen laffen, so daß man dort nicht wußte, wo nicht zu Schaden gekommen. aistrat angerufen werden sollte, ist nicht ausgeschloffen, daß das er sich aufhielt. Da fand man fürzlich in Mohrungen die Leiche Oberverwaltungsgericht sich der Ansicht anschließt: es ist ungerecht, eines Mannes, die von Bekannten und Angehörigen übereinstimmend einem Uhrmacher wurden am 2. d. M. durch ein junges, zirka Gestohlene Sachen. Das Polizei- Präsidium theilt mit: Bei mit dem Magistrat einen Gesetzgeber den Grad von Unsinnigkeit zu als die des Karl Reichmann rekognoszirt wurde. Wiederum am 18 Jahre altes Mädchen ein Paar in Gold gefaßte große Korallenzutrauen, daß er als Strafe für die Kinderzahl das Wahlrecht Tage vor der Beerdigung aber erschien plößlich der wirkliche Ohrringe zum Kaufe angeboten und dort zurückgelassen, nachdem dem Vater hat entziehen wollen. Das Wahlverfahren ist Reichmann nun in seiner Heimath frisch und munter bei seiner ein direktes, auf öffentlicher Stimmabgabe und Dreiklassenwahl be- Familie, nachdem er wieder aus den Zeitungen sein angebliches dieselbe sich, um die verlangte Legitimation zit holen, entfernt hatte. Bermuthlich sind diese Ohrringe gestohlen und können sich ruhendes. Die erste Arbeit für die Wahlen muß die Einsicht in die Ableben erfahren hatte. Wählerliste sein. Versäume niemand diese Pflicht. Rekognoszenten bei der Kriminal- Abtheilung des Polizei- Präsidiums, Sie muß bis zum 30. Juli ausgeübt sein. Die Wahlen selbst finden erst im Bimmer 36, in den Vormittagsstunden von 9 bis 1 Uhr ein[ bert St. ge November statt. finden. Versammlungen.
Gewohnheit
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bei Mörschel, Jüdenstraße 36, abgehalten.
Arbeiter- Bildungsschule. Die Bibliothet in der Nordschule, Brunnen ftr. 25, ist vom 1. Juli ab bis auf weiteres gefchloffen; die noch ausstehenden Bücher find umgehend Donnerstags abends von o bis schule entgegengenommen, ebenso in folgenden Zahlstellen: Gottfr. Schulz, Admiralfir. 40a; Reul, Barnimstr. 42; Babtel, Rosenthalerstr. 57; Gleinert, Müllerstr. 7a; Paul Mücke, Manteuffelstr. 128; 5. Königs, Dieffenbachstr. 30. Alle Buschriften sind an den Borfizenden Paul Mücke jr., SO. Manteuffelstr. 128, Geldfendungen an den kaffirer H. Königs, S. Dieffenbachstr. 30, Bund der geselligen Arbeitervereine Berlins und der Umgegend. Borsigender B. Gent, Dresbener fix. 107/108. Alle Buſchriften, den Bereinstalender betreffend, find an H. Bendt r, Alexandrinenstraße 100, zu richten. Arbeiter- Raucherbund Berlins und der Umgegend. Aenderungen im Bereinstalender find zu richten an Hermann Braunschweig, Dresdenerftraße 80, 2. Hof.. Arbeiter- Sängerbund Berlins und Umgegend. Borsigender Ad. Neumann, Alle Aenderungen in Vereinskalender find zu richten au Brunnenstr. 150. Friedrich Kortum, Manteuffelftr. 49, v. 2 Tr.
Ein böser Streich ist dem Tapezier Albert St. gespielt worden. Ein mit ihm befreundeter Fabrikant hatte eine Sendung Wein erGegen den zwangsweisen Schluß ihrer Arbeitsstuben des halten und eine Anzahl Freunde, zu denen auch St. gehörte, zu einer Sonnabends um 51/2 Uhr hat eine Anzahl Berliner Detail- Weinprobe eingeladen. Der Tapezier, kein Koftverächter edlen RebenKonfektionsgeschäfts- Inhaber eine Beschwerde an das Polizeipräsidium faftes, wollte sich die gebotene Gelegenheit, einmal tüchtig zu zechen, Der Sozialdemokratische Agitationsverein für den WahlAuf eine Aufforderung des Gastgebers freis Stralsund Franzburg Rügen hielt am 18. Juli gerichtet. Es wird in der Eingabe darauf hingewiesen, daß sich hin ergriff St. die ihm zunächst stehende Flasche, führte sie an den feine Generalversammlung ab. Der Kassenbericht vom letzten Quartal nicht entgehen lassen. ein solches Vorgehen durch die neue Konfektionsverordnung Mund und trant sie mit einem Zuge fast balb leer. Sofort machten keineswegs rechtfertigen laffe, daß es in den meisten Fällen sich jedoch bei dem eifrigen Trinker unangenehme Folgen bemerkbar. ergab eine Ginahme von 60,11 2, eine Ausgelesene Zeitungen dem zwangsweisen Geschäftsschluß gleich käme, zumal an Sonnabenden und den Tagen vor den Feiertagen die Ablieferung Die Flasche enthielt keinen Wein, sondern aufgelöste, rothe Farbe, mithin ist ein Bestand von 58,10 M. vorhanden. Gelesene Zeitungen fertiger Kleidungsstücke sowohl in der Herren- wie in der Damen- Gin bei der Gesellschaft weilender Arzt veranlaßte die fofortige um Borstand wurden gewählt: Schaum als Staffier; Beuner zu deren Aufnahme sich der Magen nicht bequemen wollte. und Broschüren wurden 36 Kilogramm gesammelt. Als Ergänzung Konfettion eine längere Arbeitszeit unbedingt nöthig erscheinen als Beisitzer und Braun als Revisor. Vereinssitungen lasse. In der Ballsaison, wo sich die Arbeit in den Konfettions: Herbeifchaffung geeigneter Gegenmittel. St. befindet sich zur Zeit werden jeden Sonntag nach dem 15. im Monat, vormittags 10 Uhr, geschäften häufe, würde sich eine derartige Maßnahme noch fühlbarer außer Gefahr. machen und nicht ohne schwere Schädigung des ganzen Betriebs Von einer Fran schwer verletzt wurde am Dienstag Abend durchzuführen sein. die 32 jährige Frau des Malermeisters N., welche mit ihrem Gatten Eine längere Arbeitszeit ist nöthig, mit diesem Einwand sind und mehreren bekannten Familien einen Ausflug nach Reinickendorf bisher alle Maßregeln zum Schutz der Arbeiter von den Unter- unternommen hat. Zwischen Frau R. und einer zu der Gesell- 10 Uhr zurückzuliefern. Mitgliedsbeiträge werden an diesem Tage in der Nordnehmern bekämpft worden. Die hier angegebenen Gründe verschaft gehörigen Frau B. fam es infolge Eifersucht der Letteren danken aber meist der lieben Gewohnheit oder der Bequemlichkeit zu Streitigkeiten, die jedoch zunächst durch die übrigen Bekannten der Kunden ihr Dafein; stellt man diesen den ganzen Jammer und beigelegt wurden. Als die Malersfrau am Abend das Lokal, das Elend der Konfektionsarbeiterinnen entgegen, so erscheinen sie in welchem die Gesellschaft verweilte, für turze Zeit ver- au fenden. sehr winzig und es dürfte schwerlich ein humandenkender Mensch ließ, folgte ihr die eifersüchtige B. auf die Straße, wo der Streit zwischen Beiden auf's Neue begann und in Thätig und Bequemlichkeit höher schäzen als Leben und Gesundheit von mehreren tausend Arbeiterinnen. Mögen feiten ausartete. Hierbei versetzte die B. ihrer Gegnerin mit einem die Damen der Bourgeoisie ihre Balltoiletten frühzeitig bestellen, stumpfen Instrument einen derartigen Schlag auf den Kopf, daß die damit nicht den armen abgeracerten Arbeiterinnen bei ihren niederen Betroffene besinnungslos zusammenbrach. Der Schlag war mit Entlöhnungen auch noch das bischen freie Zeit geraubt wird, das folcher Gewalt geführt, daß der Schädelknochen freigelegt wurde. sie so nöthig bedürfen. Manche Gewohnheit, die alt hergebracht sich Hinzukommende Gendarme veranlaßten die Ueberführung der schwer eine Anhänglichkeit erworben hat, ist mit der Zeit eine Un- Berlegten nach einem Krankenhause, woselbst sie einen Nothverband fitte geworden, gegen die scharf zu Felde gezogen werden muß. erhielt, während die B. nach dem Amtsbureau sistirt wurde. Steckt aber hinter der schweren Schädigung des Betriebes wie in Gestraft für seine Rohheit wurde am Mittwoch Vormittag um der Eingabe behauptet wird eine Schädigung des Profits, so ist 91/2 Uhr der 35 Jahre alte Steinträger Wilhelm Thien aus der Weberdieser Klageruf nicht sehr ernst zu nehmen, die Herren Konfektionäre straße 62. Thien arbeitete auf dem Grundstück Elisabethstr. 50/51 am werden hier nie zu kurz kommen. Neubau für die höhere Knabenschule von Dr. Hernani. Am Dienstag verEin Waldfeft. Am Montag, den 19. d. M. fand ein Ausflug langte er in schroffem Zone von dem, Bolir Bräuer garage. der schulpflichtigen Kinder der freireligiösen Gemeinde Wegen der Forderung sowie auch wegen der Form, in der er sie geltend zu Berlin nach Sadowa statt. Wer sich überzeugen wollte, machte, wurde Thien sofort entlassen. Am Mittwoch Morgen von 407 307, 4. Reipzig 399 963, 5. Breslau 373 169 Einwohner. daß sich obengenannte Gemeinde bei allem Gewissenszwang und 7 Uhr an hielt er sich fortwährend in der Nähe des Baues Sonstigen Maßregeln nicht nur wohl befindet, sondern üppig gedeiht, auf und stieß fortwährend Drohungen gegen den Polir aus. der hatte bei diesem Ausflug die beste Gelegenheit. Die Zahl der Gegen 91/2 Uhr hatte man ihn eine Weile nicht mehr gesehen. Theilnehmer war gegen das Vorjahr bedeutend gewachsen, die Zahl Nun wollte der 52 Jahre alte Bauarbeiter Karl Schleifener aus der der Kinder betrug diesmal zirka Tausend, welchen sich ebenso viel Bafewalkerstraße Nr. 9 von der Straße aus eine Leiter hinaufgehen. Erwachsene anschlossen. Durch eine sehr geschickte Organisation Er hatte eben die erste Sprosse bestiegen, als Thien von hinten an Stationen. war jedem Kinde Gelegenheit gegeben, den seiner Wohnung ihn herankam und ihm mit den Worten:" Du bist auch so eine Stadt zunächst gelegenen oder Ringbahn Bahnhof Kanaille!" ein Messer zweimal in den Rücken stieß. Schleifener turz nach zwölf Uhr mittags zur Abfahrt zu benutzen. Indem wandte sich um, schlug mit einem Spaten auf seinen Angreifer ein auf jedem Bahnhof sich ein bis zwei Ordner befanden, welche und rief um Hilfe. Die anderen Arbeiter des Baues kamen ein Theil und während ihnen den die Kinder in Empfang nahmen, konnten auch die Eltern, welchen herbeigelaufen der Alten SchützenUnfallstation in auf die es nicht gegönnt war, ihre Kinder zu begleiten, diese unbesorgt der Ge- Gestochenen meinde anvertrauen. Die Eisenbahn- Direktion hatte auf Wunsch zu straße und von da nach seiner Wohnung brachte, wurde der Thäter, 12 Uhr 50 Minuten auf dem Schlesischen Bahnhof einen Sonder der in das danebenliegende Haus floh, von dem Steinträger Albert aug bereitgestellt, welcher die frohe Schaar aufnahm und ihrem Rabuh verfolgt und auf dem Boden eingeholt. Dort griff Thien Biele Karlshorst zuführte. Von hier ging es einen 1/ 2stündigen seinen Verfolger ebenfalls mit dem Meffer an, so daß dieser an( von der Forstverwaltung vorgeschriebenen) Weg unter den Klängen geblich in der Nothwehr ihn mit einer Flasche und darauf mit einer Mufitkapelle nach Sadowa, wo dem von den Damen der einem Stück Dachlatte auf den Kopf schlug. Thien erlitt schwere Gemeinde fervirten Kaffee und Kuchen fräftig zugesprochen Verlegungen und mußte in einem Krantenwagen nach der Charitee wurde. E3 würde zu weit führen, die Mannigfaltig gebracht werden.
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von
Briefkasten der Redaktion.
Die juristische Sprechstunde findet während der Gerichts ferien am Dienstag und Freitag Abend von 6-7 Uhr statt Heidenreich. Die Wählerlisten für die Kirchenwahlen werden nach persönlicher Anmeldung aufgestellt. Fuchs. Da müssen Sie einen Techniker fragen. 6.. 54. Zehn Mart.
Die Burg. 1. Berlin 1677 304, 2. Hamburg 625 552, 3. München
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Witterungsübersicht vom 22. Juli 1897.
Barometers
tand in mm,
reduzirt auf
d. Meeressp.
Windrichtung
Windstärke
523233AN( Stala 1-12)
Better
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Swinemünde Hamburg
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Aberdeen.
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bedeckt bedeckt bedeckt
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der Waldspiele 11. f. 10. mit Preisvertheilung zu Weil er keine Unfallrente bekam, hat sich der 57 Jahre alte schildern, bemerkt sei nur, daß man überall nur lachende Arbeiter Julius Roppehl aus der Rigaerstr. 128 aus Verweiflung Wetter- Prognose für Freitag, den 23. Juli 1897. Gesichter sah; und die Kinder hatten Ursache dazu. das Leben zu nehmen versucht. Im September v. J. war der alte Beitweise heiter, vielfach wollig, mit geringeren Regenfälle u Die Berliner Freireligiöse Gemeinde, welche die ge- Mann als Hofarbeiter auf dem städtischen Vieh- und Schlachthofe und schwachen westlichen Winden; Temperatur wenig verändert. Berliner Wetterbureau. fammten bedeutenden Kosten des Ausfluges trägt, hatte in der vor- beschäftigt. Eines Nachmittags ging hier ein Bulle des Groß