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Cinzelpreis 20 Pfennig 3. Jahrgang
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Die freiheit erideint morgens und nachmittags, an Sonne und feftagen net morgens Der Bezugspreis beträgt bei reier uitellung ins Faus für Groß- Berlin 4.50 m., bri direktem Postbezna monatt 5.15 m her uteliung unter Streitband für Deutschland 2.-M., fürs Ausland 8.-M., per Brief 13 M. Nebaftion und Erpedition: Berlin 9. 6, Schiffbauerbamat 19 TIL Fernsprecher: Aunt Norden 2895 und 2896.
Montag, den 16. Jebruar 1920
Nr.35/ A 20 Morgen- Ausgabe
Juferate foften die achtgeipalt. Nonpareille eile ed. deren Raum einschl. Tenerungszufchlag 320 mt.. as fettgedrukte Wort 1.15 m., edes weitere Wort 85 Dr. familiens una Organtifations anzeigen die achtgespaltene Nonpareillezeile 2.40 m, das fettgedruckte Wort 75 P, jedes weitere Wort 45 Pf. Injerate für den darauf olgenden Lag müssen fpätestens bis 3 Uhr nachmittags in der Expedition aufgegeben sein. Inseraten- Abteilung: Berlin NW. 6. Schiffbanerdamm 19 Fernsprecher: Nut Nordeu 2895-96, 9768
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Ter Erfolg der Agra ler.
Berzicht auf die Auslieferung?
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Baris, 15. februar.
Wie die Morgenblätter melden, wird die Note betreffend die Der agrarische Vorstoß, den wir in Nr. 29 ten, uslieferung durch den englischen Geschäftsträger in Bat zunächst ein Burückweichen des Reichswirtschaftsministers Berlin überreicht werden. Das Schriftftud ist vom Präsidenten in bezug auf die Höhe der Preise zur Folge gehabt. A mtber jckigen Konferens in London , Lord Grey, unterzeichnet. lich wird jetzt befannt gegeben, daß das Reichsvirtidafts- Der Conderberichterstatter bes Matin" sagt, die Note werde minifterium dem Reichsrat eine Vorlage über die Preise für nicht ver Montag abend veröffentlicht werden. landwirtschaftliche Erzeugniffe aus der Ernte von 1920- Saint Brice fagt im Journal", bas Austlefe gehen lassen wird, die min de itens das doppelte der bis- rungsverfahren fei fallen gefaffen worden berigen Breise betragen. Auffallenderweile find die am für sämtliche Angeschuldigte ohne Ausnahme. Sonnabend früh von der offiziöien„ Dentichen Allgemeinen Beitung" veröffentlichten Säte um 100 Marf niedriger, als Die Londoner Verhandlungen.
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am Sonnabend nachmittag durch Wolffs Bureau befannt- N.ch Meldungen Pariser Blätter aus London ist gestern gegebenen; es scheint also doch in letter Stunde den zwischen den drei alliierten Ministerpräsidenten beschlossen Agrarier ein weiterer Preisaufichlag geglückt au sein. Die worden, die Türten in Sonstantinope I zu belaffen. bom Neichswirtschaftsministerium gemiadyien Borichir aber eine europäische Kontrolle über die Meerengen die neuen Preise lauten: aufzurichten.
1. Für die Tonne Weizen, Epels( Dinkel Fejen), Emer, Einforn
2. Für die Tonne Roggen, Gerste oder Safer 3. Für die Tonne Startoffeln
Die allierte Botschafterfonferens hat befchloffen, nochmals 1100 bei allen alliierten Ländern die Aufmerksamkeit auf die 1000 Eragiiche Lage Deufchästerreich und die Net 500 m. wendigkeit, ihm hilfe zu leisten, zu Icnfen.
Was dicie Preiie bedeuten, erficht man durch e non Verleich mit den frügeren. Es foftete in Berlin die Tonne ( 1000 Kilogramm):
Weizen Roggen Hafer
Kartoffeln
1913 1919 199 455 164 405 162
1920 655 Mark 605
"
"
54 125 175
"
In den Preisen für 1920 sind im Dezember vorigen hres gewährten Brämien eingerechnet. Der Safer wurde 1919 freigegeben und stieg infolgedeffen auf 4200 Mark die Zoune, er wird wohl auch noch weiter steinen.
Wieder ein 3 ifungsverbot.
Am Sonnabend ist die„ Tribüne" in Erfurt aufs neue verboben worden, und zwar geschah das mit follgender Begründung:
Fernspruch aus Caffel bom 14. 2. 20. 4.40 nadm.
An Bezirksbefehlshaber Erfurt.
dienen jedoch einige Beachtung. Bunächst der eine, daß dem Verbot ein Oberpräsident Schwander zugestimmt hat, von dem man in Erfurt , das zur Provinz Sachien gehört, bisher nichts wußte. Sollte Herr Schwander in Heffen Nassau amtieren, zu dem sich Cassel rechnet, so würde sein Zustimmungsbereich sich über zwei Provinzen erftreden, was eine neue Ericheinung auf dem Gebiete der Regierungskunft darstellte. Der andere Umstand ist der, daß am Tage des Verbots ein neues Blatt der Rechtssozialisten, das durch Pusammenlegung mehrerer benadbarter Organe entstand, zum erstenmale in Erfurt erschien. Ein glückliches Busammentreffen, nicht wahrl
Die agrarische Reaktion rüst!
Dem„ Nachrichtenblatt des deutschen Landbundes", einer Organiiation, die es fid) zur Aufgabe gemacht hat, die veridiedenen Berbände der Agrarier vom Bund der Landwirte" bis zum eßien Bauernverein zu einer Einheit quiammenzufassen, entnehmen wir folgende Notia:
Der Vorstand des Wirtschaftsverbandes Ober barnim schreibt:
Am Tage unserer Vorstandsfihung, bem 28. Januar 1920, lagen insgesamt 89 Erklärungen der Ortsguppen und Guisvers waltungen zu unserer Anfrage wegen Stellungnahme zum Generalstreit vor. 81 Crtsgruppen stimmten dem Vorschlage zu, im Falle eines Generalstreifes sämtliche Lieferungen von Lebens. mitteln en Streitbezirke für die Dauer des Streites einzus fiellen. Nur 8 Orsgruppen lehnten ab.
Somit hat sich weitaus die Mehrzahl aller Landwirte des Kreises für die Lieferungsverweigerung ausgesprochen. Der Vorstand faßte hierauf folgenden, alle Mitglieder bindenden Beschluß:
Auf Grund der Verordnung des Reichspräsidenten vom 13. 1. 20 verbiele ich mit Zustimmung des Regierungskommissars, Oberpräsident Dr. Schwander, auf die Dauer von vier Für den Tal, ba feltens ber städtischen und Jubufiricar. Wochen Drud, Verlag und Vertrieb der Tribüne, Erfurt , auch beitersunft durch einen Generalstreit der Güter- und Personena Die jebt vom Reichsvirfidhaftsministerium in Vorldleg in irgendwie veränderter Form. Buwiderhandlungen gegen das verkehr und damit das wirtschaftliche Leben Deutschlands lahmgebrachten Preise für die Ernte 1920, die also im August Berbot sowie auch die Aufforderung oder Anreizung dazu wer- gelegt und aufs fdwerkte gefährdet wird, wird die ländliche Be September in Kraft treten würden, find aber nicht, den, sofern die bestehenden Gesetze keine höhere Freiheitsstraße völkerung des Kreises Oberbarnim diefen Streik dadurch bewie die bisherigen. Höchstpreise, die vom Verkäufer bestimmen, mit Gefängnis oder Haft oder Geldfämpfen, daß fie sämtliche Lieferungen, ausgenommen die Liefe widt überschritten werden dürfen, sondern fie trafe bis au 15 000 Mark bestraft. rungen an die eigenen Kreisstädte und unmittelbaren Nachbarn follen Mindestpreise sein, unter die auf feinen Fall Gründe: Trogdem die Tribüne bereits am 27. 1. wegen folange einstellt, wie ber Ceneralftreif bauert. Auch eine Abheruntergegangen werden darf. Je nach dem Ausfall der cines h. berischen Artikels verboten ist, bringt sie in ihrer ersten lieferung an die Kommiffionäre foll unterbleiben, damit jebe BeErnte, os fie gut oder dürftig ist, sollen dann im Herbst nummer 24 nach der Freigabe einen neuen Sekartikel lieferung der großen Maffe wegfällt. Lieferungen mit Adse over die Höchstpreise feitgefekt werden, die affo in jedem Fall höher find, als die jebigen Mindestpreise. Auch etwa noch mit der Ueberschrift:„ Die Tribüne nimmt den Kampf wieder Kraftwagen an Sieffe der ruhenden Bahnen unterbleiben." Steigende Produktionskosten follen auf die endgültige eft auf, welcher burch Inhalt und Form geeignet ist, die öffent febung der Höchstpreise bestimmend wirken.
liche Ruhe und Eicherheit in erheblichem Umfange zu gez. b. Siola mann, Generalleutnant, Rw.- Brig. 11 Ia 8346.
Runächst scheint bei dieser Vorlage des neid virtidafts- gefährden. minifteriums anerkennenswert, daß es an der Bestiebung von Böchstpreisen festhält und nicht, wie die Mararier es fordern, bie Bwangswirtschaft aufheben will; es gesteht fogar feinen
Bu dem Inhalt des Verbots brandt nidis gefagt zu er, den es mit der Freigabe des Safers machte, ein, und werden, er spricht für sich selbst. Zwei Nebenumstände verwill auch diesen wieder unter die Spangsbewirtschaftung ftellen. Aber, wie wir bereits neulich darlegten, feine Er
Das Vorgehen des Wirtschaftsverbandes Ober.Barnim wirb überall zu Rachahmung empfohlen.
Collen wir einen Kommentar dazu schreiben? 3 er scheint uns nicht nötig. Aber den organisierten Landarbeitern, deren Generalveriamminna beute in Beriln beginnt, möchten wir diese Vorgänge zur Beachtung empfehlen.
die Kosten der Grnährung, dann auch die der gesamten
Daß demgegenüber das Unternehmertum sich bereit
höhung der Höchstpreise und mog fie noch so bedeutend sein, der gesamten nichtfandwirtschaftlichen Bevölkerung durch das vei- bis dreifache der jetzigen Tomment Steigen aber Reichsgetreide und Reidsfartoffelfiellen to ungenügend die Agrarier. Sie schreibt: bleibt, wie bisher, wenn nicht wirklich durchgreifende „ Daß der Hafer wieder in die Bivangswirtschaft einbezogen Lebenshaltung, es würden Beleuchtung und Heizung, Klei Maßnahmen es dem Schleidhan del unmöglich wird, ist eine Infenfequens und erschreckte Umkehr auf einem dung und Wäsche in gleicher Weise emporichnellen, maden, den Markt zu beberrichen. Ja, die Erhöhung der an sich richtigen und mir eben allzu zögernd beschrittenen Wege. Höditpreise würde nides weiter aur Folge hober, als daß Damit wird seine Freigabe nachträglich zum Fehler geftempelt. finden fotte, freiwillig, die Löhne entsprechend zu erhöhen, die Schleid handelspreise noch höher fleigen dis bisher. Denn., 3m ganzen stellt auch diese Regelung naturgemäg nur eine ist ausgefchloffen. Die langsom hinschleichenden Verahingen dak die vom Reichswirtschaftsministerium bewilligten Min- 3wischenstation dar in der Entwicklung zur Wiederher. iiber die gleitende Rolinskala betreifen, wie groß der Widerbeſtyreise den Avvetit der Agrarier ſtillen, dicubt boch bie ftellung ber wirtschaftlichen Bewegungsfreiheit der Landwirtschaft, ftand jener Streise ist. Aber selbst wenn eine automatisch wirkende Erhöhung der Löhne und Gehälter gesetzlich festRegierung felbit nicht. Und wie hoch die Höchstpreise find. die nach wie vor das Ziel bleiben muß."
Daß dabei der Mittelstand, den angeblich die reaktio
Teuerung, die von der Reichsregierung als ein unabwend
bie von den landwirtschaftlichen Organisationen verlangt Diese zwischenstation werden die Agrarier vielleicht gelegt minde, wie sollte sie all denen zugute fomenen, die werden, da zum rben, zeiat ein Vortrag des Dr. Böhme. Geidäfts- afzeptieren, pa fie darouf redmen, daß bis zum Herbst durch nicht in der großen Industrie, sondern in der Heimarbeit führer des Deutschen Bauernbundes und Mitalied der dento- die Reichstagswahlen das Kartell der gejomten befizemben und in den zeriplitterten Steinbetrieben tätig find. fratischen Fraktion der Nationalveriammluma. den er vor Klasse von den Deutichnationalen bis zu den Demokraten dem Bund deutscher Getreidehändler bielt, und mit diefem die Macht erringt und daß dann die Pwangswirtschaft für nären Barteien immer schützen wollen, vollständig zerrieben mindeſtens aber 1700 bis 1900 Mark für die Tonne Rongen würde dann die Zwangswirtschaft für die Arbeiter treten, bares Schidial betrachtet wird, statt daß sie rechtzeitig dafiir die Freigabe des Sandels mit Bandesprovuften forberie. Die Agrarprobutie gänzlich aufgehoben wird; an ihre Stelle und zermalmt werden muk, ist eine meitere Folge biefer dis angemessen" erhärte. und zwar auch politisch! Das heißt, daß dann die Rechte, Wie idon nemlich ernähnt, if dos noch eine heicheidene bie die Arbeiter zur Erfämpfung wirtschaftlicher Forde gesorgt hätte, die landwirtschaftliche Produktion unter stantForderung, berm die Mehrheit der Agmrier will durch die rungen beiben und die ihnen schon jetzt durch Belagerungs- liche Aufsicht zum Nutzen der Allgemeinheit zu stellen. debt Freigabe des Handels den Weltmarktpreis, ter entforechend austand und Zenjur bis zur Bedeutungslosigkeit herabge- will fie, trok aller Warnungen, die ihr die bisherigen Mizder beutigen Valuta noch her jene mohnminine Höhe bin mindert find, völlig genommen würden, so daß die Arbeiter erfolge reichlich erteilen, wiederum den Anreiz zur Brodui ausitrest, und auf der der Safer mit 4200 Wort bereits sich unter der Teuerung zusammenbrechen müßten. Denn, wenn lion und zur Lieferung durch die Erhöhung der Breise erbefindet. Much noch der„ Deutiden Tageszeitung" ist die Brot und Kartoffeln fich vertonern, dann werden auch reichen, ohne gleichzeitig für die Erfassung der Produkte bom Peid@ virikkoileminifterium borgeschlagene Breis- Milch, Butter, Fleisch und Fett in gleicher Weise im Preise die erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Mit Sammet erhöhung viel au gering: auch ihr deaf ist selbstverständlich steigen, es toürde also eine Verteuerung der Ernährung pfötchen darf man die Agrarier dabei freilich nicht erfaffen die uneingeschränfte Bebereichung des Markies und domil um das fieben. bis adtfache der Ausgaben von 1913, um und auf ihren guten Willen erit redit nicht rechnent Deci