Einzelpreis 15 Pfennig 3. Jahrgang Sonnabend, den 28. Februar 1920

Die freiheit erscheint morgens und nachmittags, an Sonn- und geftagen nur morgens Der Bezugspreis beträgt bei freier Zustellung ins Haus für Groß- Berlin 4.50 m, bei biseftem Poftbezug monatl. 5.15 m., bei Juftellung unter Streifband für Deutschland 7. M., fürs Ausland 8.- M., per Brief 13- m resession and Expedition: Berlin N. 6. Schiffbanerdamm 19 IIL Fernsprecher: Amt Norden 2895 und 2396.

Str. 59/ B 27 Abend- Ausgabe

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Berliner Organ

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Die russisch- polnischen Berhandlungen

bie polnische Antwort auf das russische allgemeine Eindrud geht dahin, daß die Verfechter der Wieder­

Friedensangebot.

T. U. Waridhau, 28. Februar.

Die Kommission für auswärtige Angelegenheiten hat in den Sigungen am 23. und 24. Februar über den Bericht der Regic­rung betreffend das Friedensangebot Rußlands verhandelt. Als Endergebnis der Beratungen hat die Kommission die allgemeinen Richtlinien gutgcheißen und die Antwort der polnischen Regie: rung auf das bolschewiftische Friedensangebot zur Kenntnis ge­nommen, olen lehnt das seitens der bolfchewistischen Re­gierung geftellte Friebensangebot nicht ab. Der Friede mit Rußland wird von Polen nicht Annegionsplänen zuliebe, fon­bern für die Verteidigung der Lebensintereffen des Staates und ber polnischen Nation gewünscht. Mit Rücksicht darauf beants wortete die polnische Regierung die bolfchewistische Friedensnote mit der Vorlage von Friedensbedingungen. Polen verlangt end­giltige Wiedergutmachung des Teilungsaktes, welcher ein ge. fchichtliches Unrecht darstellt und verlangt für die Bevölkerung der Gebiete, die feit 1772 dem polnischen Staate angehört haben, das Selbstbestimmungsrecht.

Russisches

Friedensangebot an Tschechoslowalien.

Prag, 27. Februar.

Die Wiener Blätter veröffentlichen eine Note, welche der tussische Volkskommissar für Aeußeres, Tichitscherin, an das tschecho- slowakische Ministerium des Aeußern gerichtet hat, und in welcher er ein formelles Friedensangebot macht. ie das tschechische Preßbureau mitteilt, liegen im tschecho­flomatischen Ministerium des Aeußern über diese Note noch teine direkten Meldungen vor.

Der Friedenswille Sowjetrußlands.

T. U. Kopenhagen, 28. Februar.

aufrichtung der Internationale ait Longuet im Kongreß die Mehrheit erhalten werben.

Die neue Untersuchung der Morde an Liebknecht und Eugemburg.

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Die Organisation des ungarischen Terrors.

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Bur gleichen Zeit, wo Admiral Horthy vor affet Deffentlichkeit heuchlerisch erklärt, die Mörder des Ge. nossen Somogyi aufs schärfste verfolgen zu wollen, ge Vor einiger Zeit hat der ehemalige Fähnrich Walter langen Einzelheiten über die Grenze, die tief hineinleuchten Weinhold in dem schwedischen Blatt Dagans Nyheter" in das Blutbad, das Ungarns christliche" Regierung im neue Mitteilungen über die an Karl Liebknecht und Rosa Geheimen unter Führung desselben Horthy an den Ver­Luxemburg verübten Morde veröffentlicht. Es wurde nun trauensmännern Arbeiterschaft anrichtete. von den Militärbehörden eine neue Untersuchung einge- ungarischen Zeitungen selbst ist es verboten, über die leitet, die noch nicht zum Abschluß gelangt ist. Nach einer Schyredensherrschaft der Offisterskamarilla zu berichten. Rokalforrespondenz hat in dieser Untersuchung der Unter- So müssen sie z. B. noch immer von dem im Keller des offizier Franz Flick, der an dem fraglichen Tage Wacht- Gerhardus- Hotel ermordeten sozialdemokratischen Partei­unteroffizier im Edenhotel war, folgende Aussagen gemacht: jefretärs Szervanta als einen Bermigten" schreiben, " Ich war Unteroffizier bei der vierten Gstadron des Jäger- obwohl er, wie allgemein bekannt ist, direkt unter der Woh. Regiments 2 und am 15. Januar 1919 jomie an den folgenden nung Horthys erniordet wurde. Als sich aber zwei Herren Tagen Wachthabender im Edenhotel. Mis folcher habe ich auch in dieser Angelegenhoit an Horthy wandten, erklärte er die dort von unserem Regiment gestellte Bache eingeteilt. Nach ihnen: Meine Herren, Iaffen Sie das auf sich be­meinem noch vorhandenen Wachbuch hat der Jäger Weinhold zu ruben; er ist ein gefährlicher Kommunist." der Zeit, als Frau Luxemburg in das Hotel gebracht wurde, gar

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Und Bela Szomogyi mußte sterben", schreibt die nicht Posten vor dem Eingang gestanden. Er sollte erst um Wiener Arbeiterzeitung"," weil er Sozialdemokrat war, 11 Uhr vor dem Eingang aufziehen. Jäger Runge hat aber um weil er durch schriftstellerisches Können, eine nicht zum 11 Uhr nicht abgelöst, um den Abtransport des Dr. Liebknecht und Wanken zu bringende Treue und eine zähe Arbeitskraft der Frau Buremburg beizuwohnen. Er blieb also mit dem Jäger eine geistige und sittliche Stüße der Arbeiterbewegung ge­Dräger auch noch nach 11 Uhr auf seinem Posten. Nach der wesen wat, die physisch auszurotten das vornehmste Ziel Tat find Runge und Dräger erst von Weinhold und Haas ab der christlich- nationalen Regierung ist". Anfang dieses gelöst worden, also war Weinhold zur Zeit der Tat gar nicht Monats fand in dem Amtslofal des Herrn Horthy in seines auf Bosten vor dem Eingang, durch den Frau Luremburg ab- und des Abgeordneten Georg Samtecsonyi Gegenwart eine transportiert wurde. Busammenkunft statt, an der auch mehrere Zivil- und Weinholds Aussage, Frau Luxemburg wäre schon vor dem militärische Würdenträger teilgenommen haben, wo der Verhör mit dem Kolben geschlagen worden, stelle ich als unwahr Kriegsplan der Horthy- Regierung gegen die robe Gefahr hin, und kann das Gegenteil mit meinem Gib erhärten. Denn besprochen und der Plan erwogen wurde, England die nach dem Verhör bin ich mit der Frau Luxemburg im Vorraum Aufstellung einer 100 000 Mann starfen

Nach Aeußerungen Litwinows hat die Sowjetregierung Japan bes Hotels, als sie zum Automobil gebracht wurde, zusammen- Armee gegen Comietrußland anzubieten, and Rumänien Friedensangebote zugestellt und bie traine hat getroffen. Sie war noch im vollen Besitz ihrer Kräfte, ebenso und auch beschlossen wurde, alle diejenigen, die in der Ar­Bolen den Frieden angeboten. Bitwinom erwartet unbedingt, daß war von Schlägen am Kopf oder an der Meibung nichts zu beiterbewegung eine führende Rolle innehaben die Allinerten in nächster Zeit gezwungen sein fehen. Die Fähnriche im Eden- Hotel waren mir alle befannt, hatten, ob sie in Budapest oder im Cgil leben, u dem Wege au räumen und unschädlich zu werben, einen offiziellen Frieben mit Rugland abzu- einen Fähnrich Hoffmann gab es nicht.

H. N. 2onbon, 28. Februar.

Die Times" veröffentlicht aus Mostauer Quellen den De.

Der franzöfifche Eisenbahnerstreit.

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Thließen und dadurch die Sowjet regierung anzuerkennen. Er Ich behaupte, daß der Bericht des Jägers Weinhold von An- machen. bat fich in diesem Sinne auch gegenüber dem hiesigen Korrespon- fang bis Ende erlogen ist. Weinhold war gar nicht Fähnrich, Die Ermordung des Sekretärs der sozialdemokratischen benten des Reuterschen Bureaus geäußert. Er betrachtet die let sondern Jäger. Er ist mir auch von seiner Dienstzeit bei der Partei, Nikolaus Cserventa, vor einigen Wochen, die ten Erklärungen des Obersten Rates in der vussischen Fraze 4. Eskadron des Jäger- Regiments 2 zu Pferde als sehr unzu- jetzt erfolgte Tötung Somogyis und Bacfos, das niút als bas leßte Wort, ba die Logit der Greigniffe verlässig bekannt und von der Eskadron entlassen worden. Das Net, das immer enger um Beyer und Buchinger zu fbärter sein werde als die Beschlüsse der Mitglieder des Rates. Bachbuch steht zur Prüfung zur Verfügung." fammengezogen wird, die Organisierung der Ochranain Es war vorauszusehen, daß auch diese neue" Unter- Wien, die auf Run, Böhm und unfi eine förm­Die Uebergabe der weißen Garde in Rußland. fuchung nichts Wesentliches ergeben würde. Die Militär- liche Seziago veranstaltet, das größliche und unausgefehte juftig ist die aller ungeeignetfte Einrichtung zur restlosen Klappern der Gerichtsmaschine, die fortwährende Füllung Aufhellung dieser Mordbat. der nicht geleerten Kerfer und Internierungslager, die offen betriebenen Vorbereitungen zum Prozeß der Volks­Fommissäre, die man alle auf den Galgen bringen will-: bies alles und noch vieles andere sind einzelne, aber zu­Der franzöfifche Ministerpräsident Millerand hat nach seiner sammenhängende Kampfhandlungen in dem sozialen Rückkehr aus London mit ben Delegierten der Eisenbahner- Striege, mit welchem die in Budapest zu zehntausenden z11­Gewerkschaft verhandelt. Anicheinenb jino bieje Verhandlungen ſammengeströmten Offiziere der zerbrochenen monarchisti ergebnislos geblieben, denn ber Streit gewinnt immer weitere fchen Wehrmacht die Konterrevolution nach dem Often und Ausdehnung. Die Gewerkschaftsvertreter der Pariser Eisen- nach dem Westen tragen wollen. bahner verlangen jekt über ihre bisherigen Forderungen hinaus So sieht die christliche Regierung Ungarns aus, deren noch die Verstaatlichung der Bahnen, eine Teuerungszulage und Saß gegen alles, was sosialistisch heißt, vor nichts zurück­fofortiges Inkrafttreten einer neuen Lohnstaffel. Die franzöfifche fcrrect. Und ein ausführendes Organ finden die beider Regierung versucht mit allen Machtmitteln, die ihr zu Gebote Militärgewaltigen Horthy und Friedrich in der aus stehen, den Streit zu unterdrüden und hat bereits die teilweise besonderen Offiziersformationen gebildeten Brachial­Mobilisierung für die Streden der Paris- Chon- Mittelmeer gewalt", die ohne in Fühlung mit den Zivilbehörden zu bahn angeordnet. In der Kammer brachte der Arbeitsminister stehen, sich deren Befugnisse anmaßt, eigene, mit Folter­einen schleunigen Gefeßentwurf ein, in dem der Regierung das famurern versehene Gefängnisse einrichtet, deren Betreten Recht der Requirierung der Berkehrsmittel im Falle des Still allen bürgerlichen Instanzen, wie Staatsanwalt und Poli

befchenwechsel zwischen Curzon und Tschit­ scherin, der der Uebergebe der Weißen Garde in Nordrußland borangegangen ist. Daraus ergibt sich, daß Curzon mit Hinweis barauf, dass die britische Regierung eine gewiffe Beit lang für das Wohlbefinden der Vevölkerung dieser Gegerben verantwortlich gewefen fei, die Näberegierung ersuchte, keine Repreffalien vor zunehmen. Darauf erflärte Tschitscherin, sich mit der Ausliefe ung alle Bassen, aller Regierungsbefiztümer, aller Transport mittel und Nahrungsmittel sowie der sofortigen llebergabe der Truppen zufrieden geben zu wollen unter der Bedingung, die per­förbche Sicherheit der weißen Garde zu garantieren.

Der franzöfifche Sozialistentongreß.

Straßburg, 27. Februar.

Das offiziöse Bureau Savas meldet: Die am Donnerstag vom

Sozialistentongreß ernannte Rommission bemüht sich, eine Erstandes der Eisenbahnen gegeben wird. Im Laufe der Kammer zei, unmöglich ist. lärung aufzufeßen. die eine möglichst große Zahl der Dele- debatte am Freitag fagte Ministerpräsident Millerand, man be­

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Diese Leute sind es, die das ganze öffentliche Reben Un­gierten befriedigen würde. In dieser Kommission find die An finde fich nicht einem Lohnkampf gegenüber, sondern man habe garns beherrschen und denen gegenüber die Regierung selbst hänger der Wiedererrichtung der Internationale( Schattierung es mit einer revolutionären Bewegung zu tun. wenn fie den Willen hätte, völlig machtlos wäre. So find, Longuet) in schwacher Mehrheit. Sie stimmen dem sofortigen dürfe feine Storporation geben, möge fie auch noch so bedeutend pie die Arbeiterzeitung" berichtet, in den allerletzten Tagen Anschluß an die Moskauer Internationale au, fein, die das Recht habe, sich gegen die Nation zu wenden. wieder eine gröere Anzahl von bekannten Sozialisten und urter der Bedingung, daß dre französische Sektion der dritten Politifern verschwunden, darunter Dr. Michael Reves Internationale Herr ihrer Barteidisziplin und ihrer inneren Po faft einfach Borbehalt zu den Behen hat es drie in der Amerika und die Ratifitation. Der Senat neuerdings Redakteur des Nepszava", Johann Martofii Moroc, Scommission bestehen auf der Einführung von Sowjets bensvertrages über die Ausführung der Mandate angenomen. Lehrerbewegung Karl Luba, und aus einem Orte Mtbelter- poperativen. Eine Einigung wird schwierig fein. Der piesen Borbehalt nicht bekämpfe

402andleute berschleppt und angeblich interniert. Dod