Donnerstag,

Br. 174. 14. Jahrgang. Beilage des„ Vorwärts" Beilage des„ Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Bone, 29. Juli 1897.

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Lokales.

Parteigenossen! Am Freitag ist der Termin für die Aus­legung der Wählerlisten abgelaufen. Wer also bisher die Einsicht in die Wählerlisten unterlassen hat, mag sich beeilen, das Versäumte nachzuholen. Die Listen find im städtischen Wahlbureau, Poststr. 12, 2 Tr., in der Zeit von 9-8 Uhr einzusehen. Außerdem haben sich eine Anzahl Parteigenossen aus allen Wahlkreisen bereit erklärt, die Listen für diejenigen einzusehen, die keine Zeit haben dies selbst zu besorgen. Die Namen derselben finden die Parteigenoffen in der Mittwochnummer.

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Zahl und der Zeitdauer der von ihnen geführten Gespräche zur Ueberfall im Eisenbahnwagen. Am letzten Freitag Abend Bahlung an die Fernsprech- Verwaltung berangezogen werden, da kehrte der Restaurateur Herr Karl Teichmann, der Besizer des in das für die Herstellung des Fernsprech- Anschlusses eines großen Geschäfts- uge der Nordbahn von einer Reise nach Hause zurück. In Oranien­eine gewiffe Ungerechtigkeit in dem heutigen Umlage- Verfahren liegt, der Andreasstr. 68 belegenen Restaurants Alt Berlin  ", mit einem Etablissements, das während des ganzen Tages mit einigen Unter- burg bestiegen zwei Herren den Wagen, in welchem sich Herr Leich brechungen die Aufmerksamkeit und Thätigkeit des Fernsprech- Beamten mann allein befand: Herr Arend, der Direktor des Münchener Brau in Anspruch nimmt, den gleichen Betrag fordert, wie für die Fern- bauses, und der bei ihm beschäftigte Braumeister Herr Fiedler. manchmal taum auf 3-400 Gespräche bringt. Wie nun verlautet, her miteinander bekannt sind, fprech- Anlage eines kleinen Geschäftsmannes der es im Monat Zwischen den Herren Arend und Teichmann, die von früher 3 im entspann sich ein Gespräch ist die Zählung der Gespräche und die Feststellung ihrer Dauer über geschäftliche Angelegenheiten, das zunächst in durchaus durch zweckmäßige elektrische Anlagen bei den Vermittelungs- Aemtern ruhigem und höflichem Ton geführt wurde. Plöblich fiel, wie Herr so gut wie vollstängig gelungen. Es handelt sich nur noch um die Teichmann der Bolts- Zeitung" mittheilt, Herr Arend ohne jede er­Ueberwindung einer Schwierigkeit, nämlich um die besondere Re- tennbare Veranlassung über ihn her und bearbeitete ihn mit einem giftrirung derjenigen Fälle, wo ein Fernsprech- Theilnehmer das Amt oder Stock, wobei er von Herrn Fiedler kräftig unterstützt wurde. Erft einen anderen Theilnehmer vergeblich anruft. Nach dem augenblicklichen als Herr Teichmann eine Heihe schwerer Mißhandlungen erlitten Stande der elektro- technischen Einrichtungen würde dieses Anrufen hatte, gelang es ihm, die Nothbremse zu erreichen und den Zug zum bis zur Grtheilung einer Antwort oder bis der Anrufende felbft den Stehen zu bringen. Ein herbeieilender Beamter befreite ihn von Schluß herbeiführt, als besonderes Gespräch von den Zentral- seinen Beinigern. apparaten registrirt werden. Da hierin, wie auch von der Fernsprech Gestohlene Sachent. Bei der Kriminalpolizei ist eine Granat Verwaltung anerkannt wird, in den meisten Fällen eine große Härte brosche in Form eines Halbmondes, in welchem sich ein Stern be­gegen den Theilnehmer liegen würde, so finnen die Techniker auf findet, im Werthe von ca. 30 m. beschlagnahmt. Die Eigenthümerin Mittel, um dem Uebelstande abzuhelfen. Sobald diese Aufgabe tann dieselbe im Zimmer 249, 2 Treppen, vormittags zwischen 9 und gelöst ist, dürfte zunächst ernstlich mit der Feststellung der Zahl und 12 Uhr in Augenschein nehmen. In Verlust dürfte die Brosche ge­Zeitdauer der Telephon- Gespräche vorgegangen und demnächst die rathen sein im April oder Mai d. J. anderweite Kostenberechnung für Fernsprech- Theilnehmer eingeführt werden.

Aus den Nachbarorten.

Der Jammer der Bäckermeister über den zwölfftündigen Arbeitstag will nicht verstummen. In wahrhaft rührender Weise wissen sie ihre Leiden vorzutragen und fast erscheint keine Nummer des Innungsorgans, in dem nicht dieser oder jener in erschütternder Tragit auch die Niedertracht der Gesellen schildert. In der letzten Nummer ist es der Bäckermeister Witte aus Charlotten burg  , der seinem gepreßten Herzen Luft macht. Auch er ist über die Bundesraths- Berordnung gestolpert und wurde zu 20 M. Strafe verurtheilt. Zur Beluftigung unserer Leser geben wir einen kleinen Auszug aus der Bäcker- Zeitung", in der Herr Witte über sein Schicksal flagt. Er schreibt: ,, Einer meiner Gesellen namens Ulfamer, den ich im April dieses Jahres entlassen mußte, hatte mich wegen ueberarbeit" denunzirt. Am 5. d. ein höchst fomisches Urtheil eines Kriegsgerichts, hat vor einigen Friedrichsberg in Frankfurter Allee   ist von dem Minister der öffent­M. Ein Kuriosum ans der Zeit der Franzosen- Herrschaft, Die Umänderung der Bezeichnung der Ringbahnstation fand Termin statt. Außer dem Denunzianten waren als Beugen geladen die Gesellen Lepschynsky und Sindermann und Tagen in Hamburg   ein Tischlermeister beim Aufräumen alter Friedrichsberg in Frankfurter Allee   ist von dem Minister der öffent­der Konditor Schröder; im Zuhörerraum wimmelte es von Bäcker- Papiere ans Tageslicht gebracht. Der Großvater des Tischler- lichen Arbeiten genehmigt. Der Rummelsburger Gänsemarkt, der nicht nur für Berlin  , gefellen. Der Amtsrichter las mir die Anklage vor, laut welcher meisters war 1810 Nachtwächter und stand, als das franzöfifche ich die Leute 14-16 Stunden, ja sogar 18 Stunden beschäftigt hatte Heer in Eppendorf   eine Feldwache ausstellte, dort auf Posten. Der sondern auch für ganz Norddeutschland den Haupt Gänsemarkt  Nachtwächter zog um 11 Uhr mit seinem Horn und Morgenstern bildet, ist jetzt eröffnet. Täglich treffen bort, vornehmlich aus und stellte die Frage, was ich darauf zu erwidern habe. Ich er aus und waltete vor den wachthabenden Soldaten in der entfeßlichsten Ost- und Westpreußen  , bereits 15-16 000 der schmackhaften Bratvögel klärte dem Richter die Reihenfolge der einzelnen Arbeiten, wie sie ja Weise seines Amtes, indem er zu blasen anfing. Die Franzosen   ein. Sie finden aber trotz der nicht hohen Preise vorläufig noch jedem Bäcker genügend geklärt sind, weshalb ich sie hier nicht zu verboten ihm das, und als er, der die fremde Sprache nicht verstand, feinen bedeutenden Absatz. Schuld hieran ist das anhaltende wiederholen brauche, und schloß mit der Bemerkung, daß ich die trotzdem das Blasen fortsetzte, wurde er zur Wache gebracht und schlechte Wetter, das den auswärtigen Gastwirthen, den Haupt­Leute doch 12 Stunden mit Aufmachen von Waaren und 1-2 Stunden mit Nebenarbeiten beschäftigen Bescheid ab( das Original ist in französischer Sprache):„ Der scheußliche Borrath von Fleischwaaren zu halten, weil es an Gäften mangelt. am nächsten Morgen dem Gericht vorgeführt. Dieses gab nun folgenden abnehmern der jungen Gänse, nicht gestattet, sich einen größeren dürfe. Der Zeuge Lepschinsky rechnete natürlich die einzelnen Lärm ist in voriger Nacht von uns allen gehört worden. Der Mensch ist ein Ferner hat der vom Regen naßgewordene Roggen noch nicht von Arbeiten anders aus; er sagte: Wir haben um 9 Uhr angefangen, Verrückter oder ein Narr. Der Bürgermeister soll die Narren des den Feldern geschafft werden können, so daß es vor der Hand nicht machten Hefstück, Teig und machen gleichzeitig die Waare auf, dieses dauert bis 4 Uhr, dann wird Brotteig gemacht, geschoben und wieder nachts in sicheren Verwahrsam bringen. Am Tage mag er blasen, möglich ist, gekaufte ljunge Gänse auf die Stoppeln zu treiben und so viel er Luft hat. weiße Waare aufgemacht, dieses dauert bis i Uhr, mit Nebenarbeit des Nachtwächters enthalten, er ist für den Franzosen kein Ver- Stoppeln frei werden, mehrt sich dann auch die Einfuhr der Gänse Der Deutsche mag sich fünftig der Person sie dort zu mästen. Sobald das Korn in den Scheunen ist und die auch bis 2 Uhr; der Meister will nicht solchen heißen Ofen haben und daher dauert es manchmal noch länger; wir haben übergnügen zur Nachtzeit. Der Rapitän Drufart und die übrigen nach dem Rummelsburger   Markt ganz bedeutend, so daß im Offiziere." September bereits im Durchschnitt täglich bis 80 000 Gänse dort haupt nie 3eit zum Essen, es ist keine Arbeiterei, fondern eine Schufterei." Die übrigen Zeugenaussagen wollen Eine unglaubliche Thierquälerei üben manche Radfahrer eintreffen. wir nicht wiederholen, da sie mit der ersten übereinstimmen. Am dadurch aus, daß sie ihre Hunde oft auf ausgedehnte Strecken Schluß fagt Herr Witte: weit hinter sich hertraben lassen. Denn sehr häufig sieht " Ich erkläre, das es mir unbekannt, daß solche man in den Straßen und namentlich auf Chauffeen die armen Zustände in meiner Bäckerei herrschen, und beantrage Thiere mit lang heraushängender Bunge und dichtem Schaum vor Der Stralaner Fischzug, das letzte der alten Berliner   Volks Die Bernehmung anderer Zeugen. Der Gerichtshof lehute meinen dem Maule hinter dem im schnellsten Tempo dahinjagenden Rade fefte, wird in dem uralten Fischerdorfe auch in diesem Jahre und Antrag ab und verkündete nach kurzer Berathung das Urtheil." herlaufen. Namentlich für kleine Hunde sind solche Strapazen einer zwar mit ganz besonderem Glanze gefeiert werden. Man will dies­Wir hätten uns mit diesem an und für sich belanglosen Ge- unerhörten Thierquälerei gleichzuachten, die leicht den augen mal das Feft ganz in der früheren Weise gestalten und vor allem schreibsel nicht beschäftigt, wenn nicht zu gleicher Zeit sehr deutlich blicklichen Tod der Thiere herbeiführen kann. die alte Festwiese wieder aufleben lassen, die früher um die Kirche aus ihm die Abficht hervorging, die in dem Prozeß aufgetretenen Eine Sprengung der Fundamente der elektrischen Thurm- herum lag, vor einigen Jahren aber zum theil bebaut wurde und Zeugen, die unter ihrem Eid die Wahrheit sagten, den übrigen bahn aus der vorjährigen Gewerbe- Ausstellung hat gestern Morgen sich deshalb für die Aufstellung von Buden und Zelten nicht mehr Bäckermeistern bekannt zu geben, um ihnen das Wiedererlangen von um 7 Uhr in Treptow   stattgefunden. Diese Sprengung war für die eignete. Jetzt hat man mitten im Dorfe ein Terrain ausfindig ge= Arbeit zu erschweren. Denn kaum waren die Gesellen vom Termin Pioniere, welche dieselbe vornahmen, dadurch ganz besonders inter  - macht, das ganz vortrefflich zu einer Festwiese paßt, und welches zurück, so erhielten sie von dem erzürnten Herrn Witte folgende effant, daß in Berücksichtigung des Grundwassers die Fundamente daher auch bereits definitiv dazu bestimmt ist. Im vorigen Jahre, Kündigungszuschrift, die allerdings in der„ Bäcker- Beitung" nicht ab nicht in ihrer vollen Tiefe zerstört werden sollten. Die Sprengung als anläßlich der Gewerbe- Ausstellung auch der Stralauer Fischzug gedruckt ist: " Da Sie nicht im ftande sind, meine Arbeit in 12 Stunden ftraße, die Köpenicker Landstraße, sowie die Treptower Chaussee man ist jedoch zu der Ueberzeugung gekommen, daß eine möglichst erfolgte vermittelst Schießbaumwolle mit zehn Schuß. Die Part- gewissermaßen als ein Stück, Alt- Berlin" nach längerer Bause wieder ins Leben gerufen wurde, mußte man sich ohne Festwiese behelfen. fertig zu stellen, so fündige hiermit dem Werkmeister, dem Kneter, waren in der Beit gesperrt, eine Maßnahme, die sich auch als noth bunte und belebte Festwiese bei einem Boltsfest unter keinen Um­dem Dritten und Vierten nach heutiger Vollendung der Arbeit. wendig herausstellte, da über ein Pfund schwere Bruchsteine über Charlottenburg  , den 6. Juli 1897.! Witte, 80 Meter hoch und bis 150 Meter weit geschleudert wurden. Der Bäckermeister. Erfolg der Sprengung war ein günstiger. Thatsächlich ist es ge- Ein Einbrecher wurde heute Nacht in Schönerlinde( bei lungen, das Grundwasser zu halten, troß der gewaltigen Explosions- Französisch Buchholz  ) auf frischer That ergriffen. Es war ein kraft; schwere Steinblöcke waren meterhoch empor geschleudert worden junger Mensch von etwa 22 Jahren, der einen dunkelblauen Jacket­und träftige Eisenbolzen, die in dem vollständig zerklüfteten anzug trug, feinerlei Papiere bei sich führte, dafür aber eine Menge Fundament eingemauert waren, wurden zerbrochen resp. vollständig Dietriche in seinem Besiz hatte. Er nannte sich Richter, ließ aber verbogen. im übrigen seine Persönlichkeit im Dunklen. Heute Vormittag wurde er mit Feffeln an den Händen vermittelst einer Droschke dem Amtsgericht Berlin II( Moabit  ) zugeführt. Hier begann er den " wilden Mann" zu spielen.

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Die Angelegenheit wird aber für uns um so interessanter, als uns aus den Kreisen der Bäckergesellen eine nähere Schilderung über Vorkommnisse in jener Bäckerei zugeht. Die Angaben sind zwar nicht neueren Datums, aber sie zeigen, welchen Kampf Herr Witte zu führen hat, um allen Ansprüchen der Behörde genügen zu können. Man prüfe selbst. In der Bäckerei arbeiteten zu Anfang des Jahres 5 Gesellen und 2 Hausdiener. Da nur fünf Betten vorhanden waren, so mußten die Hausdiener die von den Gesellen benutten Betten gleichfalls in Anspruch nehmen. Dabei ist es vorgekommen, daß die Bettwäsche erst nach zehn Wochen gewechselt wurde.

Die Sprengung der Kellerräume der Thurmbahn, wird heute früh ebenfalls stattfinden.

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Eine Kalmückenhorde" aus dem Südosten des europäischen  Rußlands   wird in allernächster Beit ihren Einzug in den Berliner  Zoologischen Garten balten. Die Truppe umfaßt 31 Personen, Die Arbeitszeit wurde trotz angestrengter Thätigkeit täglich mehrere Männer, Frauen und Kinder, und führt eine stattliche Zahl von Stunden überschritten. Die Folgen dieser Wirthschaft stellten sich Jm März d. J. erkrankten 2 Gesellen und der Haus- Last- und Heitkameelen, Pferden, einschließlich mehrerer Milchstuten" diener an Kräße. Giner von ihnen wurde im Krankenhause und anderen Hausthieren, sowie ein großes Beltlager mit sich. behandelt, während die beiden anderen die Krankheit überstanden ohne Durch einen Unteroffizier des 4. Garde- Regiments wurde das Krankenhaus aufsuchen zu müssen. Nun wurde in bezug auf vorgestern Vormittag in der Bellealliancestraße ein etwa zweijähriger Reinlichkeit allerdings für Abhilfe gesorgt, und zwar von Herrn Knabe vom sicheren Tode gerettet. Das Regiment kehrte mit Witte sowohl als auch von der städtischen Desinfektions- Anstalt, die klingendem Spiel vom Tempelhofer   Felde zurück und eine große die Schlafräume und die Betten gründlich desinfizirte. Doch blieb Kinderschaar lief, wie stets, neben den Soldaten her. Darunter die Arbeitszeit dieselbe, bis endlich Anzeige erstattet und der befand sich auch ein zweijähriger Knabe, der in der Nähe der Meister kürzlich zu 20 Mart Geldstrafe verurtheilt wurde. Barutherstraße unter einen Kohlenwagen gerieth. Der Kleine fiel so Man kann den Zorn des Herrn Bäckermeisters begreifen, wenn ihm unglücklich, daß das rechte Vorderrad über die Unterschenkel hinweg­nun auf einmal in das ehrfame" Handwerk eingegriffen wird. Er ging, während das Hinterrad zweifellos den Kopf zerschmettern mag mit seinem Schmerz bei denen inniges Verständniß finden, die mußte. Gin Unteroffizier, der die Gefahr erkannte, sprang ent­jede Maßregel zu gunsten der Arbeiterklasse bekämpfen. Wer aber schloffen hinzu und, ohne die Gefahr zu beachten, in welcher er ißstände, wie sie nicht nur bei Herrn Witte, sondern vielfach in schwebte, zog er das Kind zwischen den Rädern hervor. Der Knabe, Bäckereien bestehen, beseitigen will, muß fest in dieses Wespennest der über seine Personalien nichts anzugeben vermochte, mußte nach hineinfassen. einem Krankenhause gebracht werden.

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weder Kaution gezahlt oder unterschrieben hatten,

Die Lohmühlenstraße zwischen der Ober- Freiarchenbrücke und der Treptower Brücke wird behufs Umpflasterung von heute ab bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt.

ständen fehlen darf.

Die Leiche eines unbekannten Mannes wurde gestern in einem Getreidefelde zwischen Rosenthal und Dalldorf aufgefunden. Ob nun ein Mord, ein Selbstmord oder Unfall vorliegt, ließ sich bei der äußeren Besichtigung nicht erkennen.

Derlammlungen.

In der Versammlung der Rabizputer sprach der Genosse Stabernad über die Ursachen der Arbeitslosigkeit. Nach kurzer Diskussion wurde über die Maurerbewegung verhandelt und bes schlossen, demnächst auch mit Forderungen an die Meister herans zutreten. Verband deutscher Barbiere, Friseure und Verrückenmacher. 8weig­verein Berlin  . Heute, abends 10% Uhr, Rosenthalerstr. 67 bei Babiel, Außer ordentliche General- Bersammlung.

Briefkasten der Redaktion.

Witterungsübersicht vom 28. Juli 1897.

Barometer

ftand in mm,

d. Meeressp.

Windrichtung

Windstärke

Better

Temperatur

( 50.= 4° R.)

Die juristische Sprechstunde findet während der Gerichts. ferien am Dienstag und Freitag Abend von 6-7 Uhr statt. Zu dem Konkursverfahren über das Vermögen der Ber Ein Verbrechen der Art, wie sie jüngst in der Bernauer- W. L. Höchft. Das Verfügungsrecht über die betreffende Arbeit steht liner Verkehrs- Anstalt fand gestern bei dem Amtsgericht I und Schwerinstraße verübt wurden, meldete das Gerücht heute aus uns nicht zu. Der Vermert stammt von demjenigen, der das Recht des eine Gläubigerversammlung statt. Nach dem Bericht des Ver- der Reinickendorferstraße. Dort sollte ein junger Mann feine Abdruckes zu vergeben hat. walters Martens betragen die Attiva, refp. die Einnahme an Schwester zum Fenster hinausgeworfen und getödtet haben. Bu die sozialdemokratischen Badereisen, als sie in Berliner   Zeitungen auftauchte, Ginsender der ,, Fuldaer 3tg." Wir haben die dumme Notiz über baarem Kassenbestand 46 Pfennige, für das Inventarium 1466 M., diesem Gerüchte hat folgender Vorgang Veranlassung gegeben: Der fofort als eine in allen Einzelheiten unzutreffende Zeitungsente charakterisirt. für die Briefkästen 60 M. u. f. w., zusammen 2178 M. 10 Pf. Magazinverwalter Thielecke aus der Reinickendorferstr. 13 hat einen Daß nun trozdem diese Reporternotiz eines Herrn Mannes, der als früherer Davon sind verausgabt 2081 m. 28 Pf., und es bleiben 96 M. 24 Jahre alten Sohn Paul, der beim 46. Infanterie- Regiment in Anarchist das besondere Vertrauen der sozialistentödterischen Presse wie der 82 Pf., zu dieſen fommen noch 412 M., mithin in Summa Bofen gedient und dort durch einen Unfall einen Bayonnetstich in demokratischen Bert. 8tg." genießt, in die Provinzzeitungen, auch in die, 508 m. 82 Pf. Die bevorrechtigten Forderungen und Schulden be- den Unterleib bekommen hat. Der junge Mann litt darauf an einer welche in christlicher Liebe machen, übergeht, tann uns nach den zahlreichen tragen etwa 19 000 M. und die Forderungen ohne Vorrecht 76 000 Blinddarm- Entzündung und mußte im Jahre 1894 vom Militär Erfahrungen, die wir mit dieser Presse gemacht haben, nicht in Erstaunen Mart  , im ganzen also 95 000 M. Um diese nun möglichst zu entlassen werden. Seinem früheren Berufe als Maurer fann fetzen. decken, wird der Verwalter dem Gericht die Vorschußberechnung ein er infolge des Unfalles feiner Behauptung nach nicht mehr reichen, der zufolge sämmtliche Genossen, 286, mit 825 Antheilen nachgehen und ist überhaupt arbeitsunfähig. Da er aber verpflichtet sind, per jeden Antheil 200 M. zur Masse zu zahlen. von einer Militärpension von 15 M. monatlich nicht leben Die Mehrzahl der Genossen sind Bedienstete der falliten Ge- fann und Gesuche bei anderen Behörden erfolglos geblieben sind, so nossenschaft, bie nur beschäftigt wurden, wenn fie entfällt er seinen Eltern zur Last. Das Verhältniß ist nun unerquicklich Statione 11, daß sie und es tommt oft zu Reibereien und Streit. Vorgestern Nachmittag Genossenschafter würden. Es sind darunter Leute, die nur eine um 6 Uhr gerieth Paul Thielecke mit seiner 19fährigen Schwester Woche Lohn erhalten, aber mehrere Monate beschäftigt wurden, Hedwig, einer Kindergärtnerin, zusammen, da er ihr den Vorwurf und jetzt obenein, dem Gesetze gemäß, noch 200 bis 600 M. zahlen machte, es sei ihre Schuld, daß die Eltern ihn schlecht behandelten. follen. Die angemeldeten Lohnforderungen wurden zum größten als das Mädchen das bestritt, gab ihm der Bruder mit der Faust theil bestritten, sollen jedoch, wenn die Genoffen ihre Antheile ge- einen Stoß ins Gesicht und wandte sich dann um, in der Absicht, zahlt haben, anerkannt und in Abrechnung gebracht werden. Es ist aus dem Hinterzimmer in die vorderen Räume zu gehen. In diesem jedoch anzunehmen, daß nur der vierte Theil der Haftpflichtsumme Augenblic sprang feine Schwefter aus dem Fenster der im hohen Erdgeschoß eingehen wird. fühltenen Wohnung auf den Hof hinab, weil sie sich tief Die Berliner   Schuhlente sollen nach einer Mittheilung getränkt fühlte und Mishandlungen fürchtete. Sie überschlug sich bürgerlicher Blätter eine leichte Sommerkleidung erhalten. Die neue und sprang mit den Füßen auf. Außer einer Schwellung des linken Bekleidung besteht in einer blauen Litewfa mit Umlegekragen, auf Fußes hat sie sich teine Verlegungen zugezogen. deffen vorderen Spitzen sich zwei silberne Ligen befinden. Im Mit einem Backstein beschwert war die Leiche eines neu­nächsten Jahre soll diese Aenderung allgemein eingeführt werden. geborenen Knaben, die am Dienstag Abend um 8 Uhr vor dem An der Umgestaltung des Fernsprechwesens wird von den Grundstück Görligerufer 12 aus dem Landwehrkanal gelandet wurde. Elektrizitäts- Technikern, und zwar sowohl von denen der Post- Die Leiche war ohne weitere Hülle in einen Beutel aus grauem verwaltung, wie auch von privaten eifrig gearbeitet. Es handelt Leinen eingepackt. Ob das Kind lebend ins Wasser geworfen worden sich darum, die Aufgabe zu lösen, daß die Fernsprech- Theilnehmer ist oder bereits vorher todt war, wird erst eine genauere ärztliche anstatt wie bisher mit einer festen Jahresabgabe, fünftig nach der Besichtigung feststellen können.

Swinemünde  Hamburg  

Berlin  

WNW

WNW

NNW

* 9442( Stala 1-12)

758

760

woltig heiter

17

15

758

bedeckt

14

Wiesbaden

762

bedeckt

16

München  

762

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bedeckt

10

Wien  .

757

M

bedeckt

15

Haparanda Petersburg Cort Aberdeen  .

752

SM

bedeckt

17

765

NNW

wolkig

765

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1

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Paris  .

Wetter Prognose für Donnerstag, den 29. Juli 1897. Zunächst ziemlich trübe, nachher aufflarend, bei schwachen west lichen Winden und langsam steigender Temperatur; feine erheblichen Niederschläge. Berliner   Wetterbureau.