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Deutsche Nationalversammlung  .

Beilage zur Freiheit"

Antrag auf Beitragserhöhung rief auf dem Berbandstage einen Antrag der Opposition hervor, darüber eine Urabstimmung ftatt­finben au laffen, ber aber erst abgelehnt wurde.

165. Sizung Montag, den 19. April. In der Diskussion trat eine scharfe Misstimmung der Ber Auf der Tagesordnung steht die dritte Lefung des Gefeh- liner Mitglieder gegen den Hauptborstand zutage. Mit der Entwurfs über die Grundschule und die Aufhebung der Vorschulen. Tätigkeit der Berliner   Delegierten ertiärte fich die Verfamm Abg. Mumm( Dnat.) feiert die Schule als ein Werkzeug lung einverstanden, aber den Mitgliedern des Hauptvorstandes ozialer Berföhnung. Der Religionsunterricht muß erhalten wurde glatt das Recht abgesprochen, als Sutereffenvertretung ber bleiben. Mitglieder zu gelten. Die Redner erfiärten, daß fie weiterhin Abg. Boephel( Dem.): Gin Gewissensawang foll nicht aus im Sinne der Opposition arbeiten werden, um innerhalb der geübt werden. Organisation annehmbare Zustände herzustellen. Minister des Innern Koch: Die Wünsche des Abgeordneten  Mumm find zum großen Teil schon durch die Berfaffung gewähr. leiftet. Einzelne Schwierigkeiten werden im Ginvernehmen mit ben Bändern beseitigt. Eine Schmälerung der Gewiffensfreiheit foll nicht vorkommen. Abg. Nunkel( Dnat.) tritt für die Vorschullehrer ein. Das Gesetz wird darauf unter Ablehnung aller Wbänderungs­anträge in dritter Lesung angenommen.

Das Gefeß über die Versorgung der Militärpersonen ufw. fowie das Gefes über die Kosten der Kriegsbeschädigtenfürsorge werden dem sozialen Ausschuß überwiesen.

Dienstag, 20. April 1920

jedoch, bie Beteiligten davon zu überzeugen, daß zunächst alle Mittel versucht werben sollen, eine gegenseitige Verständigung herbeizuführen, und der Schlichtungsausschuß Groß- Berlin zieds Beilegung des Streitfalles zunächst anzurufen ist. Dem Vor­schlage ber Branchenleitung wurde durch eine Entschließung zu gestimmt.

Der Reichstarifvertrag für die technischen Angeftellten bes Bau gewerbes ist einschließlich aller auf Grund desselben abgeschloffe nen bezirklichen und örtlichen Tarifverträge bis zum 30. Juni 1920 berlängert tnorden. Der Deutsche   Arbeitegeberbund für bal Gine lebhafte Diskussion rief die Frage der auf dem Ber- Baugewerbe will seine Bezirksverbände anweisen, sofort, spätestens bandstage beschlossenen Beitragserhöhung hervor. Von ver- aber bis 27. April 1920, mit den technischen Angestellten über bie schiedenen Rednern wurde ausgeführt, die Ablehnung der Bei- Gewährung einer neuen Zeuerungszulage für die Monate April, tragserhöhung als Mißtrauensvotum gegen den Hauptborstand Mai und Juni zu den bisherigen tariflichen Bezügen( Gehalt su au betrachten. Nach längerer Diskussion wurde auf Antrag bezüglich Teuerungszulagen bat. monatlichen Wirtschaftsbeihilfen schlossen, diese Frage bis zu einer demnächst einzuberufenden Ber. in Verhandlungen einzutreten, durch welche ein angemessenez fammlung zu vertagen. Ausgleich für die feit der Gewährung ber letten Teuerungs aulagen in den einzelnen Landesteilen eingetretenen Teuerung erreicht wird. Die Verhandlungen sind bis spätestens 15. Mai zum Abschluß zu bringen. Wo für die faufmännischen Ange ftellten des Baugewerbes besondere bezirkliche oder örtliche Tarif berträge bestehen, soll in gleicher Weise mit den kaufmännischen Angestellten verhandelt werden. Die Verhandlungen über den Abschluß eines neuen Reichstarifvertrages und Bertragsmusters für die Bezirkstarife find fortzusehen und so zu fördern, daß bles selben am 1. Juni 1920 abgeschlossen sind. Die neuen Bezirks tarife sollen in der Zeit vom 1. bis 30. Juni vereinbart werden Eine Branchenversammlung der Transportarbeiter des städtischen Betriebe, Hafen- und Speicherarbeiter, Samenhand lungen und Zementzentrale sprach dem früheren Branchenleiter Bei ein Mißtrauensbotum aus und wählte aus wirt bom städtischen Osthafen als Branchenleiter. Hauswirt Die Unternehmer erklärten den Schiedssrpuch für unane wie auch die übrigen neugewählten Branchenkommissions nehmbar, und haben denselben einstimmig abgelehnt. Der Vor- mitglieder erklärben sich zu den Richtlinien der Industrieverbände stand hat sofort Refurs beim Demobilmachungskommissar ein-( Betriebsräte zentrale). Beim Punkt Verschiebenes wurde der gelegt, um dem Tarif Rechtskraft zu verleihen. Reichstarif zur Sprache gebracht und einmütig abgelehnt; ebenfa  der Schiebespruch bes Bentralen Ausschusses betr. bes Bohntariss da die Versammlung mit den Kinderzulagen des Magistrats nicht einverstanden ist, sondern gleiche und angemessene Löhne für alle fordert. Freitag abend 6% Uhr findet im Königstabibajino, Ho marktstraße 72, eine Versammlung statt mit dem Thema:" Wis bilben wir bie Gewerkschaften zu Induftrieverbänden?" Ber bandsbuch oder Karte legitimiert.

Als unbefoldete Mitglieder in den Hauptborstand wurden Beelik und eut gewählt. Außerdem wurde aufgefordert, sich zahlreich in die Listen der Sicherheits. nb Oriswehr eintragen zu laffen. Das Haus vertagt fich auf Dienstag 1 Uhr: Anfragen, Der 1. Vorsigenbe Gerhard gab nun den Bericht som Interpellationen über Eupen und Malmedy und über den Schlichtungsausschuß, dieser hat folgenden Schiedsspruch gefällt: Durchgangsverkehr nach Ostpreußen  , Befriedung der Gefür Gehilfen bis zum 2. Gehilfenjahre Mindestlohn ab 23. Mära bäude des Reichstages, Erhöhung der Postgebühren, 9.90 M., ab 12. April 4,30 m. für alle anderen Gehilfen Mindest Keine Vorlagen. Schluß 4% Uhr. John ab 23. März 5 M., ab 12. April 5,40 W. Mindestlohn für geübte Näherinnen db 23. März 3,40 m., ab 12. April 8,80 m., für ungeübte Näherinnen ab 28. März 2,70 M., ab 12. April 8,10 M., sofern dieselben ein Vierteljahr im Beruf tätig sind, er halten sie die Bezüge der geübten Näherinnen. Außerdem für alle zur Zeit bestehenden Löhne ab 23. März einen Zuschlag von 1 M., ab 12. April einen solchen von 1,40 M.

Gewerkschaftliches.

Zum Streff der Angestellten im Gastwirtsgewerbe. Gestern hielten bie streifenden Gasthausangestellten vier Berjammlungen ab, in denen die Rebner zu den Verhandlungen mit den Arbeitnehmern Stellung nahmen.

Achtung! Funktionäre der Berliner   Metallindustrie!

Eine überfüllte Mitgliederversammlung der im Deutschen Transportarbeiter- Berband organisierten Backer, Hausdiener,

Beschlossen wurde ferner, daß fämtliche Mitglieber einen In den Kammeritspielen berichtete Schröter halben Tagesverdienst für die Opfer des Kapputsches zu zahlen Aber den Verlauf der gestrigen mehr als siebenstündigen Berhand. haben. Lungen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Esplanade- Hotel. Er teilte mit, daß nur über einen Punkt eine Ginigung erzielt worden ist. Die Arbeitgeber haben sich bereit erklärt, den Tarif bertrag am Mittwoch früh zu unterzeichnen. Das Angebot der Arbeitgeber hinsichtlich der Teuerungszulage bezeichnete der Red­ner als undistutabes. Die Gastwirtsgehilfen bestehen unbedingt auf Zahlung einer wöchentlichen Leuerungszulage von minde­ftens 45 Mart, wie sie die Kaffeehausbefizer zugestanden haben. Pappens, Briefumschlag- sowie Buchbindereis, Buchdruckereis und Auch auf der Forderung der Gewährung einer Abfindungssumme Arbeitsgemeinschaft freier Angestellten Zeitungsverlagsbetrieben nahm am Donnerstag in Wittes Fest wird bestanden, doch sind die Arbeitnehmer bereit eine Abstufung Ortssekretariat, Berlin   S. 61, Belle- Alliance- Sir. 7/10. jälen zu der Haftung der Arbeitgeber- Verbände über die einge in der Höhe derselben nach der Leistungsfähigkeit des Betriebes reichten Lohnforderungen Stellung. Genosse Bodubrin und au bewilligen. Die Forderung auf Bezahlung der Streittage Die Kellerarbeiter in der Lohnbewegung. Saerling schilderten kurz die Situationen unb beilben mit, und die Forderung hinsichtlich des Mitbestimmungsrechtes bei Neueinstellungen, wird aufrechterhalten. Die Versammlung Gine start besuchte Versammlung der Vertrauensleute aus daß einzelne Firmen Teuerungszulagen gewährt hätten. Für die Briefumschlagbetriebe sind Verhandlungen festgesetzt. billigte einmütig die Saltung der Streifleitung. Bom Referen- den Weingroßhandlungen sowie Ziförbetrieben Groß- Berlins, die der Diskussion wurde unter Beifall festgestellt, daß Branchen ten wurde noch mitgeteilt, daß bereits 400 Betriebe von den im Deutschen Transportarbeiter Verband ihre Vertretung haben, leiter und Branchenberater nicht einheitlich arbeiten. Eine Wen 1000 Betrieben, die Angestellte beschäftigen, die Forderungen be- nahm am 16. de. Mis. Stellung zu den Verhandlungen der Ar- berung werde als unbedingt nötig erachtet. Wegen ber briden. willigt haben und daß dadurch die Zahl der Streikenden von beitgeber, worüber der Branchenberater P. Liebenowo Be- den Wirtschaftslage tam zum Ausdrud, daß nicht mehr länger Es wurde eine 27 000 auf 10 000 zurüdgegangen ist, was einen großen Erfolg ticht erstattete. Gefordert wurden, nachdem die in den Tarifver- mit Verhandlungen gewartet werden könne. der Arbeitnehmer bedeute. In den Kreisen der Arbeitnehmer ist trägen festgefeilen Lohnfäße form und frist gerecht zum 31. Mära Entschließung angenommen, die das Verhalten der Arbeitgeber Sollten die Arbeitgeber weiterhin auf die Erwartung vorherrschend, daß auch die übrigen Forderungen gekündigt waren, je nach dem Alter Löhne bon 80 M. bis 250 M. scharf mißbilligt. bro Woche. Für Weibliche 80 Proz. der Säße und für Kutscher und einem hinhaltenden Standpunkt verbarren, find die Arbeitneh anerkannt werden. Aushilfearbeiter 10 Bros. Buschlag. Nach längeren Berhand- mer zum äußersten bereit." Den Mitgliedern wurde empfohlen, lungen vom 15. April machten alsdann gie Arbeitgeber Angebote in allen Betrieben um Gewährung einer Teuerungszulage bor. von 50 t. Bulage für extrachsene männliche und 40 M. pro ellig zu werden. Woche für weibliche Arbeiter, während eine Regelung der Bohn­fäße für Jugendliche auch fernerhin der freien Vereinbarung unterliegen follte.

Am Freitag, den 23. de. Mis. findet in den Prachtsälen des Oftens, Frankfurter Allee 48, eine AFA- Futtionär- Versammlung der Berliner   Metallindustrie statt. Beginn 7 Uhr. Thema: Der Stand unserer Tarifverhandlungen."( Mitgliedsbuch legitimiert.) Boten und weiblichen Personale aus dem Buchhandel, Bavier. und Funktionäre, euer Erscheinen ist Pflicht.

Bür die männlichen und weiblichen Silfsangestellten werden oftenlose Kinoborstellungen veranstaltet, damit diese jugendlichen Ingestellten nicht auf der Straße zu verbleiben brauchen.

Generalversammlung der Tapezierer.

Eine Versammlung der Tapezierer nahm einen Berichs von Diten vom Verbandstag in Halle entgegen. Er berichtete von ber am 1. Mai stattfindenden Verschmelzung mit dem Verband ber Sattler und Bortefeuiller und erläuterte das neue Statut, bas auf dem Verbandstage beschlossen wurde. Er teilte weiterhin mit, daß die Opposition von Berlin  , Leipzig   u. a. Octen einen fehr schweren Stand hatte, und daß durch die Zusammensehung bes Verbandstages die Anträge derselben glatt unter den Tisch fielen. Ein Antrag von Hamburg  , den von den Berlinern aus gefchloffenen Tapezierer Wels wieder aufzunehmn, wurde auf lebhaften Protest der Berliner   Delegierten zurüdgezogen. Ein

Der Sternsteinhof.

Da die jebigen Löhne vom 1. Januar bis 81. März nur 120 m. bis 145 M. für Männer und 80 M. bis 99 W. für Frauen pro Woche betrugen, war das Angebot der Arbeitgeber zu gering, obgleich gerade in diesem Betriebe ganz tolosale Umjabe und große Profite erzielt wurden, haben die meisten Unterneh­mer für ihre Arbeiter, die meistens in tiefen Kellern ihre zum Teil gesundheitschädliche Tätigkeit auszuüben haben, wenig jozia­les Entgegenkommen übrig.

Die Aussprache der Vertrauensmänner ging bahin, sofort die allerschärfsten Mittel des getvertschaftlichen Kampfes in diesem Fall zur Anwendung zu bringen. Es gelang der Branchenleitung

Gegenstand traf, der zu Splitter oder Scherben gemacht werden konnte, da erfüllte er auch als Christ seinen Eid.

In

bet

Betriebsräte! Meltet unverzüglich die Namen, Adressen un Organisationszugehörigkeit Gurer Betriebsratsmitglieder Arbeitsgemeinschaft freier Angestelltenberbände, Ortesekretariat Berlin  , Belle Alliancestraße 7-10.

Achtung! Osramwerke! Die Wiederaufnahme der Arbeit erfolgt in der Füßefertigmacherei, Widelei, Ginjchmelzerei, Kolben werkstatt, Bumpensaal, Nachbrennerei, Lichtmeßwerkstatt, Lampen. lager am heutigen Dienstag. Die Tellerdreherei nimmt die Arbeit am Mittwoch und die Fußquetscherei am Donnerstag wieder auf.

Ausgesperrte der Glühlampenfabrik A.E.G., Sidingen. straße 71. Die Arbeit wird am Mittwoch, den 21. April, in der Fußsiation wieder aufgenommen.

wiederholten sie diese Bedrohung der Köpfe und Schädigung der Beine, dann war die Stube und das Haus leer.

Ein Blick auf die Angreifer hatte auch die Hartnädigiten befehrt, daß sie es mit Leuten zu tun hätten, die nicht mit fich reden ließen, und wer bei dem Verfuch dazu den zweiten Streich abbefam, der hatte vollauf und nicht Luft, den dritten abzuwarten, und so waren denn alle, fluchend, ärger. lich lachend und so eilig, als sich dies hüpfend und hinkend

tun ließ, hinausgeflüchtet.

Die Wirkung blieb nicht aus, mag man fie nun durch Roman von Ludwig Anzengruber  . Hinweise auf den menschlichen Nachahmungstrieb, auf das Dumpfes Gestrampfe und Geschiebe, einzelne Flüche zusammenstimmen der Nervenstränge vieler mit denen eines einzelnen, welche den Grundton eines Ueberreizes angeben und Aufschreie begleiteten den Vorgang, die Burschen ver- und festhalten, oder durch eine Kombination dieser beider mieden alles überflüssige Getobe und Gelärme und führten Annahmen zu ergründen versuchen, sicher ist, daß das, was den Kampf mit einer Art Verbissenheit. Die eine wie die andere Bartei jah zwei Fälle für möglich an, die Verwirk Sprichwörtern: Böses Beispiel verdirbt gute Sitten"," Ein Stükten fich auf ihre Tremmel und verschnauften.- Ms fie sich nun ereignete, feit alther beobachtet wurde und zu den Die Fünfe blidten sich unter ernstem Stopfniden an, lichung des einen galt es anzustreben, die des anderen zu Narr macht zehn" und ähnlichen Anlaß gab. Die Raufer, das Haus verließen, war, fo weit fie vor und hinter fij verhindern, aber das hielt jede für ausgemacht, zum Schluſſe die sich bisher in Ausbrüchen des Schimpfes und Zornes, ieben fonnten, fein Mensch mehr um die Wege; fie schritten mußten die Zwischenbüheler das Haus behaupten und die Schwenkdorfer draußen liegen oder umgekehrt, doch daran der Lust über anderer Leid und des Leides über anderer in einer Steibe, und schweigend dahin, nur wenn aufällig Schwenkdorfer draußen liegen oder umgekehrt, doch daran dachte keine von beiden, daß es noch ein Drittes gäbe, das feife. bachte keine von beiden, daß es noch ein Drittes gäbe, das Rust   so zurückhaltend bezeigt hatten, wurden infolge des einer an einen anderen taumelte, so wiegte der Angestokene unversehens eintreten könne, und dieses Ungeahnte ward langgezogenen Geheuls und des brüllenden Gefluches, unter im Handgelenke den Anittel und fragte leise, aber ein­mittelbar durch zwei Burschen herbeigeführt, die bewegliche dem Holzwerk zerkrachte und Geschirr zerbarsit, immer aufdringlich: Willst was, willst leicht was, du?" worauf ihn Gründe hatten, sich aus dem Schlachtgewühle zurückzuziehen. geregter und lauter, bis zuletzt das Haus dröhnte von der Angeredete treuberzig beruhigte: Nein, nir nöt, gar tüstem, weithinhallendem Lärm. nig nöt." Der eine war der überlange Zwischenbüheler, dem ein Der war zwar nicht danach, die Toten zu erwecken, So gingen fie mit hallenden Tritten durch die stille äußerst unangenehmes Schmerzgefühl die noch unange. nehmere Vermutung entdeďte, man habe ihm linksseits alle aber jene, die draußen im Wirtshausgarten in seliger dacht, ernst und wortlos, wie Nacheengel, die eine strenge Rippen eingeschlagen. Er lehnte bleich und schwitzend an Selbstvergeffenheit lagen, rief er wieder ins Bewußtsein. aber unabweisbare Pflicht erfüllt hatten. der Mauer, jammerte und flehnte wie ein Kind, was ihn Es waren ihrer fünf. Sie festen sich auf, rieben sich die aber nicht hinderte, sobald sich ihm in dem allgemeinen Ge- Augen und lauschten; ein Lächeln verklärte ihre Gefichter balge   der Rücken eines Schwenkdorfers nabe schob, unter und fie versuchten es, wenn sie auch etwas stier dazu fahen, Tränen auf denselben loszudreschen, daß der Betroffene einander verständnisinnige Blide zuzuwerfer, plöblich aber schreiend sich wegwand, dabei unterbrach er für feinen berfinsterten sich ihre Züge, es erfüllte sie mit bitterem Augenblic feine Schmerzausbrüche und heulte ohne Auf- Groll, sich von einer solchen Ergözlichkeit ausgeschlossen zu hören in gellend hohen Tönen: Des Rauberg'sindell Des finden. Mörderbande! Was wird mein' Mutter dazu sag'n? Des Schindersknecht'!..."

Mit einem Rud rafften sie sich vom Boden auf, brachen Baunpfähle aus, schlugen mit einer Mistharfe und einer Gartenbaue so lange gegen die Steine an der Kellertüre, bis ihnen die Stiele in den Händen blieben, und so bewehrt, schritten sie in das Saus.

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Schon bevor die allgemeine Schlägerei losbrach, hait sich der Toni vom Sternsteinhof mit Helenen entfernt. Er benüßte den Augenblid, wo der Wirt vermitteln wollte. und schlüpfte ntit der Dirne auf den lur hinaus. Beide gingen dann durch den Garten und über die Wiele und gewannen den Fußsteig, der hinter dem Orte, ar ben Blanken und Umzäunungen der Gärten hinlief.

Während dieses Paar den Weg hoch über der Straße verfolgte, bewegte fich unten auf diefer ein anderes müh felig fort, das einen Dritten buchstäblich auf den Händen trug.

Der findliche Zug- die Bedachtnahme auf seine Mutter würde ihm alle Ehre gemacht haben, wenn man nicht ge­Raum hatte der Wirtshannst die Matner Sepher! aus wußt hätte, daß er der armen Alten, die nah' auf einem Bauernhofe in harten Arbeit verkümmerte und verkrümmte, Ihr Eintritt in die Stube wurde gar nicht beachtet. dem Fenster gehoben, fo bat und befchwor ihm diese, deri seit Jahren nicht nachfragte; es wäre vielleicht lohnend für Sie sprachen fein Wort, es schien ihnen das auch ganz Sleebinder Mudert nach Hause schaffen zu helfen. Der Phyfiologen und Bincho- Physiker nachzuforschen, inwie überflüssig, in der Sache faben sie ganz klar, wenn auch Bursche ließ fich dazu bereden; für die Person des Herrgottl fern wohl solch ein plötzliches Wiedererwachen der Kindes- das sonst nicht der Fall war; hier wurde gerauft und machers empfand er einiges Mitleid und für seine eigene liebe mit einer leichteren oder schwereren förperlichen Ver- ohne fie! Sein Gefühl für Landsmannschaft und Orts- versprach er fich von dem Gefchleppe eine Set" und an legung im Zusammenhange steht. findschaft bewegte ihr starres Herz. Sie bolten mit ihren Ort und Stelle Dank und Preis als Helfer, Befriedigung Während der Lange heutte, wütete ein kurzer stämmiger Senütteln so hoch und kräftig aus, daß ein wettiüchtiger feiner Neugierde, wie fich die alte leebinderin dazu gehaben Schwenkdorfer, dem man einen Krug allerdings sehr un- Engländer feinen Benny für die härteste Schädeldede werde, vielleicht auch naffe Augen, denn Tränen über passend und unsanft auf das Nasenbein gesezt hatte, Stube ristiert haben würde, zum Glüd aber versagten ihnen die fremdes Mihaeschid stehen einem wohl an und werden stets aus und Stube ein, brüllte die bindendsten Schwüre, daß Arme und die Streiche fielen wuchtig auf Waden und bon einem beruhigenden, tröstlichen Gefühle begleitet. ( Fortfehung folgt.) er alles aufamm'hauen" werde, und wo er auf einen Schienbeine hernieder, noch ein und ein anderes Mal