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Dienstag, den 27. April 1920

Nummer 147 Abend- Ausgäde

Inferale often, die achtgefp. Zonpareillezeile oder deran Raum 3.20 mL. zuzügl. 50% Ceuerungszuschlag. Familien- und Organisationsanzeigen die achtgesp. Nonpareillezeile 2.40 mt. netto. Kleine Unzeigen: Das fettgedruckte Wort 1.15 mt., jedes weitere Wort 85 Pfg. zuzügl. 30% Teuerungszuschlag. Stellengefuche, familien- u. Organisations Wort- Anzeigen fosten das fettgedruckte Wort 1.15 mt, jedes weitere Wort 85 Pfg. netto Inseraten- Abteilung: Berlin   N. 6, Schiffbauerdamm 19 Fernsprecher: Amt Norden 838-36, 2895-96, 9768

greiheit

Berliner   Organ

der Unabhängigen Sozialdemokratie Deutschlands

Deutschland muß abrüsten.

Das Ergebnis von San Remo. g der Hebertretungen bes Friedensvertrags von

genden Wortlaut:

Paris  , 26. April.

Die Erklärung, ble von den Alliierten in San Remo am Schluß der Arbeiten der Konferenz angenommen wurde, hat fol­Die allierten Regierungen haben von dem Brief des Herrn Goeppert vom 20. April Kenntnis genommen, der das Ersuchen

Opfer des Klaffenkampfes.

Von einem amerikanischen   Genossen wird uns ge schrieben: Die Niederschlagung der radikalen Arbeiterbewegung Bersailles nicht bulben können, daß dieser Bertrag und die Erdrosselung jeder revolutionären Regung nimmt ausgeführt werden muß, daß er die Basis der Beziehun. in den letzten Monaten in den Vereinigten Staaten   immer en Deutschlands   zu den mierten hibet, und daß die Alliierten trasfere Formen an. Verhaftungen und Anklagen regnet entschloffen sind, alle Maßnahmen zu ergreifen, selbst, wenn es nur so in allen Teilen des Landes. Zuchthausurteile es notwendig sei, auch zur Befehung eines neuen Teiles gegen führende Genossen der Arbeiterbewegung gehören trags sicherzustellen. Die Amierten erklären übrigens, daß sie Lande" der Sterne, und Streifen zu den Alltäglichkeiten. des deutschen   Gebietes zu schreiten, um die Ausführung des Ber  - schon wieder im selben Maße wie zur Kriegszeit im freien nicht die Absicht haben, irgendeinen Teil des deutschen   Ge- War es in den Jahren 1917 und 1918 die Kriegsgegner schaft, die es dem amerikanischen   Großkapital angetan hatte,

bietes zu annettieren.

des deutschen   Reichswehrministers, ein Heer von 200 000 Mann anstatt der im Vertrag von Versailles   vorgesehenen 100 000 Mann zu unterhalten, enthält, ein Ersuchen, das mit der Notwendigkeit, Die Alliierten glauben, daß die durch die Verlegungen des so ist es jetzt das immer mehr zutage tretende Klassen­die zur Sichers bewußtjein der Industrie- und Landarbeiter, welches das die Ordnung aufrechtzuerhalten, begründet wird. Die Alliierten Friedensvertrags aufgeworfenen Fragen und die halten darauf, sofort zu erklären, daß ein& rschlag dieser fiellung ihrer Ausführung notwendigen Maßnahmen auf leichtere brutale Vorgehen gegen die Arbeiterschaft bestimmt. Art durch einen Meinungsaustausch zwischen den Regierungschefs Es ist natürlich kein Zufall, daß in dem Augenblick, in Art nicht einmal geprüft werden kann, jolange hergestellt werden können als durch Noten. Die Allierten haben welchem große Streiks das ganze Land erschüttern, die Deutschland   die die wichtigsten Verpflichtungen bes Friedensvertrages nicht erfüllt und nicht sich deshalb entschieden, die Chefs der deutschen   Regie- ustiz- und Polizeiorgane des Kapitals mit verschärfter zur Entwaffnung schreitet, von der der Weltfrieden ab- rung zu einer direkten konferenz mit den Chefs der Energie in Aftion treten, um womöglich jede ernstlich revo­hängt. Deutschland   hat seine Verpflichtungen nicht erfüllt, weder alliierten Regierungen einzuladen. Sie wünschen, daß für die lutionäre Regung mit Stumpf und Stiel auszurotten. Und hinsichtlich der Zerstörung des Kriegsmaterials, noch der vorgesehene Zusamenkunft die deutsche Regierung innen präzise dabei machen die Herrschaften keineswegs Salt bei den Ver Herabsetzung der Effektivbestände, noch der Kohlenlieferungen, noch Erklärungen und Vorschläge über alle angeführten tretern der beiden kommunistischen   Parteien. Auch gegen der Wiedergugmachungen und der Kosten für das Besagungsheer. Gegenstände unterbreitet. Wenn man zu einer nach jeder Hinsicht die gemäßigtere Socialist Party", die seit Jahren in den Es hat weder Genugtuung gegeben, noch sich entschuldigt für die befriedigenden Regelung gelangt, werden die alliierten Regierun- Stadt-, Staats- und Bundesparlamenten wirft, jeben jetzt Anschläge, die wiederholt auf Mitglieder Merter Missionen ver- gen geneigt sein, mit den deutschen   Vertretern alle Fragen zu dis immer schärfere Verfolgungen ein. Die Staatslegislatur übt wurden. Es hat auch noch nicht, wie es im Protokoll des kutieren, die sich auf die innere Ordnung und das wirtschaftliche von New Yorf in Albany hat das Ausschlußber­Friedensvertrags vorgesehen ist, Waßnahmen getroffen, um seine greifen, daß die Einigkeit der Alliierten in bezug auf die Aus- wählten Vertreter der Socialist Party eröffnet, von denen Wohlergehen Deutschlands   beziehen. Aber Deutschland   muß be- fahren gegen die fünf regulär ins Staatsparlament er­Berpflichtungen hinsichtlich der Wiedergutmachungen ftimmen und um Vorschläge zu machen, damit deren von Deutschführung des Friedensvertrags ebenso innig ist, wie fie es während einige bereits mehrere Jahre hindurch unbeanstandet als land zu zahlender Gesamtbetrag festgesetzt werden komt, trots des bes Krieges war, und daß das einzige Mittel für Deutschland  , Barlamentarier gewirkt hatten. Weder die große juristische bringenden Charakters, den eine Regelung dieser Art im Interesse Ausführung der Verpflichtungen, die es unter- noch die Züchtigkeit eines Seymour Stedman ber­feinen Plow in der Wett wieder einzunehmen, in der loyalen Kenntnis und Beredsamkeit eines Morris Hill quit, aller in Frage kommenden Barteten hat. Deutschland   scheint noch nicht einmal geprüft zu haben, wie es seinen Verpflichtungen nach schrieben hat, besteht. mochten das verkommene Gesindel einer schmierigen Boli­tommen kann, wenn sie verfaßen. tifantenzunft von ihrem Vorhaben abzubringen. Zur Zeit, da diese Zeilen erscheinen, dürfte der Ausschluß der sozia­ listischen   Fraktion bereits verfügt sein.

zu be:

Die Herten   leugnen die Swierigkein nicht ab, denen bie deutsche Regierung gegenübersteht, and fudhen the nicht eine allzu engherzige Interpretation des Friedensvertrags aufzu­swingen, aber sie sind einig in der Erklärung, daß sie die Fort­

Die Wahlen in Dänemart.

Ropenhagen, 27. April.

Gestern fanden die Wahlen zum Follething statt. Nach dem borläufigen Ergebnis wird sich das Follething wie folgt zu sammensetzen: Konservative Partei 28 Mandate( Gewinn: 6 Man­bate), Partei der Linken 48 Mandate( Gewinn: 4 Mandate), Stadikale Partei 17 Mandate( Verlust: 16 Mandate), Sozial. demokraten 42 Mandate( Gewinn: 3 Mandate), Erwerbs­partei 4 Mandate( Gewinn: 8 Mandate). Die Wahlen bedeuten eine Riederlage der Radikalen Partei, die das Ministerium Zahle gebildet hatte.

Die Realtion in Bayern  .

Verbot des Kampf".»

( Eigene Doahtmeldung der Freiheit".)

Beendigung der Konferenz.

San Rems  , 26. April.

Die Konferens ist beendet. Die Teilnehmer reisen die sich von den reformistischen Ideen der Socialist Party Mit den radikaleren Gruppen der Arbeiterbewegung, morgen ab. lossagten und in Chicago   die beiden kommunistischen   Par­teien gründeten, geht man noch schärfer vor. Wie sich jetzt herausstellt, hat es der Geheimdienst der Regierung ber­zustellenden Kandidaten verlangt der Parteitag, daß sie die vor- standen, schon zeitig seine Spigel in eine ganze Reihe tehenden Forderungen für sich als bindend anerkennen." von Lokalorganisationen der neuen Parteien zu bringen. Obwohl nun feinem der bisher unter Anklage gestellten Diese Resolution wurde mit 49 gegen 42 Stimmen ab- Rommunisten irgendwelche Berstöße gegen die regulären gelehnt, so daß dadurch das sozialistische Wahlabkommen Strafgeseße zur Last gelegt werden konnten, sind diese doch auf der von den Unabhängigen vorgeschlagenen Grundlage gezwungen, hohe Kautionen zu stellen, und nach den bis­nit zustande gekommen ist. herigen Erfahrungen wurden sie auch regelmäßig wegen

Die pommerfchen Genossen der 1. S. P. brauchen das Verstoßes gegen alle möglichen Aufruhrgeseze" verurteilt. Scheitern des Wohlabkommens nicht zu bedauern. Es wäre Das letzte Opfer der Hezze ist Genosse Ludwig Lore  , allerdings beffer gewesen, wenn sie auch den Versuch dazu feit dem Tode des alten Pioniers Hermann Schlüter   leiten­von vornherein aus den gestern von uns wiedergegebenen der Redakteur der New- Yorker Volkszeitung", der am Gründen unterlassen hätten. 9. März in Chicago   unter Anklage gestellt wurde, und zwar lediglich wegen seiner Beteiligung an der Gründung Der 1. Mai gefeßlicher Feiertag in Baden. Der Kommunistischen Arbeiterpartei, nach dem Wortlaut der offiziellen Anklage wegen Verschwörung zur Herbeiführung des Sturzes der Regierung".

T. U. Startsruhe, 27. April. Amtlich wird darauf hingewiesen, baß durch eine Verordnung des Staatsministeriums vom April 1920 der 1. Mai in Baden dauernd in die Reihe der allgemeinen Feiertage aufgenommen Unser Münchener Parteiblatt Der 2 amp it benteurbe. s bleiben somit auch am 1. Mai die Diensträume jämt berboten worden. Dieses Berbot steht im Busammenhang mit licher Behörden und die Schulen geschlossen.

München  , 27. April.

Senatswahlen in der Zichecho- Slowatei.

Gleichzeitig werden in den verschiedensten Staaten des Union   Prozesse gegen die Mitglieder der politischen Bar­teien, wie auch gegen die Industrial Workers of the World  "( J. W. W.) geführt. Am 11. März wurde ein Genosse Henry Pezoldt, ein deutscher   Zimmermann, im Gericht zu Jersey City   wegen seiner Mitgliedschaft zur K. A. P. verurteilt, während in Montesano im Staate Washington   fich 10 Mitglieder der J. W. W. verantworten müssen, weil sie sich gegen eine Verschwörersippe rachsüchti ger Kapitalisten bewaffnet haben sollen.

Freilich, an Propagandamöglichkeiten fehlt es unter

der Rückkehr der Eppschen Zeitfreiwilligen aus bem Ruhrgebiet  , die nun einen noch härferen Kurs gegen die Arbeiterschaft verlangen, als er bisher hon innegehalten worden ist. Bei der Durchsuchung der Redakton find Schriftstäde über Prag  , 26. April. bie Einwohnerwehren, die von dem Kampf" veröffentlicht worden Deli den Wohlen   in den Glenol, bie gestern stattgefunden waren, und Nebersehungen aus dem Temps" wegen ber jepara Mähren   umfassen, 111 Senatoren zu wählen. Im erstra solchen Umständen nicht, da es die Gerichte nicht verhindern haben, waren in den erfien sieben Wahlkreisen, welche Böhmen  tistischen Ausführungen des Ministerpräventen Rahr mit- und genommen worden. Angeblich fell das Berbst auch erfolgt sein Wahlgange finb 74 gewählt worden. Von diesen entfallen auf die fönnen, daß in all diejen Prozessen die Prinzipien des wegen Angriffe auf den bemokratischen" Justizminister Müller- Nationaldemokraten 6 Mandate, Nationalsozialisten 6, tiche chi- Sozialismus und Kommunismus eingehend erörtert wer­Meiningen, ben der Kampf" wegen der Mishandlung der sche Sozialbemokraten 28, auf tschechische Seferitalen 10, den. War es in Albany Morris Sillquit, so er­politischen Festeng häftlinge angegriffen hatte. Bund der Landwirte 8, deutsche Sozialdemokraten 11, bielt in Jersey- City der bekannte Marrist Louis deutsch- christlich- sosiale Barbet teine Mandate, dewssche Wahl B. Boudin Gelegenheit, aufklärend zu wirken, aller­gemeinschaft 6, deutsche demokratische Freiheitspartei 2. Die un dings ohne die auf ihre Berläßlichkeit" geaichten Ge­besetzten Mandabe werben im zweiten und dritten Wahlgang be- schworenen sonderlich zu beeinflussen. fegt werden. Aus der Slowakei   liegen Berichte noch nicht vor.

Rein sozialhes Wahlablommen in Pommern  . Auf dem Bezirksparteitag der S. P. D. Pommerns  wurde folgende Resolution eingebracht:

.Gift unter allen Umständen darauf hinzuwirken, daß unter Wahrung des grunbfählich sozialistischen   Prinzips zu der

bevorstehenden Reichstagswahl eine einheitliche Kampf Das Gefeß Groß- Berlin angenommen. attionen bemerkbar macht, die von den Mitgliedschafter

Knappe Mehrheit.

front mit der 1. S. P. D. hergestellt wird, um eine sogia­listische Mehrheit im neuen Reichsparlament zu erreichen. Sollte Vieses Ziel nicht eroticht worden, darm fordert der Parteitag den fofortigen Rücktritt der Genoffen aus der Soalitionsregie­Die Preußische Landesversammlung nahm heute in rung. Der Bariettag lehnt ein Gintreten in eine neue Soal- namentlicher Abstimmung mit 169 gegen 148 Stimmen das Hipnsreaderung mit den ich odcies.al on ben natiah fiber die bima aines Shobhaemeinde Berlin   an

Hand in Hand mit dieser Hetze geht aber die stetige Radikalisierung der Gewerkschaften aller möglichen Berufe, die fich nicht auf die Ausmerzung reaktionärer Beamten beschränkt, sondern sich in der Initiative und den Massen­ausgehen. Gerade das Jahre 1919 hat eine Reihe solcher Bewegungen erlebt, jo den allgemeinen Streit des Bigarrenmacher, der Dockarbeiter, der Zimmerleute, der Tischler und einer ganzen Reihe anderer Berufe, die sich offen gegen ihre Führer auflehnten.

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