Nr. 178. 14. Jahrgang.
Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Bur Streikffatiffik.
eben noch
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Dienflag, 3. Auguft 1897.
die Verhältnisse einmal so mit sich bringen sollten verstehen büchern mit Beugnissen kann nur durch Einrichtung eines bei der würde, ihre Glaubenslehren auch in einem sozialdemokra Polizei zu hinterlegenden Buch- Duplikats abgeholfen werden. Daß sich die gelangweilten Damen der Bourgeoisie die Lösung Die Arbeitsstatistit ist im Deutschen Reiche bekanntlich schlechter tischen zukunftsstaat zum besten zu geben. Die christliche als überall sonst in der Kulturwelt. England, die Vereinigten Kirche dient der Monarchie ebenso gern, wie der Republik , wie der Dienstbotenfrage in diesem Sinne seit langem wünschen, ist be Staaten, Frankreich , sogar Italien und Desterreich erfreuen sich in schließlich auch der sozialistischer Demokratie, sofern sie nur ein tanut. Die in der Petition empfohlenen Aenderungen find diefer Beziehung mehr oder weniger guter Einrichtungen. DeutschPublikum findet. ein kurzer Auszug jener langweiligen, geisttödtenden und land kommt erst an letzter Stelle; so giebt es bei uns z. B. amt ist die unverkennbare siegende Kraft des proletarischen titeln, Die zweite Lehre, die wir in dieser katholischen Maifeier finden, regelmäßig wiederkehrenden Schwägereien in allen Ronven100 sich die Damen der Bourgeoisie zusammenliche Erhebungen über die stattgehabten Streits überhaupt nicht. Die albernen Redensarten von den Ansprüchen der Man ist da auf die Veröffentlichungen der Hamburger General- ai festes. Man geht wohl nicht fehl, wenn man annimmt, daß finden. tommission angewiesen, die aber der Natur der Sache nach nur die gut katholischen Arbeiter von den Befreiungshoffnungen und Dienstboten kehren bei solchen Gelegenheiten ebenso regelmäßig unvollständig und unzulänglich sein können. In Preußen sind aller- Strebungen unserer Genoffen mit entzündet worden sind; daß sich wieder, wie sie in den Spalten bürgerlicher Blätter wiederholt zu dings seit 1890 die Regierungspräsidenten angewiesen worden, halb Anblick ihrer von Kampfesluft und Siegeszuversicht erfüllten Klassen- büchern wird der Laune und Rachsucht der Herrschaft der größte Spielihr Klassen bewußtsein am Tage unserer Maifeier beim finden sind. Gerade mit dem Ausstellen der Zeugnisse in den Dienstjährlich über die zu ihrer Kenntniß kommenden Ausstände an das Handelsministerium zu berichten; die auf diese Weise gewonnenen genossen geregt hat. Die gut katholischen Arbeiter fühlten: da wird raum gelassen, ohne daß sich der Dienstbote gegen den ihm zu unrecht Zahlen werden aber aus unbekannten Gründen und entgegen allen ihr Feft gefeiert, da gehörten auch sie eigentlich hin. Aber sie sind eingetragenen Matel wehren kann, und dabei in seinem Fortkommen Grundsäßen moderner Staatsverwaltung gebeim gehalten. Dem ba machen sie ihre Maifeier einstweilen noch katholisch und mit dem geachtete soziale Position gelangen, bis das Gesindebuch beseitigt ist gut fatholisch und im Banne der Kirche, schwer gefchädigt wird. Die Dienstboten werden nicht eher in eine bisherigen Berliner Privatdozenten Dr. Oldenburg war es jedoch gestattet, Einsicht in und ihr Arbeitsvertrag unter die Gewerbe- Ordnung gestellt wird. Die die Register zu nehmen und Segen der Kirche. Nun mögen sie! Wir haben gute Hoffnung, daß die Arbeiter, schnelle Auflösung eines Dienstverhältnisses würde viel dazu beiAuszüge daraus für für seine Veröffentlichungen zu benußen. Aus dieser Quelle und mit Benutzung der sonst zur Ber - die einmal so weit sind, den Reihen ihrer sozialdemokratischen tragen, daß sich die Herrschaften anständig gegen ihre Dienstboten fügung stehenden Zahlen, auch der von Arbeiterorganisationen Genossen nicht mehr allzu lange fern bleiben. Wir leben heute nicht betragen und nicht unerfüllbare Ansprüche stellen. gelieferten, hat der Professor Dr. Biermer in Münster , um dem mehr im Mittelalter. Und die Logik der wirthschaftlichen Thatsachen Mangel einer zuverlässigen amtlichen Statistik einigermaßen ab- wird sich auf die Dauer als stärker erweisen, als die Schlauheit der zuhelfen, für Preußen eine Streifstatistik für die Zeit vom katholischen Kirche . 1. Ottober 1894 bis 1. Oftober 1896 zusammengestellt. Sie findet fich in Heft 6 der Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistit, und wir entnehmen ihr im folgenden einige Angaben. Die Hauptzahlen für die in Preußen stattgehabten Streits lauten danach 1. Dtt. 1895 bis 1. April 1895 1. Oft. 1895 bis 1. April 1896 1. April 1896 bis 1. Dtt. 1895 1. April 1896 bis 1. Oft. 1896 Bahl der Ausständigen 3861 6365 17 349 51 309 Zahl der Streits 606 304 Die bessere Geschäftskonjunktur, die mit dem Jahre 1895 einfette, hatte also auch, wie es ja erklärlich ist, eine erhebliche Steigerung der Streits im Gefolge. Namentlich wurden auch größere Streits unternommen, was sich recht deutlich im Vergleich der beiden legten Rubriken zeigt. Im Sommersemester 1896 fanden nur halb so viel Streits statt, als im vorhergehenden Wintersemester, aber mit einer dreimal so großen Zahl von Ausftändigen. Ueber die Erfolge der Streits geben die nachstehenden Zahlen Auskunft. Die Arbeiter setzten ihre Forderungen durch: Winter Sommer Winter Sommer 1894/95 26 pet.
B
71
189
1895
83 pt.
1895/96 66 pŒt.
16
13
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50
50
21
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1896 56 pŒt. 21
23
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Die englische Post über Blissingen tam gestern verspätet in Berlin an. Es ereignet sich dies sehr häufig, während es umgekehrt nie vorkommt, daß die kontinentale Poft über Blissingen zu spät Die Verwendung weiblicher Lehrkräfte an den preußis nach London kommt. Der Grund liegt darin, daß in England Maßfchen Volksschulen evangelischen und katholischen ist nach regeln getroffen sind, die auch für den Fall einer Verspätung des einer für das leztverflossene Schuljahr jetzt abgeschlossenen amtlichen Postschiffs zwischen Vlissingen und Quenborough die Beförderung Feststellung eine äußerst ungleiche. Auf 68 000 männliche Lehrkräfte der Post und der Passagiere sichern. In Deutschland aber hat tamen 6900 Lehrerinnen, mithin eine Lehrerin auf 8 Lehrer, also der Schnellzug, der die englische Post in Oberhausen empfängt, Benur etwas über 10,50 pet. des gesammten Lehrpersonals. In den fehl, nicht länger als 20 Minuten zu warten. Ist der holländische evangelischen Schulen entsprachen 41 000 Lehrern 2550 Lehrerinnen, Bug von Vlissingen bis dahin nicht angekommen, so fährt der deutsche, b. b. 5,3 pCt. der Gesammtheit; in den katholischen Schulen dagegen Bug nach Berlin , und die Post und Passagiere aus England kommen 16 600 Lehrern 4233 Lehrerinnen, d. h. die Lehrerinnen machten über auf Bummelzügen" mit 10 Stunden Verspätung nach Berlin . Daß 25 pet. des gesammten Personals aus. Die evangelischen Lehrerinnen dies sehr große Unzuträglichkeiten und Unbequemlichkeiten, ja für amtirten vorwiegend in den Städten( nur 442 waren auf dem Lande viele Personen ernsthafte Verluste mit sich bringt, das liegt auf angestellt). Von den katholischen Lehrerinnen aber ist die Mehrzahl der Hand. Warum wird nicht Abhilfe getroffen? Sonnabend ( 2300) auf dem Lande angestellt. Noch auffälliger treten diese Nacht fam der holländische Zug infolge stürmischer Ueberfahrt eine Unterschiede bei Betrachtung der einzelnen Regierungsbezirke hervor. halbe Stunde au spät. Der Bug in Oberhausen war benachrichtigt. In den städtischen Schulen des Bezirks Münster z. B. sind 39 evan- Warum wartete er nicht 10 Minuten länger? In England wäre gelische Lehrer und 7 Lehrerinnen angestellt. In den katholischen dies unbedingt geschehen. Oder, wenn es durchaus nicht gegangen Stadtschulen des Bezirks stehen dagegen 103 Lehrern 117 Lehre wäre, hätte ein Extrazug die Post und die Passagiere befördert. rinnen gegenüber. Im Bezirk Minden sind vorhanden 190 Lehrer Wir leben angeblich im Zeichen des Verkehrs". Rann man in und 7 Lehrerinnen an den evangelischen und 63 Lehrer und 57 Deutschland denn auf den Verkehr" nicht ebenso viel Rücksicht ganz. Lehrerinnen an den katholischen Stadtschulen; im Bezirk Arnsberg nehmen wie in England? theilweise. 24 find die betreffenden Zahlen 521 und 93 evangelische und 242 bez. In den Berliner Gemeindeschulen wird heute der Unters gar nicht 240 katholische Lehrkräfte an den Stadtschulen. Aehnlich sind die richt wieder aufgenommen, und zwar ist es das erste Mal, daß in Diese Prozentfäße beziehen sich auf die Zahl der in den einzelnen Verhältnisse in den Bezirken der Rheinproving. In den Landschulen diesen Anstalten der Unterricht an einem Dienstag beginnt, da in Beitabschnitten stattgehabten Streits, wobei jedoch jede vom Streit ganz Preußens ist der Unterschied noch bedeutender. In den den früheren Jahren der Schulanfang stets auf den Montag fiel. betroffene Betriebsstätte für einen besonderen Streit gezählt wurde. evangelischen Landschulen machen die Lehrerinnen( 442) 1,6 pCt. der Somit wird jetzt den Gemeindeschulen dieselbe Vergünstigung ges Wäre die Zahl der feiernden Arbeiter zu grunde gelegt, dann würde Gesammtheit aus( ca. 28 000), in den katholischen dagegen, wo währt, die den höheren Lehranstalten aus guten Gründen schon seit sich der Prozentsatz erfolgreicher Streits wesentlich ungünstiger mehr als die fünffache Zahl von Lehrerinnen thätig ist und die einigen Jahren zugebilligt worden ist. Indessen haben diese Anstellen, weil gerade die großen Streits, die zwar nur eine geringe Bahl der Lehrer( 12 000) noch nicht zwei Fünftel so groß ist, wie stalten immer noch eine Woche länger Ferien als die Gemeinde Bahl von Unternehmungen, aber große Schaaren von Arbeitern um- Lehrpersonals aus. Auch hier ist der Unterschied in den beiden Gymnasien, Realgymnasien , Ober- Real- und Realschulen sowie in in den evangelischen Schulen, machen die Lehrerinnen 19 pt. des schulen. Und so beginnt denn der Unterricht in sämmtlichen Von den Streifenden gehörten an im Sommerhalbjahr 1896: Westprovinzen am stärksten. Im Rheinland z. B. kommen die den höheren Töchterschulen erst am Dienstag den 10. August. dem Baugewerbe 21 673, der Metallindustrie 4455, der Textil- Lehrerinnen kaum in betracht, während die katholischen Lehrerinnen Diesem Vorgehen der öffentlichen höheren Lehranstalten Berlins industrie 3216, dem Bergbau 1061 und den sonstigen Er- an den Landschulen fast ein Drittel der Gesammtheit stellen. Be haben sich auch die Privatschulen der Stadt, sowie jetzt auch die werbszweigen 20 904. ben sonders tritt dies im Bezirk Düsseldorf hervor. Obwohl dieser Be- höheren Lehranstalten von Spandau , Potsdam , Char. Streits führten, waren im Sommerhalbjahr 1896 folgende: sirt über 90 000 katholische und noch nicht 40 000 evangelische lottenburg, Schöneberg , Wilmersdorf und Groß148 mal verlangten die Arbeiter Lohnerhöhung; Forderungen von Schüler zählte, war doch die Zahl der katholischen Lehrer( 1512) Richterfelde angeschlossen. Lohnerhöhung und Arbeitszeitverkürzung führten 57 mal zum fleiner als die der evangelischen Lehrer( 1519), weil eine sehr Streit; das Verlangen der Wiedereinstellung gemaßregelter Arbeiter große Anzahl der katholischen Landſchulstellen mit Lehrerinnen besetzt 84 mal, geforderte Kürzung der Arbeitszeit 16 Mal. Die Arbeit waren. wurde ferner eingestellt 12 mal, um beabsichtigte Lohnherabsehungen Wie viel Berliner giebt es in Berlin ? Man hat ja gezu verhindern, 7 mal, um die Entlaffung mißliebiger Arbeiter oder legentlich Berlin als eine große Kolonie ostelbischer Bauern und eheWerkmeister zu erzwingen, und 5 mal wollte man nur andere Aus- maliger Landarbeiter bezeichnet. Der verstorbene Abg. Windthorst stände durch die Einstellung der Arbeit unterstützen. nannte es deu Wasserkopf" der Monarchie. Es ist auch wahr, Wie wenig bei uns noch das Einigungs- und Schieds- namentlich das vom Lande und aus den kleineren Städten der öst verfahren Eingang gefunden hat, geht daraus hervor, lichen Provinzen stammende Element ist in Berlin sehr zahlreich daß im Sommer 1896 bei 804 stattgehabten Arbeits- vertreten, besonders unter unserer Arbeiterbevölkerung. Aber ganz einstellungen nur in 18 Fällen staatliche oder kommunale Organe ver- so schlimm, wie man es machen möchte, ist es doch nicht. Nach mittelnd eingriffen, dabei sechsmal erfolglos. In 6 Fällen haben neueren statistischen Berechnungen find 41 pet. der ortsanwesenden Medaillenfabrit in der Gollnowstraße, woselbst der Arbeiter Brunn Jufolge des schweren Unglücksfalles in der Berliner die Arbeiter zwar die Vermittelung des Arbeitsamts nachgesucht, Bevölkerung geborene Berliner , während 59 pet. von außerhalb zu von einem Balanzier erschlagen und getödtet wurde, ist diese Abdie Arbeitgeber verhielten sich jedoch ablehnend. Man vergleiche gezogen sind. Das würde also, da nach der letzten Volkszählung damit das britische Einigungsverfahren, das im Jahre 1895 in die Stadt Berlin ohne Vororte 1 677 804 Einwohner hatte, 687 695 theilung des Etablissements polizeilich geschlossen worden. Wie es folchem Umfang in Thätigkeit trat, daß nicht weniger als drei geborene Berliner und 989 609 Bugezogene ergeben. Immerhin heißt, ist der Raum, in welchem der Balanzier aufgestellt ist, viel viertel aller an den Ausständen betheiligten Arbeiter durch Ber - kommen danach auf zwei Berliner drei Auswärtige. Und dabei zu ungenügend, als daß die in demselbeen arbeitenden Personen mittelung der Einigungs- und Schiedsämter die Arbeit wieder auf ist noch zu berücksichtigen, daß diese Zahlen für die Gesammt den Schlägen der Maschine mit genügender Sicherheit auszuweichen nahmen. vermögen. bevölkerung gelten. Wenn man die erwachsenen Personen für fich betrachten wollte, dann würde sich das Verhältniß für die Berliner Bewußtlos aufgefunden wurde heute früh um 1 Uhr an der noch viel ungünstiger stellen; denn viele der Kinder der Zugezogenen Ecke der Lehrter und Invalidenstraße der 50 Jahre alte Mühlenfind, weil sie im Lauf der Jahre hier geboren wurden, Berliner " bauer Rudolf Reich aus der Bergstr. 2. Ein Schuhmann des und als solche gezählt. Bei der großen Zahl des Nachwuchses in 4. Reviers brachte ihn in ein Krankenhaus. Hier stellte man zuBerlin waren doch 27 pet. der Berliner Bevölkerung unter nächst nur eine Verstauchung des rechten Fußes feft. Wie Reich 15 Jahre alt!- ist dies aber auf die Rechnung von starkem dazu gekommen und was sonst noch mit ihm vorgegangen ist, weiß, man noch nicht.
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Katholische Maifeier! Das ist das neueste aus dem Lager der streitbaren katholischen Kirche oder aus dem Lager des streitbaren Proletariats. Wie man es nehmen will; wir glauben, beides ift richtig. Die tathotische Märkische Bolts- 3tg." theilt mit, daß Einfluß. jetzt auch die sogenannten tatholischen Arbeiter Vereine Das Komitee zur Wahrung der Intereffen der Garantie( das sind Vereine, die meist von Priestern gegründet sind und ge leitet werden, um den Organisationsbrang ber Arbeiter zu be- fond8zeichner für die Berliner Gewerbe- Ausstellung hat an den friedigen, die katholischen Arbeiter aber nicht in die Ferbahnen der Arbeitsausschuß ein sehr geharnischtes Schreiben gerichtet, in dem Sozialdemokratie abschweifen zu lassen) eine Maifeier begehen Einsicht in den Rechnungsabschluß verlangt und bei Ablehnung dieser Forderung der Klageweg angedroht wird. wollen. Die genannte Zeitung berichtet:
bei allen Fernzügen, welche in Berlin eintrafen. Die Verspätungen, Koloffale Verspätungen gab es am Sonntag und Montag die auf dem Anhalter, Potsdamer und Lehrter Bahnhof eine halbe bis eine Stunde, bei den Zügen der Görliger, Stettiner, Schlesischen und Ostbahn bis zu anderthalb Stunden erreichten, wurden hauptfächlich hervorgerufen durch den kolossalen Andrang der nach Berlin zurückkehrenden Ferienreisenden. Der Ansturm zu den fahrplans mäßigen Zügen war so gewaltig, daß auf allen größeren Zwischenstationen bis Berlin Wagen angehängt werden mußten und die Trains mit 30-45 Achsen hierselbst eintrafen.
Auf dem Wege zum Krankenhause starb am Montag früh um 3/4 Uhr der Schlächtergeselle May Rose aus der Brunnenstraße 190. Röse brach in der Zentral- Markthalle plöglich zusammen als man jedoch hier mit ihm ankam, war er bereits todt. Die und sollte von zwei Schuhleuten nach der Charitee gebracht werden. Leiche wurde nach dem Schauhause gebracht.
Verbrannt find
Die erfie solche Feier beging am 16. Mai der katholische Beim Pauken wurden fürzlich, wie schon mitgetheilt worden Groß- Feuer entstand am Sonntag Nachmittag nach 2 Uhr auf Arbeiterverein Stuttgart, als ein Fest der in chriftlichem Sinne auf ist, mehrere hiesige studentische Vereinigungen abgefaßt. Wie jetzt noch nicht aufgeklärte Weise in der Brauerei von F. Happold, gefaßten Arbeit und als eine Bertretung ber Programmpunkte befannt wird, hat dieses Einschreiten der Polizei eine recht traurige Hafenhaide 32/36, Ece Grimmstraße. Als um 2, Uhr die ersten ber tatholischen Arbeiter. Der Präses des Stuttgarter Arbeiter: Beranlassung gehabt. Vor einiger Zeit brach dem Gegner eines öschzüge au der ausgedehnten Brandstätte antamen, brannten vereins, württembergischer Landtags Abgeordneter Redakteur hiesigen Studenten der philosophischen Fakultät an einem Pautabend in Futtervorräthe, wie Hafer, Heu und Stroh, über einem Pferdestall, Edard, legte in seiner Feftrede die Gedanken über eine katholische Charlottenburg der Schläger und die halbe abgebrochene Klinge flog ber an die Unionsbrauerei grenzt. Die Brauerei- Arbeiter hatten Maifeier bar, bie überall gefeiert werden sollte. Als Beit dem jungen Manne durch den Korb mit der Spize in ein Auge. schon versucht, mit der Hausleitung des Feuers Herr zu werden, punkt derfelben erscheint am geeignetsten der Sonntag nach dem Obwohl der Berlegte in einer hiefigen Anstalt gleich geeignete ärzt- was ihnen aber nicht gelingen wollte. Das Feuer entwickelte uns 15. Mai, dem Erscheinungstage von„ Rerum novarum "( Encyklika liche Hilfe erhielt, fo lief doch das Auge aus und ging gänzlich ver- geheuren Rauch, der sehr schlecht abzog und die ganze Hasenhaide des Papstes Leo XIII . über die Arbeiterfrage). Die Feier selbst loren. Die Mutter des Studenten, die in so wenig günftigen Ver- erfüllte, wodurch der Brand, der das Hauptgebäude mit den Restau fönnte fich ungefähr folgendermaßen gestalten: Feierlicher Kirchhältnissen lebt, daß fie nur mit schweren Opfern die Mittel aufbringen rationsräumen gefährdete, noch weit gefährlicher aussah, als er in gang mit Predigt und sakramentalischer Segen; nachmittags tann, die das Studium ihres Sohnes erfordert, war entrüstet, daß Wirklichkeit war. Wegen der Ausdehnung des Feuers sah sich der Bersammlung der katholischen Lehrlinge, Gefellen und Arbeiter. dieser auf solche Weise schweren Schaden an seiner Gesundheit leitende Offizier veranlaßt, die Meldung„ Mittelfeuer" an alle Erscheinen unüffen Maifest Beitungen, eine Rede über die genommen hatte, und zeigte den Vorfall der Polizei an. Diese Wachen ergehen zu lassen. müssen Branddirektor Giersberg, der inArbeiter- Encyklita Rerum novarum", entsprechende Gefänge, mendet seitdem den Bautbuden eine erhöhte Aufmerksamkeit zu und zwischen eingetroffen war, ordnete einen umfassenden AnDeflamationen, Festspiele, Papftbüfte geschmückt und ähnliches mehr. hat beren bereits sechs ausgehoben. griff an, wodurch gegen 4 Uhr das Feuer zum Stehen Der erste Anfang verlief in Stuttgart großartig, wenn auch noch von der kirchlichen Feier Umgang genommen werden mußte. Selbst Die Umgeftaltung der Dienstbücher wünscht der Berliner fam, so daß ein Theil der Löschzüge wieder abrücken konnte. Um 5 Uhr war jede Gefahr beseitigt. eine Maifestzeitung wurde ausgegeben; sie enthielt die schönsten Hausfrauenverein in einer Petition, die an das Polizeipräsidium hauptsächlich Futtervorräthe, der Schaden ist durch Versicherung und markantesten Stellen aus obiger Encyklika . Auch die gerichtet ist. Nach einer eingehenden Schilderung der DienstbotenBerliner fatholischen Arbeitervereine sollen erwägen, ob sie wtfère, an der die Schuld zum großen Theile dem bisherigen Dienst voll gedeckt; Personen sind nicht verlegt, ein Mann fiel in Krämpfe, diesem Stuttgarter Beispiel nicht folgen wollen." büchersystem zugeschrieben wird, werden, wie die„ Germania " mit- erholte sich aber später wieder. Der Betrieb der Brauerei erleidet teine Unterbrechung, sämmtliche in den Pferdeställen untergebrachten Diese tatholische" Maifeier hat ja ganz gewiß ihre sehr theilt, folgende Abänderungen vorgeschlagen: heiteren Seiten. Aber uns scheint, die Sache ist auch nach vers 1. Das Dienstbuch foll fortan in der Weise eingerichtet sein, das werthvollen 75 Pferde konnten unversehrt gerettet werden. Der fchiedenen Richtungen hin sehr belehrend und den sozialdemokratischen das Dienstzeugniß, die Unterschrift der Herrschaft, die es ertheilt Restaurationsbetrieb erlitt während des Brandes infolge der b Arbeitern in feiner Weise unangenehm. Wir sehen hier einmal, hat und auf dieselbe Seite zu stehen kommen. Dadurch würde eine perrung der Hafenhaide eine Unterbrechung. Die Aufräumungs wie schlau es die Kirche anstellt und in der Schlaubeit genauere Kontrolle über die Echtheit der Zeugnisse ermöglicht und arbeiten dürften noch längere Zeit in Anspruch nehmen, weil das bat die tatholische Kirche die andern ja noch immer bas eigenmächtige Herausreißen oder Abändern unliebsamer Zeug- Heu durch den Regen und die Löschungsarbeiten vollständig durchüberragt, Volksfesten, welche doch nisse erschwert werden. 2. Eine Entfernung einzelner Seiten aus weicht ist, weshalb es sich sehr leicht wieder entzünden kann und Außer diesem Großfeuer hatte die Feuerwehr noch eine gange firchlichen Inhalt zu geben, und dadurch die Masse des Bolles nicht ohne polizeiliche Genehmigung geschehen und ist stets Anzahl fleinerer Brände zu löschen, darunter zwei Ladenbrände. einmal nicht auszurotten sind, nach und nach einen christlichen, dem Dienstbuche im Falle der Beschädigung desselben, darf deshalb ins Freie geschafft werden muß. behördlicher Vermert hierüber ins Buch einzutragen. In an die Kirche zu feffeln und die Macht der Kirche über die Ge- ein müther zu stärken und neu zu beleben. So hat sie es mit dem alt- Damit fiele das oft ungerechtfertigte Mißtrauen vieler Dienst der Gubenerftr. 12 brannte ein Bigarrenladen und in der Köpnickermit beschädigten Dienstbüchern fort. ftraße 175 ein Strohhutgeschäft. In beiden Fällen ist der Schaden heidnischen, urwüchsigen Fest der Winter- Sonnenivende gemacht, das geber gegen Mädchen man in das Geburtstagsfest Christi Zumwandelte; so mit dem 3. Eine neue Rubrit Wo aufhegalten während der Dienstpause?" bedeutend; beide Läden sind ausgebrannt. und heidnischen Frühlingsdem Sommerfest, aus denen ist zum Zwecke des Fernhaltens zweifelhafter Elemente aus dem Die Kirchendiebstähle in Berlin und Umgegend mehren fich So foll Dienfibotenstande im Dienstbuche einzuführen. Die diesbezüglichen in unheimlicher Weise und faft hat es den Anschein, als ob eine man die christlichen Ostern und Pfingsten machte. Wir Angaben müßten von den in Frage kommenden Ortsbehörden be- Bande von Spezialisten sich auf Verübung derartiger Einbrüche ge es auch nun mit der Maifeier der Arbeit geschehen. finden hier ein Beispiel dafür, wie gut es die Kirche- wenn es stätigt werden. 4. Dens auffallend häufigen„ Verlieren“ von Dienst- legt. Am Sonntag Bormittag brangen Einbrecher in die im Haufe
solchen um
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