Nr. 224.

Gewerkschaftliches.

Zur Nürnberger   Buchdrucker- Tagung.

Erste Beilage zur Freiheit"

einer

gung.

Sonntag, 13. Juni 1920

gejovat haben. mar es dem Reichspoftministerium bor- würden. Acht Monate befhäftigt der Echiebsstreit infolge der behalten, mit bom furzsichtigen Politik grünen gekennzeichneten Verschleppungsmanöver der Firma bereits den Tisch aus die Dienstfreudigkeit großer Teile der Post Schlichtungsausschuß und den Demobilmachungskommissar. beamtenschaft zu erlahmen. Mit Recht fragen sich die Beamten Die Steinfegmeister lehnen den Schiedsspruch ab. der Post und Telegraphenverwaltung, wenn nun endlich mal das Reichspostministerium das so oft von ihm bei jeder passenden Am 5. Juni wurde folgender Schiedsspruch gefällt: Steinjeßer und unpassenden Gelegenheit gepriesene Wohltvollen in die Tat unijeßen wird. Dan tann ohne weiteres behaupten, daß bei pro Stunde 6,50 M., Steinhauer 6,40 M., Stammer 6,15 M., Hilfe Am 14. Juni tritt in Nürnberg   die 10. Ordentliche General der Bost- und Telegraphenverwaltung augenblicklich nicht eine arbeiter 5,50 M. ab 5. Janvi zahlbar mit vierwöchentlicher Kündi bersammlung des Verbandes Deutscher   Buchdrucker und Schrift- Beamtentategorie zufrieden ist. Im Reich finden allerorts Nun haben die Arbeitgeber am 10. Jumi den Schiedsspruch gießer zusammen. Der Buchdruderverband mit semer fast 96- Brotestversammlungen statt, in denen in ungweideutiger Beije prozentigen Bertretung aller Berufsangehörigen wandelt bis zum die Erschütterung des Vertrauens der Postbeamten zum Reichs- abgelehnt mit der Begründung, daß außer Brot alle übrigen liche Verbilligung erfahren hätten and auch die allgemeinen wirt heutigen Lage noch jene Pfade gewerkschaftlicher Taftit, die von postministerium zum Ausdruck gebracht und Wiedergutmachung Lebensbedürfnisse seit dem 15. April eine zum Teil recht wesent­den anderen großen gewerkschaftlichen Verbänden, wenn auch gefordert wird. Die gleiche Stimmung herrschte auch in einer che Berbilligung erfahren hätten and auch die allgemeinen wirt­am Montag im Goethe part, Charlottenburg  , stattgefundenen Ver- schaftlichen Verhältnisse eine Erhöhung der Löhne zur Zeit nicht noch nicht gänzlich überwunden, so doch in einem schnelleren sammlung von geprüften Gefretären und Oberfelretären. Die zulaffen. Eine erneute Erhöhung der Löhne würde die für Unter­baltung von Straßen ausgefeßte Summe noch schneller erschöpfen oder langjameven Umwandlungsprozeß begriffen, als überholt Versammelten faßten in einer mehrstündigen Debatte einstimmig und die Arbeitslosigkeit in unserem Gewerbe vergrößern. Gime angesehen werden kann. folgende Entschließung: Die Versammlung spricht ihre größte Entrüstung über Erhöhung der für die Unterhaltung von Straßenpflaster ausge worfenen Summen durch die Gemeinden sei nicht zu erwarten, ben fläglichen Ausgang der Bersonalreform aus. Me Erregung weil die Behörden sich sämtlich in Not befinden und in ihrer Not in den Kreisen der geprüften Sekretäre und Obersekretäre ist zuerst daran gehen, die für die Straßenunterhaltung bestimmten durch diese jeder Gerechtigkeit hohnsprechende Reform" derart Beträge zu anderen Zweden zu verwenden, so daß an eine Aus­groß, daß daraus für den Dienst die schlimmsten Folgen zu dehnung der Arbeitsmöglichkeit gar nichtzu denken set. befürchten sind. Dienstfreude und Borwärtsieben werden In Anbetracht der Verhältnisse findet am Montag abend, unterdrüdt, das Vertrauen zum Reichspostministerium ist er 7 Uhr, in Berlin  , Invalidenstraße 1( Sarmonie) eine wichtige schüttert. Die geprüften Sekretäre und Obersekretäre erheben Sibung aller Vorstandsmitglieder, sowie Betriebsräte, Betriebs­starten Protest gegen ihre Entrechtung, fie müssen verlangen, obleute und Vertrauensleute aus dem Gau Groß- Berlin statt. daß in der jebigen Zeit der ausgleichenden Gerechtigkeit auch Es ist das Grscheinen der betreffenden Kollegen dringend er ihre berechtigten Forderungen erfüllt werden. Gleich welcher J. A.: J. Sibura, Gauleiter. forderlich. Organisation angehörend, treten sie gemeinsam als eine sich Arbeiter und Angestellte! einig fühlende Klasse dauernd für ihre Rechte ein."

Sie Arbeitsgemeinschaft, hie Klassentampf und Räteibee! find die beiden Gegenpole, um die in Nürnberg  , wie auf all den anderen vorhergegangenen Gewerkschaftstagungen, hart gerun­gen werden dürfte. Alte überlieferte bewährte" Gewerkschafts­tattik auf der einen Seite, die versucht, aus den Trümurern einer überwundenen Entwicklungs poche mit den Mitteln einer ebenso abgeflaubten Jdeologie die Berechtigung abzuleiten, den heute ganz anders geartet liegenden ökonomischen Dingen, der von Grund auf geänderten Struktur der Gesellschaft, und im besonde ren der Arbeiterkaffe, gerecht zu werden. Auf der andern Seite eine noch kleine Schar zielficherer Genossen, die seit den No­bembertagen 1918 darauf hinarbeiten, die Ideen des revolutionä­zen wirtschaftlichen Rätesystems, des graphi schen Blods und die Einordnung der großen Buchdrucker­gemeinde in die so notwendige Einheitsfront des revolutionären

Proletariats durchzuführen.

Kein Streil im Bitterfelder   Kraftwerk.

Nachdem die Berliner   Gewerkschaftskommission anläßlich des Streits im Friseurgewerbe zur Unterstützung der streikenden Friseure den Boykott itber sämtliche Friseurgeschäfte ausge sprochen hatte, haben sich auf Veranlassung der Berliner   Gewerk­schaftskommission erneut Verhandlungen ergeben, die am 10. 5. Mis. stattfanden. Zu diesen Berhandlungen bildeten die Grundlage die lebten im Mai stattgefundenen Verhandlungen. Der Interessenverband der Friseure hat sich verpflichtet, tarifliches Verhältnis mit dem Verband der Friseure einzu treten. Die am 11. Mai stattgefundenen Versammlungen der streikenden Friseure haben daraufhin beschlossen, die Arbeit wieder aufzunehmen. Damit sind die Ursachen des Boykotts behoben. Der Ausschuß der Berliner   Gewerkschaftskommission erklärt den Boykott hiermit für aufgehoben.

in ein

Berlin  , den 12. Juni 1920. Der Ausschuß der Gewerkschaftskommission Berlins   u. Umgegend. J. A.: Vollmerhaus. Achtung! Holzarbeiter!

Wie uns aus Bitterfeld   gemeldet wird, ist es gelungen, den drohenden Streif auf den Branukohlengruben im Straftwert Golpa abzuwenden, durch den die Versorgung Berlins   mit Licht und Die Zusammensehung der Buchbrucerorganisation, ein gestraft gefährdet worden wäre. Die Arbeiterausschüsse hielten eine toiffer formalistischer, konservativer Geist, der im besonderen durch Konferenz mit der Direktion ab, in deren Berlauf es zu einer eine überlieferte, gepflegte, auch durch die Ereignisse der letzten Ginigung fam. Den Grubenarbeitern wird eine besondere För Monate und Jahre nicht erschütterte Berufsanschauung, noch derprämie gezahlt. Daraufhin ist in den Braunkohlengruben die unterstrichen wird, die jahrzehntelange Bergeistigung" des Tarif- Arbeit wieder aufgenommen worden. Die Maschinen in Kraft gemeinschaftsgedankens, die vor dem Kriege bis zur höchsten werk waren überhaupt nicht stillgelegt worden. Eine Unter­Grenze der gewerkschaftlichen Belastung durchgeführten Unterbrechung der Stromlieferung hat ebenjotvenig stattgefunden. ftüßungseinrichtungen, all diese Dinge haben eine gewerkschaft­Die Praktiken einer Weltfirma. liche Berufserziehung und Einstellung des Einzelnen wie der Ge­samtheit geschaffen, die einen großen Teil der Buchdrucker dem Die in weiren Streifen der Arbeitnehmerschaft der Berliner  umstürzenden Geschehen unserer Tage, wenn nicht auch gerade Metallindustrie rühmlichst" bekannte Firma Deutsche   Waffen­berſtändnislos, so doch mißtrauisch und ablehnend gegenüberstehen und Munitionsfe eifen in Berlin  - Mittenau läß ihre Angestellten läßt. Und deshalb ist der Weg, den die Organisation geht, ein schon über sechs Monate auf Auszahlung der Weihnachts- und Ab­fchlußgratifitationen für das erste Halbjahr 1919 warten, obwohl doppelt schwerer. Der Inhaber der Tischlerei Försterling, Neukölln  , Ber diese Weltfirma nicht nur während des Krieges riesige Gewinne Viele andere wichtige Dinge harren dann noch in Nürnberg   erzielte, aus denen sie ihren Aktionären glänzende Dividenden liner Straße 32, hat familiche Arbeiter entlassen, da diese eins ber Entscheidung. Dennoch werden alle diese Punkte zurüdtreten zahlen und die gavaltigen Neuanlagen faft reftos abschreiben Lohnkürzung von 60 Pig. pro Stunde ablehnen. Auf Grund dieses Verhaltens verhängen wir über obigen bor   den oben friagerten prinzipiellen Fragen, schließen sie doch tomate, sondern auch jet noch nach ben fürzlich erschienenen Deutscher Holzarbeiterverband. eine Weltanschauung in sich. Preffenotizen 30 Prozent Dividende ausschüttet. Nur" 300 M. Betrieb die Sperre. Die Genoffen, die in der Opposition stehen, find sich bewußt, pro 1000 erhalten die armen Aktionäre für ihre anstrengende baß die gespannteste Anteilnahme des vorwärtsdrängenden deut- Tätigkeit", da ist es natürlich nicht mehr wie billig, daß man den Achtung! Maurer und Bauarbeiter für das Hoch- und Betonbaugewerbe! schen Proletariats das Resultat dieser Buchdrudertagung, der Angestellten einen wesentlichen Teil ihres Ginkommens, auf den sie einen beredigten Anspruch haben, vorenthält. Der Hauptaus­ersten gründlichen Aussprache seit den Tagen des Friedens die schuß, die im Tarif vorgesehene höchste Schlichtungsinstanz, hat Der am 21. Mai d. J. unter dem Vorsitz des Herrn Geheimen Würzburger Generalversammlung 1918 laffen wir nicht als voll die Ansprüche der Angestellten unter der Boraus fehung als be- Regierungsrates Wulf vom Reichsarbeitsministerium gefäut gelten mit gespanntester Anteilnahme verfolgen wird. Gilt es rechtigt anerkannt, daß die Gratifitationen nicht in den Verhand. Schiedsspruch hat die Zustimmung der Arbeitgeber- und Arbeit Siernach werden die Stunden doch, eine Bresche zu legen in eine faft unangreifbar dünkende lungen zwischen Arbeiterrat und Firma im November 1918 ab- nehmerorganisation gefunden. Feste erstarrter Gewerkschaftsideologie. Gelingt es der Opposi- geschafft worden sind. Gegen die Feststellung, daß die Ablösung ohne ab 29. Mai um 80 Pf. und ab 1. Juli 1920 um weiter tion, thre Anschauung, gestüßt auf die ökonomischen und politi- damals nicht erfolgs sei, wehrt sich die Firma nun mit Händen und 30 Pf. erhöht. Die Nachzahlung erfolgt am Freitag, den 18. Junt Füßen. Sie hat mit dieser Atwehr einen besonders talent­fchen Erkenntnisse, sowie unter der Wucht der sich täglich erhärten- bollen" jungen Mann, einen Herrn Dr. Kleine, betraut, der zwar ben Tagesfragen, durchzusehen, dann ist auch im graphischen gegen die Berechtigung des Ansprudes der Angestellten Beine stich­Gewerbe der Weg frei zu der so notwendigen Fortentwicklung haltigen Gründe borzubringen weiß, dafür aber das Verfahren bon der nur Gewerkschaft zum graphischen Industrieverband, auf- bor dem Schlichtungsausschuß durch die unsinnigsten Ablehnungs­ebaut auf dem Boden der revolutionären Betriebsräte. anträge zu einer Farce zu gestalten versucht. Stvar vermag er auf diesem Wege, indem er 3. D. in einem Termin den ganze Schlichtungsausschuß als unzustänbig, im nächsten den unpartei­ischen Vorsitzenden und im folgenden die Webeitnehmerbeisiger als beja igen ablehnt, die Niederlage der Firma, die auch zu feiner eigenen wird, hinauszuschieben, aber daß diefe Niederlage abends 6 Uhr, finden für die Untergruppen 1, 2, 3, 5, 9 Ber gerade durch diese durchsichtigen Verschleppungsmanöver nur au fammlungen statt. In diesen Versammlungen vird   endgültig die einer um so empfindlicheren für die Firma gestaltet wird, dürfte Wahl der Untergruppen und Hauptgruppen- Ausschüsse vor selbst diesem talentvollen jungen Manne allmählich flar werden; genommen. Näheres Dienstag früh in der Freiheit". Knorr- Bremse  ! Die noch vom Metallarbelterstreit aus­fchade übrigens um diesen begabten Jüngling, der als juristischer Berater der Firma noch wertvolle Dienste hätte leiften fönnen, gesperrten Kollegen und Kolleginnen treffen sich Sonntag früh wenn es ihm die bösen Angafielen nicht gar zu schwer machen 10 br bei Bunge. Lichtenberg  .

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Steigende Unruhe in der Postbeamtenschaft. Man schreibt uns: Die Hoffnungen, die die gesamte Post­beamtenfchaft auf die Besoldungs- und Personalreform gefeßt hatte, haben sich leider nur in ganz geringem Umfange erfüllt. Die durch eine verfehlte Personalpolitik von früher schon vor handene Unzufriedenheit in der Postbeamtenschaft ist durch die neue des Reichspostministeriums noch erheblich gesteigert worden. Im Gegensatz zu anderen Ressorts der Staatsverwaltung, die in großzügiger und wohlwollendster Weise für ihre Angestellten

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Der Sternsteinhof.

Roman von Ludwig Anzengruber  .

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Deutscher   Bauarbeiter- Verband, Bezirksverein Berlin  . Adytung Metallarbeiter. Die Wahl des Delegierten für Sen Wahlkörper 399 findet Montag, dem 14. Juli, 6 Myr, in der Aula Koppenplatz 12, statt.

Außenstehende Charlottenburger Schwerbeschädigte der Neichs­werke Spandan. Versammlung Montag, nachmittags 4 1hr, bei Janert, Pestalozziftr. 34. Stellungnahme zu den Kündigungen Betriebsräte der Metall- Industrie. Dienstag, den 15. Juni

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Grad der alte Pfarrer. Freilich auch der, wenn er an die Berirrte leit't, daß snit zu Verlorenen werden! ,, unsaubere Geschichte" dachte daß die auch just in döamal ziemt mich, ich jähet seiner Gnad' und weisen Von seinem Sprengel spielen mußte!-rückte sein Sammet aussicht auf'n Grund. Sederl, nit daß ich' s Siegel vor fäppchen bedenklich schief, indem er sich ärgerlich im Saar   ein'm Beichtgeheimnis nähm' aber das laßt Euch be Als man im Orte merkte, daß der junge Sternstein- fraute und über seine Stirne legten fich unmutsvolle Fal- deuten, den Zwei'n hat er wohl in seiner Erbarmnis a Ver ten; aber den Schuldigen den Prozeß zu machen überließ brechen erspart!" hofer just nicht des Botivbildes halber so häufig nach des er den Leuten und das Urteil stellte er dem anheim, deß' Ein Verbrechen?" stotterte der Kaplan. Holzschnitzers Hütte gelaufen war, da schlug die Stimmung Augen, die nie ein Schlaj schloß, mehr sehen, als aller Beute Der alte Seelsorger drückte den Arm des jungek gegen den frommen, sorgbaften" Bauern gewaltig um und Augen zu sehen vermochten! Er hatte ein feines Gefühl Mannes, Swei vielleicht." Er nickte ihm ernst zu und auch an Helenen ließ man fein gutes Haar und gang aus für des Boltes Art und Weife, ein feines Gehör für deffen schritt hinweg.*

der Weis unschambar" fand man es, wie er die Witttb zu Rede und das schließliche Abfinden und zurechtlegen einer

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fich auf den Hof nehmen und die dahin geben mochte Die Sache, die sich nicht geber", nicht unterducken lassen wollte, Am übelsten kam die alte Zinshofer weg, sie klagten Sternsteinhofbäuerin wurde für eine belle Marte in" is fam thm nicht unerwartet. die Leute nicht erst an, sondern trugen ihr offen ihre Bor­klärt. Aber der Bauer konnte doch einen und den andern, Nie, niemal, Sederl," eiferte er gegen den jungen schubleistung" nach, man wich ihr aus und war fura und und im die fich zuvorlaut gaben, safrisch flemmen", Rleriler, werden Sie sich auf Welt und Leut verstehen abweisend im Verkehre, selbst auf dem Sternsteinhofe, wo Grunde, er hatte ein frankes Weibwohl- wohl doch lernen! Gie hab'n' n praktischen Blick noch heut' nit. Liek fie doch allen Dankes gewärtig war, Heß man fie unfreund­die Kleebinderin, als recht und schlecht verheirat't, hätt ihr ich Sie bist an meiner Statt machen, Sie gaben g'wiß was ich an. Gines bends, nis tieber ihre Bubulichkeiten nend gleich beim ersten Anwurf ausjagen sollen, und hätt sie dazu an,' n Lebendigen aun Schaden und' n Toten von lein'm lagen kein Gebör fanden und sie erbittert vom Hofe hin­auch das längste Scheit unter'm Herd hervorlangen müffen! Nuk'!. Simmelheiligkreuzbonnerwetter!" Diefer ber- wegllef, faßte sie den alten Sternsteinhofer, der ihr gerade Freilich, viel geht in der Welt vor und allerwärts hört man, fuderie Ansdre galt keineswegs dem Raplan; der alte in den Weg kam, am Arme an. Baner," rief fie, bitt wie oft ein Beib rechtschaffen ausholt und D'reinschlagen Herr hatte gegen diesen mit bermahnender Geste den Zeige- erfahr ich, was auch du schon seit langem und in den Stück bergißt. Anders wieder, als man die Bäuerin zu Grabe finger erhoben und daun, ni den Tabak zusammenzudrücken wär'n wir völlig gleich!" trug, da legten sich die Leute gar keinen zwang auf und in den Pfeifentopf get, fett schnellte er ihn mit gelb- Der Alte machte sich frei und wischte über den Joppen­dem weithinwallenden Buge entlang summte es wie ein gefengtem Nagel heraus, schlenkerte damit und indem er auf ärmel, als wäre er durch die Berührung befleckt worden. Immensch varm, und, zwar nicht in's Geficht, aber zu Gehör die schmerzende Stelle blies, fuhr er fort: Pfü- üh! Sie Faß ein' nit an," sagte er rauh. Dir gleich wußt' ich sprach man den Zweien, die zwei andere so gut wie nmgewiffen nit, wie' n Leuten völlig ein Stein vom Herzen fallt, mich in tein'm Stud." brocht hätten". Doch die Sternsteinhoferin war nun einmal wann was Unordentlich's sich wieder in d'Ordnung schicken tot und lag in der fühlen Erden und das war für sie schier will und wie gern' da alle mit antauchen helfen, nach ein'm Weib. das Beste, wie für die anderen; vermochten die nicht von ein- Abschluß hin, wo sich's' m G'wohnten und Gleichen einpaßt Rein' Dank- mag sein! Geg'n' n Undank hab' ich ander au laffen, so war es gleich einer Schichung und Gnad und' s ergern und Deuteln ein End' find't. Da mitten mich sicher g'stellt. Mußt dir schon dein' G'spann) wo Gottes, daß fie nun in Ehren zusammen und zu einem End' niein' n Leuten in' Arm fallen, das wär' Gott   und der anders fuchen." Damit kehrte er ihr den Nüden zu. tommen fonnten, und hätt man sie seinerzeit gewähren Welt a schlechter Dienst!" Alles, was der probige, fünftige Schwiegersohn für die laffen, wär das ganz ergernis und andern zwei beiden Sih ärlaubbeen," sagte der Kaplan, indem er sich er- te tat, war, daß er ihr bei beginnendem Winter erlaubte, alles gebrannte Herzleib erspart geblieben. Ja, ja, an dem, hob, das alte Pfarrbuch, deffen Beftüre ihn gerade zer- aus ihrer verfallenen Neusche in das Meebinderhäusel zu wie's g'lommen und 3'gangen, war eigentlich doch nur treute, an sich nahm und sich zum Weggehen anichickte, ich übersiedeln. Da saß sie nun zwischen reinlicheren und fest wihl nicht straiten, abber tas ables wihtersträbt mihr inn gefügteren Mauern als sonst und fror wie früber, denn die Sanrld- der alte Sternsteinhofer! Fuhre Sols, anf die fie gobofft und gerechnet, war aus Auf solche Weise fand sich der meisten Denken und tiebfiter Salle." Dann ichamen Sie sich auch in d' Seel' nein, wie geblieben; fie ertrug es so lange, bis es ihr wie fie fid ' Meinen mit dem, was geschehen war und nun geschehen Fortiehung folgt.) würde, zurecht, nur wenige hielten an ihrer anfänglichen tief is," sagte der Pfarrer. Er hielt ihn mit der Rechten äußerte- zu bunun wurde. Strengen Berurteilung fest, darunter auch der Kaplan zurüd und redte den linken Arm gegen das Kruzifig an der Seberl, und nur einer erklärte von allem Anfange an, Wand aus. Der dort hat auch Böllner und Sünder nit von er 16ffle nichts io bei aus, als es aufgetragen werde, sich g'wissen und wunderbar fein oft die Weg', auf die er

So fennſt leicht Kindsundant nit?!" freischte das

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*) Dein' Spann"= Deinen Gespann, von Bjerden, sia sta fammen an einem Wagen ziehan; fo viel tote= Genaffen,