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Nr. 262
Der Massenmörder Schumann vor Gericht
Gestern begann unter großem Andrang vor dem Landgericht III der Prozeß gegen den Faltenhagener Massenmörder, den Schlosser Friedrich Schumann aus Spandau .
Der Offizialverteidiger Rechtsanwalt Dr. Frey zweifelte die geistige zurechnungsfähigkeit seines Klienten an. So tierisch könne fein geistig normaler Mensch handeln.
Dr. Frey führte dann weiter aus: 3wei anerkannte Fachleute auf dem Gebiete der gerichtlichen Medizin, die Geheimräte Dr. Hoffmann und Straßmann, haben in einem Gutachten fich dahin geäußert, daß vielleicht
eine gewisse Minderwertigkeit
vorliegt, aber der§ 51 nicht in Anwendung tomme. Nach reiflicher Ueberlegung muß ich jetzt hier den Antraa stellen, ein outachten der obersten preußischen Medizinalbehörde, des Medizinalfollegiums, einzuholen. Sollte nicht die Tat eines Wahnsinnigen vorliegen, so verdiente der Angeklagte die schwerste Strafe, die das Gesetz tennt. Solange aber noch zweifel vorhanden sind, möchte ich, um das Wort Mensch nicht beschmutzen zu lassen, dringend bitten, meinem Antrage stattzugeben.
trage, da bie von zwei Gerichtsärzten vorgenommene Untersuchung Staatsanwalt Dr. Steinbrecher widerspricht diesem An
völlig ausreichend sei.
Auf die Frage des Vorsitzenden an den Angeklagten, wie er sich dazu stelle, erklärt Schumann: Ich habe gar kein Interesse daran, ich habe die Straftaten nicht begangen.
Geheimrat Professor Straßmann erklärt, daß er allerdings bei dem Angeklagten gewisse Entartungserscheinungen festgestellt habe. Die Möglichkeit sei vorhanden, daß er im Laufe der Verhandlung selbst noch den Antrag auf längere Beobachtung und Einholung eines Obergutachtens stellen müſſe.
Bon R.-A. Dr. Frey wurde der weitere Antrag aus§ 83 St.P.D. gestellt, nach welchem das Gericht die Begutachtung eines Angeklagten durch dieselben Sachverständigen oder andere anordnen kann.
Das Gericht gab diesem Antrage unter Ablehnung des ersten Antrages statt und beschloß noch Geh. Med.- Rat Dr. Leppmann und den Gerichtsarzt Med.- Rat Dr. Stoermer hinzuzuziehen.
Auch im weiteren Verlaufe der Verhandlungen leugnete der Angeklagte alle ihm zur Last gelegten Verbrechen ab. ie Geständ= nisse habe er gemacht, damit von den Beamten nicht totgeschlagen worden wäre. Zu den gemachten Aussagen sei er nur durch schwere Mikhan dlungen gezwungen worden. Bor seiner Festnahme war er bei dem Dr. Tepling in Span dau , um sich wegen einer Schußverlegung am linken Oberarm behandeln zu lassen. Schumann behauptet heute, daß er von unbefannter Seite eines Abends auf der Heerstraße in der Nähe von Pichelsdorf angeschossen worden sei.
Schumann bestreitet ferner, daß er sich in den Wäldern bei Falfenhagen herumgetrieben habe. Die Militärpistole, die bei ihm gefunden wurde, besäße er seit seiner Militärzeit.
Nach Vernehmung des Schießfachverständigen und der medizi nischen Sachverständigen über die Obduktion der Ermordeten bat der Medizinalrat Dr. Stoermer, daß ihm Gelegenheit gegeben werde, den Angeklagten auf seinen geistigen Zustand zu untersuchen. Bis heute wolle er sich darüber schlüssig werden, ob er einen Antrag auf Grund des§ 81 stellen werde, und ob der Angetlagte in eine Jrrenanstalt zwecks Beobachtung unterzubringen sei.
Gewerkschaftliches
An die Bauarbeiter aller Länder!
unser
Biele tausend Bauarbeiter in Holland sind ausgesperrt! Warum? 1. Weil die Stuftateure im Saag seit drei Monaten um eine Lohnerhöhung streiten, und 2., weil der Allgemeine Holländische Bauarbeiterverband sich weigert, einen Lohn- und Arbeitstarif anzuerkennen und zu unterzeidenen, den die Christlichen und die Katholischen Bauarbeiterverbände mit dem Unternehmerbund abgeschlossen haben. Die Maßnahme der holländischen Bauunternehmer ist eine brutale Machtprobe, die sich gegen die freigewerkschaftlich organisierte Bauarbeiterschaft richtet; Bruderverband soll gezwungen werden, dem Stuffateurverband in den Rücken zu fallen. In Holland haben die Stuffateure noch eine selbständige Organisation, gehören also dem Allgemeinen Bauarbeiterverbande nicht an. Die Stuttateurmeister vermochten es nicht, die streitenden Stuttateure auf die Knie zu zwingen; nun verlangen die Unternehmer, daß die eigenen Klassengenossen, die Bauarbeiter, den Abbruch des Stuttateurstreiks herbeiführen sollen. So unverschämt wie dieses Verlangen ist auch das andere. Die Christlichen und Katholischen Bauarbeiterverbände schlossen mit dem Bauunternehmerbund einen Tarifvertrag ab, der der Wirtschaftslage der Bauarbeiter absolut nicht Rechnuna trägt und den Interessen der freigewerkschaftlich organisierten Bauarbeiter entgegensteht. Durch die Aussperrung sollen die vauarbeiter ge= zwungen werden, durch Unterschrift anzuerkennen, daß sie freiwillig hungern und rechtlos sein wollen.
Die holländischen Kameraden rufen unsere Hilfe an. Wir sollen dafür sorgen, daß es den Unternehmern nicht gelingt, in anderen Ländern Streitbrecher zu finden. Mit allerlei Versprechungen, besonders mit dem Hinweis auf hohe Löhne, werden sie in Ländern mit niedriger Valuta auf den Streitbrecherfang gehen. Von der Aussperrung find betroffen Stuttateure, Zimmerer, Erdarbeiter, Maurer, Bauhilfsarbeiter, Steinmegen und Mosaitarbeiter. Bauarbeiter aller Länder übt Solidarität! Haltet den Zuzug von Bauarbeitern nach Holland fern! Das Gefretariat der Bauarbeiter- Internationale.
Nachdem das G
1. Beilage zur„ Freiheit"
Ehemalige Angestellte des Feuerwehrlaboratoriums Spandau , die bei Schließung der Betriebe entlassen worden sind, werden aufgefordert, sich bei dem Angestelltenrat der Metallwarenfabrik zwecks Abholung der Differenzbeträge zu melden.
Zentralverband der Fleischer. Treffpunkt zur Demonstration am Dienstag, 4 Uhr, in der Alexanderplay- Passage. Nach der Demonstration, abends 7 Uhr, Mitgliederversammlung in Bökers Festsälen, Weberstr. 17. Zahlreiche Beteiligung dringend notwendig.
Groß- Berlin
Funktionäre des Bezirksverbandes BerlinBrandenburg
Am Mittwoch, den 7. Juli, abends 7 Uhr findet in den SophtenSälen, Sophienstraße 17/18 eine Zusammenkunft sämtlicher Partetfunktionäre statt. Tagesordnung:
Betriebsräte- Zentrale der Gewerkschaften? Selbständige Betriebsräte- Zentrale oder Die Wichtigkeit der Tagesordnung macht jedem Funktionär unbedingtes Erscheinen zur Pflicht.
Ferien!
Die Schulferien hatten früher einen starken Ansturm auf die Bahnhöfe im Gefolge. Viele reisten zu Verwandten aufs Land, um sich etwas zu erholen. Die hohen Fahrpreise machen der breiten Masse der Bevölkerung es unmöglich, mit Kindern eine weite Reise anzutreten. Auch den Beamten, Angestellten und Arbeitern, soweit sie Ferien haben, wird es heute sauer, die Eisenbahnfahrt zu erschwingen. Wenn man nach dem Stettiner Bahnhof geht und den Verkehr sieht, der sich bei Abfahrt der Bäderzüge entwidelt, findet man bald heraus, daß das Gros der Benutzer dieser Züge die Leute sind, denen es auf einen Tausendmarkschein mehr oder weniger nicht ankommt. Die Ostseebäder tlagen aber über schwachen Besuch. Eine Reise an die See oder ins Gebirge ist heute ein teures Vergnügen. Höchstens kommt noch ein Landbesuch in Frage für diejenigen, die sehr Grund haben müssen, Erholung am notwendigsten brauchen.
Die Masse bleibt in Berlin . Unsere Kinder können nach den Spielplätzen gehen und die Eltern müssen ihre Erholung auf den Sonntag verschieben. Dann wird gelegentlich ein Ausflug gemacht, und wenn man genötigt ist, die Eisenbahn zu benutzen, fährt man abends im engen Eisenbahncoupee zusammengepfercht heim und gelobt sich, nie wieder auszu= fliegen, weil einem das Vergnügen durch die miserable Heimfahrt verhunzt worden ist. Aber keiner hält Wort.
Zur Neuregelung der Höchstmieten. Salbamtlich wird mitgeteilt:„ Nach Pressemitteilungen über die Beratungen, die vor turzem im Reichsarbeitsministerium stattgefunden haben, soll in dem in Vorbereitung befindlichen Reichshöchstmietengesez den Eigentümern eine Grundmiete zugebilligt werden, die ausreicht, um die 3insen, auch die des angelegten Kapitals, sowie die Abschreibung zu deden, es soll ferner der Hausbesizer Anspruch auf Entgelt für seine Tätigkeit haben. Diese Nachrichten entsprechen nicht der tatsächlichen Lage der Vorarbeiten. Die erwähnten Punkte stellen lediglich Forderungen dar, die der Reichsregierung unterbreitet wurden. Eine Entschet ung der Reichsregierung über ihre Aufnahme in das Gesetz ist noch nicht getroffen. Die in einer Zeitung veröffentlichten Grundzüge eines Reichshöchstmietengesetzes sind auf Grund der Beratungen in entscheidenden Punkten umgestaltet worden und können nicht mehr als maßgebend angesehen werden.
Immerhin soll aber eine Revidierung des Höchstmietengesetzes im Sinne der Hausbesiger erfolgen, ein Verfahren, gegen das heute schon entschieden Einspruch erhoben werden muß.
Die Regatta des Freien Ruderbundes Berlin vor den Tribünen des Berliner Regattavereins in Grünau nahm am Sonntag bei schönem Wetter por etwa 4000 Zuschauern einen guten Verlauf und bot ein treffendes Bild der sportlichen und organisatorischen Leistungsfähigkeit der Berliner Arbeiterruderer. Der Berliner Regattaverein( die Organisation der Berliner Rennvereine) hatte in dankenswerter Weise seine gesamten Anlagen und Einrichtungen zur Verfügung gestellt und die Veranstaltung bereitwilligst unterstützt. Die sportlichen Leistungen wurden durch die drückende Sitze und den zeitweise starten Gegenwind etwas beeinträchtigt. Leider war die Zeit zur Vorbereitung auf die 2000 Meter lange Strede etwas furz und zeigten sich bei einzelnen Rennen infolgedessen ziemlich auseinandergezogene Felder, während andere spannende Endkämpfe zeigten.
Den Hauptanteil der Siege heimste der durch seine Größe bevorzugte RV. Vorwärts mit fünf Siegen und vier zweiten Blägen ein. An zweiter Stelle steht Collegia mit drei Siegen und einem zweiten Play, während Freiheit einen Sieg und einen Plaz für sich buchen konnte. Jm Achter gebührte wohl auch der Freiheitsmannschaft der Sieg, denn sie wurde der siegenden VorwärtsMannschaft recht gefährlich, obwohl diese ein bedeutend leichteres Boot fuhr. Die Freie Ruderer- Vereinigung 1913 fonnte nur drei gute zweite Pläge belegen, doch muß anerkannt werden, daß dieser Verein im Berhältnis zu seiner Mitgliederzahl die meisten Mannschaften gestellt hat, die zum Teil recht gute Leistungen
Bekanntmachung
Dienstag, 6. Juli 1920
zeigten. Einen Ueberraschungssieg fonnten die Ruderfreunde durch überlegene Kraft im Junior- Doppelvierer erringen, doch wäre aus der Mannschaft bei besserer Zusammenarbeit bedeutend mehr her auszuholen. Die Pichelsberger Rudergesellschaft, die nur ein Rennen mitfuhr, belegte in demselben den zweiten Platz, bei der starten Konkurrenz und der geringen Rennerfahrung der Manns schaft eine anerkennenswerte Leistung.
Nachstehend die Einzelresultate:
1. Doppelzweier ohne St.: 1. Gieseting, Bierhals in 9.57 Min. 2. Pichelsb. RG. 2. Bierer f. Junioren: 1. RV. Vorw. Gleisberg, Sabarus, K. Lehmann, Altier , St. Balm in 9 Min. 2. Fr. RBg. 1913.
3. Doppelvierer f. Junioren: 1. RVg. Ruderfreunde, Krüger, Meier, Bösinger, Lange, St., Müller in 8.47 Min. 2. Collegia.
4. Vierer f. Anfänger: 1. Vorw. Teste, Knaat, Bach, Heine, St. Palm in 9:10. 2. Freie RVg. 1913.
5. Erster Vierer: 1. Borw. Juppe, Edert, Beister, Bettin, St. Hele in 8:43. 2. Vorm. Scharffschwerdt K., W., E., Richter, St. Rißner, 1 Set. Abstand. 6. Doppelzweier m. St.: 1. Freih. Voigt, Schachschneider, St. Jbscher in 10.7. 2. RBg. 1913.
7. Leichter Vierer: 1. Collegia, Kunst, Weinert, H. u. W. Garbow, St. Zühls dorff in 9: 5. 2. Vorwärts.
8. Doppelvierer f. Senioren: 1. Collegia, Nawrott, Giesefing, Bierhals, 9. Einer: 1. Borw., Bettin in 10: 33. 2. Borw. E. Scharffschwerdt. 3. Collegia. 10. Achter: 1. Vorw. Tschierschwik, Meißner, Scharffschwerdt, K., Richter, Gleisberg, Sabarus, K. Lehmann, Alfier, St. Sander, in 7: 52. 2. Freiheit. Die Arbeiter- Seglervereine Fraternitas" und„ Tourensegler" hatten es sich nicht nehmen lassen, mit ihren festlich geschmückten Booten der Veranstaltung einen würdinen Rahmen zu geben.
Brünnel, St. Ring in 8:42. 2. Vorwärts.
Auch das Wasserbauamt Copenid war mit einem Dampfer und
mei Motorkonten zur Fteffe, um die Strede freinhaltet. Wan bekommen Lohnempfänger ihre zuviel gezahlten Steuern zurück?
Die Finanzbehörden haben wiederholt betont, es würden den Arbeitern und sonstigen Angestellten, die infolge der Vorschriften über den 10prozentigen Lohnabzug zuviel abgezogenen Beträge bei der endgültigen Beranlagung sofort erstattet werden. Zur Juustration für die überaus„ prompte" Arbeitsweise unsrer Steuerbehörden möge folgender Vorfall dienen, den uns ein Berliner Rechtsanwalt schildert:
,, Gegen die Steuerveranlagung eines Mandanten hatte ich am 18. August 1919 frist- und formgerecht Berufung eingelegt. Die Berufung stützte sich darauf, daß bei der Veranlagung meines Mandanten die Betriebsunkosten, die lediglich in täglichen Fahrs geldern bestanden, in feiner den tatsächlichen Ausgaben entsprechens den Weise berücksichtigt waren. Als auf die Berufung bis zum dem 10. Oktober, erhielt darauf Anfang November eine mit dem Oftober 1919 feine Antwort einging, erinnerte ich schriftlich unter 1919 beantwortet wurde. Am 29. Januar und am 26. März 1920 Datum des 23. Oktober versehene Rückfrage, die am 10. November erinnerte ich wiederum schriftlich an die Erledigung der Angelegen heit, am 12. April 1920 begab ich mich auf die Aufforderung der Steuerbehörde zu einer persönlichen Rüdsprache dorthin. Sachlage wurde genau besprochen und der Dezernent erklärte mir schließlich, er halte die Angaben meines Mandanten für durchaus zirka 14 Tagen würde mir ein schriftlicher Bescheid zugehen. Am begründet, es würde nach unserem Antrage entschieden werden, in 4. Mai 1920 erinnerte ich an die Uebersendung dieses Bescheides. Am 11. Juni d. J. wiederholte ich diese Erinnerung. Daraufhin erhielt ich heute die Mitteilung vom Staatssteueramt, die Sache sei auf mein Schreiben vom 11. Juni a. c. dem Vorsitzenden der Berufungskommission Potsdam vorgelegt worden; sobald ein Be scheid von dort eingehe, würde er mir sofort" zugestellt werden." Ein Kommentar hierzu ist wohl überflüssig.
prüfungsstelle Groß- Berlin darauf aufmerksam, daß die ExtraDie Extraberechnung von Verpackung. Erneut macht die Preisberechnung für die handelsübliche Verpadung von Lebensmitteln im Kleinhandel ni zulässig ist. Die verschiedenen Kolonialwarenhändlervereine, welche demzuwiderlautende Bekanntmachun gen erlassen haben, sind auf das Unzulässige ihrer Handlungsweise aufmerksam gemacht.
Die Große Berliner Straßenbahn teilt mit: Zur Herstellung regelmäßiger Fahrabstände auf längeren, von mehreren Linien gemeinsam befahrenen Strecken werden am 8. Juli d. J. im Betriebe der Linien 19, 91, 92, 93, 98 N, O, 83, 86, I, II neue Fahrpläne eingeführt, bei denen die Abfahrtszeiten der Wagen von den Linienendpunkten um einige Minuten verändert sind. Näheres besagen. die Aushänge in den Wagen.
Eine Gesellschaftsfahrt in den Oberspreewald veranstaltet der Arbeiterwanderbund Naturfreunde" am Sonntag, den 11. Juli. Abfahrt der Teilnehmer Sonnabend nachmittag 2,35 Uhr bezw. 8 Uhr abends ab Görlitzer Bahnhof. Besuch des Kirchganges der Wenden in Burg, Kahnfahrt durch die Burger Raupen über Forsthaus Eiche, Kannomühle, Wotschofsta, Lehde nach Lübbenau . Rüdfahrt Sonntag abend 9 Úhr. Preis der Teilnehmerkarte für Bahnfahrt, Kahnfahrt, Logis und Kaffee 35 bezw. 42 M. Teilnehmertarten sind zu haben bei Horsch, Engelufer 15, Maßphul, Brüsseler Straße 14, 3intel, Neukölln, Bergstraße 112 und in der Bundesgeschäftsstelle F. Kruse, Mariannenstraße 11. Am Donnerstag, den 8. Juli, findet bei Feyfara, Melchiorstraße 15, für die Teilnehmer ein unentgeltlicher Lichtbildervortrag über den Spree wald statt.
Jugendweihe. Die Jugendweihen in Berlin finden am 12., 19. und 26. September statt. Anmeldungen werden im Büro Schicklerstraße 6, Hof rechts, 2 Treppen, von 10 bis 5 Uhr, ent gegengenommen.
Der große Aftreditivschwindel aufgeklärt. In Sachen der großen Aftreditivschwindeleien, bei denen auch die Reichsbant Mitleidenschaft gezogen wurde, erfolgten zwei Verhaftungen. Ueber 700 000 Mart des erschwitzelten Geldes konnte bisher be schlagnahmt werden.
Eine Attentasche verloren in der Nacht zum Sonnabend auf der Fahrt von Niederschöneweide nach Westend . Inhalt: Militärpaß, Parteibuch, Gewerkschaftsbuch, Funktionärausweis usw. Um Abgabe auf der Redaktion wird gebeten.
etreffend das Gesamtergebnis der Stadtverordnetenwahlen.
** tverordnetenwahlen in den When I- XV durch die Kretswahlkommiffare bekannt gema ht worden ist, bringe ich gemäߧ 29 Absas 5 der Wahlverordnung über die sur öffentlichen Renntnis. maligen Wahlen zur Stacimbing und zu den Bezirk verja um angen der neuen Stadtgemeinde Berlin vom 7. Mat 1920 hiermit das Gesamtergebnis der Stadtverordnetenwahlen am 20. Juni 1920 auf die einzelnen Stabiwahlvorschläge perteilt, Die auf die Kreiswahlvorschläge entfallenben und unberücksichtigt gebliebenen Stimmen auf die Stadtwahlvorschläge betragen, nach den Ermittelungen der Streiswahlausschüsse in den Wahlkreisen I- XV
für Stadtwahlvorschlag
Dr. Weyl
Heimann
von Gierke
A.
C- fel- Dominicus
Nathilde Kirschner
Lüdicke
Dr. Lammerich
Müller- Franken
R
ie
Stimmen
.. D
55 989
49.590
936
50 842
48 986
56 566
61 885
55 880
Nach den öffentlich bekanntgemachten Stadtwahlvorschlägen sind die Wahlvorschläge von Gierte und Müller- Franken miteinander zu einer Gruppe verbunden. Da bereits 173 Stadtverordnete in den Wahlkreisen auf die Stretswahlvorschläge gewährt find, so stehen noch 52 Size zur Verteilung auf die Stadtwahlvorschläge zur Verfügung. Nach der Reihenfolge der Benennungen auf den Stadtwahlvorschlägen, sind, nach Stretchung der gemäߧ 33 Absatz 3 bereits in einem Wahlkrets gewählten Bewerber hiernach gewählt:
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a) Stabiverordnete:
Vom Stadtwahlvorschlage der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partet Deutschlands:
b) Erfaßmänner:
3. Kautsky . Luise, geb. Ronsberger, Charlottenburg , Windscheidstr. 31. 4. Gäbel, Otto, Stadtverordneter, Lichtenberg , Holteyftr. 26.
1. Hoffmann, Adolf, Stadtverordneter, Berlin , Kop Ir. 6. 2. Dahlke, Arthur, Redakteur, Spandau , Bröhmänu- aftr. 17.
5. Schmidt, Hermann, Kaufm., Schmargendorf , Franzensbader Str. 1.
6. Lindemann, Rosa, geb. Liesegang, Berlin , Wilhelmshavener Str. 14
7. Danziger, Friß, Raufmann, Schöneberg , Bamberger Str. 60.
1. Tempel, Gustav, Stadtverordneter, Lichtenberg , Hauptstr. 2. 2. Mengels, Margarete, geb. Wolters, Berlin , Littauer Str. 14. 3. Broese, Johannes, Lehrer, Charlottenburg , Brauhofstr. 16.
4. Eichner, Reinhold, Handlungsgehilfe, Berlin , Stargarder Str. 8a.
5. Dann, Hugo, Spediteur, Spandau , Jägerstr. 41.
& Waldheim, Frig, Krankenkassenangestellter, Neukölln, Bergstr. 50/51.
7. Kühnel, Rudolf, Werkzeugmacher, Berlin , Christburger Str. 11,
8. Richter, Georg, Buchdrucker, Martendorf, Lantwiger Str. 8..