elan, den Kindern eine freie, geistig nicht anstrengende Erholung u geben. Auf meiner Dienstreise zur Besichtigung unserer Ferien­folonie in Prerow   hatte ich Gelegenheit, verschiedene Kolonien zu besichtigen. Außer den oben geschilderten Zuständen sind mir außerordentlich standalöse Berhältnisse zu Gesicht gekommen. In einem Heim der Groß- Berliner Ferienkolonie waren die Kinder in Bodenkammern untergebracht, die so niedrig waren, daß ein Er­wachsener nicht aufrecht stehen konnte. Die Betten waren so eng gestellt, daß die Kinder eins über das andere wegsteigen mußten. Die tollsten Zustände waren im Neuköllner Heim in Prerow  . Die Betten waren pritschenartig zusammengestellt. Die Kinder lagen wie die Heringe in diesen Britschen. Hier hat man die Kinder aus dem Elend, wo 2 ja 3 Kinder in einem Bett liegen mußten, herausgenommen, dort pfercht man sie noch viel schlimmer zusam men. Abgesehen von der Feuersgefahr ist schon aus hygienischen Verhältnissen eine derartige Unterbringung der Kinder zu ver­urteilen. Ein großer Krebsschaden ist, daß diese Kolonien meist privat untergebracht sind, wo die Besitzer recht viel daran ver­dienen wollen. Trogdem läßt sich auch hier was ordentliches schaffen, was das Treptower Heim, welches im Sanatorium Dr. Beu's untergebracht ist, beweist. Unsere Genossen in den Gemeinde­parlamenten und den Großbetrieben müßten sich mehr als bisher dafür einfegen und selbst einmal dort die Kontrolle vornehmen, damit endlich solche Zustände aufhören. Nicht auf dem Wege der Wohltätigkeit sind soiche Fragen zu lösen, sondern einzig und allein durch eine Wohlfahrtspflege auf breitester Grundlage. Hat der Krieg für Zerstörung großer Kulturwerte Milliarden verschlungen, so sollte man hier, wo es sich um den Wiederaufbau handelt, auch die nötigen Mittel bereit stellen.

Paul Schlecht  , Gemeindevertreter, Berlin- Treptow  . Aus den Reihen unserer Leser gehen über die Ferienkolonien täglich Beschwerden ein. Es wird lebhaft darüber Klage geführt, daß bei Berteilung der Verpflegung grobe Verstöße vorkommen. Auch über die Art der Behandlung der Kinder, über Mißhand­Jungen usw. liegen Klagen vor. Sollten diese Zustände durch diese Notiz teine Aenderung erfahren, dann werden wir diese Mißstände näher beleuchten und die Prügelpädagogen sowie ungetreue Führer öffentlich brandmarken.

Noch keine inländischen Frühkartoffeln

Der Magistrat Berlin   teilt mit: Die Frühkartoffelernte hat fich leider noch weiterhin verzögert, so daß größere Zufuhren bisher nicht erfolgten, auch für die nächsten Tage noch nicht zu erwarten find. Bisher werden Frühkartoffeln nur aus einzelnen wenigen Kreisen, in denen infolge der günstigen Bodenbeschaffenheit und besonderer Behandlung schnellere Reife erfolgt, in sehr geringen Mengen geliefert. Der Magistrat wird deshalb die Gültigkeit der Abschnitte 28a und b zum Bezuge von 2 Pfund Frühkartoffeln ver­längern. Soweit die Händler mit inländischen Frühkartoffeln vom Magistrat beliefert werden, die sie für 50 Pfg. für das Pfund abgeben müssen, wird eine genaue Ueberwachung des Geschäfts­betriebes dahin vorgenommen, daß der Händler nicht diese als ausländische Kartoffeln verkauft.

Berlin   W 8 Leipziger

Dr. med. Hollaender Liger Str. 108.

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Kriegsbeschädigte werden nicht geduldet. Das scheint der Grundsatz zu sein, nach dem im Konzertgarten von 3ennert in Treptow   das Publikum bewertet wird. Nach einer Mitteilung, die uns zuging, wollten am Sonnabend zwei nervenkrante Kriegs­teilnehmer das Konzert in dem genannten Lokal besuchen, wurden jedoch von dem Kassierer zurückgewiesen. Infolge der Aufregung, die hierdurch bei dem umstehenden Publikum entstand, verfiel der eine Kriegsbeschädigte später in Krämpfe. In den Kriegsjahren wird in diesem Garten wohl so manches Mal Die Wacht am sundheit geopfert hat, wie ein Aussäßiger behandelt. Vielleicht Rhein  " gestiegen sein, heute aber wird der Krieger, der seine Ge­tönnten die Kriegsgewinnler, das Stammpublikum in jenen Lokalen. an ihnen Anstok nehmen.

Die Frattion der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei  der neuen Stadtverordnetenversammlung hat sich konstituiert. Sie wählte zu Vorsitzenden die Genossen Dr. Weyl und Gäbel- Lichten­berg, zu Schriftführern H. Müller und Frau Demning, zu Bei­sitzern Dr. Herg, Schneider- Neukölln, Pfeiffer- Stralau, und zum Kassierer Herbst.

Zur Nachahmung. Wie immer bei Demonstrationen haben auch gestern wieder die Arbeiter der A. E. G. Hennigsdorf   eine Samm­lung zugunsten der politischen Gefangenen veranstaltet. 1725,39 Mark war der Ertrag der Sammlung im Lustgarten, der für die politischen Gefangenen durch den Genossen Scherff abgeliefert werden konnte.

Mord in einem Privatlogis. In der Marienstraße 18 wurde gestern in dem im ersten Stockwerk belegenen Pensionat eine Ab­mieterin in einem Flurzimmer mit durchschnittener Kehle in dem blutdurchtränkten Bett aufgefunden. Der Begleiter der Ermorde­ten, ihr angeblicher Ehemann, war mit sämtlichen Sachen ver­schwunden. Das Paar war am 30. Juni zugezogen und hatte sich Photograph Emil Schubert und Ehefrau Agnes, geborene in das Fremdenbuch als der am 2. Mai 1887 zu Cöln   geborene Seifert, geboren am 10. Oktober 1898 zu Eimsbüttel   einge­tragen. Die angegebenen Personalien sind aber jedenfalls falsch, auch scheint Schubert garnicht aus Cöln   zu stammen, denn er so­wohl wie seine Begleiterin sprachen Hamburger Mundart. Der angebliche Schubert wird jetzt eifrig von der Kriminalpoltzei ge= sucht. Er ist mittelgroß und blond und trug eine gestreifte Hose, einen schwarzen Cutaway und einen schwarzen, eingefnifften Hut. Die Kriminalpolizei hat für die Aufklärung des Verbrechens eine Belohnung von 1000 Mart ausgesetzt.

Friedenau  . Am Sonntag, den 11. Juli veranstalten die Ar­Spielfest auf dem städtischen Spielplay, Eingang Schwabacher beitertunrvereine der südwestlichen Vororte ein Turn- und Straße. Programm: Allgemeine Freiübungen, sportliche Wett­fämpfe und Wettspiele, Konzert der Tempelhofer   Turnkapelle. Be­ginn 3 Uhr, Eintritt 50 Pfg., Kinder frei.

Weißenfeer Jugendamt. Heute abend 7% Uhr Besprechung der am Jugendamt interessierten Parteifunktionäre der U. S. P. mit dem Arbeiter- Sportkartell im Restaurant Masche, Berliner Allee.

Aus den Organisationen

U. S. P.- Funktionärinnen Groß- Berlins  . Am Freitag, den 9. Juli, abends 6 Uhr, sehr wichtige Sigung in der Arbeiterbildungsschule, Schidlerstr. 5-6. 5. Diftritt. Freitag, 7% Uhr, Sigung der Gewerkschafts- und Rätekommissions­mitglieder bei H. Schweighardt, Alte Jakobstr. 24.

6. Diftritt. Am Sonnabend, 10. Juli, findet ein großes Sommerfest im Garten des Roje- Theaters, Große Frankfurter Straße  , statt. Anfang 3 Uhr. Eintritts­farten 2 Mit( Kinder frei) sind bei den mit Plakaten bezeichneten Stellen, Be zirksführern und beim Kassierer M. Megner, Strausberger Str. 13, zu haben. Eine öffentliche Kasse findet nicht statt.

7. Diftritt. Vorstellung im Walhalla- Theater am 12. Juli, die Internationale. Billette a 3 Mt. find bei allen Funktionären von Sonntag ab nur noch bei dem Kassierer A. Dietrich, Romintener Str. 46, zu haben.

9. Diftrift. 1. Abteilung. Heute 7 Uhr außerordentliche Abteilungsversammlung im Lotal von Gläsing, Thorner Str. 6, Ede Cotheniusstraße.

10. Diftrift. 4. Abteilung. Donnerstag, 7 Uhr, bei Büttner Abteilungsver­fammlung. Tagesordnung: Bericht von der Generalversammlung Berlin  - Bran denburg. Die Genoffinnen und Genossen, die sich an der Einäscherung des Ge­nossen Helmig beteiligen wollen, treffen sich um 22 Uhr am Artonaplay. 12. Diftritt. Donnerstag, 7 Uhr, Gewerkschafts- und Rätekommission, Vollver­sammlung bei Strauß, Pappel- Allee 25.

14. Dintritt. Heute 7 Uhr Vorstandssigung bei Kaiser, Gozlowskyftr. 34. 18. Diftritt. Bollversammlung der Kommunalfommission Freitag 7 Ühr Christia niastr. 6, Schulaula.

Teptow- Baumschulenweg. Die Genossen und Genossinnen aus beiden Ortsteilen werden ersucht, Donnerstag, abends 18 Uhr, an der Arbeitseinteilung zum Wald­fest bei Boges, Baumschulenstr. 14, zahlreich teilzunehmen. Mitgliederversamm lung findet Freitag, 28 Uhr, bei Nitschke, Viktoriagarten, Am Treptower Part Nr. 25-26, statt. Wichtige Tagesordnung. Borher dortselbst um 6 Uhr Funktionär fizung. Das Waldfest findet am Sonntag, den 11. Juli, statt. Näheres siche ausgehängte Platate.

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Tempelhof  . Freitag, 8 Uhr, Sigung der Kommunalen Kommission bei Grüh macher, Berliner   Str. 61. Sonnabend, 7% Uhr, Aktionsratssitzung bei Becker, Ringbahnstr. 6. Wittenau  . Heute, Uhr, Germania- Prachtsäle, Lübarserstr. 95, Gr. öffentliche Boltsversammlung. Tagesordnung: Die jetzige politische Lage und die Stellung der U. S. P. D. zur jezigen Regierung.

Vereinskalender

Zentralverband der Angestellten. Fachgruppe 7e( Leitende Angestellte). Mit­gliederversammlung Freitag, 7% Uhr, Gesellschaftshaus am Hadeschen Markt, Rosenthaler Str. 36. Fachgruppe 17 2c( Hotel, Kaffee- und Restaurationsange stellte). Mitgliederversammlung Freitag, 7 Uhr, In den Zelten, Zelt 4. Verband Volksgesundheit, Ortsverein Berlin  . Sonnabend, den 10. Juli, abende 28 Uhr, in der Oberrealschule, Niederwallstr. 12, Vortrag der Genoffin Harrich über: Liebeslieder und briefe aller Bölfer und Zeiten. Sonntag, den 11. Juli, Wanderung nach dem Möllen  - See. Abfahrt vom Schlesischen Bahnhof 6.30 Uhr bis Ertner.

Deutscher   Transportarbeiter- Verband. Rollfutscher, Begleiter, Stallente, Boden­arbeiter und Mitfahrer aus allen Speditionsbetrieben Berlins  ! Freitag, 7 Uhr, bei Boeker, Weberstr. 17, Branchenversammlung.

Sozialistische Broletarierjugend Wedding 1. Außerordentliche Mitgliederver­Sammlung bei Kroll, Utrechter Straße, Ede Hennigsdorfer Straße, heute 7 Uhr. Arbeiter- Wanderverein Berlin  . Sonntag, den 11. Juli, Badetour Zeuthen­Großer Zug- 3euthen. Abf. 5.40 vom Görliger Bahnhof. Gäste willkommen. Lebensmittelkalender

2-

Milchversorgung. Von heute ab wird bis auf weiteres auf die   B1 und Karten Liter Bollmilch verausgabt. Die übrige Belieferung bleibt unverändert.  Berlin. Von heute ab dürfen Pferdefleisch und Pferdefleischwaten, soweit der Abschnitt 3 der Pferdefleischkarte bereits beliefert ist, auf Abschnitt 4 der Pferde­fleischkarte abgegeben und entnommen werden. Die auf einen Abschnitt entfallende Menge beträgt 250 Gramm.

Verantwortlich für die Redaktion: Seo Stebschük, Friebenan Verantwortlich f. d. Juseratenteil: Ludwig Komeriner,   Karlshorst Verlagsgenoffenschaft Freiheit", e. G. m. b. H.,   Berlin. Druck ber Freiheit Druckerei G. m. b. H.,   Berlin C2, Breite Straße 8-8.

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