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Der Landarbeiterausstand in Pommern

Der Streik in Röslin beendet

Der Deutsche Landarbeiterverband veröffentlicht im Borwärts" eine längere Darstellung über den Verlauf des Landarbeiter treits in Pommern . Danach ist der Streit der Landarbeiter im Kreise Röslin, der am 17. Juni begann, am 15. Juli auf­gehoben worden. Der Streit entstand, weil der pommersche Land­bund auf die Anerkennung seiner gelben Arbeitergruppe als Tariftontrahent bestand, wodurch der Abschluß eines Tarifvertrages derhindert wurde. Die Zuschrift des Landarbeiter­verbandes fährt dann fort:

Der Ausgang des Streits verbürgt ein en dauernden Frieden. Der am 21. Juni durch einen Schieds pruch geschaffene Tarif befriedigte die Arbeitnehmer nicht. Die Arbeitszeit des Vorjahres ist unnötigerweise auf 2900 Stun­den verlängert worden. Der neben dem Deputat bewilligte Barlohn von 1400 M. pro Jahr für den Deputatarbeiter entsprach nicht den Teuerungsverhältnissen. Bestimmungen über die Entlohnung der Freiarbeiter enthält der Tarif nicht. Ferner war eine Bezeichnung der Art und Menge der Feuerung im Tarif nicht vorgenommen.

Eine Revision des Tarifs, wurde durch einen Schiedsspruch Dom 8. Juli herbeigeführt. Wesentliche Berbesserungen sind nicht erreicht worden.

Die Kreisgeneralversammlung am 11. Juli beauftragte die Verbandsleitung, eine nochmalige Verhandlung mit den Arbeitgebern anzubahnen, um vor Wiederaufnahme der Arbeit die noch strittigen Puntte: Rüdwirtung der Teuerungs zulage ab 1. April, Lieferung des Deputats für die Streiftage, Bezahlung der Rostandsarbeiten und Vermeidung von Maßrege lungen zu verhandeln.

Auf Einladung des Landrats waren die Arbeitgeber erschienen, lehnten aber eine mündliche Verhandlung mit den Vertretern des Deutschen Landarbeiterver bandes ab.

Nach dreistündiger Verhandlung mit dem Landrat und den Arbeitgebern, wurde den Arbeitern eine schriftliche Ers tlärung überreicht, in der von den anwesenden Arbeitgebern versprochen wurde, auf Annahme des Schiedsspruches und Ein­haltung der in ihm festgelegten Arbeitszeit hinzuwirken. Für die

Es sei eine Schande, wenn man den Entwurf des Reichsver­tehrsministeriums für die Beamtenräte bei der Reichseisenbahn demgegenüber hält, der der Beamtenschaft ein weiterreinen bes Mitbestimmungsrecht, den Schlichtungsausschuß, ja sogar das Einspruchsrecht bei der Belegung der höheren Dienst­stellen bringt, und sich dann dieses Machwert bei der Postver­waltung vor Augen hält.

Der Beamtenbeirat hat auch hierin die Sache der Beamten­schaft in den Sumpf gefahren.

Diejenigen, die unser Bertrauen so schnöde mißbraucht haben, müssen weg, damit tatsächlich Männer die Leitung übernehmen tönnen, die die Interessen der Beamtenschaft mit aller Tat­fraft vertreten und entschlossen sind, diejenigen Herren im R. P. M. und in der O. P. D., die den freiheitlichen Geist der noch nicht begriffen haben, oder ihn nicht begreifen wollen, endlich zu befeitigen, und die Aufhebung dieses Erlasses und Erfegung durch eine von freiheitlichem Geist durchdrungene, den Wünschen der Beamtenschaft Rechnung tragende Berordnung zu erzwingen.

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Das reaktionäre Machwert wird den einen guten Erfolg haben, die Beamtenschaft aufzurütteln.

Gen. Abg. Künstler gab unter lebhaftem Beifall die Erklärung ab, daß die U. S. P.- Fraktion und der Parteivorstand die Forde­rungen der Beamtenausschüsse mit aller Kraft unterstügen werden. Folgender Antrag wurde einstimmig zum Beschluß erhoben:

De: Erlaß des R. P. M. ist zurückzuziehen. Bis zum Erlak des Beamtenrätegeseges bleiben die alten Ausschüsse im Amt. Neuwahlen finden bis dahin nicht statt."

Fast alle Redner erklärten, in ihren Betrieben die ausgeschriebe­nen Wahlen unmöglich machen zu wollen.

Was ist jetzt zu tun?

So fragt wohl mancher Genosse und manche Genossin angesichts der ernsten politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse, die besonders das Proletariat stark fühlbar belasten.

Streiftage sollte ferner Barlohn und Deputat zu den durch Helft mit am Ausbau Eurer Preffe!

den Schiedsspruch festgelegten Sägen abgezogen werden, dagegen foll auch für die Streifzeit das Deputat in der durch Schiedssprud festgefekten Höhe in Natura oder soweit dies nicht mehr möglich lei( wie z. B. bei der Milch) in bar gewährt werden. Ein weiterer Punkt beschäftigt sich mit der Bezahlung der Rotstands arbeiten, und schließlich wurde ausgesprochen, daß die Arbeits­niederlegung in diesem speziellen Streitfalle" fein Kündigungs­grund sein solle."

Sind schon die materiellen 3ugeständnisse der Unternehmer völlig unzulänglich, so entsteht vor allem aus ihrer durchaus nicht aufgegebenen Forderung, die Arbeitergruppe des Landbundes möge neben dem deutschen Landarbeiterverband als Tariffon­trahent erscheinen, die Wahrscheinlichkeit, daß immer wieder neue Streitbewegungen der Landarbeiter wegen diefer Streit­frage ausbrechen werden. Seit Anfang des Jahres hat dieses Anfinnen des Landbundes, der Landarbeiterverband möge die Arbeitergruppe des Landbundes als gleichberechtigte Vertreterin der Landarbeiterschaft neben sich anerkennen, den Abschluß von Tarifen in Bommern in Frage gestellt. Die Zuschrift des Deut­fchen Landarbeiterverbandes an den Borwärts" teilt dazu mit: Aeußerungen verschiedener Führer des Pommerschen Landbundes

ließen erkennen, daß man jeden Tarifabschluß in der Landwirt Ichaft abſchaffen möchte, um wieber den alten Zustand des persön­

lichen, Dienstvertrages

Es hat also den Anschein, als beharre der Landbund nur des­halb bei seiner unfinnigen und provozierenden Forderung auf An­ertennung seiner Arbeitergruppe, weil er weiß, daß der Land­arbeiterverband diesen für ihn entwürdigenden Ansinnen niemals wird stattgeben Jedenfalls stellt der Landbund sein Verlangen stets in den Border

fönnen.

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So antworten wir den Fragenden. Die revolutionär sozialistische Presse führt den energischsten Kampf gegen die Lüge und Zweideutigkeit unserer Tage, gegen alle offenen und versteckten Feinde der Arbeiterklasse. Sie hält das Banner des revolutionären Sozialismus aufrecht, um das sich alle scharen, denen es mit dem Sozialismus ernst ist. Dazu ist Dazu ist Geld nötig!

Wir müssen unsere eigene Druckerei ausbauen und leistungsfähig machen, wir brauchen Geld zur Bestreitung der laufenden Ausgaben, da uns die Geldquellen der bürgerlichen Bresse, die aus dem Inseratengeschäft fließen, verschlossen sind. Erwerbt deshalb die Mitgliedschaft der Verlagsgenossenschaft Freiheit" und zeichnet Anteilscheine!

Ungerechtfertigte Gewinne

Unter dieser Ueberschrift wendet sich ein Artikel in der neuesten Rummer der M.- Gladbacher Westdeutschen Arbeiter zeitung", eines Organs der fatholischen Arbeitervereine, gegen die hohen Preise. Gs macht dabei u. a. folgende Ausfüh

rungen:

,, Und womit begründet man diese hohen Preise? Früher bes gründete man sie mit Warenknappheit und übergroßer Nachfrage! Dann, als die Löhne dem Anschwellen auch nur in etwa anges paßt wurden, begann die Begründung mit dem Geschrei und Gezeter über die hohen Löhne. Kommende" Lohns Steigerungen wurden schon vor und übereinkafluliert, so daß mit dem Tage des Intrafttretens der Lohnsteige rung die Warenpreise diese oft um ein Mehrs faces schon überholt hatten, ihr vorausgeeilt waren. Die Warenpreisschraube riz bie Lohnpreisschraube automatisch mit, nur war deren Gewinde enger gedreht, so ah es trobem der Warenpreisschraube auf ihrem Höhenflug nicht folgen tonnte. Die Löhne blieben troß ihrer un glaublichen Höhe unter dem Erhaltungsniveau, dem Existenzminimum. Denn auch die hohen und höchsten Löhne stellen tein Existenzminimum mehr dar im früheren Sinne; denn man fann an Anschaffungen faum denken."

Warnend wird hinzugefügt: Es ist die höchste 3eit, daß die Warenpreise abgebaut werden, wenn nicht das Pulverfaß der Erregung doch noch trotz Reichswehr und trotz aller Maß nahmen dagegen explodieren soll." Die hohen Fabrikas tions und Handelsgewinne müssen verschwin= den. Hier liegt eine Aufgabe der Betriebss Ganz recht, aber wenn die Betriebsräte sich in solcher Weise ernsthaft betätigen so oßen sie auf den heftigsten Wider­stand gerade der Parteifreunde des M.- Gladbacher Blattes, der Kapitalsknechte im Zentrumshabit.

täte!"

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Bor dem Zusammentritt des inter­nationalen Bergarbeiterkongresses

TU. Paris, 17. Juli.

Ueber den internationalen Kongres der Bergarbeiter, der Uns fang Angujt in Gens zusammentreten wird, vernimmt der " Matin" folgende Einzelheiten: Der Kongres wird von Smil.

Tie und dem Sekretär der internationalen Bergarbeiterorganis fation Sodges geleitet werden. Die französischen Bergarbeiter haben bereits einen Rapport über die Nationalisies rung der französischen Bergwerte eingereicht. Von den belgischen Bergarbeitern ist ein Entwurf für die Statuten der internationalen Bergarbeiterorganisationen eingereicht worden. Die Belgier behalten sich das Recht vor, die Politit der deutschen Bergarbeiter während der Dauer des Krieges zu kritisie ren. Der Generalsekretär der deutschen Bergarbeiter, Hue, wird ebenfalls nach Genf kommen um am Kongres teilzunehmen.

Japan baut Kriegsschiffe

Rotterdam , 16. Juli.

Wie Nieuwe Rotterdamsche Courant" aus Tokio meldet, hat im japanischen Abgeordnetenhause der Marineminister Mit­teilungen über den Flottenbau gemacht. Nach diesen Mit teilungen fann Japan jährlich zwei Großkampfschiffe auf Stapel legen. Das gegenwärtige Marinebudget sieht den Bau von 4 Dreadnoughts, 4 Schlachitreuzern, 12 Kreuzern und eine Anzahl fleinerer Schiffe vor. Die Kosten sollen 680 Millionen Jen be

tragen. Der Marineminister betonte, das Flottenprogramm lei og fentienten eind gerichtet, ſondern durch die infulare

gegen

Lage Japans notwendig.

Frithjof Nansen in Petersburg

Kopenhagen, 16. Juft.

grund, sobald sich irgendwo die Notwendigkeit von Verhandlungen Die australischen Schiedsgerichte Mazim Gorti eingeführt, der den Rat aufforderle, Sanjen eine

über einen Tarifvertrag herausstellt. Eine Mitteilung der Dena", aus der wir die nachfolgende Schilderung entnehmen, zeigt das. Am 10. Juli b. J. wurde durch restlose Wiederaufnahme der Arbeit der Landarbeiterstreif im Kreise Schlochau beendet. In den Hauptpunkten blieb der bisherige Tarif maßgebend. Um einige Menderungen, wie Bemessungen des Getreidedeputats, Bewertung ber Naturalleistungen uff., genau festzustellen, wurde auf An regung der Arbeiter ein Ausschuß von vier Arbeitgebern und vier Arbeitern unter Vorsitz des Landrats eingesetzt. Dieser Ausschuß schichte sich an, sich zu einer dauernder Schlichtungsstelle für den Kreis Schlochau zu entwickeln und bazu beizutzagen daß die das Arbeitsverhältnis betreffenden Aus­einanderjetungen allmählich in ein sachliches Fahrwasser gelenkt werden. Das aber paßt dem Bommerschen Landbund nicht. Ohne jeden zwingenden Grund ist der Landbund mit allen Kräften bemüht, die gelbe Arbeitnehmer­gruppe des Pommerschen Landbundes im Kreise Schlochau einzuführen und so die Tarifgemeinschaft zu prengen. Es ist selbstverständlich, daß bei Durchführung dieses Bersuches alle übrigen Arbeiterorganisationen sofort in die läriste Opposition gedrängt und die im genannten Be­Birte sich anbahnende ruhigere Entwidlung aufs ernsteste ge­fährdet wird. Die Aufnahme der gelben Eunuchen der Agrarier in den Kreis Der Berhandelnden ist eine entwürdigende 3umutung an die Landarbeiterorganisationen, die zur Folge haben wird, daß die Verhandlungen gesprengt werden. Wenn dann Don neuem Streitbewegungen entstehen, so tennen wir die Ursachen.

Während der Landarbeiterstreit in Röslin bereits been­digt ist, geht er in den Kreisen Belgard und Schivelbein zunächst noch unverändert weiter. Berhandlungen sind auch hier für die nächste Woche in Aussicht genommen.

Ein reaktionärer Streich gegen die Postbeamten

Die Maxime des monarchistischen Klassenstaates: teile und herrsche!" wird noch immer von der oberen Beamten­hirarchie angewendet, um die gesamte Beamtenschaft in reaktio­närem Kastengeist zu erhalten.

Ein Erlaß des Reichspostminister Giesberts vom 1. Juli d. J. produziert diesen Geheimratsgeist in Reintultur. Den Be­amtenausschüssen, die schon einige Rechte erlangt hatten, wird jebe Spur von Mitbestimmungsmöglichkeit und Mitver antwortung genommen. Er enthält Maßregelungs­bestimmungen, die den Beamtentat völlig rechtlos machen und zu Spigelbienften erniedrigen.

ner erklärten:

Eine Vollversammlung der Beamtenausschüsse der Ober- Poftdirektion, Bezirk Groß- Berlin, protestierte Freitag abend gegen diesen Erlaß des Reichspostministeriums. Alle Red­Sie hätten es nicht für möglich gehalten, daß das R. P. M. es wagen würde, mit einem derartigen allen Wünschen der Be­amten hohnsprechenden Erlaß vor die Deffentlichkeit zu treten. Als geradezu unerhört aber muß es bezeichnet werden, daß die Grundzüge für den Aufbau dieser Verordnung bereits seit nem halben Jahre zwischen R. P. M. und Beamten­tfertiggestellt sind.

Uns wird von einem genauen Kenner des Schiedsgerichtswesens in Australien geschrieben:

Gegenwärtig ist fein 3weifel mehr, daß das System der indu­striellen Schiedsgerichte in Australien feineswegs das erhoffte Heilmittel für die Beseitigung der sozialen Unruhe geworden ist. Durch die Reihen der Unternehmer sowohl wie der Arbeiter geht eine entschiedene Bewegung für gemeinsame Verhandlungen aller Parteien, auf denen versucht werden soll, ob nicht auf dem Wege der Einfegung eines Arbeiter- Ausschusses, der mit der Auf­gabe der Aufrechterhaltung des industriellen Friedens betraut wäre, eine Aenderung des Schiedsgerichtswesens erreicht werden fann. Sogar die Unternehmer fommen allmählich zur Einsicht der Tatsache, worauf sie der australische Premier- Minister Hughes hin­gewiesen hat, als er ihnen zurief, daß es solange teine befriedigende Lösung der sozialen Unruhe geben tönne, bis sie nicht dazu gelangt feien, ihre Arbeiter als gleichberechtigte Teilnehmer innerhalb der Produktion anzuerkennen.

Wie die Dinge jegt liegen, sieht eine Partei in der anderen die Ursache für jedes Uebel und die Erklärung für jedes Unrecht. Als die erste Schlichtungs- und Schiedsgerichtsverordnung in Australien eingeführt worden war, ersehnten und erhofften die Arbeiter davon die Befreiung aus ihren Röten. Aber im Ber­lauf der Jahre erwies sich der Schiedsgerichts- Mechanismus als das unwirksamte und fleinlichste Schema zur Bei­legung ber fozialen Unruhe, das jemals von einem Parlament vers abschiedet worden ist. Der Schiedsgerichtshof ist dermaßen mit Drahtverhau umzäunt, daß es den Gewerkschaften oft nur nach monatelangem Warten, und wenn sie besonderes Glüd haben, ge­lingt, fich vor dem Gericht Gehör zu verschaffen. Es ist eine Tat­sache, daß Gewerkschaften oft zu dem Mittel des Streits griffen, um die Berhandlung vor dem Schiedsgericht, das zur Vorbeugung der Streits eingerichtet worden war, herbeizuführen. Die Ge­werkschaften, die die Gesetze beachteten, jaben sich oft genötigt, nach­dem sie monatelang mit unendlicher Geduld auf die Gerichtsvers handlung gewartet hatten, zugunsten der Gewerkschaften beiseite zu treten, die zum Mittel der direkten Attion gegriffen hatten, um badurch den Weg zum Schiedsgericht zu erzwingen. Die Folge davon ist, daß unternehmer wie Arbeiter gleich unzufrieden mit bem Schiedsgericht sind.

Ein wesentlicher Grund für die soziale Unruhe in Australien ist die Tatsache, daß die Schiedssprüche der Gerichtshöfe meistens nega­tiver Natur find. Die Gewerkschaften erhalten eine Erhöhung der Löhne zugesprochen, aber sofort ergibt sich die Tatsache, daß die Lohnerhöhung infolge der gestiegenen Kosten der Lebenshaltung wieder zunichte geworden ist. Die Gewerkschaften wenden sich natürlich wiederum an das Gericht, erhalten eine weitere Lohn­erhöhung, aber wiederum steigen die Kosten der Lebenshaltung. Es besteht eine ausgesprochene Differenz zwischen der Kauftraft des Geldes und den Preisen der Bedarfsgüter, und so geht es weiter und weiter in einem fehlerhaften Kreis. Nach jeder Lohnerhöhung, die stets mit einer entsprechenden Steigerung der Kosten der Le= benshaltung verbunden ist, sind die Arbeiter schlimmer daran als früher, und schließlich kommen die Leute zu der bitteren Erkennt nis, daß das Schiedsgericht ihnen teine wirkliche Abhilfe zu bringen vermag, sondern, daß es nur eine reine Registrier- Maschine ist.

Die australische Regierung Schlägt nun die Einberufung einer gemeinsamen Konferenz von Unternehmern und Ar­Beitern vor, die zur Ausarbeitung irgend eines Schemas zur Her beiführung der Harmonie innerhalb der Industrie gelangen foll. Es ist schwer zu sagen, was das Ergebnis sein wird, auf jeden Fall aber fann es nicht schlechter sein als das gegenwärtige System.

Nach Meldungen, die aus Petersburg in Helsingfors einges troffen sind, wohnte Professor Frithjef Hansen der ersten Sizung des neu gewählten Arbeiterrates bei. Er wurde DONI Huldigung darzubringen, damit Nansen bei seiner Rückkehr nach Westeuropa sagen fönne, daß die russischen Arbeiter die Denker und Dichter des Westens hochschäzen.

Ransen ergriff unter großen Beifall das Wort und sagte, er sei überzeugt, daß seine Aufgabe, die deutschen und österreichischen Kriegsgefangenen aus Rußland in die Heimat zu befördern, trok der Verkehrsschwierigkeiten durchgeführt werden würde. Er sprach schließlich die Hoffnung aus, daß die Verbindung ſchland und dem übrigen Europa , zwischen bie

für beide Teile von so großer Bedeutung sei, bald wieder herge tellt werde. Simonjew bat Ransen, alles zu tun, was in feiner Macht stände, um die Lebensbedingungen der in Westeuropa befindlichen russischen Kriegsgefangenen zu verbessern.

Verbot der Rote Fahne"

DA. 51, 17. Juli.

Die Einführung ber, Roten Fahne" ins befeyte Ges biet ist verboten worden.

Bela Khun in Moskau ?

Amsterdam , 17. Juli. Nach einer Londoner Meldung foll Bela Khun in Mosa tau angekommen sein.

Zurüfziehung der italienischen Truppen aus Desterreich. Die italienische hat der österreichischen Regierung zur Kenntnis ge bracht, daß mit dem Tage des Austausches der Ratifikationss urfunden über den Frieden von St. Germain die militärische Belegung von Gebieten innerhalb Desterreichs durch italie nische Truppen ihr Ende gefunden hat.

Anerkennung der littauischen Republit. Wie hier bekannt wird, wurde dem littauischen Vertreter auf der Konferenz zu Spaa, Sir Tustemicius mitgeteilt, daß die Konferenz beschlossen habe, Littauen de jare anzuerkennen.

Selbsterkenntnis. In der zentrumstatholischen Kölnischen Volkszeitung" fällt ein Fachmann( am 9. Juli) ein bemerkens wertes Urteil über die religiölen Sonntagsblätter. Nachdem er festgestellt hat: es find nicht allzuviele, die die Sonn tagsblätter ernst nehmen", fährt er fort: Die größere Zahl der Sonntagsblätter aber ist so hart dieses Urteil flingen mag literarischer und religiöser Kitsch und verdient durch aus die Einschägung, die dem Sonntagsblatt für gewöhnlich zu Wir haben dem nichts hinzuzufügen. Der Kampf um den Religionsunterricht. Bremen , Hamburg und Sachsen haben, da aus den Bestimmungen der Weimarer Ver­ fassung über den Religionsunterricht in den Schulen nicht einmal der Reichsminister des Innern flug werden konnte, das Reichs­gericht angerufen, damit dieses eine Entscheidung fällt. Bis dahin müssen die vorgesehenen Maßnahmen der betr. Staaten unaus geführt bleiben.

teil wird."

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Berichtigung! Im Artikel: Der reaktionäre Geist ber Reichspostverwaltung" in Nr. 280 unseres Blattes muß es im dritten Abfah heißen: Das zeigt der ungeheuerliche Erlaß des Reichspostministeriums vom 1. 7. im Boftamtsblatt 35, der die gemeinsamen Wahlen von Betriebsvertretungen der Post beamten verbietet.