rutionäten Kräfte Deutschlands  , der der aber­mals in Bewegung gesetzten Welt das Signal zu ihrer Er- Hebung geben würde. SobereitcnsichinderTheiß- ebene neue Volkskriege und neue Bürger- kriege in ungeheuerstem Magstabe vor. Um- wälzungen, die das Mitteleuropa   in Flammen versetzen und es in Schutt, Asche und Trümmer legen mühten. Der fran- höfische Imperialismus ist der Todfeind der europäischen  Demokratie und des europäischen   Sozialismus. Ungarn   aber ist jetzt sein stärkstes Bollwerk. Die Arbeiterklasse Mittel- europas muh daher erkennen, dah, wenn es den französischen  Imperialismus treffen will, es sich gegen die ungari» fche Gefahr rüsten muh. Repressalien gegen Ungarn  tEigene Drahtmeldung derFreiheit") Paris  , 10. August. Der Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten, Tschit- scher in, hat einen Funkspruch an den Minister des Auswärtige« in Budapest   erlassen, in dem er mitteilt, dag die Sowjetregierung erfahren habe, dah die ungarische Regierung einen nenen Prozeh gegen 10 Mitglieder der ungarischen Räteregie- r u n g begonnen habe. Die rnsfische Regierung stellt die«ament- lich aufgesührten Genossen unter ihren Schutz. Zu ihrer Sicher, heit«erden als Geisel 1000 ungarische Offiziere, die sich in Ruhland   befinden, in einem Internierungslager unter- gebracht werden. Tschitfchcrin droht, dah die russische   Regierung diese» Offizieren, unter Vene» sich Angehörige bekannter ungari- scher Adelsfamilien befinden, genan dasselbe Schicksal be- reiten wird, welches die unter Anklag» stehenden russischen Volks- kommissare ereilen wird. Die innerpolitische Lage Polens  Genosse Jean Longuet   veröffentlicht imPopulaire", dem linkssszialistlschen französischen   Parteiorgan den Inhalt einer Unterredung, die er mit einem polnischen Genossen hatte, der sich auf seiner Durchreise einige Tage in Paris   aufhielt. Nachstehend bringen wir mit geringen Kürzungen den Wortlaut dieser inter  - «ssanten Unterredung. Genosse Longuet fragte:Die klerikal-ronalistische Presse von Paris   und des Quai d'Orsaq setzten die größten Hoffnungen auf das katholische, militaristische und reaktionär« Polen  . Sind diese Hoffnungen gerechtfertigt?" Der polnische Genosse bejahte. Besonders seit einigen Wochen sind wir eine Beute der abscheu- lichsten antisemitischen und militaristischen Reaktion. Ueberall «erden die schlimmsten Ausschreitungen gegen fortgeschrittene Ar- beiter, gegen Kommunisten und Juden begangen. Es gibt keine Stadt, die unter den Schlägen der Russen von der polnischen Armee geräumt wurde, in der nicht die widerwärtigsten Pogrome stattfinden. Die Judenviertel werden geplündert und zerstört. die schlimmsten Gewalttaten werden gegen die Bewohner began- gen. Die Regierung ihrerseits verdoppelt die Verfolgungen gegen die sozialistischen   und Arbeiter-Organisationen selbst gegen die P. P. S.(Polnische sozialistische Partei  ), die sogar durch Daszinsky in der Regierung vertreten ist. der Vize-Präsi- dent des Ministerrates ist." Und was sagen die Führer der P. P. S. dazu?" Ihr Organ,Robotnik", protestiert schüchtern. Selbst gegen die Unterdrückung der Zeitungen des Jüdischen Arbeiterbundes (Bund") wurde jedoch nicht protestiert." Billigen denn alle Sozialisten der P. P. C. die Politik eines Daszinsky?" Nein, sie stehen durchaus nicht einmütig hinter ,hm. Es gibt augenblicklich drei Richtungen in der P. P.<?. Zuerst die Rechte, deren Führer Daszinsky ist und die einen großen Teil der par- lamentarischen Gruppe umfaßt! dann das Zentrum, dessen bekann- teste Vertreter Liebermann und Ziemensky. dem Präsidenten der Partei, sind. Endlich die Linke, die die Politik der Kompromisse der Führer absolut mißbilligt. Im Reichstag   ist nur die P. P. 6- vertreten, die 35 Eitze von den 400 hat. Wir haben einen schweren Fehler begangen, die Wahlen zum Reichstag zu boykottieren. Wir glaubten an den nahen Sieg der Revolution. Weder die Kommunisten, noch derBund". noch-die vorgeschrittenen Elemente der P. P. S. bekümmerten sich um die Wahl, die wir für eine bedeutungslos« Komödie hielten. Das war unser Irrtum, den wir teuer bezahlt haben..." Aber außer der P. P. S. habt ihr doch noch andere sozialistische Organisationen?"_ ,Cs gibt noch denBund", der die jüdischen Arbeiter umfaßt, und trotz der«erfolgungen 10 000 Mitglieder zählt, außer den 8000 Jugendlichen." Und die Kommunisten?" Die polnische kommunistische Parte, hat sich durch den Zu- sammenschluß der alten sozialdemokratischen Partei mit dem Im- ken Flügel der P. P. S. nicht zu verwechseln mit dem neuen linken Flügel der P. P. E. gebildet. Ihre augenblicklich« Lag« ist furchtbar. Taasende ihrer Mitglieder sind ermordet, ge- sangen, durch Schläge mißhandelt. Wenn die Kommandanten beim Rückzug die politischen Gefangenen nicht mitnehmen können, finden st« es einfacher wie in Minsk   sie erschießen zu lassen. Man muh leider sagen, daß außer den schmäh- lichen Verfolgungen der Regierung die Des- organisation der Kommunisten ihnen selber zu- zuschreiben ist. Ihre Taktik der fortgesetzten Streiks hat die Arbeiterklasse erschöpft und die Gewerkschaften zerstört. Denken Sie sich nun noch den traurigen wirtschaftlichen Zustand des Lan- des hinzu, die geschlossenen Fabriken, die Hunderttausende von Arbeitslosen..."... Was ist eiaentlich diesesKabinett der nationalen Verteidigung", das sich in Warschau   gebildet hat?" Das ist eine seltsame Mischung der verschiedensten Parteien. llm Ihnen das zu zeigen, wird es ihnen genügen, wenn ich Ihnen einig« der hauptsächlichsten Figuren vorführe. Zuerst W i t o s. der Chef. Ein offener Reaktionär. Gegen die Agrarreform, gegen die Arbeitergefetze. Im Reichstag hat die Partei Witos 110 Ab­geordnete. Dann der Vize-Prästdent. Daszinsky. Seine aus- gesprochene Rechts-Richtung ist bekannt. Die Rational-Demokra- ten stnd durch Sulsky vertreten. Fürst Sapieha repräsen- tiert unseren Agrar-Adel. Er war es. der vor einem Jahr das Attentat gegen Pilsudsky organisierte.'_ Glauben Sie, daß diese Leute�den Wunsch haben. mit Sowjetrußland frieden zu schließe n?" .Sie hassen es mit ganzer Seele und wollen»n Wirklichkeit nur einen Waffenstillstand haben. um einen neuen Angriff führen zu können. Sehen Sie ihre Bedingungen! Sie werden sich weigern, ihre Waffen und die Zahl ihrer Soldaten zu verringern, ebenso wie eine Am- nestie für die in den Konzentrationslagern g fangenen Sozia- listen zu erlassen.".., .Und welche Aussichten hat die Revolution?" Im Augenblick erscheinen sie mir noch gering. Es herrscht in unserer unglücklichen Arbeiterklasse eine allgemeine Apathie. Die Verfolgungen und die Arbeitslosigkeit haben das Proletariat geschwächt. Warschau  , eine Stadt von 1 All 000 Ein­wohnern, hat Hunderttausend« von Arbeitslosen, die ausgehungert und demoralisiert sind. And dann besonders der unselige Einfluß der P. P. S., die den Chauvinismus der hinter ihr stehenden Massen reizt. Sie kennen die Kraft des patriotischen Gefühls in Polen  . Aber morgen schon kann sich das alles ändern. Wir zählen stark auf unsere Genossen des Auslandes, besonders auf Frankreich  , um das polnische Proletariat an seine Pflicht zu erinnern! um ihm besonders die unauslöschbare Schande zu zeigen, mit� der sich die P. P. S. bedecken würde, wenn durch ihre Schwäche oder Mitschuld morgen K o m m u- nisten- und Judenmassakres entstehen würden, die drohen, wenn die Rote Armee vor Warschau   steht.. Das Ergebnis von Hythe Paris, 10. August. Der Berichterstatter der Agentur Kavas in Hythe meldet, die beiden Ministerpräsidenten hätten Zwangsmaßnahmen gegen Sowjetrußland gebilligt, jedoch würden diese nicht zur Anwendung gelangen, bevor den Bolschewisten die letzte Gelegenheit gegeben sei, ihre angebliche Mäßigung zu be- weisen. Am Mittwoch finde in Minsk   die erste Zu» sammenkunft der russischen und der polnischen Unterhändler statt. Wenn die Bolschewisten den�Polen   Be- dingungen anböten, die das Gebiet Polens   und seine politische Un- abhängigkeit antasteten, dann werde die Haltung der Alliierten notwendigerweise davon beeinflußt werden. Als eine der Maßnahmen soll nach dem Berichterstatter die effektive Blockade Rußlands  , namentlich im Baltischen Meer, in Aussicht genommen sein. Amerika   und die Rußland   benachbarten neutralen Staaten, wie Schweden  , Norwegen   und Dänemark  , wür- den aufgefordert werden, keine Produkte, Nahrungsmittel und Munition nach Rußland   zu senden. Nötigenfalls würden die Alliierten auch Deutschland   zur Mitarbeit auffor- der», um Rußland   auch von der Landseite zu isolieren. Andere Maßnahmen sollten darin bestehen, mit Hüs« der vom ehemaligen russischen   Reiche getrennten Staaten Lettland  , Litauen  , Kaukasien und Aserbeidschan eine Defensivfront gegen Rußland  aufzurichten. Das Herr des Generals Wrangel, das von der fran- zösischen Regierung unterstützt werde, solle von England Kriegs- Material erhalten. Ferner solle Polen Matertal und moralische Unterstützung von den alliierten Regierungen erhalten, damit es seine Unabhängigkeit aufrechterhalten könne. Selbst wenn der Korridor durchschnitten würde, werde das Kriegsmaterial über die Tschechoslowakei befördert«erden. D i e Entsendung französisch-englischer Tru ppen nach Polen   sei nicht beabsichtigt. Wenn die Sowjets im Widerspruch beharrten, würden Kamenew   und Krassin aufgefordert werden, London   binnen einer Woche zu verlassen. Die Konferenz habe auch einen Augenblick darüber verhandelt, ob man die Rege- lung des polnisch-russischen Streites dem Völkerbund« zuweisen solle, habe aber festgestellt, daß diesem noch die notwendigen Ak- tionsmittel fehlten und daß es so vielleicht zu einem für die Zu- kunft des Völkerbundes unangenehmen Mißerfolge kommen könne. Die Magdeburger   Spitzelzentrale Aufdeckung einer Lügenfabrik Di« Pressestelle des Oberpräsidenten in Magdeburg   meldet: Laugwierigen Bemühungen ist es gelungen,«ine der Spitzel- zentrale« festzustellen, die durch gefälschte Berichte»be« au- geblich linksradikal« Rampspläa« seit langem die Oeffentlichkeit beunruhige«. Umfangreiche» Material, teils halbfertig«, teil» sertiggeftellt« Putsch plane und Putschmeldungen sind, teilweise bei den Erfinder« selbst, beschlag- nahmt worden. Die Organisation erstreckt sich LS« ganz Deutschland   und steht mit der Organisation Esch er ich in innigstem Zusammenhang, mit der sie auch regelmäßig ihreLereinsnachrichten" austauscht. Leiter der Epitzelzentral« in Magdeburg   ist ein n. a. wegen Zu» hälterei vielfach vorbestrafter Militärspigel«amen« Alt- mann, der ebens» wie einzelne andere Spitzel mit amtluyen Militärausweise» versehen war. Leiter der Escherich-Zentral« ia Berlin   ist der berüchtigte Hauptmann Jans«« von de» frühere« Zentral« für Ein- wohnerwehren in Berlin  . Auch das Original der kürzlich von der Magdeburger Zeitung"»erösfentlichten Alarmmeldung über die Sowjetrepublik in Magdeburg   stammt aus dem Altmannfche» Spitzelburea« und ist beschlagnahmt worden, lliie Nachforschungen haben ergeben, daß ste frei erfunden und daß all« darin genannte« nicht in Magdeburg   wohnende« Personen nicht existiere«. Selbst die angegebene« Straßen und Haus- nummern sind in den betr. Städten vielfach überhaupt niqt vorhanden. Auch ein von Mtman« mit eigener Hand geschriebener Putfchpla« ist beschlagnahmt worden. All« weiteren Maß- nahmen zur Aufdeckung der gesamte« Organisation find getroffen. Rähere» kann erst nach Abschluß der Ermittlungen und Sichtung des äußerst umfangreichen Material» bekanntgegeben werden. Wir befürchten, daß die angesagte Untersuchung'hm Sande verlaufen wird. Denn wenn die Regierung ernsthaft gewillt wäre, in jene dunkelen Kreise hineinzuleuchten, du: das öffentliche Leben Deutschlands   seit Jahr und Tag in eine Kloake verwandelt haben, dann würden nicht nur die Harm- losen Spitzel, die des Broterwerbes willen sich zur Fabrik«- tion von Lügen hergeben, bloßgestellt werden, sondern es würden auch die BeHorden, die Reichswehr und vor allem die Regierung selber heillos kompromittiert werden. Es würde offenkundig, daß die privaten Spitzelorganifationen die Billigung d e r R e g i e r u n g gefunden haben, daß sie von ihr gewisse Auftrage zugewiesen bekommen und daß vor allem die Reichswehr mit den Spitzeln der Pinkerton- gesellschaft und der Deutschen   Wirtschaftshilfe Hand in Hand arbeitet. Das ergibt sich ja schon aus der Tatsache, daß die Magdeburger   wit Ausweisen der Militärbehörde versehen sind...... Wir haben schon wiederholt darauf hingewiesen, daß die Hauptspitzelstelle, dieDeutscheWirtschastshilfe, in Berlin   sitzt. Die Behörden haben dagegen noch nichts unter- nommen, so wertvoll sind die Dienste, die sie ihnen leistet. Vor allem ist es der Staatskommissar Weiß mann, der mit derWirtschaftshilfe" gute Beziehungen unterhält, das heißt: er fördert die Bestrebungen der monarchistischen Gegen- revolutton. denn dieWirtschaftshilfe' ist die Geheim- organisation der Rechtsparteien. Sie hat die Aufgabe, den neuen Putsch vorzubereiten, und zwar dergestalt, daß sie durch ihre Provakateure die Arbeiterschaft zu Rutschen aufzupeitschen versucht, um dann, wenn sie zur Tatsache werden sollten, der Reichswehr Gelegenheit zum Einschreiten und zur Proklamierung der Militärdiktatur zu geben. Die monarchistische Wehrmacht Maßregelung aller Rernlli- aner Der Reichspräsident E der t hat an den Kommandeur de, Bri- gad« Döberitz, Herrn General Reinhardt,»m Schreiben ge- richtet, in dem es heißt: .Der Brigade   Döbtritz, die infolge der Serringerung der Heeres- stärke in ihrer gegenwärtigen Zusammensetzung nunmehr zu b c stehen aufhört, danke ich für die t r e u« n D i e n st e, die sie dem Vaterland geleistet hat. In unruhigen Tagen aus Angehört- gen aller Stämme des deutschen   Bolkes zusammengefaßt, hat sich die Brigade Döberitz unter Ihrem Kommando und unter der Lei- tung anderer bewährter Führer in kürzester Zeit zu einem ein- heitlichen, stets verwendungsbereiten und vor- trefflichen Truppenkörper herangebildet, der während der vier Monate seines Bestehens von treuer Pflicht- erfüllung und Hingabe an das Vaterland beseelt eine unbedingt zuverlässige und treue Stütze in der Hand der Reichs- regierung war. Die Truppe, die Sie, hochverehrter Herr General, in musterhafter Weise ausgebildet und geführt haben. stand nicht nur militärisch auf einer hohen Stufe, sondern wer auch, wie ich mich mit Freuden selbst überzeugen konnte, von einer vorzüglichen, alle deutschen   Stämme gleichmäßig umschließenden Kameradschaft erfüllt." Hier reiht sich Lob an Lob. Aber dieTüchtigkeit" undZuver- lässigkeit" der Truppe hat es doch nicht vermocht, sie vor der Auf- lösung zu bewahren. Herr S e e ck t braucht in seinem Hundert- tausendmannheer Platz für die Meuterer des 13. März. Die Ehrhardter, Löwenfelder, Aulocker und all die anderen Putschisten- truppen, die sich der besonderen Gunst Seeckts erfreuen, müssen untergebracht werden. Deshalb werden die republikanischen Truppenteile gemaßregelt und es ist geradezu eine Ber- höhnung, wenn ihnen Ebert noch ein Dankeslied hersagt, bevor er sie, dem Gebot der Generalität gemäß, aus die Straße setzt. Aulock rüstet! Oberleutnant v. Aulock, auf dessen Defehl während der Kapptage in Breslau   sieben unschuldige Arbeiter verhaftet, zu Tode ge- martert und in die Oder geworfen wurden, ist nach achttägiger Untersuchungshaft auf freien Fuß gesetzt worden, nachdem sich das Gericht vorher durch eine Röntgenuntersuchung be- scheinigen ließ, daß Aulock lungenkrank sei und die Untersuchungs» Haft nicht ohne Schaden an seiner Gesundheit ertragen könne. Es war auch die höchste Zeit, den Aulock wieder in Freiheit zu setzen, denn seine für die deutsche   Konterrevolution höchst wertvolle Kraft wurde dringend gebraucht. Er hat sich sofort nach dem Lager Z e i t h a i n begeben, wo sein Freikorps   immer noch der Auflösung harrt. Dort ist er gegenwärtig damit beschäftigt, einige hundert zuverlässiger" Leute nach Ostpreußen   zu dirigieren. Auch aus anderen Lagern gehen Transporte nach Ostpreußen  , das zu einem Gefahrenherd geworden ist, von dessen Größe sich die Oeffent- lichkeit vielleicht erst dann ein richtiges Bild machen wird, wenn ste vor vollendeten Tatsachen steht. Die Wirtschaftskrise DasBerliner Tageblatt" verbreitet einen kurzen Bericht aus dem belgischen Industriegebiet, der von einer leich- ten Besserung der allgemeinen Wirtschaftslage Kenntnis gibt. Nachdem es gelungen ist, die Ermäßigung der sozialen Ausfuhr- abgab« für die Erzeuguisse der Solinger   Industrie zu erreichen, erhöhten mehrere Betriebe die Arbeitszeit von drei auf fünf Tage die Woche. Da auch die Lage auf dem Valutamarkt allmählich wieder bessere Produltions- und Ausfuhrmöglichkeiten bietet, fchei- nen im belgischen Industrieland die schlimmsten Tage der Arbeits- lofigkeit überwunden zu fein und erträglichere Verhältnisse einzu- treten. Andere Nachrichten aus dem bergischen Industriegebiet lauten weniger optimistisch und sprechen von einer bedeu- tenden Arbeitslosigkeit, die infolge der Ausfuhrstockung«ingetre» ten ist, weil die Fabrikanten die Produktion bei der bestehenden Absobkriie nicht aufrechterhalten wollten, die schwächeren Firmen wahrscheinlich auch nicht konnten. Gerade angesichts dieser Ver» bältnisse der privatkapitalistischen Wirtschaft, unter denen die ge- samt« Elltererzeugung des Landes sich von Tag zu Tag verringert hat, wird das Hauptproblem unserer Volkswirtschaft: die Et» höhung und Stetigkeit der E rzeugung in den Vor- dergrund gerückt. Wir kommen mit den bisherigen Methoden der Privatwirtschaft aus dem Chaos, in dem wir uns jetzt befinden, nicht heraus, ohne daß Millionen Proletarier dabei an Unter- ernährung und Mangel zugrunde gehen. Nur bei einer geord- neten, gemeinwirtschaftlichen Regelung, die sich aller Vorteile planmäßiger und erweiterter Produktion bedient und durch Aus- schaltung aller verteuernden Zwischenglieder und hoher Spekula- tionsgewinne die Kaufkraft des Volkes stärkt, werden wir die ökonomischen Wirkungen des Krieges überwinden. Ein Metalltrust Die Aktien-Gesellschaft Metallbank«nd Metallur« aische Gesellschaft in Frankfurt am Main  , die kürzlich ihr Aktienkapital auf 75 Millionen Mark erhöhte, ist ein weitver- zweigtes Großunternehmen der Metallproduktion und des Metall- Handsls. Außer an Unternehmungen imfeindlichen" Auslande ist sie an zahlreichen Unternehmungen in Deutschland   beteiligt. Aus diesen Beteiligungen sind ihr im vergangenen Geschäftsjahre außer dem aus dem Bankvcrkehr entstandenen Gewinn etwa drei und eine halbe Million Mark zugeflossen. Der Eesamtreingewinn der Gesellschaft betrug rund 6 Millionen Mark' er gestattet die Verteilung von S Prozent Dividende. Mit der Frankfurter   M e- tall gesellschaft hat die MetaUbank eine Jnteressengemein- schaft abgeschlossen. Sie a�eint der Metallgesellschaft einen großen Kredit eingeräumt zu haben, beträgt dock» die Summe der von ihr auf Termin ausgeliehenen Gelder" nickt weniger als 135 Mil- lionen Mark, gegen nur 10 Millionen Mark am Ende des vorigen Geschäftsjahres. Eine Anzahl ihrer Beteiligung«« bat die Metallbank kürzlich schärfer zusammengefaßt. Die i�-"« ausschlaagebenden Einfluß unterstehenoe Vensberg-Gladbacher-Bergwerks- und Hlltten-Akt.- Ges. Berzelius   in Densberg  (Bez. Köln) hat sie veranlaßt, das Aktienkapital von 4 auf 15 Millionen Mark zu erhöhen und die folgenden, ihr gehörenden U"----""«n sich anzugliedern: Metallhütte in Duisburg  (nebst eine- bisher nur anteilig betrie­benen Zinnhütte) und Bleivutte Call in der Eifel  . Zum Inter- essenbereich der Metallbank gehören außerdem: Oberschlesifche Zink- Hütten Akt.-Gcs. in Kattowitz  , Norddeutsche Raffinerie in Hamburg  , Akt.-Ges.. Heddernheim  «! Kupserwerk und Süddeutsche Kabelwerke, Elektrometallurgi�che Werke Harrain, E�ardt u. Sehmer, Saar- brücken, A.-E. für Brennstoffvergasung in Berlin  . Rawack u. Grün- feld in Charlotetnburg. Lurei-'"-"'aratebau-Ges. und Krauß Tracknungs-Apparatebau-Ges. in Frankfurt am Main  , sowie Schweizerische Gesellschaft für Metallwerke in Basel  . Die Be- teitigung an den Vereinigten Aluminium-Merl"'' bat die Metall- dank an das Reich übergeben. Sie ist außerdem Komma nditär bei dem Berliner   Bankhaus Delbrück  , Schickler u. Co. und seinem Filial-Unternehmen Delbrück  , von der Heydt u. Co. in Köln  . Der Umfang des Machtbereiches dieses hauptsächlich finanz»' kapitalistischen Unternehmens ist ein zwar nicht ausschlaggebendes, aber immerhin beachtenswertes Beispiel für die Macht des Finanz» kapitals überhaupt. Wieder ein Zeitungsverbot im besetzte» Gebiet. Die Rhein  - landskommission har die.Frankfurter Zeitung  " auf drei Tage für das Gebiet Rhein-Hessen verboten und zwar wegen des Ar- tikelsVergewaltigungen im besetzten Gebiet". Der Streik in den Helmstädter Kohlenbergwerken ist beendet. Die Arbeit wird am Montag allgemein auf den Braunschweiger E'uben wieder ausgenommen. Politischer Bergarbeiterstreik in Australien  . Australien   steht ein« große Kohleickrisc bevor. Infolge passiver Rasistenz der Grubenarbeiter ist die Förderung sehr zurückgegangen. Sie wolle» dadurch eine Sozia lisierung des Kohlenbergbaues vorbereiten, Die Kohlenvorräte der Industrien sind derart gering, daß die Bergleute glauben, es bedürfe keines allzulangen Streikes, uafc ihre Forderungen durchzusetzen. \