Die geplatzte Bombe
Die reaftionäre Bresse ist trampfhaft bemüht, aus der Magdeburger Spigelaffäre einen Einzelfall zu fons truieren. Sie versucht ihre Hände in Unschuld zu waschen und stellt es so dar, als ob sie mit der ganzen Angelegenheit nichts zu tun habe. Dieses Verhalten ist eitel Seuchelet und entspringt einer flug berechneten politischen Taftif. Die Tat fachen beweisen uns, daß die realtionäre Presse monatelang ans den trüben Quellen der Spigelorganisationen ihr Material gegen die Linksparteien schöpfte. Sie möchte diese Quellen nicht verstopfen lassen, sie fennt das ganze innere Getriebe dieser Organisationen, die eines der wichtigsten Glieder der monarchistischen Gegenrevolution sind und die daher nicht auseinandergesprengt werden sollen, weil damit fonst die ganzen Zukunftspläne der Reaktion in nichts zu fammenbrechen würden.
Um das Wesen der Spigelorganisationen richtig zu verstehen, muß etwas weiter zurüdgegriffen werden. Sie entstanden furz nach Ausbruch der Revolution und beschränkten sich damals zumeist darauf, tendenziöse Meldungen auszustreuen, die Verwirrung und Zwietracht in die Reihen der Arbeiter fäen follten. Der Sammelpuntt für alle Umtriebe wurde dann die Antibolschewistische Bereinigung, jene Organisation, die Millionen dafür ausgab, um die Straßen der Städte mit schreienden Plakaten und blutrünstigen Bildern zu verschandein. Die Setze gegen Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht , der Kopfpreis, der auf die beiden Führer ausgefcht wurde, war das nächste Wert. Es fann heute als totficher bezeichnet werden, daß die Antibolfchewistische Vereinigung der Hauptantreiber bei jener scheußlichen Mordtat war, die im Januar 1919 im Edenhotel verübt wurde. Vor dem Untersuchungsausschuß der preußischen Landesversammlung befundete ein Reuge unter seinem Eid, daß diese Gesellschaft auch das Geld gespendet habe, das in sehr reichlichem Maße den Mördern und ihren Helfershelfern zufloß. Berlin wurde sehr bald bie Zentralftelle ber antibolschewistischen Spigelzunft. Sie arbeitete gemeinsam mit den militärischen Nachrichtenstellen, belam für ihre Agenten militärische Ausweise, nahm in deren Auftrag Berhaftungen vor( Ledebour, Richard Müller) und wurde in allen Fällen von den Militärbehörden gedeckt. Ein gemeinsamer Korruptionsfonds, von der Schwetindustrie, den Banten, dem Großhandel gespendet, stand der militärischen und antibolschewistischen Spigelzunft zur Ver fügung. Aus ihm wurden die Gelber für die Flucht Bogels bestritten, auch die halbe Million Mart, die Marloh im Falle feiner Flucht erhalten sollte, gedachte der ehrenwerte Ressel nach eigener Aussage vor Gericht diesem Fonds zu entnehmen.
Die Sauptaufgabe ber Spigel wat des ferneren auf die Befestigung ber militärischen Macht gerichtet. Es galt, die radikale Arbeiterschaft wehrlos zu machen, die Alleinherrschaft der Generalität wieder herzustellen. Das Lonnte nur durch einen großen Aberlaß geschehen, die Hochburgen der Unabhängigen mußten gesprengt werden. Um der Reichswehr und den Freikorps Gelegenheit zum gewalts tätigen Einschreiten zu geben, wurden planmäßig die Hoch burgen der Unabhängigen sturmreif gemacht durch einen guts geleiteten Breffefeldzug. Jeden Sunnenfeldzug, den die Reichswehr im einzelnen gegen die Städte Bremen , Braunschweig , Gotha , Halle, Leipzig und gegen das Ruhr gebiet unternahm, ging eine systematische Pressehege voraus. Die Berichte entsprachen genau dem Muster, nach dem die Magdeburger Butschfabrit gearbeitet hat. Nachdem die Ars beiterschaft gefchwächt, in die Devenfive gedrängt und die Reichswehr überall die Oberhand gewonnen hatte, galt es, ben Friedensvertrag au Jabotieren, die Notwendig feit einer starten Wehrmacht nachzuweisen, das Ausland für den neudeutschen Militarismus geneigt zu machen durch Verbreitung unwahrer Nachrichten über die innerpolitische Lage. Jebesmal, wen nber Termin für die Herabsetzung der Reiss wehr näher rüdte, sette eine gesteigerte Agitation der Nach richtenstellen ein. Rote Armeen schossen wie die Pilze aus
Wie bie Arbeiterzeitung" melbet, genehmigte der Kreis. arbeiterrat einstimmig in seiner gestrigen Sigung eine Resolution des Munitionskontrollausschusses, worin unter anderem erflärt wird, daß der Kreisarbeiterrat und alle feine Organe alle Rraft einfegen werden, um alle Lieferungen von Mante on unb fontigem Kriegsmaterial an Polen und alle anderen gegenrevolutionären Staaten zu verhindern. Ein Zusagantrag der Kommunisten, worin erklärt wird, daß alle Macht den Arbeiterräten zufomme, und die Dritte Internationale sowie die Weltrevolution gepriesen wird, wurde, nachdem sich der Borsigende Friebrich Adler dagegen ausgesprochen hatte, abgelehnt.
Die deutsch - österreichische Arbeiterschaft hat soeben durch ihre tapfere Haltung während des Bontotts gegen Ungarn gezeigt, daß fie ihre ganze Bedeutung einzusehen versteht im Intereffe des internationalen Proletariats, gegen die Reaktion und für den Frieden. Sie wird den taum abgebrochenen Kampf nur fortzusehen feizen. brauchen, um die Beschlüsse des Arbeitrrats in die Tat umzu
Gleichzeitig haben fich, wie eine Privatmeldung der„ Boischen Beitung" aus Brag besagt, die deutschen und tschechischen Sozialbemofraten, die ziffernmäßig stärksten und politisch einflußreichSten Parteien der beiden Rationen in Böhmen , zu einer gemeins famen Rundgebung zusammengefunden. Ein Aufruf an die Arbeiterschaft gilt der Durchführung der Neutrali tät im ruffish polnischen Kriege. In dem Aufrufe heißt es:
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„ Das polnische Broletariat ist in diesem Kampf das Opfer des polnischen und Entente- Imperialismus. Wir senden ihm unsere solidarischen Grüße. Mit dem russischen Proletariat fühlt fich die Arbeiterschaft beider Nationen einig im Kampfe gegen die tapitalistische Reaktion und ist entschlossen, jede Unters Stügung der Feinde Sowjetrußlands mit allen zur Hand stehenden Mitteln zu verhindern. Das sozialistische Proletariat wird nicht zulassen, daß irgendein Gebiet der Republik zum Vormarsch reaftionärer Truppen oder zur Durchfuhr von Kriegsmaterial gegen Rußland mißbraucht wird."
Die Aktion ist aus zwei Gründen von besonderem Interesse. Das internationale Proletariat wird es freudig begrüßen, das es zu dieser gemeinsamen Kundgebung ber beiden Parteien getommen ist, die lange Zeit in heftigster Fehbe gegeneinander lagen. Sodann ist das Eintreten der Arbeiterflasse der Tschecho flowatei für den Frieden um deswillen besonders wichtig, weil bas Gebiet dieses Landes Ungarn von Bolen trennt. Die Arbeiterschaft der Tschechoslowatei wird es zu verhindern haben, daß bie ungarischen Landsknechte ber Realtion, die sich schon Jett längerer Zeit bei den Polen angebiebert haben und die von Frankreich gedungen find, um für die Interessen dez europäischen Reaftion gegen Sowjetrußland zu kämpfen, in den Krieg eingreifen tönen, um ihn zu verlängern. Der lekte Sat Krieg eingreifen tönen, um ihn zu verlängern. Der legte Eat des Aufrufes weist deutlich auf die Bedeutung dieser Position der Tschechoslowatet hin.
Die Internationale Aktion
SN. London, 14. Auguft.
beiterpartei nahm gestern vormittag eine Entschließung an, Die Konferenz ber Gewerthaften und der englischen Ar in der mit Genugtuung die Erklärung der russischen Sowjetregie
rung über die Unabhängigkeit Bolens begrüßt wird. Die Ronferenz ertlärte einstimmig, das sie gegen jebe militärische and maritime Intervention in Sowjetrußland geschlossen vorgehen werde. Die Redner betonten aber, daß dies in dem guten Glauben an die ehrlichen Absichten Rußlands geschehen solle.
Bon ähnlichen Kundgebungen wird aus Frankreich berichtet. So richtet Anatole France in der„ Sumanite" einen Appell an das Proletariat, der mit den Worten schließt, das Proletariat halte augenblidlich das Heil Frankreichs in seinen Händen, das Heil Europas , das Heil der Welt. Mit tiefer Er regung und mit einer vom Alter geschwächten Stimme ruft er: Franzolen! rettet ben Weltfrieden ostau zurüdFerner wird aus Paris gemeldet: aus gefehrten Delegierten der französischen Sozialisten Cachin und Frossard erstatteten gestern abend in einer Boltsver. ammlung, an der zehntausend Bersonen teilnahmen, Bericht über ihre Reise durch Rußland . Sie schilderten das Sowjetregime und troten für den Anschluß an die dritte Internationale ein. Zum Schluß wurde eine Tagesordnung angenommen, in der fich die Versammlung mit der russischen Arbeiterrevolution joli barisch erklärt und sich verpflichtet, fich mit allen Kräften gegen einen neuen Krieg zu wenden, ber die Abenteurer unterstützen würde. Die Versammlung brüdte den Wunsch aus, die Regierung der Sowjetrepublit jolle anerkannt werden.
In Kiel hat am 13. August eine gemeinsame Massens fundgebung der sozialistischen Parteien und Gewerkschaften für die Aufrechterhaltung der deutschen Neutralität im russisch polnischen Kriege stattgefunden. Redner der USP., SPD., KPD . und der Afa ergriffen zu tutzen Ausführungen vor den vielen Tausenden Demokraten das Wort. Die Veranstaltung, zu der die Arbeiter zum Teil in geschlossenem 3ug mit toten Fahnen aus den Fabriken und Werften heranmarschiert waren, verlief in größter Ruhe und Ordnung und schloß mit einem begeisterten Hoch auf Sowjetrußland und die internationale Solidarität des Prole tariats.
Ferner hat der Allgemeine Gewerkschaftsbund der freien Stadt Danzig eine Sigung abgehalten, in der folgender Antrag zur Annahme gelangte:
Die Bersammelten verpflichten Rich, riegsmaterial, das für Bolen bestimmt ist, aus dem Freistadtgebiet heraus nicht mehr zu befördern. Die Danziger Arbeiter fin den es unter ihrer Würde, zur Bekämpfung des russischen Pros letariats den Polen Schergendienste zu leisten. Sie verpflichten fich dafür zu sorgen, daß auf allen Dienststellen jede Arbeit Derweigert wird, die den reaktionären Bestrebungen der Polen für ihre Kriegszwede von Nugen sein fönne."
IEW Französische Truppentransporte
Ratibor, 14. Auguf
Die Arbeiterschaft der Ratiborer Hauptwerthätte hielt heute früh einen Transport französischer Trup pen an und setzte, wie der„ Oberschlesische Anzeiger" berichtet, durch, daß der 3ug auf ein totes Gleis gelegt wurde, wo er unter Bewachung der Arbeiterschaft steht. Nach einer Meldung bes gleichen Blattes wurden auch auf den Stationen Renja, Iwortan und Annaberg Transportzige angehalten. Die Arbeiterschaft verlangt, daß während des russisch- polnischen Krieges jegliche Truppenbewegung im befetten Oberschlesien jets tens der Alliierten unterbleibt, und will diese Forderung mit allen Mitteln durchsehen.
Monarchistische Pläne in Ungarn ( Drahtmeldung unseres Rorrefpondenten.) Wien , 14. ugust.
französische Regierung in Brag offiziell anfragen ließ, wie
6. K. Jh erfahre ans absolut zuverlässiger Quelle, daß die
die tschechische Regierung fich zur bevorstehenden von Frankreich unterstützten Ridlehr bes Cgtailers Karl auf bea gierung erflärte, darin von ungarischer Seite einen feindlichen
um der Sensation willen steden die Gelbgeber ihte ihnen vielmehr auf die politische Wirtung an. Die gesteigerte Millionen in den riesenhaften Spitzelbetrieb. Es kommt Lügenkampagne hängt mit den Abmachungen in Spaa aufs engste zusammen. Die deutschen Militärs wollen nicht abrüsten. Das Bürgertum will feine Waffen behalten. Durch das Entwaffnungs geses foll nur das Proletariat getroffen der Erde, dreimal in der Woche wurde der Ausbruch eines lichkeit durch die erfundenen, auf Befehl der politischen und ungarischen Theon verhalten würde. Die tschechische Re werden. Deshalb die dauernde Beunruhigung der Deffents neuen politischen Brandes an irgend einem Ort Deutschlands militärischen Zentralstellen hergestellten unwahren Nach vorausgesagt, und jedesmal geschah nichts, weil alle Nachrichten, die natürlich auch das Ausland erreichen sollen, um richten plumpe Mache waren. Fladerte aber doch irgendwo bort Eindruck zu machen, die Regierungen der Entente zu be Aft erbliden und demgemäß handeln zu müssen. Der tschechische ein Feuerchen auf, dann waren es die militärischen wegen, trotz Spaa gegen eine stärfere Reichswehr feinen in Benebig eine Besprechung, der den Standpunkt der italienischen Ministerpräsident Tufar hatte darüber mit dem Grafen Sforza und privaten Spigel, die den Zündstoff gelegt hatten. Die Widerspruch zu erheben und auch dem Weiterbestehen der Tätigkeit der Reichswehr im letzten Jahre fann somit mit ber Feuerwehr verglichen werben, die Brände an Regierung dahin zusammenfaßte, daß die Rückkehr eines Sabs. realtionären Bürgergarden feine Schwierigkeiten zu machen. Legi, um Gelegenheit zum Löschen zu bekommen, ihre Un Der Geist Ludendorffs und Stinnes geht um. Die burgers auf den ungarischen Thron der Kriegsfallzwischen entbehrlichkeit damit nachzuweisen. wirtschaftliche und politische Knechtung der deutschen Ungarn und 3talien sei. Benes' Reise nach Belgrad - Bu flitte ist das Ziel der Verschwörer, das durch die Bombe, die beiterklasse, bas Herbeiführen neuer internationaler Kon flifte ist das Ziel der Verschwörer, das durch die Bombe, bie Sprengstüde der Bombe inb nicht mehr gefährlich. Es gilt, in Magdeburg platte, im grellen Lichtscheine erschien. Die die Dynamitherde zu beseitigen, die von der Real Augenblick explodieren können. tion überall aufgestapelt find in Deutschland und jeden
Der Vorbereitung und Durchführung des Rapp Butsches gait dann die nächste Aufgabe. Die Antiboljchewiftische Vereinigung, anrüchig geworden durch ihren ominöfen Namen und berüchtigt durch ihre lichtscheuen Taten, änderte die Firma, um bessere Arbeitsmöglichkeiten zu ges winnen. Sie legte sich das harmlos flingende Aushängeschild Deutsche Wirtidaftshilfe bei, gründete als Zweigs stelle die Deutsche Pintertongesellschaft, zog die
Organiſation ſträffer und war am 13. März auf ber vollen
Höhe ihrer Wirtsamfett. Aus dem ganzen Reich fiefen bei Ser Zentrale in Berlin , Oranienburger Str. 67, die Rachrichten der Agenten und Nebenstellen ein, wurden an die Reichswehr, die Nationale Vereinigung und alle sonstigen Butschintereffenten weitergeleitet. Der Zusammenbruch des Büttwigabenteuers störte bann vorübergehend die Tätigkeit. Heute ist die Organisation wieder auf voller Höhe. Mit Nach brud steuert fie gemeinsam mit der Reichswehr, den militäri schen Geheim- und Nebenorganisationen, einem neuen Butsch zu, der, besser und gründlicher vorbereitet, vollenden soll, was am 13. März mißlang.
Magdeburg ist tein Einzelfall. Er lüftete nur ein Zipfelchen des über ganz Deutschland gezogenen Rezes. Aber er gewährt uns einen guten Einblid in das innere Ge triebe der Organisation, fennzeichnet ihre Methoden und Abfichten und sollte, wenn das deutsche Volt, soweit es nicht zur Reaktion gehört und den Anspruch auf Reise und politiche Dentfähigkeit erheben will, die Lauen und Gleichgültigen aufrütteln, ihnen fagen, daß wir über den Weg des Spigel fumpfes dirett ins politische Berderben hineinrennen, wenn wird. Das Vertuschungsmanöver der rechtsstehenden Preſſe, nicht schnellstens eine große Abwehr front hergestellt die die Magdeburger Spigeleien als die Privatleistung einiger phantasiebegabter und unverantwortlicher Elemente hinstellen möchte, muß durchkreuzt werden. Nicht bie Spigel find die Verbrecher, sondern die Auftrag. geber, Diese figen aber nicht in Magdeburg allein, sondern in allen politischen Zentralpunkten der Gegenrevolution. Der Magdeburger Spizelfall it feine totale Angelegenheit, sondern eine innerpolitische. Die volle Auswirkung der Ziele, die sich die politische Geheimorganisation der Rechtsparteien gemeinsam mit der Reichswehr und der Orgesch des Herrn Escherich gestedt hat, betreffen die Angelegenheit des ganzen arbeitenden Boltes. Denn nicht
Der Nationalbolschewismus erledigt
munistisen Arbeiterpartei Deutschland's folgende Wie bie Dena" erfährt, ist auf dem Barteitage bet Kom Entschließung angenommen worden:
Der Parteitag der K. A. B. D. spricht aus, daß er sich mit den nationalistischen Lehren von Wolfheim und auffenberg nicht einverstanden erklären fann. Die in der K. A. P. D. organis fierten Broletarier beftennen sich rüdfichtslos als inter.
nationale Sozialisten und verwerfen als solche jebe Bropaganda für die Wiederbelebung des nationalen Gebantens in den Reihen der Arbeiterschaft. Wenn die Genossen Wolfheim und Sie sich außerhalb der Reihen der internationalen Sozialisten.
Lauffenberg weiterhin thre nationale Tendenz propagieren, stellen
Modell 98 als Spielzeug Unter dieser Stichmarte bringt die„ Berliner Boltszeitung" folgende ihr zugegangene Melbung:
eine einer Beerdigung. Die„ Kameraden fühlten sich verpflichtet, dabei etwa hundert Gewehre Mobell 98 Dorzuführen und mit ihnen den Ehrensalut au Schießen. Es ist auffallend, daß die Kriegervereine immer noch im Beltz von modernen Gewehren sind. Dieser Auffassung war auch eine Versammlung von Arbeitslosen, an der der bewaffnete Kriegerverein nach der Rückkehr vom Friedhof vorbeis 30g. Das Entwaffnungsgefes ist angenommen. Die Arbeiter fühlten fich peranlaßt, dem Gesez sofort nachdrüdlich Geltung Die Strieger" und eigneten sich deren Waffen ohne Zwischenfal zu perfchaffen. Sie machten einen überraschenden Angriff auf an. Ueber den Verbleib der Waffen ist dann allerdings nichts mehr gehört worden. Vielleicht nur deshalb, weil der Entwaff nungstommiffar noch teine Abgabestelle für Waffen angegeben
Weißenfee beteiligte ich in der vorigen Woche der
hat.
Werden sich die zuständigen Regierungsstellen nun auch schlennight an die Kriegervereine wenden, damit ihnen endlich die Waf. fen abgenommen werden? Wollen diese auf die Ehrensalven Ariegswaffen, fchießerei nicht verzichten, so bedürfen sie dazu feiner modeznen
farest bezweckt, ein einheitliches Vorgehen gegenüber der ungarls shen monarchistischen Restauration festzustellen. In Ungarn wird zung erflärt, daß der Waffenraub in Fürstenfeld von Kettenhänd die pille Mobilisierung weiter betrieben. Die ungarische Regie Tern verübt worden sei.
Die Forderungen der englischen Bergarbeiter
TU. Bonbon, 14. Auguft.
Der Eretutinausschuß des Kartells der Eisenbahners, Bergarbeiter und Transportarbeitergewerfschaften, des sogenann ten Dreibunds, wird am 31. August eine Konferenz einberufen zur Besprechung des von den Bergarbeitern an das Kartell gerichteten Begehrens um Unterstützung ihrer Forderungen. Man glaubt, daß das Kartell, das den Forderungen der Bergs arbeiter wohlwollend gegenübersteht, für eine Wiederaufe nahme der Verhandlungen eintreten wird.
Es handelt fich um ble Wiederbelebung der Aktion ber englischen Bergarbeiter für die Sozialisierung des Bergbaues und es hat den Anschein, als ob die Bewegung durch die Beratungen der Berg arbeiterinternationale in Genf neuen Anstoß empfangen hat.
Milderung des Konflikts im Saargebiet?
Saarbrüden, 14. Auguft. Der Belagerungszustand ist mit dem heutigen Tage aufgehoben. Zwischen den Organisationen und der Regies rungstommiffion finden seit gestern Verhandlungen statt. Berlin , 14. Auguft. B.T.B. melbet: Wie wir hären bat die Deutsche Regierung bie Geschäftsträger in London , Paris and Rom und den Botschafter beim Watitan beauftragt, die Aufmerksamkeit der dortigen Regierungen auf die Vorgänge im Saargebiet zu lenten und sie auf den Ernft der durch die franzöftichen Uebergriffe hers vorgerufenen Sage und die unabsehbaren Folgen der von ber Saar regierung im Gaargebiet getroffenen Maßnahmen hinzuweisen.
Die Aufteilung Kleinaftens. Zwischen England, Frankreich und Italien ist ein Abtommen betreffend die Abgrenzung der Bejegungszone in Kleinasien abgeschlossen worden.