Durchaus in unserem Sinne hat K a m e n e w in einer Botschaft an die Pariser  Humanite" erklärt, daß die Sow- jetregierung jeden Gedanken daran verwerfe, ihren Sieg über die polnischen Imperialisten zu einer Stärkung des Mili- tarismus in Deutschland   zu benutzen. Sie weise im Gegen- teil die Absichten deutscher   Militaristen ebenso heftig zurück wie die französischer. Das ist eine deutliche Absage an die Reventlows. die nicht nur in derDeutschen Tageszeitung" anzutreffen sind, sondern die in verschiedenen Spielarten auch anderswo ihr Wesen treiben, und zwischen den Zeilen entuält sie die Lehre, daß der Friedensvertrag von Versailles   nicht durch einen Krieg au beseitigen ist, in dem die Sozialisten hinter den bürgerlichen Fahnen marschieren würde«, Lösung kann nur erfolgen durch die Stärkung des Willens und der Macht des internationalen Proletariats. Diesem Ziel hat uns der russische Sieg auf alle Fälle näher gebracht. Würde er von Deutschland   in nationalistischem Sinne aus- genutzt werden, so wäre der Erfolg sebr stark gemindert, denn jeder Vorwand, den wir Frankreich   für die Verfolgung seiner annexionistischeii Absichten bieten, würde die Stellung der französischen   Bourgeoisie stärken und die Stoßkraft der Ar- beiterschaft verringern. Truppentransporte der Entente Di« Ablösung der Entenietruppcn in den besetzten Gebieten macht häufige Truppentransporte innerhalb des Reichs- gebiet« notwendig. Demnächst finden wiederum derartige Der- ichiebungen statt, auf die in folgenden Meldungen des Wolffsche« Bureau» aufmerksam gemacht wird: Am IS. August werden die im o st- u n d w e st p r e u tz i s ch e n Abstimmungsgebiet befindlichen englischen Truppen in zwei Zügen mit etwa sechsstündigem Abstand von A l l e n st e i n und D i r s ch a u über Könitz  . Schneidsmühl, Hanno­ ver  , Köln   in die Heimat abbefördert. Die Transport« er- halten von Zeit zu Zeit einen etwa einstiindigen Aufenthalt zur Ausgabe von Verpflegung, so auch in B e r l i n. Der Abtransport de« i t a l i e n i s   ch e n Besatzungstruppen aus Rarienwerder beginnt am Montag, den 16. August. Di« Rückbeförderung erfolgt in drei Zügen. Der erst« verlätzt Marienwerder am 16., der zweite am 17. und der dritt« am 1«. August. Dazu wird ausdrücklich betont, datz es sich um keinerlei Truppen- transporte nach dem Osten handele, sondern lediglich um die RLckfchaffungoonEntsntetruppen, die bisher im Ab­stimmungsgebiet stationiert waren. Eine ähnliche Meldung macht auf französisch« Truppenverschie- b«ng«n in O b e r s ch l e f i e st aufmerlsam. Es heißt darin: TU. Bruthen, 16. August. 5« Oberschlesien  «erde« dt« Besatzungstruppen umgruppiert. Die italienischen   Truppen von Oppeln  . Kofel und Ober-Glogau   werden abtransportiert, angeblich weil i o l- fchew istisch« Agitatoren unter ihnen wichtige Erfolge erzielt haben. Dafür kommen die französischen   Infanterie- regimenter 81, 216 bis 219 und das 42. französische Bergartillerie- regiment aus dem T« f ch e n e r Gebiet nach Oberschlesien  . Die Interalliierte Kommission bestätigt den Abtransport der freigewordenen T« s chul n e r Besatzungstruppen und erklärt, datz sie die oberschlesilche Besatzung in ihrer Wacht an''«r Oftgrenze Oberschlesten» unterstützen werden. Di« gestern erfolgt« AnHaltung verschiedener Ententetrans- pprt« in Ratihpr.«leiwttz und Rybnik   steht mit dieser 'Äruppenverschihbung im Zusammenhang. Der in Ratidor fest- gehaltene Zug wurde gestern mittag über Rybnik   umgeleitet. Es ist begreiflich, datz die Beobachtung fortgesetzter Truppenver- fchiebungen die Arbeiterschaft auf das stärkste beunruhigen, Schlesische Eisenbahner hielten erst letzthin Truppenzüge an und verhinderten den Weitertransport, indem sie z. B. in R a t i b o r und S! e i« i tz die Züge auf t o t e s(5 l« i« fahren ließen. Jetzt wird gemeldet, datz die oberschlssischen Eisenbahner die inter  - alliierte Kommission aufgefordert haben, die Truppentransporte tzsfart einzustellen, da die Arbeiterschaft sonst die Arbeit nieder- legen würde. Obwohl die Notwendigkeit der Ablösungstraneport« nicht de- stritten«erden kann, ist den Eisenbahnern nach wie vor die gtötzte Aufmerksamkeit zu empfehlen, denn Konterbande pflegt man nie offen als solch« zu bezeichnen. Datz die Arbeiter« Äft es dabei an Umsicht und Takt nicht fehlen läßt, halten für selbstverständlich. 5« Gleiwitz   ist auf dem Berschiebevahnhof eine Nangierloko- pwtive auf einen von den Eisenbahnern beiseite gestellten franzö- fischen Truppentransportzug gestotzen. Zwei französische   Soldaten «wcden tödlich verletzt. Die von der interalliierten Kommission ßührt« Untersuchung hat ergeben, datz kein Sabotageakt. turn ein Unglücksfall vorliegt. Das deutfch-amerikanifche Schiffahrtsabkommen Hamburg  , l« August.  (W. T. B.) Wie bereits vor einigen Tagen mitgeteilt, haben sich die im iarriman ton» e r n vereinigten Reedereien zu den U n t t e d merican Lines zutamnungeschloffen, die damit Träger des Sertrages mit der Hamburg�lmerika  -Linie geworden find. Die gro K«rr Navigation Company, die den Hauptanteil an den kouten von Homburg   ausfahrenden Schiffen gestellt hatte, ge« ebenfalls zu diesem Konzern unter dem neuen Ramen -ican Ship and Navigation Eorporation. Auherhalb des tuue« Konzerns bleibt die Kerr Steamship Company, die bisher die Verwaltung der schiffe der Kerr Navigation Company aus- übte. Nach Abfertigung der noch für Rechnung der Kerr Steaw- fhip Tompanq' angezelgt-n Dampf« hört demzufolge die Tätiakeit der Samburg-Amertka-Lln ie als Verftettr der Kerr Steamship Company auf und beginnt alsdann der neue Dienst auf der Grundlage de» Harnmanabkommen». Steigende Wohnungsnot in München  . Nach einer Mitteilung dt» städtischen Wohnungsausschusses hat die Wo hnungsnot in Münch«« ihren Höhepunkt noch mcht erreicht. Infolge der zu- nehmenden Eh«sch liehungen>ri di« Zahl Jder Wohnung« suchenden noch im ständigen«ieigml begriffen. Die Stadt habe künftig für Baukosten mehr als 13 Mlll,onelA>vufMringen, da das Reich es nicht fertig gebracht habe. d,e M,etssteuer rechtzeitig einzuführen. Im nächsten Jahre konnten höchstens MI neue Woh- «tilgen hergestellt werden. 9k»Humantte"»«Nagt Wetters, Di« Zeitung des früheren deutschen   Neichslegsakaeordneten �boe Wetterle, der..Rhin Frantai»". hatte Anfang Mai einen Artikel mit der Ueberschrift »Kapital und Arbeit" gebracht, in dem tue Behauptung aufge­stellt war, dieHumanite" beziehe ihre sämtlichen Gelder aus Deutschland  , alt« Bilanzen derHumanUe" bildeten dahin den Beweis. Wege« öffentlicher Beleldigung und Verleumdung »erklagt nun die.Humenite" Herrn Wetterle als politischen Lei- ter de».Rhin Francai»"«uf 106 666 Franken Schadenersatz. Die Verhandlung soll Anfang November in Pari, stattfinden. Reu« Kaedinalshüte will der Pavst im RovemSer austeilen. S. e. sollen die deutschen   Crzbiscbös« Faulhab«, und Schulte mit der neuen Würde geschmückt»erden. Das Ringen Der russische Kampfbericht (Eigene Draht Meldung derFreiheit".) «epenhagen, 1«. August. Der russische«eneralstabsbericht vom 14. meldet: Z» Richtung Plozk besetzten wir am 12. August Serask. An Richtung Rowo-Georgiewsk haben wir die Linie Rassielsk-Serosk. 1626 Werft südöstlich der Stadt erreicht. In Richtung Warschau  eroberten wir die Stadt Rowominsk. Im Abschnitt Lublin  kämpfen unser« Truppen um den Besitz von Livbadow. Z« Ab­schnitt Wladimir Wolhynsk drangen wir bis östlich von Chol« vor. Der russisch« Generalsiabsbericht vom 15. meldet: Im Abschnitt Mlava haben wir nach hartnäckigen Kämpfe» die Stadt Soldau  besetzt und 117 Gefangene gemacht. Am Flusse Wiera   sind schwere Kämpft im Gange. Am lZ. August haben unsere Truppe« die Stadt R a d q m i» besetzt. Wir hatten 366 Gefangen« und er« beuteten zahlreiches Kriegsmaterial. An dem Frontabschnitt Radqmin-Vllljew bei der Stadt D e m V e haben sich neue Kämpf« entwickelt. Im Abschnitt Wladimir-Wolhqns! wurde im Abschnitt «robeschow«in Angriff des Feindes abgewehrt. Zm Abschnitt Brody ist unsere Reiterei bis zur Linie Radziechow-To« porow vorgedrungen und hat südlich von Radziecho» mehrere Ortschaften besetzt. Am Djnstr und an der Küste des Schwarzen Meeres   ist die Lag« unverändert. Königsberg  , 16. August. L 2 b a u ist von den Bolschewiften besetzt worden, die aus der Linie Strasburg Lautenburg auf Eraudenz vor- gehen. Gotzlershaufen ist von den Polen   geräumt worden, die sich auf Graudenz   zurückziehen. Aus dem Raum« Plonsk Modlin erfolgen starke polnische Gegenangriffe in nordwestlicher Richtung. London  , 16. August. Di« roten Heere, die in konzentrischer Richtung gegen Warschau   vordringen, gewannen im Osten bei Wegrow und im Südosten bei Lukow   beträchtlich Gelände. Nach den letzten Berichten ist die Kampffront 16 Meilen von War- schau entfernt. Wie oerlautet, hoffen die Bolschewiften heute die Stadt zu nehmen. Das Vordringen der roten Armee im Räume des polnischen Korridors hält an. Durch die Besetzung von Lübau sind die Russen näher an Deutsch-Eylau herangekommen; durch die Besetzung dieser Stadt würden sie einen wichtigen Bahn- knotenpunkt in die Hände bekommen. Der direkte Verkehr zwischen Warschau   und Danzig   ist bereits unterbrochen, die Festungen Graudenz   und Thorn   werden das nächste Ziel der im Korridor operierenden Sowjettruppen bilden. Stärkerer Widerstand scheint ihnen an dieser Stelle nicht zu erwachsen, da die Polen   alle verfügbaren Kräfte um Warschau  konzentriert haben. Die Russen haben durch die Besetzung der Stadt Plozk   bereits die Weichsel   erreicht. Der Ring um die Festung zieht sich langsam zusammen. Jedoch ist es gut. die übertriebenen Meldungen, die jetzt massenweise fabriziert werden, sehr vorsichtig zu verwerten. Warschau  bietet neben seinen starken Befestigungen viele natürliche Hindernisse, deren Ueberwindung harte Kämpfe erforderlich machen dürfte. Die Stärke der russischen Artillerie wird sich bei dem Kampf um Warschau   erweisen müssen. Die Rüsten im Korridor DA. Königsberg, 16. August. Wie das OberprZsidium in Königsberg   mitteilt, haben die Russen in Zllowo die alte deutsche Stadtverwaltung wieder eingesetzt. Die Nachricht, daß dort ein Sowjet eingesetzt sei. bewahrheitet sich asso nicht. Auch in S o l d a u amtiert wieder Die Wahrheitsfeinde Die Ausdeckung des Magdeburger Spitzessumpfe» ist für dle nationalistische Presse immer noch eine recht bittere Begebenheit. Der Abgeordnete Dr. K u l e n k a m p f f, der Deutschen Volkspartei  zugehörig, hat sich sogar hissesuchend an den Staatzkommissar Dr. W e i ß m a n n gewandt. Er erdreistet sich, von einer e i n s e l t i- gen Untersuchung zu sprechen und wünscht die Entsendung eines parteilosen Beamten nach Magdeburg  ". Parteilos das heißt: mit der Spitzelzunft verschwägert. Einwandfrei« Unter- suchung: Das will besagen, daß die Angelegenheit vertuscht «erden soll, damit den rechtsstehenden Parteien die Spitzelquellen nicht versiegen, au» denen sie bisher ihren gesimten Agitations- stoft g-g«n die Linksparteien geschöpft haben. Die Feindschaft gegen die Wahrheit macht sich auch noch ander- «eittg bemerkbar. Der, Demokratische" Rechtsanwalt Schaper. geistiger Leiter der Lügenfabrii in Magdeburg  , versucht sein- Unternehmen als privat« Einrichtung hinzustellen. Die Magdeburger   Reichswehrbrigade behauptet, sie hast« keine eigenen Agenten angestellt. Dabei entschlüpft ihr aber doch das Geständnis, datz sie die Phantasieprodukte des Zuhälters A l t- mann»zu einem Rachrichtenblatt für ihren eigenen Befehls- bereich zasammengestellt" habe. Brühwarm natürlich und ohne jede Prüfung. Um zu hetzen, die Truppen aufzuputschen, sie durch un- wahre Nachrichten in jenen Rauschzustand zu versetzen, der sich dann bei Zusammenstößen in scheußlichen Mordtaten Luft macht. E» hilft alles nichts. Magdeburg   ist kein Einzelfall. Die V e r- breiter der Lügen sind noch gefährlicher als die Urheber. Nur durch politische und militärische Auftraggeber wird der Spitzel- zunft die Ausübung ihre» gefährlichen Handwerks ermöglicht. Die Anftrnggeber sind die wahrhaft Schuldigen. Sie wollen auf die bestellten Produkte aus den Lügenküchen nicht verzichten: Das zeigt ihre heftige Parteinahme für die faulen, von ihnen aus- Sehaltenen Elemente. Das zeigt ihr Kampf, den sie gegen die IZahrheit führen. Die Provokateure der Reichswehr Der Reichswehroffizier B e r g« r, der im Austrage seiner Dienst- stelle im Vogtland  «.Kommunistische Putsche" inszenieren wollt«. die'erhalb verhaftet, aber durch das eigenmächtige Vorgehen des Klingenthalers Amtsgerichts wieder auf freien Fuß gesetzt wurde, soll jetzt auf Anordnung der sächsischen Regierung erneut fest­gesetzt werden. Die Staatskanzlei der sächsischen Regierung teilt über die Angelegenheit mit: Die Regierung hat in einer am Donnerstag abgehaltenen Ge- samtsitzung die Berichte des nach dem Vogtlande entsandten Kom- missars entgegengenommen und es einhellig für geboten erachtet, Setz das Tnn und Treiben Bergers nnfs strengste untersucht und restlos»usgeNärt wird. Sie hat einstimmig beichlossen. daß Berger sofort polizeilich festzunehmen sei. Die Festnahme ist daraoshin erfolgt. Beiger ist dem Amtsgericht Chemnitz zuge« führt worden. Weiter hat die Regierung Auftrag gegeben, alle übrigen in die Angelegenheit verwickelten Personen, soweit sie der Regierung bis zur Stunde bekannt waren, festzunehmen. Im übrigen ist die sächsische Regierung bei der Reichsregie- rung vorstellig geworden, josoet eine unb-Z-ngte Gewähr dafür zu schössen, daß Nachrichtenstellen nicht etwa zu irgend- rm Marschau die alt« deutsch  « Stadtverwaltung. Der russische Dimsionskoin« mandeur in Soldau   hat erklärt, daß die gleiche Maßnahme im gesamten abgetretenen Gebiet vorgenommen werden soll, daß also dort überall die ehemalige deutsche Stadtverwaltung die Sc- schäft« wieder zu übernehmen haben wird. Der russische Divisions- kommandeur hat auch dafür gesorgt, daß die in den Neiden  - burger Kreis geflüchtete Bevölkerung wieder zurück- kehrt. Infolgedessen herrscht überall freudige Stimmung. Die Stadt Soldau   ist festlich geschmückt. Der ruf- fische Divisionskommandeur hat ferner erklärt, daß alle an Pole  « abgetretenen Gebiet« wieder an Deutschland   zurückgegeben werden sollen und daß Sowjets in diesen Teilen nirgends eingesetzt werden würden. DA. Neidenburg. 15. August. Zm Lauf« des heutigen Normittaaes haben die russischen Trup- pen Soldau oerlassen. Die Verwaltung wurde von einem pro­visorischen Komitee, an dessen Spitze der ehemalige Bürgermeister Stachel steht, übernommen. Mit der Bildung einer Ein- wohnerwehr wurde begonnen. Ein Aufruf der«sowjetbehörde an alle Flüchtlinge, sofort in ihre Heimalsorte zurückzukehren, hat bereits den Erfolg gehabt, daß«in großer Teil der Geflohenen zurückgekehrt ist. Uebergrisfe haben sich die russi'cheu Truppen nicht zu schulbe» kommen lassen. Durch Solbau zog heute eine ganze russische Division, welche ausgezeichnet ausgerüstet war. Sie führte öv Kanonen, viel Train, hervorragendes Telephon- Material und eine Anzahl von Autos mit sich. Lautenburg. Strasburg   und L ö b a u sind besetzt. Die 12. russische   Division stößt über Lautenburg   gegen Graudenz   vor und hebt dabei die letzten Polennester an der deutschen   Grenze aus. Die 18. russische  Division marschiert auf Thorn  . wo die Polen   stärkeren Wider- stand erwarten und infolgedessen starke Artillerie zusam- menziehen. Die 54. Division operiert gegen Sierpz. Südlich Ci- ch a n o w gewannen die Russen in schweren Kämpfen weiter Raum. Weiter südlich stehen die russischen Truppen vor N o w c- Minsk und den Nordsorts von Modlin  . Es ist anzunehmen, daß sowohl Thorn wie Graudenz   einen längeren Kampf nicht wer- den aushalten können. Die polnische» Behörden bereiten überall ihr« Flucht vor. Ablehnung der Sowjet-Verwaltung Allenstein  , 16. August. Räch einem dem JAllenfteiner Volksblatt" zugegangenen Bericht haben die am IS. August nachmittags in Soldau   eingerückten ruslischenTruppen eine örtliche SelbstverwallunA mit Aus- schluß aller polnisch gesinnten Elemente eingesetzt. Em Antrag der soldauer Kommunisten nns Einführung der Sowjetverwnltnng wurde von dem rassischen Zivillk-mmissar nbgelehut, da sie für eine agrarische Benölkernng nicht geeignet wäre. Ein großer Teil der im Kreis« Neidenburg weilenden Flüchtlinge ist bereits h e i m gekehrt. Ein russischer Zivilkommissar traf am 14. August an der Grenze bei Koslau ein. Er erkundigte sich nach der Anza» der in Allenstein   befindlichen Truppen und fragte, wann die Ententelommisfion Allenstein verlassen werde. Er bat. möglicksi bald den Eisenbahnverkehr mit Soldau   wieder aufzunehmen und erklärte, daß die Russen den polnischen Korridor bis Danzig   be- letzen würden,«m die Einfuhr von Waffen and Munition zo ver- hindern. Falls Danzig   sich neutral verhalte, würde es nicht be- setzt werden. Die Flucht aus Warschau  Posen,.August. Infolge der Verschlechterung der militärischen Lage vor War« schau haben auch die alliierten Militärmisstonen, die Botschafter Iusierand and Lord d'Aiernon Warschau in der Rächt vom i% zum 14. verlassen und sich nach Posen begeben, wo bis zu» Eintreffen der polnischen Regierung der Direktor des politischen Departements Okenski als Vertreter des Ministers des Aeußern, Fürsten Sapieha, die polnische Regierung gegenüber den diploma­tischen Korps vertritt. Der päpstliche Nuntiiis und der dänische Gesandte bleiben in Warschau  . _ lUUMWIW MlIIIUIINIIW llllw.........«Uli»» welche« Lockspitzeleien»der daz» gebraucht werden, einzelne Vo< völkeruaavschichren zu politische» Mienen und Lerblech-n auszv stacheln. Die Reichswehr wird sich um das Verlangen der sächsischen Re- gierung wenig kümmern. Sie braucht Putsche, um ihre Daseins- berechtigung nachweisen zu können. Nur der völlige Abbau de's H'eeres kann uns von der militärischen Spitzelseuche be­freien. Verbot der Orgesch Magdeburg, 16. August. Dem Oberpräsidenten ist.«ie die Pressestelle beim Oberpräsi« dium mitteilt, von dem Minister des Innern folgendes Telegramm zugegangen: Die am 14. Juli erteilte Anweisung. gegen private Selbstschutzorganisationen vorzugehen, wird nach- drücklichst wiederholt. Die Bildung der vrgesch ist ein Verstoß gegen die Verfügung de» Staatsministeriums betreffend die Auf« lösung der Einwohnerwehren»ad daher»»gesetzlich. Gegen die Orgesch und ähnlich« Bereinigungen ist mit Verbot oder Auf« lösung vorzugehen. Die Vorgänge in Ungcrn sEigener Drahtbericht derFreiheit".) Wien  , 16. August. Der Konflikt zwischen der Tschechoslowakei   und Ungarn   muß als oerschärst gelten. Die Tschechen befürchten einen Angriff Ungarn  ? auf tschechoslowakisches Gebiet und behaupten, daß in Ungarn   zu diesem Zwecke Mobilisierung und Truppenkonzen- trationen stattfinden. Die Tschechoslowakei hat deshalb selbst Teilmobilisation angeordnet und Truppen an der Grenz« konzentriert. Dies Verhalten der Tschechoslowakei   hat die un- garisch« Regierung veranlaßt, eine amtliche Erklärung abzugeben, daß sie keinerlei Offensioabstchten gegen die Tschechoslowakei   hege. Ungarn   beklagt sich seinerseits, daß die TfcheckioNowakei mcyrcr- hunderttausend Mann an der Grenze zusammengezogen hätte und sieht darin eine Bedrohung seiner Unabhängigkeit Die Illusion Serbische Unzufriedenheit mit dem Völkerbund  (Eigene Drahtmeldung derFreiheit".) Wien  , 16. August. In der serbischen Kammer erklärte der Berichterstattek Abgeordneter Akatschitsch, daß der Völkerbund   eine Illusion sei, in der, ebenso wie auf den Friedenskonferenzen die Groß- mächte eine einseitige Vorherrschaft zur llnza- friedenheit aller kleinen Nationen führen. I« Völkerbund   sitz« kein einziger slavischer Vertreter. Frieden werde es in Europa   erst geben, bis das Selbstbestimmung?- recht nicht bloß vorgegeben, sondern auch durchgeführt wird. Wa» die Kriegsentschädigung betreffe, so sollten Deutsch  « land zweifellos Erleichterungen gewährt«erden.