aus ergeben wird, fann sich jeder, der die Begebenheiten der letzten anderthalb Jahre im Gedächtnis hat, selber leicht zusammenreimen.

Was jetzt not tut, ist nicht die Verzettelung der prole: tarischen Kraft auf neue organisatorische Gründungen, son­dern die stärkere 3usammenfassung der bestehenden Organisationen zur Durchführung der dringendsten Auf­gaben. Ein Anfang ist damit in dem gemeinsamen Aufruf der Gewerkschaften und der drei sozialistischen   Parteien vom 7. August schon gemacht worden. Andere ähnliche Schritte müffen folgen, wenn das deutsche Proletariat das Bewußtsein haben soll, daß es nicht führerlos dem Ansturm der äußeren Ereignisse gegenüber steht. In dieser Richtung zu wirken, ist Aufgabe aller revolutionären Arbeiter in den Parteien, Ge­werkschaften und Betrieben. Bei dem jezigen Stande des organisatorischen Aufbaues ist es nicht notwendig, daß das Proletariat zur Schaffung einer gemeinsamen attiven Spize den Umweg über die politischen Arbeiterräte nehmen muß. Es kann vielmehr, ähnlich wie das englische Proletariat, die gewaltige ihm innewohnende Kraft in die Erscheinung brin­gen, indem es die bestehenden Organisationen zur gemeinsamen Aftion zusammenfaßt.

Orgesch und Gegenrevolution

Sabotage des Entwaffnungsgesetzes

Die preußische Regierung und die Reichsregierung arbeiten in der Frage der Entwaffnung gegeneinander. Es geht in der inneren Politit gegenwärtig zu, wie in einem Wurschttessel. Alles brodelt drunter und drüber. Die Reichs­regierung, die soeben das Entwaffnungsgesez durchgepeitscht hat, sympathisiert ganz offen mit der Geheimorganisation des Herrn Escherich. Vor allem ist es der Minister des Innern Dr. Koch, sozusagen ein Demokrat, der sich nicht veranlaßt fühlt, gegen die Orgefch einzuschreiten, obwohl er ganz genau weiß, welch großen Umfang diefe Organisation angenommen hat und welche Biele ste verfolgt. Herr Koch, der sich berufen fühlt, die Entwaffnung auf Grund des Abkommens von Spaa durchzuführen, duldet ganz offen die fortgefekte Bewaff nung aller reaktionären Elemente. Entgegen seiner Pflicht hat er es bisher unterlassen, die Bildung von sogenannten Selbstschuhverbänden zu verbieten. Er läßt die Gefahr an­cheinend absichtlich anwachsen, damit er zur gegebenen Stunde erklären fann, es Jei unmöglich, gegen eine so tarte und weitverzweigte Organisation wie die Orgesch etwas aus­zurichten. Die Regierung müsse sich vor einer Tatsache beugen. Das ist die Konsequenz der von Dr. Koch verfolgten Politit, die uns geradenwegs bayerischen 3uständen éntgegenführt.

Der preußische Minister des Innnern, Herr Severina, heht die Gefahr etwas deutlicher. Er hat am 15. August einen Erlaß an sämtliche Oberpräsidenten mit Ausnahme von Oberschlesien   und Ostpreußen   herausgegeben, der folgendermaßen lautet:

Die am 14. Juli erteilte Anweisung gegen private Selbstschusorganisationen vorzugehen, wird hier durch nachträglich wiederholt. Die Bildung ber sogenannten Orgesch ist ein Verstoß gegen die Verfügung des Staatsminis teriums, die Auflösung der Einwohnerwehren betr. und daher un nejehlich. Gegen die Bildung von Orgesch- Organisationen und hnlichen Vereinigungen ist mit Berbot bzw. Auflösung vor= ugehen.

Mehrere Anzeichen deuten darauf hin, daß vor Wirksamkeit bes nntwaffnungsgeleges versucht werden wird, verstedte Waffen zu schieben. Ich ersuche nachgeordnete Behörden anzuweisen, mit togter Aufmertfamteit diesen Dingen zu folgen und bei Ungefek ichkeiten entschieden einzuschreiten."

Es ist ganz klar, daß die Orgesch eine ungefeßliche Organi­ation ist. Zum Waffentragen find in Deutschland   nur Reichswehr und Sicherheitspolizei berechtigt. Alle anderen Organisationen, die geheime Formationen auf­

stellen und sie mit Waffen versorgen, sind als Banden anzusprechen. Ihnen muß schnellstens das Handwerk gelegt werden. Dazu genügt aber nicht ein Erlaß des Ministers Severing, der nur für Preußen Gültigfeit hat, sondern Die Bandenbildung muß durch die Reichsregierung untersagt verben, damit vor allem auch die süddeutschen Staaten davon etroffen werden. Aber die Reichsregierung hat ganz offen­fundig Ang st, Angst vor allem vor Bayern  . Wenn dort eine U. S. P.- Regierung fäße, würde Ebert feinen Augen­blid zögern, die Reichsegefutive anzuwenden. Königsmachern gegenüber bringt er den Mut dazu nicht auf.

Es ist schlimm, daß der Reichstag   vertagt ist. Rach seinem Zusammentritt wird er sich sofort mit dieser Angelegenheit beschäftigen müssen. Vor allem muß der Minister Koch ge­zwungen werden, Rede und Antwort zu stehen. Die Bes günstigungen, die er Orgesch gewährt hat, liegen ganz offen­fichtlich zutage. Wer aber die Orgesch begünstigt, der arbeitet mit der Gegenrevolution hand in hand, und der Minister Roch insbesondere sabotiert durch sein Verhalten die Gesetze, die er selber gemacht hat und für deren Durchführung er an­geblich Sorge tragen will.

Tatsachen über Orgesch

Der Bundesvorsitzende des Republikanischen Führerbundes, Serr Riefstahl, beschäftigt sich in der Berliner Volkszeitung" ein­gehend mit der Bewaffnung der Gegenzevolution. Er weit nach, baß eine ganze Kette von Geheimorganisationen ent standen ist, die die Bewaffnung der Reaktionäre anstrebt und mit der Orgesch des Herrn Escherich in Verbindung steht. Anfang Juni haben in Berlin   Studenten und frühere Offiziere nach der Ansprache eines Hauptmanns zwei sogenannte Sport flubs" gegründet. Der eine Jollte mit leichten Ballen spielen und wurde& rilchauf getauft, der andere erhielt den Namen Bomben start richauf" spielt in Wirklichkeit mit Maschinengewehren, Bombentart mit Minenwerfern und Ur­tillerie. Das Gammellofal diefer beiden Sportklubs ist die afte Dragonertaserne in der Blücherstraße.

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Später haben sich beide Berbände zu dem großen Sportklub Olympia  " verschmolzen, ber zusammen mit der Orgesch den Friedensvertrag und das Entwaffnungsgelet jabotiert. Es ist ein Alarmzeichen verabredet worden, unter dem sich die Mit­glieber zu sammeln haben. Wird in Berlin   der Boden zu heiß, Sann will sich die weiße Garde nach Potsdam   durchschlagen, wo die angeblich republitanischen Truppenverbände für einen mon­archistischen Butsch gut vorbereitet sind. Um im Falle einer Ber­wundung den Staat säröpfen su tönnen, haben sich die Herr­schaften der Technischen Nothilfe beim Reichsministerium des In­nern angeschlossen. Wieder ein Beweis dafür, daß Herr Koch ganz fujtematija bie Bewaffnung der Gegenrevolution fördert. Die Weißgarbiften haben bereits entsprechende Ausweistarien burch einen Herrn RIödner von der Abwidlungsstelle der Blücherfaserne erhalten.

Serz Riefftahl weist des weiteren nach. daß Anfang Juni in der Nähe des Republikanischen Führerbundes 12 Offisiere und 25 Mannschaften einguartieri waren, die die Aufgabe hatten. bei dem damals geplanten Butsch die Vorstandsmitglieder bes Führerbundes zu erledigen. Ferner steht fest, daß in Neu­tempelhof, Sohenzollerntorfo 65, ein Offiziersstellvertreter namens Riter von der Technifchen Abteilung Schöneberg mochenlang Mannhaften file militärische Formationen und füle bie Belegung von Gütern angeworben hat. Wir haben auf dieses

Der polnische Gegenangriff

Hartnäckige Kämpfe

( Eigene Drahtmeldung der Freiheit".) Kopenhagen  , 17. August.

Der russische Seeresbericht meldet: Nordwestlich von Nowo Georgienst und Warschau   dauern die hartnädigen kämpfe an. 3m Bajonettangriff haben unsere Truppen den Gegner zurückgeworfen und eine Anzahl Ortschaften westlich bes Utra besetzt. In den Kämpfen erbeuteten wir sechs Ge­schülye, mehrere Maschinengewehre und machten eine größere Zahl von Gefangenen. Jn Oft galizien   haben unsere Truppen nach hartnädigen Kämpfen am 14. August Sotol und Brody be fest. Im Abschnitt Tarnopol   entwidelt sich unser Vormarsch erfolgreich. Königsberg   i. Pr., 17. Auguft.

Die Weichsel   wurde nördlich 1oz lawet von bolschewis stischer Kavallerie erreicht. Ein Starter polnischer Gegenstoß aus der Linie Plonst- Modlin gewinnt in der Richtung aus Ciechanow erheblich an Boden; um Ciechanow   wird leb­haft gefämpft, wodurch die Verteidigung von Warschau   im nördlichen Abschnitt starf entlastet wird. Deftlich Warschau  werden heftige Kämpfe auf der Linie Radzymine- Ofuniew fort­gesetzt. Die bolschewistischen Versuche, die Weichsel   nördlich wangorod zu forcieren, wurden verhindert. Südöstlich Warschau   in der Gegend von Wieprz   haben neue Gegenopera­tionen der Polen   begonnen.

Der polnische Kampfbericht

Kopenhagen  , 17. Auguft.

Einem Warschauer   Telegramm zufolge meldet der polnische Seeresbericht: 3m Bugtal haben die Bolen bedeutende ortlaritte gemacht und dem Feinde ernste Verluste zuge­fügt, ebenso haben sie wichtige Stellungen erobert. Die Bol­chewisten, die den Bug zwischen Hrubieszow und Wlodawa  überschritten hatten, wurden auf das rechte Flußufer zurück­geworfen. Der polnische linte Flügel hat einen erfolgreichen An­griff in der Richtung auf Mia wa unternommen. Südlich des Unterlaufes des Bug wurden feindliche Angriffe mit schweren Berluften für den Feind abgeschlagen.

Von der Front wird mitgeteilt: Unsere Gegenoffensive gegen Norden entwidelt sich günstig. Bei Sochoczyn machten wir über 600 Gefangene und erbeuteten 120 Wagen mit Munition und 80 Wagen mit Proviant. Dieser Erfolg ist im wesentlichen der Kavallerie zuzuschreiben. Bei Warschau   richtete der Feind am 14. tatkräftige Angriffe gegen die Linie 3eatze- Radzymin Otuniem- astiatovizna. Besonders erbittert war bet Kampf um Radzymin, welches mehrere Male von Hand zu Sand ging. Am 15. mittags war Radzymin   endgültig in un­ferem Befit nach sehr zähem Kampf, in dessen Verlauf der Feind sehr schwere Berluste erlitt. In der Gegend Cholm. Hrubieszow haben wir sehr günstige Resultate erreicht. Bei rubieszow hinterließ der Feind 11 Maschinengewehre, viele Pferde, Lebensmittel und große Mengen Munition. Die Bol­schewisten warfen auf ihrer Flucht Kanonen und Maschinen­gewehre in den Fluß. Der bolichemistische Stabschef dieser Operationen wurde gefangengenommen. Gegen 7 Uhr haben die Bolschewisten Sotal befest.

Die Melbung über den Fall von Warschau   hat sich, wie zu erwarten war, als falsch herausgestellt. Es waren auch feinerlei Anhaltspuntte für eine so schnelle Belegung ge­geben. Die Sowjettruppen sind zwar auf der östlichen Geite des Weichselbogens nahe an die Stadt herangekommen, aber von einer Umzingelung fonnte bisher noch feine Rede sein. Dazu wäre vorerst erforderlich, daß die Weichsel   südlich und nördlich der Stadt überschritten würde. Das ist bisher nicht

Werbenest wiederholt die Behörden aufmerksam gemacht, ohne Werbenest wiederholt die Behörden aufmerksam gemacht, ohne daß bisher dagegen eingeschritten worden wäre. Herr Richter hat daß bisher dagegen eingeschritten worden wäre. Herr Richter hat vor allem brandenburgische Gilter im Kreise Beestow mit Mannschaften, fowie mit Waffen und Munition verfort. Auf dem Gute Silberberg bei Saarom befinden sich 13 Gewehre und 2 Maschinengewehre, auf dem Gutshof Saatow Oft 40 Gewehre und 5 Maschinengewehre, auf dem Gutshof Reichen= walbe bei Stortow ist ebenfalls ein Waffen- und Munitions­lager angelegt. In Trebatich fanden nor aller Deffentlichkeit Uebungen mit Maschinengewehren statt. Weitere Werbestellen für die Aufstellung von geheimen Formationen be finden sich in Döberig. Dort werden Leute für Finnland  angemorben, bie aber in Wirklichkeit na Ostpreußen   fom­men. Der nationale Heimatbund zur Versorgung Heeresangehöri ger, Eichhornstr. 12, betreibt gleichfalls ganz offenfundig Anwer­bungen für die Gegenrevolution. Er verschidt entlassene Soldaten auf pommeriche und brandenburgische Gilter und betrügt da bei bie Eisenbahn, indem ez die angeworbenen Soldaten mit gefälschten Urlaubsscheinen und Fahrtausweisen versteht. Die von Herrn Riefftahl mitgeteilten Einzelheiten sind teine Gespenstergeschichten, wie fie in der reaktionären Presse zu finden find. Es sind Taifa hen, bie feberzeit vor Gericht erwiesen werden fönnen. Den Behörden sind diese Borgänge nicht unbe­tannt. Sie schreiten aber nicht dagegen ein, weil sie die Bewaff­nung der Gegenrevolution billigen und ihre Freude an den Ges fpenftergeschichten über die angebliche Rote Armee haben.

Das Staatskommissariat für Spizelwesen

Der Republikanische Führerbund hat an den Staatskommissar Dr. Weismann folgenden Brief gerichtet: Nach einwandfreien Berichten wird von Ihrem Staatskommissariat durch viele Dienst­stellen im Reiche folgende Nachricht verbreitet:

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,, An den Zusammenfünften des Republikanischen Führerbun des in Berlin   nehmen in der letzten Zeit Angehörige der Kampf­organisationder K. A. P. D.   und U. S. B. D. teil. Der erste Borsitzende des Republikanischen Führerbundes ist Ober­stabsarzt Dr. Steffels, 2. Borsitzender der aus der Bolts­marinedivision und demnächst von der Wachabteilung der Kom mandantur her bekannte Leppin. Wie erinnerlich, sind die früheren Angehörigen des Wachkommandos im Mai v. 3. fast gefchloffen bei der U. 6. B. D. eingetreten. In einer Sigung des Republikanischen Führerbundes am 23. Jufi führte Leppin aus, daß bei dem nächsten Butsch die jetzige Regierung nicht mit dem Generalstreit, sondern mit Waffengewalt weggejagt werden müsse. Die Mitglieder des Republitanischen Führerbundes seien lediglich aus den Links parteien zu wählen, denn nur auf diese Weise fet im Bunde eine Einheitsfront zu erreichen." Dieser Bericht ist eine Lügenmeldung, deren Inhalt zum Simmel stintt. Abgesehen von Unrichtigkeiten, die Ihnen zweifellos be­tannt sein müßten, wäre es Ihnen spielend leicht gewesen, die Wahrheit festzustellen und eine Verhegung der Behörden zu verhindern. Busammenfünfte mit Angehörigen der Kampf­organisationen der... D. und der U. G. B. D. haben nie­mats stattgefunden. Sezz Leppin hat niemals der Beltsmarine division angehört. Die Aeußerungen, die Leppin gemacht haben foll, find erfunden. Ist Ihnen bekannt, Herr Staatskommissar,

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geschehen. Einzelne Kavallerieabteilungen haben zwar bie Weichsel   bereits erreicht, vor allem an ihrem nördlichen Lauf, nahe der früheren deutschen   Grenze. Zu einem Ueber­gang größeren Stils ist es aber bisher noch nicht gekommen. Der polnische Heeresbericht vom 16. August meldete nun ben Beginn einer Gegen offensive aus der Richtung Modlin Plonst. Die Polen   wollen dabei Ciechanow  befezt haben. Diese Nachricht scheint sich zu bestätigen. Es ist selbstverständlich, daß die Polen   um Warschau   ihre besten Kräfte zusammengezogen haben, um die Stadt unter allen Umständen zu halten, schon in Rüdsicht auf die Verhand lungen in Minst. Um der drohenden Einkreisung zu ent­gehen, war die Gegenoffensive für Polen   ein dringendes mili tärisches Gebot. Wieviel Kraft dem Gegenstoß innewohnt, das müssen erst die nächsten Tage zeigen. Die Richtung des Stoßes war nicht ungeschickt gewählt. Es kommt den Bolen darauf an, die rechte russische Flanke zu treffen. Würde es ihnen gelingen, über Praschnysch hinaus auf M1awa vorzustoßen, dann könnte der bereits westlich der Bahnlinie Mlawa- Warschau operierende Teil der russischen Armee in arge Bedrängnis tommen. Polen   will anscheinend auch die direkte Verbindung mit Tanzig wiedergewinnen. Die Haupts macht der roten Armee, die an dieser wichtigen Stelle an scheinend noch nicht versammelt ist, wird den Ausschlag geben müffen.

Auch in füdöstlicher Richtung versuchen sich die Polen   Luft zu verschaffen. Sie wollen die Russen aus Maciejowice  , nördlich Jwangorod, an der Weichfel gelegen, vertrieben haben und auf Carwolin vorgestoßen sein. Auch in der Richtung Siedlec haben sie einen Borstoß unternommen. Dertliche Erfolge sind immer die selbstverständliche Folge einer derartigen Gegenbewegung. Von einer Panit unter den Russen fann aber wohl taum die Rede sein. Der pol nische Heeresbericht, der immer sehr optimistisch gehalten ist und der bisher die wichtigsten Erfolge der Sowjettruppen einfach totschwieg, trägt in dieser Hinsicht die Farben etwas zu did auf. Er will nach den vielen trüben Nach richten auch einmal ein paat Lichter über das polnische Dunkel auffezen.

aus

Jm Korridor haben die Sowjettruppen thren Vor­marsch fortgesetzt. Biel   Widerstand werden Sie hier taum finden, fie geizen auch nicht nach billigen Erfolgen, die sich an dieser Stelle leicht haben ließen. Soweit die Russen hier operieren, geschieht es reinen Sicherungs erwägungen. Größere Bedeutung haben die Kämpfe nicht. Die Entscheidung liegt in der Schlacht bei Wat Icha u. Prophezeiungen darüber sind überflüssig. Die nächsten Tage werben zeigen müssen, ob Polen   noch in der Lage ist, wenigstens vorübergehend die Situation für sich zu

retten.

Die Kämpfe in der Krim  

Ronftantinopel, 16. Auguft.( Reuter.) An der Krim   nehmen die schweren kämpfe ihren Fort gang. Die Bolschewisten erhalten Verstärkungen von der polnischen Front und greifen energisch an, wobei sie von massenhaft einges General egten Bombenflugzeugen unterstützt werden. Wrangels Streitfräfte, bie ebenfalls Berstärtungen erhalten, haben den Don überschritten, Konstantinowstaja besetzt und die Eisen Die Kuban bahnlinie Tariffin- Jetaterinobar überschritten. tosaten find infolgedessen in Gefahr, abgeschnitten zu werden.

Paris  , 17. Auguft.

Nach einer Radiomefbung aus Washington   sollen die amerikanischen   Geestreitfräfte im Schwarzen Meer demnächst durch einen Panzerfreuzer und sechs Zerstörer verstärkt werden.

daß Spigel, wenn sie fein Material bekommen, dieses Material erfinden? Ist Ihnen ferner bekannt, Herr Staatskommissar, bas Spigel Ihres Kommissariats erst vor wenigen Tagen vers jucht haben, Mitgliedern des Republikanischen Führerbundes Waffen gegen Bezahlung aufzubringen? Ist Ihnen bekannt, Herr Staatskommissar, daß gerade unfer Mitglied Leppin dieje Schweinerei verhindert hat? Ist Ihnen bekannt, Herr Staats kommissar, daß der Spigel, ber bem Berliner   Lofalanzeiger" den Lügenbericht geliefert hat, schon in den Kapptagen im Repu blikanischen Führerbund versucht hat, in diesem Sinne zu wirten? Ist Ihnen bekannt, Serr Staatskommissar, daß Ihr Kommissariat für öffentliche Ordnung leicht zu einem Kommissariat für öffentliche Unordnung und Unsicherheit werden fann, wenn es weiterhin den Berichten von bezahlten Lumpen und Halunten ohne weiteres Gehör schenkt?

Wir verbitten es uns in ber enijchiedensten Weise, in dieser herabwürdigenden Art durch Ihre Behörde behandelt zu werden. Unsere Organisation stängt sich auf ein Programm, das Ihnen genau bekannt ist. Mer etwas anderes behauptet, ist ein scham Loser Berleumber! Wir erwarten von Ihnen, daß Sie gegen den Republikanischen Führerbund Anklage erheben, oder öffentlich erffären, daß der von Ihnen verjandte Bericht nur Unwahrheiten enthält."

Zu dieser Erklärung fönnen wir noch bemerken, daß der Bericht des Staatskommissars Dr. Weißmann wörtlich den Spigel­nachrichten der Deutschen Wirtschaftshilfe" entnom men worden ist. Herr Weißmann hat zu dieser Lügenfabrik also sehr gute Beziehungen. Deshalb hat er wohl auch das Rest nicht ausheben lassen, als ihn Here Sörsing darum ersuchte.

Kundgebung der Kriegsgegner

Eine Reihe pazifistischer Organisationen hat sich zu folgender Kundgebung zusammengeschlossen:

Die unterzeichneten Berbände begrüßen mit Sympathie die jetzt in allen Ländern zutage tretende Tendenz, durch Verweigerung jeber praktischen Mitwirtung an friegerischen und terroristishen Sandlungen sowie der Borbereitung dazu, die Möglichkeit der Kriege aufzuheben und somit die Abschaffung der Kriege, wie der blutigen Gewalt überhaupt durch die Selbstbestimmung der Völker einzuleiten."

Bund Neues Vaterland.- Deutsche Friedensgesellschaft.- Deut­scher Monistenbund, Ortsgruppe Berlin  . Republikanischer Führerbund. Freie Arbeiter- Union. Arbeitsgemeinschaft fo zialdemokratischer Lehrer. Internationale Frauenliga für Frie den und Freiheit. Pazifistische Studentenverbände in Berlin  , Frankfurt   a. M., Freiburg   i. Br. Sumanistische Gemeinschaft. Internationale Union. Bund der Kriegsdienstgegner. Desterreichische Gesellschaft für Friedenserziehung.- Russischer Ver ein Mir i Trub( Friede und Arbeit).- Freidentenverein Samein furt. Bund der Konfeffionslosen. Deutsche Gesellschaft für staatsbürgerliche Erziehung.

Reichs- und Lanbeebeamte bei ben Reichseisenbahnen. Trotz bet Bereidigung als Reichsbeamte bleibt den übernommenen Beamtex der bisherigen Staatsbahnen ein Rücktritt in Landes. dienste freigestellt, wenn sie die zur Abgabe der Rüdiritts erklärung abgegebene Frist innegehalten haben,