Arbeiter, Angestellte! Seid auf der Hut! Berhindert alle Transporte von Kriegsmaterial!-Schüßt Sowjetruhland!

Die Spannung in Ost­ preußen  

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( Von unserem Korrespondenten.) Ostpreußen   ist seit langem ein grollender Vulkan, der jeden Augenblick zum Ausbruch kommen kann. Nirgends ist die politische Spannung größer als in dieser Provinz, die losgelöst ist nicht nur geographisch und verkehrstechnisch, sondern auch politisch be ginnt sie ein eigenes der Lage im Reiche nicht immer Rechnung tragendes Leben zu führen. Rußland benachbart, hat die ost preußische Arbeiterschaft niemals das Gefühl verloren, auf diesem vorgeschobenen Bosten auch besondere Aufgaben zu haben. Das konservative großagrarische Element hat nie die Hoffnung aufgegeben, die Isolierung der Provinz für einen Staatsstreich nugbar machen zu können und hat nie darauf ver­zichtet, hier im Geheimen alle Vorbereitungen zu treffen. Ratio nalbolschewistische Elemente tragen Verwirrung in diese scharfen Gegensäge und die im Lande verborgenen Waffen machen das ganze zu einem Pulverfaß, um das die Funken fliegen. Mehr als 40 000 uverlässige" schwerbewaffnete Leute zählt die Orgesch, und mehr als für 200 000 Mann Waffen befinden sich in ihrem Befih.

Die Spannung war schon groß, als noch die alten Einwohner­wehren existierten, als Borowski und Lübbri ng heftig aber ohne großen Erfolg gegen Dassel   und seine Reichswehr, Wirt schaftstompagnien und sonstige geheimen Organisationen tämpften. Als nun auch für Ostpreußen   die Auflösung der Einwohnerwehr tam und die Entwaffnung drohte, da trafen rechtzeitig die Ber treter des Herrn Escherich hier ein. Millionen an Mitteln ftan­ben der Organisation plöglich zur Verfügung, so daß endlich in der Königsberger Hartungschen Zeitung" sogar eine halbamtliche Stelle die Flucht in die Deffentlichkeit antrat und schrieb: Dieser Verband hat noch teiner Behörde und mit teinem Wort der Deffentlichkeit gesagt, wohet er die Millionen hat, die er ausgit und ausgeben muß, wenn er bestehen will." Biele von dem Poli­ zeipräsidenten Lüb   bring wegen reaktionärer Gesinnung ents laffene Sipo- Offiziere wurden angeworben und der Organisation

angegliedert.

An die Spitze der Organisation, die sich selbstschutzverband für Ostpreußen   nannte, trat der entlassene Sipo- Offizier Breu. Dte Organisation der reaktionären Kreisräte wurde ebenfalls der Drgesch dienstbar gemacht. Da die Regierung machtlos war, lo begannen die Gewertschaften, die die Gefahr mit jedem Tage wachsen sahen, eigene Arbeiterwehren zu bilden. In den Städten sowohl wie auf dem Lande entstanden Arbeiterortswehren, bie gleichfalls im Besitz von Waffen waren, wenn ihnen auch nicht annähernd die Menge zur Verfügung stand wie der Orgesch. Die politische Situation war mit jedem Tage tritischer. An eine Auf­Lösung der illegalen Organisation wagten die Regierungstreise nicht halb zu dem Bersuch, sämtliche illegalen Organisationen in legale zu verwandeln. Nach Borverhandlungen, an denen auch die Mini­fter Roch und Gejler teilnahmen, erschien ein Aufruf des Ober­präsidenten zur Bildung von Ortswehren.

Es tann feinen Augenblic ein zweifel darüber sein, daß diese Organisation nicht nur dem Sinn, sondern auch dem Wortlaut des Entwaffnungsgesehes widerspricht. Keine Bestimmung des Ent­waffnungsgesetzes rechtfertigt die Verteilung von Waffen an nicht beamtete Bersonen. Aber auch mit den Abmachungen in Spaa  ist die Bildung oftpreußischer Ortswehren feinesfalls zu vereinigen. Die Vertreter der Unabhängigen haben das bei den Borverhandlungen sofort energisch betont und deshalb ihre Be­teiligung abgelehnt. Dazu tommt, daß die Zusammen­

Ihr solltet an Winterabenden unterm Lampenschirm ein Stüd Kohlengold euren Kindern zeigen und ihnen erzählen vom stillen Heldentum der Brüder, die in der schwarzen Schwüle von schla= genden Wettern umlauert werden.

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Und wenn eure Augen über die Zeitung gehen und da steht: Bergarbeiter, dann soll euer Herz lesen: Goldgräber. Franz Mahlte

Theater

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" Bac" heißt ein grobschlächtiges Theaterſtüd von dem Suber mannjünger Bernstein  - Sawersty, das jetzt im Fries drich Wilhelmstädtischen Theater auf die Zuschauer feine Wirkung übt. Es hat mehr dem Kino als den Spielhöllen eine dramatischen Geheimnisse abgelauscht und behandelt Ehe­irrung, füßes Lafter, Spielverlust, mit dem Knalleffekt der Pistole. Anfäge zur Charakteristit werden erwürgt von hand­greiflichen Effetten, die bei einem Gastspiel des Direktors Kurt 5. Möllendorf in Holland   schon vor der Berliner   Aufführung oem Theaterstück seinen Rundreiseerfolg verschafften. Serda und Hans Juntermann standen tünstlerisch in der ersten Reihe der Darstellung, die von Rita Helling und Magnus Stifter   mit etwas gröberen Mitteln sachgemäß ez­gänzt wird.

Julia

B.

Busoni an die Berliner Akademie der Künste berufen. Der Mi­nister für Wissenschaft, Kunst und Boltsbildung hat den Kompo= nisten Dr. Ferruccio Busoni   mit der Leitung einer Meister­flasse für musikalische Komposition an der Berliner Akademie der Künste betraut.( Die zwei anderen Meisterklassen für musikalische Komposition leiten Prof. Dr. Georg Schumann   und Dr. Hans figner.) Nach der Berujung Schreders an die Berliner   Hoch schule für Musik ist auch diese Berufung des in Florenz   geborenen Meisters der Tonfunft im erneuernden Geiste freudig zu begrüßen. Der Maler Anders Zorn  , bekannt und geschätzt durch seine Por träts und Radirungen ist in Kopenhagen   gestern im Alter von 60 Jahren gestorben.

Etella Gerster- Gardini, die berühmte Sängerin und Gesangs lehrerin, ist 64 Jahre alt, in Bologna   gestorben.

setzung der zu bildenden Ausschüsse stets ben Bürgerlichen eine Majorität gibt, so daß die Ausschaltung unliebsamer Arbeiterelemente aus allerlei Gründen stets möglich ist. Der Pro­vinzialwehrausschuß war deshalb aus je zwei Vertretern der Deutschnationalen, der Deutschen Volkspartei, der Christlichen  Boltspartei, der Demofraten und Rechtssozialisten zusammengesezt. Während die Orgesch sich ursprünglich in den Berhandlungen den Plänen des Oberpräsidenten geneigt gezeigt hatte, schwenkte sie plötzlich um und setzte allen weiteren Verhandlungen Widerstand entgegen. Die Vertreter stießen sich plöglich an der Bestimmung, daß die Organisation keinerlei Weisung von irgendeiner privaten Zentrale annehmen dürfte. Man vermutet deshalb, daß aus München   eine Weisung gekommen ist, die die veränderte Stellung­nahme der Orgeschvertreter zur Folge hatte. Die deutschnationalen Bertreter erklärten daher sofort ihren Austritt aus dem Provin= zialwehrausschuß. Am Tage darauf erfolgten Erklärungen der provinziellen Parteileitungen der Deutschnationalen, Deutschen   und Christlichen Volkspartei, daß sie ihre Vertreter aus dem Ausschuß zurüdzögen. Der Vertreter der christlichen Gewerkschaften Schöne­häs dementierte zwar die von seiner Parteileitung ohne Berech tigung für ihn abgegebene Erklärung. Der erste Versuch muß aber als gescheitert gelten.

Trotzdem ist das Zustandekommen der Ortswehr organisation wahrscheinlich. Die Orgesch- Leute dürften sehr bald erkennen, daß sie doch alle Macht in den Händen behalten werden und daß sich die Möglichkeit bietet, aus einer illegalen und verbotenen Organisation zu einer legalen zu werden. Diese Ge= Gelegenheit dürften sie sich kaum entgehen lassen. Die Bestim­mungen sind jetzt schon mit großer Geschicklichkeit so ausgearbeitet, daß jeder Einfluß der Arbeiterschaft ausgeschal= tet wird. In größeren Städten würde ja nun trog aller Vor­fichtsmaßregeln die Arbeiterschaft die Macht in die Hand be tommen. Dort werden nach den Bestimmungen teine Ortswehren gebildet, angeblich weil die Sipo zum Schuß ausreicht. Die in den Städten fich freiwillig Meldenden sollen zum Grenzschutz vers wendet werden. Man versucht offenbar auf diese Weise, die Ar­beiterschaft zu zersplittern und ihre geschlossene Macht in den Städten zu brechen. Da der Oberpräsident seine Versuche zur Bil­

dung der Orts- und Schuhwehren fortsetzen dürfte, da die Orgesch

alles tun wird, die Organisation in die Hand zu bekommen und da die unabhängige Arbeiterschaft in der nächsten Woche mit großen Protest versammlungen wie Ein­hettsbestrebungen antworten wird, ist die politische Lage auf das Höchste gespannt. Diese Spannung scheint den Orgesch- Leuten sehr recht zu sein.. Sie bemühen fich, die Spannung zu ver­einzelnen Stellen, vor allem auf dem Lande, haben diese Elemente noch immer die Hoffnung zu hegen, daß sie die Arbeiterschaft für ihre Experimente mißbrauchen können und daß jezt die Zeit dazu getommen sei. Aber auch geheime Bersuche durch Pro­Dotateure und als Matrosen verkleidete Spigel zu Torheiten zu bewegen, sind nachgewiesen. An einzelnen Stellen, vor allen auf dem Lande, haben diese Elemente für die Ausrufung der Räterepubitt und bewaff­netes Losschlagen Propaganda gemacht. Die leitenden Kreise der unabhängigen Partei legen deshalb alle raft ein, um die Arbeiterschaft Dor Torheiten zu bewahren und um den Einfluß der Spigel zu beseitigen. Es tommt ihnen dabei zugute, daß Erklärungen der Bolschewiften vorliegen, die zeigen, daß auch diesen solche Experimente politisch und militärisch höchst unbequem wären.

Aber alle diese Dinge zeigen, daß der Vergleich Ostpreußens   mit einem furz vor dem Ausbruch stehenden Bultan feineswegs über trieben ist.

Weitere Dummheiten

TU. Magdeburg, 22. August.

In Magdeburg   ist gestern in den Maschinenfabriken und Eisen gießereien von R. Wolf und Schaefer& Budenberg durch fommunistische Arbeiter der Versuch gemacht worden, die Arbeiter aus den Betrieben herauszuholen, anscheinend zum Zwecke der Ausrufung der Räterepublit. Der Versuch ist aber an dem ver­ständigen Auftreten der älteren Arbeiter gescheitert. Auch die tommunistischen Arbeiter fehrten nach viertelstündiger Bause wieder zur Arbeit zurüd. Wie das Regierungspräsidium mit­teilt, herrscht im Regierungsbezirk Magdeburg   Ruhe.

Ob die Meldung in allen Einzelheiten richtig ist, läßt sich nicht nachprüfen. Aber nach den Erfahrungen mit den Räterepubliten" der letzten Tage tann nicht eindringlich und oft genug vor der­artigen unsinnigen Spectafelstücken bewußter Provokateure oder armer irrender Sigtöpfe gewarnt werden.

Die Raubzüge der Horthyaner

Wien  , 22. August.

Den Blättern zufolge ergab die Untersuchung des vorgestern an Der ungarischen Grenze beschlagnahmten Last. traftwagens teine Munition, sondern Gegenstände für den Flugverkehr in großen Mengen, die jedoch mit Aus­fuhrbewilligung versehen waren. Wie die Blätter weiter melden, wurde gestern vormittag ein zweiter Kraftwagen an der Grenze angehalten, der aus der Richtung Wien   tam. Seine Untersuchung wird erst vorgenommen. Mit Rücksicht auf diese Vorfälle wurde der Grenzschutz bedeutend verstärkt.

Budapest  , 22. August.

Der österreichische Geschäftsträger überreichte gestern im Ministerium des Aeußern eine Verbalnote wegen der Grenzverletzungen bei Prellenkirchen  . Der Vertreter des Mi­nisters des Aeußern sagte strengste Untersuchung zu und stellte eine baldige Antwort in Aussicht.

Konferenz der Ministerpräsidenten

Die Berliner   Staatstheater eröffnen die neue Spielzeit am Sonntag, den 29. August d. J. Es werden gegeben im Opernhause am Sonntag, den 29. August Tannhäuser  ", Montag, den 30. August, Carmen", Dienstag, den 31. Auguft, Tiefland"; im Schauspielhause am Sonntag, den 29. August, nachmittags 2% Uhr, als 1. Volts- Vorstellung zu ermäßigten Preisen, Minna von Barnhelm", abends " Der Kronpring, Montag Minna von Barnhelm", Dienstag " Maria Stuart  ". Der Vorverkauf beginnt am Donnerstag. Das Deutsche Opernhaus in Charlottenburg   begann seine örtert. Zwischen den beiden Staatsmännern bestand völlige

Winterspielzeit am Sonntag mit Tannhäuser  ".

Luzern  , 22. Auguft. Giolitti ist gestern abend in Luzern   eingetroffen und vom englischen Ministerpräsidenten Lloyd George   empfangen worden. Der Sonderberichterstatter der Schweizerischen Depeschen Agentur meldet dazu: In der Unterredung zwischen Lloyd George   und Giolitti wurden alle schwebenden Fragen er­Uebereinstimmung.

Gewerkschaftliches

Die Arbeitslosigkeit im Steinfeggewerbe

Mit der Arbeitslosigkeit im Steinleggewerbe beschäftigte sich am Freitag eine Versammlung arbeitssoser Steinfeger. Nach den Ausführungen des Gauleiters Sibura ist die wirtschaftliche Lage bes Berufes eine sehr schlechte. Die Schritte bet den Behörden, die diese zur Bereitstellung von Arbeiten veranlassen sollten, hätten auch fetuen Erfolg gehabt. Meistenteils wurde das mit dem Hinweis auf ben Mangel an Geldmitteln abgelehnt, ja teilwe se wurde sogar in Anssicht gefiellt, daß bet weiter steigenden Unkosten die laufenden Arbeiten auch noch eingestellt werden müßten

Die Versammlung wählte auf Vorschlag Siburas eine Kommission, die noch einmal beim zuständigen Stadtbaurat des Berliner   Tiefbaus amts wegen Beschaffung von Arbeit vorstellig werden und dabet gleichzeitig auf Abstellung von Mißständen hindrängen soll. Dann wurde eine Refolusion einstimmig angenommen, die ihre Entrüstung über die Stellung der Behörden gegenüber den Wünschen der Orgas nisation ausspricht und nodmals sofortige Herausgabe von Notandsa arbeiten fordert, um der Arbeitslosigkeit im Beruf Einhalt zu bieten. Ferner wurde ebenfalls einstimmig beschlossen, alle arbeitenden Kollegen um Einführung einer Opferwoche zu ersuchen, in der jeder tu fester Arbeit stehende Sollege einen Tagelohn für die Arbeitstofen des Berufes opfern möge.

Groß- Berlin

Stadtverordneten  - Fraktion Groß- Berlin.

Am Dienstag, abends 6 Uhr, findet die Fraktionsfigung im Rathaus, Königstraße, statt. Um pünktliches Erscheinen wird gebeten.

Mieterschutz" und Mietswusher

Das Wohnungselend in Groß- Berlin wird durch einen Fall, der die zuständigen Stellen zweifellos noch weiter beschäftigen wird, grell beleuchtet. Es zeigt sich ganz besonders in diesem Fall, daß die unter feiner Kontrolle stehenden Mieteinigungsämter, deren Urteil unanfechtbar ist, dringend der Reorganisation bedürfen.

Der Direktionssekretär Adolf Falldorf hatte in dem Hause Zeh  lendorf, Burggrafenstr. 30 von dem Hauswirt H. Kirchner eine möblierte Zweizimmerwohnung mit Küche und Zubehör im Juni 1919 zum Mietspreis von 3000 mt. jährlich gemietet. Anfang dieses Jahres wünschte der Hauswirt seine Billa   an einen Groß­faufmann K. zu vermieten und fündigte Falldorf die Wohnung. Auf den Einwand seines Mieters, daß er doch nicht ohne Wohnung bleiben könne, schlug der Hauswirt Kirchner F. vor, in das Haus Wilmersdorf  , Nassauische Str. 24 zu ziehen, wo er ihm eine in Erdgeschoß gelegene Hofwohnung von zwei 3immern und Küche mit Licht und seizung für 6000 Mart jähr I ich vermieten tönne. Falldorf lehnte dieses Anerbieten entrüstet ab und so strengte der Hauswirt die Kündigung beim Mieteini­gungsamt Zehlendorf   an, das ihm das Kündigungsrecht auch er­teilte. Falldorf wandte gegen diesen Bescheid ein, daß er bei einem er leitete in Wohnungswechsel seine Stellung verlieren würde Zehlendorf   die Sammlung der Brennesseln und er legte außers dem die Atteste eines Ganitätsarztes und des Kreisarztes Teltows West Dr. Oder vor. Der Kreisarzt bescheinigte, daß Frau Falldorf seit längeren Jahren lungentrant sei, daß sie an Husten leide und infolge einer Geburt im April unterernährt sei. Frau F. leide an Lungentuberkulose und er halte es für dringend notwendig, daß sie in einer sonnigen Wohnung, möglichst mit' Gartenbenugung, lebe.

Trotz dieser ärztlichen Gutachten blieb das Wohnungsamt auf seinem Standpunkt stehen. Falldorf fand nun in Zehlendorf   selbst zwei leerstehende Wohnungen und fam mit den Hauswirten zu einer Verständigung. Das Mieteinigungsamt ver weigerte ihm die Erlaubnis in eine der Woh­nungen zu ziehen. Falldorf wandte sich an das Ministerium für Boltswohlfahrt, erhielt von diesem aber feine Antwort. Da der Mieter sich weigerte, auszuziehen, sperrte ihm der Wirt am 1. Juli Gas, Wasser und die Benuzung des Abortes. Infolgedessen wandte sich der bedrängte Mieter an die Polizei in Zehlendorf  , die jedoch erklärte, sie könne in diesem Fall nicht einschreiten. Inzwischen hatte Falldorf das Amtsgericht Reh lendorf angerufen und dieses geftattete ihm auf Grund einer einst weiligen Verfügung, das weitere Bewohnen der Villa des Haus wirtes. Am 14. Juli wurde Falldorf, trotz der gerichtlichen Entscheidung, Knall und Fall ermittiert, nachdem er por her seinen Broterwerb verloren hatte. In seiner Not wandte sich F. an den stellvertretenden Bürgermeister von Zehlendorf  , da er feine Mittel besaß, um für seine Familie Unter­funft zu schaffen. Der Bürgermeister wies daraufhin für Falldorf, dessen lungenkranke Frau und des 10 Wochen alte Kind eine Arrestzelle im Polizeigefängnis ohne Licht, Wasser oder Rochgelegenheit an. Der aufsichtführende Wachtmeister erklärte der Familie obendrein, daß sie diese Unter­funft räumen müsse, wenn etwa noch weitere Arrestanten einge liefert würden. Erst privater Mildtätigteit gelang, es, der be drängten Familie Unterkunft zu schaffen. Hoffentlich nimmt jedoch das Wohlfahrtsministerium Gelegenheit, sich mit dem sonderbaren Mieterschuh" des Zehlendorfer   Mieteinigungsamtes schnellstens und gründlich zu befassen. Deutschland   in der Welt voran!

Razzia im Friedrichshain  . Verschiedene Raubüberfäge, die in ezten der Zeit auf harmlose Spaziergänger im Friedrichshain   verübt worden sind, gaben Veranlassung zu einer großen Streife. Die Strecke" bestand aus nicht weniger als 400 Personen beiderlet Geschlechts. Neben harmlosen Pärchen wurde sehr viel lichtscheues Gefindel angetroffen. Auffallend groß war die Zahl junger taum 14 bis 15 Jahre alter Mädchen mit furzen Röckchen und Zöpfen. Nachdem an Ort und Stelle eine Sichtung vorgenommen worden war und etwa 300 Personen ihren Nachhauseweg antreten konnten,

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