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Die Wahrheit über Oberschlesien  

Die Gewerkschafts- und Parteiführer der Rechtssozialisten und der Unabhängigen Sozialdemokraten in Kattowit geben gegenüber den unvollständigen und viel fach irreführenden Presseberichten die nach­folgende gemeinsam festgelegte autentische Darstellung der Ereignisse in Oberschlesien  :

Andauernde französische   Truppenverschiebungen, angeblich zu Manöverzweden, erwedten den Eindrud einer verschleierten Transportbewegung nach Polen  . Auch der rege fran­ zösische   Lastautoverkehr erregte Verdacht. Am Sonnabend, den 14. August, wurden französische Militärtransporte von Oberberg  über Ratibor   nach Gleiwig, also in der Richtung nach der polnischen Grenze, umgeleitet. Der Betriebsrat der Eisenbahner erhielt vom Transportführer 3 weideutige Auskunft. Infolgedessen wurde nicht nur dieser Transport, sondern auch die nachfolgenden in Ratibor   und an anderen Zwischenstationen angehalten. Es tam dabei bereits zu bedrohlichen Situationen, da ein französischer Transportleiter seine Mannschaften schußfertig machen ließ. Deshalb beschlossen am Sonntag, den 15. August. die Eisenbahner, teinen Transport ohne völlig flaren Ausweis durchzulassen. Für den Dienstag setzten die Parteien und die Ge­wertschaften Versammlungen an, um eine stritte June­haltung der Neutralität durchzusehen und gleich­zeitig zu verlangen, daß jeder Uebertritt bewaffneter polnischer Truppen oder Banden über die Grenze verhindert werde. Denn bie polnischen Ueberfälle auf deutsche Beranstaltungen in Ober­ Schlesien   hatten sich in den lezten Tagen ohnehin vermehrt. Dess wegen sollte der unbedingte Wunsch nach

Frieden und Ruhe in Oberschlesien  bokumenttert werden. Zu der vorbereiteten Konferenz waren alle maßgebenden Arbeiter, Angestellten- und Beamtenorganis ationen geladen, darunter auch die christlichen und Hirsch- Dunder­chen Gewerkschaften. Ein sieben stündiger Demonstra tionsstreit sollte mit den Versammlungen verbunden werden. Der Beschluß wurde durchgeführt lediglich durch Vermittlung der Betriebsräte. Blatate sind nur in Beuthen   verwandt worden. Troß eines Korfantyschen Drohaufrufes fette der Demonstrationsstreit Dienstag mittag Bunft 12 Uhr ein und war abends 7 Uhr mit dem Glodenschlag beendet. Die gesamte bürger­liche Bevölkerung erklärte sich ohne jede Abrede solidarisch, und alle Geschäfte schlossen, trok ber vorhergehenden drohenden Boytottdrohung. Gemäß der Instruktion haben die Redner in den Bersammlungen, die um 5 Uhr nachmittags stattfanden, nirgends auch nur die geringsten Angriffe, sei es auf die Interalliierte Kommission oder auf die Polen  , gerichtet; fie haben lediglich die erst Neutralitätserklärung des Lenerals Le Rond mitgeteilt und Kon trollinstanzen für die Bahntransporte gefordert. In allen Ber­jammlungen haben die Redner ausdrüdlich zu unbedingter Ruhe und Ordnung gemahnt. Die Neutralitätsdemon­strationen haben denn auch nirgends zu Zwischenfällen geführt- mit Ausnahme von Kattowis.

Hier hatten die Franzosen schon um 3 Uhr nachmittags 150 Meter vor dem Gebäude der Interaliterten Kommission Kavallerie aufgestellt,

bie von der Menge zunächst lediglich aus Neugierde umbrängt wurde, da in Kattowiz französische Kavallerie bisher unbekannt war. Warnungen der Behörden und Gewerkschaftsvertreter davor, von vornherein Militär mit blanter Waffe aufzustellen, verhallten ungehört, die Straße wurde nicht freigegeben. Infolgedessen nahm Der Demonstrationszug einen anderen Weg. Es war jedoch eine Menschenmenge zurüdgeblieben, die sich vor den Truppen staute und durch Wortwechsel mit ihnen in immer größere Erregung ge fet. Als es bann zu einem 3usammenstoß mit zwei französischen   Soldaten tam, die vom Bahnhof famen, ging die Kavallerie mit ungefähr zwanzig Reitern zur Attade über und schlug mit flacher Klinge ein. Die Menge und die Reiter waren bald in den engen Straßen eingeflemmt, so daß die französische   Abteilung nach etwa zehn Minuten tehrt machte und ein gestürztes Pferd zurüdließ. Rach diesem anscheinenden Erfolg

ließ sich

bie erregte Menge von den Ordnern nicht mehr zurückhalten. Es muß jedoch ausdrücklich bemerkt werden, daß einzelne noch unbewaffnete Franzosen nicht angegriffen, vielmehr bereitwilligst burchgelassen wurden; die Erregung richtete fich nur gegen die Truppe mit der blanten Waffe.

Angesichts der Erregung der Maffe, in der fich fest haupt­Jäglich ehemalige Kriegsgefangene und junge Burschen befanden, forderte das Gewerkschaftsbureau abends 28 Uhr den Oberst Blanchard auf, die Kavallerie zu entfernen und die übrigen Truppen zurückzuziehen, was auch geschah. Jedoch war die Erregung der Menge nicht mehr zu dämmen, seitdem aus

Menge feuern lassen und nachweislich zwei Handgranaten ge worfen worden waren, wobei es zu dem traurigen Irrtum tam, daß eine von ihnen aus dem Haufe des polnischen Arztes Mielizta geworfen worden wäre. Die Menge sandte in das Gebäude der Kommandantur eine Deputation von zunächst vier, später etwa Organisationsvertreter war nicht dabei, dafür mehrere Leute mit Berwundetenabzeichen und drei junge Burschen, von denen auch einer angetrunken gewesen sein mag. Die Franzosen  , die

mit ihnen verhandelten,

Schienen völlig ratfos zu fein.

abends 49 Uhr nicht zur Einstellung des Feuers zu zwingen waren, wurde in den unteren Räumen des Hauses Strohfeuer angelegt, und erst nach starter Rauchentwicklung tam das rasende polnische Feuer zum Schweigen. Die Sicherheitspolizei drang nun in das Haus ein und nahm die dort befindlichen Polen   fest. Der Rest wurde bei einem Fluchtversuch über die Dächer gefaßt. Die Sicherheitspolizei fonnte die Verhafteten nicht davor schützen, daß sie von der erregten Menge

zum Teil erschlagen oder schwer verfekt wurden. Daran schloffen sich die bedauerlichen Angriffe unver­antwortlicher erregter Truppen auf die Gazeta Ludowa" und andere nationalpolnische Geschäfte und Restaurants.

Während also am ersten Tage lediglich der Gegensatz zu den Franzosen in die Erscheinung getreten war, waren die Er eignisse des zweiten Tages ausschlieblich vom nationalen Gegensah zwischen Deutschen   und Polen   beherrscht. Die Franzosen haben sich am Mittwoch um ihre Aufgabe, die Ordning aufrecht zu erhalten, überhaupt nicht gefümmert, sondern sich völlig passio verhalten. Sie waren bis abends 7 Uhr in der Kommandantur geblieben und dann in weitem Bogen um das umfämpfte Haus in ihre Kaserne gerüdt. Der von ihnen verhängte Belagerungszustand wurde überhaupt nicht durchgeführt, so daß der allgemeine Ein­druck entstand, es werde ein falsches Spiel getrieben und die Franzosen glaubten, die Polen   würden Dant ihrer Bewaffnung die Oberhand gewinnen.

Erst am Morgen des Donnerstages erschienen die franzö sischen Panzerautos auf den Straßen. Ste feuerten wahllos in die Fenster hinein und

feuerten auch auf Arbeiter,

die frieblich zu ihrer Arbeit gingen. Sie verwandelten das Theatergebäude in eine Festung. Sie hoben das deutsche Ple­biszit- Kommissariat aus, obwohl es in feiner Verbindung zu den Reutralitätsdemonstratonen vom Dienstag stand. Zur strengen Durchführung des Belagerungszustandes haben Vertrauensleute der Gewerkschaften mit Armbinden in den Abendstunden geholfen, das Publikum von den Straßen zu bringen. Gegen Abend fand bei General Gracier jene Unterredung statt, in der uns die bevorstehende Verhaftung angedroht wurde. Die Rede Graciers fonnte lediglich als eine Herausforderung der ers schienenen Parteis und Gewerkschaftsführer wir­ten, die ebenso wie der anwesende Polizeipräsident, der Vertreter des Bürgermeisters und der Kommandeur der Sicherheitspolizei General Hoffmann alles in ihren Kräften Stehende getan haben, die Zusammenstöße sowohl mit den Franzosen wie mit den Polen  zu verhindern. Lediglich das Kopflose, einerlei ob aus Unflug­heit oder Abficht herausfordernde, dabei völlig widerspruchsvolle Berhalten der französischen   Militärleitung hat im Gegensatz zu allen übrigen Ortschaften in Kattowitz   die geschilderten Ereignisse zur Folge gehabt. Der Freitag fand dann den ganzen Oststreifen der oberschlesischen Grenzgebiete von polnischen Insurgenten bes fetzt, die sofort die volle Sympathie der Franzosen fanden. Wir stellen daher öffentlich fest:

1. Den ganzen Vorgängen lag nichts anderes zugrunde als ber einfache Wille zur unbedingten Neutralität und zur Erhaltung von Ruhe und Frieden im Lande.

2. Die allgemeine Besorgnis über die bedroht erscheinende Neu­tralität Oberschlejiens hat zu spontanen Kundgebungen auch an solchen Orten geführt, die von den Gewerkschaften über die ge­plante Demonstration nicht benachrichtigt worden waren, z. B. in Leobschütz  , Kosel, Lublinis, Tarlowig u. a.

3. Die Tatsache, daß überall dort, wo bei der Demonstration tein Militär aufgestellt wurde, der Verlauf ruhig war, liefert

meinschaft und ihres weiteren Ausbaues als eine Voraus fegung für unsere wirtschaftliche Gesundung angesehen wird. I fann selbstverständlich eine gleiche verbindliche Erklärung für di Arbeitnehmerleite nicht abgeben, darf aber sagen, daß be den Organisationen, die in der Arbeitsgemeinschaft mit den Ver tretern der Industrieverbände zusammenarbeiten, in unseren Ver handlungen von mir feinerlei Anzeichen beobachtet worden sind die in diesen Kreisen eine andere Auffassung ertennbar machten gemeinschaft als gesichert gelten fann. Sie wird nach meine und ich habe die feite Seffnung, daß die Zukunft der Arbeits Ueberzeugung auch teäftig genug sein, um die uns zweifellos noch bevorstehende schiere Zeit der nächsten Monate und Jahre zu über bauern und wird wesentlich dazu beitragen, diese Beit trotz des feindlichen Bedrüdung zu überwinden.

Nur in der vertrauensvollen Zusammenarbeit von Arbeitgebern und Arbeitnehmern liegt die Rettung von Deutschlands   Zukunft. Wir halten jede Bemerkung dazu für überflüssig. Wenn diese Lobrede eines anerkannten Scharfmachers den Arbeits gemeinschaften nicht den Stric dreht, dann ist ihren An hängern in den Kreisen der Gewerkschaften nicht zu helfen. Umso wichtiger wird die Aufgabe der Genossen sein, die sich über den für die Arbeiterschaft verderblichen Chas rafter einer Methode klar sind, deren Erhaltung, Fort setzung und Ausbreitung den Feinden der Arbeiterklasse als eine Lebenswichtige Aufgabe erscheint.

Milliardengewinne des Kohlenkapitals

Tausend geschwägige Zungen reden auf die Bergarbeiter ein Deutschland  " Stöhnt unter den Kohlenforderungen der Entente. mehr Kohlen zu fördern. Sie sollen um des Vaterlandes willen geftlos alle ihre Kräfte hergeben, ganz gleich, ob sie deshalb thr Leben um ein Stück vertürzen und im ganzen verschlechtern. Um­gefehrt erwartet das Kohlenkapital aus dem Drängen der Entente neue höhere Verdienstmöglichkeiten. Das tommt in der stürmischen Aufwärtsbewegung der Aftien- Kurse der großen, mit Kohlen­grubenbesiz ausgestatteten Industriewerke und vor allem in der Höherbewertung der Befiz- Anteile( Kuze) der Steinkohlen- Berg werte zum Ausdruck. Um welche Steigerungen es sich dabei han delt, das zeigt eine Zusammenstellung der Frankfurter Zeitung  " für 30 namentlich genannte Steinkohlen- Gewerkschaften.

Beispielsweise sind die Kuge der Zeche König Ludwig   von 31 000 Mart Ende 1918 und 54 500 Mart Ende 1919 auf 141 000 Mart am 31. Juli 1920 gestiegen. Das heißt, die Befiher der ( 1000) Kure dieser Gewerkschaft haben in 19 Monaten einen Kurs gewinn von 110 Millionen Mart erzielt. Die Kuge der Beche Konstantin der Große   galten Ende 1918 36 500 Mart, Ende 1919 61 000 Mart und am 31. Juli 1920 136 000 Mart. Kurs gewinn 99,5 Millionen Mart. Die Kuge der Zeche Ewald wurden Ende 1918 mit 36 000 Mart, Ende 1919 mit 61 000 Mart und am 31. Juli 1920 mit 185 000 Mart bezahlt. Kursgewinn 99 Millionen Mart  . Die entsprechenden Zahlen für die Zeche Graf Bismard find: 47 000, 68 000 und 130 000 Mart( Kurs gewinn 83 Millionen Mart), für die Zeche Lothringen 27 000, 60 000 und 126 000 Mart( Kursgewinn 99 Millionen Mark).

Im Durchschnitt galt ein Kur der von der Frankfurter Zei tung" genannten 30 Gewerkschaften: Ende 1918 11 180 Mart, Ende 1919 20 098 Mart und am 31. Juli 1920 41 147 Mart. Der gesamte Kur- Befih der 30 Bergwerks- Gesellschaften hatte einen Wert von: Ende 1918 390 Millionen Mart, Ende 1919 818,25 Mil lionen Mark und am 31. Juli 1920 1485,7 Millionen Mart  . Das ist eine Steigerung um nicht weniger als 1095,7 Millionen Mart in 19 Monaten. Mehr als eine Milliarde Mart ist also allein den Besitzern der 30 von der Frankfurter Zeitung  " genannten Stein­fohlengruben in furzer Zeit als Kursgewinn zugeflossen. Aber Sie sind nicht die einzigen Glücklichen, die von der Kohlen- Hausfe Kohlengruben in der Form von Gewerkschaften, Attien- Gefell schaften, Gesellschaften m. b. S. und Privatfirmen. Sie haben alle eine Wertsteigerung ihres Belizes   erfahren, die allgemein leit Kriegsende 250 bis 300 Prozent beträgt.

ben flaren Beweis, daß leine deutsche Organisation irgendwelche durch Entente- Druck profitiert haben. Es gibt noch zahlreiche Butschabfichten im Schilde führte.

4. Die Borgänge haben darüber hinaus aller Welt bewiesen, daß es im Gegensatz zu den Bolen auf deutscher Seite weber eine Waffenorganisation noch überhaupt Waffen in nennenswertem Umfange gibt, denn sonst hätte teine Macht der Welt verhindern tönnen, daß sie jetzt angesichts des polnischen Aufstandes in die Erscheinung getreten wären.

5. Die von Korfanty   geſtützte Auffassung der Franzosen  , daß es sich bei der Demonstration um eine bolichemistische Bewegung ge= handelt habe, wird durch die ganze Entstehung der Demonstration,

wie auch durch den vorstehend geschilderten Tatbestand der weiteren Ereignisse eindeutig widerlegt.

6. Wir halten es endlich für unsere Pflicht, zu erklären, daß die dentische Sicherheitspolizei sich über alles Lob erhaben gezeigt und fich in jeder Weise bewährt hat.

Gleiwitz  , den 21. August 1920.

Sande, M. d. 2., Parteisekretär. Karger, M. d. L., Gewerkschaftssekretär. Lauschner. Stadtverordneter, Parteisekretär. Gerhard Speil, Stadtverordneter, Gewerkschaftssekretär.

Stärkung der Arbeitsgemein­schaften

Die lebenswichtige Aufgaben der Industriellen Das Mitglied des Kruppschen Direktoriums, Herr Dr. Sorge, der in den großen wirtschaftlichen und so

Zum Paß- und Versorgungswesen forgungswjeens neue Verfügungen getroffen, welche bie weitete

Das Reichsabwidlungsamt hat bezüglich des Baß- und Ber Deffentlichkeit interessieren werden. Es handelt sich um die Militärpapiere, deren Erledigung bisher den Abwicklungsstellen oblag. Danach sind die Abwidlungsstellen angewiesen, Stamms rollenauszüge nur in einfacher Fertigung, und in solchen Fällen, wo die Stammrollenauszüge entbehrlich erscheinen und die Be ftätigung einer einfachen Angabe genügt, nur die letzteren zu geben. Stammrollenauszüge für die Atten sind nicht mehr aus­zufertigen.

Die Militärpapiere jebes Mannes( die. Ueberweisungsnationale, ananbringliche Bässe, Kartotheftarten, Stammrollenauszüge, Kapi­tulationsverhandlungen usw.) sind vereinigt bei der Abwicklung aufzuheben.

Alle Berfonalpapiere der ehemaligen aktiven, Reserve und Landwehroffiziere( Personalbogen, Qualifitationsberichts- Ent­würfe, Dienstleistungszeugnisse usw.) werden beim Truppenteil auf­bewahrt. Sie gehen später an das Abwicklungsamt mit über. Die Versorgungsämter senden alle bei ihnen noch vorhandenen Papiere Der obengenannten Art, soweit die Offiziere teine Versorgungs­ansprüche gestellt haben, an das zuständige Abwidlungsamt. Die Stammrollen bleiben bei der Abwicklung.

Vom 15. September 1920 an gehen von den Kassen der Abwick­lungsstellen an die Versorgungsämter über: a) Zahlung von Vor­

rende Rolle spielt, hat vor einiger Zeit einem Herrn A. b) Zahlung und Verrechnung von Renten an Kriegsbeschädigte Heinrichsbauer über die Arbeitsgemeinschaft) Zahlung von Gebührnissen im Bedürfnisfalle; b) Zahlung nach zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern folgende Ausfüh- Kapitulantenentschädigungsgeses von 1919. rungen gemacht, die die Telegraphen- Union verbreitet.

vertreter zu Hilfe, um zu vermitteln. Die unverantwortlichen abends Zentralverbänden ber Arbeitgeber eine füh- schüssen an die Hinterbliebenen und von Vermißtenlöhnungen; Elemente ließen sich aber von den Arbeiterführern nichts sagen, Jondern erklärten fie für schlapp". Der französische   Kommandeur chießen lassen, vor ein Gericht gestellt werden sollte. Die Fore berung auf Entwaffnung fonnten sich die Gewerkschafts führer nicht zu eigen machen, fie machten jedoch als ge thre Waffen unter einer besonderen Wache im Hause zurüdlassen lassen. Der französische   Militärbefehlshaber beharrte jedoch babei, daß es weder mit der Ehre, noch mit der Sicherheit der Truppe vereinbar sei, die Waffen abzulegen. Während dieser Verhandlungen famen

neue Gestalten von der Straße

Herr Dr. Sorge geht davon aus, daß der Gedante der Arbeits­gemeinschaft ein durchaus gesunder sei und sowohl bei Arbeits gebern wie Arbeitnehmern Wurzel geschlagen habe.( Leider! D. R.   d. F.") Es müsse ausdrüdlich festgestellt werden, daß bei all den schwierigen Berhandlungen die von beiden Seiten beteilig

ten Berfonen immer mit gutem Erfolg bemüht gewesen sein, fil z

Die gegenseitigen Auffassungen Verständnis zu gewinnen und einen Ausgleich herbeizuführen. Es jei burchaus unrichtig, der Arbeitsgemeinschaft positive Leistungen abzusprechen. Schon die eine Tatsache, daß man sich in offener Aussprache menschlich nähertrete, die Ueberzeugung des Ioffe, sei ein gar nicht hoch genug einzuhöhenber Gewinn und die Unterlage für den sozialen Zusammenschluß unseres deutschen

ftellten, z. B., daß die Truppen mit erhobenen Händen ab herauf, die zum Teil ganz unsinnige Forderungen Gegners mit ihren Gründen höre und fachliche Erörterungen gelten marschieren sollten. Wir wiejen solche verrüdten& or Bermittlungsvorschlag abgelehnt war, das Haus zugleich mit der Wörtlich sagte Herr Dr. Sorge: unverantwortlichen Deputation, wobei wir noch einmal feststellten, daß nur durch die Postierung des vielen Militärs auf der Straße die unglückliche Lage entstanden wäre. Beim Berlassen des Hauses suchten wir die Menge zu beruhigen, indem wir sagten, daß kein Solbat mehr auf die Straße tommen werde. Ein großer Teil der Leute ging nach Hause, aber es blieben noch Tausende auf den die bis morgens 5 Uhr andauerte.

Am folgenden Mittwoch tam es nachmittags zu einer Menschenansammlung vor dem polnischen Blebiszit Kommissariat, in dem polnische Hilfsmannschaften aus Beuthen  eingekommen waren und wo nach einer am Vormittag gefallenen Aeußerung des Nationalpolen Schablizki Waffen liegen Jollten. Während die Menge im weiten Halbtreise um bas Saus stand, drohten die Polen   aus den Fenstern mit Sandgranaten und fingen plöglich an, damit auf die Straße zu werfen. Dadurch wurde eine Anzahl Bersonen mehr oder minder schwer verlegt. Es entspann sich dann ein regelrechtes Feuergefeht zwischen der herbeigerufenen Sicherheitspolizei und den Bolen, welche die Räumung des Seufes abgelehnt hatten. Da die Polen   an einem Fenster und auf einem Balton auch Maschinengewehre aufstellten und bis

Aus der Partei

Warnung!

Die Bezirksorganisation Berlin- Brandenburg sieht sich gezwun gen, vor folgenden Schwindlern, die die Bewegung und eine ganze Anzahl Genossen empfindlich geschädigt haben, zu warnen.

Brandt hat es verstanden, sich durch unermüdliche Betätigung Der am 24. Juli 1891 zu Ablershof geborene Kranführer Hans in der Bewegung das größte Bertrauen der Genossen zu erwerben. Sein unglücklicher förperlicher Justand( infliche Beine), wodurch er den Genossen besonders auffällt und seine angebliche Armut hunmehr haben eine ganze Reihe von Schwindeleien und gaben Veranlassung, für ihn erhebliche Summen zu sammeln. Betrügereten herausgestellt, die er verübt hat. Brandt hat sich nicht nur der Unterschlagung von Beiträgen und Aufnahme­Beträge von Familien, die ihm zum Einkauf von Lebensmitteln Eine ganze Reihe weiterer gegeben wurden, unterschlagen. Schwindeleien find noch von ihm verübt worden, fodaß es note wendig erscheint, öffentlich vor ihm zu warnen. Zweifellos wird er seinen unglücklichen förperlichen Zustand ausnügen, um anter Heuchlerischer Maste noch andere Genossen hineinzulegen.

Deutschlands   unmöglich sei, " Ich stehe nach wie vor, und mit mir die große Anzah meiner Freunde, auf dem Standpunkt, daß der Arbeitsgebühren schuldig gemacht, er hat auch im Asyl für Obdachlose gemeinschaftsgedante eine der wesentlichsten, wenn nicht allerwesentlichste Grundlage für die Gesundung unseres Wirtschaftsleben bedeutet, und sehe es als eine dirett lebens­wichtige Aufgabe für jeden Industriellen an, die zweifellos notwendige weitere Stärkung der Arbeits gemeinschaft mit besten Kräften zu fördern. Ohne gemeinsame Arbeit von Arbeitgebern und Arbeitnehntern fann unsere deutsche  Wirtschaft die schweren Folgen des Krieges und die noch viet schwereren der dauernden Bedeidung durch unsere brutalen Geg­

ner nach meiner Ueberzeugung unmöglich überwinden. Diese ge meinsame Arbeit plebani mur möglich, wenn der Gedante der Arbeitsgemeinschaft ist nur aufescht erhalten bleibt, sondern fich immer mehr auswät und auch auf die Kreise sowohl der Arbeitgeber- wie der Arbeitnehmeeleite übergreift, die ihr heute noch skeptisch oder ablehnend gegenüberstehen.

Ich darf bestimmt erklären, daß auftauchende Gerüchte über eine geänderte Stellungnahme der führenden Industrieverbände gegen­über dem Arbeitsgemeinschaftsgedanken absolut unzufref= fend find, daß im Gegenteil in diesen Berbänden nach wie vor bie Notwendigkeit des Westens der rbeitsges

Ein angeblicher Seinrich oder Frit Säfer, der sich auch noch Ludwig Grothaus und Heinrich Kuhl nennt, hat in Berlin  , und wie weiter mitgeteilt wird, auch in einer Anzahl anderer Orte durch Schwindelhafte Borfpiegelungen Genos­Sen betrogen und befohlen. Er ist 28-30 Jahre alt, hat blondes, Bon Beruf gefotes Saar und ist von großer starter Statur. will er Bergarbeiter und angeblich als Barteisekretär in Ham­ born   angestellt gewesen sein. Er gibt sich als politischer Flücht ling aus dem Ruhrgebiet   aus.

Die Parteipresse wird um Machorud crit Falls Disle Schwindler irgendwo auftauchen, mögenhafen jort dem Parleibureau, Berlin   D. 17, Schidleri 6. kung nachen.