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Aufruf zur Gefehlosigkeit

In der Provinzpresse der Mark Brandenburg, u. a. in dem in Neuruppin erscheinenden amtlichen Neuruppiner Tage­blatt" erscheint ein Aufruf an die Männer der Mark und der bedrohten Otmart 1"" Das Manifest ist ein Gam= melruf der Reaktion, repräsentiert durch das Agrarier­tum der Mart. Er trägt die Unterschriften zahlreicher Vertreter dieser Sippschaft, darunter Graf Eulenburg aus Liebenberg , um den Berühmtesten" vorweg zu nennen, von Brandis , Rheins­ berg und von Brochusen, Langen.

Der Aufruf beginnt mit den üblichen Verleumdungen gegen die Arbeiterschaft. Bon fremdländischen Elementen verhette Massen bedrohten ständig die innere Ruhe und Ordnung. Raub, Morb, Bandenplünderung, Unsicherheit in den Ortschaften und in den Straßen machen das Leben unerträglich."

Nachdem so in den Gemütern der harmlosen Land- und Klein­tadtbevölkerung das Gruseln gewedt worden und ihre Seelen für bas übrige vorbereitet sind, folgt eine grausige Schilderung der Lage Deutschlands , die aus dem Kriege im Often entstehen kann. Es folgt ferner der rachsüchtige Feind" im Westen, der mit Wolluft dem restlosen Untergang unseres Vaterlandes entgegen­

hebt.

Um Deutschland vor diesem Untergange zu schüzen, habe man fich seit Monaten in ganz Deutschland mit großem Erfolg zu einem Selbstschuk organisiert." Und zwar mit Wissen ma­gebender Stellen der Regierung. Nun aber trete die preußische Regierung dieser erfolgreichen Tätigteit entgegen und mache das Landvoll wieder schuß- und hilflos gegen die angeblich Mord- und Raublust des großstädtischen Proletariats,

Es folgen Kraftworte, die das Landvolt auffordern, sich durch bie verfassungsmäßige Regierung nicht stören und die frisch Sprudelnde Kraftquelle" per Reattion nicht verschütten zu lassen. Den Schluß bildet sodann das folgende heroische Bekenntnis: us schredt tein Zuchthaus, teine Todesstraje, denn auf unserer Seite ist das fittliche Recht und Gottjeidant die Macht. Darum bleibt der Selbstschutz bestehen, solange wir es für nötig halten!"

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yahme am Kongreß berechtigt. Wenn man sich im Ber liner Tageblatt" die nicht sehr erhebliche Mühe machen wollte, den Aufruf noch einmal zu lesen, dann wird man bei einem be scheidenen Aufwand von Aufmerksamkeit und Auffassungsver­mögen finden, daß dieser Aufruf einen ganz anderen Sinn hat. Auf keinen Fall tann er als Begründung für die Auffassung herangezogen werden, daß Angehörige von Organisationen, die den freien Gewerkschaften feindselig gegenüberstehen, ein Recht auf Beteiligung am Kongreß haben könnten.

Der A. D. G. B. und die Afa, die Einberufer des Kongresses, umfassen mit ihren nahezu zehn Millionen Mitgliedern die un= geheure Mehrzahl der organisierten Arbeiter und Ange= stellten Deutschlands . Es ist daher lächerlich, den von ihnen ein­berufenen Kongreß als Rumpitongreß zu bezeichnen. Sält das Berliner Tageblatt" die nach seiner Auffassung an dem Rumpf fehlenden Gelben und Grünen etwa für den Kopf der deutschen Arbeiterbewegung?

Das Gesetz über die Beamtenräte Konflikt zwischen der Beamtenschaft und dem Reichsministerium des Innern

Das Reichsministerium des Innern hatte die Vertreter der Beamtenorganisationen zum 27. d. Mis. zu einer Be­sprechung über den Entwurf eines Geseges über Beam= tenvertretungen geladen. Zu dieser Besprechung fanden die Vertreter der gewerkschaftlichen Großorganisationen, die Beamte organisieren, nämlich des Deutschen Beamten­bundes, des Algemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes und des Deutschen Gewerkschaftsbundes, auch Vertreter von Beamten­vereinen zugelassen, die sie nicht als Wortführer der Beamten­schaft anzuerkennen gewillt sind, weil sie den auf eine Bekämpfung der gewerkschaftlichen Entwidlung der Beamten­organisationen gerichteten Bestrebungen Vorschub leisten.

Das ist die offene Aufforderung Widerstand bie Regierung, aur Borbereitung des bewafflichen Großorganisationen ab, in Gegenwart jener Gegner ihrer eten Bürgerkrieges, zur Organisation putschisti­Icher Umiriebe, zur Mobilisation aller reaktio­nären Kräfte. Was die preußische Regierung hierzu zu sagen unb dagegen zu tun beabsichtigt, tönnen wir ihr einstweilen über­laffen.

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Das Proletariat wird so wenig wie wir von diesen Dingen überrascht sein. Es tennt seinen gefährlichsten Feind, kennt seinen Machtwillen und feine Mittel und ist Gottseidant"- fich feines, ittlichen Rechts" und seiner eigenen Macht bewußt. Es ist bereit, im gegebenen Augenblick alles daran zu sehen, um diese Realtion niederzukämpfen. Dazu bedarf es taum einer Auf­

munterung

Aber dieser Aufruf ist nicht nur um deswillen interessant, weil er das offene Bekenntnis der Reaktion zum bewaffneten Bürger­trieg darstellt, sondern weil er durch den Hinweis auf den rach­süchtigen Feind" im Westen zu erkennen gibt, daß der Selbstschuh gedacht ist als eine gegen den Friedensvertrag und gegen bas Abrüstungsablommen von Spa a verstoßende Be­waffnung. Derartige Kundgebungen der Reattion sind also nicht nur ein Aufruf zum Widerstand gegen die Geseze des Landes, gegen das Entwaffnungsgefes, sondern fie find geeignet, die werften außenpolitischen Komplitationen her­beizuführen. Womit die Sache eine Angelegenheit der Reichsregie rung wird, der gesamten Reichsregierung, nicht nur ihres höchst bebauerlichen Entwaffnungstommiffars Dr. Peters. Gelingt es the

alle Mal zur Achtung vor dem Gesetz und vor den Lebensinteressen des Volkes zu zwingen, so soll sie es fich in Zukunft schenken, Zeter zu schreien, wenn die Westmächte mit starten Represalien die Be­achtung des Friedensvertrages zu erzwingen suchen."

Der Betriebsrätekongreß

Das Berliner Tageblatt" fühlt sich berufen, der Arbeiterschaft lagen, wie sie einen Betriebsrätetongreß zu organisieren hat. Die beabsichtigte Zusammensetzung aus Delegierten, die min­bestens ein Jahr einer freien Gewerkschaft angehören müssen, sei einseitig, und was so entstehe, sei ein Rumpfbetriebs: tätetongreß. Um feine Auffassung zu stügen, beruft sich das Blatt auf den lezthin von uns veröffentlichten Aufruf unseres Zentralfomitees zur Beteiligung an den Wahlen zum Hirsch- Dunderschen sowie die unorganisierten Betriebsräte ihre Teilnahme an dem Kongreß durchsetzen müßten, wenn die Un­abhängigen in dieser Weise ihre Rechte geltend machen".

Das Tageblatt, in dessen Redaktion man über die Zusammen­egung der großen Arbeiterorganisationen sicher unterrichtet ist, irrt hier mit Absicht. Die Mitglieder unserer Partet, an die fich unser Aufruf wendet, sind jämtlich Mitglieder einer freien Ge wertschaft und als solche selbstverständlich ohne weiteres zur Teil­

dischen Musiker- Union, Herrn G. Lemon- Stockholm, und des Se­fretärs Herrn Karlander, welche zum Studium der Organisations­und sozialen Verhältnisse des Deutschen Musikerverbandes, sowie der Einrichtung der hervorragendsten künstlerischen Musitinstitute Berlins und Leipzigs entsandt war, ist am Dienstag nach Kopen­bagen weitergereist. Mit den hervorragendsten Dirigenten find in Berlin Verträge getätigt worden.

Gerhart Hauptmann auf dem Spielplan! Das Neue Volts­theater eröffnet am Mittwoch, den 1. September, seine Winterspielzeit mit Gerhart Hauptmanns Biberpelz ". Das Rosetheater am 2. September mit Hauptmanns, Ratten". Es ist an der Zeit, daß sich nunmehr auch die Vol itsbühne um die Aufführung eines Hauptmannschen Wertes bemüht!

In der Boltsbühne beginnt die Winterspielzeit unter der Diret Uhr mit Calderons ,, Richter von 3alamea" tion Friedrich Kappler am Mittwoch, den 1. September, abends derobe und Steuer) veranstaltet der Voltstraft- Bund im tommten Fünf Theatervorstellungen für 20 9.( Sisplay einschl. Gar­den Winter. Die Aufführungen finden jedesmal Montag abends im Neuen Bolkstheater, Köpenider Str. 68, statt. Zur Aufführung gelangen: Der Biberpelz" von Hauptmann, Nora" Don Jbsen, Berifles" von Tyrus " von Shakespeare ," König Hahnrei" von Kaiser , Donna Diana " von Moretos. Vorverkauf in der Buchhandlung" Freiheit", Breite Str. 8-9.

Ein russisches Gastspiel im Theater des Westens mit den Damen Tamara Duran vam Wiostauer Künstlertheater, Lydia Botiechina aus Kiew und Wassily Wronsky vom Petersburger Theater findet am Sonntag, den 29. August, um 3% Uhr nachm. statt. Es wird ein Lustspiel von D, Nilodemi gegeben: Das Mädchen aus dem Bolte".

" Die Erhebung", ein Jahrbuch für neue Dichtung und Wertung ( 2. Band) ist jest( herausgegeben von Alfred Wolfenstein ) im Verlag S. Fischer, Berlin erschienen. Es will tein politisches Buch, sondern eine rein fulturelle Manifestation jungen Wollens ein Hauptunterschied zwischen diesem Sammelwert und dem Biel jahrbuch der Attivisten, die bewußt in das politische Leben eingreifen wollen. Freilich, wollen auch die in der Erhebung" fich findenden Dichter, Künstler und Literaten der jungen Gene­tation nicht als bloße Westheten beiseite stehen oder fich artistisch abschließen, sondern auch sie wollen mit geistiger Kraft an der gärenden Bulunft schaffend mitwirken. Insbesondere find, ab­gesehen von poetischen Beiträgen, auf die vielleicht noch einzu gehen sein wird, Religion( Solitscher), Philosophie, Erziehung ( Kayser), Architektur( Taut), Mufit( Scherchen ), Theater( Leon Darbt) im Sinne neuen Menschentums" behandelt. Das Buch toftet geheftet 18," gebunden 26 M. Wo von Erhebung" und Aufbau" soviel die Rebe ist, bürfte freilich der sozialistisce Gedante erheblich stärker betont sein.

In flarer Erkenntnis der außerordentlichen Gefahren, die der Beamtenschaft aus einer Fortentwidlung solcher Strömungen drohen, lehnten es die Vertreter der drei genannten gewerkschaft­gewerkschaftlichen Politik zu verhandeln. Da der Verhandlungs­leiter, Staatssekretär Lewald, jede Berücksichtigung dieser Er­flärung unter schärfster Betonung des Herrenstandpunktes schroff ablehnte, verließen die Vertreter der Gewerkschaften den Verhand­lungsraum, nachdem sie noch durch eine kurze Erklärung festge­stellt hatten, daß auch ein materielles Berhandeln nicht mög= lich gewesen wäre, weil das Reichsministerium des Innern das Material zur Verhandlung einem Teil der Großorganisatio­nen erst so spät mitgeteilt hatte, daß eine Verständigung der Ge­werkschaften untereinander unmöglich gewesen war. Eine solche Verständigung erschien aber unbedingt geboten, weil der zur Beratung gestellte Ent­wurf eine Reihe der wesentlichsten Forderungen der Gewerkschaften unbeachtet gelassen hatte. Bor allem versagte er den Beamten das tatsächliche Mitbe= stimmungsrecht, daß fie in erster Linie fordern müssen, und feine Sicherung durch paritätisch besetzte Schlichtungsausschüsse. zu ihrer Stellungnahme hatten die Großorganisationen um so mehr Veranlassung, als der Verhandlungsleiter es von vorn­herein auf das Bestimmteste ablehnte, über diese Grund­fragen, sowie über Abänderungsvorschläge der bayrischen Regie­rung in wirkliche Verhandlungen mit den beteiligten Gewerk­schaften einzutreten. Seine deutlich ausgesprochene Absicht war

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es, lediglich in einer unverbindlichen Aussprache die Grundsätze des Reichsministeriums des Innern vor den Gewert­schaftsvertretern zu entwideln ohne jenes Einvernehmen an­zustreben, das seit der Revolution für jede gesehliche Regelung von Rechtsverhältnissen der Arbeitnehmer bewährte Regierungs­praxis gebildet hat. Die Verhandlung wäre durch dieses Ver­fahren des Reichsministeriums des Innern zu einer Schein= beratung herabgewürdigt worden, an der teilzunehmen, den gewerkschaftlichen Großorganisationen unwürdig erschien.

Für den Konflikt, der aus diesem brüsten Vorgehen des Reichsministeriums des Innern entstanden ist, muß diesem Mini­sterium die alleinige Verantwortung zugeschoben wer­den. Die gewerkschaftlichen Großorganisationen find jedenfalls nicht gewillt, sich durch eine so hohe reaktionäre Politit in dieser wichtigen Frage ausschalten zu lassen.

Aus dem Sumpf der Mörderzentrale Die eigenartige Mischung von sozialdemokratischen Volksbeauf tragten, Geschäftemachern, Abenteurern und kaisertreuen Mördern, die in Deutschland den Aufmarsch der Gegenrevolution inszeniers ten, strömt noch immer unangenehm riechende Giftblasen aus. Einer dieser Revolutionsabenteurer, der ehemalige Leiter des Sicherheitsdienstes Prinz, war gestern angetlagt, einen angeb lichen Mordbefehl gegen Liebknecht und Luxemburg , der mit Scheidemann und Georg Stlarz unterschrieben ist, gefälscht und verbreitet zu haben. In der Verhandlung erklärte er, das Schrift­stück, das durch einen ungetreuen Boten in die Hände des Herrn G. Stlarz geraten sei, wäre die Abschrift des Originalbefehtes, den er im Dezember 1918 in den Händen des v. Tyszka gesehen hat. Das Original wäre ihm vom Husaren Falte, der mit Tyszka zu­sammen Liebknecht verhaften wollte, einmal für 100 m. und später für 300 M. angeboten worden. Er, Prinz, behaupte nicht, daß der Befehl echt sei, er könne gefälscht sein, um Soldaten zum Morde zu verleiten.

In der Verhandlung zeigte sich ein so perzwicktes Verhältnis von Geschäftemachern, die in der Revolution eine Rolle spielen und Abenteurern, die mit ihrem Revolutionsmaterial Geschäfte machen wollen, daß wir nur die Ergebnisse festhalten wollen, die poli­tisches Interesse haben.

Es ist Tatsache, daß Karl Liebknecht in der Nacht vom 9, zum 10. Dezember verhaftet wurde und das Polizeipräsidium telepho nisch um Hilfe angerufen hat; wobei er gesagt haben soll: Ich bin mit Rosa Luxemburg in der Roten Fahne" in der Möckern = Straße verhaftet, und wir sollen erschossen werden".-

Hasso von Tyszka, der die Verhaftung durchführte, gibt an, den Befehl zur Verhaftung vom damaligen Kommandanten des 2. Garde- Regiment zu Fuß, erhalten zu haben. Daß es der Befehl gewesen sei, der den Gegenstand der Anklage bildet, bestreitet er. Doch erklärt er bestimmt, verschiebene schriftliche Mordbefehle er hatten zu haben und noch zu besigen. Auch solche, die die Unterschrift Scheidemann tragen. Er ertiärt sig bereit, Diese Befehle herbeizuschaffen, wenn er unter Be­dedung zu seiner Wohnung geführt wird. Die Mordbefehle willer von Sauptmann Marg und von der Mörs berzentrale( die Kriminalabteilung im Kronprinzenpalais) erhalten haben.

Zur Einvernahme des Hauptmann Marz und anderer Zeugen wurde die Verhandlung vertagt.

Der Saftbefehl gegen den Angeklagten Prinz wurde auf­gehoben, da ein Verdacht der Urkundenfälschung nicht mehr vorliegt.

Wichtiger noch als die Vernehmung weiterer Zeugen wäre un­zweifelhaft die Befolgung des Angebots von Tysta gewesen, das vom Bertreter der Rehentläger, Rechtsanwalt Dr. Werthqyer noch unterstützt wurde. Auf diese Weise hätte man auch gleich die Mög lichkeit gehabt, Tystas Glaubwürdigkeit zu prüfen. Es erscheint uns auch nicht notwendig, die Bertagung auf eine so lange Zeit auszudehnen, bis Gras über diese Geschichte gewachsen ist.

Die Streikabstimmung in England

London , 27, Auguft.

Die legten Ergebnisse der Abstimmung der Bergleute bringen weiterhin eine erdrüdende Mehrheit für den Streit

Internationaler Metallarbeiter- Kongreß

Fünfter Tag.

Kopenhagen , 24. August. Nach Eröffnung der Sigung berichtet Schlicke über die Er­gebnisse der Beratungen des Zentralausschusses und schlägt in An­betracht der durch den Krieg geschaffenen Lage die Verlegung des Sizes des Zentralfomitees nach der Schm iz vor, um von dort aus in geeigneterer Weise die Zusammenführung aller 3weige der Internationale zu bewirken. Diese Verlegung sei als eine vorläufige zu betrachten. Dem Sekretär soll nunmehr ein Vorstand zur Seite gestellt werden, dessen Mitglieder vom Kongreß gewählt werden sollen und dessen 3wed die engere Fühlungnahme mit den einzelnen Settionen, sowie die Vorbereitung des nächsten Kongresses sein soll. Er bittet alle übrigen Fragen, die auf diesem Kongreß nicht erledigt wurden, nur zu diskutieren und dem nächsten Kongreß zur Beschlußfassung vorzubehalten. Von einer weiteren Diskussion über den Punkt Unsere internationalen Be­ziehungen" bittet er überhaupt Abstand zu nehmen, nachdem wich­tige Settionen nicht anwesend seien.

Johansson- Schweden sagt, daß seine skandinavischen Freunde die Verlegung des Bundessizes nach einem der standi­navischen Länder vorschlügen.

Brandes Deutschland beantragt namens seiner Freunde in der deutschen Delegation die Abänderung des zweiten Paragraphen der Vorschläge des Zentralfomitees, welcher besagt, daß die Mit­glieder des Borstandes auf dem Kongreß gewählt werden sollen, und bittet, den Wortlaut wie folgt zu fassen:

Die Verwaltung des Bundes liegt einem Vorstand ob, der aus dem Bundessekretär und pier Mitgliedern besteht. Der Kongreß bestimmt den Bundessekretär und die vier Länder, deren Organisationen je einen Vertreter tn den Borstand ent senden. Bei Bestimmung der vier Länder sind die verschiedenen Sprachgebiete zu berücksichtigen.

Er begründet den Vorschlag damit, daß der Bund eine Föde­ration und nicht eine Zentralisation fei, und darum müsse man auch den einzelnen angeschlossenen Organisationen das Recht be­lassen, selbst ihren Vertreter für den Vorstand zu benennen. Außer­dem schlägt er vor, daß auch den standinavischen Genossen ein Sig im Borstand des Bundes eingeräumt werde, weil ihnen als dem geographisch günstig gelegenen Land die Vermittlung mit dem Often, eventuell auch mit England, leichter möglich set.

Domes Desterreich bittet die Standinavier, ihren Vorschlag zurüdzuziehen und gibt zu erwägen, auch den Slawen einen Sig im Borstand freizuhalten. Den Vorschlag Brandes hält er für un­geeignet.

Kummer- Deutschland schlägt vor, den Vorstand aus fünf Mit­gliedern zusammenzulegen, wobei die Vertreter des romanischen, Seutschen und standinavischen Sprachgebiets vom Kongreß be stimmt, Engländer und Slawen hingegen zur Bestimmung ihrer Mitglieder aufgefordert werden sollen. Redner bekämpft den An­trag Brandes und seiner Freunde.

Merrheim ergänzt den Vorschlag des Zentralfomitees da­hin, daß bis 1. April 1921 der nächste Kongreß einberufen werden muß.

Schließlich erklärt Clausson- Schweden, daß die Standi­navier ihren Anspruch auf Sigverlegung in ein standinavisches Land zurückziehen, nachdem sie einen Delegierten im Vorstand erhalten.

Nachdem eine Einigung über die Art der Ernennung der Mits glieder des Borstandes, eine Uebereinstimmung nicht herbeizuführen war, beantragte Domes Desterreich eine kurze Bertagung des Kongresses, damit sich die Delegierten deutscher Zunge noch einmal besprechen tönnten.

Irrtümlicherweise wurde dieser Antrag vom Vorsitzenden nicht zur Abstimmung beantragt: er ließ vielmehr über den Vorschlag des Zentralfomitees selbst abstimmen, wodurch die Deutscheft her über stimmt wurden. Darauf beantragte Dißmann- Deutschland die Beachtung des§ 15 des Bundesstatuts, das die Berücksichtigung der Organisationsstätte bei der Abstimmung verlangt.

Alsdann weist Merrheim darauf hin, wenn man die Bun besstatuten heranziehe, seien fie gezwungen, auch von der Ver gangenheit zu reden und er erklärt, daß es Pflicht der Deutschen bei Kriegsausbruch gewesen wäre, das Sekretariat nach dem neu­tralen Ausland zu verlegen, um dessen Weiterfunktionieren zu ermöglichen.

Kummer- Deutschland nimmt diesen Zwischenfall zum Anlaß, um Dißmann persönlich heftig anzugreifen und unterstellt ihm die Absicht, die Metallarbeiter- Internationale sprengen zu wollen. Nögeding- Deutschland legt mit seinen Freunden entschieden Berwahrung gegen die Angriffe Kummers ein.

Dißmann weist diese Angriffe ebenfalls aufs entschiedenste zurüd; Kummer habe wahrlich kein Recht, ihm oder seinen Freun den derartige Anwürfe entgegenzuschleudern, da sie es doch ge wesen seien, die von Kriegsbeginn an die Grundsätze der Inter nationale hochgehalten und sich mit ihrer ganzen Person dafür ein gesezt haben, während andere zu jener Zeit allerdings ganz ents gegengelegt handelten und die Politit der Kriegsperbrecher unter ftigten. Der Kongreß müsse darum verstehen, wie sie solche Bor würfe empören müßten. Sie weisen sie zurüd und erklären, daß sie davon vollkommen unberührt bleiben.

Auf wiederholten Vorschlag der Desterreicher tritt eine furze Vertagung des Kongresses ein. Nach dessen Wiedereröffnung wird abgestimmt, daß der Borstand auf dem Kongreß gewählt wird und daß sich dieser aus vier Personen neben dem Sekretär zusammen­jetzt. Zum Sekretär wird gewählt: 31g- Schweiz ; in den Vor­stand: Dißmann für die Gebiete deutscher Sprache; Merr­heim für die romanischen Sprachgebiete; Sanden- Kopen­Hagen für Standinavien. England soll aufgefordert werden, um gehend feinen Delegierten für den Vorstand namhaft zu machen Die Franzosen bringen einen Antrag über den Achtstundentag

ein, folgenden Wortlauts:

Der 8. Internationale Metallarbeitertongreß stefft fest, daß in allen auf dem Kongreß vertretenen Ländern der Acht­tundentag durch den gewertschaftlichen Kampf erobert und in der Gesezgebung festgelegt worden ist. Er erklärt, daß es die Pflicht der dem Bund angeschlossenen Länder ist, dafür Sorge zu tragen, daß die im Beschluß der Internatio nalen Arbeitskonferenz von Washington enthaltenen Grundsätze vor dem 1. Juli 1921 in die Gesetzgebung aller Länder aufge

nommen werden.

Mit allen Mitteln den Versuchen entgegenzutreten, die die achtstündige Arbeitszeit unter Verlegung des Prinzips dieser Reform verlängern wollen. Er weist die Metallarbeiter der ganzen Welt darauf hin, daß es besonders pon der Kraft ihrer Organisation und ihrem eigenen Willen abhängt, den Achtstun­bentag zu bewahren, damit diese wichtige Forderung befinitiv jeder Ver=

errungen bleibt. Er fordert fie auf, en widerstand zu

längerung des Arbeitstags leisten, bie

tönnte.

die ben Achtkundentag gefährden

Vor Schluß der Tagung legt Merrheim Frankreich Wert darauf zu erklären, daß er und die Belgier ohne jedes Gefühl der Animosität gekommen seien und auch bei der Sigverlegung ledig­lich ausgingen, die Dom Gesichtspuntt Internationale wieder in Funition zu bringen. Er selbst habe in Frankreich in den schwersten Beiten die deutschen Arbeiter in Schutz genommen unter Einsegung seiner ganzen Berson und werde auch in Zukunft nicht unterlassen, auf die Notwendigkeit internationaler Solidari tät hinzuweisen. Zur Befräftigung dieser Ertlärungen beantragt er, außer dem dem bisherigen Sekretär Schlide bereits zugebillig­ten Betrag von 7000 m. ihm noch eine vom Borstand festzusetzende Gratifitation zu bewilligen.

Nach einem Schlußwort von Hansen Kopenhagen und einem dreifachen Hoch auf die Metallarbeiter Internationale wird der Kongreß geschloffen. Unter dem Gesang der Internationale geht man auseinander,