lofe Vereinigung sein, sondern eine gefchloffene und traff zentralisierte internationale Kampforganisation des revolutionären Weltproletariats, Allen internationalistischen Schönrednern sagt die beschlossene These zur Nationalfrage: ,, Gegenüber dem fleinbürgerlichen Nationalismus fordert der proletarische Internationalismus die Unterordnung der Interessen des proletarischen Kampfes des einen Landes unter die Interessen dieses Kampfes im Weltmaßstabe."
So will die dritte Internationale das werden, was uns revolutionären Marristen seit langem, insbesondere aber während des Weltkrieges( Persönliche Bemerkung: Jh lehne es ab, auf die Dredspriger unanständiger Borwärts" journalisten einzugehen.) als Ziel vorgeschweht hat: Die macht volle Weltorganisation der revolutionären Proletarier aller Länder, die wirklich auch zum Kampf gegen das Weltfapital und gegen die Weltbourgeoisie entschlossen sind, der internationale Generalstab aller nationaler proletarischer Armeen, der alle bisher so sehr zersplitterten Kräfte des Weltproletariats einheitlich zusammenfaßt und eine Kampforganisation im wahrsten Sinne des Wortes ist: die Inter nationale der Tat, die auch das deutsche Proletariat in seinem Befreiungskampf so dringend bedarf.
Der heutige Sonntag hat im äußeren Verlauf des Genes talstreits weder in Stuttgart noch sonst in Württemberg eine nennenswerte Veränderung gebracht. Der Tag ist vollkommen ruhig verlaufen.
Der Tropenkoller
In einem Artitel in der Welt am Montag" berührt Herr v. Gerlach die Wirren in Breslau und Oberschlesien . Er tnüpft an eine Meldung der Freiheit" an, in der geschildert wird, wie ein Offizier einen Besuch in unserem Breslauer Parteibureau macht, um dumme Fragen über eine deutsche Rote Armee zu stellen und dann fortzugehen, um gleichzeitig ein Satentreuz zu faufen und einen Stempel„ Rote Armee Deutschlands " zu bestellen. Dazu schreibt v. Gerlach:
Leuten gewarnt werden, die mit bolschewistischen Redensarten sie „ Die radikale Arbeiterschaft tann nicht dringend genug por gegen Polen und Franzosen scharf zu machen versuchen. Der Natio nalboljchewismus geht wieder um! Die Reattionäre spekulieren auf die Leichtgläubigfeit gewiffer Arbeiterschichten. Sie werfen mit antitapitalistischen Redensarten um sich, um eine nationalistische Stimmung zu erzeugen.
Nieder mit den Polen ! Nieder mit den Franzosen! Nieder mit den Juden! rufen fie.
Hoch die Reaktion! Hoch der Militarismus! Hoch die Monarchie! meinen fie.
Dummtopf, er verrät auch die Interessen feines Boltes. Wer den Hafenfreuzrittern ins Garn geht, ist nicht bloß ein
Die Vorgänge in Breslau sind deshalb so unendlich bedauerLage noch ungemein verschärft haben. Wer an der Zuspigung der lich, weil sie unsere schon an sich wegen Oberschlesiens schwierige oberschlesischen Verhältnisse die Hauptschuld trägt, darüber gehen die Meinungen in den verschiedenen Lagern unendlich weit auseinander. Es geht so ähnlich wie mit der Frage der Schuld am Weltkrieg. Was aber leider feststeht, das ist, daß den Anlaß zu den Ereignissen vom 17. Auguft jene perheyten deutschen Demontranten in tatto wis gaben, bie ohne jeden Anlaß französische Truppen angriffen. Und was weiter feststeht, das ist, daß die wahnfinnige Erbitterung der polnischen Massen, die so schauderhafte Untaten gegen Deutsche im Gefolge gehabt hat, erst erzeugt worden ist durch die grauenvolle Abschlachtung des völlig unschuldigen Dr. Mieledi in Kattowig. Wer nicht blindlings nach Gefühl Stelfung nehmen, sondern versuchen will, die oberschlesischen Ereignisse pinchologisch zu erfassen, der muß das Flugblatt der Polnischen Sozialistischen Partei vom 21. August lesen. Er wird dann begreifen, wie der Mord an Mieledi gewirkt haben muß.
Und daß die dritte Internationale das mird, daran zweifle ich nicht einen Augenblid, nachdem wir nicht nur durch die Beteiligung an dem Moskauer Rongreß einen tiefen Einblick in das Wesen dieser Internationale tun fonnten, sondern auch sonst in den vier Wochen unseres Aufenthalts in Rußland fehr viel gelernt haben. Da die kommunistische Internationale fich eine so flare marristische Plattform geschaffen hat und ein großer Teil der revolutionären Vorhut des internationalen Proletariats ihr bereits angeschlossen ist, wie die Russen, Jtaliener, Norweger, Bulgaren , Jugoslaven, Griechen, als große Parteien ihrer Länder, ferner auch die fommunistischen Barteien Englands, Finnlands , Bolens, Desterreichs, Ameritas, Japans usw., weiter die Lintssozias listen Schwedens , unterliegt es für mich feinem 3weifel, daß sich der dritten Internationale weiter in Kürze anschließen werden: die sozialistische Partei Frankreichs ( nach den Erflärungen die uns die Genossen Cachin und Frossard in Mos fau gemacht haben und nach ihrer Haltung nach ihrer Rüd fehr in Frankreich ist daran gar nicht zu zweifeln), die allerbings erst einen Absplitterungsprozeß durchmachen wird, da fte noch ausgefprochene Rational- und Reformsozialisten wie Thomas, Renaudel usw. in ihren Reihen hat; ferner der revolutionäre Teil des Schweizer Proletariats, d. h. die große Mehrheit der bisherigen sozialdemokratischen Partei der Schweiz . Angesichts all dieser Tatsachen bin ich der Ansicht, daß sich unsere Partei sobald als möglich der dritten fom munistischen Internationale anschließen m u B. Es ist nun nur zu verständlich, daß nach den heurigen Erfahrungen, die wir mit der elend zusammengeborstenen zweiten Internatio nale gemacht haben, daß bei der internationalen Lage, die uns jeden Tag vor neue imperialistisch- triegerische Konflikte, vor neue Situationen des internationalen Bürgerkrieges stellen fann, die kommunistische Internationale bei der Aufnahme neuer Parteien sehr vorsichtig geworden ist und eine Reihe von Aufnahmebedingungen gestellt hat. Will boch bied dritte Internationale bie Broletarier aller Länder vor einer zweiten so schmerzvollen Enttäuschung bewahren, wie wir alle sie in dem Auguftmonat des Jahres 1914 erlebt haben, will fie doch als wahre Kampfesorganisation dessen gewiß fein, daß fie fich in neuen für die Weltrevolution entscheidenben Tagen auf a 11e ihre Glieder fest verlassen tann.
Die Aufnahmebedingungen seien in einem zweiten Artikel behandelt. Um jedoch keinem Genossen schon heute darüber irgendeinen Zweifel zu lassen, erfläre ich, baß Genosse Däumig und ich fest entschlossen sind, mit aller Energie und aller Entschiedenheit für den Anschluß unserer Partei an die dritte Internationale unter den festgesetten Bes dingungen zu tämpfen. Wenn wir bei den fommenden notwendigen Auseinandersehungen einen Wunsch haben, so ist es der, daß fie in durchaus sachlichem Geist ges halten werden, damit die in unserer Partei stehenden Profetariermassen auch nach fachlichen Gesichtspunkten ihre Ent scheidung treffen fönnen.
Kupeestudie
3ch fuhr mit mehreren Litauerinnen zusammen. Mir gegen über faß eine wohlwollend bide Fran, die sofort meine Zeitungen mit Beschlag belegte; in früheren Betten war fie einmal Lehrerin gewesen, aber jetzt hatte sie ein Geschäft und mußte beswegen viel reisen. Es war eine gute, harmlose Frau, und fie fragte mich, ob ich nicht ein Lufttissen hätte. Ein bißchen schmugig war fie auch, wenigstens zeigten meine Zeitungen die Spuren ihrer Hände.
Sie unterhielt sich abwechselnb mit mir und ihren fitauischen Begleiterinnen, bie gleichfalls, ich weiß nicht wegen welcher Ge Schäfte, unterwegs waren. Außerdem fazen ein Mann und seine Frau im Abteil von jener ruhigen, überlegten Art, die im Osten gedeiht.
Kurzum, es ging frieblich und freundlich zu, wie es heutzutage bei Reisen nicht üblich zu sein pflegt.
Ich fragte meine Litauerin ein wenig aus. Sie hatte keine Furcht vor den Bolschewiti und meinte, es würde bald auch eine Sowjetrepublit Litauen geben, aber in der Hauptsache wünschte fie Unabhängigkeit nach allen Seiten. Sie hielt es für besser, ben litauischen Staat einfach aufzulösen, als unter der Abhängig feit irgend eines Landes, Rußlands , Deutschlands , Englands oder Bolens zu sein. Sie war gar teine Bolitikerin, verstand nichts von den großen Fragen, ble jegt bie Welt bewegen. Sie war eine ganz unaufgeflärte Litauerin, bie nichts anderes sein wollte, eine Schieberreise machte und nur noch gern ein Lufttissen gehabt hätte. Und als fie teins betam, zog fie fich die Schuhe aus, legte fich lang, indem sie ihre mächtigen Glieber über einen freien Play streďte und begann behaglich zu schlafen.
Biblich, irgendwo in Pommern wird die Türe aufgerissen. Ein Ehepaar türzt herein, und ehe te noch Atem gefchöpft hat, Schimpft die Frau:„ Das ist eine unverschämtheit! Ich werde 3
mich beim Schaffner beschweren."
Die Litauerin blinzelt gleichgültig- träge wie eine Saremsbame und macht nur sehr langsam Anstalten, den unrechtmäßig be Tegten Blat freizugeben. Die Zutömmlinge schimpfen weiter, und sie bleibt nichts schuldig.
Endlich hat sich die Dame hineingezwängt, zieht ein hochmütiges Gesicht und verschränkt ihre Arme an der Stelle, wo Frauen fonit ihren Busen tragen.
Die Litauerin besticht mich mit einem Stüd Schokolade und macht die abfälligen Bemerkungen, die Frauen für derartige Situationen immer bereit haben.„ Bolenpad!" zischelte bie Feindin mit beamtenschmalen Lippen. Bitte sehr, parierte empört bie Andere. Ich bin Russin . Und dann unterhielt fie fich mit mir von Petersburg und Rubeln und ruffischen Ziga
retten.
Sie fagte, fie fet Ruffin und nicht Litauerin: dieselbe Batriotin, bie für die Unabhängigkeit ihres Vaterländchens schwärmte. 3ft es nicht symptomatisch, daß fie in der Abwehr, um zu imponieren, fich als Angehörige des großen, mächtigen Landes bezeichnete? t dieses große, mächtige Rußland tot? Ist es wirklich zer schlagen in ein Duhend Randstaaten? Keinen besseren Auftatt weiß ich für meine Fahrt an die ruffisch- polnische Front, als diesen Beweis der Unsterblichkeit Rußlands . Und dieses Rußland ist
Die öffentliche Meinung der Welt war den Polen wegen ihres Krieges gegen Rußland nicht gerade hold. Wir tonnten deshalb hoffen, daß sie dem deutsch - polnischen Konflitt in Oberschlesien obfettin gegenübertreten würde. Aber was nicht schon durch die Haltung gewisser deutscher Kreise in Oberschlesien selbst verdorben worden war, das ist jetzt sicher durch Breslau verdorben worden. Die Welt fagt fich: wenn die deutschen Schlesier schon in dem gemäßigten Klima Breslaus den Tropentoller triegen und so finn los nach rechts und links um fi schlagen, wie mögen fie da erit in dem heißen Klima Oberschlesiens den Kopf nerloren haben." sich
Das schlechte Gewissen
Die französische Regierung scheint sich der Arbeiterschaft gegenüber etwas unbehaglich zu fühlen. Vor einigen Tagen warf sie die englische Delegation, bie nach Baris gekommen war, um dort mit den franzöfifchen Gewerkschaften wegen einer gemeinsamen Aftion bei Ausbruch eines Krieges Fühlung zu nehmen, aus Frankreich hinaus. Sie glaubte vielleicht, auf diese drastische Weise die Einigung des internationalen Proletariats Hinter treiben zu fönnen. Umso größer ist aber jegt the Unbehagen bet dem Aufrufe der Gewerkschaftsinternationale geworden. Der„ Temps, das offiziöse Organ ber Regierung. geworden. Der Temps", das offiziöse Organt der Regierung, beschäftigt sich in einem längeren Artikel mit der Attion der Gewerkschaftsinternationale und tommt zu dem Schluß:
Man bereitet den Generalstreit unter dem Vorwand vor, alliierte Silfe an Bolen unmöglich zu machen; burch den Gene talstreit soll bas Proletariat veranlaßt werden, auf die Regie rung ben schlimmsten revolutionären Drud auszuüben; durch den Generalftreit, der unter dem Vorwand, einen Krieg verhindern zu wollen, an ben niemand bentt, eröffnet wer den soll, wollen die organisierten Arbeiter die innere und
heute identisch mit der Weltrevolution, ist ihre stärkste Festung. an ber die Soldlinge bes kapitalismus aller Länder fich bie Röpfe einrennen werden.
Banns- Erich Kaminski.
Zeche Kaiserstuhl
Ein Schattenzi
äußere Politit der Regierung fontrollieren und die Difte des Proletariats errichten."
Es trifft in der Tat zu, daß die Arbeiterklasse auch in F reich dazu übergeht, die innere und äußere Politit der Regieru unter ihre Kontrolle zu nehmen. Daß dies eine Notwendig teit ist, beweist die ganze Saltung der französischen Regier in dem russisch - polnischen Konflikt. Der„ Temps" versucht ve geblich den Arbeitern einzureden, daß niemand an den Kri dente". Die praktischen Maßnahmen und die diplomatischen T bereien der französischen Regierung beweisen das Gegenteil, un die französische Arbeiterklasse wird hoffentlich einsichtig genug fei sich auch die glatten Phrasen des Temps" nicht irreführen Tassen.
Tre
Wien, 29. Auguft Die ungarische Nationalversammlung verhandelt gegenwärt die Vorlage über die Einführung der Prügeltrait für politische Verbrechen. Der Justizminister Don janni erklärte in einer Sigung der Nationalversammlung,
Wertreter Englands und Frankreichs die Aufmerksamkei
der ungarischen Regierung auf die heilsamen Folgen Brügeltrafe gelenkt und deren Einführung empfohlen haben. diesem Argument wollte der Minister den sehr starken Widerstan ber Nationalversammlung brechen.
Die Horthyleute sorgen dafür, daß sie der allgemeinen Au
merksamkeit nicht entgehen.
Lei
unb
In ihrem Bestreben, den wilde Terror der christlichen Reaktionäre in gesetzliche Bahnen zu ten, rufen sie zu Kronzeugen ihrer genialen Pläne Engländer Franzosen auf. Nachdem sie sich schon hinreichend mit dem Odium der Gemeinheit und der Gewalttätigkeit belastet haben, liefern sich nun auch noch dem Fluch der Lächerlichkeit aus.
ber
Ein internationales Auswanderungsamt. Entsprechend einen Beschlusse der internationalen Arbeitskonferenz in Washington vom Jahre 1919 ist eine internationale Auswanderungskommission gebildet morben, pie pie aufgabe hat, die Auswanderung ber beiter aus ihrem Heimatlande zu regeln und die Interessen Lohnarbeiter, die sich in einem anderen Lande als in ihrem He matlande befinden, zu schützen. Die Kommission umfaßt 18 glieder, die sich aus Bertretern der Regierungen, der Arbeitnehme und der Arbeitgeber zusammensetzen. Deutschland hat einen B treter der Arbeitnehmer delegiert.
Die Neuregelung der Donauschiffahrt.„ Besti Sirlap" veröffen licht eine Unterredung mit dem Bräsidenten der Internationales
obe
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anderem erklärte, die Kommission habe sich die Aufgabe gestellt den Donauverkehr für den Sandel und die Schiffahrt in mos lichst großem Maßstabe frei zu machen. Sämtliche Neben flüsse der Donau , welche wenigftens burch zwei Länder fließen fie berühren, feien als internationale Flüsse erklärt worden. Ungarn betreffe, gehörten dazu die Drau, die Theiß und di Maros. Es sei ihm gelungen durchzusehen, aus den Teschen und Fünftirchener Kohlengruben das für den Donauverfehr wendige Rohlenquantum zu erhalten. Troubridge erklärte schi i, baß die Aussichten für die Zukunft günstig seien. Das lich, sei, zwischen den Uferstaten eine friedliche Stimmung zu schaffen. Eine ruische Delegation in Chriftiania. Die norwegische e gierung genehmigte ein Gesuch ber norwegischen Arbeiterpar um die Einreiseerlaubnis für eine ruffische Delegation, die i in Barbon befindet und von dort nach England wollte, abe bisher feine Einreiseerlaubnis erhalten hat. Die Delegation ba fich acht Tage in Christiania aufhalten, um sich dort um Bako für Frankreich und England zu bemilhen. Bleiben ihre mühungen erfolglos, fo wird die Delegation nach Ablauf der Fr wieber nach Rußland zurüdtehren.
Be
Die kommunistische Stadtverwaltung von Belgrad . Nach eine Meldung aus Belgrad sollte die fommunistische Stadtverwaltung am 28. August die Geschäfte übernehmen und dabei den üblichen Standpunkt zu jeder Eidesleistung barlegte, verbot der Mini Eid leiften. Da fie vor Ablegung des Eides den kommunistischen des Innern, der in dieser Ertlärung einen ungeseklichen Vorbehal sah, den Kommunisten die Uebernahme der Geschäfte und ließ bas Rathaus militärisch besetzen.
ift
Choleraepidemie in China . Times" meldet aus Beting Nördlich von Sunan brettet sich die Cholera in das Gebiet vo Tchilt aus. Viele Dörfer in der Nähe der Beting- Hanta Eisenbahn find schwer heimgesucht worden. Ganz Nordching Don Hungersnot bedroht. Dazu tommen noch die Zerstörungen, burch große Schwärme von Heuschrecken angerichtet wurden.
infolge des Ausbleibens der Frühlings- und Sommerregenfälle
bie
Cine Zeitschrift für soziale Kunstpflege" mit dem Titel Boltsbuhne" wirb ber Berliner Berein Boltsbühne( Be einigte Freie und Neue Freie Boltsbühne) vom September b. an herausgeben. Die Sefte dieser neuen, sehr billigen Zeitschrift sollen nicht zu einem kleinen Kreis„ Gebildeter" pre chen, sondern die breiten Massen an allen Fragen der Kunstpoliti und an allen Schöpfungen wahrer Kunst zu interessieren fuchen und neben Abhandlungen der verschiedensten Art auch dichteris Beiträge enthalten.
Beranstaltungen für die Jugend hat neuerdings die Bolle bühne" ihr
fahren und an bas helle blaue la escuntag. Wenn wir jet ons bine" in the Brogramm aufgenommen; biele Jugendtages
Und morgen tft Sonntag! So sagte der Sauer zu seinen Anappe heute ist ausfommen: dann Sonntag. Dann waschen wir uns, bann effen wir- und dann schlafen wir, drauf wird Kaffee getrunken, gelesen und dann gehts hinaus in die helle blaue Sommerluft: zu Baum und Strauch, zu Blüten und Früchten, zu Must und Tanz
Der Hauer: 3hr seid jung, ihr nehmt das Leben leicht. Recht habt thr! Ihr habt immer Sonntag. Wir Alten haben ihn nur einmal in der Woche.
Der alternde Mann Jette bie Bohrmaschine ein. Kreischend heulte der heiße dumpfe Stollen auf. Die Lichter der Bergleute verängstigten sich bei diesem Geschrei, als ob eine arme Seele beim nahen Abscheiden vom Körper schon den schlürfenden Knochen höre.
Die Knappen haben zu zwelt einen mächtigen Rohlenblod auf ben ,, Sund".
Das ist dir ein Broden! Der gibt Dampf. Der wird Licht bringen und eine Lokomotive wird er durchs Land jagen. Seute ist Sonntag!
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Die Schicht ist um. Mübe gebüldte Gestalten aus Gewohnheit gebeugt- drängen sich um die Förderschale.
Der Steiger gibt Signal. Man steigt ein. Luftzug pfeift vorüber.
Die Nacht gibt ihre Säftlinge frei. Der Berg entfäßt seine Beiniger, bie an und in ihm tagaus, tagein nagen, bie mit elektrischem Stahlbohrer, mit Spighade, Meißel und Hammer an seinem lebendigen Leibe brechen und tragen. Der Berg haßt den Bergmann .
Zwischen Stein und Mensch ist das hier unten ein immerwähren der Kampf. Ein Kampf auf Tod und Leben.
Der Berg finnt auf Rache. All seinen Saß sammelt er in seinem Herzen auf- lange ist er geduldig: er sammelt seine schlagenden Wetter in aller Stille.
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Und eines Tages läuft ihm dann das bittere Herz über. Wetter explodieren und Menschen sterben. Oder der Berg knipst bie Förderseite ab. Oder er drüdt Menschen platt. Tausend Gefahren. im Heute ist Sonntag! Gleich ist die Förderschale an Tag hellen blauen Sommerlicht. Ein Bud ein Rud foeben riß das Geil! Dreißig Berg leute fahren in den Tod. Und heute ist Sonntag!
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May Dortu
bühne" wird für die reifere Jugend an Sonnabenonachmittagen gute Theatervorstellungen veranstalten und für die kleineren Kinder bunte Unterhaltungsnachmittage geben.
„ Die Czifosbarone" heißt die füngste Errungenschaft des Reuen Operettenhauses, beren Text( Grünbaum) und Mufit( Jarno) von ungarischen Motiven mit Bußta, Paprita und Charbas lebt. Es reicht für den Berliner Bedarf, der heuta tage auch die gröbste Form der Verabreichung verschlingt. Titelrolle, bie nach einer Frigi Massary verlangt, Beifall ernte, tonnte auch die massive Art der Inge v. d. Stradten in der nebst den anderen, von denen nur Dora Hrach und Theo Lucas wirklich drollig und munter waren.
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Im Theater am Rollendorfplaß geht die Operette Wenn di Liebe erwacht Koppel- Elfeld, von Herman Haller und Rideamus, Mufit von in 3 Atten nach v. Schönthan und Eduard Kunne de, am Freitag, den 3. September, abends 7 Uhr erftmalig in Szene. Am Mittwoch und Donnerstag bleibt das Theater geschlossen. Die Operette Eine Nacht im Paradies fiedelt ins komödienhaus" über, das somit nun auch der Operette verfallen ist.
3m Rose- Theater findet die Erstaufführung von Hauptmanns Ratten" bereits am Mittwoch, den 1. September, statt Schall und Rauch im Großen Schauspielhaus eröffnet a 1. September seine neue Spielzeit mit politischer Satire un heiterer Kleintunst". Die Direktion führt Hans von Wolzogen Im Mittelpunkt bes Septemberprogrammes steht das Mono Drama Die Kulisse der Seele von Nitolai Ritolajewit Eoreinoff, bekannt aus der jungen russischen Literatur.
Im Kupferstichtabinett der staatlichen Museen Am Luftgarten ist neben der Ausstellung der Radierungen von May Klinger zum Gedächtnis des vor wenigen Tagen verstorbenen Meisters eine Ausstellung der Radierungen des Schweden Anders 3orn eröffnet worden. Zur gleichen Zeit gelangt das neueste Radier wert von Lovis Corinth Bei den Corinthern", das im Ver lage E.. Seemann in Leipzig erschienen ist, zur Ausstellung