Eine genossenschaftliche Fabrik Maſſen ſein will. Wenn bis geschieht, werden die Maſſen ſelbſt Tellen Groß- Berlins herangekommen. Die Züge trugen zahlreiche

Uns wird geschrieben: Seereswerkstätten, die dem Gardeforps unterstanden, follten infolge der Serabjegung der Heeresstärke aufgelöst werden. Diese an sich so zu begrüßende Verkleinerung des militärischen Apparates bedeutete in diesem Fall zugleich, daß zahlreiche Arbeiter brotlos, die Zahl der Arbeitslosen weiter vermehrt worden wäre. Da beschlossen die in dem Betrieb tätigen Arbeiter aus sich heraus, den Betrieb umzugestalten, aus einer Stätte der unproduktiven Produktion", die ein Teil des riefigen der Zerstörung dienenden Militarismus ift, eine Um­tellung auf produttive Friedensarbeit zu machen. Das Reich tellte gegen entsprechende Verschuldung die vor­handene maschinelle Einrichtung zur Verfügung, die Arbeiter fraten zu einer Genossenschaft zusammen; angelodt von der Idee, im eigenen Betriebe zu arbeiten, scheuten auch außenstehende das Risiko des Unternehmens nicht. Im ganzen zeichneten etwa 300 Genossen je einen Geschäftsanteil von 1000 M., und so entstand im Herbst vorigen Jahres die Produttiv- Genossen­haft für Metall. und Holzbearbeitung Groß­Berlin, Martgrafendamm 28.

Die Arbeit begann. Dem ersten freudigen Optimismus folgten naturgemäß bald Rüdsläge, wie sie einem so eigenartigen Un­ternehmen gar nicht erspart bleiben fonnten. Ein besonderes Mißgeschid hatte die Genossen dazu verleitet, die Geschäftsleitung Händen anzuvertrauen, die bis zur Grenze der Leichtfertigkeit aus dem Bollen wirtschaften zu tönnen glaubten. So schnell aber gaben die Arbeiter ihre Arbeit nicht verloren, fie ließen sich nicht durch die Unfähigkeit einer Geschäftsleitung ihr Wert aus den Händen reißen. Bunächst fäuberte man gründlich das Bureau aus, dann arbeitete man sechs Wochen lang ohne Löhne, so daß schließlich jeder einzelne bis über den Sals in den Schul­den saß. Aber das Ziel war erreicht, man hatte das Unter­nehmen gehalten und hatte fortgefahren, aufzubauen, Speziell um den Holzbetrieb war man bemüht, und so gelang es, noch eben in die Ausläufer der guten Ronjunttur hineinzukommen und ich zunächst mit einem reichen Lieferungsvertrag eine groß eingerichtete Tischleret herzustellen, in ber etwa 150 Genossen

arbeiten tönnen.

Auch ber Metallbetrieb, der anfangs im wesentlichen als Handwerksbetrieb für den eigentlichen Holzbetrieb gearbeitet hatte, war nun in der Lage, fich sozusagen auf eigene Füße zu stellen. Man richtete einen Wertzeugbau ein und übernahm als Spezialartikel die Herstellung von Bohrfuttern, er warb die Patente zweier mitarbeitender Genossen eine Hand­bohrmaschine und ein ausgezeichnetes Sicherheitsschloß von ver blüffend zuverlässiger Konstruktion.

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Aber die Zeit des Aufschwunges war zu kurz gewesen, um einem o ausgedehnten Unternehmen, daß jest zwei große fünf tödige Fabritzäume füllte, die finanzielle Bafis zu geben, die es möglich gemacht hätte, Konjuntturschwankungen in voller Ruhe zu überstehen. Es tam die im Mai einfegende große Krise, die zehntausende Arbeiter brottos machte. Hier zeigte sich die Ge fahr, bie einer sozialistischen Insel bie ohne Hilfe gelassen wird, mitten im fapitalistischen Wirtschaftsbetriebe droht. Denn darüber gibt es natürlich feinen Sehl, mitten in der tapitalistischen Wirt haft, die ihrem ganzen Produktionsprozeß wie dem Handel Ihren Stempel aufbrüdt, unterliegt natürlich auch eine Genossenschaft den Methoden und den Erfordernissen der tapitalistischen Betriebe. Ebenso unterliegt fie ben Schwankungen der Nachfrage, den Ge­fahren des allgemeinen wirtschaftlichen Zerfalls. Ein genossen­haftlich- sozialistischer Betrieb, der eingerichtet ist mit den paar Sparpfennigen seiner eigenen Arbeiter, gelangt dann in eine sehr bedrängte Lage. Go ergibt sich die Notwendigkeit, bab, loweit wie es möglich it, bie großen Arbet terverbände und Organisationen das unter nehmen ihrer Genossen unterstützen. Ueberall ge­winnen in den Städten bie jozialistischen Parteien entscheidenden Cinfluß. Sie mögen dafür sorgen, daß bei Tischleraufträgen, bet Werkzeugbau, bei Mechanikerarbeiten die sozialistische Produktiv­Genossenschaft bedacht wird. Gleiches gilt für die großen Arbeiter verbände und Organisationen die häufig genug für ihre eigenen Räume Arbeiten zu vergeben haben, Möbelanschaffungen machen usw. Alle diese mögen überhaupt einmal wiffen, daß es eine fozialistische Fabrit gibt, die zu ihnen gehört und die ein Recht barauf hat, zu jeder Arbeit hinzugezogen zu werden, die sonst tapitalistischen Unternehmern zufällt.

Die Arbeiterschaft hat hier unter großen Opfern ein Unter­nehmen in Betrieb gehalten, dessen Zusammenbruch die Arbeits­losigkeit. bedeutend vermehrt hätte. Alle Forderungen, die man fonit in beweglich werbenben Worten an die Arbeiter zu richten pflegt, find hier erfüllt: Freude am Wiederaufbau, Arbeitseifer, Opferfreudigkeit. Jetzt ist das Unternehmen wieder in Schwierig­feiten. Alle Voraussehungen zu weitherzigster StIfe durch die produttive Erwerbslosigtett find hier ge­geben. Wir erwarten, daß die Behörden ihre Pflicht tun.

Die italienische Rammer fett fich nach neueren, auf Befragung ber Abgeordneten beruhenden Feststellungen aus folgenden Frat­tionen zusammen: Sozialisten mit 155, Bopolari( tatho­lische Volkspartei) mit 99, liberale Demokraten( einschl. Giolit taner) mit 87, Radikale mit 57, Reformer mit 33, Liberale( mit Salandra und Bojelli) mit 23, Reformiozialisten mit 18, Republikaner mit 10 und Wilde" mit 18 Sigen. Acht Wahl­freise waren Anfang August ohne Bertretung

Levys Bericht aus Moskau

Im Zirkus Busch erstattete Sonntag Baul Levy für die kom­ munistische Partei den Bericht vom Kongreß in Mostau. Mehr mals von Mitgliedern der. A. P. unterbrochen, führte er un­gefähr aus: Der Befreiungstampf des Proletariats tann nur ge­führt werden, von einer einheitlichen, straffen, zentralistischen Partet. Die fommunistische Internationale mus deshalb dem Pro­letariat der ganzen Welt das organisatorische Gefüge geben. Sie it bewußt abgeridt von der Organisationsform der 2. Internatio nale. Das Fassen von Resolutionen ist die Aufgabe von Distutier lubs. Eine Kampforganisation muß straff und einheitlich ge­führt werden. Ihre Spike fann nur sein, ein Kongreß von Gleich gefinnten, die denselben willen zur Tat, dieselbe Ueberzeugung, bieselbe Entschlossenheit erweisen. Ein Gedante, der entsprungen ist aus der Notwendigkeit des Kampfes. Jest gilt es, das Pros letariat der ganzen Welt zu sammeln in dieser Kampforganisation. Mit der K. A. B. D. find wir auseinandergekommen wegen der Heidelberger Leitfäge, die bestimmen, wir müssen dort bleiben, wo Millionen Proletarier von falschen Borstellungen in Fesseln geschlagen find, in den Gewerkschaften, in den Wahltämpfen usw. Cine sogenannte Spaltung fann nur den 3wed haben, die andere Bartel zu zwingen, thren Standpuntt zu überprüfen. Der Kongreß hat in dem überwiegenden Teil der Heidelberger Beschlüsse uns zugestimmt. Ihr werdet Euch( zur.. B.) nun besinnen müssen, ob Ihr nicht doch im Irrtum seid. Diejenigen, die das finden, sind

uns willkommen.

Ich sehe in dem großen Kampf, der nun in der U. S. P. zum Austrag tommt, die wichtigste Entscheidung, die das Proletariat über sich selbst fällen muß. Die großen Massen der Proletarier tehen organisatorisch in der u. S. B. Es ist der Verständigung der deutschen Massen nicht gedient, wenn man diese Frage ents cheibet als Organisationsfrage der. G. B. und mit Schlagworten. Es ist ein unerhörter Standal, wenn Artur Crispien erklärt, le tönnten sich der 3. Internationale nicht anschließen, wegen der traffen Organisation. Dittmann hat in Mostau gejagt: Die Führer feten für diese straffe Organisation. Nur die Massen hätten Mißtrauen bagegen. Und Crispien schürt dieses Mißtrauen.

Wie wir der 1. S. P. vorgeworfen haben, hat sie ein festes Pro­gramm noch nicht gehabt. Wenn die Massen schwantten, ging jie nach rechts; wenn je nach Attion verlangten, ging fie nach lints. Jetzt hat die Bartet Abschied zu nehmen von dieser Stellung in der Revolution, und zu entscheiden, ob sie Führerin oder Spielball der

start genug sein, die Last und die Arbeit einer deutschen Räte­Republik zu tragen.

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um

Die Aufnahmebedingungen find entstanden im Hinblick auf die Leiden nach dem Zusammenbruch in Räteungarn. Auch in Ungarn sagten die Sozialdemokraten, wir sind auch Kommunisten. Als dann die schweren Zeiten famen, tam auch die Unsicherheit ihrer Haltung zum Vorschein, die den Zusammenbruch zur Folge hatte. Nicht um für die K. P. D. Mitglieder zu gewinnen der Arbeiter willen, in deren Händen das Schicksal der deut­fchen Revolution liegt, mußten wir diese Bedingungen stellen. Die revolutionäre Situation ist heute eine andere als vor drei Monaten. Es zeigte sich die von niemand vorausgesehene Er scheinung, daß der Inlands- und Auslandsmarkt sich stürzten auf die deutsche Industrie. Die Fabrikanten konnten unbeschränkt pro­duzieren und die Preise bestimmen. Eine Schwindeltonjunktur ist es gewesen und hat die deutsche Kraft gelähmt auf Monate. Jetzt tritt der Zusammenbruch des Kapitalismus ein. Nur ein Beispiel der riesigen Arbeitslosigkeit: Bon 40 000 Holzarbei­tern sind nur 9000 voll beschäftigt. Es gibt teine Profite mehr. Jett tommt der Augenblic, wo die Mition, die im März unter­brochen wurde, wieder aufgenommen werden muß.

Räte- Rußland steht seit vier Jahren allein im Kampfe gegen den Welttapitalismus. Die Proletarier des Westens müssen ihren Brüdern zu Silfe kommen. Nicht durch eine Transportüber wachungskommiffion unter Aufsicht des Auswärtigen Amtes. Die Arbeiter müssen selbst durch eigene Aktion eingreifen.

In der Aussprache bedauerte Richter( U.S.B.), daß vor Zusam mentritt des Kongresses in Mostau innerhalb der U.S.P. jebe Dis­fussion über eine Spaltung der Partei mit allen wittteln verhindert worden sei. In Mostau habe sich jedoch die Absplitterung des linten Flügels vollzogen. Die U. S. P. dürfe an der fommenden Revolution nicht zum Ver­räter werden, wie es im November 1918 die Mehrheitssozialisten gewesen seien. Man dürfe sich nicht von Bedauern über die Opfe rung der Führer leiten lassen und die Partei müsse über die Ledebour, Senfe, Crispien und Hilferding hinwegschreiten. hinwegschreiten. In noch schärferem Ton sprach Stahl berg( U. S. B.). Solzfäller und Heid( K. A. B. D.) segten fich für die Vereinigung der beiden kommunistischen Richtungen ein. 3u ungeheuren Lumulfen, die fast zur Sprengung der Vers fammlung geführt hätten, tam es, als ein Führer der Berliner K. A. P. D., Sach, das Wort ergriff und die Ausführungen Dr. Levis als Phrasen" bezeichnete. Es erhob sich ein fürchterlicher Lärm, Pfeifen und Gefohle und minutenlang spielten sich erregte Szenen unter den Anhängern der brei sozialistischen Parteien im ganzen Hause ab, ein Mitglied der K. P. D. wollte den Redner von der Tribüne herunterziehen und es tam zu einem furzen Kampf, bei dem Sach Steger blieb. Als dann verschiedene andere Kommunisten eingreifen wollten, spielten sich zwischen ihnen und der Versammlungsleitung ähnliche Szenen ab. Schließlich gelang es dem Redner, sich Gehör zu verschaffen. Sa ch erklärte: Die Ber treter der K. A. B. D. in Mostau merges und Rühle seien vor Beginn der Tagung auf das intensivste von Radet bearbeitet worden. Radet erklärte, daß in Deutschland der Parteitag der K. A. P. D. stattgefunden habe und daß nach seinen Informatio nen bie beiden Delegierten fich dem Eretutiotomitee fügen sollten. Merges und Rühle häten sich geweigert, das zu tun und sich nur bem Kongreß beugen wollen. Radet erklärte ihnen darauf, dann fei man fa einig, denn das Exekutivkomitee habe ben Kongreß der Dritten Internationale volltom­men in der Tasche. Merges und Rühle hätten in Mostau vergeblich eine Verständigung mit Deutschland angestrebt. Man schnitt fie von jeder Poftverbindung ab. In Mostau tann man sich, so erklärte der Redner, nicht wie in Berlin bewegen. Man tann auch nicht legal arbeiten, denn man ist dem Exekutiv­fomitee völlig ausgeliefert. Kein Mensch kann einen Schritt auf die Straße tun, ohne daß es dem Komitee gefällt und ohne daß die Kommissare es nicht wüßten. Wir brauchen fett feine Reden, sondern die Tat. Das Entwaffnungsgesetz ist für uns außer ordentlich günstig und die Stunde ist da, da wir offensiv den rus schen Genossen helfen können.

Platate mit teilweise recht drastischen und humorvollen Inschriften. Die Redner bemühten sich, sachlich die Zustände in Oberschlesien zu schildern und die Notwendigkeit ju betonen, daß Oberschlesien mit feinen volkswirtschaftlichen Werten bei Deutschland bleibe. Nach Beendigung der offiziellen Reden versuchten jedoch einige Provos fateure, die Menge zu Unbesonnenheiten zu verleiten, fanden aber feinen Antlang. Dagegen entwickelte sich programmäßig ein großer Demonstrationszug, der sich die Linden entlang durch die Charlottenstraße bis zum Belle- Alliance- Blak bewegte, wo sich die Züge dann ohne jeden zwischenfall auflösten. Die Sicherheits polizei hatte unter den Linden, an der Charlottenstraße, an der Grenze des Bannfreises eine leichte Boftentette, die mit Karas binern bewaffnet war, aufgestellt, die aber feinen Aniak zum Eins schreiten hatte.

Neukölln. Auf die am morgigen Dienstag, abend 7 Uhr, im großen Saal der Neuen Welt, Sasenheide, stattfindende öffent liche Versammlung mit dem Thema Die weltliche Schule in der die Genossen Dr. Löwenstein und Dr. Ausländer sprechen werden, machen wir die Genossen und Genofsinnen ganz besonders aufmerksam. Die Bedeutung dieser Versammlung liegt hauptsächlich in der Notwendigkeit, für die Einführung der welt lichen Schule und für die Einschulung derjenigen Kinder, welche Dom Religionsunterricht befreit werden sollen, in besondere Schu fen einzutreten und zu agitieren. Genossen und Genofsinnen, sorgt für Massenbesuch dieser wichtigen Bersammlung.

Charlottenburg . Jede Haushaltung in Charlottenburg fann vom 1. September ab ½ Raummeter Brennholz aus städtischen Beständen erhalten. Bertaufsstellen sind eingerichtet auf den städtischen Solzplägen Sömmeringftt., Reisstr., Spreestr., Ede Wallstr., Niebuhrstr. nähe Wilmersdorfer Str. und Nürnberger

Str. 50-55.

Lehrer und Gewerkschaft resp. Räteorganisation. Ueber dieses Thema spricht in einer Versammlung des Berbandes sozialistischer Lehrer der Genoffe Richard Müller am Dienstag, abend 8 Uhr, in der Aula der 8./36. Gemeindeschule, Gipsstraße 23a. Die sozialistische Proletarierjugend, Agitationstag, Rop den I, hat zu Dienstag, den 31. d. M., eine öffentlige Jugendversammlung in die 166. Gemeindeschule, Ruhe playstraße, einberufen. Das Thema lautet: Det inter nationale Jugendtag." Jugendliche Arbeiter und Ar beiterinnen, Lehrlinge, Betriebsvertrauensleute und Fortbil dungsschüler, bezeugt euer Interesse für den revolutionären So zialismus, für die Borwärtstreibung der sozialen Revolution. Er scheint in Massen!

Oberspreewaldfahrt des Arbeiter- Wanderverein Berlin ". Der Arbeiter- Wanderverein Berlin " veranstaltet am Sonntag, den 5. September feine legte diesjährige Spreewaldfahrt. Kahn fahrt über Lehde- Leipe- Bohlenzschente- Forsthaus Eiche­Kannomühle- Moischofsta- Lübbenau. Abfahrt Sonntag früh 6,45 Görlizer Bahnhof, Rüdfahrt Sonntag abend 9 Uhr. Teil nehmerfarten zu 30 W. find in den Zahlstellen Frizz Wählisch, Stalizer Straße 22, Ch. Ohngemach, Kommandantenstraße 88 ju haben.

Das Blüthner- Orchester veranstaltet am Freitag, den 3. Septem ber, abends 7% Uhr in der Neuen Welt einen Bolts- Wagner Abend. Karten außer in den bekannten Geschäften an der

Abendtaffe.

Großfener in Johannisthal . Die Albatroswerte", Gesellschaft für Flugzeugunternehmungen m. b. 5. in Johannisthal find in der Nacht zum Montag von einem verheerenden Großfeuer betrof fen worden, wobei vier Fachwertsschuppen mit fertigen Flugzeu gen, Motoren, sowie wertvolle Materialien und Wertzeuge voll ständig niedergebrannt sind. Den Ortswehren von Johannisthat Oberschöneweide, Niederschöneweide , Treptow , Glienide, Adlers hof, Grünau , Berlin , Briz usw. gelang es, eine weitere Aus dehnung zu verhüten und mehrere schon brennende Schuppen zu schützen. Der Schaden ist. ganz erheblich. Die Entstehungsurface war nicht zu ermitteln. Heute früh fand man beim Aufräumen

Nach einem Schlußwort Dr. Levys wurde die Versammlung geber Brandstätte einen feftverschlossenen Geldschrank s man ihn schlossen.

Aus der Partei Warnung!

Seit längerem wurde beobachtet, daß ein gewisser Jan zewski als Spigel im Verdacht steht. Derfelbe hatte auf irgend eine Art und Weise Eingang in die Partei gefunden. Troy allen Versuchen, war es jedoch nicht möglich, einen Beweis der Spigelei zu erbringen. Bis eines Tages eine Verhandlung vor dem Mietseinigungsamt in Alt- Landsberg stattfand, in welcher flar zutage trat, daß der Janzewstt ein Spigel und Probotateur ist. Es wird hiermit aufs eindringlichste vor biesem gewarnt.

Groß- Berlin

Die Kommunistenheze in Weißensee

Die Kommunistische Arbeiterpartei, Wirtschaftsbezirt Groß­Berlin( Weißensee ) ersucht uns um Aufnahme bes nachstehenden Artikels:

Anläßlich der Erfchießung eines Sicherheitsbeamten in Weißen fee sette eine fyftematische Hetze gegen die Mitglieder der K. A. P., K. P. D. und sonstiger auch nur tommunistischer Gesinnung ver dächtiger Personen ein. Weißensee ist von einem Spigel heer überflutet. Autos durchrasen Tag und Nacht den Ort und nehmen in der rigorosesten Weise Durchsuchungen und Ver­haftungen vor. Lokale werden ausgehoben, Männer und Frauen in der brutalſten Weise verschleppt. Spigel und dergleichen Indi viduen bieten in Lotalen und auf der Straße Munition und Waffen an. Die Verhafteten werden nach glaubwürdigen Berichten mishandelt und bedroht. Die Kommunistische Arbeiterpartei hat mit der Sache absolut nichts zu tun und ist darum der Ueber zeugung, daß die Erschteßung des Sicherheitsbeamten als Mittel zum Zwed benutzt wird, um politische Gegner in der jegigen hoch gespannten politischen Situation unschäblich zu machen und die Notwendigkeit der Spizelorganisationen zu beweisen.

Wir fragen: ft irgend jemand befugt ohne jeglichen Grund willtürlich Berhaftungen vorzunehmen? Die Zahl der Ver. hafteten beträgt sitta 30 und steigert sich stän big. Im Ort herrscht ungeheure Aufregung und Verzweiflung in den betroffenen Familien. Die Steuern der Arbeiter müssen dazu herhalten, Spizel und dergleichen lichtscheues Gesindel zu unter halten. Wir fordern darum die Arbeiterschaft auf, doppelt vor­fichtig zu sein, um diefen Elementen das Handwerk zu leger.

Der Gemeindevorstand von Weißenfee hat auf Ersuchen bereits Schritte bei den kompetenten behördlichen Stellen unternommen, um diesem Treiben Einhalt zu gebieten.

Aus dem offiziösen Bericht, den wir in unferer Sonntag- Nummer peröffentlichten, ging ja schon deutlich genug hervor, daß es sich um eine Spigelmache handelt, der einige Berfonen, von denen noch nicht einmal feststeht, daß fie irgendeiner Partei angehören, zum Opfer gefallen find. Wir fordern daher ebenfalls Sie fofortige unschädlich machung biefer elenben Spigel und Freilassung der Berhafteten! Ferner ist zu fordern, daß die Angeschuldigten einem ordentlichen Gericht vorgeführt werden, und nicht dem außerorbentimen Kriegsgericht. Oder will man das Ausnahmegeset der Verordnung des Reichs präsidenten vor der Beseitigung der Kriegsgerichte schnell noch einmal benutzen, um der Militärtamarilla Gelegenheit zu geben, eine Saßorgie zu feiern?

Rundgebung für Oberschlesien

Die angekündigte Massentunogebung ber Oberschlefter Groß­Berlins, bie Sonntag nachmittag im Lustgarten stattfand, nahm einen ruhigen Berlauf. Etwa 20 000 Demonstranten, Männer, Frauen und Kinder, waren in einzelnen Sügen aus allen

öffnete, fah man, daß fämtliches Papiergeld verkohlt war.

Bon einem Straßenbahnwagen überfahren und getötet wurde Sonntag nachmittag der 68jährige Kaufmann Robert Rod aus der Bahnstraße 35 zu Schöneberg , als er an der Ede der Kazbach und Monumentenftraße den Fahrdamm überschreiten wollte. Die Leiche wurde beschlagnahmt und nach dem Schaus hause gebracht.

Voraussichtliches Wetter für Berlin und Umgebung am Dienstag. Kühl und ziemlich tribe, mit weiteren Regenfällen und mäßigen nordwestlichen Winden.

Aus den Organisationen

5. Drift. Dienstag, ben 31. Auguft, abends 7 Uhr, Sigung ber fommunalen Komision bei Schweifarbt, Alte Satobiz. 24. Bortrag bes Genoffen Stadtrat 5. Welle über Wohlfahrtspflege.

7. Diftritt. Dienstag, bt, engere Borstands und Wettonerateftgung be P. Soffmann, Gubener Str. 5.

10. Diftritt. Seute abend, 7 Uhr, bel Büttner, Schwebter Str. 23, engere Boo Handsfihung.

15. Diftritt. Sigung der fommunalen Kommission bet 14. Abteffung Mittwo 7 Uhr, bei Bila, Rostoder Str. 24,

18. Siftritt. Dienstag, 7 Uhr, bef Bahr, Babis. d, Bollversammlung be Frauen- Arbeits- und Kinderschuhfommiffion.

Charlottenburg . Mitgliederversammlung am Donnerstag, abends 7 Uhr( Cons with no betannt gegeben). Tagesordnung: Die Einrichtung profetarischer Kindergärten. Referent: Gen. Dr. Lowenstein.

Lichtenberg , Mittwoch, ben 1. Geptember, abends 7 Uhr, in der Aufa ber Park aue, außerordentliche Generalversammlung. Tagesordnung: Neuwahl des Bote Det Attionstat. Standes. Rieberbarnim- Norb. Da die Veröffentlichung der Situng der Diftrifts- Rom munaltommiffion erst in der Sonnabendabend- Nummer erschienen und dadur ausfallen mußte, findet bleselbe nun Dienstag, den 31., abends pünktlich 7% he bei Schulk, Bantow, Floraste, 5-6, tatt, Wichtige Tagesordnung. Reinidendorf- West. Dienstag, 8 1hr, Frauenabend in Boltshaus. Vortrag De Druder: Gesundheitliche Fürsorge für Arme und Waisen.

Bantow. Politische Kommiffiou. Mittwoch, 7 Uhr, Sigung bei Ried, Binzitt. 4 Jebe Gruppe muß bettreten fein.

Zegel, Dienstag, 7% Uhr, bet Chriftenfen Sigung der Birbungs- und Jugenb Lommission. Freitag, 7 Uhr, Mitglieder- Versammlung in der Schulauta, Tres fowftrage. Bortrag: Internationale. Ref.: Gen. Einstein.

Friedrichshagen . Heute abend 6 Uhr, in bet Sängerhalle Artionstatsftung. fileßend um 7 Uhr Funktionärigung. Genoffe Düwell spricht über die 3. Inter nationale. Mittwoch, 7 Uhr, Frauenteseabend in ben Bürgerfälen. Senoffin Demmnig spricht über Kinderschuh und seine Bedeutung.

Vereinskalender

Rebelter- Wanberbund Naturfreunde", Detsgruppe Renton. Dienstag, nad mittag 5 Uhr, im Jugendhelm Rogatfit. 15, Litbilder Vortrag über" Kinder wanderung. Kinder und Eltern sind eingeladen.

Lebensmittelkalender

Söneberg. Bis 31. Auguft Voranmeldung für 1 Dose Einheits- ober Mumind Malzertrakt auf Abfonitt 51 der Jugendlichenkarte. Ausgegeben werben 20 Gr Butter, 150 Gr. Schmalz, 9 Pfb. Kartoffeln, ohne Boranmeldung% Pfd. Aus landszuder, ferner 125 Gr. Graupen( 42).

Brig. Durch die Aleinhändler: 500 G, Marinelabe, 250 Gr. Runthonig, 250 Gramm Syrup( 49). Karte für Jugendliche: 1 Dose fond. Magermilch( 65). Durch die Bertaufstelle: 500 Gr. Buchweizengrike, 50 Gr. Lee. Personen o 60 Jahre: 1 Dose fond, Magermilch. Kinder und werdende Mütter: 250 62 Buchweizengrüike, 125 Gt. 3wtebad, 1 Dose Maizeztratt, 100 Gr. Tee. farte B und C 1 und 2: 125 Gr. 8wlebad. Groß Berliner Lebensmittelfacte( 8) Doje Malzertratt, 1 Bfb. grüne Erbfen, 1 d. Linsent, 1 Bfd. Reis, 1 lb Bohnen, 1 Schachtet Streimholzer, 5 Bo. Kartoffeln. Treptow . 250 Gr. Saferfloden( 42 unb 48), 3 Batete Süßstoff( 7), 375 G Buder( 94).

Grünau . 20 Gr. Butter, 150 Gr. Schmalz. Am Freitag auf Abschnitt 42 und ber Kreiskarte 250 Gr. Reis. Von Mittwoch bis Sonnabend von 9-12 1hr Lebensmittelamt auf Familien- Lebensmittelfacte 14 fb. hoil. Katao für 8,59 unb filt tinder im 7., 8., 9. unb 10. Lebensjahr gegen einen von ihrer Brot tommiffion einzufordernden Gutschein 1 Buse fonderierte Milch file 2,50 D. Teitom. 125 Gr. Sago ( 11), 10 fb. Kattaffein, 100 Gr. Schmalz. Dienstag, Zimmer 10 pormittag von 9 bis 1 Uhr im Rathaus Ausgabe von Mild tarten. Bit- Sitewide. 125 Gr. Rubein( 168), 250 Gr. Rindertale( 168), 500 Gr. Safer foden( 160), 500 Gr. Marmelabe( 170), 100 Gr. Syrup( 170). Auf Rährmittelfarten 250 Gr. Kinbergerstenment, 250 Gr. Sago . Kriegsbeschädigte 500 Gt. Maisfloden ( O), 500 Gr. Graupen( 9) Werbende Mütter 500 Gt. Cerealmehl, 250 Gr. Sage, 500 Gr, Maisfloden, 10 fb. Kartoffeln( 171).

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Retnidenbort. ib. Fruchtmatmelade( 250), 7 p. Rartoffeln, 40 Gr. Butter, 150 Gr. Schmals.

Berantwortlich für die Rebattion Beo tebfü, Berlin - Friebenan. Ber antmorilid fit ben afetatenteil: ubwig Romeriner Karlshort . Bationsganoffenfchaft Freiheit" e... b. Berlin . Drud bop bellf

Draderet 6. m. 5. S., Berlin C. 2, Breite Straße 8-9.