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Der Geldbeutel der Agrarier
Zurückhaltung der Biehlieferungen
Eine Eingabe des Magistrats Berlin
feiner Tagung in der nächsten Woche erneut mit der Frage der Der Boltswirtschaftliche Ausschuß des Reichstages wird sich in Aufhebung der Zwangswirtschaft für Fleisch beschäftigen. Er einer Brotgetreidereserve von zwei Millionen Tonnen abhängig
gemacht.
In
Trotzdem ist der Beschluß, wie die unabhängigen Vertreter im Ausschuß richtig vorausgesagt haben, von den Landwirten zu einer weiteren Zurüchaltung der Biehlieferung benutzt worden. einer Eingabe an den Volkswirtschaftlichen Ausschuß weist der Magistrat von Berlin darauf hin, daß in den letzten Wochen Der Auftrieb des für Groß- Berlin bestimmten Schlachtviehs in höchft auffälliger Weise zurückgegangen ist. Es heißt dann weiter
in dieser Eingabe:
In der letzten Woche sind nur noch 300 Rinder, 209 Kälber, 218. Schweine und 150 Schafe geliefert worden. Nach der Zulage des Landesfleischamtes sollten uns, 3weldrittei unjeres Fleischbedarfs in Schlachtviehfleisch geliefert werden. Durch Sen legten Umlageplan ist diese Menge auf ein Drittel herabgelegt worden, b. h. rund 707 000 Bfund, während das in der letzten Woche gelieferte Schlachtvieh im ganzen nur eine Ausbeute von rund 202 000 Pfund Fleisch ergibt. Siervon müssen zunächst noch die Krantenanstalten vorzugsweise versorgt wer den, so daß wir der Allgemeinheit frisches Fleisch überhaupt taum noch zuführen tönnen. Wir müssen statt dessen Gefriers fleisch ausgeben, das aber in teiner Weise als vollgiltiger Ersay anzusehen ist und dessen dauernde Ausgabe eine gesundheitliche Echädigung unserer Bevölkerung befürchten läßt. Das Verhalten der Landwirte, die offenbar jezt das Vieh zurückhalten, weil
der Annahme Raum, daß der minderbemittelte Teil haft ein bebeutendes Höherschnellen der Preise versprechen, gibt nserer Bevölkerung nach der Aufhebung der 3wangswirtschaft überhaupt des Anteils an frischem& leisch beraubt sein wird.
Voraussetzung für die Aufhebung der Zwangswirtschaft war die Sicherstellung von zwei Millionen Tonnen Getreide seitens der Reichsgetreidestelle. Diese Borauslegung ist nicht im entferntesten erfüllt. Es besteht also für einen großen Teil unserer Bevölkerung die sehr ernste Gefahr, daß sie, wenn die Zwangswirtschaft tatsächlich aufgehoben wird, weder frisches Fleisch noch genügend Brotgetreide et
háit. Die Folgen, bie hieraus entstehen könnten, find garnicht
abzusehen. Wir halten es daher für unsere Pflicht, nochmals vor übereilten Schritten zu warnen. Wir bitten dringendst, dem Beschluß wegen Aufhebung der Zwangswirtschaft nicht meiter Folge zu geben, einmal weil die Voraussetzung wegen bes Getreidevorrats nicht erfüllt ist, und dann weil das feßige Verhalten der Lieferungspflichtigen auf die Absicht einer großen Preissteigerung schließen läßt." Ueber die Wirkungen der Freigabe von Fleisch äußerte sich der bayerische Bauernführer Dr. Heim folgendermaßen:
Ab 1. Oftober erfolgt nun die Freigabe des Vichs. Es wird schon jetzt mit der Viehabgabe zurückgehalten. Teilweise wird da gewissenlose Interessenpolitif getrieben. b 1. Oftober werden die Viehpreise enorm in die Höhe gehen. Die Bauern mögen sich durch diese Konjunktur ja nicht loden lassen und etwa ihre Ställe räumen. 800 000 Stück Großvieh und 150 000 Pferde sollen an die Entente geliefert werden. Bei der vollkommen freten Fleischwirtschaft ab 1. Oftober wirb für Bayern eine tatastrophale Bage eintreten: nämlich durch die freie Biehausfuhr aus Bayern ! Die Gefahr besteht in einer gewaltigen Abwanderung von Schlachtvieh und Arbeitsvieh aus Bayern nach Norden, da Bayern nicht die Kauftraft wie der Norden hat. Bayern wird im nächsten Frühjahr faum noch Arbeitsochsen haben. Entweder gehen wir dann der Anarchie oder einer neuen 3wangswirtschaft entgegen."
Wenn auch Seim sich ausschließlich von den besonderen Intereffen der bayerischen Landwirtschaft leiten läkt, so ist doch seine
Der Betriebsrätekongreß
Der Genosse Heinrich Malzahn versendet an die Parteipreffe einen Artikel über den Reichsbetriebsrätekongres des A. D. G. B in dem er kritisch zu dem Wahlverfahren für den Kongreß Stellung nimmt. Malzahn macht darauf aufmerksam, daß das Wahl= reglement die Wahlen der Delegierten zum Rätekongreß den einzelnen Verbänden und Verbandsvorständen überläßt, während die Richtlinien des A. D. G. B. eine Zusammenfassung der Be triebsräte nach Industriegruppen vorsehen. Er erblidt darin nicht mit Unrecht eine Intonsequenz, für die auch wir feinen Grund zu erkennen vermögen. Ferner findet Malzahn einen Mangel in der Zusammenlegung des Kongresses darin, daß nut die freige wertschaftlich organisierten Arbeiter und An gestellten am Rongreb beteiligt sein sollen. Malzahn tritt ein für einen Rongreß aller Betriebsräte, auch derjenigen, die nicht den freien Gewerkschaften angeschlossen sind. Von einem solchen Kongreß wäre nach der Ansicht Malzahns eine madhtoolle programmatische Kundgebung der gesamten werftätigen Klasse in sozia listisch revolutionärer Richtung zu erwarten.
Dieser Auffassung beizustimmen, fällt uns schwer. Nach den Ers fahrungen, die erst jüngst zum Beispiel mit dem Verhalten des Allgemeinen deutschen Eisenbahnerverbandes zum Hauptbetriebsrat der Eisenbahner in der Frage der Trans portfontrolle gemacht wurden, haben wir doch sehr starke Bedenten gegen die Ersprießlichkeit eines Zusammenarbeitens mit diesen Gruppen. Außerdem glauben wir auch nicht, daß, wie Malzahn es ausdrückt, durch die Beschränkung des Kongresses auf die freigewertschaftlichen Betriebsräte Millionen der merttätigen Klasse das Recht der Bertretung genommen" wird. Die Mil lionen dürften doch wohl in den freien Gewerkschaften ihre Bertretung finden. Für eine ausreichende Vertretung der unterschied lichen Richtungen innerhalb der freien Gewerkschaften zu forgen, ist natürlich eine außerordentlich wichtige Aufgabe, die die Arbeiter selbst bei den Wahlen zu lösen haben.
Malzahn wendet sich weiter dagegen, daß einzelne Verbände bet der Zahl der ihnen bewilligten Delegierten sehr bevorteilt werden. Er führt an, daß der Landarbeiterverband mit 700 000 Mitgliedern 200 Delegierte bekommen soll, während sich der Mes tallarbeiterverband bei 1700 000 Mitgliedern mit nur
Feststellung, daß die Viehpreise enorm in die Höhe gehen werden, durchaus autreffend. Aber das ist ja gerade der Wille bera gra- 190 Delegierten begnügen muß. Aehnliche Mizverhältnisse find
tier, deren Stellungnahme nicht von den Interessen auf die Allgemeinheit, sondern von der Rüdsicht auf ihren eigenen Geldbeutel geleitet wird.
Nene Jnstruktionen
Cin Mostauer Funtpruch teilt mit, daß Donochowski, der Führer der ruffischen Abordnung, in Minst, sich nach Mostan begeben hat, um sich von seiner Regierung Instruktionen wegen der polnischen Gegenvorschläge zu den russischen Friedenss bedingungen zu holen. Während seiner Abwesenheit wird Smes devith über die Frage der Berlegung der Friedensverhandlungen an einen anderen Ort unterhandeln.
Baldige Wiederaufnahme der Verhandlungen
TU. Warschau, 31. Auguft.
In einer Besprechung mit Vertretern der Presse trat der Vors fhende der Friedensdelegation Domsti den Gerüchten entgegen, die von einem Abbruch der Minster Verhandlungen wissen wollen. Domstt erklärt, daß es fich nur um eine durch die Um ftande bebingte zeitliche Unterbrechung handele und daß dte Einzelheiten der Fortsetzung der Berhandlungen Gegenstand ber angenblicklichen Beratungen in Minst und Warschau felen.
Wie aus unterrichteter Quelle verlantet, findet zurzeit zwischen der polnischen und der Sowjetregterung ein Gebantenanstausch ftatt
Aus diesem Grunde
über die Erweiterung der polnisch- russischen Verhandlungen Ju einer Konferenz fämtlicher Randstaaten, deren Unabhängigbürften bis zur Wiederaufnahme der polnisch- russischen Berhandlungen noch einige Tage vergehen. Alle Meldungen über Ort und Zeit punkt der neuen Verhandlungen find daher auch als zumindestens
verfrüht anzusehen.
einen
Die Heußerungen des Marschalls Pilsudski in Warschan haben dem Nieuwe Rotterdamsche Courant" zufolge in London Jufolge liegen in amtlichen Kreisen außer dem Bericht über Pil Juostis Neußerungen noch andere Anzeichen vor, die darauf hindeuten, daß die polnischen Militaristen geneigt find, bem nachdrüdlichsten Rat der Antierten, daß die in Versailles festgelegte Grenze nicht überschritten werden soll, uu beachtet zu lassen.
nangenehmen Einbrud gemacht. Den Blättern
SM. Baris, 1. September.
Petit Parifien" peröffentlicht einen Artikel, den der bekannte Oberst House gestern an amerikanische Blätter gesandt hat. In diesem Artikel fommt House zu der Schlußfolgerung, daß es mehr als je erwünscht ist, daß die AIIiterten zusammenwirken und eine fete politische Richtlinie festlegen. Bolen, das nie mit dem Frieden von Versailles einverstanden war, wird alles mögliche tun, um Bortetle für sich herauszuschlagen und ben Sieg au 3 aubeuten. Das bolichewistische Rußland ist aber noch nicht belegt, denn solange Lenin und Trohki Führer sind, werden immer nene Heere geschaffen werden und der Konflikt stets von neuem wieder persönlichkeiten, daß, falls die Sowjetregierung dem russischen Volke das Necht gebe, sich frei in allgemeinen Wahlen zu äußern, Frankreich bereit wäre, das Ergebnis dieser Wahlen, gleichviel, welche Regierung dadurch ans Nuder fäme, zu genehmigen, enthalte die richtige Lösung.
Konflikt zwischen Polen und Litauen ( Eigener Drahtbericht der Freiheit".) Kowno , 31. August.
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Guwalfi ift nach Kämpfen von den Polen bejetzt. Die litanische Neutralität ist gefährdet. Es besteht ein Note an die Entente gedroht, baß fie fich alles vorbehalten Konflikt zwischen Polen und Litauen . Die Litauer haben in einer miljen, bei weiterem Vorgehen der Polen . Offensive steht von Grobno aus jür die nächsten Tage bes Dor. Agelrob hofft, daß es gelinge, ben polnischen Korridor erneut abzuschneiden.
Die russische
Besatzung die Stadt und brachte dem Feind schwere Berluste bet. Feindliche Abteilungen, die gegen Grabomize marschierten, wurden nach blutigem Kampfe von zwei Legionären- Divisionen nach Süden abgedrängt. Durch unsere Hilfstruppen, die im Rücken der Armee Budjennys operieren, wird dieser in seiner Initiative start behindert. Diesen Truppen gelang es, einen bedeutenden Teil des feindlichen Terrains abzuschneiden.
Das Militärabkommen zwischen
Die französische Presse erfährt aus Brüssel , daß die belgische Regierung gestern den Brief, in welchem Millerand das Militärabkommen mit Belgien genehmigt, erhalten hat. Sobald der Empfang des Briefes von der belgischen Regierung bestätigt worden ist, tritt das Abkommen in Wirkung. Es wird ferner ges meldet, daß der Wortlaut des Abkommens nicht veröffentlicht werden wird, da man der Ansicht ist, daß es unzulässig sei, daß der Felad gegen den das Abkommen beschlossen wurde, Savon Kenntnis erhalten soll.
Die Strettlage war am Dienstag unverändert. Versuche ber Streifenden, die Eisenbahner auf ihre Seite zu bringen, blieben erfolglos. Anschläge gegen die Eisenbahnen an verschiedenen Drten des Bandes wurden noch rechtzeitig vereitelt, ebenso Versuche der Streikenden, Reifende am Betreten von Bahnhöfen zu verhindern. Ju Ulm hat eine geheime Abstimmung in sämtlichen Betrieben etne große Mehrheit gegen den Streit ergeben. In einer Vollverjammlung der Betriebsräte Stuttgarts am Dienstag nachmittag wurde befchloffen, sich dem Steuerabzug zu unterwerfen, und die fofortige Zurückziehung der Truppen aus den Be trieben zu verlangen. Die Regierung wird die Polizeiwehr erst dann aus den besetzten Betrieben zurückziehen, wenn die Berhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, die am Abend wieder aufgenommen wurden, über die strittigen Fragen zu einem Ergebnis geführt haben, und die Gewähr vorhanden ist, daß die öffentliche Ruhe nicht mehr gestört wird.
Wenn die Regierung sich weigert, die Truppen aus den Betrieben zurückzuziehen, so bebarrt fie bei threm unerhörten Eingriff in bas Selbstbestimmungs- und Streitrecht ter Arbeiter. Darum geht heute der Kampf nicht um den Stenerabzug. Es handelt sich um eine von der Staatsgewalt veranlaßte Aussperrrung, ein Berfahren, das unerhört nennen ist.
Behart die Regierung dabei, so wird sie den Widerstand der Arbeiter
schaft nur steigern.
TU. Benthen, 1. September. Die Ereignisse der letzten Wochen wirken gegenwärtig in einer allgemeinen Unsicherheit und den täglichen Verbrechen nach. So wurden gestern im Hindenburger Kreise dret Land
auf einer Streife angehalten und erschossen. Ein Rechnungsführer und ein Lehrer aus Michalfomit wurden gestern vers Schleppt. Der Aufenthaltsort ist noch unbekannt. Auf den meisten Bahnhöfen, besonders in Kattowis, wird seitens der franzöfi schen Truppen eine äußerst strenge Kontrolle und Waffendurch fuchung vorgenommen. Die„ Kattomizer Morgenzeitung" ist nach eintägiger Freigabe wieder verboten worden. Die Durchsuchung bes Polizeipräsidiums in Kattowth wird heute von interalliierter Seite auf ein Versehen zurücgeführt. Im Kattowizer Kreise ist es ruhig, der Polizeidienst befindet sich jedoch in den Landgemeinden fast durchweg in den Händen der Bolen. Eine Grenz fontrolle besteht nicht mehr. Die Grenze ist vollkommen offen. In den Städten steht man bereits die blaue Abstimmungspolizei in der Uniform der Sicherheitspolizei mit den blauen Aufschiägen. Die Entschädigungsansprüche werden in großer Zahl eingereicht. Die Polen fordern von der Stadt Kattowiz vier Millionen als Buße, zu der nur die deutschgesinnten Bewohner herangezogen werden sollen.
Die Regierungsbildung in Thüringen Die Landeskonferenz der Unabhängigen sozial. bemokratischen Partet in Thüringen hat zur Frage der Regierungsbildung folgenden Beschluß gefaßt:
auch zwischen anderen Organisationen vorhanden. Diese Unterschiede erscheinen auch uns recht erheblich und in dieser Größe durchaus nicht gerechtfertigt.
Walzahn stellt dann dem Kongreß einige Aufgaben, die er in folgenden Darlegungen zusammenfaßt:
Der Betriebsrätefongreß muß sich für souverän erklären. Nach dem Eintritt in die Tagung hat er sich aus seiner Mitte die Geschäftsleitung selbst zu wählen. Aufgabe des Kongresses muß es sein, neben der Erledigung anderer wichtiger Fragen einheitliche Richtlinien für den organisato rischen Aufbau der Räteorganisation Deutschlands zu schaffen. Ferner muß ein grundsägliches Arbeitsprogramm für die Betriebsräte auf diesem Kongreß festgelegt werden. Da zu wird es notwendig sein, daß die Fraktionen schon vor der Tagung des Kongresses zur Beratung in Berlin zusammentreten und ihrerseits mit bestimmten Richtlinien und mit einem Arbeitsprogramm auf dem Reichstongreß erscheinen. Angesichts der Wichtigkeit der Beschlüsse des Kongresses für die fernere Entwicklung der Rätebewegung in Deutschland und für die soziale Revolution ist es notwendig, daß sich alle wirklich sozialistisch- revolutionären Delegierten zu einmütigem Handeln zusammenfinden."
Malzahn fordert hierbei ein 3ujammengehen zwischen den Vertretern der U. S. P. D. und K. P. D.
Die Leipziger Boltszeitung" veröffentlicht den auch bei uns abgebrudten Aufruf des Zentralfomitees und des Beirates unjerer Partei, worin diese Körperschaften die Parteigenossen zur Beteiligung am Kongreß und zum Eintreten für eine selbständige Betriebsorganisation auffordern. Dazu schreibt die„ Leipziger Boltszeitung":
Der Zusah unter Berständigung mit den Gewerkschaften über ein einheitliches Zusammenwirten" tann die Tatsache nicht aus der Welt schaffen, daß die selbständige Räteorganisation über den Gewerkschaften und über der Partei stehen will.
Wo steht denn in unserm Attionsprogramm, daß sich die Par tei für eine selbständige Betriebsräteorganisation ausgesprochen hat? Bisher hat sich noch tein Parteitag für eine selbständige Betriebsräteorganisation, die über Partei und Gewerkschaften stehen soll, erklärt. Diese Organisationsform der Betriebsräte ist vielmehr in der Partei start umstritten. Bekanntlich haben große Gewerkschaftsorganisationen wie der Metallarbeiterverband, dessen Leitung fest auf dem Boden unserer Partei steht, die selbständige Betriebsräteorganisation abgelehnt, ebenso die Afa. In Leipzig haben die Betriebsräte unter der Führung des Gewerkschaftstartells( das von U. S. P.- Genossen geleitet wird) der selbständigen Betriebsrätezentrale in Halle die Beiträge gesperrt, weil die großen Töne dieser Zentrale im umgelehrten Berhältnis zu ihren Taten standen.
Wenn daher jegt in einem Aufruf des Zentralfomitees und des Beirats die Partei ohne weiteres für die selbständige Betriebsräteorganisation festgelegt werden soll, so muß dagegen mit aller Entschiedenheit Einspruch erhoben werden. Mit diesem Versuch maßen sich Zentralkomitee und Beirat Rechte an, die nur dem Parteitage zustehen; er allein hat die Stellung der Partei zu dieser oder jener Organisationsform zu entscheiden. Im Interesse der Partet muß verlangt werden, daß die Mitglieder Des Zentralkomitees und des Beirats ihre persönlichen Wünsche von den Beschlüssen des Parteitages auseinanderhalten, wenn sie sich nicht dem Vorwurf aussehen wollen, daß sie ihre Aemter mißbrauchen. Oder wollten die Instanzen eine Probe davon geben, wie sie die Dittatur in der Partei zu handhaben ge= benten? Sollen die Parteimitglieder und die Gewerkschaftsgenossen nichts mehr zu sagen und nur nach der Pfeife einiger Freunde der selbständigen Betriebsräteorganisation zu tanzen haben? Soweit sind wir doch wohl noch nicht!"
Weiter wendet sich die Leipziger Boltszeitung" gegen die For derung des erwähnten Aufrufes, daß die Wahlen in den Boll versammlungen der Industriegruppen erfolgen müßten. Das wäre eine indirette Wahl, die bisher in der Arbeiterbewegung stets aufs schärffte betämpft worden ist." Unfer Leipziger Organ übersicht hier, daß der Aufruf bemängelt, daß die Wahlen nicht in den Vollversammlungen oder in den Bersammlungen der Industriegruppen" erfolgen oll, was also die Möglichkeit ins Auge faßt, Urwahlen in den Mitgliederversammlungen der Industrie. gruppen vorzunehmen. Kritisiert wird in dem Aufruf nur, daß das System der Gliederung der Betriebsräteorganisationen nach Industriegruppen bei diesen Wahlen fallen gelassen werden soll. Diese Kritit erscheint uns durchaus berechtigt, wie wir schon oben sagten, und wir wüßten auch nicht, welche Be denten wir gegen eine indirette Wahl durch die Bollversamm
lungen der von den freien Gewerkschaften organiſierten Betriebs
räte haben sollten. ul. Kowno, 1. September.
und nach blutigen Rämpfen mit fleineren littauischen Abteilungen Bwei polnische Divisionen haben die littauische Grenze überschritten Suwalti besetzt. Auch der Fall von Seiny wird stündlich er
wartet.
TU. Warschau, 1. September.
Die Landestonferenz billigt die Haltung der Thüringer Landtagsfrattion in der Frage der Regierungsbildung. Sie hält auch für die Zukunft an der Erklärung der Fraktion im Thüringer Bandtag und an den von ihr für ihre Beteiligung an der Regierung gestellten Richtlinien fest. Ste fordert für den Fall, daß auch in der nächsten Tagung des Landtags eine Regierung nicht zustande kommt, die sofortige Auffung des Landtags und die Bornahme von Neuwahlen.
Wir haben die Bedingungen, von deren Erfüllung unsere Genossen ihren Eintritt in die Regierung abhängig machen, perScheiterte die Regierungsbildung am Widerstand der Demokraten.
Wichtig ist indes vor allem, daß sowohl der genannte Aufruf, wie der Genosse Malzahn in seinem Artikel und die„ Leipziger Boltszeitung" für eine Beteiligung am Kongreß ein treten. Der Kongreß selbst wird dann die beste Gelegenheit zur Aussprache über diese Meinungsverschiedenheiten bieten und bie Möglichkeit zur Berständigung über ein von allen anerkanntes System für die zukünftigen Fälle herbeiführen. Wir fordern daher die Berliner Arbeiterschaft auf, den bevorstehenden Wahlen das größte Interesse entgegenzubringen.
Amtlicher Heeresbericht vom 31. Auguft. Auf dem Nord= flügel rüden unsere Truppen ohne feindlichen Widerstand vor. In den Kämpfen, die durch die Eroberung von Grodno getrönt wurden, haben unsere Abteilungen rund 1000 Gefangene und beträchtliche Beute gemacht. Am 31. August befehten wir Hajnowła. Deftlich von Cholm wurden feindliche Truppen tonzentriert, die Stellungen in den Abschnitten von Dubrella und Moniatycza an. fchlagen. Der Angriff Bubjennys im Raume von 3 amolo ftößt rechterhaltung der Bedingungen unserer Partei in Thüringen einAlle Angriffe wurden mit großen Verlusten für den Feind abges. Es wird sich zeigen, welche Saltung diese Parteien zu der Auf- fung der Ministerfrise zu erleichtern, ihre Demission einreichten. weiterhin auf entschiedenen Widerstand unserer Abteilungen. 3a- nehmen.
die Angriffe Budjennys unterstügen sollten. Sie griffen unsere öffentlicht. Während die Rechtssozialisten ihnen zugestimmt hatten,
Die Demiffion des spanischen Kabinetts. Das spanische Kabinett Dato ist zurüdgetreten. Am Abend vor der Demission des Kabinetts fand ein Ministerrat statt. Der Präsident setzte seinen Kollegen die politische Lage auseinander, worauf diese, um die es Nach der Ministerstzung begab sich Dato in den Königspalast, um dem König über die Demission des Kabinetts zu berichten.