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Munde,
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Nr. 203.
Erscheint täglich außer Montags. Abonnements Preis für Berlin : Bierteljährlich 3,30 Mart, monat lich 1,10 Mart, wöchentlich 28 Pfg. frei in's Haus. Einzelne Nummer
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Vorwärts
8. Jahrg.
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Redaktion: Beuth- Straße 2.
Abonnements- Einladung.
ment auf den
Dienstag, den 1. September 1891.
Expedition: Beuth- Straße 3.
Die Arbeitslosen, welche in den erwähnten Kolonien solcherlei Unternehmungen, wie es die Arbeiterkolonieen Aufnahme fanden, haben zunächst bewiesen, daß die Be- sind, daß dieselben nämlich entweder nicht hinreichende hauptung, die Bettelei ebenso wie die Arbeitslosigkeit Arbeiten finden würden, um die ihnen zuströmenden
Für den Monat September eröffnen wir ein neues Abonne- selbst stamme zu einem großen Theile von der Arbeits- Arbeitslosen zu beschäftigen, oder daß sie das am Orte schen der betreffenden Arbeiter her, nicht mehr und nicht heimische Handwerk durch ihre Konkurrenz schädigen weniger als eine grobe Unwahrheit oder ein leichtsinniger würden, erwies sich als unzutreffend. Irrthum war. Die Berliner Kolonisten würden mit der Fabrikation
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Berliner Volksblaff
mit dem
„ Sonntagsblatt"
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Für Berlin nehmen sämmtliche Beitungsspediteure, sowie von 1 Mark 10 Pf. monatlich, frei ins Haus, entgegen. Für außerhalb nehmen sämmtliche Postanstalten Abonnements Preise von 1 Mark 10 Pf. für den Monat September spannenden französischen Originalromans Im Feuilleton begannen wir mit dem Abdruck eines äußerst
entgegen.
99
Er kehrt zurück"
von Jean Meroz.
Theile des Romans gratis nachgeliefert.
die erschienenen
Die Redaktion und Expedition des
Die Arbeiterkolonien nahmen von vornherein an der von Flaschenhülsen, mit leicht erlernbaren Tischlerarbeiten, Arbeitsschen keinen Anstoß. Sie waren zu Gunsten aller besonders der Herstellung von Kistchen, von Brettchen für Derer gegründet, die arbeits- und obdachlos, gleichviel aus Spielwaarenhandlungen, Eckbrettchen, Präsentirtellern, welchem Grunde, waren. Und siehe da! Die Massen der Fußbänken, Wandschränkchen u. s. w., ferner mit GärtAermsten und Elendesten, welche in diesen Kolonien zu- nerei, Strohflechterei, Peitschen- und Bürstenfabrikation, fammenströmten, zeigten in erster Linie, daß der größte mit schriftlichen Arbeiten, mit Aussendung zur TageTheil der in tiefstes und hilfelosestes Elend gerathenen löhnerei u. f. w., endlich auch mit allen möglichen häusMenschen herzlich gern zu arbeiten bereit ist, wenn ihnen lichen Arbeiten in der Kolonie selbst, im Komtoir wie in den Arbeitsräumen, in Küche, nur Arbeit geboten wird, die wenigstens den allernoth- sowohl wendigsten Lebensunterhalt gewährleistet. Eine andere, Hof und Garten, sowie mit Botengängen aller mit dem Vorhergehenden zusammenhängende, gleichfalls für Art beschäftigt. Ueberall machten sie sich nützlich, das gesammte arbeitende Volt herabsetzende Behauptung, und mindestens zwei Drittel von ihnen erwarben die die ursprünglich auch den Asylen für Obdachlose entgegen Kosten ihres Unterhalts. Ein ganz beträchtlicher Theil stand, ging dahin, daß sie ja geradezu die Arbeitsunluft von ihnen verdiente sogar erheblich mehr, als sein Untergroßzögen, weil sie die Arbeitsscheuen in ihrem Vaganten- halt kostete.
leben unterstützten, indem sie ihnen unentgeltliches Nacht- Die Unterhaltskosten des einzelnen Kolonisten betrugen lager und selbst einen warmen Imbiß beim Kommen nämlich in der Kolonie auf dem Wedding pro Tag und Gehen darböten. 55 Pfennige; viele der Kolonisten nun verdienten 3 bis Nachdem jetzt seit zwei Jahrzehnten Asyle für 5 Mark in der Woche mehr, andre haben es auch schon
Vorwärts" Berliner Volksblatt. Obdachlose in vielen Großstädten existiren, und z. B. das zu einem Ueberschußverdienst, von 8 Mark in der Woche
Die
kapitalistische Produktion in aber auch die Arbeitsscheu ist um nichts größer geworden; langte Organisation der Arbeit eine im Grunde gar nicht
ihrer ganzen Blöße.
beherbergt hat, ist auch dieser Vorwurf verstummt. Die Zwingender konnte der Beweis schon nicht mehr erFluth des allgemeinen Elends ist zwar nicht geringer, bracht werden, daß die von der Sozialdemokratie vervielmehr gehen aus dem vermeintlich arbeitsscheuen Ge- so schwierige und sicherlich eine außerordentlich lohnende findel der Arbeiterkolonien und der Asyle für Obdachlose Aufgabe ist. Die Einwendungen, welche wir Sozialdemokraten unausgefeht ganze Schaaren arbeitswilliger und auch Die Arbeiterkolonien hatten es grundsätzlich mit dem gegen alle jene Einrichtungen der sogenannten„ chriftlichen arbeitstüchtiger Menschen hervor. Bodensatz der Gesellschaft von heute zu thun; sie mußten Liebesthätigkeit" erheben mußten, wie sie die Asyle für Dafür aber zeigen diese Einrichtungen, wie furchtbar im Wesentlichen an Menschenmaterial" nehmen, was Obdachlose, die Arbeiterkolonien u. s. w. sind, haben sich als voll- und überwältigend das herrschende Elend nicht allein für ihnen in die Hände lief; sie arbeiteten dabei mit vertommen richtig erwiesen. Es besteht heute kein Zweifel die eigentlichen Handarbeiter, sondern auch für die Ange hältnißmäßig ganz geringen Mitteln, und, da rings um mehr, daß dadurch zur Lösung der sozialen Frage nicht hörigen der sogenannten höheren Berufszweige ist. So z. B.
bas in der Gestalt ganzer Armeen von übermächtigen Konfeinem Kerne beseitigt, noch im mindesten gemildert wird. Arbeiterkolonie auf dem Wedding , welche dieselbe in den furrenten unangetastet blieb, arbeiteten sie sogar unter mindeste beigetragen und das Massenelend weder in befanden sich unter den 590 Kolonisten der Berliner sie her die riesig entwickelte Privatkapitalisten- Wirthschaft Dagegen sind alle die verschiedenen Bedenken, die ersten zwei Jahren ihres Bestehens aufzuweisen hatte, den allerschwierigsten Umständen; trotzdem thaten sie dar, bon Seiten unserer Gegner diesen Instituten entgegen- nur 105 eigentlich sogenannte Arbeiter, daneben 276 ge- was sie allerdings im Interesse der Privatkapitaliſtengestellt wurden und die auch den Männern der Regierung lernte Handwerker, 88 Kaufleute, 35 Schreiber, 15 Diener, Wirthschaft nicht hätten darthun dürfen, the beachtenswerth erschienen, durch die praktische Wirk 10 Kellner, 11 Ingenieure, 10 Apotheker, 8 Künstler, fähigkeit einigermaßen rationell geleiteter, gemeinwirthjamkeit derselben glänzend widerlegt worden. schaftlicher und wenigstens von einem Hauche des sozialen Dies hat um so mehr Bedeutung, weil es sich hierbei zum Wie man sieht, bewies sich hier auch die Ansicht, Geistes belebter Anstalten. Theil um Einwürfe handelt, die belastend für das arbeitende daß ein größeres Maß von Fertigkeiten und Kenntnissen| Bolt im Ganzen waren, indem sie von dessen moralischer gegen das Versinken im Elend sichere, als vollkommen beurtheilend, sagen wollte: die sozialistische Organisation Mangelhaftigkeit ihre Gründe gegen solche Einrichtungen unbegründet.
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Er kehrt zurück!
Originalroman von Jean Mero 3.
Das junge Mädchen zitterte am ganzen Körper und wurde von glühendem Roth übergossen.
Sie antwortete nicht.
-
So ist es also doch wahr? wiederholte Deshommes Du hast ihn wiedergesehn?
eher traurig als zornig.
- Bater!
Und doch hoffte ich, daß Du ihn in diesen zwei
Jahren vergessen haben würdest.
Charlotte antwortete ehrfurchtsvoll mit sanftem aber
-
7 Lehrer und 5 Beanite.
-
Auch ein anderer sehr nahe liegender Einwand gegen
-
die Lebens
Wenn man hier, gleichsam ex ungue leonem*)
Ich habe Dir eine Neuigkeit zu melden, liebes Kind tiefe Falten, doch öffnete er seine Arme, und weinend stürzte sagte sie, als ich eingetreten war. -Ich höre, Frau Ferrand!
Aber sie wollte mich necken und ließ sich erst lange bitten. Endlich sagte sie zu mir: Der Lieutenant ist hier.
Ich fühlte, wie ich roth wurde, dann aber fragte ich: Welcher Lieutenant?
Sie lachte und gab keine Antwort. Da ging aber auch schon die Thür auf und Robert trat ein. Seit zwei Tagen weilt er mit seinem General in Paris , es scheint aber nicht laut werden zu sollen. Nicht wahr, Du sagst Niemandem etwas davon.
Marche- Seul hörte kaum zu.
sich Charlotte hinein.
Wirst Du spät zurückkehren? fragte Charlotte mit einem letzten Ruß.
-
Ja, sehr spät, antwortete Deshommes.
-
- Sei recht vorsichtig, mir zu Liebe, lieber Vater! Obgleich sie an diese nächtlichen Ausgänge gewöhnt war, lebte sie doch stets bei der Abwesenheit des Vaters in Furcht, denn sie konnte sich wohl denken, was ihn da draußen beschäftigte.
-Schlaf ruhig, mein Liebling, sagte Marche- Seul und schloß die Thür hinter sich.
III.
are immer lieben werde. festem Ton: Lieber Vater, Du weißt wohl, daß ich ihn von der großen Sache ab, aber sie vermehrten und verschlenkerte er und kaum wich er den ihm Begegnenden aus.
ftattung
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r. 25
er Brüde
Sonntags
1,50
garantirt
Marche- Seul blickte düster vor sich hin. Eine furcht
Marche- Seul ging auf den Quai St. Michel, wandte Als Charlotte den General erwähnt hatte, nahmen ihn sich dann links und mit seinem unsicheren, schleppenden, fast seine politischen Befürchtungen wieder ganz in Anspruch. fazenartigen Schritte, ging er an der Mauer entlang. Den Sein Born, seine väterliche Eifersucht zogen ihn nicht Kopf hielt er gesenkt, den Rücken gekrümmt, mit den Armen schlimmerten seinen Kummer und seine Verbitterung. Es war um die Zeit, wo die Werkstätten sich leeren und Die Mahlzeit wurde rasch beendigt. Deshommes sprach die Straßen sich füllen und von der Masse von Arund erschöpft ihre Dachstuben in den verschiedenen Vorstädten aufsuchen. Ein schneidender Nordwind heulte trieben am durch die Straßen und Schneewolken Einige schmalbäckige, magere Lehrlinge haschten sich und schrieen und lachten einander aus. Wie
bare Bitterkeit bemächtigte sich seiner bei dem Gedanken, daß kein Wort, und Charlotte war erstaunt, weder Klagen noch beitern wimmeln, welche nach des Tages Arbeit schweigend es einen Menschen gab, welcher ihm seine Tochter, das einzige, Vorwürfe zu hören. was er auf Erden liebte, rauben würde. Aber er bezwang| fich und fämpfte seinen Unmuth nieder:-
hier
Endlich erhob er sich, nahm seinen Hut und vertauschte Also Robert seine Arbeitsjacke mit einer Art gelben Ueberzieher, dessen
ist in Paris . Weiß der Teufel. Er ist mit dem Anderen verschossene Farbe ihn schon von Weitem für seine Freunde Himmel dahin.
angekommen. Nun, wir wollen sehen, sage mir alles. tenntlich machte. Aus einer Schublade der Kommode nahm
troffen?
Wann hast Du ihn wiedergesehen? Wo hast Du ihn ge- er eine Pistole und ließ sie in seine Tasche gleiten, dann glücklich waren sie, sich ein wenig erholen zu können, und
Ohne zu zögern, antwortete das junge Mädchen: Heute Vater, bei Michel Ferrand: Du weißt, daß
Michels Mutter krant ist. Ich war bei ihr.
wandte er sich zum Gehen.
-
Du gehst also fort, Vater, ohne mich umarmt zu haben? fragte Charlotte traurig.
-
Marche- Seul wandte sich um, seine Stirn legte sich in
den Stunden, die sie gezwungen unter den Augen des Werkführers zugebracht hatten, entronnen zu sein.
Marche- Seul schritt durch die Menge, ohne die Augen aufzuschlagen, ohne sich umzuwenden.