onalisten. Die Prozesse vor dem Militärgericht in Buda­ pest   decken nur die geheimen Atten dieses offenkundigen Pro­jesses auf und beweisen, wie viel reaktionärer Nati­onalismus und wie wenig revolutionärer Bolschewis­mus im ungarischen zur Herrschaft gelangten Nationalbol­schewismus war.

Reichskonferenz der USP.

Bei Beginn der heutigen Sizung liegen bereits 44 Wortmeldun gen vor. Es wird beschlossen, die Redezeit auf eine Viertel­tunde zu beschränken, es soll aber je ein Redner für und einer gegen die Annahme der Bedingungen für den Anschluß an Moskau  zu Worte kommen.

Koenen: Die heute am lautesten gegen die Aufnahmebedingungen schreien, haben am allerwenigsten Anlaß dazu; denn hätten wir damals am Parteitage den Anschluß an Mosta   u beschlossen, so wären wir unter ganz anderen Bedingungen aufgenommen worden. An grundsäglichen Unterschieden bleibt zwischen uns und der dritten Internationale nicht mehr viel übrig. Für die Ab­lehnung der Bedingungen sind aber ganz andere Gründe aus­schlaggebend. Man will jezt aus anderen Gründen den Anschluß

schluß an Mostau als eine Selbstverständlichkeit, dann wird es auch möglich sein, den Siz des Exekutivkomitees Don Moskau nach Berlin   zu verlegen, das Zentrum der Weltrevolution wird sich auch von Moskau   nach Berlin  verschieben.

Ledebour: Wir haben von den Befürwortern der Bedingungen bisher noch teine Darlegung ihrer Bedeutung erfahren. Als Genosse Ledebour   die Befürworter der Bedingungen mit Leute"

schlossenen Betriebe gewählten Rommission die Berhandlungen for zusetzen. Eine gestern nachmittag abgehaltene Bollversammlung Der Betriebsräte, die einen sehr stürmischen Berlauf nahm hat beschloffen, den Aktionsausschuß aufzulösen und die Weiters führung des Streiks sowie die Fortführung der Berhand lungen in die Hände der Gewerkschaften zu legen.

bezeichnet, wird er von ihnen stürmisch unterbrochen, fie feien Die Zusammenstöße in Frankfurta  . M

Genossen. Ledebour erwidert darauf: Solche Leute, die mich aus der Partei ausschließen wollen, lehne ich als Parteigenossen ab."

Er führt weiter aus: Wir haben in der Unterstützung der Sow­jetregierung alles getan, was überhaupt nur möglich war, und brauchten in dieser Beziehung nicht erst auf Anregungen zu warten. Bevor noch Däumig und Stöder die Unterstützung Sowjet­rußlands verlangt haben, haben wir sie schon praktisch durch­geführt. Es handelt sich jetzt darum, die Partei aufzugeben, und sie zu einer Sektion einer internationalen Partei zu machen. Die Zentralisation ist lediglich eine organisatorische Frage. In Zeiten des Kampfes muß eine straffe Zentralisation und eine autorative Leitung durchgeführt werden. Aber für die 3en­tralisation der Internationale fehlen alle ob­jettiven Vorauslegungen. Die Bedingungen, die für

bingungen, jontein he ſtellent nur die Boransje jungen für Sie sentralisation einer internationalen Part Ländern, ganz ver­

sondern sie

den revolutionären Kampf der Arbeiterklasse bar. Die Be­dingungen sollen einen Gesundungsprozeß der Partei in der Zeit der revolutionären Kämpfe herbeiführen. Es ist das­felbe, was wir auf dem linken Flügel von jeher vertreten haben. Wir fämpfen um die Mehrheit in der Partei, nicht aber für ihre Spaltung. Es muß dafür gesorgt werden, daß unsere Propaganda im Sinne unseres Attionsprogrammes geführt wird, was bisher nicht geschehen ist. Die 3entralisierungsbe= stimmungen in den Bedingungen sind so dehnbar ausge arbeitet, daß sie auch von uns angenommen werden können. Es ist notwendig, daß in der Internationale die Grundlage für eine einheitliche Attion geschaffen wird. Weil es unsere Prinzipien sind, bie wir immer vertreten haben, darum können wir die Bedingungen annehmen.

Kuhnert: Ich habe schon ein Menschenalter vor den jungen Genossen, die jetzt die Bedingungen vertreten, auf dem ä ußer ften linten Flügelber Partei gestanden. Es handelt sich jezt aber nicht um die Bekämpfung des Revisionismus, sondern lediglich um eine Frage der Logit und des gefunden Menschen verstandes  . Es soll nicht die Diktatur des Proletariats verwirt licht werden, sondern man will die Dittatur einer Bruder­partei über die anderen Parteien errichten. Man muß in dieser Situation auch den Mut haben, unpopulär zu sprechen. Es find Punkte in den Bedingungen, die unannehmbar sind, weil sie eine Knebelung und Entwürdigung der Partei bedenten. Der Weg zu neuen Verhandlungen ist leider durch den ultimativen Charakter der Bedingungen versperrt worden. Im Interesse der revolutionären Bewegung der Arbeiterklase, im Interesse des internationalen Proletariats müssen wir diese Bedingungen ab lehnen. Wir müssen den internationalen Weg vorwärtsschreiten. Zunächst werden wir das leider ohne Mostau tun müssen, aber es ist vorauszusehen, daß die Mostauer doch noch zu uns tommen werden. Eine Spaltung der Partei würde nur eine Stärtung der Feinde der Arbeitert lasse bedeuten. Der Partei­tag muß endgültig über diese Frage entscheiden, ihm haben sich die Bezirke und alle Parteigenossen unterzuordnen. Was. Lenin über den Radikalismus als Kinderkrankheit des Kommunismus" geschrieben hat, das trifft auch hier vollkommen zu. Die An­teckungsteime dieser Kinderkrankheit dürfen nicht übertragen werden auf die gesunden Teile des Sozialismus.

Kurt Geyer  : Bei dieser Distusfion muß unsere Stellung zu den brennendsten politischen Fragen in den Vordergrund gerückt werden, die organisatorischen Fragen spielen eine unter geordnete Rolle. Bisher ist das versäumt worden. Daher ist es notwendig, nach allgemeinen Worten zu jagen, ein revolutio närer Ausbruch ist auch für uns unmittelbar bevorstehend. Ditt­mann ist für die Dittatur des Proletariats, aber er will uns den Kampf nicht aufzwingen lassen, sondern die Arbeiterklasse soll fich den Zeitpunkt für diejen Kampf selbst aussuchen. Sollen wir den Kampf aber erst aufnehmen, wenn der Bertrag von Bers failles nicht mehr besteht? Wir haben keinen Anlaß, vor dem Machttampf, der uns bevorsteht, zurückzuschreden, weil der Friedensvertrag von Versailles   noch in Kraft ist. Wie die Ruffen der Gefahr ins Auge gesehen haben, daß fie es nicht nur mit dem Imperialismus des eigenen Landes, sondern auch mit dem Impe rialismus jenseits der Grenzen zu tun haben, so müssen auch wir jeht handeln.

Der Angelpunkt der Weltpoltttt ist der Kampf Sow­jetrußlands mit dem Weltimperialismus, darum muß das inter­nationale Proletariat diesen Kampf unterstützen. Die Blodade Bolens muß durchgeführt werden, auch wenn dadurch der Frie bensvertrag von Versailles   verlegt wird. Bon solchen Voraus segungen ausgehend, ergeben sich die Bedingungen für den An­

Im Schloßpark der Republik

In Charlottenburg steht ein stattliches Schloß, das fich einst die Königin Sophie Charlotte   hat erbauen laffen, die man die philosophische" nannte. In getrönten Kreifen liebte man ja berartige Bezeichnungen, die meistens nicht viel bedeuteten.

Hinter dem Schloß ist ein prachtvoller Bart mit allen landschaft lichen Schönheiten der Natur. Große grüne Rasenflächen, breite Alleen, begleitet von sehr alten Bäumen. Und hinter dem Part Wiesen, von denen es des Abends wie füßer Weihrauch der Natur weht, und jenseits der Stadtbahn die weite Seide und Wald und Wasser und wieder Wald.

Die Herrschaften auf Königsthronen hinderte ja nichts daran, thre Häuser inmitten der Herrlichkeiten der Natur zu bauen, als

sei sie nur für sie geschaffen und nur ihnen geschenkt. Dieser Bart gehört jetzt der Republit und die Republit hat gütig und gnädig gestattet, daß ganz gewöhnliche Menschen auf den Wegen prome­nieren, auf denen einst Getrönte würdevoll wandelten.

Indessen, diese unsere Republit, ihre Führer und Förderer, haben bekanntlich einen großen Respett vor Königen und Kronen, und an Schlösser lassen sie nicht rühren. Scheinbar in einer schwachen Stunde hat die liebe gute Republit erlaubt, daß das Bolt sich im Park vergnüge, aber gleich hinterher ist sie von der Besorgnis befallen, der Park fönne durch den Plebs Schaden nehmen. Und schnell hat fie große Schilder anbringen lassen, daß fich Niemand auf den Rasen legen dürfe, und nur an dem Teich ist dieses Unerhörte gestattet. Und um neun Uhr wird der Bart geschlossen, und, und... na, man fennt ja noch zur Genüge die chone Melodie: Verboten! aus der schmachvollen Zeit, da uns der Schußmann auf allen Wegen, im Wachen und Schlafen, bevor

mundete!

In dem Charlottenburger   Schloß ist auch ein Lazarett unter­gebracht, das heißt natürlich nicht im Schloß. Das hätte selbst­verständlich die Ehrfurcht der Republik   vor Schlössern nicht ge­

litten.

Aber Bureaus find im Schloß, viele Bureaus mit vielen Be­amten, und die vertragen sich, das muß jeder nicht böswillige Bürger und nichtsnuhige Rörgler begreifen, besser mit der erlauchten Vergangenheit eines Schlosses, denn hilflose Soldaten­früppel, die doch, mein Gott, weiter nichts waren, als armseliges Kanonenfutter für die Könige und die weiter feine anderen Berdienste aufweisen tönnen, als daß sie sich durch den Krieg die Knochen brechen und die Schädel einschlagen ließen.

Und das war weiter nichts, als ihre verfluchte Pflicht und Schuldigkeit. Wer wollte sich daher darüber wundern, daß man Die Kranten und Krüppel in Baraden im Bart untergebracht hat, in elenden Baraden aus der hohen, herrlichen Beit des Krieges, als das Schlechteste für die Soldaten immer noch viel zu schön war. Den andern Teil des Partes aber, in dem der Plebs prome­nieren darf, hat die Republit von den Baraden durch einen Stacheldrahtverhau, feinste, feste Marte Schüßengraben, reinlich geschieden.

Nun weiß man nicht, will die Republit auf diese Weise, Finn­voll und sympathisch, die Verwundeten vor dem Bolt, oder das

sind da.

schieden. Sollen etwa die Engländer mit denselben Mitteln die Weltrevolution durchzuführen versuchen wie es die Russen getan haben? Nur die Genossen der einzelnen Länder fönnen darüber bestimmen, wie die Tattit im revolutionären Kampfe beschaffen sein soll. Die ökonomischen und politischen Verhältnisse in den einzelnen Ländern sind so verschieden, daß sich eine einheit liche und straffe 3entralisation in einer internationalen Partei gar nicht durchführen läßt. Wenn aber schon Zentralisation, dann möchte ich schon Mostau mit Lenin und Trotty an der Spike, als Berlin   mit Däumig und Stöcker. Es ist ein Unsinn, von einer Zentrale aus die Bedingungen für den revolutionären Kampf für jedes einzelne Land vorzuschreiben. Wenn wir dieses Beug annehmen, so würde unsere Bewegung in einem Viertel jahr taput sein. Ich bewundere den Mut der Däumig und Stöder, wenn fie jest fagen, die Ausschlußbedingungen seien ja garnicht so gemeint, troydem doch die Namen der vor allen Dingen Auszuschließenden genannte werden. Ich bin der erst e, der aus­geschlossen werden soll. Ich habe nie davor zurüdgeschredt, unter Einsegung meines Lebens Opfer für die Bewegung zu bringen. Bon Däumig fann man das nicht behaupten. Däumig hat sich am 6. Januar 1919 in der entscheidenden revolutionären Situation von der Aktion gedrüdt. Das einzige Bergehen, wegen dessen ein Ausschluß aus der Partei erfolgen tönnte, ist der Disziplinbruch im politischen und revolutionären Kampf. Diesen Disziplinbruch hat Däumig begangen und darum hätte er damals schon aus­geschlossen werden müssen. Es hat mich in tieffter Seele empört, daß ein solcher Mann Bedingungen verteidigt, die meinen Aus­schluß fordern. Ein solcher Mann, der zu feige war, in der ent­fcheidenden Situation seinen Mann zu stehen, ein solcher Mann,

Neues Blutvergießen

TU. Frankfurt, 2. September. Nachdem gestern nachmittag eine Versammlung der unabhängige und kommunistischen Betriebsobleute stattgefunden hatte, die nog zu feinem Beschluß über einen Eintritt in den General treit gelangt war, tam es in der Stadt zu neuen Zusammens stößen. Verschiedentlich wurden Sicherheitspolizeibeamte ange griffen und zum Teil schwer verlegt. Eine Hundertschaft unternahm daraufhin eine Streife durch die Stadt, wobei es zu Zuſam menstößen in der Wache des Rathauses tam. Sie erhielt aus einem Hause Feuer, und erwiderte es. Hierbei wurden drei Per sonen und eine Frau ziemlich schwer verletzt. Die Gejamiza der Opfer beläuft sich demna bis jetzt auf 11 Personen. Sonstige Zwischenfälle sind nicht zu verzeichnen. In den ersten Nachtstunden herrschte Ruhe.

Buchdrucker sind keine

Kloakenarbeiter

Märkischen 3eitung" in Elberfeld   weigerte sich heute das Aus Elberfeld   meldet MTB.  : In dem Betrieb der Bergil technische Personal, einen Leitartikel des politischen Schriftleiters dieser Zeitung, Dr. Ernst Brauweiler, zusehen, der den Titel Verfassungssabotage" führte und sich u. a. grundsäglich auch mit ben Auswirkungen befaßte, die sich aus einem Beschluß der Oriss gruppe Elberfeld des Buchdruckerverbandes ergeben, der folgender Wortlaut hat:

Die heute am 26. August tagende Buchdruderversammlung verurteilte auf das entschiedenste die jedes journalistischen An standes bare Schreibweise des bei der Firma Bacmeister   her gestellten Bürger- Borwärts". Sie verlangt von den dort beschäftigten Kollegen, daß sie in Zukunft jede andre chung verweigern, Zeitungsartikel in die Welt zu ſehen, die zur Arbeiterzersplitterung beitragen und ihre anerkannter Führer mit Schmutz bewerfen. Der Buchdrucker ist Buchdruder und fein Kloakenarbeiter."

Der Verlag hat in der Weigerung, den Leitartikel zu setzen, eine Zensur des technischen Personals über die Arbeit der Schrift leitung erblidt, die in feiner Weise zugestanden werden könne, dies einen für das gesamte deutsche Zeitungsgewerbe verhängnis vollen Präzedenzfall schaffen würde. Das technische Personal baraufhin in den Streit getreten.

ber bewieſen hat, bak ihm im entscheidenden Augenblick der Mut Ein verlockendes Angebot für Beamte

und die Verantwortlichteit gefehlt haben. Ich habe niemals die Tattit der Bolschewiti fritisiert, aber ich muß zurückweisen, daß die Bolschewiti anderen Ländern ihre Tattit aufzwingen wollen. Die Mittel, die von den Befürwortern der Bedingungen angewandt werden, find eine Nachäffung der Moskauer   Methode. Ich be­tämpfe fie als reattionäre Methode auf Leben und Tod. Es handelt sich hier nicht um eine Opportunität der Theorie, sondern der Tattit. Die Bolschewitt haben den Großgrundbesitz nicht sozialisiert, sonder zerschlagen, sie haben teine soziali tische Agrarreform durchgeführt und gerade dadurch die Berwirklichung des Sozialismus verhindert. Diese Leute, die eine solch gefährliche antisozialistische Politit in threm eigenen Lande getrieben haben, die können nicht beanspru chen, daß fie die Leitung für eine zentralistische Internationale übernehmen und anderen Ländern die Bedingungen des revolu tionären Kampfes vorschreiben. Es geht jest um das Bestehen der Partei und ich werde dabei meinen Mann stehen.( Stürmischer Beifall.)

Bei Schluß des Blattes tagte die Konferenz weiter.

Die Streiklage in Stuttgart  

TU. Stuttgart, 2. September. Der Generalftreit geht weiter. Die gestern unter bem Vorsitz der Regierung geführten Berhandlungen haben zu feinem Ergebnis geführt, da dte Arbeitgeber fich welgerten, mit dem Aktionsausschuß zu verhandeln, der als eine ,, vorübergehende Erscheinung" und nicht als Bertretung der Arbeiter schaft anzusehen sei. Die Arbeitgeber erklärten fich aber bereit, mit den Gewerkschaften und einer von den Arbeitern der ge­

Bolt vor den Verwundeten schützen?! Jebenfalls aber ist dieser Charlottenburger   Schloßpart mit seinen vielerlei Verboten, seinen Baraden und seinem beispiellosen Drahtverhau, eine wichtige Sehenswürdigkeit der Republit! Karl Fischer.

Bon einem Juftigbeamten wird uns geschrieben:

Die Beamtenschaft ist durch die neue Besoldungsreform größten teils erheblich unter dem Existenzminimum geblieben. Ein Neben erwerb ist in den Zeiten der Arbeitslosigkeit nicht zu erlangen Unter folchen Verhältnissen muß den Beamten eine Ab machung zwischen Justizminister und Finanzminister feb willkommen fein,( vom Reichstag ist sie wohl nicht fanktionier die ihnen eine Verdopplung des Einkommens in Aussicht fellt und ihnen so, wenn auch nur in unruhigen Beiten, Existenzminimum sichert.

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Nach der auf Grund der befagten Abmachung erlaffenen Be fügung ist nämlich allen Beamten, die sich bet ausbrechenden ruhen der Reichswehr zur Verfügung stellen und militärischen Dienst tun, das Diensteinkommen unverkürzt und ohne Anrechnung etwaiger militärischer Bezüge fortzuzahle Nun wissen wir Beamte, daß uns die vom grünen Tisch heraus gebrachte und von der ruhmretchen Nationalversammlung ange

nommene Besoldungsreform unter dem Griftenzminimum ließ: 20 follten nicht so fatt werden, daß ein Angebot zur Verbrüderung mit der Reichswehr nicht begehrenswert erscheine; wir sollen biels mehr so hungern, daß unruhige Zeiten herbeigefehnt und Begete rung für die Verstärkung ber Reichswehr erweckt wird. Die Hunder tausend werden so vervielfacht und ein Konflitt mit der Entente scheint ausgeschlossen.

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Was fagen aber bie Boltsvertreter, bie Brinzip des Buderbrots und Beitsche find? Sollen die wirtschaft lich schwachen Beamten, deren Sympathie bei dem Proletariat i aus purer Not in den Stämpfen zur Beseitigung des Rapitalismus die Reichswehr verstärken? Nein? So sorgt für Reduzierung Besoldungsklassen und Sicherung des Existenzminimums auch unteren und mittleren Beamtenschaft!

Die Ratten

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Das Rose Theater ist auf gutem Wege. Es eröffnete fefe Winterspielzeit mit einer Aufführung von Gerhart Haupt manns Berliner Tragikomödie Die Ratten  ". Wenn schon die Boltsbühne am Bülowplayz sich dieses noch zu wenig ge spielte, gar nicht schwache und im Kern durchaus volkstümliche Stüd eines wahrhaften Dichters leider entgehen ließ, so muß ma fich freuen, daß eine mit weit geringeren Mitteln arbeitende Bühne eine so ehrlich bemühte und überraschend wirkungsvolle Aufführung herausbrachte. Es kommt dabei nicht an auf einige ſchwache den, das mit seinen beiden nicht völlig verbundenen Barallelhand lungen manchmal allzusehr den Kriminalroman streift. In der Hauptsache ist hier die menschliche Tragödie und Komödie mit Herzblut geträntt, und in allem Wesentlichen war die Darstellung von liebevoller Hingabe getragen. Fräulein Leonie Duval vom Deutschen Theater" spielte als. Gast die Frau John mit einer selbstsicheren Stärke und Natürlichkeit, die auch von der Erinne rung an ihr unvergessenes großes Vorbild Else Lehmann   nicht er drückt wurde. Ihre Mutterschaftssehnsucht im Kampf um das ihr von der Natur vorenthaltene Kind, ihre Verstridung in immer schuldhaftere Verwirrung, aus der sie sich dann nicht mehr( wie die ihr im Grunde so verwandte Mutter Wolffen aus Biberpelz  ") zu retten weiß, ihre glühende Berachtung der Polizei gerechtigkeit, die ganze aufgewühlte Schidsalsträchtigkeit dieses E lebens brachte Fräulein Duval zu unverfälschtem Ausdrud. Außer dieser ungewöhnlichen Leistung waren auch der Maurer John des Herrn Bernhard Rose  , das polnische Dienstmädchen von Edith Kuhlmann und der verbrecherische Bruno des Herrn Hans Rose bemerkenswert. Auch Alfred Fuchs in der Rolle des Theologiestudenten, der deutliche Züge von Gerhart Hauptmann  felbft trägt, war nicht übel angelegt. Herr Adolf Schröder

dem

Zum Tode Wilhelm Wundts Mit Wilhelm Wundt  , dem Leipziger   Professor, der, wie bereits gemeldet, im 89. Lebensjahre gestorben ist, ging der Begründer der modernen Psychologie dahin. Als Schüler von Johannes wissenschaften und der menschlichen Physiologie zu einer besonde Müller hat er medizinisch angefangen und war von den Erfahrungs.  gie gelangt. Er verleugnete niemals den Anatomen, und in ren Art der Seelenkunde, zur physiologischen Psycholo­seinen Vorlesungen über die Menschen und Tierseele begann er als Forscher den fruchtbaren Uebergang zur Philo. Sophie, die er erst in Zürich  , und dann ununterbrochen in Leipzig   feit 1875 lehrte. Im Jahre 1917 trat er von seiner Lehr­tätigteit zurüd, aber auch als alternder Mann blieb er wissen schaftlich außerordentlich produktiv. Insbesondere seine Beiträge zur Bälterpsychologie sind ein umfassendes Wert seiner Freilich ist es Uebertreibung, wenn man den überall geschätzten vergleichenden und auch soziologisch aufbauenden Gelehrsamkeit. Gelehrten, der ein fast unabsehbares Wissensgebiet beherrschte, in eine Reihe mit den wahrhaft schöpferischen Geistern der Philo sophie stellt. Er fnüpfte feine Willenslehre( Voluntarismus) an Schopenhauer   und fand eine abzweigende Fortsetzung in Eduard von Hartmann  . Gelehrte auf dem Gebiete der Völkerkunde wie Razel und Bastian find ihm ebenso verbunden, wie etwa die moderne Psychologenschule von Professor Stumpf. Große um­wälzende Gedanten find in seinem breiten System der Philosophie ebensowenig zu finden wie bei den philosophischen Historikern unseres Zeitalters. Dem Sozialismus ftand er fern, obwohl er in frühen Zeiten im Arbeiterbildungsverein zu Leipzig   mitgemachte den ehemaligen Theaterdirektor zu sehr zum Schmieren wirkt hatte. Er, der aus der Psychologie eine praktische experi­mentelle Wissenschaft gemacht hat, mußte eigentlich verstehen, warum das Proletariat heute mit dem Sammer philosophiert". Aber er hat noch zuletzt den deutschen   Gelehrten und seine Ideolo­gie nicht verleugnet, wenn er( freilich nicht so arg wie Som­ bart   mit seiner Helden- und Händlerphantafie) der deutschen   Art, die nur um ihrer selbst Willen da sei, den Vorrang vor allem fremdländischen Utilitarismus( Nuftrebertum) einräumte und die Zukunft der Menschheit mit dem Stege des deutschen Geistes allein verknüpft sah. Professor Wundt  , der als Lehrer und Persön­lichkeit nicht nur vom Katheder einen außerordentlichen Einfluß ausübte, wird bei seinen Anhängern und Schülern noch lange geehrt und unvergessen bleiben. Seine Einäscherung findet am Sonnabend in Leipzig   statt.

-

bes

tomödianten und entkleidete die komische Wirkung dieses fahren den Mimonarchen aus der alten Bretterwelt ganz feines tragischen Schimmers; aber sieht man ab von der Wirklichkeit viel höher stehenden Originals aus Straßburg  , das der Dichter hier nachzeichnete, war es doch eine amüsante Theaterleistung im Sinne des seligen Striefe. Die Regie des Herrn Karl M. Jacoby tönnte hier und da noch für Dämpfung und( besonders am Schluß!) für die Texttreue sorgen, auf die Gerhart Hauptmann   unbedingt Anspruch hat. Kürzungen, aber feine Aenderungen! Im großen und ganzen war jedoch alles so gut, daß man dem Rose- Theater und seinem Publitum nichts Besseres wünschen kann, als daß ge rade diese Vorstellung mindestens hundertmal gegeben und von nichts Schlechterem abgelöst werde.

E. B.

fo

δ