Betriebsräte
Betriebsräte der kommunalen Betriebe und Verwaltungen Groß- Berlins
Freitag, den 3. September, nachmittags 5 Uhr, Böhow- Brauerei Versammlung sämtlicher Betriebsräte der tommunalen Betriebe und Verwaltungen. Tagesordnung: 1. Die Umgestaltung des Gesamtbetriebsrats entsprechend der neuen Stadtgemeinde Berlin . 2. Stellungnahme zu der von der provisorischen Zentrale der Betriebsräte vorgenommenen Einteilung der Betriebsräte in verschiedene Industriegruppen. 3. Verschiedenes.
Gesamtbetriebsrat beim Magistrat Berlin.
Gewerkschaftliches
Mißstände in der Erwerbslosenfürsorge Der Zentralverband der Angestellten schreibt uns: „ Recht häufig laufen hier Klagen ein, in denen Erwerbslosen die Zahlung der Unterstützung verweigert wird aus Gründen, die als unsozial bezeichnet werden müssen. Wir können uns dabei der Ansicht nicht verschließen, daß die eingereichten Beschwerdefälle entweder sehr oberflächlich oder gar nicht geprüft werden. Wir wollen der Oeffentlichkeit hier einen Fall zur Kenntnis bringen, in welchem man einer Verkäuferin die berechtigte Nach zahlung der ihr zustehenden Unterstüßung verweigert hat und bie Erwerbslosenfürsorge sowie deren Ausschuß auf unsere Beschwerde die Nachzahlung ablehnt.
Eine Angestellte war nach Absolvierung einer einjährigen Lehrzeit, seit dem Jahre 1909 bis Ende 1919, als Verkäuferin tätig. Rach längerer Arbeitslosigkeit, während welcher fie Erwerbs Iosenunterstützung bezog, wurde fie am 9. 4. zur Erwerbslosenfürsorgestelle, Breite Straße, hinbestellt und ihr dort eine Stelle als Rahmenkleberin und Schraubenbefestigerin nachgewiesen. Als Stundenlohn wurden ihr 1,25 M. bei täglich achtstündiger Arbeitszeit angeboten. Die Angestellte war nicht abgeneigt, auch diese Arbeit zu leisten, die nicht ihrem taufmännischen Beruf entspricht, aber sie hatte die Arbeit in diesem Falle abgelehnt, weil sie mit einem Stundenlohn von 1,25 M., d. h. etwa 360 M. pro Monat nicht ausreichen fonnte. Sie ist 26 Jahre alt und ihr Tarifgehalt betrug damals für den taufmännischen Beruf 550 M.. Der Erwerbslosenfürsorge hat sie sofort davon Kenntnis gegeben, darauf wurde ihr die Unterstügung durch ein Schreiben vom 13. 4. auf sechs Wochen gesperrt. Bemerkt muß hier noch werden, daß der kaufmännische Arbeitsnachweis in der Friedrichstraße auf die Kontrollfarte folgenden Vermert machte: „ Frl. H. bemüht sich eifrig um Beschäftigung, wir hoffen, daß es gelingt, fie in absehbarer Zeit unterzubringen. Für Fabritarbeit ist sie gesundheitlich feinesfalls geeig Wir befürworten die Auszahlung des ihr zustehenden Geldes."
net.
Wir haben unter Klarlegung des Sachverhalts der Erwerbslosenfürsorgestelle und dem Erwerbslosenfürsorgeausschuß aufgefordert, der Angestellten die zu Unrecht vorenthaltene Unterstügung nachzuzahlen. Erst am 6. 8. 20 erhielten wir dann ein Schreiben folgenden Inhalts:
Auf dortiges am 14. Juli d. J. an die 3entrale der Erwerbslofenfürsorge gerichtetes Schreiben, betreffend Beantwortung der in Angelegenheit H. hergesandten Anfrage vom 7. 5. 20, feilen wir Ihnen hierdurch nochmals mit, daß gemäß Beschluß des Fürsorgeausschusses dem Gesuch der Antragstellerin um Weiter zahlung der Unterstützung nicht entsprochen worden ist, da zur Arbeitsverweigerung ein genügender Grund vorlag. Eine Beschwerde gegen diesen Beschluß ist an den Oberpräsidenten zu richten.
Erwerbslosenfürsorge, Geschäftsstelle B. 9/15 924, Memeler Str. 24/25."
Wenn die betreffende Dienststelle uns auf den langwierigen Weg zum Oberpräsidenten verweist, so mag das vom inftanzlichen Standpuntt sehr gut gemeint sein, aber wir müssen schon sagen, daß dieser Weg die Not nicht lindert, in welcher fich Erwerbslose befinden. Behandlung der Fälle mit etwas mehr sozialer Einficht und eingehender Nachprüfung wäre der Erwerbslosenfürsorge zu empfehlen.
Wir erwarten, daß der Fürsorgeausschuß nochmals Veranlassung nimmt, sich mit dem Fall zu beschäftigen.
Unserer Meinung nach ist die Stellungnahme, die die Erwerbslosenfürsorge hier einnimmt, geradezu ein Standal. Wird doch die große Arbeitslosigkeit von ihr dazu benutzt, um zwangsweise( durch die Hungerpeitsche) den Unternehmern billige Arbeitsträfte zu verschaffen. Wollen die Gewerkschaften sich das gefallen lassen?
Gegen die neue Rennordnung. Am 30. August tagte im Gewertschaftshaus eine öffentliche Protestversammlung gegen die neue Rennordnung, einberufen vom Deutschen Transportarbeiter- Berband. Der Referent Gebert erläuterte, daß diese Rennordnung mit keinem Wort die Interessen der Arbeitnehmer wahrnimmt,
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sondern lediglich die Interessen des Union- Clubs. Schon die Zusammenlegung der Obersten Rennbehörde gibt das beste Zeugnis dafür. Die 12 Mitglieder derselben müssen größtenteils auch Mitglied im Union - Club sein, zwei Sige hat man gnädigst den Trainern und Jockeys( je einen) eingeräumt, von den übrigen Arbeitnehmern wurde überhaupt keine Notiz genommen; das bedeutet, daß die alten Zustände bestehen bleiben, die neue Zeit soll hier fpurlos vorübergehen. Referent betonte, alle Mittel anwenden zu wollen, um diese Rennordnung zu beseitigen, damit eine auch die Interessen der Arbeitnehmer berücksichtigende neue Renn ordnung geschaffen werden tann. Eine Resolution, die sich scharf gegen die neue Rennordnung wendet, fand einstimmige Annahme.
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Groß- Berlin
Kürzlich haben zwischen Vertretern der Regierung, der Kommunen und der Erwerbslosen Versammlungen stattgefunden, die sich mit den Don den Bertretern der Erwerbslosen aufgestellten Forderungen, Betriebe sowie der Bekämpfung der Unternehmersabotage beschaffung von Arbeit, Maßnahmen gegen die Stillegung der Beschäftigten. Die Verhandlungen hatten das Resultat, daß die Rebeauftragt werden sollen, dringende Notstandsarbeiten vornehmen gierungsvertreter die Erklärung abgaben, daß alle Kommunen zu lassen, soweit deren finanzielle Mittel dazu ausreichen. Sollten biese Mittel nicht vorhanden sein, dann sind besondere Mittel aus der produktiven Erwerbslosenfürsorge zu beantragen. Weiter ertlärte sich die Regierung bereit, zur Beschaffung von größeren Arbeitsmöglichkeiten auf Reichsfosten vorbereitende Schritte zu unternehmen. Gegen die Sabotage der Unterneh= mer durch Stillegung der Betriebe wird in den nächsten Tagen eine Reichsverordnung heraustommen, die derartigen Handlungen entgegen= tritt.
3u der Forderung der Erwerbslosen , aus Reichsmitteln eine einmalige Beihilfe zu gewähren, erklärte die Regierung, daß sie 35 Millionen Mart zu diesem Zwed bereitgestellt habe, stelle aber das Verlangen, daß die Staaten und Kommunen durch Zuwendungen den Fonds auf 70 Millionen Mark erhöhen. Nach der neuesten Entscheidung der Regierung sollen Arbeitslose diese 8 Wochen arbettslos sind, und mindestens für außerordentliche Zuwendung erhalten, wenn sie mindestens einen Angehörigen 3uschläge erhalten. In besonderen Fällen sollen jedoch auch Ledige berücksichtigt werden. Zu diesem Zwed hat die Regierung weitere 15 Millionen zur Ver fügung gestellt. Jedoch sollen die Kommunen diesen Fonds durch Zuwendungen auf insgesamt 100 Millionen erhöhen.
Die Regierung fonnte sich nicht bereit erklären, die UnterStügungssäge der Frauen und Mädchen denen der Männlichen ringer sei. gleichzustellen, da die Entlohnung ja ebenfalls entsprechend ge
Zu der Forderung, daß den Erwerbslosen unentgeltliche Lebensmittel, Kleidung und Heizmaterial zur Befügung gestellt wird, erflätte die Regierung, daß das Aufgabe der Kommunen sein müsse, dieser Frage näher zu treten. Die von den Vertretern der Erwerbslosen geforderte Erhöhung aller Renten hat die Reichsregierung mit der Begründung abgelehnt, daß der Reichstag fich damit demnächst befassen wird. Gleichfalls wurde die Erhöhung der Erwerbslosenunterstügung abgelehnt, weil die Finanzlage des Reiches eine Erhöhung nicht gestatte.
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Die Unterstügung, die somit wieder einmal den Arbeitslosen aber nicht allen gewährt wird, stopft doch nur ein fleines Loch zu. Auf diese Art und Weise wird die Not der Arbeitslosen taum gemildert und erst recht nicht die Arbeitslosigkeit beseitigt. Die Arbeitslosen wollen aber gar teine Unterstützungen, sondern nehmen diese nur, um nicht mit ihren Familien zu verhungern. Was fie in Wirtlichkeit wollen, das ist Arbeit, und diese gilt es zu schaffen. Sier versagt die Hilfsattion noch täglicher als bei der Geldunterstützung.
Ob die Verordnung gegen die Betriebsstillegungen, die ange tündigt ist, irgend eine tiefere Wirkung erzeugt, wagen wir noch zu bezweifeln nach all den Erfahrungen, die wir bisher mit den Behörden gemacht haben, die stets zusammenklappen, wenn sie mit einem gerissenen Unternehmer zusammentreffen.
Die Verantwortung für die Folgen, die sich aus der anwachsenden Arbeitslosigkeit und der Verzweiflung der Arbeitslosen ergibt, müssen alle die tragen, die den Kapitalismus schonend behandeln und sein Interesse in die erste Linie rücken. Daß man in den Kreisen der Arbeitslosen mit dem, was ihnen bis jegt geboten ist, nicht zufrieden ist, beweist die Tatsache, daß eine Arbeitslosenversammlung, die am Dienstag im Friedrichshain stattfand, sogar gegen die Arbeitslosenräte ein Mißtrauensvotum durchsehte, sie für abgesett erklärte und einen Aktionsausschuß wählte, der mit dem Berliner Magistrat verhandeln sollte. Am Nachmittag gegen 4 Uhr wurde dieser Ausschuß vom Oberbürgermeister Wer= muth empfangen, der den Erwerbslosen erklärte, daß Berlin alles tun wolle, um der in erschreckendem Maße um sich greifenden Arbeitslosigteit Einhalt zu tun. Erst vor wenigen Stunden habe der Ausschuß für die Erwerbslosenfürsorge getagt und beschlossen, daß die Stadt 90 Millionen Mart für sofort in An= griff zu nehmende Rotstandsarbeiten bewilligen
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solle. Oberbürgermeister Wermuth sprach die Erwartung aus daß den Arbeitslosen mehr an Beschäftigungsmöglichkeit als at einer Unterſtügung gelegen sei. Die Deputation, die von dem Arbeitslosenrat& ischer geführt wurde, dankte dem Oberbürger meister und erklärte im Namen der Arbeitslosen, daß sie es fre dig begrüße, wenn den Erwerbslosen in möglichst großem Umfange Gelegenheit geboten werde, Arbeit und Verdienst zu finden.
Die Arbeitslosen mögen sich aber feinen Jllusionen hingeben Die Kommunen fönnen beim besten Willen nicht mehr tun, als in ihren Kräften steht. Das Wichtigste, Kapital und Produktions mittel, befindet sich doch in der Hauptsache in Privathänden, und diese bestimmen, ob produziert wird oder nicht. Nur in dem Maße, wie die Anarchie der privattapitalistischen Wirtschaftsweile beseitigt wird, verschwindet auch die Arbeitslosigkeit.
Ди
Die Kandidaten für die Bürgermeisterposten Unter dem Vorsitz des Stadtverordnetenvorstehers Genossen Weyl tagte Mittwoch abend der Fünfundzwanziger- Ausschuß der neuen Berliner Stadtverordnetenversammlung zur Beratung der Wahl der Mitglieder des neuen Berliner Magistrats. Von den Unabhängigen wurde der Oberbürgermeister Wermuth als Oberbürgermeister in Vorschlag gebracht und nach längerer ein gehender Beratung mit 14 gegen 11 otimmen von dem Ausschuß als Kandidat für die Wahl empfohlen. Von bürgerlicher Seite wurde der Oberbürgermeister Luther- Essen als Kandidat aus gestellt, der längere Zeit hier in Berlin als Direttor und Ge schäftsführer des Deutschen und Preußischen Städtetages gewefen ist. Als Bürgermeister wurde von den beiden sozialistischen Frak tionen der Stadtrat Adolf Ritter als Kandidat genannt. Von bürgerlicher Seite wurde der Kämmerer Scho13- Charlottenburg und der Bürgermeister Wiesener- Tempelhof in Borschlag ge bracht. Mit 14 gegen 11 Stimmen wurde Stadtrat Ritter vom Ausschuß als Kandidat aufgestellt. Die nächste Tagung des Aus schusses soll am nächsten Freitag stattfinden.
Seban. Der Kultusminister hat die Sedanfeiern verboten Ganz recht, denn auch Sedan war einst ein Tag des Böller mordens. Vielleicht deklamiert man dazu, schreibt uns ein Leset, den Vers, den ich in Logaus Sinngedichten finde. Diese Gedichte erschienen 1654. Es ist lange her, aber„ Des Krieges Bu sta ben"( wie das Gedicht heißt) tönnte heute geschrieben sein und sollte nicht vergessen werden.
Kummer, der das Mart verzehrt, Raub, der Hab und Gut verhehrt, Jammer, der den Sinn verkehrt, Elend, das den Leib beschwert, Grausamkeit, die Unrecht tehrt,
sind die Frucht, die Krieg gewährt. Voraussichtliches Wetter für Berlin und Umgebung am Freitag. Beitweise aufbeiternd, aber mäßig bewölkt, etwas wärmer, einzelne Regenfälle bei schwachen füdwestlichen Winden.
Aus den Organisationen
4. Diftritt. Obleute der Elternbeiräte, Sigung Freitag, 7 Uhr, bei Bhil Wrangelstr. 12. Obleute ber fommunalen Kommiffion, Freitag, 7 Uhr, Sihung be Keffner, Görlitzer Str. 46. Bollversammlung der Räte- und Gewertschafts tommisionen Sonntag vormittag 169 Uhr, bei Lafer, Laufiger Str. 25. 8. District. Gewerkschafts- und Rätetommiffion. Freitag, 7 Uhr, Obleute bel Reitschlag, Schreinerftr. 18. 8. Abteilung. Freitag, 7 Uhr, bei Guddat, Wilhelm Stolze- Str. 39, Sigung fämtlicher Abteilungsfunktionäre und Kommiffions- Mi glieder. Karten zu den am 5. September stattfindenden Proletarischen Feier tunden find noch beim Genossen Wittuh, Petersburger Str. 5, zu haben. 9. Diftrift. 2. Abteilung. Freitag, 7 Uhr, bei Rätsch Sigung der Bezirksführer und aller Kommissionsmitglieder. 9. Diftrift. 3. Abteilung. Freitag, 7% Uhr, finden fich alle Funktionäre un Obleute sämtlicher Kommissionen zu einer Besprechung bei Tiegs, Bögowstr. 23, el 11. Distrikt. 2. Abteilung. Sigung der Bezirtsführer und Obleute der Kommiſſio nen Freitag, 7 Uhr, bei Erler, Aderstr. 43.
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12. Diftrift. 2. Abteilung. Freitag, 7 Uhr, Sigung der Bildungskommission Willy Hoffmann, Lychener Str. 8.
Hübner, Gaubyftr. 16.
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13. Diftritt. 2. Abteilung. Freitag, 6 Uhr, Sigung sämtlicher Funktionäre bek 18. Bijtritt. 1. Abteilung. Seute abend 28 Uhr, bei Grunert, Bankstr. Sigung der Bezirksführer.
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Neutolln. Die Bezirksführer holen morgen Freitag wichtiges Material Parteibureau ab. Zu der am Sonntag stattfindenden Demonstration für die pelb
- Baumschulenweg. Heute abend 7 Uhr, bei Gerhardt, Baumschule Straße 16, Fraktionsfigung der Elternbeiräte. Daran nehmen teil der Fraktions ausschuß, der Vorstand und die Frauenfommissionen.
Diftritt Niederbarnim- Nord. Sonnabend, 6 Uhr, in Bantow, Schulaula Grung Straße , Diftrittskonferenz. Tagesordnung:' 3. Internationale. 3ur Teilnahme fin alle Ortsgruppen verpflichtet. Kommiffion( auf 250 Mitglieder ein Delegierter)
fowie Geschäftsleitung.
Copenid. Freitag, ben 3. September, abends 8 Uhr, im Lofal von Kuple , Kaiser- Wilhelm- Str. 29, Sigung des Borjiandes mit den Obleuten der Kommi
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