FuttkLLonSr-Versammlung der USP. .Die Varteifunktionäre für Berlin -Brandenbuig ilcchmen gestern »oend im vollbesuchten Saale derNeuen Welt" den Bericht °u s Moskau entgegen. Genosse Crispien als erster Referenr luhrte ungefähr aus: Wir erleben eine innere Krise in der Arbeiterbeioeaung, die ftu.;) in anderen Ländern in Erscheinung tritt. Ich zweifle reinen Augenblick daran, daß auch diese Krise enden wird mit dem Prinzip fl.ch'lienschaftlichen Sozialismus. Wir können die Frage der Internationale nur behandeln, wenn ivir. einen kurzen Rückblick auf die Geschichte der Internationale werxen. Ich folge dem Anfang der proletarischen Internationale o*?. Zeit der 48er Jahre. Ich erinnere an Babeus, an Blanqui , vn Wilhelm Weitling das waren einige Hauptvertreter der uto- piltischen und anarchistischen Richtungen vor dem wissenschaftlichen Eoz-.alismus, die für diktatorische, sektenhafte Austragung des Kampfes eingetreten sind. In dieser Zeit begründete Marx wit dem Kommunistischen Manifest, die wissenschaftliche Stellung­nahme, die auch heute gegen gleiche Tendenzen, noch Geltung habe. Wahrend die anarchistischen Richtungen in unbedeutende Gruppen ?-rstelen, gingen Marx und Engels daran, den Arbeitern zu helfen tn der Schassung der Vorbedingungen zur Erringung der politischen Macht. Das Ziel des Sozialismus ist die Vergesellschaftung des Eigen- tums an den Produktionsmitteln, dazu gehört vor allem der Grund und Boden. Wir finden, daß die Herrschaft der russischen Kommunisten mit der Parole begann:Frieden und Land den Bauern". Ohne diese Preisgabe des radikalen Sozialismus konnten die Kommunisten die Macht nicht übernehmen. Es gibt lluch in Rußland Kommunisten, die erkennen, das damit eine reak- "o nitre, konterrevolutionäre Bauernschaft geschaffen wurde. Wo- sscgen wir uns wenden, ist. daß man von uns fordert, diese Parole, �anh den Bauern, zu übernehmen. In Rußland ist es bisher nicht wvglich gewesen, den Produktionsorozeß fo zu gestalten, daß er die Revolution unterstützt. Das liegt daran, daß die russischen Proletarier leider nicht in der Lage lind, den Bauern gleichwertige Erzeugnisse für ihre Produkte zu geben. Die Arbeiter müssen zur Ueberzeugung kommen, daß es notwendig ist, gerade während der Revolution den Produktionsprozeß aufrechtzuerhalten. Wie steht die Frage des Terrors? Wir waren oft aufs tresste empört, daß Terror geübt wurde gegen uns. In erregten Zeiten ist es verständlich, daß man sich dagegen mit gleichen Mitteln auflehnt. Aber als System angewandt, würde der Terror den Kampf aller gegen alle bedeuten. .Wenn wir sagen, daß die proletarische Revolution ohne Gewalt fucht vollbracht werden kann, so ist das eine Feststellung des ehernen Muß. Doch nie dürfen wir vergessen, daß das Ziel nicht die Ge- kpalt, sondern der Friede ist. Ich wende mich dagegen, k>aßwiidenTerroralsprogrammatischenGrund- «atz in das Programm aufnehmen sollen. .Beachten Sie bitte! alle Mängel und Schwächen der Kommu- listen, alle ihre opportunistischen Abirrungen sollen wir als pro- grammatische Grundsätze aufnehmen. . Ich kann hier nur das wichtigste über die Verhandlungen rn Moskau mitteilen. Als wir uns anschickten, nach Moskau gehen, lag der Beschluß des Parteitages vor. daß die Verhand- lungen geführt werden, auf Grund unseres Aktions- Programms: und die allgemeine Auffassung war, daß die «clbständigkeitderParteigewährt werde, auch nach �ncm Anschluß an Moskau . ..........,___.....___________! sagten «jnzelne Genossen, das sei nicht tragisch zu nehmen, weil man in Moskau den revolutionären Charakter der Partei nicht kenne. Die Größe unserer Partei bedeutet auch die Größe unserer Macht Und unseres politischen Einflusses. Ich glaube nach wie vor daran, daß die Zukunft uns gehört und nicht den Anarchisten. Syndikalisten und sonstige» Sekten. WenndieDelegation Unserer Partei geschlossen und fest für das Pro- stramm unserer Partei eingetreten wäre, so hätten wir Ihnen Bedingungen nach Hause bringen können, die glänzend gewesen wären. In den Bedingungen, die uns von der kommunistischen Jnter- nationale mitgegeben find, ist nichts mehr von unserem Aktionsprogramm enthalten. Es sst eine Verschiebung des Kampffeldes, wenn man uns einreden will, die Bedingungen feien nebensächlich, die Hauptsache seien die Grundsatz«. Wir bringen aus Moskau eine Kriegserklärung an die Ardeiter» Organisationen der anderen Länder. -.Ach bin der Meinung, daß unser Programm sein muß die Diktatur der Arbeiterklasse über die«apita- i'sten und nicht die Diktatur einer Führergruppe über die Arbeiterklasse. Die Mitglieder, die Partei- instanzen haben nichts zu sagen. Die Moskauer Zentrale behält sich vor, auch in den Zeitungen nur diejenigen zu belassen, die wirklich Zuverlässige" kommunistische Politik treiben. Wir müssen aus allen Körperschaften jene Mitglieder ausschließen, die »er Zentral« in Moskau nicht genehm find, ja ganze Mitglied- Ichaften können dem Ausschluß versallen. Alle Iniianzen, alle die taufenden Eemeindevertreter müßtenauf Herz und Nieren" ge- prüft werden. Es ist so leicht zu sagen: jawohl, ich marschiere mit. Plel schwerer ist es aus dieser Masse etwas zu machen und >hr zu sagen, worauf es ankommt. Wie muß das wirken, wenn erne kleine Kliyue von Führern zu bestimmen hat, wer der Partei angehören kann. Dann öffnen wir dem Strebertum und Denunziantentum Tür und Tor. Ich begreife mit meinem einfachen Proletarierverstand nicht. wie das ist? Wenn ich die Bedingungen ablehne, wie kann ich sie grundsätzlich ablehnen oder annehmen, wie da» die Bedingungen fordern. Die Bestimmungen verstoßen gegen einen der Hauptgrunbsätze unserer Partei das Rätesystem. In Rußland gibt es praktisch Betriebsräte in unserem Sinne nicht. Die Fabrikskomitees haben rn die Verwaltung kein Wort dreinzureden. Auch die poli- tischen Arbeiterräte stehen in Wirklichkeit auf dem Papier. Die Räte bestimmen nicht die Politik der Regierung. Die Wablen zu den Belriebsräten sind öffentlich. Da» ge- heim« Wahlrecht ist abgeschafft.. Crispien weist weiter daraufhin, daß gerade in der Berliner Drgemifation umgebaut wurde, um die Massen aktiver zu machen. Nach dem Diktat der russischen Kommunisten soll das fetzt ins Gegenteil oerkehrr werden, nicht von unten, sondern von oben soll diktiert werden. Und was sagen die RStegenossen, die so tapfer gegen uns gekämpft haben, in- dem sie sagten, daß die Räte über der Partei siehe» müßten. Auch Karl Liebknecht hat sich in tiefer Erkenntnis der deutschen Verhältnisse jeder Organisationsform entgegengestemmt, die die freie Initiative hemmt. Gerade für die Passivität der deutschen Arbeiterschaft sei die frei« Initiativ« die Vorbedingung zur Aktion. Jeder von uns muß ein selbständiger Mensch sein. ein Mensch mit Verantwortung. Und«in solcher Mensch kann aktiv sein, kann Aktionen leiten. Vor dem 8. August hieß es immer, die Arbeiter sollen ihre Führer kritisteren und miß- trauen, seit dem S. August heißt es plötzlich, die Führer sind alles. Glaubt nicht an Führer, glaubt nicht an fremde Parolen, glaubt daran, daß das Proletariat selbst vom Kreuze steigen muß, um sich zu besreien.(Zuruf: Scheidemann. Lebhafte Eni- rüstnng.) Crispien weist diesen Zwischenruf unter starkem Beifall der Versammlung zurück. Es wird immer vom Schwanken gesprochen. Mancher Genosse behauptet, daß er nicht schwank«, sondern, daß die Partei schwanke. Das sind die, die noch vor ürrzem AntiParlamentarier waren»nd sich beut« wie wir im Parlament betätigen. Diese Genossen haben nicht geschwankt, die Partei hat geschwankt.(Sehr richtig H Ich sehe manchen, der die Räte über die Partei stellen wollte nnd nun Bedingungen akzep­tiert, die die Räte abschaffen. Auch diese Genossen haben nicht geschwankt, die Partei hat geschwankt.(Sehr richtig! und leb- hafte Heiterkeit.) Auf Bemerkungen, daß es Zeit zum Schluß fei, verwahrt sich Crispien unter starkem Beifall der Versammlung, daß er ringe um die Ueberzeugung der Genossen, daß et diese Sache für so wichtig halte, um sie zusammenhängend zu behandeln. Wer die Frage stellt, ob wir Sowjetrußland unsere Solidarität bezeugen wollen oder nicht, begeht eine Verleumdung. Es hat niemand mehr für Sowjetrußland getan, als die deutsche Arbeiterklasse. Wir halten es mit den russischen Marxisten, die sagen, daß die Verteilung von Land an die Bauern kein gesellschastliches, sondern Privateigentum schaffe, die aber trotzdem nicht aktiv während des Kampfes die Sowjet- regierung angreifen, sondern durch das Mittel der Propaganda für ihre Auffassung wirken. Deshalb darf auch die Frage nicht lauten: für oder gegen die dritte Internationale, sondern für oder gegen diese Bedingungen. Wenn es nicht zum Zusammenschluß kommt, dann tragen die Schuld die Kommunisten, die für diese Bedingungen verantwortlich sind. Wir sind nach wie vor für den Zusammenschluß der sozialrevolutionären Parteien aller Länder. Die Frage steht so: Können wir diese Bedingungen er- füllen? Da sage ich offen: Nein, wir können sie nicht erfüllen, weil sie opportunistisch, syndikalistisch und anarchistisch verseucht sind. Ich habe mich des öfteren mit Lenin unterhalten, der kein Hehl aus seiner anderen Ansicht machte, der aber auch anerkannte, daß ich wenigstens eine Meinung vertrete, was man von vielen anderen nicht sagen kann.(Hört! Hört!) Crispien zitiert Maxim Gorli, der einmal den Glauben Lenins dargestellt, daß das russische Volk dem Kommunismus geopfert werden müsse, und wenn nötig auch das polnische und deutsche. So erklären sich auch die Treibereien der deutschen Kommunisten, künstlich Krieg mit der Entente herbeizuführen. Der Kapitalismus in Deutschland ist erstarkt, nicht nur sinan- ziell, sondern auch militärisch. Die Bauernschaft ist reaktionär, die Landarbeiterschast muß erst noch gewonnen werden. Große Massen sind ohne jedes Klassenbewußtsein. Aber was das schlimmst« ist. der Bruderkrieg in der Arbeiterklasse. Dieser ganze Kampf und die Moskauer Bedingungen brauchte keine Rolle zu spielen in der Partei. Wir könnten aufs Land gehen und agitieren, wenn wir uns nicht mit dem Moskauer Katechismus zu streiten hätten. Die deutschen Kommunisten treiben eine Politik, die die Arbeiterschaft zu Putschereien und zum Verbluten bringen, und eine solche Putscherei mit russischer Unterstützung ist der Kamps, der jetzt in W ü r t t e m- berg geführt wird. Wie steht die Sache in Württemberg ? Crispien schildert die kleinbürgerlichen Schichten der württem- bergischen Arbeiterschaft, die zum Teil Landbesitz habe und ohne sozialistische Schulung sei. Von diesen Kreisen sei auch die Er- Hebung gegen den Steuerabzug ausgegangen. In Stuttgart wurde den Arbeitern gesagt: Warschau sei gefallen, die roten Truppen stehen bald in Berlin , ihr müßt kämpfen für die Revolution! Da dachten die Arbeiter, wir brauchen überhaupt keine Steuern mehr zu bezahlen, morgen haben wir ja die politische Macht. Und als der Kapitalismus und seine Maschinengewehre kamen, da hieß es, es geht gar nicht um den Steuerabzug, es geht um die Maßregr- lungen. Der Aktionsausschuß dankte ab und überließ das weitere den Gewerkschaften.(Ein Echlußrus ruft minutenlange Ent- rüstungsruse und Lärm hervor.(Wir wollen radikal bleiben, getreu der Tradition unserer jungen Partei. Mann werden auch die Mos- kauer einsehen, daß keine Führerklique herrschen soll, sondern daß die Massen zu bestimmen haben. Di« Befreiung der Arbeiter» llasse kann nur das Werk der Arbeiterklasse selbst sei». Damit stehe und fall« auch ich in der Partei.(Starker Beifall.) Däumigs Korreferat Gen. Säumig weift auf de» angenommenen Antrag hin. daß heut« die Anschlußbedingungen behandelt werden sollen. Er se, auch der Meinung, aber man müsse die Bedingungen betrachten im Zusammenhang« mit den übrigen Moskauer Leitsätzen und der allgemeinen weltpolitischen Lage, lieber die historische Deduk­tion des Gen. Crispien kann man im einzelnen verschiedener Mei- nung sein. Ich bestreite ganz entschieden, daß in den Thesen An- schauungen anarchistischer und syndikalistischer Art zum Ausdruck aelonimen find und behaupte, daß fie eine durchaus marxistische Denkweise enthalten. Unsere Partei ist jung. Trotzdem hat sie es bereits zu drei Programmen gebracht. Auch unser Leipziger Programm ,st noch nicht der Weisheit letzter Schluß. Wenn' jetzt die Moskauer Streitfrage nicht aufgekommen wäre, war« wegen anderer Fraaen der Streit entbrannt. Ebenso, wie wir uns darauf einrichten, daß unser Progranim und unsere Organisation nicht für die Ewigkeit feststehen, müssen wir auch annehmen, daß sich auch in der kommunistischen Partei alles in Eährung befindet. Es ist. zu oerstehen, daß in den beiden Parteien, die gleich« Grundsätze und verschiedene Organisationen haben, der Bruder- kämpf, wie immer, erbitterte Formen annimmt. In Moskau haben wir nichts von dem grundsätzlichen Gegensatz Cnspiens gegen die Thesen gehört. Ich habe allerdings die Hoffnung und den Wunsch, tlärungsfrage tritt jetzt in den Hintergrund gegen die Kaniof- anwrderungen.. In Rußland hat man unter dem Zwang der Entwicklung den kommunistischen vtaat errichtet. Das hat bewirkt, daß die ganze kapitallstlsche Reaktion auf den Plan gebracht ist, um die Sowjet- republik ,m Blut der Proletarier zu ersticken. Angesichts dieser geschlossenen Front des Kapitalismus kann man nicht warten vi» vte, auch nach meiner Ansicht sehr notwendig«, Durchbildung des Proletariats durchgeführt ist. Von dem Genossen Crispien ist der Name der Partei in die Waaschale geworfen worden. Der R,ß geht durch die proletarische Welt und muß verbreitet t. DeJ',e'l werden. Alles, was an revolutionärem Sozialismus vorhanden ist muß zusammengefaßt werden. Däumig detont ganz besonders, daß es falsch sei, zu sagen, daß auf dem 2. Kongreß der g. International« syndikalistisch« und anarchistische Ideen vertreten worden seien. Man habe den amerikanischen Gewerk- schasten und den englischen Rätevertretern gesagt, wenn fie Wert auf d,e Aufnahme legten, müssen fie sich auf marxistischen Boden stellen. Däumig weist auch auf den Kampf zwischen K. P. D. und K. A. P. D. in Deutschland hin. der ebenfalls bewiesen habe. daß Anarchismus und Syndikalismus aus der Z. Internationale verbannt seien. Redner schildert dann weiter den Zusammenbruch der 2. Internationale, die an ihrer heterogene Zusammensetzung gescheitert sei. Organisatorisch verpslichtete sie die angeschlossenen Parteien zu nichts. Die vorliegenden Erfahrungen, die ganz anderen Voraussetzungen, die heute dem revolutionären Kampf er- wachsen, erfordern ganz andere Grundsätze undz Organisalions formen des internationalen Zusammenschlusses. Dieseanveren Voraussetzungen sind in einer Ansicht nach in den Moskauer Bedingungen enthalten. Was man auch zu den bolschewistischen Päbsten sagen mag, ste haben die soziale Revolution auf einen Stand gebracht, wie in keinem anderen Lande. Es ist vieles trüb in Rußland . Man darf aber auch nicht die Gründe vergessen, die dafür verantwortlich sind. Dieses Land, das unter einer wahnsinnigen Mißwirtschaft früher schwer ge- litten hat, das seit dem Beginn ver Revolution in schweren Kämpfen steht, all das muß man doch im Zusammenhang de- rücksichtigen. Was vergangen ist. darf uns nicht daran stören, den Anschluß an diesen Kristallisation-zvunkt der revolutionären gleich.(Beifall.) Auch Däumig zitiert Gorki, der von Lenin sagt. daß er wohl ein Mensch mit Fehlern sei. aber auch auf Clcmen- ccau, Lloyd George u. a. hinweift und fragt, ob»iese vielleicht fehlerlos ieien. (Die Fortsetzung des Berichts folgt in der Montags-Ausgabe.) Ein Munttionsdampfer angehalten 2» der Holtenauer Schleuse wurde ei» nach Dauzig bestimmter englischer Dampfer angehalten und ihm das Auskaufe» in die Ostsee »erboten, weil er lvov Tonne» für Polen bestimmt» Waffen und Munition an Bord hatte. Gegen Krieg und GeheimdiploMatie Belgische Soziattste« gegen das belgisch-französische Abkomme« Brüssel . 8. September. WieP e u p l e" meldet, fand am 2. September ein« Zu- sammenkunft des Verbandes Brüsseler Sozialisten statt, in der eine Tagesordnung angenommen wurde, welche besagt, die belgischen Arbeiter tonnten das frailzö,.,ch-bclgische Defensiv­abkommen. das»in Geheim,»blominen zwischen Regierungen und nrcht zwischen Völkern sei, nicht billigen. Sie beauftragen daher die sozialistischen Vertreter im Parlament, dagegen zu protestieren. Die Resolution beglückwünscht weiter alle Arbeiter, die sich der Versendung von Munition nach Rußland widersetzt haben und verpflichtet sich, den Kampf gegen alle Kriege, für die Unterdrückung der Gehcimdiplomatie und �ür die An» crkennung der gegenwärtigen rnMchcn Regierung in Ueberein- stimmung mit den Arbeiterorganisationen der Länder fortzusetzen. Russische Borbereiwngen sür den internationalen Handelsverkehr Moskau , 4. September. (Durch Funkspruch.) Hier ist ein Volkskommissariat für auswärtigen Handel gebildet worden, als einziges technisches Vollzugsorgan für die Einfuhr und Ausfuhr. Es soll nach einer amtlichen Kundgebung bei Erfüllung seiner Aufgaben das Alte mit dem Neuen, das Kommuni st i» sche mit dem Kapitalistischen ausgleichen. Das neue Volkskommissariat ist auch das einzige verteilende Organ. Alle aus dem Auslande eintresfenden Waren werden von ihm an die zuständigen Wirtschaftszentren weitergeleitet. Es kauft die verschiedensten Waren auf und verkauft sie weiter: außerdem tritt es mit Handelsgesellschaften in Verbindung, welche ausschließlich kapitalistische Ziele verfolgen und knüpft mit ihnen Beziehun­gen an. Italienisch-r«ssischer Warenverkehr Moskau . S. September.(Durch Funkspruch.) In Moskau , Odessa und Renal werden Abteilun- gen der italienischenCooperativa" für den Waren- verkehr mit Sowjetrußland eröffnet. Vertreter ist der sozia- listische Abgeordnete Rondoni. Für Sowjetrußland sind bereits vier Schiffe mit Medikamenten befrachtet worden. Außerdem lie- fert Italien vertragsmäßig landwirtschaftliche Maschinen. Tele- graphen- und Telephonmaterial, sowie andere Industrie- «rztugniss«. Das Programm der Ualienischen Sozialisten Messagero" erfährt au» Bologna , daß ei« Ausschuß aus»ahlreiche« sozialistischen Abgeordneten da- runter Turatt. Trcve», Prampoltnt und andere Vertreter der söge» »anaten KonzentrationSgrappo der sozialistischeu Partei, eine Kund. 4ebu»a erlassen hat. in welcher darauf hingewiesen wird, daß die ntndsätze und M thode« des Marimalismus den Bedürfnissen der Nation immer weniger entsprachen. Die Abgeordneten d« üvn- zentrcttlonSgrupp�erllären fich ,» intensivster Arbeit in Parlambnt. . bereit. In .. v_______________ neuer Kongreß stast�lde«.»m ein Programm auszuarbeiten. Deutschlands Kohlenltesercmgen Pari«, 3. September. Im Senat teilt« he«t« der«rbeitsminister mit, dah die deutsche » Kohle»llefer»«gen»o« l�bi» 28. lUm guft 1 537 004 Xi-nntn betrüge». Mit Beriickisichtigung der Lies«r»»ge« der drei letzten Tag« de» August beziffern sich die Megnstliefernugen aus Sber 1,0 Millionen Tonnen. Ea» Frankreich dnrch die«eparationskommisfio««nter Zngrnndelegung de,«bkommen« von Spa zugebilligte Kontingent»«trag« 1»SO 000 Tonnen. Drnchsehlerberichtignng. In den E-blußworte« der Refemctnc auf der AecchSkonfeieuz, die in der gestrigen MorgciauSgabe ver- iffentlicht find, müssen folgende sinneutilellende Druckfehler be» richtigt werde«: In der Rede Di tt mann« muß es heißen (2. Spalt«, b. Zeile von oben):»Zur Frage des Terrors«nd der Diktatur stelle ich mich ans den Gtandpunkt des 371 a t x 1 8 mit i." I» der Rede D ä n m i g S muß e, heißen(». Spalte, 45. Zeile von obnOiDie hestigo historische Situanou ist die Folge des Kampfes dcS Proletariat« gegen de« Kapitalismus. ' Arbetter-Iugend-Marsch Bon Pelle Deessel. Ret« Schall von Trommeln und Trompete» «nd keine« Kommandeur« Gewalt zwingt un» zusammen, o Proleten. Wie dröhnt vom Schreiten der Asphalts Ei« Heller Traum au» Hungcrnächten, ei« Plan, i« harter Slot erdacht, gepreßter Schrei«ach Brot und Rechten da» hat de» Mute« Glut entfacht! Da»»rdeitsvolk die Millionen. von gleicher Tyrannei geschlagen will endlich an der Sonnt wohnen. will selber Schicksal sein und tragen. Da« ist kein Haß von Doibvstiken, der Brand an die Paläste legt. da» ist der Zorn, der feste Brucken in endlich bess'r« Zeiten schlägt. Iahrteuseudlang da» dumme, dumpfe demütig Vor-den-Toren-Stehen, > allemig trieft der Schweiß vom Rumpfe so kann da« nicht«ehr wettergehe«! Du zarte Frau km Seidenkleid e, dein Glanz deckt uns'« Blöße nicht. Siehst du die Spur vom Kerzeleid- in unf'rer Frauen Angesicht? «afm-rschl Kolonne«: Pioniere! f*01)" Kampf beginnen: daß keiner hung'r«, keiner frier« »ad w« die ganze Welt gewinnen!