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Die Unterbindung der Volks
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beutung ist nicht nur ein Hemmnis für die Steigerung ber inländischen Nahrungsmittelerzeugung, sondern auch eine der wesentlichsten Ursachen für die hohen Preise.
und Schuhindustrie
daß die Frage der Volksernährung in sehr hohem Maße eine Die Konjunkturabgabe in der LederFrage der ausreichenden Beschaffung von Düngemitteln für die Landwirtschaft ift. Allgemein bekannt ist ferner- und nicht nur die Landwirte, sondern auch die zahllosen Kleingartenbefizer und Laubenkolonisten haben es zu ihrem Schaden erfahren müssen, daß wir in Deutschland unter chwerem Mangel an fünftlichen Düngemitteln leiden. Das Ingebot, besonders an tidſtofſhaltigen Düngemitteln, bedt
tommt, ist so gewaltig überteuert, daß es für den Kleinen meist unerschwinglich ist.
Um so mehr Bedenten muß es erweden, daß ber Boltswirtschaftliche Ausschuß des Reichstages vor wenigen Tagen beschlossen hat, 25 000 Tonnen tidstoffhaltige Düngemittel nach dem Auslande auszuführen. Es ist eine Verschleierung der Tatsachen, oder richtiger gesagt, eine glatte Lüge, wenn im Ausschuß von überschüssigen Düngemitteln gesprochen wurde. Wir haben in Deutschland feine überschüssigen. Düngemittel, sondern müßten im Gegenteil noch Zeyntausende pon Tonnen einführen. Vor dem Kriege wurden alljährlich 900 000 Tonnen Phosphat- Düngestoffe eingeführt. Mittlerweile haben wir die Gewinnung des Stidstoffes aus der Luft industriell verwertet, produzieren aber bei weitem night bie benötigten Mengen, so daß immer noch ein ganz erhebliches Manto verbleibt. Nicht Ausfuhr, sondern Gin fuhr von Stickstoff- Düngemitteln wäre darum dringend geboten.
Der Boltswirtschaftliche Ausschuß des Reims. tages begann gestern seine Beratungen mit der Erörterung über die Beseitigung der im Februar 1920 beschlossenen Konjunkturab
gabe in der Leder- und in der Schuhinduſtrie. Während die Schuh
teiten bereitet haben, haben die Lederindustriellen alles daran gefett, um die Durchführung der Berordnung zu verhindern. Jezt glaubten fie die Zeit für die völlige Beseitigung der Verordnung gekommen. Im Ausschuß wurden ihre Wünsche von den Vertretern aller bürgerlichen Barteien unterstützt, die eine bewegliche Klage barüber anstimmten, daß es gegenwärtig den Lederindustriellen so überaus fchlecht gehe. Ihre Berlufte seien jo enorm, daß die Erhebung der Abgabe zum Ruin vieler Unternehmungen führen müsse. Daß sich der für die Gelder der Lederindustriellen sehr einGeldgeber besonders annahm, ist selbstverständlich. genommene Deutschvolfsparteiler Dr. Sugo der Interessen seiner
Sowohl die unabhängigen Mitglieder des Ausschusses als auch die Rechtssozialisten wandten sich mit größter Entschiedenheit gegen den Bersuch die Verordnung zu beseitigen oder abzuSchwächen. Die Gewinne gerade der Lederindustriellen seien in den letzten Jahren so riesig gewesen, daß sie die Abgabe im allgemeinen durchaus ertragen könnten. Wo in besonderen Fällen diese Mög lichkeit nicht gegeben sei, genügen die Bestimmungen der Verord= nung durchaus für eine mildere Handhabung.
Die bürgerlichen Bertreter wagten es deshalb auch nicht, ihre Forderung nach Beseitigung der Konjunkturabgabe aufrecht zu erhalten, da auch der Vertreter des Wirtschaftsministeriums fich entschieden gegen diese Absicht aussprach. Unter Ablehnung einer von den Unabhängigen und Rechtsjozialisten eingebrachten Entschließung, die von der Regierung baldigste Durchführung der Konjunkturabgabe verlangte, wurde eine Entschließung angenommen, die die Regierung auffordert, jo jhonend vorzugehen, daß die Lebensfähigtelt der Betriebe, insbesondere der fleineren und mittleren Betriebe, nicht gefährdet wird.
Der Kohlenwucher
Diese Tatsachen fönnen natürlich bem Volkswirtschaftlichen Ausschuß nicht verborgen geblieben sein. Er versucht auch. der Deffentlichkeit gegenüber seine Maßnahme zu recht: fertigen durch den Beschluß, den aus der Ausfuhr ber 25 000 Tonnen erzielten Gewinn zu verwenden zur Stabili fierung und sogar zur Sentung der Preise für Düngemittel. Mit diesem Beschluß paßt sich der Ausschuß vorzüglich der Jämmerlichkeit unseres gesamten Regierungsunwesens an. Denn die Ausfuhr ber Düngemittel ist die denkbar unwirt schaftlichste Methode. Die zur Ausfuhr freigegebene Menge würde zur reichlichen Düngung von 25 000 Settar Land genügen und der Ernteertrag auf diesem gut gedingten Boden wäre um etliche Tausend Tonnen höher wie auf dem gegen wärtig ausgehungerten Lande. Jeber vernünftige Bolts mitt muß bestrebt sein, der Landwirtschaft möglichst viel fünftliche Düngemittel zur Verfügung zu stellen, damit wir in die Lage tommen, den größtmöglichen Zeil unseres Be- höhung ist aber mehr als sonderbar. Es wurden in Wirklichkeit darfs an Brotgetreide usw. jelbit zu produzieren. Der Boltswirtschaftliche Ausschuß macht die Sache umgekehrt. Er orgt dafür, daß wir weniger Brotgetreide produzieren und gließlich das Mehrfache von dem, was uns die Ausfuhr des Stiditoffes einbringt, im nächsten Jahre dem Auslande zahlen für Lebensmitteleinfuhr.
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Die Brüger Kohlenbergbaugesellschaft mit Sitz in Brüg, eine tschechoslowakische Gesellschaft, hat ein Attienkapital von 16 Millionen tschechischen Kronen. Damit erzielte sie im Jahre 1919 einen Reingewinn von nicht weniger als 7545 136 Rzonen, aljo nahezu 50 Proz. des Aktienkapitals. An Dividende wurden 20 Brozent des Attientapitals gezahlt. Gleichzeitig wurde das Kapital von 16 auf 40 Millionen Kronen erhöht, die Form der Ernur für 8 Millionen Kronen neue Attien herausgegeben, während Die übrigen 16 Millionen einfach so herbeigezaubert werden, baß die alten 80 000 Attien, die bisher einen Nennwert von 200 Kronen hatten, auf einen solchen von 400 Kronen gebracht werden, ohne daß die Attionäre auch nur einen Seller zu bezahlen hätten. Man macht also einfach aus den Reserven neues Attienkapital und sagt
bem bann Kapitalserhöhung. Der 3med der Uebung ist, das Attienkapital zu verwässern und die Dividende, die den SerrSchaften wohl selbst etwas zu unverschämt erscheint, im tommenden Jahre niedriger werden zu lassen, eventuell den Staat noch so nebenbei um die Steuer zu prellen. Es ist leicht verständlich, daß allgemein unter den Bergarbeitern über ein so frivoles Spiel eine große Erregung herrscht und es scheint uns nicht verfrüht, menn endlich einmal durch energische Jnangriffnahme der Soziali fierung der Kohlenbergwerte ein für allemal derartige Mani
Der Ausschuß glaubt, durch seine Maßnahme die Breis bildung auf dem Runftbüngermartt beeinflussen zu fönnen. Vorsichtigerweise heißt es allerdings in den Bericht, bag mit dem Ueberschuß aus der Ausfuhr eine Gentung der Breise„ angestrebt werden foll Auch der Ausschuß ist sich wohl darüber flar, daß es bei diesem anstreben sein Bewenden haben wird, weil die Regierung ja doch keine energischen Maßnahmen ergreift, um den Preiswucher unmöglich zu machen. Der mehr wie zweifelhafte Ueber- pulationen verunmöglicht werden. uz", den die Ausfuhr augenblidlich bringt, ist bei Licht befehen eine schwere Sabigung unserer Bolts wirtschaft, ist ein Schlag gegen unsere Boltsernährung. Aber was verschlägt's unseren Weisen in den Regierungsfeffeln! Sie wuritein eben von einem Tag zum andern und sind froh, einmal einen geringen Augenblidserfolg ou ergattern.
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Die Allgemeinheit hat jedoch das allerarößte Interesse, folche einschneidenden Maßnahmen unter anderen Gesichts: puntten behandelt zu sehen. Zehntausende von Landrirten und Kleingartenbefizern warten auf die Befriedigung ihres Bedarfs an Kunstbünger zu erschwinglichen Breisen. Laufende von Tonnen an Getreide und anderen landwirt schaftlichen Produkten tönnen im Lande selbst mehr produs ziert werden wie bisher, wenn dem Boden bie nötigen Ungezählte tonen Düngeftoffe zugeführt werden. brauchten weniger an das Ausland gezahlt werden für Lebensmittel, wenn nur die Regierung in großzügiger Weise diese Lebensfrage des deutschen Boltes behandeln wollte. Mir sagte türzlich ein politisch Stodreaftionärer, wirtschaftlich aber recht modern gesinnter Landwirt: Wenn die Unabhängigen etwas Gutes und Zweckmäßiges für unsere Bolfsernährung schaffen wollen, bann mögen sie ein Gesek durchbrüden, das jeden Landwirt zwingt, ein bestimmtes Quantum Stidftoff pro Settar zu verwenden. Auf diese Weise läßt sich eine gewaltige Mehrproduktion erzielen." In der Sache selbst hat biefer Landwirt vollkommen recht. Nur ist es mit dem Gesetz allein nicht getan. Voraussetzung wäre in erster Linie eine erhebliche Steigerung der Kunstdüngerproduktion, die sehr wohl möglich ist. Weiter wäre notwendig eine Steigerung der Einfuhr von Düngemitteln und eine sehr energische Beeinflussung der Preisbildung, so daß lebem landwirtschaftlichen Produzenten bie Verwendung von Kunstbünger möglich gemacht würde. Das alles läßt sich aber nur erreichen durch sehr einschneidende Maßnahmen. Davor aber schredt die Regierung zurüd! Sie bleibt in Erwägungen steden, prüft die einschlägigen Fragen folange, bis es wieder einmal zu spät ist und macht zwischendurch die größten Dummheiten, deren Folgen das Volk dann zu tragen hat.
Der Beschluß des Boltswirtschaftlichen Ausschusses ist von so einschneidender Bedeutung für unsere Boltsernährung, den muß. Er bedeutet eine erheblich ins Gewicht fallend Verminderung unserer nächstjährigen Ernte. Noch mehr folcher Torheiten und unsere Boltsernährung wird aufs ernstlichste bedroht.
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Anmerkung ber Red. Wir stimmen mit dem Ginsender vorstehenden Zeilen in der Wichtigkeit der Versorgung Der Landwirtschaft mit Düngemitteln zweds Steigerung der heimischen Erzeugung durchaus überein. Seine Ausführungen betonen aber nicht mit genügender Deutlichkeit, daß die Landwirte nur von ihrem privatwirtschaftlimen Standpunkt aus die Produktion betreiben. Sie lehen viel. fach ihr Interesse viel besser gewahrt ohne Verwendung Don Hinftlichem Dünger als mit Dünger. Vor allem aber ist es nötig, die Düngemittelpreise au enfen. Die Dünge mittelindustrien haben in ben legten Jahren zielige Ueberschüsse abgeworfen, die nicht nur aus bemt guten Auslandsgeschäft herrührten, sondern auch aus den hohen Breisforderungen im Inland. Diese fapitalistische Aus.
Die Macht des Bankkapitals
Die größte Bank der Tschechoslowakei , deren Geschäftsbericht so eben in der Zeitschrift„ Die Bilanzen" veröffentlicht wird, ist die 3ivnostensta Banta( Gewerbebant). Noch 1918 eine mittlere Bant, ist sie heute zu einem ber größten Banffonzerne Mitteleuropas geworden. Zu diesem Konzern gehören die Böh mische Sypothekenbant, von deren Attientapital die Zivnobant 55 Prozent besitzt. Sie weist allein eine Bilanzsumme von 1436 Millionen Kronen auf. Daneben besteht eine Interessengemein haft mit ber slowakischen Bant in Rosenberg, mit der jugoslawi fchen Bant, der Laibacher Kreditbant in Jugoslawien und mit der ehemaligen Kreditanstalt, die mit der Estomptebant vereinigt ist. Den sprunghaften Aufstieg der Zionobant charakterisiert am besten der Vergleich der Bilanzsummen aus den einzelnen Jahren. Sie betrugen 1915 rund 487 Millionen Kronen, 1916 603 Millionen, 1917 820 Millionen, 1918 1779 Millionen und 1919 3431 Millionen Kronen. Der Zinsengewinn allein stieg von 15,9 Millionen Kronen im Jahre 1918 auf 40,8 Millionen im Jahre 1919. Die Ziono bant beherrscht heute den größten Teil der deutschen und tschechis schen Industrie in der Tschechoslowakei , sie bedeutet die Vertörpes rung des Finanzfapitals in diesem Staate und stellt in aller Ruhe die Interessengemeinschaft der Kapitalisten aller Nationen dieses sonst von nationalen Kämpfen so durchwühlten Landes bar.
Die tschechischen Legionäre für die Sozialisierung
Aus Prag wird uns geschrieben:
Die tschechische Bourgeoisie gab sich eine Zeitlang dem holden Wahn hin, sie fönne sich in aller Gemütsruhe auf die Bajonette Wahn hin, sie könne sich in aller Gemütsruhe auf die Bajonette der Soldaten stigen und ihnen den Schuß ihrer Geldsäde anver trauen. Die tschechoslowakischen Legionäre jedoch, die aus Rußland zurüdgekehrt sind, haben sie nun eines Besseren belehrt. Diese Soldaten haben sich die Befreiung, für die sie so viele und
were Opfer brachten, denn doch etwas anders vorgestellt als nur durch einen bloßen Wechsel der sprachlichen Aufschriften auf den Eisenbahnstationen und den Banthäusern. So tam die erste Ueberraschung schon bei den Wahlen, als der Verband der Legionäre einen Appell an seine Mitglieder erließ, sozialistisch zu stimmen, was denn auch allenthalben prompt befolgt wurde. Die Soldaten stimmten fast durchwegs sozialdemokratisch und die Folge der Wahlen war, daß das Landesverteidigungsministerium an einen Sozialdemokraten übergehen mußte.
bandes tschechoslowakischer Legionäre statt, ber Run fand am 22. August in Prag ein Kongreß des VerStellung nahm zu den gegenwärtigen wirtschaftlichen Verhält nissen und dann als Willenstundgebung eine Resolution bes floß, in der es u. a. heißt:
,, Die Ruhe, die unser junger Staat zu seiner Entwicklung braucht, kann nur dann aufrechterhalten werden, wenn in seiner inneren und äußeren Politit den Jdeen nachgelebt wird, die aus der Wiedergeburt der Menschheit ihren Ursprung fanden. Wir betonen die völlige bürgerliche Gleichheit aller Angehörigen der Republik , die Inangriffnahme einer energischen Durchführung der Sozialisierung nach innen und bas aufrichtige Bestreben für einen Frieden mit allen unseren Nachbarn nach außen. Wir fagen nicht zum erstenmal, daß wir bie alte Welt, die Welt der Büge und Ausbeutung, sowohl seitig wie wirtschaftlig ablehnen. Wir lehnen die alten Wirt schaftsverhältnisse nicht nur beswegen ab, weil neben Millionen Arbeitender und Darbender Taufende waren, die aus der Arbeis
fener im Ueberfluß lebten, wir lehnen sie auch ab aus rein moralischen Gründen, denn sie sind einfach unmenschlich. Der Ausgleich dieser Gegensäge wird eine Erhöhung der Produktivis tät der Arbeitenden mit sich bringen. Wir wünschen, daß die neue Welt auf revolutionären Wege erreicht wird, wir übers sehen aber nicht, daß der Widerstand der Verteidiger der alten Ordnung eine Situation herbei. führen tann, die naturnotwendig zur Revolus tion führt, die ernstlich unsere Selbständigkeit gefährdent tönnte. Es wird deshalb ein jeder, dem es wirklich an einer ruhigen Entwicklung des tschechoslomatischen Staates gelegen ist, bazu mithelfen, daß die Geburt des neuen Lebens schmerzlos sei... Deshalb ist der Standpunkt der Legionäre im tschechos jlomatischen Staate auf alle Fälle gegeben in ihrer Mitwirkung mit den produttin arbeitenden Schichten der Stadt und des Landes in ihrem Bestreben zur Verwirklichung neuer Ideale." Begreiflicherweise verstehen die Serrschenden eine solche Sprache jener, die sie als ihre Stüßen ausertoren, nicht. Um so besser aber weiß sie das tämpfende Proletariat zu würdigen und begrüßt aufs herzlichste die offene Stellungnahme seiner Brüder im Waffenrod .
5. M.
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Stimmen der Parteipresse
Bolfswacht", Rostod.
Rinderspiel; der Weg aus der fapitalistischen Wirtschaftsweise Der Kampf um den Sozialismus ist fürwahr fein in das sozialistische Gemeinwesen ist fein schöner Spaziergang; bie Seit des Abbaues der alten und des Aufbaues der neuen Welt ist die schwerste in jeder Beziehung, die das Proletariat noch durch fechten muß, um aus der Nacht an das Licht zu gelangen. Um Alles in der Welt, vergessen wir das nicht! Dieser Kampf tann in Deutschland nur durchgefochten werden mit reifen Massen, mit zielbewußten Massen, mit opferbereiten Massen. Wir müssen uns frei machen von dem spießbürgerlichen Gedanken, daß uns starke Führer" aus dem Elend heben tönnen. Rein, starke Massen brauchen wir.
Wir müssen bezweifeln, daß biese starten Massen erwachsen, daß fie fich schulen fönnen, wenn das Diftum des Parteivorstandes entscheiden soll. Denn dann müssen die Mitglieder des Parteivorstandes mit einem Glorienschein einer Art Unfehlbarkeit umfleidet werden, weil ihnen die Massen gehorchen sollen. Gehorchende aber hören auf, innerlich start zu sein.
Weiter! Denten wir daran, wie die Machtfülle der Instanzen in der früheren sozialdemokratischen Bartei dazu geführt hat, daß den Massen, als die Führer ihre erbärmliche Schwankung vollzogen hatten, die Parteiorgane schamlos gestohlen wurden. Es ist bezeichnend, daß wir uns jezt, Teider mit dem Ausschluß eines Mannes beschäftigen müssen, der uns vor Jahrzehnten der Süter der Reinheit der Parteigrundsäge war, Ranisty. Was er uns früher gelehrt, das verbrennt er heute; er, der früher so glänzend die Reformisten abfertigte, ist heute ihr Kronzeuge. Sätten wir vor 15-20 Jahren die Aufgabe gehabt, jemanden mit diftatorischen Vollmachten auszustatten, um gu verhüten, daß die Partei ein Tummelplay von Reformisten werde, unsere Wahl wäre auf Kautsky gefallen. Die Wandlung dieses Mannes zeigt aber, daß uns die Maffen zuverlässiger er
scheinen müssen, als die Führer", denen die Internationale so große Machtvollkommenheit übertragen will.
Gewiß, in der Zeit des schärfften Kampfes und in dieser stehen wir jet- bedarf es der einheitlichen Leitung. Aber es müssen Sicherungen geschaffen werden; Sicherungen, die jede Gewähr bieten, daß die Sentralftelle feinen Mißbrauch mit ihrer Machtfülle treiben tann. Diese Sicherungen müßten nicht nur gegenüber den Zentralen einer jeben Landessektion der fommunistischen Internationale, sondern auch gegenüber der Exekutive der kommunistischen Internationale selbst bestehen.
Diese Forderung müßte die U. G. B. D. als unabwendbare Bedingung ihres Aufgehens in ber dritten Internationale stellen. Erfüllt diese die Bedingung, dann erst beweist sie, daß es ihr mit dem Zusammenschluß des revolutionären Proletariais genau so ernst ist, wie uns.
Mannheimer Tribüne".
Bergeblich zunächst haben wir uns bemüht, objeftin zu ers Brobuft die 21 Buntte find, gründen, welche Verhältnisse die Gehirne beeinflußt haben, deren gerade so sind, wie sie da vor uns
liegen.
Bergeblich, denn uns fehlte der Schlüssel zu diesem unbekannten Integral.
Seute schon find wir den Dingen näher gekommen. Es war furz vor den Reichstagswahlen, als der Kommunist Dr. Levi im Nibelungenfaal die Auffassung ablehnte, nach welcher das Gros der russischen Arbeiterschaft mit einem starten, zähen Glau ben an die gute Sache der Revolution blindlings feinen herdorragend begabten Führern folge. Wir hatten diese Auffassung ver treten und sie als die Ursache der russisch- proletarischen Kampfeinheit in erster Linie angesprochen.
Dr. Levi wies diese Auffassung entrüstet von sich. Nichts sei weniger autreffend; lediglich der seit 1905 währende attive revolutionäre Rampf der Russen habe ihre Einheit erstehen lassen und das Proletariat zu bewußten Revolutionären geschult.
Wir hatten damals, obschon wir felfenfest davon überzeugt waren, baß dem rufischen Broletariat aus dem ungeheuerlichen 3wang feiner Berhältnisse instinttives revolutionäres Empfinden erwachsen fein mußte, itog Levi- 3meifel, ob sich die bewußic Schulung nicht boch nur auf einen verhältnismäßig fleinen Kreis begrenze. Seu te wissen wir, daß unsere Auffassung dic richtige war, heute aber wissen wir auch, warum Levi anders dachte wie wir, warum er anders denken mußte!
Ganz recht; in Rußland müssen Bresse und mündliche Aufklärung treng einheitlich von dem begrenzten Kreis bewußter, geschulter Revolutionäre aus geleitet werden. Es dürfen sich teine anderc Meinungen erheben, weil die russische Arbeiterschaft nicht flar genug sehen fann, welcher der versprochenen Wege der rechte ijt und weil deshalb durch widersprechende Meinungen bie für Ru land doppelt wichtige Einheitlichkeit zerschlagen werden tönnie. Diese Methode aber hatte auch zur Folge, daß bie Berichterstattung über Rußland und das Wesen seiner Revolution für unsere Be griffe völlig entstellt, ja, gefälscht zu uns gelangte. 3hr ist es auch zuzuschreiben, daß große Teile der deutschen Arbeiterschaft völlig irre geführt worden sind und geglaubt haben, vielleicht noch glauben, bie russischen Methoden unbesehen auf Deutschland übertragen zu können. Wir tönnen wohl verstehen, daß es heute für manchen aufrechten Revolutionär recht bitter ist, seine Ideale arg gerupft zu sehen, soweit sie nicht ständig von den deutschen und internationalen Verhältnissen aus torrigiert wurden. Wir haben aber wenig Verständnis dafür, daß wir uns russischen Methoden zum Schaben des Proletariats unterwerfen sollen, nur, weil tleine Halbgötter ihren Ruf der revolutionären Unfehlbarteit eine Weile noch aufrecht erhalten wollen, oder aber, wir wollen es nicht hoffen, weil sie sich so hoch über der Masse der Arbeiterschaft stehend glauben, daß ihnen das Dittatorenrecht über biese zusteht.
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Wieder ein Rappist außer Berfolgung gefeht. Wie der Unterfuchungsrichter des Reichsgerichts im Anzeigenteil der„ Schlesischen 3tg." bekannt gibt, ist der Steckbrief gegen Serrn v. Keffer ( Oberglauche), der während der Kapptage als Oberpräsiden von Schiefien auftrat, aurüdgenommen worden.
Hühneraunen
Hornhaut, Schwielen u.Warzen beseitigt schnell, sicher u. schmerzios Kukinol 1000000 fech bewährt Preis M. 3- Jn Apotheken u. Drogerien erhältlich Mesicht vor Machahmungen. Kukiral stebt einzia da.