Kiffeit bezeichnet werden(wie der Zionismus Nberhaupt unter dem Deckmantel der Schaffung eines Judenstaates in Palästina die tat- sachliche arabijche Arbeiterbevölkerung Palästinas, wo die werk- tätigen Juden nur eine kleine Minderheit bilden, der Ausbeutung Englands preisgibt). In den heutigen internationalen Verhält- mssen gibt es für die abhängigen und schwachen Nationen keine andere Rettung mehr, als ein Bündnis von Räterepubliken. 12. Die jahrhundertelang andauernde Knechtung der kolonialen und schwachen Völkerschaften durch die imperialistischen Grogmächte hinterlieg in den werktätigen Massen der geknechteten Länder nicht nur Gefühle der Erbitterung, sondern auch Gefühle des Miß- trauens gegen die unterdrückerchen Nationen im allgemeinen, darunter auch gegen das Proletariat dieser Nationen. Der nieder- trächtige Verrat am Sozialismus durch die Mehrheit der offiziellen Fuhrer dieses Proletariats in den Jahren 19141919, als die Sozralpatrioten unter derVaterlandsverteidigung" die Verteidi- gung desRechts"ihrer' Bourgeoisie auf Knechtung der Kolo- tuen und Ausplünderung der finanziell abhängigen Länder ver- bargen dieser Verrat konnte dieses vollständig gerechte Miß- trauen nur bestärken. Da dieses Mißtrauen und die nationalen Vorurteile erst nach der Ausrottung des Imperialismus in den vorgeschrittenen Ländern und nach der radikalen Umformung der gesamten Grundlagen des wirtschaftlichen Lebens der rückständigen Länder ausgerottet werden können, so kann die Beseitigung dieser Vorurteile nur sehr langsam vor sich gehen. Daraus ergibt sich für das klassenbewußte kommunistrsche Proletariat aller Länder die Verpflichtung zu besonderer Borsicht und besonderer Aufmerk- samkeit gegenüber den an sich überlebten nationalen Gefühlen in den lange Zeit geknechteten Ländern und Völkerschaften und zu- gleich die Verpflichtung, Zugeständnisse zu machen, um dieses Miß- trauen und diese Vorurteile desto rascher zu beseitigen. Ohne frei- willigen Zusammenschluß des Proletariats und damit aller werk- tätigen Massen aller Länder und der Nationen der ganzen Welt zu einem Bunde und einer Einheit, kann der Sieg über den Kapi- talismus nicht mit vollem Erfolg zu Ende geführt werden. Videant consules »»»»»»« Von Leo Weguer. Nachdem bereits mehrere bekannte Führer unserer Partei die Spalten derFreiheit' benutzt haben, um ihre Ansichten in der Frage des Anschlusses an die 3. Internationale den Genossen zu suggerieren, um sie für sich zu gewinnen, bitte ich als einfacher Treppenkletterer der Partei um die Veröffentlichung nachstehen- der Zeilen: Wie eine plötzlich entstandene Explosion, die alles auswirbelt, verwirrt und aufregt, wirkten auf uns die ultimativen, drktatori- fchen Bedingungen, die der 2. Kongreß der kommunistischen Jnter- nationale uns zur widerspruchslosen Annahme befohlen hat, um vom internationalen Moskauer Kardinalkollegium für würdig er- achtet zu werden, als vollwertige revolutionäre Sozialisten in den Schoß der 3. Internationale aufgenommen zu werden. l Der nächste Zahlabend wird voraussichtlich stark besucht sein und eine lebhafte Diskussion pro und contra Moskau auslösen. Ich mächte von dieser Stelle aus an die Parteigenossen, die in unseren Zahlabendzusammenkünften niemals oder nur selten an der Dis- kussion teilnehmen, eine Bitte richten: i Ich bitte alle Parteigenossen, insbesondere die, die an Lampen- fieber leiden, bei den einsetzenden Debatten in unseren Zahl- abenden und in den Distrikts-Eeneral-Versammlungen mutig in die Debate einzugreifen. Bedenkt, daß unsere so mühsam aufgebaute Organisation und die deutsche Revolution auf dem Spiele stehen. Wir müssen er- , wägen, ob die Revolution und der Sozialismus gefördert werden. ' wenn wir die Moskauer Bedingungen annehmen. Ich bin der An- ficht, daß das Gegenteil eintreten wird. i Millionen Proletarier, die den sozialistischen Ideen zugänglich sind und die wir für den revolutionären Sozialismus gewinnen können, werden wir von uns abstoßen, wenn wir das Moskauer Moskau hat die Taktik der kathoNschen Internationale des , Mtelalters sich zu eigen gemacht. Es gründete ein internationales sozialistisches Papsttum, ein sozialistisches Kardinalkollegium mit der Residenz in Moskau , eine sozialistische Hierarchie, Inquisitionen und Ketzergerichte. Die Be- schlüsse der Moskauer Internationale gleichen den Dogmen der Re- ligionen: sie dürfen keiner Kritik unterzogen werden. Jeder xbeliebige Genosse, der zwar noch nichts für den Sozia- lismus geleistet hat, aber durch hyperradikale Worte einen Prie- sterposten erlangt hat, soll die Macht besitzen, die um den Sozia- lismus und die Revolution verdiente Genossen, die das WortRe- volUtion" nicht mit einem dreifachenR" schreiben und sprechen. als Ketzer. Antisozialisten und Antirevolutionäre vor ein Tribu- nal zu zitieren, um sie für unwürdig zu erklären, als Sozialisten (�inen� solchen Sozialismus müssen wir grundsätzlich ablehnen. Wir kämpfen für die Freiheit und für die Befreiung des Prole- tariats von den Schlingen der politischen und wirtschaftlichen Be- vormunduna und bekämpfen das politische und wirtschaftliche Gunuchentum, denn letzteres ist reaktionär, wenn es auch ein rotes �ch°bw"fLr°d/e Diktatur des Proletariats, weil ich darin kein iiiWrt erblicke wenn neun Zehntel Proletarier rhren Wrllen Äer kleinen Minderheit der besitzenden Klasse irr wirtschaftlicher Hinsicht aufnötigt. �Il��in�?ein�pp�r?unist�/ch� bin'revolutionärer Sozialist und ��Walismus'ist unser Ideal, für dessen Verwirklichung wir Nrebcn zu kämvfen und zu sterben bereit sind Genossen! Heraus aus Eurer Reserve, loset Eure Zungen, redet "�ehnt?b' Euren sozialistischen Eharakter zu kastrieren! Last Euch nicht zu sozialiftrschen Eunuchen her- abwürdigen! Genossen/di'e K cm suln' seid Ihr sAbst. Iht habt darauf zu achten. daß unsere Partei, die Revolution und der Sozialismus kernen Schaden erleiden. Diktatur oder Demokratie! Von Rod. Meister.. «.aae die uns die russischen Genossen durch die Auf- n�bedingusigeNrzzur Dritten Diskussionen in Artikeln, Referaten einem Ja oder Nein enden. Einen Mittelweg gibt es nicht. lieber die einzelnen Punkte der Ausnahmebedingungen zu d,s- kutiere». ist momentan üebrflüsfig.'a.' x*" revolutionären Charakter unserer russischen Genossen in dem Glauben der..Komp�imsielel unserer Partei noch bestärken. Die Frage, die uns von Moskau gestellt wurde, lautet nicht, wie vielfach angenommen. Sozialismus oder Kommunismus, sondern Demokratie oder Diktatur. Ej heißt deshalb für uns revolutionäre Arbeiter, drese beroen gangbaren Wege zu überdenken und den kürzeren zu wählen. 4ve,t eine in der Minderheit sich befindliche Partei, die sich®m°ltuttre stützen wollte, gegen ihre programmatische Forderungen verstoßen muß, kommt für uns also der zweite Weg. der der utatur, in Frage. Dieser kann auch als der kürzere dezeichnet werden, was im Hinblick auf die vielen Opfer, die bisher die revolutionäre Arbeiterschaft gebracht hat, wünschenswert wäre."Mere Partei- organisation muß deshalb, nach Anschluß an die Moskauer Jnter- nationale, dasWort" der Diktatur des Proletariats (auch über das Proletariat), wie es in unserem Aktionsprogramm festgelegt ist, zur Tat werden lassen. llnfere Partei ist vor die wichtigste Entscheidung rm Interesse der Weltrevolution gestellt worden und hoffentlich wird sie sich dieser FestigkeitsproSe würdig zeigen, denn einer zielbewußten, revolutionären Partei werden auch wirkliche, uns vorwärts- bringende Taten folgen, denn die Arbeiterschaft der ganzen Welt sieht mit größter Spannung auf die ll. S. P. D. Es gilt die revolutionäre Front der Arbeiter aller Länder zu stärken und des- halb dürfen unsere Genossen nicht das Wohl der Partei oder einzelner Führer in den Vordergrund stellen. Mag auch die Entscheidung fallen wie sie will, eine Parteischwächung wird auf jeden Fall eintreten und es wäre im Interesse der Revolution besser, die demokratischen Elemente, die bis dato nur hemmend in die Bewegung eingriffen, verschwänden. Parteigenossen! Laßt die Vergangenheit der letzten Jahre, den Weltkrieg noch einmal an Eurem Auge vorüberziehen und urteilt darnach. Im Weltkrieg kämpften Engländer, Franzosen, Italiener und Amerikaner, vier verschiedene Großmächte, unter einem einheitlichen Oberkommando. In der proletarischen, so- zialistischen Revolution müssen wir uns auch eineOberste Heeres- leitung" schaffen, und das können wir erreichen durch Anschluß an die dritte Internationale. Für oder gegen Moskau ? Bon Max Rosenow. Wenn wir Betrachtungen über die Vorbedingungen zur Auf- nähme in die dritte Internationale ausstellen, so muß gesagt wer- den, daß es einer wirklich revolutionären Partei nicht schwer fallen kann, sich zu entscheiden. So wie bisher von einzelnen Ego- isten die Zersplitterung der Massen betrieben worden ist, kann es nicht weiter gehen. Was nützen uns alle Beschlüsse, welche sich gegen die besitzende Klasse richten, wenn es damit sein Bewenden )at? Nur der rücksichtsloseste Kampf, sei es mit geistigen Waffen, ei es mit der Waffe in der Hand, kann das Proletariat von einen Ausbeutern befreien. Gewalt gegen Gewalt. Dazu gehört elbstverständlich eine Waffe, die auch gewillt ist, mit der Hingabe ihres ganzenIchs" für die Sache des Proletariats einzutreten. Um dieses Ziel zu erreichen, ist die 3. Kommunistische Jnter- nationale von unseren russischen Genossen gegründet worden. Wenn nun die Bedingungen zur Aufnahme haarscharf gekenn- zeichnet sind, so ist dies meines Erachtens nur zu begrüßen. Sollen etwa nach Jahresfrist dieselben Verhältnisse einreißen, wie bei Ausbruch des Krieges 1914? Was hat die 2. Internationale zur Verhinderung des Völkermordens getan? Nichts! Im Gegenteil. Die führenden Genossen in den einzelnen Ländern haben versagt, sich zum Teil von den Schürern und Militaristen des Weltkrieges ins Schlepptau nehmen lassen. Sie haben dazu beigetragen, daß das Elend, welches heute herrscht, über das Proletariat hereinge- brachen ist. Für solche reform- oder opportunistischen Elemente welche den Imperialisten Vorschub leisten, kann in der 3. Kom- munistischen Internationale kein Platz fein. Sie haben die Ar- beiterschaft schnöde im Stich gelassen. Sie haben das Recht ver- wirkt, im Namen des Sozialismus zu sprechen. Wenn weiter gesagt wird, jede Organisation, welche sich der 3. Kommunistischen Internationale anschließen will, muß für eine gründliche Reinigung in den einzelnen Ressorts sorgen, so fft dies ganz in der Ordnung. Wie jedoch diese Reinigung vorge- nommen wird, das muß Sache derjenigen Instanz fein, welche in der Lage ist, ein unparteiisches Urteil an Ort und Stelle zu fällen, z. B. in unserer Partei letzten Endes der Parteitag. Diese Reini- guna ist immer vorgenommen worden gegen Genossen, die gegen die Parteigrundsätze in schädigender Weise gewirkt haben, lange bevor die Bedingungen der 3. Internationale bestanden(durch Ausschluß oder dergl.). Also in dieser Sache keine Bevormundung. Gegen Nachprüfung von selten des Weltkongresses, wie ihn die 3. Internationale vorsieht, würde nichts einzuwenden sein. Die 3. Kommunistische Internationale verlangt weiter, um ei« eng zusammengegliedertes Ganzes zu bilden, daß diejenigen Par- teien der einzelnen Länder, welche sich anschließen, nur die Be- Zeichnung.Kommunistische Parier"(Sektion der 3. Kommunisti- Ichen International«) führen dürfen. Hier ist m. E. ein grober Fehler gemacht worden. Warum sollen mit einem Schlage samt- liche Parteien ihren Ramen ändern? Oder find nur diejenigen sozialreoolutionär, welche den Namen Kommunist führen? Eine Partei, wie die unsere, hat doch zur Genüge bewiesen, daß sie die Massen hinter sich hat. Ich kann nicht einsehen, daß wir uns ohne weiteres der kleinen Schar von Kommunisten in Deutschland an- schließen. Umgekehrt. Denn die K. P. D. in Deutschland müßte erst selbst Umschau halten, ob ihre Mitglieder sostubenrein" sind, wie es verlangt wird. Wenn die russischen Genossen de« Standouvkt vertreten, nur eine geeinte Partei kann im Kampfe gegen die Bourgeoisie etwas erreichen, so stimme ich dem zu, jedoch unter anderen Gesichtspunkten. Die politischen Verhältnisse iu den einzelne» Länder« liege« nicht immer so, wie in Rußland . Die russischen Genossen hatten bei Ausbruch der Revolution das Landvolk, d. h. den Bauer, zum größten Teil auf ihrer Seite. Sie konnten umsomehr aus diese Hilfe rechnen, da der russische Bauer und Landarbeiter vom Groß- grundbesttzer in den weitaus meisten Fällen abhängig war. Durch die Aufteilung großer Besitzungen und Abgabe an den kleinen Mann wurde das Bertrauen zur kommunistischen Idee gestärkt. Anders bei uns. Unsere Revolution dagegen war von diesen Begleitumständen nicht begünstigt. Durch den Berrat der Rechts- fozialisten, d. h. deren Fuhrer. wurden wir um die größten Früchte der Revolution gebracht. Trotzdem hat die revolutionäre Arbeiter- lchaft der U. S. P. D. den Kampf ungeschmälert gegen die Reaktion gefuhrt, gefuhrt bis zum heutigen Tage. Warum sollen also die Parteien, wie z. B. die U. S. P D., welche doch unstreitig die revolutionär gesinnte Masse auf ihrer Seite haben, das Firmen- schild andern? Dann erst sollen wir würdig sein, um in die 3. Kommunistische Internationale eintreten zu dürfen Hier scheint ein anderer Faktor mitzuspielen.' .Die Genossen werden dafür zu sorgen haben, daß kn dieser Hin- sicht e,n Weg gefunden wird, der uns trotz alledem zum Ziele fuhrt. Halt die 3. Kommunistische Internationale jedoch an dieser Bedingung fest, dann habe ich allerdings die Befürchtung daß w c- derum eine Spaltung innerhalb der revolutionären Arbeiterschaft Deutschlands eintritt. Die Folge würde fein, abermalige Schwächung des Proletariats. Dies kann und darf nicht zur Tat- fache werden. Wir brauchen mehr denn je die Geschlossenheit Wir müssen alles oersuchen, was geeignet erscheint. Zwiespalt in unsere Reihen zu säen, in den Hintergrund zu stellen. Und nun zum Schluß: Wenn in den nächsten Tagen die ein- zelnen Mitgliedschaften der ll. S. P. D. zur Frag« des Anschlusses an die 3. Kommunistische Internationale Stellung nehmen, dann wollen wir uns nicht vom kleinlichen Parteisgoismus leiten lassen. Sachlich und ruhig wollen wir die Angelegenheit diskutieren. Immer nur wollen wir das große Ziel verfolgen, welches wir uns gesetzt haben: Die Befreiung vom kapitalistischen Joch! Denn: Vereinzelt sind wir nichts, vereinigt eine Macht! Die Einheit der Partei über alles! Bon Willi Woywod. Einiges vom Bürgertum. Als Beamter lebe ich ja meistens unter Bürgerlichen . Genossen! Da hättet ihr in den letzten Tagen sehen sollen, wie die braven demokratischen und konservativen Herzen gejubelt und gejauchzt haben, als die Kunde kam, in der U. S. P. gäbe es eine Spaltung! Und dann, wie die Gesichter lang und länger wurden, und wie sie die Ohren hängen ließen, als sie merkten, daß es halt doch noch nicht ganz so weit wäre. Wenn die Bedingungen zur dritten Internationale zur Spaltung der Partei führen würden, so könnte das Bürgertum zum zweiten Male Sedan feiern! Wollt ihr den Konterrevolutionären Kappisten und Scheinsozialisten einen großen Freudentag bereiten, so stimmt für die Parole Däumig! Lenin hätte dann dem Proletariat mehr Wunoen geschlagen, als es selbst ein Roske vermocht hatte. Das wäre, nicht zuletzt auch im Interesse des russischen Proletariats, bitter zu beklagen. Der Sieg des Proletariats über alles! Aber eine sonderbare Logik, die diesen Sieg durch die Zertrümmerung der stärksten revolutionären Partei Deutschlands zu erringen hofft. Ich bin erst noch ein junger Genosse. Aber soviel habe ich dach schon gelernt, daß das Höchste für uns alle die Einheit der Varter ist. Wer die Einheit der Partei in Frage fteW er mag sei», w» er»ig ist ei» Fettzh des revolutwnSro»" Zur Abwehr Vom Genossen Siegle erhielten wir die nachstehende Zuschrift! Der Bericht in der Morgenausgabe derFreiheit" vom 2. Seo« tember über die außerordentliche Generalversammlung der Holz- arbeiter Verlins enthält eine Darstellung, die eine Reihe voa llnwahrbeiten, Entstellungen und Verdrehungen enthält, die nicht unwidersprochen bleiben können. Es ist natürlich sehr schwer, ohne sachlich die Materie, um die sich der Streit dreht, zu er- örtern, ein klares Bild zu zeichnen. Der Raummangel verbietet dies aber und ich muß mich mit dem Hinweis begnügen, daß es mir und meinen anderen Kollegen in der nächsten ordentliche» Generalversammlung durch von uns gestellte Anträge möglich sei» wird, ausführlich unseren Standpunkt darzulegen. In dem in Frage stehenden Bericht heißt es nun, daß im April dieses Jahres die Funktionäre der Organisation Richtlinien be- schlössen hätten, in denen auch die Selbständigkeit der Betriebs- organisation festgelegt war. Auf diesesProgramm" hätte sich die Verwaltung vor der Wahl verpflichtet. Diese Behauptungen tragen schon den Stempel der Unwahrheit aus der Stirn. In einer Funktionärversammlung, die vor der Genera laersam>n- lung zum Generalstreik Stellung nahm, in der ich meine und der Verwaltung Haltung rechtfertigte und die damals von den meiste» gebilligt wurde, die sich heute im Lager derneuen Opposition befinden, präzisierte ich meinen Standpunkt gegenüber der Be« triebsrätezentrale in der Münzstraße wörtlich dahin: Das Rätesystem läßt sich nicht organisieren innerhalb des kapie talistischen Staates wer das glaubt, treibt Revolutions- spielerei, wohl aber vorbereiten. Diese Vorbereitungen zu treffen und den Rätegedanken propagieren kann man besser in den Gewerkschaften, wo alle politischen Richtungen oertreten sind, als durch die Betriebsräte- zentrale, die den Rätegedanken diskutiert und den Bestand der Gewerkschaften durch ihre Katastrophenpolitik bedroht. Mit dem Aufbau des Rätesystems kann man erst beginnen, wenn sich das Proletariat im Besitz der politischen Macht befindet." Diese Ausführungen, die so eindeutig sind und eine glatte Absage an eine absolut selbständige Betriebsräteorganisatwn bedeuten, waren nicht nur der Generalversammlung, sondern auch meinen Widersachern bekannt. Und da ist es weiter nichts, als aller- schlimm st e Demagogie, wenn man dann noch von einem Programm" faselt, aus das wir uns oerpflichtet hätten. Glauben denn diese Leute, daß ich nach der Aussprache in der Funktionär- Versammlung es notwendig gehabt habe, meinen Standpunkt z» ändern? Sehen wir uns das Zustandekommen des ominösenPro- gramms" eimnal näher an. Nicht in einer Fuqktionärversamm- lung der Organisation, sondern in einer Zusammenkunft von Ob- leuten und einigen Eeneralversammlungsdelegierten, die der ll S. P. angehören, wurde am Schluß einer längeren Aussprache über die Neubesetzung der Verwaltung, bei der ich mehr- mals erklärte, von der Nominierung meine» Person Ab st and nehmen zu wollen, eine Erklärung verlesen, in der einleitend der bisherigen Verwaltung das Ver- trauen ausgesprochen wurde und in der es dann zum Schluß heißt: Die Körperschaft erklärt ferner, daß sie für die Verbreitung der Räteidee eintreten wird, und die Äätevereinigung, als Organi- sation zur Vertretung der Interessen, zur Verwirklichung der Sozialisierung und llebernahme der Produktion durch die Ar- beiterschaft anerkennt." Hier steht ebensowenig etwas von einer selbständigen Betrtebsräteorganisation wie im Leipziger Aktions- Programm. Die Unklarheit und Verworrenheit, mit der sich allerdings die Formulierung dieses Satzes auszeichnet, läßt es zu, daß man heute alles und nichts damit anfangen kann. Entscheidend aber ist heute für mich, daß mein Standpunkt in der erwähnten Funk- lionärversammlung ourch die von mir zitierten Worte scharf und klar zum Ausdruck kam, eine Diskussion über die Erklärung, die ein Programm darstellen soll, nicht mehr stattfand, und schließlich die Generalversammlung nicht von dieser Erklärung« wohl aber von meinen Ausführungen in der Funktionärversamm- lung Kenntnis hatte, die ich sogar in meinem Bericht teilweise wiederholte, llebrigens war die Frage einer selbständigen Be- triebsrätcorganisation damals in der Berliner Arbeiterschaft noch gar nicht diskutiert worden. Die außerordentliche Generalversammlung vom 29. August hat denn auch einen Antrag angenommen, der sich auf dieses söge». nannte Programm stützt, von dem sie gar keine Kenntnis hatte. Der erste Satz aber des angenommenen Antrages, der die Grund- läge bilden soll für die Mißbilligung, stellt wieder eine blanke Unwahrheit vor. In Sitzungen der Ortsverwaltung sowohl als auch in anderen Sitzungen und Versammlungen habe ich verlangt, daß erst einmal' der Nachweis zu erbringen sei, wann und wo ich den Standpunkt vertreten habe,daß die Erfassung der Betriebsräte einzig und allein durch die Eewerk- s ch a f t e n zu geschehen habe". Immer wieder habe ich zum Aus- druck gebracht, daß es den Gewerkschaften gleich sein könne, wen« auch die Parteien ihre Betriebsräte zusammenberufen, die Auf- gaben aber der Betriebsräte können nur in engster Gemeinschaft mit den Gewerkschaften erfüllt werden. Der von mir verlangte Nachweis konnte bis beute noch nicht erbracht werden. Eine geordnete und sachliche Aussprache über die ganze« Differenzen in der letzten Generalversammlung wurde aber durch das Vorgehen der neuen Opposition unmöglich gemacht. Die Ab- setzung der bisherigen beiden Vorsitzenden als Versammlungs- leiter vor der sächlichen Aussprache über den vorgelegten Antrag bedeutete fallisch schon ihre Verurteilung, bevor sie gehött worden find. Ein Grund zu diesem Vorgehen lag absolut nickst vor und wir hatten keine Ursache, nach der Verurteilung uns als Ange- klagte gegen eine sso voreingenommene Versammlung noch zu rechtfertigen. Die Absicht, das zu erzielen, ist den Antragsteller« auch gelungen, konnten sie doch dann für diesmal die Versamm- lung einseitig orientieren. Es ist vollkommen irreführend, wenn gesagt wird, die Leitung der Versammlung sollte in unparteiische Hände übergehen. D i e beiden Kollegen, die zur Leitung bestimmt wurden, waren die Arrangeure und Leiter der Zusammenkünfte, von denen wir geflissentlich ferngehalten worden sind, in denen das ganze Vor- gehen organisiert wurde. So sieht also die Unparteilichkeit dieser beiden aus. ' In der Erklärung, die ich für Zirkel und mich bei unserem Ab- gange abgab, sprach ich mit keinem Wort davon, daß nunmehr die Versammlung jeder Existenzberechtigung dar sei das hat sich der Berichterstatter aus oen Fingern gesogen. sondern ich erklärte wörtlich:Nach dem eben gefaßten Beschluß habe ich mit Zustimmung des Kollegen Zirkel zu erllären, daß wir die weitere Fortsetzung der Versammlung nicht mehr als eine Eeneralocr- sammlung bettachten, sondern als eine Versammlung von Mit- gliedern des Holzarbeiterverbandes, weil die Leitung stch Nicht mehr in Händen von gewählten Verwaltungsmitgliedern befindet. Eine weitere Teilnahme an den Verhandlungen lehnen wir ab.' Nicht die Versammlung, wohl aber die Versammlungsleitung, hat uns in ihrer Hilflosigkeit aufgefordert, das Wort zu nehmen, obwohl sie wußte, daß nach der von uns abgegebenen Erklärung davon keine Rede sein kann. Der blühende Unsinn ist dem Be- richtschreiber wobl noch gar nicht aufgefallen, wenn er in einem Satze schreibt:Eine weitere, nicht zu seinen Gunsten ausfallende Blöße gab sich Kollege Siegle, indem er nach mehrmaliger Auf- forderung der Versammlung, doch zu einer Rechtfertigung das Wort zu nehmen, auch dies strikte ablehnte, indem er im«r wieder� darauf hinwies, daß die Versammlung keine Er ist nz< berechtigung habe." Wenn sich jemand eineBlöße" gibt, iällt sie immer zu seinen Ungunsten aus, das ttifft für den Bericht- schreioer vollkommen zu, nachdem er es fertig bekommt, mich in der Versammlung einige Sätze reden zu lassen, obwohl ich es strikte ablehnte, das Wort zu nehmen. Jeder blamiett B*. so gut er kann. Nun noch einige Tatsachen für die Oeffentlichkeit zur Infor- mation. Diejenigen Verwalte. qsmitglieder, diebleiben durften", sowie die übergroße Mehrheit der erweiterten Verwaltung y roen bis zum 39. Juli(Abschluß der Aussprache in der Ortsverwallung über die Bettiedsrätefrage) unsere Haltung in der Betriebsräte- Bon oa cm begann der llmfall. Bei meinem be-t ten Rücktritt erlläztei» ietzi mich aus-.)